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Letzte Generation auf dem RollfeldWeiterhin ungehorsam

Die Letzte Generation blockiert mal wieder – diesmal Flughäfen. Die Aktivistinnen und Aktivisten müssen mit harten Strafen rechnen.

Hier fliegt erstmal nichts: Klimaaktivisten blockieren den Flughafen Frankfurt am Main Foto: Letzte Generation/epa

Berlin taz | Aktivisten der Letzten Generation haben in dieser Woche wiederholt auf den Rollfeldern von Flughäfen gegen die Fossilwirtschaft protestiert. Am Mittwoch klebten acht Aktivisten ein Banner mit der Aufschrift „Öl tötet“ und sich selbst auf ein Flugfeld des Airports Köln/Bonn, am ­Donnerstag legten sieben Protestler mit dem gleichen Slogan den Flugverkehr in Frankfurt am Main lahm. Hatte die Gruppe nicht jüngst erklärt, künftig auf Blockaden verzichten zu wollen?

„Flughäfen sind Orte des fossilen Unrechts“, erklärte ein Sprecher der Organisation. Deshalb müsse sich der Klimaprotest weiterhin mit ihnen befassen. Konkret fordern die Aktivisten von der Bundesregierung, „ein rechtsverbindliches internationales Abkommen mitzugestalten und zu unterzeichnen, das den weltweiten Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle bis 2030 regelt“.

Das Thema stand im vergangenen Jahr auf der Agenda der Weltklimakonferenz COP28 in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Doch von dem ambitionierten Entwurf, der einen Kohleausstieg bis 2035 vorsah, ist kaum etwas übrig.

Mit ihrer Forderung ist die Letzte Generation nicht allein: Auch in Spanien, Norwegen, Finnland und der Schweiz wurden Flughäfen besetzt, in Großbritannien wurden die Aktivisten auf dem Weg zu Londons Flughafen Heathrow festgesetzt. Insgesamt beteiligen sich 13 Organisationen aus zehn Ländern am Protest.

„Der Vertrag ist keine Idee von uns, sondern stammt vielmehr aus den ­Staaten des Globalen Südens“, sagt Lina Johnsen, Sprecherin der Letzten Generation. Immer mehr Länder, die besonders stark unter der Erd­erhitzung leiden, unterstützen ihn, etwa die Allianz der kleinen Inselstaaten.

Flughäfen von Strategiewechsel ausgenommen

Tatsächlich hatte die Letzte Generation Anfang des Jahres einen Strategiewechsel beschlossen. Straßenblockaden soll es nicht mehr geben, statt dessen „ungehorsame Versammlungen“, mit denen der Verkehr ausgebremst, aber nicht mehr gestoppt wird. „Für Flughäfen gilt das Blockadeende aber explizit nicht“, sagt Johnsen, denn diese seien „substanzieller Teil der Zukunftsvernichtung“.

Johnsen erklärt, dass die Aktivisten niemals eine Rollbahn attackieren würden: „Unser Sicherheitskonzept schreibt vor, nur auf den Rangierflächen der Flugzeuge zu protestieren.“

Trotzdem müssen die Protestler mit harten Strafen rechnen. Alle Beteiligten müssen sich „wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr, des Hausfriedensbruchs, der Sachbeschädigung und des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz verantworten“, erklärte die Frankfurter Polizei.

In letzter Zeit waren die Aktivisten immer härteren Strafen ausgesetzt, in Berlin wurde vergangene Woche eine Klimaaktivistin zu einer Haftstrafe von einem Jahr und vier Monaten verurteilt. Die Staatsanwaltschaft Neuruppin ermittelt derzeit wegen des Vorwurfs der Bildung einer kriminellen Vereinigung.

Permafrost geht bereits zurück

Eigentlich heißt die Gruppe „Letzte Generation vor den Kipppunkten“: Es geht um Vorgänge im Weltklima, die – einmal angeschoben – nicht mehr rückgängig gemacht werden können und die Erhitzung der Erde automatisieren. So lagern beispielsweise im permanent gefrorenen Boden Sibiriens und Nordamerikas, dem Permafrost, potenziell doppelt so viele Treibhausgase wie sich derzeit in der Atmosphäre befinden.

„Taut der Boden auf, entweichen diese, ohne dass die Menschheit irgendetwas dagegen unternehmen kann“, sagt Johnsen. Ein Prozess, der längst begonnen hat: Studien zufolge ist etwa die Grenze des dauerhaft gefrorenen Bodens bereits einhundert Kilometer Richtung Norden gewandert.

„Wir müssten also mehr Klimaschutz machen“, sagt Johnsen. Denn mehr Treib­haus­ga­se, die durch den tauenden Boden austreten, seien in den Klimaberechnungen der UNO für das 1,5-Grad-Ziel noch nicht eingerechnet. Stattdessen aber verstoße die Regierung gegen die eigene Klimagesetzgebung, wie jüngst etwa das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg urteilte.

„Ich find’s auch doof, dass ich protestieren muss“, sagt Lina Johnsen. Sie empfinde diesen Protest aber als Mittel gegen ein Ohnmachtsgefühl, „das mich beschleicht, wenn man die ­Notwendigkeiten beim Klimaschutz mit der Realpolitik vergleicht“.

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58 Kommentare

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  • Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.
  • Auch wenn's verhallt, neben Küchenpsychologisierenden, und Globalrelativierenden ist wieder viel law and order unterwegs heute.

  • Der Aktivist mit dem Schild "Öl tötet", ist im letzten Jahr über Paris nach Mexico in den Urlaub geflogen. Dieser wurde dabei fotografiert. Seine Stelungnahme dazu " Ich bin immer noch der meinung das Öl tötet".

    Der Aktivist fliegt also selbst in den Urlaub und will es anderen verbieten.

  • Der pure Aktionismus dieser selbsternannten "Letzten Generation" bewirkt nur das genaue Gegenteil ihrer Forderungen: Die Menschen wenden sich mit Grausen ab.



    Wo bleibet die demokratische Legitimation für diese "Aktivisten" ?



    Ich bin für unbedingten Klimaschutz , aber doch nicht durch Nötigung sondern durch Überzeugung - und dazu trägt ein Bali-Flug und das Schrauben an Rennautos durch Yannik S. auch nicht unbedingt bei ! Wohl eher "Letzte Degeneration" .



    Weniger Fliegen, sparsam heizen, senken des Wasserverbrauchs und, und, und, Freunde, Familie, Nachbarn ,Kollegen überzeugen , that is my way !

  • Also, die Haltung der "Letzten Generation" ist doch:

    "Es droht der 'ökologische Weltuntergang', insbesondere durch den Klimawandel. Die Bundesregierung hätte es in der Hand, diesen 'ökologischen Weltuntergang' abzuwenden, tut das aber nicht. Deshalb dürfen wir Straßen und Rollfelder blockieren und erheblichen finanziellen Schaden verursachen und u.U. sogar Menschenleben gefährden, damit so angeblich die Bundesregierung motiviert wird, den 'ökologischen Weltuntergang" abzuwenden."

    Tut mir leid, aber ich finde diese Sicht der Dinge nicht überzeugend.

  • Bei uneinsichtigen Mehrfachstraftätern werden die Sttafen eben härter. Der deutschen Justitz kann man wirklich nicht vorwerfen hart zu urteilen, insbesondere bei der "letzten Generation"werden sehr milde Urteile gesprochen.

  • Ziviler Ungehorsam ist legitim solange die Regierung gerichtliche Anordnungen nicht umsetzt und Vertragsziele oder Zielmassgaben zur Reduktion nicht erfüllt.

    Die Wahl der Aktionen ist Sache der Aktivisten, da diese sich öffentlich und rechtlich dafür verantworten müssen.

    Und da in den Kommentaren immer wieder darauf verwiesen wird, dass man die Bevölkerung mit solchen Aktionen nicht zu mehr Klimaschutz bewegt, sei angemerkt: das primäre Ziel ist die Regierung zur Einhaltung der Maßnahmen zu bewegen und nicht den Rückhalt in der Bevölkerung zu erhalten. Wäre wünschenswert, ist aber nicht das Hauptanliegen.

    Und wer glaubt, dass ziviler Widerstand abseits der FDGO gemäß Grundgesetz per se eine Straftat darstellt, dem empfehle ich ein Blick in das Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 1986 (BVerfG, Urt. v. 11.11.1986, Az. 1 BvR 713/83).

    Dort ist klar definiert, dass ziviler Ungehorsam eine Form politischer Partizipation ist. Und gemäß dieser Definition agieren die Aktivisten!

    Die Verunglimpfungen als "Kriminelle Vereinigung" oder "Klimaterroristen" dienen daher einzig der Stigmatisierung um vom eigentlichen, berechtigungen Anliegen abzulenken.

    • @Sam Spade:

      Sektorenziele werden vom Landwirtschaftsministerium (Grüne) vom Bauministerium (SPD) und Verkehrsministereium (FDP) nicht eingehalten.

      Aber die Verträge der UN Klimakonferenz werden eingehalten. Deutschland hat sein CO2 Ausstoss seitdem um 46 % gesenkt. Sektorenziele wurden da nicht festgelegt.

  • Ich frage mich ehrlich, was diese Leute glauben, mit diesen Aktionen zu bewirken? Am Ende ist es vielleicht nur ein psychologisches Ventil, um die Spannung im eigenen Kopf abzubauen?

  • Mein Hauptproblem bei den LG-Aktionen:

    Anteil an der globalen CO²-Emission:



    China: 30%



    USA: 14%



    Indien : 7%



    Russland : 4,6%



    Japan : 3%



    Deutschland : 2%







    Mir scheint, es würde mehr Sinn machen, sich an chinesischen oder amerikanischen Straßen und Rollbahnen festzukleben. Oder vor den hiesigen Botschaften dieser Länder.

    • @Mustardmaster:

      In China sol die Anzahl der Flughäfen bis 2035 von 241 auf 400 steigen. China plant/baut 100 neue Kohlekraftwerke. Ab Jahresanfang werden wieder Verbrenner subventioniert.

      Deutschland hat sein CO2 Ausstoss um 46 % reduziert und China um 20 % gesteigert. Aber in Deutschland werden Flugzeuge blockiert.

  • Nun, das ist wiederholter Einbruch in Sicherheitsbereiche.

    Dafür gibt es entsprechende Strafen.

    Ich habe kein Mitleid mit den Aktionisten.

  • Ich kann die "Letzte Generation" gut verstehen! Die Regierung unternimmt nichts, weicht die Reduktionsziele auf und verliert damit eins ums andere Mal vor Gericht. Aber wenn der Gesetzgeber seine eigenen Gesetze nicht einhält ist er offenbar ein Krimineller, ein Wiederholungstäter. Man macht sich in der Politik nicht beliebt, das haben Kanzler, Minister und Abgeordnete vorher gewusst!

  • Der Hund bellt. Die Karawane zieht weiter.



    Meine Frau wird ja wohl noch einmal jährlich ihre Verwandten in ihrem Heimatland besuchen dürfen.

  • Mir fällt es zunehmend schwer solche Proteste ernst zu nehmen.



    Maßgeblich fehlt mir ausgehend von plakativen Forderungen ein praxisorientierter Plan zur Erreichung dieser.



    Oder würde ich ernst genommen wenn ich vor dem Bundestag demonstriere das durch die Forschung an Zukunftstechnologien endlich ein ewiges Leben ermöglicht werden soll?

    • @Stubenhocker1337:

      Wenn Ihnen etwas fehlt: Was machen Sie denn? Wie sieht Ihr praxisorientierter und weniger plakativer Protest aus? Sie tragen nicht weniger Verantwortung als die Leute der LG.

      • @Mareneff:

        Protest des Protests Willen ist zumindest mal für niemanden gewinnbringend. Protest ist nur erfolgreich, wenn er zumindest einen relevanten Teil von Menschen mitnimmt und zu zielführenden Handlungen bewegt. Tut er das nicht oder ruft er sogar kontraproduktive Reaktionen hervor ist es reiner Selbstzweck und dient nur der persönlichen Vergewisserung, irgenetwas getan zu haben, auch wenn der Nutzen gleich Null ist .



        Praxisorientiert ist es, Maßnahmen im eigenen Handeln umzusetzen und andere durch positives Vorleben zu überzeugen. Positive Projekte oder Vereine zu unterstützen, sich politisch zu engagieren. Das machen ganz viele Menschen seit Jahren, ohne dabei möglichst viele Menschen zu brüskieren. Und jeder Einzelne, der Andere dazu bewegt sich positiv für etwas einzusetzen leistet mehr für den Umweltschutz als es die LG in all ihren selbstgefälligen Aktionen getan hat.

  • Ich hoffe auf hohe Freiheitsstrafen ohne Bewährung, die bisherigen Strafen haben offenbar keine abschreckende Wirkung gehabt. Überdies handelt es sich wohl durchweg um Intensiv-/Mehrfachstraftäter mit ungünstiger Prognose.

    • @Michas World:

      Hohe Strafen haben noch niemals jemanden abgehalten das zu tun was er/sie für richtig hält.

    • @Michas World:

      Jawohl, die Klimaschützer sollen gefälligst gehorchen und sich an 'Recht und Ordnung' halten – ansonsten einfach wegsperren.

      Ja, wir Deutsche sind ja in der Welt schon dafür bekannt, dass wir in unserer DNA die Worte 'Ordnung' und 'Gesetz' haben - eben der typisch 'gesetzestreue Deutsche'. "Untertan" wäre aber wohl das richtigere Wort. Das hat ja auch schon damals Heinrich Mann in seinem Roman 'Der Untertan' gut beschrieben, und die Szene aus dem gleichnamigen Film zeigt das sehr treffend. Schade nur, dass wir Deutsche es nicht auch so genau mit den Naturgesetzen nehmen, denn die werden demnächst 'Recht sprechen', und die halten sich weder an ein deutsches Gesetzbuch, noch an ein anderes menschengemachtes Gesetzbuch. Wir haben jetzt schon 420 ppm CO2 in der Atmosphäre, und das CO2 steigt und steigt. Aber der "Schornstein" des klimaschädlichen Wirtschaftswachstum soll weiter "rauchen", und damit der "Schornstein" weiterrauchen kann, muss man die Klimaschützer 'mundtot' machen (also wegsperren) – und der gesetzestreue 'Untertan' applaudiert dazu und denkt nicht an die Zukunft seiner Kinder.

      ** H. Mann: Der Untertan, "Hurra Szene" ** www.youtube.com/watch?v=Csqf_II0yks

      • @Ricky-13:

        Ja, ja, typisch Deutsch. Nur in England Zb. gehen Klimaaktivisten die Autobahnen blockieren für 3 Jahre und mehr in Haft.

        In Frankreich beruft man sich im Kampf gegen Klimaaktivisten auf Mafia Gesetze. Gegen Klimakleber setzt man dort eine Antiteroreinheit ein. Bei uns wäre das die GSG 9.

        Italien, 2 - 5 Jahre Haft für das dauerhafte Verschmutzen von öffentlichen Einrichtungen. Ausländische Klimaaktivisten werden abgeschoben.

        In China, Rußland oder Indien würde es sich kein Mensch wagen Flughäfen oder Strassen zu blockieren.

        Ja, ja, die Deutschen sind für Law and Order.

      • @Ricky-13:

        Sie haben erhebliche Probleme damit, legitimen Protest von Straftaten zu unterscheiden.

      • @Ricky-13:

        Warum sollten einige sich an Gesetze halten müssen, andere aber nicht?

        Wieso sollte es da ein Messen mit zweierlei Maß geben?

        Gesetze gelten entweder immer und für alle gleichermaßen oder aber nie und für überhaupt niemanden.

  • Die Bundesregierung hat die CO2-Bemessungsmaßstäbe der einzelnen Sektoren im Klimaschutz aufgeweicht, was vor allem im Verkehr eine entscheidende Rolle spielt. Denn CO2-Emissionen im Verkehr sind laut Schätzungen von Agora Energiewende 2022 auf 150 Mio. Tonnen CO₂ gestiegen – 11 Mio. Tonnen mehr als laut Klimaschutzgesetz. Nicht besser sieht es im Jahr 2023 aus.



    Es müssten also sofortige scharfe Maßnamen im Klimaschutz im Verkehr einsetzen, wie z. B. Tempolimits, Verteuerungen von Flügen, Verbot von Inlandsflügen, etc.



    Nichts davon geschieht, weil die CO2-Bemessungsmaßstäbe der Sektoren aufgeweicht wurden. Und das angesichts der Tatsache, dass selbst mit allen Mitteln im Klimaschutz das 2 Gradziel nicht mehr erreichbar ist. In Deutschland haben sich seit 1990 die CO2-Emissionen im Flugverkeht verdoppelt. Ein Abbremsen ist nicht in Sicht, denn der Flugverkehr boomt weltweit.



    Moralisch gesehen hat deshalb die Letzte Generation das Recht auf Flughäfen zivilen Widerstand zu leisten, denn der Verkehr ist einer der wichtigen Treiber beim CO2-Anstieg in der Atmosphäre. Es ist wie im alten Rom, der Botschafter der schlechten Nachricht wird mit der Letzten Generation gesteinigt.

    • @Lindenberg:

      Das Oberverwaltungsgericht Berlin hat festgestellt das im Bauministerium (SPD) im Landwirtschaftsministerium (Grüne) und Verkehrsministerium (FDP) die Sektorenziele nicht eingehalten werden. Diese Sektorenziele hat sich die Regierung selbst gesetzt.

      Im Klimaabkomen der UN Konferenz von Paris gibt es keine Sektorenziele. Die Vorgabe der Klimakonferenz hat Deutschland eingehalten. Der CO2 Ausstoss wurde seitdem insgesamt um 46 % gesenkt. Und das ist das Wichtigste.

  • taz: *Weiterhin ungehorsam*

    Das stimmt, denn unsere Politiker sind 'weiterhin ungehorsam' und halten sich immer noch nicht an das Urteil des Bundesverfassungsgericht [BVerfG (1 BvR 2656/18)]. Was soll man mit solchen Leuten nur machen? Abwählen? Nun ja, dann wird die Merz-CDU am Ruder stehen und es wird mit dem Klima noch schneller bergab gehen.

    Da sich der Klimawandel aber nun einmal an unsere untätigen Politiker 'festgeklebt' hat - die wohl glauben, wenn man den Klimawandel ignoriert, dann wird er schon von selbst verschwinden - bleibt den jungen Klimaschutzaktivisten ja leider nur diese Form des Protest, der aber von vielen Bürgern immer noch nicht begriffen wird.

    • @Ricky-13:

      Dann müssen Sie den gesamten Bundestag abwählen. Über Gesetze entscheiden alle Abgeordneten und nicht die Regierung. Und das Bundesverfasungsgericht ist kein Ersatzgesetzgeber. Und da Abgeordnete frei in ihrer Mandatsausübung sind kann kein Gericht sie dazu zwingen Gesetzesentwürfe einzubringen und mit einer Mehrheit zuzustimmen.

    • @Ricky-13:

      Es gibt keine demokratisch legitmierten Mehrheiten für die Wünsche der Letzten Generation. Ich empfehle Ihnen, die Wahlergebnisse zur Europawahl zu studieren.

      • @Michas World:

        *... die Wahlergebnisse zur Europawahl zu studieren.*

        Da muss ich nichts "groß studieren", denn es reicht schon sich einige Kommentare hier in der taz durchzulesen, um zu begreifen, dass der Bürger lieber in den Urlaub fliegt, anstatt mal an die Zukunft seiner Kinder und Enkelkinder zu denken.

        Wenn der Klimawandel demnächst die große Keule herausholt, dann werden die Bürger sich allerdings fragen, weshalb sie sich in den 2020'er Jahren lieber darüber aufgeregt haben, dass harmlose Klimaschutzaktivisten Straßen und Flughäfen blockierten, Bäume und Dörfer besetzten oder alte Ölbilder in einem Kunstmuseum mit Kartoffelbrei "verzierten", anstatt endlich mal den Verursachern des Klimawandels (also den Managern der profitgierigen Konzerne) das Handwerk zu legen. Ja, diese sogenannten "Leistungsträger"; wohin haben die uns eigentlich gebracht? Meere voller Plastikmüll, abgeholzte und verbrannte Wälder, verseuchte Flüsse und ein Klimawandel der sich wohl nicht mehr aufhalten lässt.

        • @Ricky-13:

          Ja, und einige nutzen das Internet um anstat an die Zukunft ihrer Kinder und Enkel zu denken.

          www.finanzen.net/n...d-wide-web-8299805



          Dem SWR zufolge werden rund 33 Millionen Tonnen CO2-Emissionen durch das Internet und internetfähige Geräte verursacht. Bis 2040 könnten Kommunikations- Informationstechnologien die Ursache für 14 Prozent der weltweiten Emissionen sein und 20 Prozent des weltweiten Stroms verbrauchen, so ein Bericht der Climate Home News.

  • Absolut richtig und notwendig diese Aktionen!

    • @Land of plenty:

      "Absolut richtig und notwendig diese Aktionen!"

      Jetzt bin ich mal gespannt auf eine Antwort.

      Was haben die Aktionen der LG konkret bewirkt?

      Den wirkungslose Aktionitis braucht niemand.

    • @Land of plenty:

      Zitat @Land of plenty: „Absolut richtig und notwendig diese Aktionen!“

      Nein, absolut falsch und überflüssig diese Aktionen!

    • @Land of plenty:

      Auch wenn's verhallt: Endlich eine vernünftige Stimme in der Kommune!

      • @0 Substanz:

        Richtig!!



        Aber Wahrheit ist oft unbequem und mit dem wohlstandsverwahrlosten Konsumverhalten immer schlechter vereinbar.

    • @Land of plenty:

      Diese Aktionen bringen überhaupt nichts positives. Die Leute, die für mehr Klimaschutz sind, brauchen nicht überzeugt werden und die anderen werden verschreckt oder in die Trotzecke gedrängt. Es sind mehr Menschen für sinnvolle und wichtige Maßnahmen verloren als gewonnen

  • Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

    Die Moderation

  • Massenprotest ist effizienter.

    • @Paule :

      Die Masse waren bei der Europwahl exakt nicht für Klimaschutz.

      • @Michas World:

        Das stimmt doch nicht. Sie sollten die Parteiprogramme lesen. Natürlich will die Masse Klimaschutz. Sie will aber dafür nicht auf den Urlaub verzichten.

  • Mit dem Hinweis auf die Dringlichkeit von wirklich tiefgreifenden Maßnahmen im Sinn des Klimaschutzes haben die Aktivisten zweifellos recht. Nur scheint mir die Auffassung, es müsse sich schon ein Erfolg einstellen, wenn man sich des historisch bewährten Konzepts des zivilen Widerstandes instrumentell bedient, nicht zutreffend. Dafür sind die Aktionen zu sehr "gestellt", entwickeln sich zu wenig aus einer Situation heraus, setzen zu sehr auf Effekthascherei. Es ist eine ähnliche Situation wie zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts, als vielen soziale Umwälzungen unmittelbar bevorzustehen schienen, woraufhin sie aber eines Besseren - oder vielmehr Schlechteren - belehrt wurden. Infolge solcher Erfahrungen ist die kritische Theorie entstanden. Diese mag zwar - so ein möglicher hämischer Einwand - keine wirklich greifbaren Erfolge bewirkt und so manches zerredet haben. Dennoch wurden von Vertretern dieser Denkrichtung die Fallen des Aktionismus sehr wohl erkannt und reflektiert. Insofern würde den Aktivisten der Letzten Generation etwas mehr theoretische Fundierung (nicht nur als Wissen um die Geschichte des zivilen Widerstands) gut anstehen.

    • @Waldgaenger:

      Alles was wir tun ist nur aus einem Grund notwendig, es sind die Menschen und das damit verbundene Leben, wer etwas anderes behauptet lügt.

      Ohne Menschen ist weder Politik noch eine wirtschaftliche Tätigkeit notwendig.

      Die Politik und auch die Wirtschaft sind der Meinung das es die Menschen (Menschheit) gibt weil sie da sind.

      Die Damen und Herren irren.

      Ziviler Ungehorsam und passiver Widerstand setzen immer Solidarität aller voraus, damit diese wirken können.

      Erhalte ich und alle Anderen diese Solidarität endet heute die Macht der besseren Menschen, ohne das ein böses Wort fällt, Menschen zu Schaden kommen, Waffen oder Terror



      notwendig sind.

      Ich und alle Anderen machen das Gleiche wie die Mächtigen in Politik und Wirtschaft.

      Wir tun nichts.

      Trinken nur Kaffee, Wasser und ernähren uns von unseren Vorräten,



      4 Wochen setzen wir dafür an.

      Ich kann beweisen, das die Politik und die Wirtschaft diesen Zustand max. 72 Std. überbrücken kann.

      Dann beginnt für diese Menschen das Abenteuer Leben.

      Willkommen in der Wirklichkeit.

      Die Demokratie ist für alle da. Immer!

      Heute und Morgen.

      Gestern ist vorbei.

      Ich bleibe dabei ohne die Menschen ist



      alles Nichts.

      Tote leben nicht.

      • @Guido Wollenweber:

        Und was wollen Sie dem Forum mit Ihrem etwas verqueren Post nun exakt mitteilen? Erschließt sich mir auch nach dreimaligen Lesen nicht. "Ich bleibe dabei ohne die Menschen ist alles Nichts. Tote leben nicht." By the way, in der zivilisatorisch wertvollen Steinzeit war das Leben mit cs. 25 vorbei.

    • @Waldgaenger:

      Der russische Krieg in der Ukraine verursacht ungefähr so viel CO2-Emissionen wie die belgische Volkswirtschaft. Es wäre äusserst verdienstvoll, wenn sich die Klimakleber gegen die russische aggression wenden würden.



      Tun sie aber nicht. Es ist ja viel einfacher, hier herumzunölen.

      • @Carsten S.:

        Bali soll sehr schön sein!

  • My Generation, Last Generation.

    Sie hoffen jedenfalls nicht zu sterben, bevor sie alt werden.

    Das Ohnmachtsgefühl kann ich ja verstehen. Als ich so alt war, fand ich alles Scheiße.

    Die Rebellion der LG, wenn man das überhaupt so nennen kann, ist allerdings eine appelative, adressiert an den Kanzler und die Regierung.

    Nichts mit Anarchie oder besserem Leben für alle oder gegen Ausbeutung und Kapitalismus.

    Davon wissen die nichts, das interessiert die nicht.

    Allein die allumfassende Apokalypse, die keine Klassen, kein schwarz, kein weiß, kein arm, kein reich kennt, ist das Thema.

    Was denkt wohl ein Tagelöhner in Nigeria darüber? Oder ein Milliardär in Nigeria?

    • @Jim Hawkins:

      Ich glaube man muss erstmal feststellen, dass praktisch alle Personen und Gruppen inzwischen völlig in das System integriert sind. Es gibt keine Opposition mehr. Genau das ist der Unterschied zu Ihrem "Früher".



      Autoritäre Verhältnisse führen zu diesem Druck, nicht opponieren zu dürfen.



      Da ist diese Form von geplanten Aktionen zurzeit die einzige, die sich ins Außerhalb wagt.

    • @Jim Hawkins:

      Einfluss auf die Regierung nimmt man in der Demokratie über Wahlen, nicht über Straftaten.

      • @Carsten S.:

        Falsch!

        Unternehmen und Verbände betreiben Lobbyismus, AfD und Konsorten Populismus etc.



        Alle diese Aktivitäten haben die Regierungsentscheidungen und den Regierungsstil beeinflusst.

        Eine Wahl hat keinen Einfluss auf sondern nur wer regiert.

      • @Carsten S.:

        Exakt und da hatte die Letzte Generation bei den Europawahlen einen überragenden Erfolg. Oh, wait. 0,3%. Man vertritt eine verschwindend kleine Minderheit und übt sich wegen Bedeutungslosigkeit in Anarchie.

  • Das genervte Bürgertum hat sich längst abgewendet und für islamistische Terroristen war das ein Lehrbeispiel: So kommt ihr rein, in das Flughafengelände.

  • "Weiterhin ungehorsam" ?



    Weiterhin kriminell !



    Seit wann darf man Unrecht mit Unrecht bekämpfen?

    • @Rudi Hamm:

      Nicht mit Unrecht, mit Härte! Wer es auch beim dritten Mal nicht kapiert hat, sollte in den Knast.

  • Guter letzter Satz. Kann ich nachempfinden.

  • ...und auf dem Rollfeld saß unter anderem eben jener Jugendliche, der als Bali-Reisender bundesweit bekannt wurde...



    x.com/AufstandLast...816355259465236667



    Natürlich steht jedem frei, was er in seiner 'Freizeit' so macht - aber konsequent und glaubhaft sieht gänzlich anders aus 🤷‍♂️



    Das ist genauso wie wenn Leonardo di Caprio wieder zum Klimaschutz aufruft bevor er im Privatjet oder der Privatjacht in den Urlaub oder zum nächsten Termin braust 🥳🥸



    Motto: 'Wir müssen uns ändern, fangt ihr schon mal an, ich komme dazu sobald es mir passt, versprochen🤞'

    • @Farang:

      Wenn Klimaaktivisti perfekt sein müssen, gäbe es keine. Sie protestieren in ihrer Freizeit und einige essen Fleisch, fliegen in den Urlaub oder was weiß ich was sonst noch. Was machen Sie denn so fürs Klima?

    • @Farang:

      Leider leider...



      Trotzdem setze ich mich weiterhin für Umweltschutz ein, Whataboutism hilft nicht weiter.