piwik no script img

Konsumverzicht hilft nicht weiterSUV fahren – und spenden

Kommentar von Bernward Gesang

Für den Klimaschutz bringt es wenig, den Konsum einzuschränken, findet Philosoph Bernward Gesang. Besser sind Spenden.

Auto kaufen und für den Regenwald spenden: auch eine Strategie Foto: dpa

L iegen wir beim Klimaschutz mit unseren Erwartungen an den Einzelnen falsch? Als Handlungsempfehlungen für das Individuum gelten: Jeder soll Fahrrad fahren, die Kulturpraxis des Grillens einstellen und nicht fliegen. Aber ist das effizient? Die Zahlen sprechen eine andere Sprache.

Ein Auto zu kaufen, es 75.000 Kilometer zu fahren und dann zu verschrotten, verursacht etwa 20 Tonnen CO2, so der ADAC. Außerdem kostet der Spaß rund 30.000 Euro. Wenn ich auf das Auto verzichte, entgeht mir also Wohlergehen im Werte von mindestens 30.000 Euro. Gleichzeitig würde es aber nur etwa 460 Euro kosten, um die 20 Tonnen CO2-Emissionen meines Autos zu kompensieren, wie Atmosfair berechnet hat. Diese Zahlen verdeutlichen einen Größenunterschied: Kompensieren ist 45-mal effektiver, als das eigene Verhalten umzustellen. Zudem ist dies nicht der einzige Denkfehler bei der Idee, man müsse zwingend seinen Konsum verändern, um den Klimaschutz voranzubringen.

Dazu gleich mehr, aber zunächst ist einem anderen Einwand zu begegnen: Manche merken an, dass das Individuum sowieso nicht die richtige Adresse sei, um über Pflichten beim Klimaschutz zu reden. Dies sei ein Problem kollektiven Handelns und daher des Staates. Fakt ist jedoch, dass die Staaten versagen und ihren Job nicht machen. Die USA haben sich viele Jahre Auszeit beim Klimaschutz genommen, und auch der europäische Emissionshandel funktioniert immer noch nicht. Klimaschutz ist aber zu wichtig, um unerledigt zu bleiben. Also: Was kann der Einzelne tun?

Am Besten wäre es, für den Regenwald zu spenden. Es wäre sehr effektiv, armen Menschen in den Tropen zu helfen, so dass sie genügend Einkommen erzielen, ohne dass sie ihr Land an Konzerne verkaufen müssen, die dann den Regenwald roden. Dies bekämpft nicht nur die Armut, sondern bewirkt auch Klima-, Tier-, Arten- und Pandemieschutz. Voraussetzung ist natürlich, dass wir an eine geprüfte Hilfsorganisation spenden, wo das Geld tatsächlich sicher bei den Armen und im Regenwald ankommt (in Deutschland etwa bei Fairventures Worldwide oder international bei Cool Earth).

Fast niemand will seinen Lebensstil aufgeben

Bei dieser Strategie überfordern wir uns nicht so schnell, denn Geld zu geben fällt uns deutlich leichter, als unser Verhalten radikal umzustellen. Zumal die Gefahr besteht, dass es sogar kontraproduktiv wäre, von den Menschen zu verlangen, ihren Alltag drastisch zu verändern: Viele Leute werden sich gegen Klimaschutz aussprechen, sobald sie wahrnehmen, dass nicht nur Pappbecher zu vermeiden sind, sondern unser kompletter Lebensstil zur Disposition steht. Solange Klimaschutz primär freiwillig geschehen muss, weil die Staaten versagen, ist es nicht sinnvoll, Strategien zu propagieren, die ineffizient und motivationszerstörend sind.

Die Strategie „spende und ersetze“ gilt nur für eine begrenzte Zeit – solange die CO2-Vermeidungskosten im Globalen Süden erheblich geringer sind als bei uns, und solange die Politik versagt, indem sie keine sinnvollen Pläne zum Klimaschutz vorlegt. Wenn Individuen spenden, wird Zeit gewonnen, in der sich die Technik weiterentwickeln kann. Vielleicht lassen sich inzwischen Lösungen finden, wie zum Beispiel individuelle Mobilität und Klimaschutz vereinbar sind.

„Spende und ersetze“ ist kein Ablasshandel, wenn man es mit der moralischen Verpflichtung koppelt, mehr und regelmäßig zu spenden. Es wäre eine echte Veränderung unseres Verhaltens – und nicht nur ein Feigenblatt. Aber ja, diese Spenden-Strategie erlaubt, den eigenen SUV weiterzufahren. Das erinnert natürlich an den Ablasshandel, was sogar gewollt ist. Denn die Kombination von Spenden und Spaß dürfte uns leichter fallen als die Standardstrategie des Konsumverzichts, weshalb sie hoffentlich von mehr Menschen umgesetzt wird.

Zudem würde der Einzelne nicht völlig aus der Verantwortung entlassen, für einen Politikwechsel hier vor Ort zu sorgen. Die moralische Ansage wäre: „Genieße deine Spaßfahrt im SUV und tue gleichzeitig alles, damit die Politik allen Akteuren, also auch dir, solche Spaßfahrten verbietet.“ Das klingt schizophren? Vielleicht, aber ich glaube eben, dass das private Nachfrageverhalten oft wirkungslos ist und allein die Politik dafür sorgen kann, dass die Kooperation aller Staatsbürger gelingt.

Weniger Konsum führt nicht zu mehr Klimaschutz

Wie wenig Änderungen bei der Nachfrage bewirken, zeigen auch empirische Befunde. Beispiel Öl: Die Förderung blieb in den vergangenen 30 Jahren auf konstant hohem Niveau – völlig unabhängig davon, wie sich die Nachfrage oder die Preise entwickelt haben. Der Markt wird durch die OPEC-Staaten politisch gesteuert. Ähnliches ließe sich auf dem EU-Agrarmarkt beobachten, wie der ehemalige EU-Kommissar Cioloş prognostiziert: Würde die Nachfrage nach Fleisch einbrechen, würden vor allem Subventionen gezahlt, um das Angebot weiter zu garantieren. Der individuelle Verzicht auf Sprit oder Fleisch kann auf diesen Märkten die Angebotsmengen nicht senken.

Ein weiterer Vorteil der Spenden-Strategie rund um den Wald ist, dass sie nicht versucht, die Nachfrage nach fossilen Energieträgern zu senken, was – wie gesehen – sowieso schwierig ist. Zudem hat die Spenden-Strategie dann auch nicht mit dem „Grünen Paradoxon“ zu kämpfen, das immer einsetzt, wenn es tatsächlich gelingen sollte, unsere Nachfrage zu reduzieren: Wenn wir fossile Energien sparen, sinkt der Weltmarktpreis, so dass andere Länder Öl und Gas billiger einkaufen können, was sie auch tun werden, weil sie dringend ihr Wachstum fördern wollen. Gespart würde de facto nichts durch unsere verringerte Nachfrage, sondern wir würden die Preise für die Schwellenländer subventionieren.

So unbefriedigend es also wirken mag: Zurzeit ist es am effektivsten, zum Beispiel dafür zu spenden, dass der Regenwald erhalten bleibt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

184 Kommentare

 / 
  • Es geht ja nur auf eine oder wenige Arten von Schaden ein: vor allem CO2.



    Ja, dagegen kann man was spenden, aber ob die damit betriebenen Aufforstungsprojekte auch gut genug funktionieren, schnell genug wachsen und lange genug stehen bleiben, um den Ausstoß wirklich zu kompensieren, weiß man nicht.



    Und daneben gibt es ja noch wahnsinnig viele andere schlechte Effekte:



    Aufbrauch endlicher Rohstoffe, Zerstörung der Biodiversität, Vergiftung der Biosphäre, Flächenverbrauch, Lärm, sozialer Unfriede usw. die man nicht mit Kompensationszahlungen wieder gut machen kann.

    Dazu kommt, dass Konsumverzicht einen auf kompliziertere Zeiten (also eigentlich die Normalität außerhalb des kurzen Zeitraums der fossilen Hyperkonsumgesellschaft) vorbereitet, das kann weder der Staat, noch eine Kompensationszahlung.

  • Philsophieren kann auch schonmal rumspinnen sein!

    Hätte Herr Gesang eine Größenordnung der Spenden angegeben und wäre diese Größenordnung so in etwa wie FÜNF-MARK-FÜR-EINEN-LITER-BENZIN gewesen, dann wären seine Auslassungen auch in biologisch-medizinisch-physikalisch-technischer Sicht, also letztlich vernüftiger Sicht soweit OK gewesen.



    Aber so, so ist es , zurückhaltend ausgedrückt, ein Unsinn.

    Es ist darüberhinaus sogar gefährlich, denn es ermuntert Menschen



    zu üblen Taten, da sie diese vermeintlich ausgleichen können:

    Du kannst (sehr) Schlechtes tun, denn Du hast die Möglichkeit das wieder gut zu machen!

    Eine sehr gefährliche Botschaft.

    Herr Gesang bietet Menschen einen sehr billigen, schäbigen Ablasshandel an.

    Im Sinne von Klimagerechtigkeit und der Tatsache von über sieben Millarden Menschen



    auf der Erde ist Verzicht und ein wirklich ökologischer Umbau insbesondere in den Industriestaaten eine Grundbedingung für ein halbwegs erträgliches Weiterleben.

  • "Konsumverzicht hilft nicht weiter"

    Gut zu wissen. Dann kann man sich ja doch einen SUV zulegen 🤣

  • Ich halte die hier propagierte Strategie "Du brauchst dich nicht ändern (willst/schaffst du ja eh nicht), aber bitte bisschen was spenden!" für keinen guten Plan.

    • @kommentomat:

      Ich halte es für einen sehr schlechten Plan, den Normalos mit Mini-Einsparungen das Leben schwer zu machen, aber die größten Verschmutzer mit ihren schwimmenden Müllverbrennungsanlagen, die Seeschifffahrt, noch nicht einmal im Pariser Abkommen zu erwähnen. Die UN-Gruppe der Billigflaggenländer ist ein Gangster-Verein, was Klima-, Umwelt- und Arbeitsschutz sowie Steuergerechtigkeit angeht, googelt „Seeblind“, ein Film zusammen produziert von den namhaftesten TV-Sendern der Welt. Wenn man die dicksten Brocken nicht wegräumen will, ist das Krümmel-Auflesen eine Lächerlichkeit!

      • @Audi300000km:

        Mein Eindruck ist, dass Sie einfach auf (noch) Schlimmeres verweisen



        und relativieren.

        Das halte ich für eine ganz fatale Strategie, letzlich ein kulturelles Scheitern.

    • @kommentomat:

      Wenn die 460 € ein "bisschen" sind, was sind dann die tatsächlich durchschnittlich 40 € Spende pro Bürger?

      • @Rudolf Fissner:

        400€ sind Peanuts, da 1xContainerschiff betanken z.B. ca. 5 Millionen € kostet, sie in 24 Stunden ca. 300 Tonnen schmutziger „Erdölabfall“ bei Dienstgeschwindigkeit verbrauchen, bei Verringerung kann etwas gespart werden. Aber was machen, wenn europäischen Kunden nach chinesischen Produkten gieren. Solange Welthandel nicht gebremst wird, sodass Massenverbrauchsartikel in Kundennähe hergestellt + nur besondere Produkte um die Welt geschippert werden, solange sind unsere teuren Bemühungen Peanuts

  • Philosoph Bernward Gesang hat hier eine



    bemerkenswerte Idee ausgearbeitet.

    Zwar ist auch hier der Haken - wie bei anderen



    Vorschlägen - dass es dem Reichen nicht



    wehtut, wohl aber dem ärmeren Zeitgenossen.

    Realistisch, konsistent und auch annehmbar



    ist es. Denn keiner soll glauben, dass die Leute



    freiwillig ins Mittelalter oder in die Steinzeit



    zurückgehen werden.

    Zurückgebomt werden vielleicht.

    Das wahrscheinlichste Szenario der Entwicklung



    der Menschen auf der Erde und für unseren



    Energieverbrauch kennt kaum anzweifelbar



    nur eine Richtung: ein immer sich beschleunigender



    erhöhter Verbrauch.

    Dies ist unvermeidlich, es ist unzweifelhaft.



    Bevor nicht jede einzelne Person die Verfügung



    über das Energieäquivalent einer Sonne



    verfügen kann, werden wir und nicht zufrieden



    geben können.

    Das Konzept von Philosoph Bernward Gesang ist



    in dieser Entwicklung ein regulierendes Element.

    • @Heinrich Peter Maria Radojewski Schäfer Leverkusen:

      "Philosoph Bernward Gesang hat hier eine bemerkenswerte Idee ausgearbeitet."

      Im Ernst?

      Also, aus altruistischer Sicht zu spenden, für den Erhalt von Natur und Kultur zu spenden, ja, sinnvoll.

      Ansonsten sehe ich es ganz anders. Was der Herr Gesang hier vorschlägt, ist nichts weiter als ein Ablasshandel und was bitte soll denn die moralische Verpflichtung?



      Das wäre doch genau der moralische Zeigefinger, den kein Umweltschützer erheben darf, da sonst die persönliche Freiheit in Gefahr gerät. Und wofür spendet man wohin genau? Das wäre die nächste Frage.

      Zudem ist fraglich, wer spenden kann und wer spenden wird. Auch jetzt besteht ja bereits die Möglichkeit zu spenden.



      Bei den Lebensmitteln beispielsweise werden vom Verbraucher die Preise gedrückt, dass es den Landwirten die Luft abschnürt.



      Hier wäre eine andere Landwirtschaftspolitik überfällig, die aber von der EVP (EU) seit Jahrzehenten blockiert wird. Die Lebensmittelkonzerne drücken weiter die Preise, der Normalverbraucher fragt diese gnadenlos nach und der Regenwald wird abgeholzt, um billiges Futtermittel für die Fleischproduktion zu liefern. Landmaschinen-, Chemie- und Pharmaindustrie machen ihren Reibach, die Umwelt leidet, Generationen nach uns werden leiden. Dieses Spiel ist nicht schwer zu verstehen.

      Jetzt fordern Sie mal einen Veggie-Day, nur einen Tag von 7 pro Woche und Sie bemerken den Aufschrei, Ökodiktatur etc., da ist er wieder, der moralische Zeigefinger.

      Das Konstrukt von Herrn Gesang geht deutlich an der Realität vorbei.

      Die Fachwissenschaft sagt längst, was gemacht werden müsste (ähnlich wie bei der jetzigen Pandemie), nur haben bei den Ressourcenthemen die Lobbyisten noch die Karten mitzumischen. Sie sind es dann, der die Politik folgt. Und die Gesellschaft nimmt das hin. Es geht ihr ja (noch) gut.

      Dass Herr Gesang die Problematik noch nicht zu Ende gedacht hat, zeigt auch seine angedeutete Technikgläubigkeit.

  • hey...



    was fährst Du denn für nen SUV? Meinst Du den verbrauch auf 100km?



    Wo fährst Du da? Nur abwärts? Was ich beobachte sind SUV die unverschämt parken, auf der Autobahn aggresiv drängeln, der Verbrauch ist mir egal :-)

    • @beck jürgen:

      Sicher, dass das mit den Dränglern etc. keine selektive Wahrnehmung ist? Die, die sich ordentlich verhalten, fallen ja nicht auf.

      PS: ich fahre keine SUV sondern einen e-Up!

  • Hat sich hier niemand gefragt woher die 20t C02 kommen?

    Ja richtig das ist nur der reine Benzinverbrauch auf die gefahrenen Kilometer. Was ist mit der Verschmutzung durch die Produktion, den Recourcenverbrauch, den Energieverbrauch für alles, die Entsorgung, Abhozung für Produktionsflächen und Rohstoffabbau (Siehe Tesla Grünheide)? Wenn man das einrechnet kann man sich gleich eingraben.

    Das zeigt nämlich, dass das Klima nur und NUR durch Konsumverzicht zu retten ist. Der Coronastillstand hatte kurzzeitig für das Klima mehr gebracht als jede noch so teure Maßnahme. Wir brauchen ein Umdenken weg vom Wirtschaftswachstum hin zu Werthaltigkeit.

    Jedes Grundschulkind weiß, mehr Produktion und Wachstum heißt mehr Verschmutzung und Verbrauch, man kann nicht mit 50l Wasser mehr Rinder versorgen als mit 100l.

    Wir müssen recourcenschonend für die Ewigkeit produzieren nicht zum Wegwerfen. Modular wo man Teile nur upgradet. So viel wird nur für schnellen Gewinn aber für die Tonne produziert.

    Hier sind mal die Wirtschaftsforscher gefragt sich was neues auszudenken. Aber an der Uni geht es nur Wachstum, Wachstum, Wachstum...

    Jedes mal wenn ich Kaminholz mache, muss ich mich fragen wie effizient das ist. Die fahrt in den Wald, die Kettensäge, der Spalter, der Verbrauch von allem. Wenn ich alles zusammenrechne ist die Wärmeabgabe vom Holz dann größer als die Energie, die ich für die Verarbeitung aufgewendet habe?

    Das sind die alles entscheidenden Fragen, nicht wie ich trotzdem noch Gewinn mache, obwohl die Energiebilanz unterirdisch ist.

    Mit 30.000 Euro kann man viel machen, z.B. einen Gebrauchten kaufen, den Rest anlegen und mit Teilgewinnen deutlich mehr spenden. Das ist sicherlich besser als nur die Fahrtleistung eines Neuwagens zu kompensieren.

    Das nenne ich mal Querdenken und nicht den Mist auf den Demos...

    • @FriedrichSchelm:

      Wenn man mal davon absieht, dass Tesla für den gerodeten Wald Ersatzpflanzungen vornimmt, will Tesla 500.000 E-Autos jährlich in Grünheide bauen. Schonmal umgerechnet, wieviel Baum das pro Auto in 10 Jahren ausmacht (abgesehen davon, dass das Holz ja auch für Hausbau, Papier etc. verwendet werden wird und nicht verloren geht und auch abgesehen davon, dass Holz nur ein kurzfristiger CO²-Speicher ist).

      Und mit 50 l kann ich zwar nicht mehr Kühe versorgen, als mit 100 l, aber ich kann mit einer heutigen Waschmaschine mit 50 l mehr Wäsche waschen, als mit einer 30 Jahren alten Maschine. Und ich kann mit 50 l Wasser mehr Insektenburger als Rostbeafs produzieren.

      Bezüglich Coronastillstand: das dürfte die mit Abstand teuerste mögliche Maßnahme mit nur ziemlich bedingtem Nutzen sein. Das Einzige, was diesbezüglich dauerhaft Einsparung bringen wird, ist die Abnahme der Geschäftsreisen, da man merkt, dass es anders einfacher geht.

      PS: warum stört sich eigentlich keiner an den im Artikel angenommenen 75.000 km des SUV? Bin ich der Einzige, der Autos bis weit über 200.000 km fährt (solange kein schwerer Unfall o.ä. eintritt)?

  • SUVs ist die sinnfreiste Erfindung seit es Autos gibt, Groß, schwer, viele PS, viel "Angriffsfläche". Diesen Beitrag finde ich recht halbherzig rechachiert. Das schlimme in den Abgasen ist nicht das CO2 sondern das CO (Kohlenmonoxid), was eben nicht von Bäumen einfach verarbeitet werden kann. Es wirks sich sehr wohl stark positiv auf die Umwelt aus. Außerdem wird der unsoziale Konsum relativiert. Wenn man mit etwas Luxus in den Klimawandel rein möchte, dann kauft man sich ein Spritsparenden Benziner, den man allgemein gut nutzen kann, diese bekommt man neu schon für 10K

  • Vielen Dank für die gute Idee mit dem Spenden. Gleichzeitig habe ich mich dazu entschlossen, mit einem persönlichen Tempolimit von 120 km/h einen Beitrag der "Kleinen Schritte" zu leisten. Dies in Absprache mit meinen Kindern.

    Ein Tempolimit zwischen 110 und 130 km/h würde sofort einen konkreten Beitrag von 10% für Deutschland am Pariser Klimaziel leisten.

    • @Jürgen Harth:

      Mein persönlicher Beitrag in Absprache mit dem Klima ist: ich esse im Flugzeug kein Fleisch mehr.

    • @Jürgen Harth:

      Wenn Sie weniger Öl verbrauchen, dies Schule macht und wir alle in Deutschland weniger verbrauchen, werden die Förderländer die Preise senken müssen und der Verbrauch wird woanders steigen, weil Fahren so billig wird. (siehe Flasbeck – Markträumungspreis). Der Verbrauch kann nur durch z. B. UN-Reglungen gesenkt werden, indem Förderländer durch Ausgleiche bewegt werden, weniger zu fördern. PS. beim heutigen Stand der Verbrenner-Autos sie bei 75 000 km zu verschrotten ist der größte Blödsinn, laufen teilweise über 300 000 km. Gilt wohl eher für die Akkus der E-Autos.

      • @Audi300000km:

        Wenn ich weiterhin mit freiwilliger Tempobeschränkung fahre, leiste ist meinen Beitrag, dass Kilmaziele erreichbar bleiben.

        Meinen Sie, dass durch die dann sinkenden Ölpreise irgendwo auf der Welt wieder mehr verbraucht wird?

        Bei einem Tesla sind es knapp 100.000 km mit der gleichen Batterie, damit er an ein Dieselfahrzeug rankommt.

  • DocCologne



    Glückwunsch, eine gute Analyse und ein guter Rat zum Klimaschutz. Ich habe beruflich täglich mit Menschen von 16-96 Jahren zu tun (Hausarzt). Somit kann ich bestätigen, dass die Mehrheit (egal aus welchen 'Lager') nur zu gerne das aufgibt, was am wenigsten schmerzt. Ergo, mit kleinstmöglichem Aufwand das Gewissen zu beruhigen, einen wertvollen Beitrag für Mutter Erde zu leisten. Wir sollten die gesellschaftliche Kommunikation der Lager Marke 'jeder Fahradfahrer ist ein Klimaschützer und Gutmensch' und 'jeder SUV-Fahrer ist ein Idiot und Umweltschänder' fördern. Auf beiden Seiten gibt es Menschen, die sich in vielen Bereichen ernsthaft für Klimalösungen engagieren.



    PS: Wieso hat eigentlich bei den ständigen Attacken auf SUV-Fahrer niemand die 'Mini'-Busse oder 'Familien-Vans' im Auge? Diese sind teilweise länger als die meisten SUV, haben zum großen Teil eine ähnliche Morotisierung und sind umwelttechnisch gleichwertig diskutabel.... ?

    • 9G
      97760 (Profil gelöscht)
      @DocCologne:

      Nach längerer, geistiger Arbeit, bin ich zu der Erkenntnis gekommen, daß meine Abneigung gg. SUVs, sich hauptsächlich gegen solche aus( freundlich ausgedrückt) heimischer Produktion, richtet. Designmäßig dermaßen bekloppte Dinger . Schäme mich fremd für jede Frau und Mann, der ,die, das daMITfahren müssen. Was Karl Lagerfeld in Bezug auf Jogginghosen sagte, gilt hier unvermindert im übertragenen Sinne: Wer sowas (Sofas?) fährt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

    • @DocCologne:

      Weil es bequem ist SuV Fahrer anzugreifen Doccologne :)

      Ich/Wir fahren einen "SuV". Aber seltsam unsere SuV verbraucht REAL! im Sommer 4,2 Liter und im Winter 5,3 Liter E10.

      Die Kollegen auf der Arbeit, welche mit "Kleinwagen" zur Arbeit kommen haben aber im Sommer 7-8 Liter verbrauch.

      Mit Kleinwagen sind gemeint Fiat Punto, VW Polo oder Mercedes A-Klasse.

      Ich gehe hier immer von den Gesprächen aus und den erfassten Verbräuchen. Da unsere Mitarbeiter viele genau ihre Daten erfassen, ist das rest Verlässlich. Unser Unternehmen vergibt Tankkarten!

      Daher SuV schlecht für die Umwelt ist zu pauschal gesagt.

      Vielmehr sollte man sich einen Kopf darüber machen, wieviel ein KFZ real verbraucht.

      • @VigarLunaris:

        Ihre SUV-Argumente haben meine private Logik-Kontrolle nicht passiert: Es mag ja sein, dass ihre Kollegen uralte ungewartete Schrottkarren besitzen, die als Kleinwagen mehr verbrauchen als Ihr nagelneuer supergewarteter SUV. Nur wie gut müssten dann die Werte sein , wenn der gleiche Motor in einen leichteren, kleineren Wagen mit automatisch besserem CW-Wert eingebaut wäre. Ich weiß, Ihr SUV bekäme trotzdem ein grünes Pläpperle, die Limousine mit gleichem Motor ein gelbes, denn so bekloppt ist unsere Politik: Abgase zum Gewicht in Beziehung zu setzen und da dürfen schwerere Autos halt vergleichsweise mehr Abgase ausstoßen als leichtere

      • @VigarLunaris:

        Der Begriff SUV ist hier stellvertretend zu betrachten. Das sollte man mit etwas Verstand eigentlich erkennen können. Dass mehr Gewicht grundsätzlich mehr Verbrauch bedeutet, ist ein physikalisches Gesetz, dem Sie sich nicht dadurch entziehen können, dass Sie sich vielleicht ein SUV mit vergleichsweise modernem Motor angeschafft haben. Wie viel weniger Verbrauch würde diese Technologie wohl in einem kleinen und leichten Fahrzeug verursachen? Oder in Fahrzeugen des ÖPNV? Die Rechtfertigung dafür, seine Frau zu schlagen, ergibt sich übrigens nicht daraus, dass der Nachbar es auch tut. Hier werden Argumente angeführt, die gar keine sind. Ein großes, unübersichtliches, schweres Fahrzeug in unserer Verkehrs - und Umwelt-Situation zu kaufen und zu bewegen, ist in jedem Fall und aus vielen Gründen unvernünftig. Versuche, sich rauszureden, sind daher zum Scheitern verurteilt. Dass bedeutet natürlich nicht, dass die Fahrer kleinerer Autos automatisch Umweltschützer sind. Aber das versteht sich ja von selbst.

      • @VigarLunaris:

        Wie heißt denn dieses Wunder SUV?



        Einfache Vergleiche beweisen nicht, dass SUV besser= sparsamer sind als vergleichbare Kleinwagen (Baujahr, Fahrstil, etc.).



        Realistische Vergleiche liefern immer das gleiche Ergebnis, da in def Physik begründet ist: Schwerere und höhere Autos ( die zudem deshalb meist auch einen stärkeren Motor haben) verbrauchen immer mehr als das „kleinere“ Vergleichsfahrzeug.



        z.B. VW Passat vs. Touran vs. Tiguan

    • @DocCologne:

      Weil die Familienvans wahrscheinlich große Familien befördern müssen.

      • @snowgoose:

        Snowgoose: Es spielt keine Rolle ob der VAN eine Familie transportieren muss oder nicht.

        Es zählt nur eine Rolle ob ein Auto viel oder wenig verbraucht. Klar ist es gut und schön wenn die ganze Familie im Van/SuV/Limosine oder oder oder sitzt.

        Doch wie häufig ist das denn der Fall?

        Also Augenwischerei. Wenn die Ehefrau zum Einkauf alleine mit dem VAN fährt, weil Kinder in Schule oder Kindergarten, dann ist die Ökobilianz = einfach nur schlecht :)

  • Verhalte Dich so, dass Dein Verhalten zu Maßstab aller anderen werden könnte!

    Es gibt nun mal viel weniger Kompensationsmöglichkeiten als Emissionen. Mal angenommen, 10% unserer heutigen Emissionen ließen sich auf mittlere Sicht wegkompensieren. Dann wäre die Vorgabe, 90% durch echte Einsparung zu reduzieren und 10% durch Kompensation auszugleichen. Läßt sich machen, aber nicht mit Elektro-SUV.

  • Denkfehler:



    "Wenn ich auf das Auto verzichte, entgeht mir also Wohlergehen im Werte von mindestens 30.000 Euro."



    Ja, aber nehmen Sie mal an, das durch das Auto ermöglichte Wohlergehen hätte für Sie einen Wert von 40.000 Euro. Sie geben aber 30.000 Euro aus. Der Verlust beträgt also nur 10.000 Euro. Das sind dann Vermeidungskosten von 500 Euro/Tonne und damit in etwa auf Höhe der Schadenskosten. Die Maßnahme ist sinnvoll.

    Dass trotzdem auch der Regenwald geschützt werden sollte, bleibt unbenommen.

  • Wieder mal ein Beitrag der mich in meine Meinung bestärkt.

    Es wagt keiner eine simple Realität zu akzeptieren, die da lautet:



    Zuviele Menschen auf der Erde.

    Egal ob der Konsum hoch oder niedrig ist, emittiert jeder Mensch Müll, abgase und verbraucht irgendwelche Rohstoffe.

    Mit Geld kann man das Problem nicht lösen und mit Konsumverzicht kann man höchstens die Dauer zum Kollaps verlängern, jedoch kommt dieser, egal was man tut.

    Einzige Lösung wäre es konsequent zu beginnen die Menge an Menschen zu senken und das natürlich Weltweit. Also überall die Geburten zu beschränken und dann dafür zu sorgen das über einige Generationen die Anzahl von Menschen abnimmt.

    Dadurch sinkt dann automatisch der Konsum und der Müll. Ebenso reduziert sich der Landbedarf usw. Jedoch wäre dies der Supergau der Wirtschaft, welche immer noch mehr und viel mehr ….

    Ja ein Teufelskreis, den man nur durchbrechen kann indem man mal ausspricht was halt die Logik diktiert.

    Die andere Methode wäre, wie schon richtig angemerkt, das man global den Konsum extensive Beschränkt. Das wiederum ginge nur zu bewerkstelligen indem man den Menschen ihren Luxus wegnimmt, aber auch in Kauf nimmt dass z. B. nicht mehr Arbeitskräfte jeden Tag hundert oder mehr Kilometer pendeln können oder das eben in Zukunft der Konsum so abnimmt, das Produkte wieder mehr auf Haltbarkeit und reparierbarkeit entwickelt würden.

    Auch Dinge, die den Gesetzen der Marktwirtschaft und deren Interessen zuwiderhandeln.

    Also was bleibt? Geld Zahlen an “Arme” um bei uns “Reichen” einen Bonus zu erwirtschaften? Vollends das Ziel verfehlt. Mehr Geld = bessere Lebensbedingungen bei einem mit vorher schlechteren Lebensbedingungen = mehr Emissionen.

    Somit doch wieder Lösung 1. Reduziere die Menge an Menschen und schrumpfe die Weltbevölkerung auf ein gesundes und vertretbares Niveau.

    • @VigarLunaris:

      Sie berücksichtigen offenbar kaum die Unterschiede zwischen stark und weniger stark industrialisierten Gesellschaften hinsichtlich deren ökologischen Fußabdrucks. Entsprechend unstimmig erscheint mir Ihr Fazit. Dass die Konsummenge so wenig Relevanz hätte, stimmt so nicht. Hätten alle Menschen einen ökologischen Fußabdruck wie Eritrea von 0,51 gha/Person, dann gäbe es auch bei großer Bevölkerungszahl nicht die Gesamtproblematik. Nun ist es aber so, dass der ökologische Fußabdruck in westlichen Ländern ein Vielfaches größer ist - in Deutschland bspw. 5,46 gha/Person. Ich stimme WONDRASCHEK zu, dass "das Hauptproblem bleibt: Ein Teil der Erdbevölkerung verbraucht mehr Ressourcen, als ihm zusteht."



      Zudem sollte gesehen werden, dass das das Bevölkerungswachstum bereits sinkt. Siehe auch:



      de.wikipedia.org/w...rungswachstumsrate



      Wollte mensch eine Politik, die Geburtenraten noch stärker absenkt, so müssten die Ursachen wie Patriarchat und Ungleichheit adressiert werden und für bessere Altersabsicherung, für mehr Frauenrechte, für mehr Bildung, für eine größere materielle Unabhängigkeit der Frau usw.. gesorgt werden. Es müsste also eine linksemanzipatorische Politik angestrebt werden, die rechter (auch der hierzulande) entgegensteht.

      • @Uranus:

        Teilweise stimme ich zu, aber: die Überbevölkerung ist Hauptgrund, aber jeder Mensch will abgesichert leben. In Ländern ohne wenigstens geringe Sozialversicherung bleibt nur die Großfamilie oder der Clan als Schutz vor extremer Not. Sobald die soziale Sicherheit steigt, sinkt der Kinderwunsch. Nur Menschen ohne Existenzängste können sich Verzicht fürs Klima leisten + erlauben das ihrer Politik. Geld in diesen Ländern bringt mehr als die meisten unserer teuren Bemühungen

      • @Uranus:

        Doch tue ich! Wenn ich hier Geld nehme und irgendwo hin sende, steigt deren Emission.

        Egal wie "groß" oder wie "klein" die Emissionen vorher waren, danach sind sie größer :)

        Wenn nämlich Dame X in Land Y sich vorher niemals hätte einen Wasserkocher leisten können, wird sie es ggf. mit den gespendeten Geld nun einen kaufen.

        Glauben Sie nicht? Sehen sie doch mal die Entwicklung in DE nach dem Krieg an. Aufbauen und dann hatten die Menschen Kohleöfen im Haus. Dann gab es das erste mal Ölheizungen. Welche, die nun Geld hatten, beschafften sich eine Ölheizung.

        Neben den Effekt der "Ölheizung" musste aber z. B. mein Opa nicht mehr 5-10 Tage Holz hacken. Und auch nicht mehr einen Tag lang Kohle in den Keller buckeln.

        Sondern die Zeit wurde "Frei".

        Diese Freizeit wurde dann halt genutzt für einen Ausflug mit den Auto ins Grüne.

        Also mehr Emissionen. Jedwede Lebensstandarderhöhung zieht wiederrum freie Zeiten und Arbeitsleistungen nach sich.

        Daraus ergibt sich Emission an einen anderen Punkt.

        Das klingt "primitiv" und zu einfach gedacht, aber so ist es eben. Man sieht es im Urlaub. Die Menschen verbrauchen auf einmal Energie, weil Sie ja beschäfigt sein wollen.

        Das wäre auch alles kein Problem, wenn es halt weniger Menschen in Summe wären. Nur wenn eben diese Menschenmassen nach Beschäftigung "schreien" fügt das eben der Umwelt massiven Schaden zu.

        Der ökologische Fußabdruck spiegelt doch bekannterweise die "Welt" von 1 - 3 Welt wieder.

        Nur setellen sie sich nun einmal Vor das wir den Konsum so senken würden, das wir auf das erträgliche Niveau herunterfahren. Aktuell merken sie schon den Umut über ein wenig Ausgangssperre und Masken.

        Die Senkung auf ein erträgliches Niveau würde definitiv zu einem "Gau" der Gesellschaft führen und zwangsläufig in Gewalt münden.

        Ein zurückfahren der Verbraucher in Menge, inbesondere mit Anreizen, nicht ;)

        • @VigarLunaris:

          Und, wenn Sie hier Geld nehmen und HIER ausgeben, steigt IHRE Emission. ;-)



          "Das wäre auch alles kein Problem, wenn es halt weniger Menschen in Summe wären."



          Sicherlich wäre es kein Problem. Die Realität sieht aber so aus, dass statt X Millionen Menschen 7,5 Milliarden Menschen auf der Erde leben.



          Wobei "die reichsten 10 Prozent (630 Millionen Menschen) [...] für über die Hälfte (52 Prozent) der CO2-Emissionen zwischen 1990 und 2015 verantwortlich [sind]. Das reichste 1 Prozent alleine für 15 Prozent, die ärmere Hälfte der Menschheit nur für 7 Prozent."



          www.oxfam.de/ueber...a-doppelt-so-stark



          Ihr Fokus auf die Menschen, deren Emissionen durch steigenden Lebensstandard steigen, lässt die Menschen vermissen, die jetzt bereits ein Vielfaches emittieren. Gestehen Sie allen Menschen eigentlich einen gleichen Lebensstandard zu?



          Den wichtigsten Punkt machte bereits MEERWIND7 in ihrem*seinem Kommentar deutlich, dass nämlich die notwendige Reduzierung von Emissionen nicht durch eine Begrenzung des Bevölkerungswachstums erfolgen kann. Würden die Emissionen nicht in notwendigem Umfang gesenkt werden, so entstünde spätestens hieraus ein GAU - um es mit Ihren Worten auszudrücken.



          "Aktuell merken sie schon den Umut über ein wenig Ausgangssperre und Masken. Die Senkung auf ein erträgliches Niveau würde definitiv zu einem "Gau" der Gesellschaft führen und zwangsläufig in Gewalt münden."



          Tatsächlich werden Ausgangssperre und Masken von der großen Mehrheit akzeptiert. Ihre vergleichende Herleitung einer GAU-Gefahr stimmt so nicht. Sicherlich würde eine Reduzierung von Konsum hierzulande nicht bei jede*r Zustimmung finden und auch einigen wirtschaftlichen Interessen zuwiderlaufen. Zentrale Frage scheinen mir zu sein, wie sozial eine klimagerechte Politik ausgestaltet wird und inwieweit diese als notwendig vermittelt und vertreten würde.

          • @Uranus:

            Übrigens gibt es auch in dieser Gesellschaft Unterschiede wer wieviel Emissionen verursacht:



            "In Deutschland waren die reichsten 10 Prozent (8,3 Millionen Menschen) im Jahr 2015 für mehr CO2-Ausstoß verantwortlich als die gesamte ärmere Hälfte der Bevölkerung (41,3 Millionen Menschen). Von den Gesamt-Emissionen seit 1990, für die die deutsche Bevölkerung verantwortlich ist, gehen 26 Prozent auf das Konto der reichsten 10 Prozent; die gesamte ärmere Hälfte der deutschen Bevölkerung ist nur für wenig mehr verantwortlich."



            www.oxfam.de/ueber...a-doppelt-so-stark

            • @Uranus:

              Fazinierend nicht wahre Uranus? ... Weniger Geld = weniger Emission.



              Weniger Lebensstandard = weniger Emission.

              Nun zurück zu meinen ersten Gedanken: Angenommen: Von der Weltbevölkerung wären morgen nur noch 50 % vorhanden.

              Diese würden ihren Lebensstandard hoch heben und alle würden ein schönes und bequemes Leben führen.

              Die Emissionen wären dann für den einzelnen sogar gestiegen, aber die Summe der Emissionen wäre geringer.

              Somal ich nicht nur auf Emissionen blicke. Denn CO2 ist zur Zeit ja so ein "Modewort" der Klimaschützer. Müll und Co. scheinen ja garnicht mehr zu exisitieren.

              Was die Akzeptanz wegen dem "GAU" angeht. Ja die Menschen akzeptieren den derzeitigen Impact nur, weil represalien vorhanden sind.

              Nur ist es eben so das eine einfache Frage in der "berühmten" Mitte der Gesellschaft genügt um zu merken das Menschen halt impact nur bis zu einen gewissen Grad bereit sind zu akzeptieren.

              Corona = Ausnahmesituation und somit Akzeptanz höher

              Klimaschutzt = dauerhafte Änderung, somit muss Akzeptanz vorhanden sein, damit mitgegangen wird.

              Mitgehen werden die meisten aber nur so lange, so lange Sie eben nicht durch die Maßnahmen über Gebühr benachteiligt oder belastet werden.

              Doch bisher merken die Menschen vorallen nur eines: Hohe Energiekosten, Höhere Lebenshaltungskosten usw.

              Das wird über kurz oder lang eben in einen gesellschaftlichen GAU münden. Denn irgendwann sind eben die Werte abgeschöpft und sobald es an den Lebensstandard gehen, werden Menschen eben sehr schnell sehr ungemütlich.

    • @VigarLunaris:

      Mit Familienplanung können Sie die Weltbevölkerung nicht in 10 Jahren halbieren.



      Mit geänderter Energiepolitik lassen sich aber die Emissionen und auch die pro-Kopf-Emissionen durchaus binnen 10 Jahren halbieren, bei gar nicht so sehr großen Änderungen unserer Lebensführung

      Konsumverzicht ohnehin selten das richtige Wort, Konsumwandel ist treffender. Mit Fahrer-Assistenzsystem in elektrischen Autos braucht man z.B. den erhöhten Blickpunkt der SUV nicht mehr.

      • @meerwind7:

        Nein das dies binnen 10 Jahren nicht funktioniert ist mir klar. Aber wir werden auch binnen 10 Jahren keine halbierung der Emmissionen herbeiführen.

        Was haben wir denn erreicht nun? Wir haben mal ganz konkret Atomenergie abgeschafft in DE. Dafür Wind, Sonne und Wasser aktiviert. Verbrennen aber dennoch weiterhin munter unseren Müll.

        Die ersten Windräder und Solaranlagen fallen aus der Förderung und werden verschrottet. Dabei entsteht meistens einfach nur wieder Müll, damit neuere Anlagen installiert werden können, welche mehr Output liefern.

        Die Windräder z. B. haben somit für ihre Produktion, den Aufbau, Wartung und Co. mehr "Dreck" in die Welt gebracht, als wenn man alte Anlagen entsprechend hochgerüstet hätte.

        Dafür brauche ich keine Berechnungen mehr, da es die Logik erklärt, das es nicht sinnvoll ist und war diese Gerätschaften so kurzfrisitig zu nutzen.

        Aber unsere Förderungen und Co. sind so gestaltet das es lohnt diese Geräte vor Ende ihrer Nutzbarkeit abzureißen.

        Also Konsumverzicht? Wird münden in höheren Preisen für kleinere Wareneinheiten. Der Überschuß wird dann exportiert und steigert dort den Konsum. Solcherlei Umverteilungen haben wir ja schon indem z. B. Euorpäische Produktionen in die Welt verschifft werden um dort Nahrungsmittelknappheit zu kompensieren.

        Selbiges gilt für unsere KFZ. Mein Schwiegerbruder verdient damit sein Geld. Seine Aussage bringt es auf den Punkt: "Die Förderung ist ENDGEIL." Ich habe Wagen über Wagen in Topzustand und die gehen jetzt alle in die zweit und drittländer.

        Ein Teufelskreis wie ich schon sagte.

      • @meerwind7:

        Ich stimme Ihnen da zu, wenn auch mir Ihr Beispiel im letzten Absatz etwas konstruiert erscheint. Subjektiv mag ein erhöhter Blickfunkt für das Fahrgefühl eine Rolle spielen, inwieweit sich das unfallvermeidend auswirkt, würde ich erst einmal. Mit Sicherheit ist es unfallvermeidend, wenn mensch gar kein Auto fährt, sondern bspw. Fahrrad (da hat mensch die bessere audiovisuelle Übersicht, ist manövrierfähiger, kann schneller reagieren, hat die geringere Geschwindigkeit) oder mit dem ÖPNV. ;-) Und letztere Alternativen stellten noch dazu tatsächliche Lösungen dar, mit denen der existenziellen Klima- und Umweltproblematik begegnet werden kann. Und damit ist auch wieder der Bogen zu Ihrer eigentlichen Aussage geschlagen - Konsumwandel, der für viele bisherige Autofahrer*innen das Ende für Automobilität bedeuten muss. Was allerdings für jene durchaus Vorteile hätte.

    • @VigarLunaris:

      Mehr Produktion und mehr Medizin haben in allen Ecken der Welt erst für einen Bevölkerungsboom gesorgt, der dann aber regelmäßig aufhörte.Das war zunächst in Europa so, dann auch in Asien, Nord- und Südamerika. Das ist auch für Afrika zu erwarten. Also ist Bevölkerungswachstum nur ein vorübergehendes Problem, das wir jetzt schon abhaken können. Das Hauptproblem bleibt: Ein Teil der Erdbevölkerung verbraucht mehr Ressourcen, als ihm zusteht.

      • @Wondraschek:

        Können wir leider nicht. Zwar werden weniger Geburten erfolgen aber zuerst wird der Geburtenstarke Jahrgang die Grundlage für den höheren Lebensstandard legen. Somit verbrauchen am Ende weniger Menschen ein vielfaches mehr an Resourcen. Somit muss man diese nun mehr Verbraucher beschränken, damit wieder ein gesundes Maß erreicht wird.

      • @Wondraschek:

        Ich kann mich an eine ZDF-Sendung mit dem Titel „Querschnitt“ irgendwann in den späten 70ern erinnern, in der Hoimar von Ditfurth genau das thematisiert hat, nämlich dass der größte Teil der modernen und die Menschen belastenden Probleme mit dem Bevölkerungswachstum zusammenhängt. Er ist dafür damals scharf kritisiert worden. Damals gab es ca. 4,3 Milliarden Menschen auf der Erde. Heute sind es 3,5 Milliarden mehr. Selbstverständlich nimmt der Druck auf alle möglichen Ressourcen mit steigender Anzahl der Menschen zu. Und die Behauptung, dass dies ein „vorübergehendes Problem“ sie, das „wir jetzt schon abhaken können“ ist natürlich nicht richtig. Zum einen lag bislang jede längerfristige Zukunftsprognose in Bezug auf die Bevölkerungsentwicklung zu niedrig. Zum anderen lautet die aktuelle Prognose, dass es bis 2100 etwa 11,2 Milliarden Menschen sein werden – und damit wiederum etwa 3,5 Milliarden mehr als heute. 3,5 Milliarden - das ist die Anzahl der Gesamtbevölkerung zum Zeitpunkt meiner Geburt. Im Zeitpunkt der Geburt meiner Eltern waren es insgesamt keine 2 Milliarden. Man muss doch kein Wissenschaftler sein, um zu erkennen, dass darin -verbunden mit einem auf Wachstum basierenden Wirtschaftssystem- das eigentliche, jedenfalls ein ganz wesentliches Problem liegt. Die Frage ist nur: wie will man das ändern?

        • 1G
          17900 (Profil gelöscht)
          @JoergK.:

          Ich erinnere mich gut daran. Das hatte auch der Club of Rome seinerzeit diskutiert.



          Oder wie Phil Collins das auf einen einfache Formel brachte: "There's too many men, Too many people,



          Making too many problems"

          Es ist äußerst merkwürdig, dass man die Überbevölkerung als Hauptverursacher Nr. 1 nicht nennt. Die Braunkohlekraftwerke sind schuld und die Mörder-SUVs.

          • @17900 (Profil gelöscht):

            Ja Herr Nice... logik wird selten anerkannt. Probleme die man bennen kann und dann eine Lösung präsentiert, damit man sich PR Wirksam profiliert, sind da besser geeignet. ;)

        • @JoergK.:

          Ich kann mich zwar nicht an diese Sendung erinnern, jedoch hat dieser Mensch einfach nur logisch betrachtet, wie das eben mit den Konsum und den Auswirkungen so ist. Klar kann man nicht pauschal sagen das wenn 2 Personen = 10 % Resourcen verbrauchen 4 Personen = 20 % verbrauchen. Aber grob betrachtet kann man immer sagen das wenn "mehr" Personen = mehr Verbrauch und emissionen.

  • "ich glaube eben, dass das private Nachfrageverhalten oft wirkungslos ist und allein die Politik dafür sorgen kann, dass die Kooperation aller Staatsbürger gelingt."



    In den 1980ern haben Umweltaktivisten in Europa gegen die Verwendung von Tropenhölzern demonstriert und hatten damit Erfolg. Da den Konsumenten der Umstand bewusst wurde durch Verwendung von Tropenholz den Regenwald zu schädigen sorgte dies für ein geändertes Kaufverhalten. Leider wurde vergessen dass ein geändertes Kaufverhalten (bei gleichbleibendem Angebot) sich auf Preise auswirkt. Die Preise für Tropenholz sind in der Folge gefallen sodass in den 1990ern in Brasilien hochertige Tropenhölzer als "Bauholz" verwendet wurden (Schalungen, Gerüste usw) Um weiter Geld zu verdienen wurde das Land dann gerodet und auf Landwirtschaft umgestellt. Im Grunde führte unser (an sich legitimer) Ansatz den Regenwald zu schützen also zu mehr Abholzung und Umweltzerstörung. Anstatt also in den Markt einzugreifen hätte man ggfls eine nachhaltige Forstwirtschaft etablieren müssen (also das Angebot reduzieren) damit durch höhere Preise vor Ort den Menschen eine Lebensgrundlage bleibt. Als Ergebnis war es also so dass Umweltschutz (bei uns) zu mehr Umweltzerstörung (vor Ort) geführt hat...

    • @Tom DaSilva:

      ... womit Sie ein Argument gegen kapitalistische Produktionsweise nennen und Kritik am bürgerlich formulierten Umweltschutz üben.

  • Da ich beim Überfliegen der Kommentare nur auf Kritik an dem Artikel gestoßen bin, wollte ich gerne auch zu der Diskussion beitragen. Ich persönlich freue mich immer über Denkanstöße, welche nicht bereits zigfach in anderen verlgeichbaren Medien geteilt wurden und finde, dass der Ansatz von Herrn Prof. Gesang nicht sofort abgetan werden sollte. So löblich ich es finde, dass viele der Leser selbst Ihr Leben teilweise für den Klimaschutz geändert haben, lässt sich diese Aussage nicht auf die breite Masse ausdehnen (zumindest nach meinem Empfinden, ich kann dies nicht mit Zahlenwerten belegen). Der Ansatz, jedes Individuum trägt durch sein Verhalten zum Klimaschutz bei, ist zwar wünschenswert, aber konnte bisher nicht erfolgreich umgesetzt werden. Daher finde ich es legitim das andere Ansätze zur Diskussion gestellt werden. Niemand kann erwarten, dass ein Artikel die Lösung aller Probleme bereit hält; in den Kommentarspalten sollte eine offenere Diskussion stattfinden, ohne andere Meinungen oder auch gleich den Autor zu diffamieren. Über die Korrektheit der Zahlen, welche Herr Prof. Gesang anführt, möchte ich mich nicht äußern, weil ich hier auch nicht meine Kompentenz sehe.

  • Meine Wut über diesen Artikel kann ich kaum in Worte fassen!



    Es stellt sich die Frage, wen man konkret noch beliefern soll, wenn bspw. die Frage nach Fleisch und Öl sinkt. Mittel- und langfristig muss man die Förderung anpassen.



    Der Metzger wird nicht dieselbe Menge an Fleisch bestellen, wenn 30% weniger Fleisch gekauft wird.



    Der Regenwald wird übrigens gerade wegen dem Fleischkonsum gerodet und vor allem illegal! Irgendwelche Organisationen mit Spenden zu versorgen, ist deshalb nicht sonderlich effektiv.



    Die Ölförderung dürfte deshalb konstant sein, weil viele Drittwelt-Länder zu einem Schwellenland aufgestiegen sind und so manches Schwellenland zu einer Weltmacht (China) wird.



    Weiter ist die Weltbevölkerungsanzahl gestiegen.



    Würde man nicht versuchen Öl und Gas zunehmend zu ersetzen wäre die Nachfrage erheblich größer.



    Die komplette Verantwortung auf die Politik abzuwälzen, ist intellektuell betrachtet nicht nur eine sehr schwache Leistung, sondern zementiert auch die eigene Unmündigkeit und infantile Denkweise. - Zumal sich Politiker an die Bedürfnissen der Bevölkerung orientieren, selbst wenn schon die Titanic am Sinken ist.



    Und darüber hinaus dürften viele nicht das Geld haben sich ein SUV leisten zu können und dann auch noch zu spenden.



    Der Artikel ist in jeder Hinsicht desaströs und bei einer linken Zeitschrift auch vollkommen fehl am Platz! Ich hätte so einen Artikel eher in einer extrem konservativen-liberalen Zeitung erwartet, aber nicht bei der TAZ!

  • ein allzu billiger Ablasshandel löst nicht das Kernproblem, den schlimmen CO2-Footprint pro Fahrerperson, den ein SUV hat. Auch Afrika neue Bäume pflanzen lassen reicht nicht, denn die müssen erst 100 Jahre wachsen, die Spritemission passiert aber sofort. Und dann hat Afrika noch ein berechtigtes Interesse an eigener, sehr maßvoller CO2-Steigerung pro Kopf, um den Lebensstandard etwas lebenswerter zu gestalten. Um weniger aus wirtschaftlichen Gründen flüchten zu müssen... Die LÖSUNG ist alles DREI ZUSAMMEN: 1. Den SUV sofort durch einen leichten Kleinwagen oder den ÖPNV erstetzen UND 2. TROTZDEM an Afrika SPENDEN + 3. sofort für einen CO2-Preis oberhalb 80,- pro tonne CO2 deutschland-/EU/Welt-weit eintreten und dazu gestuft robuste Zollgrenzen + Handelsregeln dementsprechend umsetzen.

  • Wie kann die taz nur so eine unfassbar undurchdachte Meinung veröffentlichen! Man kann das Thema ökologisch nachhaltige Transformation weder alleine vom Staat (sofern keine Diktatur) noch alleine vom Einzelnen denken. Beide müssen an der Veränderung mitwirken. Hier wird von Kompensation geredet und eine neokoloniale Praxis vorgeschlagen, die nicht das Problem behebt, sondern die Symptombekämpfung auf andere auslagert. Dabei wird völlig ignoriert, dass das Angebot der Kompensation eben auch politisch zu psychologischen Rebound-Effekten führt, man braucht sich nur die Argumentation von z.B. Herrn Lindner anzuschauen, als 2019 das unfassbar schlechte Paper von Bastin erschienen ist (welches im Nachhinein von der Fachwelt zerrissen wurde). Oder der new green Deal in welchem Zahlen mit bestehenden Waldflächen schön gerechnet werden und Bilanziell kurzer und schneller Kohlenstoffkreislauf in eine Tonne gekloppt werden. Wegen besagtem kurzen und schnellen Kohlenstoffkreislauf kann bei Aufforstung überhaupt nicht von Kompensation geredet werden. Hier wird ein endlicher temporärer Speicher im schnellen Kohlenstoffkreislauf erweitert bzw. der Anteil an Kohlenstoff der seit Beginn der Industrialisierung durch Veränderungen der Landfläche in die Atmosphäre gelangt ist teilweise wieder zurückgenommen (laut IPCC 180+-80 PgC - nach seriösen Schätzungen sind vll. 1/5 reversibel). Es wird aber bilanziell nahezu kein einziges Gramm Kohlenstoff kompensiert welches aus dem langsamen Kohlenstoffkreislauf durch fossile Energieträger entnommen wird. Hierzu müsste man die angepflanzten Bäume schon nach Wachstum vergraben. Wer so wenig Ahnung von den naturwissenschaftlichen Hintergründen hat, sollte so einen Artikel nicht schreiben! Das soll nicht heißen, dass es nicht wichtig ist bestehende Wälder zu erhalten - das ist es! Ursachenbekämpfung sieht aber anders aus, denn die Walddichte wird auch ohne direkte Abholzung durch den Klimawandel in vielen Regionen wahr. drastisch abnehmen.

    • @science_bert:

      Ich bin anderer Meinung, habe aber nichts gegen die Darstellung unterschiedlicher Meinungen auf dieser Webseite.

    • @science_bert:

      Danke für diesen aufschlussreichen Kommentar, den eigentlichen Artikel sollte man durch diesen ersetzen.

  • Konsumverzicht halte ich auch für überwiegend falsch, da sollte man auf CO2 einsparende Technologien umstellen. Die Berrechnung der Kompensation mit Atmosfair scheint mir jedoch nicht serös. Und würde es funktionieren, wenn alle Menschen das machen würden?

    • @kamera mann:

      Wieso halten Sie konsumverzicht für falsch? Weil es bequemer für Sie ist?

      Was genau finden Sie an der Berechnung von Atmosfair nicht seriös? Natürlich ist die Rechnung 5 Euro = 1 Baum stark vereinfacht, aber der Normalbürger braucht nun mal simple Sachverhalte.

      Natürlich klappt es, wenn alle Menschen einen Teil ihres Geldes an eine Organisation abgeben würden, damit dadurch Umweltschutzprojekte gefördert werden. Was lässt Sie zweifeln?

      Der Verbrauch von Ressourcen + Energie muss reduziert werden UND Technologie muss noch effizienter werden, um die Klimaneutralität in 2050 erreichen zu können und noch vieles mehr wie Aufforstung, Stopp von Waldrodung etc.. Siehe Agora Energiewende. Eine vielzitierte Quelle, die einen Überblick zeigt, dass nicht eine Lösung zum Ziel führen kann, sondern alle Möglichkeiten ausgenutzt werden müssen.

      Außerdem geht es nicht nur um CO2, sondern auch um Stickoxide, diverse andere Gase, Müll, Feinstaub, Mikroplastik und die begrenzte Anzahl an Ressourcen wie z.B. seltene Erden.

      Den Klimawandel zu verhindern funktioniert NUR, wenn wir in den Industriestaaten auf nachhaltigen Konsum setzen und auf Wertschöpfungsketten achten.

      Wer das (auch noch ohne Argumente) öffentlich anzweifelt, hat sich nicht ausreichend mit dem Thema auseinander gesetzt und sollte das schleunigst tun.

  • Auto + Geld spenden kann/will ich mir nicht leisten. Das UND sollte ein ODER sein.

    Ich bleib bei ÖPNV und Fahrrad und hab Geld für andere Dinge über... wie mehr Rindfleisch. Die Spende muss dann in den Fleischpreis rein. Aufforstung der Weideflächen(randgebiete). Schafft dann auch mehr Korridore für das wilde Tierzeug.

    Wie verbessert eine Spende am anderen Ende der Welt eigentlich die Luftqualität in meiner Straße/Großstadt?

    Bin ja eher für Spenden in Forschung & Entwicklung damit nur Dampf und Regenbögen aus dem Auspuff kommen. Das wirkt dann überall.

    Bleibt noch das Methan pupsende Rindvieh.

    P.S.: Fordern SUVs nicht mehr Unfalltote durch ihre beknacke Frontseite? Bild mir ein vor vielen, vielen Jahren darüber mal gelesen zu haben.

    • @Monika Jäger:

      Spenden in Forschung & Entwicklung sind sicherlich gut, aber aktuell scheitert es nicht daran. Das Wissen ist schon seit Jahrzehnten vorhanden.



      Als Ingenieur aus der Forschung kann ich Ihnen versichern, dass jeder deutsche Autohersteller seit Jahrzehnten umweltfreundlichere Konzepte in der Schublade hat. In der Studie von Agora Verkehrswende steht realistisch beschrieben, wie man bis 2050 die Ziele erreichen kann. Es ist absolut keine Frage der Technik das auch zu schaffen.



      Das gilt nicht nur für den Verkehr. Auch z.B. in der Stromspeicherung gibt es schon sinnvolle Konzepte, die durch steuerliche Hürden nocht nicht flächendeckend umgesetzt werden können. Z.B. Power to Gas Anlagen, die Energie aus grünen Strom auch über "Dunkelflauten" hinweg speichern können.



      Die Politik ist nur leider zu langsam, zu kurzsichtig und zu sehr geprägt vom Lobbyismus.



      Es muss aufhören mit Spitzenpolitikern in Aufsichtsräten von Großkonzernen. Das Lobbyregister ist der erste Schritt in die richtige Richtung.

    • @Monika Jäger:

      Die SUVs können nichts dafür, dass sie so auf die Welt kommen, wie sie sind, es sind die Fahrer, welche mit ihnen nicht umgehen können und deren Zucht fördern.

  • 1. Konsum- und Kapitalismusverzicht erscheint mir nicht die richtige Alternative. Kurzer Blick hierauf:

    de.wikipedia.org/w...ltweit_ab_2000.svg

    Es gibt einen menschheitsweiten Vorteil an ergebnisorientierter Marktwirtschaft. Weit weniger Hunger als noch 1980. Bei steigender Erdbevölkerung.

    Gegensatz hierzu:



    Kann sich jemand die weltweiten wirtschaftlichen Verheerungen vorstellen, wenn wir alle gleichzeitig beschließen ein Jahr lang



    -nicht in Urlaub zu fliegen



    -kein Fleisch mehr zu essen



    -kein Auto mehr zu kaufen

    Technologischer Fortschritt als Heilsbringer:



    Goldrichtig !



    -es gibt ein Start-Up Unternehmen, das tierfreies Fleisch auf Nährboden züchtet



    -Wenn uns kalte Fusion gelingt, hätten wir wetter- und rohstoffunabhängige



    Energie



    Technologische Revolutionen



    (Atomkraft, Internet, Buchdruck)



    sind die einzigen Revolutionen die sich nicht verhindern lassen.



    Es ist die Glühbirne, nicht unser schlechtes Gewissen, die dafür sorgt das wir unsere Lichter nicht mehr mit Wal-Öl befüllen.

    Private Veranwortung vs kollektiver Beschluss:



    Das Problem ist das demokratische Staaten das Wohl und die Lebensgwohnheiten ihrer Bürger mit in ihre Überlegungen einbeziehen müssen. Ansonsten führen umweltbewusste Erlasse einfach nur zur Abwahl und dem Aufstieg eines weiteren Populisten.



    Ethischer Fortschritt ist möglich (sonst hätten wir immer noch Leibeigenschaft und Kaiser von Gottes Gnaden), er vollzieht sich aber im Schneckentempo.

    • @Oi Gevalt!:

      Die existenzielle Krise steht durch Klimakrise und Massensterben von Tieren bereits kurz bevor. Sollte diese nicht abgewendet werden können, wären die Folgen für Lebensbedingungen katastrophal. Wobei es Katastrophen wie Dürren, Brände, Wüstenausbreitung, Stürme usw. bereits jetzt gibt, allerdings sich schneller häufen, je länger notwendige Maßnahmen gegen Klimaerhitzung unterbleiben. Um auf Ihr Kostenargument einzugehen - Kosten sind bereits jetzt schon entstanden und werden stark ansteigen. Unzureichend zu handeln und auf Technologie zu hoffen, wird zu wirtschaftlichen Verheerungen und sozialen Verwerfungen (Existenzvernichtung, Klimaflucht sind seit einer Weile bereits Tatsache) führen. Aktuell geht es u.a. darum, diese Einsicht zu verbreiten. Viele Menschen haben davon bereits im mindesten eine gewisse Ahnung, was sich auch in Wahlergebnissen ausdrückt. Einige würden jetzt bereits ökologischer handeln, werden aber durchaus durch Zwänge gehindert bzw. zu unökologischem Verhalten verführt. Wichtig ist die Umsetzung einer entsprechenden Politik der Notwendigkeit, die ökologisches mit sozialem verbindet. Sicherlich muss diese schnell erfolgen, sollte diese den gewünschten Effekt erzielen. Dies würde ich allerdings nicht mit Ihrem Gedankenmodell vergleichen. Das fände ich polemisch und irreführend.

      • @Uranus:

        Ich teile alle Ihre Befürchtungen.

        Worauf ich hinaus wollte ist, das ich nicht glaube, dass es von heute auf morgen eine komplette revolutionäre Umwälzung zu nachhaltigen umweltverträglichen Wirtschaften gibt.



        Nicht ohne verheerende Nebenwirkungen die sich sofort, nicht in 50 Jahren einstellen würden.

        Es ist ein Prozess einzelner Schritte, z. B. höherer CO2-Abgaben, Ausbau erneuerbarer Energien,



        schärfere Umweltauflagen etc. Diese müssen von von einer breiten Bevölkerung gestützt werden,



        sonst werden einfach Trumps/Bolsanaros gewählt.

        Sie müssen international getragen werden, sonst produzieren „Umweltsünder“



        ihre Produkte einfach im Ausland.

        Vielleicht ist Konsumveränderung das Wort nach dem ich suche?



        McDonalds mit fünf statt einem Veggie-Burger? Serien E-Autos zu erschwinglichen Preisen?

    • @Oi Gevalt!:

      Ihr kein Fleisch und kein Flugzeug Beispiel finde ich zu überspitzt. Es muss doch nicht so ein radikaler Umbruch sein, wie Sie in beschreiben, dann bricht auch die Wirtschaft nicht zusammen. Klar ist auch, dass eine Änderung allein nicht hilft, sondern man überall anfangen muss. Es wird nicht DIE eine Lösung geben, sondern es werden viele verschiedene Antriebstechniken im Verkehr genutzt werden, viele verschiedene Stromspeicherkonzepte umgesetzt usw... Das technologische Wissen ist schon da. Siehe Studien wie z.B. Agora Energiewende etc.

      Auf eine technische Revolution zu warten, die eine unkomplizierte Antwort auf viele Fragen bietet, können wir uns nicht leisten. Der technologische Fortschritt ist leider langsamer als der Klimawandel. Auch wenn mit viel Geld an Forschungsprojektem wie ITER Fortschritte gemacht werden, dauert es noch viele Jahrzehnte , bis ein Fusionsreaktor zuverlässig läuft, wesentlich mehr Energie abwirft als er benötigt und global in Betrieb genommen werden kann. Bis dahin sind die verheerenden Kipppunkte des Klimawandels weit überschritten.

      Es bedarf einer Konsumreduktion, einer Effizienzsteigerung, internationale Kollaborationen und Gesetzt gegen Klimasünder, Armutsbekämpfung und vieles mehr sowie auch Kompensation wie oben beschrieben.

      "Konsumverzicht hilft nicht weiter" aus dem Artikel oben ist daher die bescheuertste Überschrift überhaupt. Es braucht die gerade eben genannten Ziele. Nur weil eins nicht erreicht wird, heißt das nicht, dass eine Konsumreduktion nicht hilft. Außerdem stimmt das mit der konstanten Ölförderung nicht, die ist gestiegen. Und generell geht es nicht nur um CO2 im Konsum, sondern um endliche Ressourcen, langsame und schnelle Kohlenstoffzyklen, Mikroplastik, Feinstaub und vieles mehr. Ich finde den Kommentar von Herrn Bernhard Gesang daher ziemlich schwach.

    • @Oi Gevalt!:

      Kapitalismusverzicht finde ich gut. Man könnte einen Kapitalismus-freien Tag die Woche einführen. Z.B. den Sonntag.

  • Wie gefährlich es ist, wenn jemand einen pfiffigen Mechanismus erkennt, und ihn dann hemmungslos und ohne Ausnahmen oder genauerer Betrachtung der potentiellen Folgen propagiert kann man ja an der Marktwirtschaft erkennen.

    Sicher, ein elegantes, in aller Regel (und unter bestimmten Voraussetzungen!) gut funktionierender Mechanismus.

    Bis, ja, bis dann einzelne Marktteilnehmer so mächtig werden, dass sie genau diese Voraussetzungen abschalten. Monopolbildung, Desinformation, Kartelle, oder, siehe Amazon, die Privatisierung des ganzen Marktplatzes. Und schon schlittert man von der Marktwirtschaft in Kapitalismus/Oligarchenherrschaft.

    Ähnlich hier. Sicher, es ist erstmal ein verlockender Gedanke, die Armut in Lateinamerika, Afrika und Südost-Asien auszunutzen um die Leute dort nicht nur unseren Müll aufnehmen und unsere inzwischen jede Saison gewechselte Billigkleidung nähen zu lassen, sondern denen gleich auch noch die Bemühungen zum Umweltschutz aufzubürden, während wir hier auf deren Rücken weitermachen dürfen wie bisher.

    Ein besonders angenehmes System natürlich für Gutverdiener wie Makler, Notare, Banker, die sich mehr der weltweit Bitterarmen leisten können die für sie CO² einsparen, weniger für die hier prekär Beschäftigten, die schon aus finanziellen Gründen auch bisher nur ein Busticket leisten konnten. (Und damit bereits mehr zum Umweltschutz beigetragen haben als SUV-Fahrer).

    Aber es ist eben ein System, das eine kollonialistische und kapitalistische Logik besitzt.



    Wir, die reichen Weißen, machen was wir wollen, und die anderen putzen, arbeiten und sparen hinter uns her.



    Eine Logik, die die massiv ungleiche Verteilung von Reichtum braucht, um zu funktionieren.

    Da ist es dann auch nicht verwunderlich, dass im selben Atemzug auch noch der ADAC zitiert wird mit der sehr merkwürdigen Logik, ein 30.000€-Auto *müsse* mindestens 30.000€ Wert an Transport und 'Fahrspaß' bringen.

    Sicher...

    Wenn dem so wäre... wozu bräuchte es dann Autowerbung?

  • Die Überlegungen bzw. Thesen von Herrn Gesang sind in vieler Hinsicht falsch, und das wurde ja bereits in zahlreichen Kommentaren treffenderweise klargestellt. Ich will nur auf eines hinweisen:



    Selbst wenn alles stimmen würde, was er philosophiert, würde das mit dem Ablasshandel durch Spenden leider kaum funktionieren. Denn der weit überwiegende Teil - ich schätze 80 bis 95 % der Spenden, die z. B. für CO2-Kompensation durch Baumpflanzungen erfolgen, wirken nicht! Es werden zwar sicherlich viele Bäume gepflanzt, aber zumindest in Deutschland würden davon fast alle Bäume auch ohne die Spenden gepflanzt werden, denn hier verpflichten allein schon die Waldgesetze die Waldbesitzer, dass Kahlflächen wieder aufgeforstet werden müssen. Durch die Spenden werden zumindest hierzulande lediglich die Waldbesitzer von den Kosten entlastet - auch schön, aber nicht Sinn der Sache. (Als Förster weiß ich, wovon ich spreche.)



    Und weltweit dürfen wir davon ausgehen, dass ebenfalls nur ein Bruchteil der durch Spenden beabsichtigten Maßnahmen wie Aufforstungen am Ende auch tatsächlich wirken. Ich empfehle hierzu als Lektüre den Bericht "Der Märchenwald" über die Initiative "Plant for the Planet" auf Zeit Online.



    Es gibt leider zur Problemlösung keine einfachen Lösungen, aber dass wir über unsere Verhältnisse leben bzw. konsumieren dürfte als simple Weisheit wohl zutreffen.



    Nichts gegen Philosophen; sie regen sicherlich häufig zu neuen Überlegungen an. Aber wenn sie sich an der Naturwissenschaft und der Wirtschaftslehre abarbeiten, liegen sie meist haarscharf daneben; prominentes Beispiel ist hier Richard David Precht.

    • @ForestersForFuture:

      Ich kann mir nicht vorstellen, dass für die gesetzliche vorgeschriebene Wiederaufforstung gefällter Wälder in Deutschland CO2-Bescheinigungen zertifiziert und bezahlt werden. Anderswo gibt es sicherlich Mißbrauch und keine Gewähr der Dauerhaftigkeit.

  • @Einleitung: Strongly disagree. Das Auto soll ja nicht verschrottet werden sondern gar nicht erst angeschafft bzw. als Gebrauchtwagen weiterverkauft werden.

    Ich finde Ihren Artikel motivationszerstörend – sage ich als jemand des sehr gerne auf unnötigen müllproduzierenden Konsum verzichtet und damit Geld spart anstatt das Einkommen (das gerade während der Corona-Krise ausbleibt wegen Berufsverbot) zu spenden.



    Es ist auch eine Kostenfrage; Spaß und Spenden ist so teuer, dass der Großteil der Bevölkerung es sich nicht leisten kann. Hängen bleibt fatalerweise: dann lieber Spaß, hat eh keinen Einfluss was ich kaufen.

    Die Einstellung „ich kann machen was ich will ich bezahle ja dafür“ finde ich furchtbar. Ist es demnach z.B. ok gegen Coronaregeln zu verstoßen wenn man die Strafe dafür zahlt?

  • Also: nicht verzichten, sondern dafür sorgen, dass der Wald woanders nicht weiter abgeholzt wird. Abgesehen davon, dass ich diese Haltung aus diversen Gründen furchtbar finde (hier schließe ich mich HARESU und POLLUX21 an), müsste der Herr Gesang noch kurz klären, wie genau denn auf Dauer die Unmengen an Co2 kompensiert werden können, wenn der Ausstoß nicht drastisch sinkt. Und er müsste den Menschen in den Regenwaldregionen (z.B. Brasilien) noch erklären, warum sie ihren Wald nicht abholzen dürfen, während wir hier weiter SUV fahren. Ach ja, er müsste letztlich auch noch klären, wer genau seine Spende verwaltet und sich um die Kompensation kümmert.



    Unberücksichtigt ist dabei übrigens, dass der Autoverkehr nicht nur Co2 ausstößt. Es kommen die Schädigungen durch die Verkehrsinfrastruktur selbst hinzu sowie die Tatsache, dass der Verkehr auch mittelbar Energie und Wasser in enormem Umfang verbraucht, der Boden versiegelt wird, Feinstaub und Lärm entstehen, was die Lebensqualität ebenfalls beeinträchtigt.



    Wenn ich lese „“Spende und ersetze“ ist kein Ablasshandel, wenn man es mit der moralischen Verpflichtung koppelt, mehr und regelmäßig zu spenden“ sowie „Genieße deine Spaßfahrt im SUV und tue gleichzeitig alles, damit die Politik allen Akteuren, also auch dir, solche Spaßfahrten verbietet“, dann muss ich schmunzeln. Auch die Aussage „Der individuelle Verzicht auf Sprit oder Fleisch kann auf diesen Märkten die Angebotsmengen nicht senken.“ ist so offensichtlich falsch. Selbstverständlich wird mittel- bis langfristig weniger Fleisch produziert werden, wenn es immer weniger Menschen kaufen.



    Und die Begründung für diese zweifelhaften neoliberalen Wirtschaftsethik ist dann, dass der Mensch ja nunmal ein Mensch ist und eine Veränderung seines Konsumverhaltens einfach nicht so supi findet. Also jedenfalls der Mensch in den Industriestaaten auf der Nordhalbkugel. Denn die anderen kompensieren ja fleißig unseren Co2-Ausstoß. Meine Güte, ist das schwach.

    • @JoergK.:

      Stimme Ihnen soweit zu und würde konkretisierend ergänzen, dass mit "woanders" sämtlicher Forst/Wald gemeint sein sollte. Dabei ginge es nicht nur um ein Verbieten der Abholzung an sich sondern um das Angehen der Rodungsursachen wie bspw. Futtermittel (Brasilien) für gigantische Tierproduktion, Energiepflanzen (Asien & Brasilien) für Biokraftstoff, Palmöl (Asien) aber auch Industrieexpansion (Tesla in Brandenburg), Kohleverstromung (Hambacher Wald), Straßenbau (Danneröder Wald) ... und letztlich die kapitalistische Produktionsweise und westliche Lebensweise.

      • @Uranus:

        Völlig richtig. Während hier über Kompensation philosophiert wird, findet die Abholzung (also das exakte Gegenteil) in allen Teilen der Welt in erschreckend zunehmendem Maß weiter statt. Wer nicht erkennt, dass dies Teil desselben Problems ist, das hier den Wunsch nach SUVs & Co nährt, der hat mit der „Ansicht“ maximal eine schön klingende Ausrede dafür parat, dass er nicht bereit ist, etwas zu ändern

        • @JoergK.:

          Der Soziologe Stephan Lessenich spricht diesbezüglich in seinem gleichnamigen Buch von der 'Sintflut neben uns'. Das trifft es wohl leider nur zu gut. :-/

  • So ein Quatsch. Die Klimakompensation ist räumlich und zeitlich so stark beschränkt, dass sie nie den CO2-Ausstoß einer Industrienation kompensieren kann. Das geht vielleicht für Einzelfälle, wie einzelne Autos oder Flüge, sobald es aber für die Masse anwendbar sein soll, scheitert es kläglich. Das wird auch als "Marginalitätseffekt" bezeichnet und ist ja eigentlich selbsterklärend. Die Welt ist eben nun einmal endlich.

    Aus dieser Begründung weiterhin SUV zu fahren, ist nichts aus Augenwischerei.

    Es muss einfach auf unnütze Dinge wie SUV verzichtet werden. Das bedeutet aber keinen Konsum- oder Komfortverzicht. Der Mensch ist ja zum Glück schlau genug, Alternativen zu finden. :)

    Was es jedoch bedeutet: Eine Umstellung. Und diese ist sicherlich gerade für träge "Geister" oder auch ältere Menschen schwierig. Aber wie schon bei der Chemie/Chip/etc. etc... -Branche in Deutschland: Wer sich nicht von selbst umstellt/anpasst, stirbt aus.

  • Ein Kommentar, der deutlich macht, warum die Menschheit daran scheitern wird, die Krisen wie Klimakrise und Artensterben zu bekämpfen:

    - Der private Konsum hat den höchsten Anteil am CO2-Fußabdruck - wer das nicht weiß, sollte eigentlich gar nicht über Klimaschutz reden

    - Die Ressourcenverschwendung ist derart groß, dass wir innerhalb weniger Jahre den point of no return beim Artensterben erreicht haben werden. Da hilft nur noch radikale Änderung der Konsumgewohnheiten.

    - Die Hauptursache für die Plastik-Apokalypse auf dem Planeten Erde ist - der private Konsum.

    - Es muss auch gar keine Technik mehr entwickelt werden. Wer diese Lüge aktuell noch verbreitet, trägt eine besondere Schuld an der Zerstörung der Schöpfung. Bestehende Technik muss eingesetzt werden und - genau - die Produktionskapazitäten müssen auf die Notwendigen Produkte konzentriert werden, weil unsere Ressourcen auf dem Planeten Erde wie in einem Raumschiff auf einer interstellaren Reise begrenzt sind.

    Wenn man persönlich nicht bereit ist, sein Verhalten zu ändern, dann soll man das einfach sagen. Dann ist klar, dass man als Individuum dem Wald gerne beim Sterben zuschaut.

    Und der Tiefpunkt des Kommentars ist dieser Satz:

    "ich glaube eben, dass das private Nachfrageverhalten oft wirkungslos ist und allein die Politik dafür sorgen kann, dass die Kooperation aller Staatsbürger gelingt."

    1) Glauben gehört in die Kirche



    2) Ist dieser Glauben bereits durch Fakten widerlegt - da genügt schon ein Blick auf das immer größer werdende Angebot an Bio-Waren und fleischlosen Produkten



    3) Nein - es gibt tatsächlich eine Politik, die etwas ändern kann. Ich fasse es nicht



    4) Nur weil der Schreiberling hier damit überfordert ist, sowohl als Konsument als auch als Wahlbürger zu handeln, sollte er diese Unfähigkeit nicht derart pauschalieren.

    Muss ich jetzt meine Unterstützung bei der TAZ kündigen und einen SUV kaufen? Fortsetzung folgt - es bleibt spannend!

    • @JBS_6623:

      "Muss ich jetzt meine Unterstützung bei der TAZ kündigen und einen SUV kaufen? "



      Aber nur, wenn Sie auch 23 € pro Tonne CO2 spenden. ;-)

  • Mit Atmosfair gelingt keine wirkliche Kompensation des CO2 Ausstosses, selbst Atmosfair sagt das dies nur ein Feigenblatt ist und bleibt.



    Ein Kleinwagen ist besser als jedes SUV ein Zug ist besser als ein Kleinwagen.



    Ohne Konsumverzicht wird es nicht gehen.



    Wo steht geschrieben dass wir diesen aberwitzigen Lebensstil in alle Ewigkeit weiterleben könne/dürfen?

  • 1990 wäre derlei vielleicht noch gegangen, doch nun scheitert die Ablassidee an dem Zeitraum, den die vglw. billigen Kompensationsmaßnahmen wie sie z.B. Atmosfair unternimmt (aber dergleichen gilt auch und erst Recht für Wiederaufforstung, Moorvernässung usw.) benötigen, um auf die CO2 Konzentration in der Atmosphäre Einfluss nehmen zu können.



    Die durch unseren Lebensstil verursachten Emissionen hingegen, fallen ganz konkret im Heute an.



    Folgt man der Idee des Verfassers nun, erreicht man eine Kompensation zu einem Zeitpunkt, an dem diverse biophysikalische Kipp-Punkte bereits erreicht und weitere Folgen verursacht sind.



    Der Gedankengang scheitert also an der Unverhandelbarkeit von Tatsachen.



    Den Text hätte es vor 30 Jahren gebraucht.

  • Wenn schon Ablaßhandel, dann aber richtig und verpflichtend!

    Die "460 €" (oder was sonst sinnvoll ist) machen als Spende nur wenig Sinn. Die Kosten für CO2 Gegenmaßnahmen müssen auf ein effektives mehr als ausgleichendes Maß grundsätzlich bei der Nutzung des motorisierten Verkehrs mit eingepreist sein.

    Mit Emissionshandel, C02 Steuern und co. ist man da auf dem richtigen Weg.

  • 🧐 Da der allergrößte Teil der Bürger keinen SUV fährt, bestätigt sich wieder einmal das die deutsche Kartoffel Klimaweltmeister ist. 🕺🏻

    • @Rudolf Fissner:

      Volkers 👄 - “Da drom auffem Berge - da steht ein Soldat.



      Der hat in den Stiefeln Kartoffelsalat!“



      Die eine eine Frage - die uns Rudolf hât.



      Öl&Essig oder Majonäse? SUV isses Käse.

      • @Lowandorder:

        Ohne Lowandorder's Kommentare entginge uns Wohlergehen im Wert von unermesslich viel €€€€!

  • Sicherlich steht der SUV hier als Dummy. Benötigen beide meiner SUs weniger Sprit als ein Auto der Oberklasse oder Sportwagen. Darüber redet ja niemand. Und dann Konsum. Ich verzichte also am Besten auf Alles. Ausser auf die am dringendsten benötigten Dinge. Mag ja ein Ansatz sein. Aber es sollte meine Entscheidung sein was ich kaufe, fahre, wie ich lebe, reise, konsumiere. Dann regelts über Geld, Abgaben, Sondersteuern, und steckt das Geld in Wälder oder unterstützt irgendwas oder irgendwen. Aber fummelt mir nicht in mein Leben.

    • @maestroblanco:

      Wenn alle Menschen annähernd gleiche Einkommen hätten und Treibhausgasemissionen, Flächenverbrauch u.ä. tatsächlich eingepreist wäre, dann könnte Ihr Ansatz gerecht sein. Allerdings wären dann schwerlich 2 SUVs drin. Die Grenzen sind durch endliche Ressourcen und begrenzt belastbare Ökosysteme gesetzt. Und diese werden in Deutschland weit überschritten (siehe u.a. Ökologischer Fußabdruck).

  • Für einen Philosophen mit erstaunlichen Denkfehlern versehen. Allerdings weit verbreiteten.



    Der Wichtigste: das Eine schließt das Andere doch nicht aus. Spenden mag effizienter sein als Verzicht, Verzicht ist aber trotzdem noch gut und richtig. Man muss nicht SUV fahren, auch wenn man spendet, das ist einfach Unsinn.



    Ein weiteres Problem: viel verbrauchen und gleichzeitig viel spenden ist nicht nur eine fragwürdige, mit starkem Ressourcenverbrauch verbundene, Strategie, sie ist auch überhaupt nicht so sehr vielen Menschen möglich und abgesehen von der sozialen Schieflage kommt dabei selbst bei steigender Spendenbereitschaft wahrscheinlich kaum genug zusammen.



    Drittens ist individuelles Verhalten auch wesentlich für den Zusammenhalt von Gesellschaften. Was nützt es, wenn Reiche sich Luxus erkaufen können und die Mehrheit nicht? Sichtbar bleibt das anti- verantwortliche und anti- vorbildliche Verhalten und das wird Wirkung entfalten und Freiwilligkeit unterminieren.



    Viertens sind individuelle oder kollektive Egoismen immer die Grundlage von Wahlentscheidungen. Wenn wir auf das verantwortliche Handeln von Politik warten, dann warten wir in Wirklichkeit auf uns selber. Die Politik versagt nicht mehr als wir selber versagen. Zudem ist die Politik deutlich mehr Lobby- Druck ausgesetzt, sich davon zu befreien ist nur mit Hilfe der Wähler möglich. Es ist doch kein Zufall, dass hierzulande die wirklich tiefgreifende Umweltpolitik von der EU betrieben wird, während die nationalen Regierungen sie dabei eher bremsen. Nein, individuelles Verhalten ist der Anfang von allem und unverzichtbar.



    Fünftens: dem grünen Paradoxon entkommt man doch nicht, indem wir den Schwellenländern die fossilen Brennstoffe wegkaufen. Das ist doch genauso paradox. Ganz offensichtlich müssen wir einfach grüne Technologien exportieren, auch subventionieren oder Umweltzielvorgaben in Handelspakte mit Schwellenländern aufnehmen.

  • Fassen wir zusammen: Weiter SUV fahren und "den Armen" dafür Geld schenken, damit sie nicht mehr arbeiten (roden) müssen. Ahja. Wie würdig. Das wird gewiss funktionieren.

    Und was machen denn dann "die Armen" mit den Spenden? Nicht etwa auch konsumieren... an wen sollen die denn dann ihre Kompensations-Zwangs-"Spenden" schicken?

    Geben Sie es auf, es gibt keinen guten Weg in die Zukunft. Wir werden hemmungslos weiter machen und uns um unsere Lebensgrundlage bringen. Dann löst sich das Problem Mensch von allein. Das peinliche daran ist, dass wir Wirtschafts- oder politische Systeme für unseren Raubbau verantwortlich machen, wo es doch ein Problem ist, welches in der Natur des Menschen, eigentlich sogar in der Natur der Natur, liegt.

    • @Fabian Wetzel:

      "Das peinliche daran ist, dass wir Wirtschafts- oder politische Systeme für unseren Raubbau verantwortlich machen, wo es doch ein Problem ist, welches in der Natur des Menschen, eigentlich sogar in der Natur der Natur, liegt."



      Nein. Sie deuten zu sehr aus einer Perspektive, die Eurozentrismus, Christentum, Kapitalismus u.ä. widerspiegelt. Der Mensch ist ein Produkt der Verhältnisse, die dieser als Kulturwesen selbst geschaffen hat. Er kann diese also auch verändern.

      • @Uranus:

        Und hat der Mensch diese Verhältnisse planvoll und absichtlich geschaffen oder sind sie vielleicht ein logisches Produkt unserer Veranlagung.



        Was das ganze mit Religion zu tun hat verstehe ich leider nicht, weil ich von Religion keine Ahung habe. Aber am Kapitalismus liegt es nicht. Gerade nichtkapitalistische Staaten zerstören die Umwelt über alle Maßen, vor allem im Sozialismus steht der Mensch im Mittelpunkt und nicht die Natur. Und wieso eurozentrisch? Die Menschen wollen überall ihre Lebensqualität mit allerhand materieller Güter verbessern.

      • @Uranus:

        Vielleicht haben Sie sogar Recht.

        Ich dachte bei dieser Formulierung an einen umstürzenden Teich, in dem sich wenige Algenarten solange durch ein Überangebot an Licht und Wärme ausbreiten, bis alles andere abstirbt. Und zuletzt die Algen selbst.



        Im nächsten Jahr erholt sich der Teich wieder.

  • A propos Autos: So effizient, wie sie hergestellt werden, so ineffizient werden sie eingesetzt: Häufig 2000 Kilogramm, um 0,075 Tonnen zu bewegen. Alle abschaffen und alle Fahrrad fahren oder nicht mehr fliegen, das ist nie gefordert worden und auch sinnlos. Aber eine Trendwende hätte es schon längst geben müssen. Bei nicht Fliegen hat das Virus nach einem Jahr mehr als das bewirkt, wass fff völlig korrekt gefordert haben. Leider auch Hoch-Konjunktur für läppische Lösungsansätze.

  • Erstaunlich, wie mensch mit so einer hypokomplexen Gedankenwelt und Befangenheitsausblendung Hochschulprofessor werden kann…

    Er scheint wohl darüber hinaus auch ein Anhänger des ebenso komplexitätsnegierenden "Effektiven Altruismus'" zu sein.

  • Man hört und liest genug darüber, wie uneffektiv oder wie vergänglich die Maßnahmen von Atmosfair sind.



    "Sobald das Geld im Kasten klingt . Amen. Was interessiert mich der Rest"



    Australien oder Kalifornien oder brasilien oder Brandenburg, der für 460 Euro aufgeforstete Wald brennt leider grad ab.



    Würde ich doch mit einem Windrad vor meiner Haustür kompensieren (also sowohl das Auto kompensieren als auch die Materialien und Energie, die in der Erstellung des Windrades stecken, dann käme ich bei europäischen Löhnen nicht auf 460 Euro. Ich wette, in der Rechnung steckt auch Ausbeutung drin.

  • Was sich hier hinter einer - zugegeben eher banal daherkommenden - zweifelhaften neoliberalen Wirtschaftsethik versteckt, scheint doch eher recht Interessen geleitet dem gleichen Reflex zu entspringen, mit dem eben egomanische SUV-Fahrer:innen meinen, mehr vom großen Kuchen haben zu können als andere. Mehr Stadtraum. Mehr Recht auf Emissionen. Mehr Recht auf Leben. Die Art der Argumentation, die Herr Bernward hier abgibt, hat wenig mit Philosophie zu tun. Sie erinnert viel mehr an das bei manchen Menschen bestehende Bedürfnis sich lieber die abstrusesten Ausreden einfallen zu lassen, als sich an die eigene Nase zu fassen. Und nein, Herr Berward, selbst wenn man einen Augenblick ihre Argumentation ernst nehmen möchte: Die Welt wird nicht daran genesen, dass der globale Norden sich weiterhin die große Party gönnt und gleichzeitig vom Süden fordert (natürlich monetär vergütet ;-) ), die CO2-(und andere)-Emissionen zu senken und auf den hier besungenen Spaß am höher schneller weiter zu verzichten. Blöd wäre nämlich, wenn die Entwicklung sich irgendwann so umkehren würde, dass z.B. Menschen in Brasilien einfallen würde z.B. für den Erhalt des Dannenröder Forsts zu spenden und gegen SUVs in Deutschland - um weiter Regenwald abholen zu können. Diese Denkfigur könnte Herr Berward ja mal weiter ausführen. Anders herum wird nämlich ein Schuh daraus: unser Lebensstil hier produziert erst die Nachfrage nach Rohstoffen und Land, die dann z.B. in einer Politik von Bolsonaro münden. Die Art der neokolonialistischen Argumentation zeigt, dass hier eher doch die Schrebergartenphilosophie am Werke war statt einer globalen Ethik.

    • @pollux21:

      Was Sie als Gegenargumernt auffahren, würde ich ja gerade unter Pro einsortieren.

      Was spricht aus Ihrer Sicht dagegen, dass ein prosperierendes Brasilien sich leistet, als Ausgleich auf brandenburgischen Feldern statt vertrocknenden Mais nun Eichen und Eschen anpflanzen zu lassen?







      Hätten alle was von.

      Herr Bernward hat immerhin den Faktor Mensch mit drin.

      "Ausreden" sind zutiefst menschlich.

      Wenn wir warten wollen, bis sich die Menschheit ethisch bessert, sind wir eher bei einer Klimaerwärmung um 10 Grad.

      • 0G
        06227 (Profil gelöscht)
        @rero:

        ''Wenn wir warten wollen, bis sich die Menschheit ethisch bessert, sind wir eher bei einer Klimaerwärmung um 10 Grad.''



        Ich nenne das einmal 'Phantompragmatismus'



        .... ich tu mal so als 'sei die Menschheit einfach wie sie is' und leite mir als Konsequenz ab, dass ich mich auch so verhalten kann.... so denken sich viele und o, no shit, ich werde bestätigt darin dass alle halt so sind... kann man sich ewig und drei Tage im Kreis drehen.



        Oder einfach machen. Sogar möglich einfach zu machen UND kollektive Lösungen politisch einzufordern....

        • @06227 (Profil gelöscht):

          Tja, man muss halt Gesellschaft mit den Menschen machen, die man hat - nicht mit denen, die man gern hätte.

          Kollektive Lösungen kann man ja trotzdem versuchen zu finden bzw. einzufordern.

          Ich gehe allerdings jede Wette ein, dass die nur funktionieren werden, wenn sie die Menschen mitnehmen.

          Wenn Sie mir jetzt zusichern, dass Sie sich noch nie Ausreden für irgendwas gesucht haben, nehme ich Sie aus meinem Menschenbild explizit aus.

  • Der VDA hätte es kaum schöner formulieren können, oder?

  • „Genieße deine Spaßfahrt im SUV"



    Da lohnt zum Vergleich der Blick in ein anderes Land mit einem ähnlichen, aber aufgrund Historie in einem anderen Konsumsegment angesiedelten Problem, ein Land mit liberalen Waffengesetzen:



    "Genieße die Massaker mit deinen Schnellfeuerwaffen und tue an anderer Stelle Gutes!"



    So sollte der Irrsinn allein dieses Gedankens deutlich werden.

    • @dites-mois:

      die Schweizer hatten auch ein liberaleres Waffengesetz also dürften in den USA noch andere Sozial kulturelle Faktoren hineinspielen

  • Neben der berechtigten Frage, inwieweit Schäden Geldwerten entsprechen können/dürfen, sollte klar sein, dass Bernward Gesang bzw. Atmosfair nur 23 Euro pro Tonne CO2 anrechnen. Fridays bzw. Scientists for Future schlugen jedoch unlängst 180 (!) pro Tonne CO2 für einen anfänglich (!) anzusetzenden Preis vor. Das wären für 20 Tonnen dann bereits 3600 €, für 25 Tonnen 4500 €. Sieht nach allzu billigem Ablasshand..., äh Rechnung aus, die Bernward Gesang hier aufmacht.

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch schlenztein

    “ Das Leben wird verenden - trotz Spenden.“

    kurz - “I woiß net wohin i bretter.



    Aber je schneller i fohr.



    Je eher bin i do!“ Dunnerwetter!

    kurz2 - Herr wirf 🧠 vom Himmel!

  • Spaßfahrt mit SUV? Beim Spaß mit der Parkplatzsuche hält sich mein Neid in Grenzen.

  • Was der Herr Philosoph da verschnackelt ist zwar hoffnungsloser Pseudo-Pragmatismus, aber man muss ihm zugute halten, dass er von der Prämisse ausgeht dass 1. die Politik nichts oder viel zu wenig tut 2. die Menschen so oder so weiterkonsumieren, bis alles kaputt ist. Und die Prämisse scheint mir bisher korrekt. Nur die vorgebliche Lösung ist halt auch keine und die Zahlen sind gedoktort.

  • Si tacuissess, philosophus manisses

    Aber dafür ist es jetzt zu spät....

  • Wie naiv oder gar zynisch ist das denn:



    "Es wäre sehr effektiv, armen Menschen in den Tropen zu helfen, so dass sie genügend Einkommen erzielen, ohne dass sie ihr Land an Konzerne verkaufen müssen, die dann den Regenwald roden."



    Viele kommen gar nicht dazu, ihr Land zu verkaufen, sondern sie werden einfach vertrieben. Oder im schlimmeren Fall umgebracht. Weil sie auf der Ressource sitzen und den Platz (Heimat) nicht aufgeben wollen. Allein 2019 wurden 200 Umwelt(Heimat-)schützer ermordet! Wie soll Geld hier irgendwas bewirken?

    www.sueddeutsche.d...ermordet-1.4982424

    • @Katrina:

      Ja, man muss unbedingt darauf aufmerksam machen, dass Naturschützer von Anhängern neofaschistischer (frei gewählter) Regierungen wie der Brasiliens umgebracht werden.



      Trotzdem ist die Grundidee nicht naiv. Wenn eine starke community zum Beispiel durch Wiederaufforstungsprogramme entsteht, gibt das der Gesellschaft Kraft und Hoffnung. Hier ein link zu einem Projekt in Bolivien. Bitte an befreundete Oligarchen, die gerade gut drauf sind, weiterleiten:

      www.arbolivia.org

      en-gb.facebook.com/CochabambaCoop/

  • Ich finde zur Reflektion über den Artikel sind auch die jüngsten Auswertungen der AGORA Energiewende einleuchtend.



    static.agora-energ...orona-Drop_WEB.pdf



    Da sind aber Spenden wohlhabender Autokäufer:innen als Erfolgsstrategie eher nicht erkennbar.

  • 9G
    97760 (Profil gelöscht)

    Die Gesellschaft könnte sich durch diese immer größer werdenden, elefantösen, häßlichen SUVs , tatsächlich selbst wegsuffen. Würden die irgendwann die Größe eines LKWs erreichen, und es eine Bürgerpflicht, diese zu kaufen, wären wegen des Platzverbrauchs nur noch ganz wenige Autos auf den Strassen

  • Wir haben c.a. 30 Mio. größere Haustiere in Deutschland, also Hunde und Katzen. Jedes dieser 30 Mio. Tiere verzehrt täglich meißt 2 mal größere Mengen Fleisch. Macht 60 Mio. Portionen Fleisch täglich allein in Deutschland!

    Warum wird diese ungeheure Menge CO2-Verbrauch eigentlich niemals thematisiert?

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @drafi:

      Hab mal was gelesen von 2 Tonnen CO2 pro Hund und Jahr.



      /Zon



      Immer noch besser als ein Kind mit 12 Tonnen/Jahr.



      /Zoff

      Wobei SUV Fahrer häufig eher so 4 Tonnen Hunde haben.

    • @drafi:

      Da haben Sie Recht. Meine Vermutung ist daß auch unter den Klima- bzw. Umweltschützern der größte Teil omnivor lebt; und am eigenen Ast sägt frau / man nicht so gerne. Greta Thunberg lebt übrigens vegan, das nenne ich konsequent. Hut ab !

    • 9G
      97760 (Profil gelöscht)
      @drafi:

      Weil Haustiere für eine bestimmte Zielgruppe( Alter, psyschicher Zustand) systemrelevant sind.

      • @97760 (Profil gelöscht):

        Ich behaupte Mal, das für das Trockenfutter unserer Katze kaum eine Kuh extra geschlachtet werden muss.

  • > Ein Auto zu kaufen, es 75.000 Kilometer zu fahren und dann zu verschrotten, verursacht etwa 20 Tonnen CO2, so der ADAC.

    Ab hier konnte man aufhören zu lesen: Die 75.000 km allein verursachen, je nach Fahrweise, über 20 t CO2 (der ADAC geht von Normverbrauch aus....)



    Das verschrottete Auto trägt nochmal > 5 t CO2 mit sich herum (weil es ja ein SUV sein muss). (edison.media/erkla...ima/22654280.html)

    O.k. Die 25 t CO2 könnte ich immer noch recht preiswert bei Atmosfair komensieren. Und wenn ich auf dem Land lebe und nur zwischen kleinen Ortschaften fahre, dann kann man mit der Argumentation des Artikels auch ganz gut leben.... (weil Straßen und Parkflächen ohnehin weitgehend vorhanden sind, sich das NOx auf dem Land nicht in der Lunge abbauen muss und auch Feinstaub mit dem nächsten Regen weg gespült wird).

    Wenn ich hingegen in der Stadt fahre, dann kann ich den Flächenverbrauch, das NOx, den Lärm, den Feinstaub, das Verdrecken von Fassaden, die Gefährdung und das Ausbremsen von Fußgängern, Radfahrerinnen und ÖPNV nicht, nie und nirgends kompensieren.

    Von daher geht es nicht um generellen Konsumverzicht sondern um angepassten Konsum. Das kommt mir in der gegenwärtigen Situation viel zu selten - So wie unterschiedliche globale Regionen unterschiedlich dem Klimawandel begegnen müssen, gilt das auch für Europa.

    • @xriss:

      Sagt ein Freund: Mein Hund ich jetzt so alt und krank, sie hat gar keinen Appetit mehr. Ich hab ihr jetzt Filet gekauft und als Hackfleisch zubereitet.



      Gegen ihren Krebs kriegt sie die und die Medikamente.



      Und die Katze einer Freundin hat Diabetes und braucht jeden Tag eine Insulinspritze. Ich kann nicht übers Wochenende wegfahren



      Vielleicht würden Tiere, wenn sie Patientenverfügungen ausstellen könnten, sich für einen Aufenthalt im Tierhospiz und einen möglichst schmerzlosen Tod entscheiden.

  • Werter Autor, ich kompensier' Sie vermutlich untern Tisch, ohne Verzicht, ohne Spaßdefizit und ohne Ablassspenden. Und Sie müssen aber die "Zeche" zahlen, wie Sie ja selbst schon gemerkt haben.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Ich halte solche Überlegungen für kompletten Unsinn!



    Viel, viel wichtiger wäre es u.a. eine Technologie für die Zementfabriken zu entwickeln, die zu einem deutlich geringerem CO2-output führt. Die sind nämlich weltweit eine der größten CO2-Dreckschleudern.



    Weiterhin hilft es nicht gegen die Kohle zu lamentieren! Was macht Polen oder auch Südafrika? Nichts. Aber in der EU war man auf einem guten Weg - CCS Carbon Capture and Storage. Dann kam Greenpeace und hat das Projekt in der gesamten EU gekillt, obwohl es eine EU-Direktive gab, dies in jedem Land umzusetzen. Schlimmeres hätte man dem Klimaschutz gar nicht zufügen können. Nicht entweder oder hätte es heißen müssen, sondern beides gleichzeitig - CO2-Speicherung und Rückfahren der Braunkohle.



    Nun zahlen wir horrende Summen für abgehalfterte Braunkohle-produzenten, die eh nicht mehr gewinnbringend arbeiten hätten können. Dazu Milliarden an Ausgleichszahlungen in die Lausitz - ohne Sinn und Verstand.



    Übrigens hat Greenpeace gleich mal ein paar hundert Arbeitsplätze und Milliarden EU-Fördergelder gekillt.



    Auch Bolsonaro treibt weiter sein Unwesen und exportiert in die EU. Gibt es ein größeres Versagen?

    Was für eine verkehrte Welt, in der Halbwissen und Unfähigkeit regiert. Vielleicht zurück zum Okkultismus?

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Von CCS bin ich nicht überzeugt. Wie fängst Du denn das CO2 ein, wie redest Du ihm gut zu, unter die Erde zu kriechen und dort zu BLEIBEN ?



      Gegen die Braunkohlelobby hilft keine Technologie, da hülfe nur: Schäden in Rechnung stellen, die sind höher als der Gewinn.

  • Die Kommentare hier waren zu erwarten, dabei hat der Autor im großen und ganzen Recht. Ganz im Ernst, wer wirklich daran glaubt, dass die Menscheit ihren Lebensstil wegen des Klimawandels fundamental ändert sollte vielleicht mal zum Arzt gehen, oder eben bei FFF mitmachen.



    In Karlifornien brannten die Wälder, die Leute haben alles verloren und kaufen sich was zuerst? Richtig, ein schönes V8 SUV.



    Wenn das Eis geschmolzen und die Wälder verbrannt sind, glauben die Einen eben das hätte nichts mit Klimawandel zu tun und die Anderen diskutieren und demonstieren noch wie man den Klimawandel aufhalten kann. Beides ziemlich schwache Konzepte.

    • @charly_paganini:

      Ihr Text bricht leider ab: und das etwas stärkere Konzept ist?

  • Ach Leute, manchmal gehen hier Dinge durch die Redaktion, das tut einfach nur noch in der Birne weh! Oder ist das Provokation, Satire?



    Apropos Birnen: Der Autor spricht vom Denkfehler und vergleicht Birnen mit Kohlekraftwerken, oder so. Aufforsten ist nicht "effektiver", es kostet nur einen realistischeren Preis, als bislang die Umweltzerstörung.

    Ja, wir müssen ganz viel aufforsten.



    Nein, wir haben nicht moralisch das Recht, sinnfrei und egoistisch übermäßig CO2 in die Atmosphäre zu pusten!



    "Ich schlag Dir in die Fresse und geb Dir dann n Pflaster."



    Dafür fehlt inzwischen die Zeit!

    Und nicht vergessen, Schatzi, wer bezahlt für meinen Lungenkrebs, den Dein Blechhaufen bewirkt?



    Definiere doch eben nochmal Wohlergehen! Wohlergehen = 400PS unterm Penis für Dich, Lungenkrebs für alle, Strandurlaub für Eisbären, Tsunamis für die Kinder nebst generöser Spenden für Gewissensfreiheit frei nach ADAC-Rechnung?

    ICH bezahle für Deinen Parkplatz, für Deinen Straßenbelag usw. und als Dank bekomme ich Krebs und kann kein Eishockey mehr spielen. Geilo!

    Gutesgewissenspenden als Verantworung bezeichnen, die wahren Kosten ignorieren, den angerichteten Schaden als kompensierbar verklären, und mit dem dümmsten aller Argumente ever (wenn nicht ich, dann die anderen™) Verantwortung abstreiten – Philosoph, ja? Sollten Philosophen nicht als Kern Ihrer Profession vor allen Dingen das Denken beherrschen? Realitätsverweigerung; heiß im Trend! (Siehe Maskengegner)

    • @ichier:

      Ich schliesse mich Ihren moralischen Bewertungen an. Der Artikel des "Philosophen" löst in mir einfach nur Unverständnis aus. Da werden als Platzhalter für Ressourcenverschwendung "SUV" so dargestellt, als ob lediglich das schädliche Nutzen desselben durch Kompensation mittels Regenwald-Aufforstung DAS Top-Verhalten sei, bei axiomgleich vorausgesetztem "Menschen sind nu mal so" ...



      Der Philosoph springt innerhalb der Problemschilderung und gleichzeitiger Problemlösung mitunter zwischen "Zeiten" hin und her.



      Dabei unterschlägt er, daß die Auswirkungen des "Spenden-Aufforstens" allenfalls in Jahrzehnten Früchte trägt, wenn überhaupt (wer kann schon wissen, ob Aufforstungen in einer fortschreitenden Klimaveränderung (z.B. durch starke Orkane usw.) nicht vorzeitig sich erledigen ...



      Ich hör mal hier lieber auf, mit dem (zugegebenermaßen perönlich provokativem) Satz: "Ach, du lieber Herr Gesangsverein!"

    • @ichier:

      Mh, vielleicht sieht die Gleichung des Herrn Querphilosophierenden so aus: kein SUV=Angst vor Impotenz ;-)

  • Einiges ist schön ausgedacht, aber eben nur so für die nächsten paar Jahre, der Rest wiederum ziemlicher Unsinn.

    Wem will Herr Gesang hier gefallen?

    Öfter mal gilt:



    Philosopieren ist ein mehr oder weniger gekonntes Scheitern.

  • Der SUV ist das Brett vorm Kopf eines jeden Umweltbewegten, dass ihn davor schützt zu erkennen, wie wenig auch er nur bewegt und wie groß die eigenen ökologischen Pantoffeln sind.

  • Ach je, immer dieses SUV Bashing, so lahm und dumm.

    SUVs sind Autos für den Menschen von heute: der ist grösser, dicker, untrainierter und deutlich älter als zu Zeiten des kleinen süssen VW Käfers. Die hohe Sitzposition und der aufrechte statt halb liegende Sitz wie in der Limousine sind einfach viel bequemer und zugänglicher. Genau deswegen werden die Wagen gekauft, unabhängig vom Marketinggedöns.

    Und „Kostenwahrheit“? Mit „externen Kosten“, die man sich nahezu beliebig zurechtbiegen kann? Und unter gröbster Vernachlässigung der Einnahmenseite - des enormen wirtschaftlichen Gewinns, den das Auto erst ermöglicht? Na schönen Dank auch.

    Ceterum censeo, Corona-Sicherheit.

    • @TurboPorter:

      Der wirtschaftliche Gewinn (von wem?) ist teuer erkauft (wer zahlt dafür?)

  • Spannender Artikel. Mit gut begründeten Überlegungen. Natürlich löst sowas unter Teilen der der taz-Leserschaft Schnappatmung aus, wie viele Kommentare hier zeigen. Höchst amsant, die hasserfüllten Reaktionen zu lesen. Vielen hier wäre ein bisschen Reflexion zu empfehlen.

    • @Petronius der Jüngere:

      Komisch, habe keinen Haß erkennen können, nur ziemlich viele fundierte Argumente.



      Der Artikel hingegen läßt eben auch die wohlhabenden Claqueure klatschen, die es bequem und attraktiv finden sich einfach mal freizukaufen.

      • @Traverso:

        Und dass es bequem ist, heißt dann automatisch, dass es falsch ist? Manchmal kommt es mir vor, als wären hier viele Flagellanten unterwegs: es muss wehtun, sonst nutzt es nichts.

        • @Sophokles:

          Nun aber bitte mal auf dem Boden bleiben.



          Fahrrad fahren tut nicht weh, mehr Platz in den Städten tut nicht weh, wenig oder gar kein Fleisch essen tut nicht weh, nicht so weit reisen tut nicht weh, Ökostrom statt Atom-und Kohlestrom verwenden tut nicht weh, weniger Natur zerstören tut nicht weh, Dinge reparieren statt neu zu kaufen tut nicht weh, das Haus zu dämmen tut nicht weh, ein kleines Auto fahren tut nicht weh, Bahn fahren tut nicht weh, usw. usw.



          Was tut Ihnen denn weh im Angesicht des größeren Teils der Menschheit, die sich nicht mal das allerkleinste Auto leisten können und kaum genug zu essen haben....?

          • @Traverso:

            Das kann ich bestätigen. Ich bin dieses Jahr das erste Mal ganzjährig Rad zur Arbeit gefahren. Vorher fürchtete ich, mich im Winter zu erkälten. Zusätzlich mit Maske und evtl. einer Wasser/Windabweisenden Hose radelt es sich aber auch im Winter gut. Fahrradfahren hat bspw. den Vorteil damit etwaigen Bewegungsmangel kompensieren zu können.



            Veganes Essen kann ebenso lecker und gesund sein wie unveganes. Mensch kann dadurch sogar neue Gerichte/Küchen entdecken. Vorteil: es bereichert.



            Bahn/Busreisen statt Flugreisen haben den Vorteil, dass mensch Landschaft und Städte durchgehend sehen kann, wo mensch hinfährt.



            Ökostrom von EWS oder Greenpeace finanziert die Energiewende, produziert keinen Atommüll und minimiert in der Summe AKW-GAUs. Er ist nicht oder nur minimal teurer als "konventioneller Strom". Usw. usf.

          • @Traverso:

            Drogenverzicht tut nicht weh udn würde allein in Brasillien über 40000 Morde jährlich minimieren ,von der Gewalt weltweit gegen Kinder und Frauen ganz zu schweigen (siehe Mexiko),der Unterstützung des Terrorismus (z. auch der USA mit ihren Drogengeschäften) ganz zu schweigen.

          • @Traverso:

            Wow, soviel Absolutsheisanspruch ist schon beeindruckend. Was wissen Sie über meine persönliche Lebenssituation, um sagen zu können, dass Fahrradfahren nicht wehtut? Vielleicht wohne ich ja auf dem Land, ohne vernünftigen ÖPNV und habe einen Berufsweg von 50 Kilometer zur Arbeit? Vielleicht wohne ich zur Miete und kann das Haus gar nicht dämmen? Vielleicht habe ich ja eine Großfamilie inkl. Hund und brauche ein großes Auto. Ich fürchte, Sie haben nicht ganz verstanden, was der Autor des Artikels sagen will. Menschen mögen keinen Verzicht, auch unter Verweis auf anderen, denen es (noch) schlechter geht. Das kann man jetzt wochenlang beklagen, ändern wird sich daran wenig. Alternativ könnte man das aber auch einfach einkalkulieren. Und - um auf das SUV Beispiel des Artikels zurückzukommen - wenn wirklich der CO2 Ausstoss eines SUV mit 75k Kilometer mit einer Zahlung von 465 Euro kompensiert werden (was ich nicht weiß, aber jetzt mal davon ausgehe): was glauben Sie, wozu die Menschen eher bereit sind? Ich denke, wir kennen beide die Antwort.

            • @Sophokles:

              "Menschen mögen keinen Verzicht, auch unter Verweis auf anderen, denen es (noch) schlechter geht."



              Dafür gibt es schon Gegenbeispiele, wenn auch vergleichsweise wenige. Wie auch immer - es geht weniger um Verzicht und das Mögen von Verzicht, sondern um die Einsicht in Notwendigkeiten und das Wahrnehmen eigener Interessen: Existenzerhaltung. Wenn viele Menschen in westlichen Ländern meinen, so weitermachen zu können wie bisher, werden sich die Lebensbedingungen für jene und deren Kinder verschlechtern. Dies wird offenbar aber kaum erkannt. Nicht einmal, wenn mensch selbst Kinder hat. Sollte es um SUVs und Luxus XY gehen oder nicht um Existenzerhaltung?

            • @Sophokles:

              Wo Sie wohnen und arbeiten und ob Sie sich nen Hund anschaffen, steht alles in Ihrer freien Entscheidung. Würden Sie denn auch so weit zur Arbeit fahren, wenn es keine Pendlerpauschale gäbe?

              • @Zeit und Raum:

                Ich weiß ja nicht, wo Sie wohnen, aber da wo ich das tue, richtet sich der Wohnort in den meisten Einkommensklassen danach, wo es was gibt, was man/frau sich leisten kann. Egal wie weit das von der Arbeit weg ist.

            • @Sophokles:

              Was wollen Sie mir eigentlich sagen ?



              Einen schönen Tag noch...

              • @Traverso:

                Ja, ich dachte mir schon, dass Sie das nicht verstehen.

  • Endlich, endlich mal ein neuer interessanter Denkanstoß hier! Ich selbst lebe ja eher diese spartanische Verzichts-Philosophie, habe aber gemerkt dass es so gut wie unmöglich ist (und viel böses Blut gibt) meine Mitmenschen zu einem solchen Lebenswandel bekehren zu wollen.

    Warum denn dann mal nicht einen etwas wagemutigeren radikaleren Ansatz ähnlich dem hier vorgestellten: Wir versuchen für alle Menschen auf diesem Planeten ein modernes komfortables Leben wie hier in den hochentwickelten Industriestaaten zu ermöglichen und versuchen gleichzeitig durch modernste Technologien den Klimawandel/andere ökologische Katastrophen zu vermeiden.

    Und das schaffen wir dann oder eben auch nicht, aber ein Zurück in die Höhle/in Maos Blaumann-Kommune/in die 80er-Müsli-WG usw. bleibt definitiv ausgeschlossen!

    • @Saile:

      Dann rechnen Sie doch mal: wie groß ist der ökologische Fußabdruck hierzulande? Was wäre ein "modernes komfortables Leben" für Alle? Wie viel Energie und Ressourcen benötigte mensch dafür? Zu berücksichtigen sind: Klimasystem und Ressourcenmenge und Biokapazität der Erde.

      • @Uranus:

        Eben, das ist ja der Punkt: Reichen die Ressourcen dafür (bei bestmöglichem Recycling und der Umstellung auf erneuerbare Energien) und für wie viele Menschen dann maximal? Sollte die Weltbevölkerung dann auf dieses Maximum gedeckelt werden und wenn ja, mit welchen Methoden? Mit kluger aber menschenwürdiger Familienplanung etwa? Oder muß der Karren erst ordentlich an die Wand gefahren werden? Eins ist klar, die Menschheit wird schon nicht so schnell aussterben, aber es könnte halt auch etwas unschön werden...

        • @Saile:

          Okay. Ich hatte gestern irrtümlicherweise einen Widerspruch hineingedeutet. Sei es drum. Als Ergänzung:



          Wollte mensch bisher ärmeren Menschen einen höheren Lebensstandard ermöglichen, muss der hierzulande abgesenkt werden. Ein SUV für jede*n wäre vollkommen absurd. Siehe auch:



          "Die weltweite Inanspruchnahme zur Erfüllung menschlicher Bedürfnisse überschreitet nach Daten des Global Footprint Network und der European Environment Agency derzeit die Kapazität der verfügbaren Flächen um insgesamt 68 %. Danach werden gegenwärtig pro Person 2,87 gha verbraucht, es stehen allerdings lediglich 1,71 gha zur Verfügung. Dabei verteilt sich die Inanspruchnahme der Fläche sehr unterschiedlich auf die verschiedenen Regionen: Europa beispielsweise benötigt 4,87 gha pro Person, kann aber selbst nur 3,24 gha zur Verfügung stellen. Dies bedeutet eine Überbeanspruchung der europäischen Biokapazität um über 50 %. Frankreich beansprucht dabei annähernd das Doppelte, Deutschland knapp das Zweieinhalbfache und Großbritannien fast das Vierfache seiner jeweils vorhandenen Biokapazität."



          de.wikipedia.org/w...nenten_und_Staaten



          "Unschön" hieße dann Hungersnot, Trinkwassermangel, Kollaps von Ökosystemen, Klimaflucht, Stürme, Brände, Überflutungen usw.. Ein Vorgeschmäckle in Sachen Dürre gab es hier ja schon 2018 & 2019 und Einwohner*innen der ostfriesischen Insel Langeoog klagten nicht ohne Grund ...



          www.weser-kurier.d..._arid,1332021.html



          Leider sind die Diskussionen über Luxussachen wie Autos nicht so abwegig, wie sie es angesichts der drohenden Klimakatastrophe sein müssten ...

    • @Saile:

      Kein SUV ist zurück in die Höhle?

      • @BluesBrothers:

        Für mich persönlich nicht, aber als ich gestern einkaufen war stand vor dem Biomarkt ein riesiges fettes Plug-In-Hybrid-SUV ;-)

        • @Saile:

          Ja, es gibt so Leute. Unser ökologisch höchst anspruchsvoller Nachbar war so ökologisch, dass er sogar ZWEI Plug-in-Hybride hatte, Frau arbeitete in München, Kinder hatten sie keine, ein Stadthaus mit ca 140 qm Wohnfläche und Solaranlage, was tut man nicht alles, um ÖKO zu sein.

  • "460 Euro"

    Die durchschnittliche Spende pro Kartoffel in DE liegt bei 40 Euro. Und nur der geringste Teil fließt in CO2 relevante Projekte.

    DE hat sich darauf spezialisiert "effektiv" zu sein mit großen Worten und Forderungen.

  • Die Seltsamkeit des Ablasshandels stieß mir sogar schon in der Grundschulzeit während des Religionsunterrichts auf.

    • @snowgoose:

      Ist aber in der Überführung zur "säkularen Religion des Konsums" konsequent. Wer stellt denn gerne sein (auch suchtbedingtes!) Konsumverhalten in Frage?



      Solange "systemisch-wirtschaftliches" Verhalten von Individuen als auch Gesellschaften Priorität gegenüber moralischem Denken/Handeln den Vorzug erhält, ist dieses "Ablaßhandeln" lediglich eine (für die Gesamtheit) schädliche Abwehr ungeklärter/unbeantworteter Fragen zum (schlechtem) Gewissen.

  • Derweil in der realen Welt: 100% der Autofahrer glauben, dass sie im eigenen Auto vor Corona gut geschützt sind.

    80% der ÖV Nutzer glauben nicht, dass sie dort vor einer Ansteckung gut geschützt sind (Umfrage Kantar vor Weihnachten).

    • @TurboPorter:

      Derweil in der realen Welt: 100% der Radfahrer*innen, Rollinutzer*innen und Fußgänger*innen glauben, dass sie beim Fahren bzw. Gehen an der frischen Luft vor Covid-19 gut geschützt sind.

      • @Uranus:

        Es glaubt halt jeder was ihm passt, in seiner eigenen Blase.



        Da ist hilft dann Radfahren schon mal gegen alles Unrecht in der Welt...

        • @charly_paganini:

          Klar minimiert das Auto im Vergleich zum ÖPNV Infektionsrisiken auf dem Weg zur Arbeit. Es ist allerdings nicht die einzige sichere Fortbewegungsmöglichkeit. Gerade in der Stadt bzw. in dessen Umland können Wege einfach bspw. mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Ich radele da auch durchaus 13 km (26 km inklusive Rückweg) pro Arbeitstag. Die Perspektive sollte sich nicht nur kurzfristig an Covid-19 orientieren sondern auch an den aus CO2-Emissionen und Umweltzerstörungen resultierenden Problemen. Diesbezüglich sind Autos nun einmal keine Lösung. Für eine Minimierung der Klimaerhitzung benötigt es u.a. eine Verkehrswende. Wesentlich vernünftiger ist der Ausbau von ÖPNV (wobei eine höhere Taktung volle Bahnen und damit auch Infektionsrisiko reduzieren kann) und Fahrradinfrastruktur. Da hilft es wenig, wenn mensch mit dem Auto weiterfährt (in Berlin gibt es 1,2 Mio. und die Anzahl nimmt stetig zu), obgleich mensch einfach sichere, ökologische Alternativen wählen kann ...

  • Nennen wir es nicht Spende sondern Bedingungsloses Grundeinkommen. Das dürfte so manchem helfen per Brieftasche anderem zu selbigem zu verhelfen (bspw. als Forstarbeiter in Regenwaldanpflanzungen)

  • Diese Kompensationsfans ("ich bezahl den Schaden, kein Problem!") gehen grundsätzlich davon aus, dass sich alles mit Geld lösen/wiederherstellen lässt.



    Aber wieviel kostet eine ausgestorbene Tierart, ein zerstörtes Ökosystem, oder ein abgetauter Gletscher? Und wo kann man das neu kaufen?!

    • 9G
      97287 (Profil gelöscht)
      @kommentomat:

      Nichts, dafür wird Platz für Neues, Unbekanntes geschaffen. Glauben Sie denn, dass der Mensch die Krönung der Schöpfung ist? Die Menschheit schafft sich eben selbst ab. Das was zu beobachten ist, sind die letzten Zuckungen.

  • Heute ist doch der 04.01. und nicht der 01.04. oder? Habe ich den falschen Kalender oder der Autor oder meint der Herr Philosoph das tatsächlich ernst was er da schreibt???

    Sollte dem so sein, sollte ihm jemand ein 'Nachhaltigkeit für Dummys' oder ein Exemplar der SDGs besorgen, da fehlt es wirklich an dem grundlegenden Wissen zur Nachhaltigkeit!

    We can change by design otherwise nature must change us by disaster!

  • Der philosophische Ansatz, wenn wir mehr Spenden ist unbegrenztes Wachstum auf einem begrenztem Planten möglich, basiert auf der weit verbreiteten Lehre der Philosophin Pippi Langstrumpf: Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt.



    Darin können wir die Zeit anhalten, bis wir die Technologien entwickelt haben die uns retten sollen. Darin lässt sich das CO2 in Ablassbriefen binden, statt in die Atmosphäre zu entweichen. Etc.



    Es wird Zeit, dass die Bierbrauer eine Neuauflage der Kampagne "Saufen für den Regenwald" starten. Damit würde zwar (wieder) nicht der Regenwald gerettet, aber nach einigen Fläschchen wäre diese Pippi Langstrumpf Philosophie erträglicher.

  • So ein Artikel wie dieser zeigt geradezu treffend mit welcher Arroganz und Gleichgültigkeit Argumente für einen ungebremsten Konsum gebastelt werden.



    Ein Konsumprodukt wie der SUV kann nur unter immenser Recourcenverschwendung, Menschenausbeutung und Umweltvernichtung zu erschwinglichen Preisen hergestellt werden.



    Der Autor meint doch nicht allen Ernstes, daß frau / man die Menschen, die wir somit arm gemacht haben mit einer Spende wieder glücklich machen.



    Tausendmal wichtiger ist es zu zeigen und vor allem vorzumachen daß Verzicht ein enormer Gewinn an Lebensqualität sein kann. Keine zugeparkten Städte mehr, weniger Verkehrstote, sauberere Luft, mehr Zeit und Muse, mehr an Natur usw.



    Auch wenn`s der Autor nicht hören möchte: Er ruft zum Ablasshandel auf. Spenden kann gut sein, aber nur im Zusammenhang mit einer umweltschonenden und sozialverträglichen Lebensweise. Alles andere ist pure Heuchelei reicher Besitzstandswahrer.

  • Der Denkfehler ist, dass man mit dem "Kompensieren" da CO2 dauerhaft bindet. Das ist aber nicht so. Wenn man einen Baum pflanzt, bindet dies Co2 im Holz, und wenn der Baum nach 500 oder 100 Jahren stirbt, wird es postwendend wieder frei. Das CO2 welches wir hingegen beim Fliegen und Autofahren frei setzen, war hunderte von Millionen Jahren gebunden.

    Diese Freisetzung ist in der Praxis irreparabel, und genau deswegen ist "Kompensation" Selbstbetrug.

  • Yeah! voll auf Boris-Palmer-Friedrich-Merz-Koalition!



    Da spenden ja Erwerbslose mehr an Adopt a Revolution als SUV-Fahrer.

  • Wenn der ADAC das ausgerechnet hat, dann wird das schon stimmen.

  • Wohlergehen im Werte von 30.000 Euro für 460 Euro kaufen? Warum nicht gleich direkt, nicht über den Umweg mit einem Autos?



    SUVs sind ein ökologischer Irrweg, aber auch ein verkehrstechnischer Irrweg. Diese Blechmonster verstopfen die Strasse und sind rollende resSoUrcenVernichter. Es gibt KEINEN Grund, sich sowas zu kaufen, ausser man hat ein einen Minderwertigkeitskomplex (oder so). So etwas gehört KOMPROMISSLOS geächtet, nicht verzuckert durch einen Ansatz ' für 1 cent pro Kilometer darf ich das'. Für den Transport von A nach B gibt es hunderte klimafreundliche Alternativen. Ausserdem: Für mich wäre es garkein Vergnügen, damit zu fahren; woher dieser Autor diese Aussage nimmt, ist sein Geheimnis.



    Viele kaufen SUV's, um ihr Ego zu heben, oder um Nachbarn zu beeindrucken, die man eh' nicht leiden kann. Andere sind auf das dumme Geschwätz schlauer Verkäufer hereingefallen: Die Industrie verdient damit am meisten!

  • Soviel geistige Schlichtheit, nur eine Autolänge durchdachte "Argumente" und eine merkwürdig entrückte, wohlstandsverwahrloste Denke eines finanziell wattegebauschten Philosophen, für den das komplexe Konstrukt "Klima/Umwelt/Menschen/Technik" lediglich aus Auto fahren, CO2, Wald und Pappbechern besteht. Dass Radfahren gegenüber Auto fahren irgendwie einen "Verzicht" darstellt und das schräge Gefasel von "30000 Euro Wohlergehen" - geschenkt...eine ernsthafte Besprechung dieses Textes würde ausufern drum lass ich es und fasse vereinfacht zusammen: Auweia.

    • @domsk:

      ;) Habe auch einen Kommentar irgendwo dazu geschrieben: "Mein lieber Herr Gesangsverein!"



      Sie sind nicht allein mit ihrer Meinung, das mal positiv angemerkt.

  • Oder man wacht mal aus dem Öko-Traumland auf und erkennt, dass die gealterten, grossgewachsenen und dicken Menschen des Jahres 2021 nicht mehr in ein Auto wie den Käfer, Jahrgang 1938, hineinpassen können. Der SUV ist kein Protzmobil, sondern die Anpassung an die heutigen physischen Realitäten.

    Kostenwahrheit? Gerne. Aber auch für den grotesk zu billigen ÖV und gerne als Bilanz, unter Einbezug des Nutzens.

    • @TurboPorter:

      Grotesk zu billiges Autofahren. Regelfall, überall kostenlos Parken. und Parken in der Feuerwehreinfahrt ist billiger als mal vergessen, seine Fahrkarte zu stempeln.

  • Gehört dieser Beitrag nicht eher zur "Wahrheit"?

  • Vertreter:innen der Flug- und (Auto-)Mobilwirtschaft fangen immer von sich heraus an über "Verzicht" zu reden.







    Ich weiss echt nicht wie sie darauf kommen. Es geht ja doch am Ende nur um den richtigen Preis für das jeweilige Produkt. Dieser Preis sollte ganz einfach (wie auch immer praktisch organsiert als Steuer oder Spende oder etwas anders) dafür aufkommen, dass Umwelt und Klima in der Summe nicht belastet werden und das alle Menschen die an die Herstellung des Produktes arbeiteten auch gerecht bezahlt werden. (Das könnte ja dazu führen, dass der eine oder die andere sich das eine oder andere Produkz nicht leisten kann, aber das kennen wir ja schon)

    Angeblich wollen Vertreter:innen der Flug- und (Auto-)Mobilwirtschaft ja Klimaneutrale oder Klimapositive Angebote entwickeln. Kein Problem aber bitte echte Ergebnisse (z.B. nachweislich weniger Treibhausgase), Etikettenschwindel (Greenwasching und Sozialwasching etc.) kann da nicht die Antwort sein.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Irre und wirre Gadanken eines philsophierenden BWLers.

    Plutimikation nennt man die Rechenart

  • Auch ich kann den Gedanken von Herrn Gesang nur teilweise folgen. Ja, wir müssen unseren Konsum auch kompensieren, da wir nicht alles zurückdrehen können und wollen, was wir verbauchen. Aber es muss dabei um mehr gehen als spenden (ist für mich eher freiwillig). Es muss um Abgaben und Steuern gehen, die verbauchsintensiven Konsum verbindlich teurer machen.

    • @np:

      Die Idee mit den Steuern auf den verbrauchsintensiven Konsum finde ich ganz gut.

      Da ich privat schon keinen öffentlich produzierten Strom mehr verbrauche und mir ein paar Preiserhöhungsrunden auch ganz gut leisten kann, werden am Ende andere ihr Verhalten für mich mit ändern dürfen.

      Ich zahl dann ein paar Steuern mehr und habe auch so ein gutes Gewissen. Moderner Ablasshandel.

  • der moderne ablasshandel. gute idee.

    • @Hannes Petersen:

      1)ja und nein:ablasshandel macht nur bei solchen sünden sinn die durch wohltaten tatsächlich überkompensiert



      werden können.



      die schäden die ein ausser kontrolle geratener klimawandel verursachen könnte oder schon verursacht sind aber zu einem grossen teil irreparabel

      es bleibt also dabei dass die massentierhaltung das autofahren in grossstädten und das fliegen von den gesetzgeber*innen schnellstmöglich zu verbieten sind



      die co2 emmissionen müssen schnell sinken und das überall in der welt

      dafür brauchen wir weltweit einheitliche co2 steuern die sowohl mit dem individuellen einkommen der verursacher*innen als auch mit und der menge ihrer individuellen co2 emissionen steigen und deren negative auswirkungen auf die armen mit sozialtransfers kompensiert werden



      der handel mit vermutzungsrechten ist grundsätzlich der falsche weg-denn es gibt kein recht öffentliche güter zu beschädigen

      2.für SUV-fahrer*innen haben wir trotzdem eine gute nachricht-denn der motorsport soll zu unterhaltungszwecken in begrenztem rahmen erlaubt bleiben.



      unter allen die grosszügig für den erhalt des tropischen regenwälder spenden könnten 10000 ausnahmegenehmigungen zum fahren eines SUV auf einer dafür ausgewiesenen rennbahn verlost werden:



      als luxussportgerät redefiniert ist der SUV nur noch ein sehr kleines problem.

  • Zusammenfassung: Ich mach die Welt kaputt (sorry geht leider nicht anders), aber ich spende bisschen was, um eine neue zu kaufen.

    • @kommentomat:

      Wer sagt denn, dass man erst fliegen oder SUV fahren muss um per Spende zu effektiven CO2 Aktionen beizutragen? Die Brieftasche kann man auch nur des Ziels wegen zücken.

      • @Rudolf Fissner:

        Wenn man nicht so denkfaul wäre, sich für 30.000 Euro ein Produkt der Automobilindustrie empfahlen zu lassen, sondern nachdenken täte, wo die 30.000 Euro am besten angelegt sind, dann kann man sich über Bund Naturschutz und Greenpeace und Naturschutzbund Deutschland, über Deutsche Umwelthilfe und Grüne Liga , über Fian und medico international und Misereor schlau machen und entscheiden, dass jeder dieser Vereine 5000 Euro kriegt. Dafür lässt man sich jeweils eine Spendenurkunde geben, die in einem hübsch vergoldeten Rahmen das Wohnzimmer zieren. Und wer meint, ich hätte mich verrechnet bei so vielen Vereinen, bedenke, was man dazu ja noch an Steuern und Versicherung und Treibstoff gespart hat. In wenigen Jahren hat man so viel gespart, dass die Wohnzimmerwände für die Urkunden nicht mehr reichen. Dann kann man Wechselausstellungen machen. Welche Freude bei jeder neuen Vernissage.

  • Eine nette Betrachtung, aber unzureichend im Umfang und damit nicht wirklich aussagekräftig.



    Es wird nur der CO² Anteil (Ablasshandel (!) über Zertifikate) betrachtet, gleichwohl das Wohlergehen mit dem Fahrzeug zu u.a. Feinstaubbelastungen, gesundheitlichen Schädigungen (für Fahrer und passiv Mitwirkende Innen und Aussen), Lärmbelästigungen, Flächenverbrauch, etc. verursacht. Die eingesetzten 30. 000 Euro somit seriös nicht allein mit 460 Euro bewertet werden können.

    Der Aspekt mit vordergründigem Spass eine Veränderung zu erlangen ist nicht abwegig. Dann sollte der Spass allerdings mehr Kompensation als nur die CO² Tonnage bringen.



    Also so etwas wie einen Reparaturbeitrag erlösen, ganz nach dem Motto die Enkel zahlen für die Versäumnisse zurückliegenden Generationen. Ganz so wie unsere Wirtschaft das auch grundsätzlich festgelegt hat. Schließlich ermöglichte die "gute" wirtschaftliche Lage (mit all seinen natur- und humanbelastenden Folgen; auf Kosten Anderer und der Natur) während des Heranwachsens eine entsprechend gute Ausbildung, bzw. ein Wohlergehen im Älterwerden, das andere mit geringerem Zerstörungspotential nicht haben.

    Denn erst wenn der Ablasshandel nicht nur den direkt erzeugten Schaden berücksichtigt, ist er kein Ablasshandel mehr sondern erhält einen "produktiven", sinnvollen, systemverändernden Anteil. Also rauf mit den Zertifikatskosten. Oder Alternativen wie jeder der sich ein E-Fahrzeug zulegt muß die entsprechende PV-Anlagenfläche investieren. Finanziell sollte das möglich sein, da E-Fahrzeuge jetzt und zukünftig günstiger sind als die Verbrenner oder Hybriden. warum BMW das nicht schon anbietet ist mir ein Rätsel, da doch die "Familie" auch in der PV-Anlagenherstellung tätig ist. Aber vielleicht ist das ja nur eine Freizeitbeschäftigung.

  • völliger quatsch



    weiter SUV fahren und spenden ist zwar besser, als nur SUV fahren, aber nur spenden wäre offensichtlich das beste.

    die logik ich kompensiere einfach was ich verbrauche geht auch deshalb nicht auf, weil so viel platz für bäume haben wir nicht und auch das letzte dorf irgendwo im globalen süden wird irgendwann energieeffiziente kocher haben.

    was bei dieser diskussion immer vergessen wird: jedes kilogramm co2 zählt. JEDES. insofern ist verzicht auf fliegen oder andere co2 intensive beschäftigungen sinnvoll. das lässt sich ja allein daran sehen, wie groß der einfluss auf den eigenen abdruck ist.



    wo es schwierig wird ist, wenn man selbst nur nen kleinen anteil an der gesamtsumme hat. dann bringt der verzicht vermutlich nichts oder nicht viel.

    das einzige was auf lange sicht funktioniert ist verzicht und ein umdenken. den menschen was anderes zu erzählen ist schlichtweg falsch. warum man immer meint, man müsse die menschen wie gänsblümchen behandeln, sodass ja keine/r nen knick in den halm bekommt versteh ich nicht. zu sugerrieren, spende einfach ein bisschen und dann kannst du weiter einfach auf alles andere sch... ist brandgefährlich und wird nach hinten losgehen. die menschen MÜSSEN sich verändern. und zwar grundlegend. wir brauchen eine völlig neue denkweise, wie wir mit der welt um uns herum und uns gegenseitig umgehen wollen. da betrifft alle lebensbereiche und -phasen von schule über arbeit bis zur pflege.



    corona hats uns gezeigt: die wirklich wichtigen jobs sind die am schlechtesten bezahlten und auf die meisten restlichen jobs können wir auch verzichten, weil sie nichts als unnötiges zeugs produzieren. wie kann eine welt aussehen in der alle menschen sinnvollen tätigkeiten nachgehen?



    darüber sollte ein philosoph sich gedanken machen und nicht so nen unsinn verzapfen.

    • @Jaques:

      Genau meine Meinung.

      „Genieße deine Spaßfahrt im SUV und tue gleichzeitig alles, damit die Politik allen Akteuren, also auch dir, solche Spaßfahrten verbietet."

      Dieser Satz steht sinnbildlich für den grundlegenden Fehler des Textes. Wie soll man sich denn glaubwürdig für ein SUV-Verbot einsetzen, wenn man selber einen fährt?! Wenn alle SUV fahren würden, würde sich doch kein*e Politiker*in trauen, ein Verbot zu fordern.

      • @Conor:

        Schließe mich an. Es braucht nicht nur einen Strukturwandel, sondern auch einen Bewusstseinswandel und die Realisierung durch praktische Umsetzung bereits im Hier und Jetzt. Sicherlich geschieht ein Bewusstseinswandel effektiver aufgrund beeinflussender gesellschaftlichen Bedingungen. Irgendwo/irgendwer muss damit auch angefangen werden. Ich würde meinen, es müsste individuell UND kollektiv radikal ökologisch gehandelt werden. Sonst verfängt mensch sich womöglich in der Schleife gegenseitiger Appelle und Schuldzuweisungen: die Konsument*innen/Wähler*innen wollen das doch. Die Konsument*innen sind schuld. Die Produzent*innen sind schuld. Der Staat ist schuld ... und bleibt womöglich im Status Quo hängen.

    • @Jaques:

      Super auf den Punkt gebracht. Vielen Dank !

  • Sorry, aber ich irgendwie die Hinweise überlesen, wer diesen Artikel finanziert. Oder ob es sich um Sarkasmus oder Ironie handelt. Kann mir jemand helfen? Danke!

  • "Wenn ich auf das Auto verzichte, entgeht mir also Wohlergehen im Werte von mindestens 30.000 Euro."



    Da bleibt mir die Spucke weg. Dem Autor mein herzlichstes Beileid.

    • @kommentomat:

      Naja... in der dogmatischen Gedankenwelt des durchschnittlich kapitalistischen Wirtschafts"wissenschaftlers" ergibt das ja durchaus Sinn.

      Wenn ein rationaler, gut informierter Konsument auf freien Märkten 30.000€ für ein Produkt ausgibt, so tut er das, weil er sich einen Gegenwert von mindestens 30.000€ davon verspricht.

      Gut, für Leute die ab und zu mal einen Blick auf die Realität werfen ist natürlich klar, dass die Automobilindustrie nicht jedes Jahr Milliardenbeträge ausgibt damit nachher gut informierte Konsumenten rationale Entscheidungen treffen.

      Denen fällt oben auch das Wörtchen "verspricht" auf.

      Und zuletzt erkennen sie, wie Kleiner Spinner so treffend bemerkt, dass den "mindestens 30.000€ an Wohlergehen", die sich der Käufer, auch dank Werbung, *verspricht* die 30.000€ an Wohlergehen, die man sich durch die nicht für ein Auto ausgegebenen 30.000€ kaufen kann entgegenstehen.

      Nimmt man das zusammen, und geht man davon aus, dass die Marketing-Profis ihren Job verstehen, ist natürlich offensichtlich, dass die erwarteten mehr als 30.000€ Wohlergehen eher 15.000€ Wohlergehen sind, und dass von denen, zieht man erstmal die 30.000€ ab, gar nicht mal so viel übrigbleibt.

      Aber wer den ADAC zitiert und den Umweltschutz an die weltweit Ärmsten outsourcen will, der denkt eben in genau denselben Bahnen wie der durchschnittliche BWL-Student, daher: Wenig überraschend.

    • 0G
      01349 (Profil gelöscht)
      @kommentomat:

      Es ist ja genau andersherum: Wenn ich das Auto kaufe, entgeht mir Wohlergehen im Werte von mindestens 30.000 Euro. :)