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Koalitionsvertrag schwarz-rotImmer schön fleißig!

Anna Lehmann
Essay von Anna Lehmann

Ein Blick in den Koalitionsvertrag von Union und SPD zeigt: Die künftige Regierung will Politik für Leistungsträger machen. Wer sind die eigentlich?

Berlin Schönhauser Allee: Hat Schwarz-Rot doch noch ein Herz für arme Menschen? Foto: Sabine Gudath/imago

S ind Sie eine Leis­tungs­träger:in? Wenn Sie das spontan bejahen können, dann willkommen im Club, Sie und ihre Familie stehen ab sofort im Mittelpunkt. So verspricht es die Präambel des Koa­litions­vertrags zwischen Union und SPD. Und weiter steht da „Leistung und Anstrengung müssen sich auszahlen“.

Falls Sie zweifeln, ob Sie gemeint sind – weil Sie gestern ihre zehntausend Schritte nicht geschafft haben, weil Sie Bürgergeld beziehen oder gerade ein Sabbatical machen, weil Sie Rent­ne­r:in sind oder erwerbsunfähig, können Sie ja die 144 Seiten des Vertrages durchgehen, um sich eine Meinung zu bilden. Dort taucht 113 Mal das Wort Leistung auf, zweimal der Begriff Solidarität und kein einziges Mal das Wort Muße.

Wenn die künftige Koalition Leistungsträger, Leistung und Anstrengung so explizit benennt, dann muss in Abgrenzung dazu wohl auch eine Gruppe von Menschen existieren, die keine Leistungsträger sind, die sich nicht anstrengen. Unsere Gesellschaft ist demnach nicht, wie marxistisch geschulte Geister behaupten, in soziale Klassen von Herrschenden und Beherrschten oder Besitzenden und Nichtbesitzenden geteilt. Nein, laut Koalitionsvertrag stehen jenen, die etwas leisten, jene, die nichts leisten gegenüber. Also Fleißige versus Faule.

Die Union ist ja schon lange der Meinung, dass Leistung sich nicht mehr lohne. CDU-Chef Friedrich Merz machte sich im vorigen Jahr Sorgen um die Arbeitsmoral im Land; wenn diese nur als „eine unangenehme Unterbrechung unserer Freizeit“ empfunden werde, führe das zu einem „massiven Wohlstandsverlust“. Zugleich forderte er mehr Respekt vor Besserverdienenden.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Keine Leistungsbereitschaft mehr in Deutschland?

Die SPD, die Letzteres damals scharf kritisierte, betont zugleich, dass man Politik vor allem für jene macht, die „morgens früh aufstehen“ und „die den Laden am Laufen halten“. Im Wahlkampf und bei der Vorstellung des Koalitionsvertrags klangen die SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil und Saskia Esken mit ihrem Lob der „Fleißigen“ schon wie die zweite Stimme zu CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann, der im Chor mit Merz permanent beklagt, in Deutschland gebe es keine Leistungsbereitschaft mehr, keiner strenge sich mehr an.

Von der Union erwartet man nichts anderes, die versucht als Lobbypartei der Arbeitgeber nun mal allein die Beschäftigten dafür in Verantwortung zu nehmen, dass Deutschlands Wirtschaft schrumpft.

Anders, als Merz und Co suggerieren, ist Deutschland kein Land, wo sich alle nur noch auf ihre Hobbys konzentrieren. Noch nie wurde so viel gearbeitet wie im vergangenen Jahr. Die Zahl der Arbeitsstunden lag 2024 auf Rekordhoch bei über 60.000, genauso wie die Zahl der Erwerbstätigen. Fast 46 Millio­nen Menschen gehen einer Arbeit nach und damit fast doppelt so viele wie 1970. Richtig ist, damals wurde pro Person länger gearbeitet. Aber man kann sich schon fragen, wo ist das Problem, wenn doch insgesamt alle mehr anpacken.

Für die SPD ist das Dauerlob der Fleißigen vor allem der Versuch, aus der Defensive zu kommen und sich vom Vorwurf zu befreien, man kümmere sich mehr um Menschen, die nicht arbeiten, als um jene, die arbeiten. Das von der SPD-Regierung eingeführte Bürgergeld sei demnach eine Art bedingungsloses Grundeinkommen, welches Faulheit fördere. Eine Argumentation, die auch bei jenen verfängt, um die sich die SPD – hervorgegangen 1863 aus dem Allgemeinen Deutscher Arbeiterverein – vor allem kümmern will: die einfachen Leute. Nur noch 12 Prozent der Ar­bei­te­r:in­nen wählten bei der Bundestagswahl sozialdemokratisch, 38 Prozent stimmten für die AfD, eine Partei, die Ausgrenzung und das Treten nach unten zum Programm erklärt hat.

Glaube an das meritokratische Prinzip

Statt sich dieser Logik zu verweigern oder zumindest argumentativ entgegenzutreten – es gibt schlichtweg keine Belege dafür, dass Menschen ihren Job kündigen, um sorglos vom Bürgergeld zu leben – und sich darauf zu konzentrieren die Bedingungen für Ar­beit­neh­me­r:in­nen zu verbessern, sind die Sozialdemokraten eingeknickt: Das Bürgergeld wird zurückgedreht, der Druck auf Arbeitslose massiv erhöht.

Zugleich will die schwarz-rote Koalition die Arbeitszeit ausweiten. So soll die tägliche durch eine wöchentliche Höchstarbeitszeit ersetzt werden, Überstundenzuschläge künftig steuerfrei sein, und wer als Rent­ne­r:in freiwillig weiterarbeitet, soll 2.000 Euro steuerfrei bekommen.

Was Union und SPD dabei verbindet, ist der Glaube an das meritokratische Prinzip. Also, dass Leistung und Begabung darüber entscheiden (sollten), wer die wichtigsten Posten in der Gesellschaft besetzt. Der Union dient das als Legitimation für die großen Einkommens- und Vermögensunterschiede – Leistung drückt sich demnach in Gehalt und Besitz aus. In der SPD fußt die sozialdemokratische Erzählung vom Aufstieg durch Bildung auch auf dem Glauben, dass es jede und jeder durch eigene Anstrengung bis an die Spitze der Gesellschaft schaffen kann.

Kritik an der Leistungsgesellschaft und ihrem meritokratischen Grundkonsens gibt es zuhauf – eine der bekanntesten und fundiertesten formulierte der US-amerikanische politische Philosoph Michael Sandel in seinem 2020 erschienenen Buch „Vom Ende des Gemeinwohls“. Sandel machte nicht nur deutlich, dass der Mythos vom Aufstieg aus eigener Kraft eben nicht mehr sei als ein Mythos und Privilegien zementiere. Kinder reicher Familien haben viel bessere Chancen im Auslesesystem amerikanischer Eliteuniversitäten und damit auch die Nase vorn im Rennen um gut bezahlte Top-Jobs. Auch in Deutschland haben Kinder aus Akademikerfamilien ungleich bessere Start- und Aufstiegschancen als Arbeiterkinder.

Der Schwund von „Gnade“

Der Harvard-Professor warnte zugleich davor, dass der Glaube an die Leistungsgesellschaft diese spalte – in abgehobene Eliten und wütende Verlierer – und das Gemeinwohl zerstöre. Die Leistung dränge dazu, die Gnade zu verdrängen, schreibt Sandel: „früher oder später versichern die Erfolgreichen, und glauben es allmählich auch, dass ihr Erfolg ihr eigenes Werk ist, und dass die Verlierer weniger wert sind“. Sandel erklärt den Erfolg des Populismus und die Wahl Donald Trumps 2016 mit der Wut der „Verlierer“, denen die Leistungsgesellschaft die Schuld an ihrem Scheitern zuschiebe und den Respekt verweigere.

Für den Erfolg der Rechtspopulisten in Deutschland und insbesondere in Ostdeutschland sind sicher auch andere Faktoren entscheidend – Abwanderung, Deindustrialisierung, Überalterung und Männerüberschuss der Gesellschaft. Was aber diesseits und jenseits des Atlantiks spürbar ist, ist der Schwund von „Gnade“. Gnade mit jenen, die angeblich zu wenig leisten, Gnade mit jenen, die um Hilfe und Asyl bitten.

Im Koalitionsvertrag manifestiert sich eine neue Unbarmherzigkeit. Auf Langzeitarbeitslose wird, wie beschrieben, mehr Druck gemacht, der sogenannte Vermittlungsvorrang wieder eingeführt. Wer arbeiten kann, soll arbeiten, egal ob er oder sie gerade eine Weiterbildung macht. Ob es genau so kommt, ist noch unklar. Aber der Geist von Hartz IV, als es wichtiger schien, Menschen in Call-Center zu vermitteln als zum IT-Manager weiterzubilden, weht auch durch die „Neue Grundsicherung“.

Auch Geflüchtete können nicht mit einer Willkommenskultur rechnen, ein Begriff, den kaum noch jemand in den Mund nahm und der es auch nicht in den Koalitionsvertrag geschafft hat. Schneller abschieben, weniger reinlassen, so das Credo der Flüchtlingspolitik.

Starren auf die, die nichts haben

Für Fachkräfte, oder wie es Gerade-noch-Kanzler Olaf Scholz (SPD) auf einer Parteiveranstaltung ausdrückte, „für Menschen die uns nützen“, will sich Deutschland dagegen weiter öffnen. Diese Klassifizierung von Menschen, die nützlich sind und die nicht nützlich sind, weckt nicht nur beklemmende historische Assoziationen. Es lenkt auch ab von grundlegenden Verteilungsdebatten.

Deutschlands Wirtschaft schrumpft, das schränkt die Spielräume eines Staates ein, der darauf eingestellt ist Wachstums- und Wohlstandsgewinne zu verteilen, aber nichts an der grundsätzlichen Verteilung des Wohlstands zu ändern.

Eine Reform der Erbschaftsteuer oder eine Wiedereinsetzung der Vermögensteuer hat die künftige Koalition nicht geplant. Die SPD ist ihrer jahrelangen Tradition treu geblieben, beide Forderungen im Wahlkampf tapfer vor sich herzutragen und mit Beginn der Koalitionsverhandlungen kleinlaut wieder abzuräumen.

Union und SPD starren lieber auf jene, die nichts haben und wollen bei ihnen Milliarden einsparen. Jenen oberen 1 Prozent der – ähem – Leis­tungs­trä­ge­r:in­nen etwas zuzumuten, die sehr, sehr viel besitzen, davor scheuen sie sich. Wobei das Wort „zumuten“ ein Euphemismus ist. Denn welche Art von Zumutungen würden die BMW-Erb*innen Susanne Klatten und Stefan Quandt spüren, wenn der Staat 10 Prozent ihres Vermögens von geschätzt 40 Milliarden Euro für uns alle beanspruchen würde? Die Geschwister wären weiterhin mehrfache Milliardäre, die Allgemeinheit hätte 4 Milliarden Euro mehr in der Kasse für Schulen, Straßen, Schienen und – die Freizeit darf ja nicht zu kurz kommen – Schwimmbäder und Theater.

An die Arbeit!

Doch dem Netzwerk Steuergerechtigkeit zufolge, zahlen Hochvermögende und Top­ver­die­ne­r:i­nen in Deutschland oft weniger Steuern als Normalverdiener*innen. Was unter anderem daran liege, dass sie nicht von ihrer Arbeit, sondern von ihren Kapitaleinkünften leben. Darauf hinzuweisen und ihren Beitrag einzufordern, bleibt nun der Opposition vorbehalten namentlich Grünen und Linken.

Und natürlich uns allen. Paradoxerweise will die künftige Koalition neben Mehrarbeit auch ehrenamtliche Arbeit stärker belohnen. Wie das mathematisch aufgehen soll, bleibt ein Rätsel. In einer aktuellen Umfrage im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung sagt die Hälfte der Befragten, sie hätten zu wenig Zeit, sich so stark politisch und gesellschaftlich zu engagieren, wie sie es wünschten. Vielleicht gehören Sie ja auch dazu. Aber keine Einwände, es gibt viel zu tun. An die Arbeit!

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Anna Lehmann
Leiterin Parlamentsbüro
Schwerpunkte SPD und Kanzleramt sowie Innenpolitik und Bildung. Leitete bis Februar 2022 gemeinschaftlich das Inlandsressort der taz und kümmerte sich um die Linkspartei. "Zur Elite bitte hier entlang: Kaderschmieden und Eliteschulen von heute" erschien 2016.
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55 Kommentare

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  • Die BMW Erbsn mit 4 Mrd. EUR belasten? Ist ja nicht so, dass sie das Cash im Tresor hätten - das Geld steckt im Unternehmen. Heiist Aktien verkaufen mit massiven Kursrückgängen, und die Folgen - v.a. fur die Arbeitnehmenden können wir hier gerne durchdeklinieren.



    Ein anderer taz Artikel hat zu Recht gefragt, warum Linke so wenig von Ökonomie, Finanzen und Börse verstehen (wollen). Sorry, aber dieser Beitrag zeigt die Berechtigung dieser Frage.

  • Es ist wichtig, hier im Artikel das Problem der "Leistungsgesellschaft" (Meritokratie) anzusprechen. Die Idee, dass jeder durch harte Arbeit und Talent erfolgreich sein kann, ignoriert, dass viele Menschen benachteiligt sind – sei es durch Armut oder schlechte Bildungschancen. Wenn man in schwierigen Verhältnissen lebt, hat man einfach nicht die gleichen Chancen wie jemand aus einer wohlhabenden Familie.

    Für eine gerechte Gesellschaft müssen wir mehr Chancengleichheit schaffen, anstatt nur auf individuelle Leistung zu setzen. Wir sollten die Barrieren abbauen, die Menschen am Aufstieg hindern, und anerkennen, dass nicht jeder die gleichen Startbedingungen hat.

    • @Ice-T:

      Wir drehen uns an diesem Punkt im Kreis. Die Vermutung, dass jeder! bei Chancengleichheit es weit bringen würde, wird doch oft genung gerade durch die Erbengeneration ad absurdum geführt?



      Wie oft erlebt man, wie die dritte Generation das gesamte Vermögen verplempert, die Unternehmen ruiniert etc.?

      Warum glauben immer noch so viele, es komme nur darauf an?

      Einer unserer besten Krebsmediziner arbeitet in Berlin bei der Charité und wuchs als Kind eingewanderter Eltern auf (sie kamen als Analphabeten aus Marokko). Ich weiß, man soll nie von einem auf alle schließen. Dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass es eben diese grandios fähigen Menschen gibt.



      In meiner Generation wurden durch Bafög die Weichen für elternunabhängiges Studieren gestellt und diese Option besteht immer noch.



      Es ist also Zeit, sich von dieser Klage der Ungerechtigkeit zu verabschieden. Wer kann und will, wird den Weg hier gehen können!



      Wer genug Menschen mit solchen ausserordentlichen Möglichkeiten getroffen hat, weiß das eigene Mittelmaß einzuschätzen und zu akzeptieren.



      Wer die anderen als Aufstiegsverhinderer definiert, dürfte das Format leider nicht haben...

    • @Ice-T:

      Ebend - die Gesellschaft profitiert von Menschen, die ersteinmal überhaupt in die Lage versetzt werden, ihre Talente und so ihre wahre Berufung entdecken zu können. Wer nicht nur Malochen muss, sondern einer Tätigkeit, seiner Berufung nachgehen kann, ist in seiner Menschwerdung angekommen, zumindest etwas näher dran. 😉

  • Leistung muss sich wieder lohnen!



    Die größte Lebensleistung ist, reiche Eltern zu haben. Punkt.

    Wer das nicht glauben will, hat das Leistungsprinzip der CDU nicht verstanden.

    • @Dr Regina:

      Falsch. Die größte Lebensleistung ist es, zu reichen Eltern zu werden und seinen Kindern das Wissen mitzugeben, was dafür notwendig ist. Damit auch die nachfolgenden Generationen etwas davon haben.

    • @Dr Regina:

      & diese Lebensleistung muss belohnt, erhalten und weitergegeben werden...😉

  • 100.000sende wandern wegen der abartigen Abgabenlast in Deutschland aus, meist dahin wo es keinen echten Sozialstaat gibt wie in die Schweiz oder USA. Viele ausgewanderte Freunde genießen es sehr dass es durch nicht vorhanden Kündigungsschutz keine Arbeitsverweigerer gibt, keine Betriebsräte die alles blockieren,… das wird hier noch immer als Erungenschaft gefeiert.

    • @Wombat:

      Ist auch praktisch. Man zieht in die Schweiz und wenn es schief geht geht man einfach wieder zurück...

      Übrigens. In der Schweiz zahlen alle in die Rente ein...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ja. Und auch in der Schweiz werden, so wie bei uns, die Leute mit dem lokalen Paß in der Tasche bei der Vergabe leitender oder anderweitig interessanter Posten bevorzugt berücksichtigt.

        • @dtx:

          Das ist absoluter Quatsch! Die Führungsgremien Schweizer Unternehmen sind sehr international bestückt - die nehmen die Besten und sind darum auch trotz ihrer Kleinheit sehr erfolgreich

    • @Wombat:

      Sie meinen 100.000 Untenehmer , oder eher die Mindestlohnbezieher, die ohne Betriebsräte und ohne Gewrkschaften, nicht einmal diesen bekommen würden. Abgesehen von wahrscheinlich noch katastrophalen Arbeitsbedingungen / Sicherung am Arbeitsplatz.

      • @Alex_der_Wunderer:

        Sie bekommen ihn ja nicht (sofern man die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden in den Nenner setzt).

  • Sind Sie Leistungsträger? ist die Frage. Die Antwort steht wohl im Vertrag: „Leistung und Anstrengung müssen sich auszahlen“.

    Natürlich soll es sich lohnen, wenn man arbeitet! Und man muss mehr haben als Nichtarbeitende!

    Aber: Als Leistungsträger sind eigentlich Menschen definiert, die STÄNDIG herausragen mit Spitzenleistungen aus all den angestrengt "Tuenden". Gilt für Sport genauso wie für soziales Engagement, Wissenschaft oder Arbeit!



    Wer alle Arbeitnehmer, die morgens aufstehen, um zur Arbeit zu gehen als "Leistungsträger" bezeichnet, macht einen (ideologiebedingten) Fehler. Hausfrauen fehlen da übrigens :-(

    Das sind aus meiner Sicht die Stützen einer gesunden Gesellschaft und die Basis für Erfolg. Dennoch sind darunter eben nur wenige, die man als die oben definierten Leistungsträger bezeichnen kann.

    Es ist richtig, wenn genau die, die eine Firma, ein medizinisches Verfahren oder ein sozialökonomisches Problem lösen auf die entsprechenden Posten kommen! Und es ist einer der vornehmsten Aufgaben zu verhindern, dass Vetternwirtschahft dies blockiert! Denn die Porbleme sind zu groß und komplex, um sie vom Mittelmaß lösen zu lassen. Als empahtische Mitte gönne ich .. :-)

  • „Leistung und Anstrengung müssen sich auszahlen“.



    MIT Connemann und Linnemann geht es voran...



    www.noz.de/deutsch...-gewartet-48579609



    „Ein Autohändler sagte mir: Rückspiegel war gestern, jetzt blicken wir nach vorn. Je mehr Details bekannt werden, desto begeisterter reagiert die Wirtschaft.“



    Turbo-Abschreibung. So kann endlich das angehäufte Kapital schnell steuermindernd wieder was „leisten".

  • Der Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD reißt in einigen Punkten die Brandmauer zur AfD ein, nicht nur im Bereich Migration, sondern in seiner ganzen meritokratischen Grundideologie, welche von Haus aus starke Berührungspunkte zum Sozialdarwinismus (nach Herbert Spencer) besitzt.

    Die Ideologie der Meritokratie, welche sich in den 80er Jahren zunächst in den USA ausbreitete, ist seit der neoliberalen Konterrevolution a là Thatcher auch in Westeuropa die Rechtfertigung von wachsender sozialer Ungleichheit. Gleichzeitig werden alle menschenrechtlichen und linken Ansätze in verschärfer Form bekämpft.

    Man denke hier auch an den Ausruf von Friedrich Merz: "Links ist vorbei!" verbunden mit der Erläuterung, dass es in Deutschland nie wieder linke Politik geben würde.

    Die Partei CDU/CSU - unterstützt von der SPD - ist von Haus aus gegen jeden gesellschaftlichen Fortschritt, sofern es mehr ist als ein Fortschritt des Wirtschaftswachstums und des Militärs. Technokraten, Militaristen, selbsternannte Eliten und Feinde des offenen demokratischen Diskurses bestimmen, wo es lang geht und die Bevölkerung soll eingebunden und korrumpiert werden durch Teilhabe an Profit und Macht.

  • Es wäre interessant zu erfahren, welche Leistung z.B. Herr Merz erbracht hat, um dieses Vermögen zu erlangen, das ihm nachgesagt wird. Alleine sein Flugzeug hat ja mehr gekostet, als viele Auch-Leistungsträger wie etwa Müllmänner oder Altenpflegerinnen in ihrem ganzen Leben verdienen. Könnte er vielleicht einen Tip geben, was man machen kann, damit sich auch diese Leistung wieder lohnt?

    • @Rassow Jörg-Martin:

      Tauschen Sie das Wort "verdienen" durch "erhalten" und es paßt. Auch wenn das einige für Krümelk... halten: Es ist nun mal so, daß Union und SPD zwar das Gleiche schreiben, aber Verschiedenes suggerieren wollen.

  • Nach allem was ich bisher von den Inhalten aus dem Korruptionsvertrag gehört habe, sind die echten Leistungsträger Menschen mit Empathiefähigkeit und sozialer Kompetenz, die diesen Vertrag lesen und sich dabei nicht dauerhaft übergeben müssen.

  • "können Sie ja die 144 Seiten des Vertrages durchgehen, um sich eine Meinung zu bilden. Dort taucht 113 Mal das Wort Leistung auf, zweimal der Begriff Solidarität und kein einziges Mal das Wort Muße."

    Bin ich:

    Muße kam auch im Vertrag 2021-2025 auch kein einziges mal vor.



    Leistung kam im Vertrag 2025-2029 in dieser und Schreibvarianten wie "Sozialleistung" tatsächlich 113 mal vor...



    Im Vertrag 2021-2025 Sozialleistungen nur 1 mal, im neuen 6 mal....

    Kurz: Die Autorin sollte vielleicht selbst den Vertrag lesen und nicht nur per Schnellsuche Wörter zählen und dann herausposaunen was sie dann von paar Zahlen über Wörter denkt ob das ein guter oder schlechter Vertrag ist.

    Wenn man schon im ersten Abschnitt bei Ultraleicht nachzucheckenden Fakten merkt, dass Framing gemacht wird und Fakten so nicht stimmen... wie kann man den restlichen Artikel noch ernst nehmen?

    • @Wayko:

      ..." Vertrag " ? - es handelt sich um eine unverbindliche, nicht rechtsverbindliche Vereinbarung/ Absprache.



      Umsetzung " mal gucken " ansonsten die Aufgaben an die nächste Regierung weitergeben...hat Regierung gleich ein paar Wahlslogans für den kommenden Wahlkrampf/ Kampf 😉

      • @Alex_der_Wunderer:

        Bei einer berechtigten Kritik beim journalistischen Vorgehen, kritisierem Sie die Wortverwendung "Vertrag" vom Postersteller.



        Das erinnert mich an einen anderen Artikel bei dem die einzige Schuld am Aufstieg der AFD Merz zugeschüttet wird.

        Das hat jetzt nichts mit Ihnen zu tun, aber es würde als nicht schaden sich einfach mal im eigenen Garten nach Unkraut umzusehen.

  • Ein brillianter politischer Essay, der hoffentlich einen Journalistenpreis bekommt.



    Gerade auch, weil er die SPD-Agenda der "Nützlichen" und "Fleißigen" entlarvt.



    Dank der Berichterstattung der taz und einer Anfrage der Linken wurde gerade bekannt, dass in Hamburg im letzten Jahr fast 50 Obdachlose an Erfrierungen oder Krankheiten starben. Viele davon stammen aus Osteuropa, schafften es nicht, sich auf dem Arbeitsmarkt "nützlich" zu machen, haben keinen Anspruch auf staatliche Leistung.



    Dabei würde ohne Osteuropäer auf keiner Baustelle in Hamburg etwas laufen. Viele werden über unzählige dubiose Vermittlungsagenturen vermittelt, an Subunternehmen verliehen, leben unter prekären Bedingungen. Bauarbeiterrechte gleich Null.



    Arbeiter für die sich die SPD oder die Grünen einsetzen könnten, aber es nicht tun, denn sonst würden sie nicht in so hoher Zahl in Hamburg im Elend sterben.

    Von denen "ganz unten", auch im Bürgergeld, um Wallraff zu zitieren, hat sich vor allem die SPD zugunsten der "Fleißigen", getrieben von der AFD, verabschiedet.

    linksfraktion-hamb...enschen-im-bezirk/

  • Leider sind wir daran gewöhnt, Leistung am Einkommen, am Frühaufstehen, an Arbeitszeit, am Prestige der Tätigkeit zu messen. Leistung wird gemessen und bewertet. Aber was sind eigentlich unsere Massstäbe?

    Gerade im sozialen und Bildungsbereich kannst du manchmal erst nach Jahren einschätzen, ob sich deine Arbeit positiv auf die Entwicklung von Menschen ausgewirkt hat. Und selbst wenn deine Arbeit nichts bewirkt hat, hast du sie geleistet. Du bekommst nur unendlich viel weniger dafür als jemand, der Personal in einem Unternehmen "verschlankt". Mitunter hat dieser Jemand aber Existenzen ruiniert und zerstört, wird aber trotzdem als "Leistungsträger" abgefeiert und belohnt.

    Wenn ich alte Menschen im Pflegeheim glücklich mache mit Zuwendung und Unterhaltung, bin ich am Abend genauso müde wie nach ner wichtigen Sitzung in Brüssel.

    Was ist mit all den kranken und eingeschränkten Menschen, die ihr Bestes geben in Minijobs oder in Carearbeit? Es ist gerade nicht die Arbeit der Menschen in schlecht bezahlten Jobs, auf die wir verzichten können. Diese normative Wirtschaftsreligion geht mir extrem auf den Zeiger.

    Werte sind keine Naturgesetze, sondern kulturell gemacht und wandelbar.

    • @oricello:

      Die eingebrachte Lebenszeit, für die Arbeitsleistung eines jeden Einzelnen, hat eine unterschiedliche



      Wertigkeit. Dementsprechend wird weniger wertige eingebrachte Lebenszeit, für erbrachte Arbeitsleistung - halt in unserem System auch weniger Entlohnt. Vergleichen wir z. B. einmal die Entlohnung eines Friseur mit der eines Elektriker - beides ausgebildete Handwerker...ok, ein Friseur wird meist öfters in Anspruch genommen, aber zum Bäcker zum Brötchen holen geht man auch öfters, als einen Elektriker kommen zulassen. Wer also legt die Wertgkeit einer Stunde Lebenszeit für erbrachte Arbeitszeit fest...😉

    • @oricello:

      Zitat: "Leider sind wir daran gewöhnt, Leistung am Einkommen, am Frühaufstehen, an Arbeitszeit, am Prestige der Tätigkeit zu messen."

      In der Regel entweder an ersterem oder am Rest. Alles trifft in nur sehr seltenen Ausnahmen zusammen.

    • @oricello:

      Es will niemand auf die sehr gute Arbeit im sozialen Bereich verzichten. Die Frage aber ist, ob sie so dotiert werden könnte, wie die von Ihnen genannten "Leistungsträger"?

      Ich denke, das würde unsere Leistungsfähigkeit im Abgabenbereich deutlich überfordern!



      Als ausgebildete Fachkraft im Altenpflegebereich verdient man zwischen 2.718 (Stufe P5/1) bis zu 6.552,17 EUR (Stufe P16/6) Quelle: Medikarriere.



      Ich denke, das sind grundsätzlich auskömmliche Tarife, wenn sie denn auch bezahlt werden!

      Wer "Personal verschlankt", ist ja idR externer Berater bzw. ein Unternehemensverwalter, die/der versucht, die Fehler der bisherigen Führung so zu korrigieren, dass das Unternehmen mit weniger Mitarbeitern eine Überlebenschance hat. Sprich, es wird eine neues Unternhemsnkonzept erstellt. Wer es kann, bitte, soll gut bezahlt werden. Sie/er rettet ja auch vielen Menschen den Job, was eben nur wenige können!

  • In der Elektrotechnik gibt es die Begriffe Wirkleistung, Scheinleistung und Blindleistung. Welche ist jetzt da gemeint?

    • @celcon52:

      In Bezug auf Merz und Linnemann definitiv die Blindleistung...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Bei Merz also Blindflugleistung...🤣😂😅🤣

    • @celcon52:

      Ein Professorensatz in den Anfängervorlesungen zur Thermodynamik war/ist : In Politik und Gesellschaft wird von/über Energie geredet, aber nicht verstanden was es ist.

  • Die Thematiken bleiben uns nicht nur erhalten, sie werden zukünftig verschärft. Das ist ein Spiel mit dem Feuer. Eine gesellschaftliche Schieflage hat schon manche Herrscher vom Thron gefegt, die meinten, sie säßen fest im Sattel. Nun ist F. Merz weit davon entfernt, ein großer Herrscher zu sein, von Klingbeil & Co. - ganz zu schweigen.

    • @Salinger:

      Eine Demokratie braucht keine "großen Herrscher".

  • Hochachtung verdienen die, die fuer unwesentlich mehr im Vergleich zum Buergergeld, falls ueberhaupt, den ganzen Tag schuften. Die sich eine Wohnung in der Stadt nicht mehr leisten koennen und taeglich pendeln muessen. Sie subventionieren mit ihren Steuern fuer sie selbst unbezahlbare Waermepumpen, E-Autos oder das Deutschlandticket der priveligierten Staedter, welche zum Dank auf sie mit der Moralklimakeule draufhauen und ihnen nicht mal die Pendlerpauschale goennen.

    • @elektrozwerg:

      Hochachtung - dachte ich, erhalten Unternehmer die durch wirtschaftliches erwirtschaften, den Niedriglohnsektor fahren und sich so, quasi durch die Bürgergeld Aufstocker, ihren Wohlstand von den Steuerzahlern finanzieren lassen....

    • @elektrozwerg:

      Im schlimmsten Fall subventionieren sie sogar den "Ausübung des Vorkaufsrechts" für einige wenige Günstlinge der Regierenden, denen billige Mieten garantiert werden sollen.....ich werde nie verstehen, was daran "links" sein soll, es ist eher der Beginn dessen, was in Animal Farm geschildert wird.

  • Zitat: "Die Union ist ja schon lange der Meinung, dass Leistung sich nicht mehr lohne. CDU-Chef Friedrich Merz machte sich im vorigen Jahr Sorgen um die Arbeitsmoral im Land; wenn diese nur als „eine unangenehme Unterbrechung unserer Freizeit“ empfunden werde, führe das zu einem „massiven Wohlstandsverlust“. Zugleich forderte er mehr Respekt vor Besserverdienenden."

    Man sollte vielleicht sagen: Besserentlohnten. Denn "verdienen" kommt ja bekanntlich von "Verdiensten", die man sich gegenüber wem auch immer, erworben habe. Und wenn die bspw. darin bestünden, sehenden Auges einen Konzern wie Volkswagen durch unsachgemäße Modellpolitik vor die Wand zu fahren, ist eine Wiederholung in dem Sinne, daß sich (so eine) "Leistung wieder lohnen müsse" (nachdem sie nicht nur fürstlich, sondern wirklich kaiserlich vergütet wurde) nicht angebracht.

    • @dtx:

      Volkswagen als kapitalistischen Unternehmen anzunehmen ist ja doch etwas abwegig. Das Musterbeispiel eines volkseigenen Betriebes mit Arbeitsplatzgarantie, Toploehnen in Wolfsburg, Megaurlaub und "Blaumachtage", Fehlentscheidungen ohne Konsequenzen und Betriebsräte, die Vergnuegungstrips über Reisekosten abrechnen. All das führt in die Mittelmäßigkeit. Zuviel sozial, zuwenig Marktwirtschaft. Klar bekommt jeder in VW Nahrungskette zuviel am Monatsende. Gerade deshalb ist VW das Paradebeispiel wie man es nicht machen sollte.

      • @maxwaldo:

        Es ist insofern nicht abwegig, als kein DAX-Konzern-Vorstand mehr als der von Volkswagen geleistet, sprich an Vergütungen bezogen habe. Merz' Forderung nach mehr Respekt für Besservergütete läßt einfach keinen anderen Interpretationsspielraum zu.

        • @dtx:

          Das ist ja genau mein Punkt. Sobald volkseigene Bonzenwirtschaft überhand nimmt, kommt es zu Auswüchsen wie bei VW, wo auf jeder Ebene garniert wird ohne die entsprechende Leistung abliefern zu müssen. Müsste sich VW uneingeschränkt dem Markt stellen, würde sich ganz schnell wieder das Gleichgewicht zwischen Leistung und Verdienst einstellen.

        • @dtx:

          Naja, die Hälfte der Vergütung landet wieder in der Staatskasse. Bei VW ist das dann fast ein geschlossener Kreislauf :D

    • @dtx:

      Es gibt den Verdienst und das Verdienst. Die Kalauerei mit den zugehörigen Verben ist doch arg abgedroschen und überstrapaziert, finden Sie nicht?

      • @Querbeet:

        Nö. Weil mit dieser Kalauerei eben Politik gemacht wird. Aus "Leistung muß sich lohnen", heißt, aus hohen Zahlen auf dem Steuerbescheid schließe man auf viel Leistung. Auch wenn die darin besteht, am richtigen Fleck ein paar hundert vergammelte Wohnungen vermietet und dabei in der Sonne gelegen zu haben.

  • Die Koalition möchte kleine und mittlere Einkommen steuerlich entlasten.



    Der Soli für Besserverdienende bleibt.



    Der Mindestlohn wird auf 15 € angehoben.



    Die Rente wird auf 48% festgeschrieben



    Nach 45 Beitragsjahren ist die Rente möglich.



    Das dürfte doch die einfache Antwort auf die Frage sein, wer mit den Fleißigen gemeint ist.



    Wer erwartet, dass mit der CDU eine Reichensteuer möglich sei, insbesondere wenn die CDU die Wahl gewinnt, hat eine seltsame Wahrnehmung der Politik in Deutschland. Da sind die 12 Mrd., die durch den Soli erwirtschaftet werden, bereits ein deutlicher Erfolg.

    • @Philippo1000:

      "Da sind die 12 Mrd., die durch den Soli erwirtschaftet werden, ..." sie werden nicht erwirtschaftet, sondern entwendet. Erwirtschaftet würde bedeuten der Empfänger hat mit den 12 Mrd. einen Mehrwert erwirtschaftet. Das Gegenteil ist der Fall, das Geld fließt in die Umverteilung zur Förderung der Mittelmäßigkeit. = Wertevernichtung.

  • Interessant!



    Liest man/frau den Artikel, so könnte man/frau glauben, es sei eben nicht die SPD, sondern irgendeine Andere Partei, die das Bürgergeld geschaffen hat.



    Auch ist von Philosophie zu lesen.



    Ganz pragmatisch hat die SPD das BAföG erfunden und es in den Jahren auch für SchülerInnen und MeisterschülerInnen eingeführt.



    Ganz nebenbei bemerkt ist das Studium, im Gegensatz zu anderen Ländern, hierzulande kostenlos. Das heißt, dass sich die Gesellschaft sich jeden Studenten und Studentin etwa 30.000€ kosten lässt .



    Vergleiche mit den USA können da nur ungenau sein.



    Interessant, dass auch Rentner erwähnt werden, wo doch gerade das Rentenniveau auf 48% festgeschrieben wurde, ebenso wie die Rente nach 45 Beitragsjahren.



    Ja, die SPD hat in Ihrem Kernklientel verloren, aber hat die Linke dafür bei der Arbeiterschaft gewonnen?



    Es ist signifikant, wie die Erfolge der SPD bei den Koalitionsverhandlungen verschwiegen und Punkte der CDU plötzlich als SPD Willen verkauft werden.



    Was ein Kompromiss ist, sollten DemokratInnen eigentlich wissen.



    Statt dessen werden Maximalförderungen als Ziel formuliert, alles Andere ist Scheitern.



    Wer so denkt, ist vielleicht gar kein Demokrat.

  • Ich kann mich hier nur wiederholen:

    Was auch immer in diesem Papier steht. Eines ist klar: Das ist die letzte Chance ! Wenn es den Koalitionären nicht gelingt eine Politik zu machen die das Volk versteht und akzeptiert war es Das. Dann ist es das Aus. Dann werden (Stimm-)Verhältnisse eintreten, bei denen es ohne die AfD nicht mehr gehen wird.

    Gott bewahre! Aber ich fürchte die Koalitionäre haben zu wenig Bodenhaftung. Sie sitzen da in ihrem "Wolkenkuckucksheim" de.wikipedia.org/w...Wolkenkuckucksheim und lassen sich feiern bzw feiern sich selbst.

    Feiern wo es im Grunde Nichts mehr zu Feiern gibt.

    Aber ergänzen will dich doch noch, dass es sich in den letzten Jahren für eine Branche Leistung besondes gelohnt hat:



    Für die Gilde der Coronabetrüger und Steuerhinterzieher.

  • Das Problem ist Leistung wird häufig mit viel Geld in Verbindung gebracht. Gerade viele Politiker zeigen, dass es keinen Zusammenhang gibt.

    Beispiele erspare ich mit aus Zeitgründen, jeder wird genug Beispiele in den Kopf bekommen, bei denen man dachte die Person würde in einem realen Unternehmen nicht mal die Probezeit überstehen.

  • "Fleißige versus Faule"



    Falscher Schlussfolgerung und Schubladendenken, leider auch von Ihnen Anna Lehmann.



    Es gibt Menschen die nichts "leisten", weil sie gar nicht "leisten" können. Dies sind zum Beispiel Pflegebedürftige, Kranke, psychisch Angeschlagene, stark Behinderte,... Diese dann in ihre Kategorie "Faule" abzulegen ist falsch und beleidigend.



    Und ja, es gibt "Faule", die lieber nehmen statt geben. Sie leben auf Kosten der anderen und ihnen das Leben schwerer zu machen ist richtig. Das sind aber die allerwenigsten, die meisten würden gerne wieder in Arbeit und schaffen es aus welchen Gründen auch immer nicht. Ich finde sehr wohl dass es Leistungsträger gibt. Das sind alle die mit ihrer Leistung und Steuern unseren Sozialstaat finanzieren, angefangen z.Bsp. von dem Reinigungspersonal eines Krankenhauses, über das Krankenpflegepersonal, bis zu den Chirurgen und Chefärzten, alles Leistungsträger. Und diesen auch finanziell entgegen zu kommen finde ich richtig.



    Das hat erst mal gar nichts mit Susanne Klatten und Stefan Quandt zu tun. Das Ausspielen der "Reichen" gegen die "Armen" ist immer falsch und war noch nie Zielführend.

    • @Hans Dampf:

      Das Problem liegt wohl darin, dass es viele Linke gibt, die eine Verantwortung von Menschen für ihr Verhalten mehr oder wenig negieren - es ist immer "die Gesellschaft" schuld. Daher kann es auch keine Belohnung für erwünschtes und Strafe für unerwünschtes Verhalten geben, sondern allenfalls "Hilfe".

      Unter dieser Prämisse darf Leistung dann auch nicht belohnt werden, weil die Fleißigen ja nichts dafür können, dass sie sind, wie sie eben sind. Sie haben nur Glück gehabt.

      • @Dr. McSchreck:

        „Belohnung für erwünschtes und Strafe für unerwünschtes Verhalten“

        Klingt für mich irgendwie unangenehm nach Konditionierung und damit verbunden einem sehr unschönen Weltbild, das Menschen zu Dressurobjekten degradiert.

    • @Hans Dampf:

      Ich bin jetzt nicht der Meinung, das leistungsloses Einkommen des oberen 1% noch gefördert werden sollte, in dem es z.b. von der Sozialversicherungspflicht ausgenommen wird und man sich via Steuerkonstrukten und Stiftungsrecht einfach vor einer Beteiligung an den Staats- und Sozialausgaben drücken kann.

  • Ich finde den Artikel etwas seltsam. Den Begriff der Leistungsgerechtigkeit gibt es schon seit ewigen Zeiten, ebenso als Gegenpol die Verteilungsgerechtigkeit. Die Autorin will wohl nicht ernsthaft bestreiten, dass es Menschen gibt, sich sehr eher vor der Arbeit drücken und andere, die extrem leistungswillig sind (warum auch immer). Das hat übrigens nichts mit Nationalität zu tun, der erste, der mir da eingefallen ist, war der Chef von Biontec (und seine Frau), der schon ein Unternehmen hatte und es teuer verkaufte - und dann mit Biontec weiter unermüdlich daran arbeitete, den Krebs zu besiegen, bis dann Corona kam und man die Erkenntnisse für den Impfstoff nutzte.

    In der taz schreiben manchmal Leser, die eher der Meinung sind, sie würden lieber nicht arbeiten, um nicht das ausbeuterische System zu stützen - beuten damit aber natürlich diejenigen aus, die für sie Beiträge zahlen.

  • Schön zu hören, dass es jetzt endlich den Überreichen, die sich auf ihrem Erbe ausruhen, und den Bankern, die sich in ihrem Ganztagsspielkasino verlustieren, an den Kragen geht. Und dass die, die unseren Müll wegräumen, unsere Alten und KKranken pflegen und unsere Kinder erziehen, endlich leistungsgerecht bezahlt und gewürdigt werden.

    Um mir diese Illusion nicht zu zerstören, sollte ich wohl besser Internet, Fernsehen und Zeitungen abschwören. Die sind Gift dafür.

  • Ich habe Respekt vor allen, die bereit sind sich anzustrengen um im Berufsleben weiterzukommen, sich auch von Rückschlägen nicht beirren lassen und aufgrund ihrer Anstrengung dann auch gut verdienen. Sie halten unsere Wirtschaft am laufen, zahlen Steuern und Krankenkassenbeiträge. Ohne leistungsbereite Menschen würde unser Sozialstaat zusammenbrechen.