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Klimabewegung Ende GeländeSommer, Sonne, Sachbeschädigung

Mit Ende Gelände hat sich eine der großen Protestgruppen entschlossen, fossile Infrastruktur zu zerstören.

Etwa 150 Ak­ti­vis­t*in­nen besetzen die Baustelle des neuen LNG Terminals in Wilhelmshaven Foto: Fabian Steffens
Inhaltsverzeichnis

Der Reifen des großen Lkw gibt ein lautes Rasseln von sich, als seine Luft nach draußen entströmt und sich mit der Nordseebrise mischt. Seine Ventile wurden geöffnet. Plötzlich klirrt es. Jemand hat mit einem Stein auf die Seitenspiegel geschlagen, dann sind die Scheinwerfer dran. Die Person ist nicht zu erkennen, trägt eine FFP2-Maske vor dem Gesicht und steckt in einem unförmigen weißen Maleranzug, dem Erkennungszeichen der Klimagruppe Ende Gelände.

Hier, nahe Wilhelmshaven, entsteht gerade ein Terminal für die Anlieferung von verflüssigtem Erdgas. Dort ist am Freitagmorgen nicht nur ein Mensch im Maleranzug unterwegs. Etwa 250 Personen sind in insgesamt vier Bussen zusammen angereist und stürmen die Baustelle. Es ist eine Delegation des Camps, das Ende Gelände diese Woche in Hamburg aufgebaut hat. Für das ganze Wochenende sind Aktionen in Norddeutschland angekündigt.

Soziale Bewegungen kommen in Wellen. Ihren bislang höchsten Wellenkamm erreichte die Klimabewegung im Jahr 2019. Fridays for Future trieb Hunderttausende auf die Straße und auch Ende Gelände war groß. Mehrere Tausend besetzten mit Ende Gelände Kohletagebaue in der Lausitz. Doch die Welle ist vorerst gebrochen. Die Coronapandemie hat Proteste mit vielen, eng aneinandergedrängten Menschen lange unmöglich gemacht. Erholt hat sich die Bewegung davon noch nicht. Die ehedem regelmäßigen Freitagsstreiks sind zur Besonderheit geworden. In Hamburg hat Ende Gelände diese Woche in und um Hamburg deutlich weniger Menschen versammelt als früher, weniger als 2.000 Leute nahmen am Mittwoch an einer Demo durch die Stadt teil. Eine Frage wabert durch die Campzelte, durch die Twitter-Feeds, durch die Posts auf der linksradikalen Onlineplattform Indymedia: Muss man die Schlagkraft der Bewegung erhöhen, indem man klimaschädliche fossile Kraftwerke, Lieferwege, Förderstätten oder Baustellen einfach kaputt macht?

Wogegen die Ak­ti­vis­t:in­nen kämpfen, ist gerade überall deutlich zu sehen: Die Klimakrise legt die Infrastruktur effektiver lahm als jede Protestgruppe. Das Statistische Bundesamt führt die hohe Sterberate im Juli unter anderem auf die extreme Hitze zurück. Die Feuerwehr kriegt Brände in ausgetrockneten Wäldern kaum in den Griff. Der Rhein ist zu flach für voll beladene Frachtschiffe, was unter anderem die Anlieferung von Ersatz für russische Kohle behindern könnte. Die Gletscher um die Zugspitze sind kläglich zusammengeschmolzen. Oft ist die Klimakrise nur ein Glied in der Kette, nicht alleinige Ursache allen Übels, aber sie kann aus Problemen Katastrophen machen. Der Berliner Grunewald zum Beispiel wäre wohl nicht vom Naherholungsort zum Inferno geworden, wenn er nicht neben einem explosiven Polizeisprengplatz gelegen wäre – aber der Klimawandel verstärkt Hitzewellen, die Extremtemperaturen führen zu mehr Kondensation von Wasser und trockene Bäume brennen besser. Die Feuerwehr war eine Woche lang beschäftigt, die nahe gelegene Autobahn Avus gesperrt. Die Straßenblockaden der Klimagruppe, die sich „Letzte Generation“ nennt, sorgten für Aufregung: Viele Au­to­fah­re­r:in­nen haben schon kein Verständnis mehr, ein Stündchen warten zu müssen, bis die Polizei das Dutzend Ak­ti­vis­t:in­nen weggetragen hat.

Polizei und Arbeiter überrascht

Vor diesem Hintergrund spielt sich, natürlich ausgelöst durch Russlands Krieg in der Ukraine, ein politisches Rollback ab: Unter grüner Regierungsbeteiligung werden neue Erdgaspartnerschaften mit dem Senegal geschlossen, Kohlekraftwerke aus der Reserve geholt, verlängerte AKW-Laufzeiten diskutiert – und neue Flüssiggasterminals gebaut.

Das ist es, was den Lkw in Wilhelmshaven seine Bauteile gekostet hat. Auch die Polizei ist vor Ort. Dabei sind die Ak­ti­vis­t:in­nen extra früh aufgestanden, haben das ansonsten stille Camp am Nordende des Altonaer Volksparks vor 6 Uhr morgens verlassen. Jeweils einzeln sind sie mit Sack und Pack unauffällig vom Gelände geschlendert. In einem Hamburger Randbezirk traf man sich aber wieder. Von dort aus ging es im Bus weiter Richtung Nordsee, ab Oldenburg mit Polizeibegleitung. Dass es Aktionen wie diese geben würde, haben die Be­am­t:in­nen erwartet.

In Wilhelmshaven zündet der Demozug Pyrotechnik und rennt auf Rohre zu, die von Ar­bei­te­r:in­nen gerade in die Luft gehoben werden. Die beobachten das Treiben erst einmal. Einer sagt: „Na, ich darf ja eh keine Pause machen.“ Dann müssen sie die Arbeit doch unterbrechen. Äußern dürften sie sich eigentlich nicht, sagen sie, aber allzu schlimm fänden sie die Aktion nicht. Man müsse ja schließlich für seine Anliegen auf die Straße gehen. Oder eben auf die Baustelle. Die Ak­ti­vis­t:in­nen klettern auf einen Kran. Der Fahrer schaltet die Maschine ab und ruft seinen Kol­le­g:in­nen zu: „Alles absperren und ausschalten!“ Derweil diskutiert ein anderer Arbeiter mit einem Polizisten. „Wisst ihr, was da passieren kann?“, fragt er den Uniformierten, während ein Aktivist mit Pyrotechnik in der Hand auf einen Kran klettert. Der Polizist reagiert hilflos. „Was soll ich tun?“, entgegnet er. Um das orchestrierte Chaos aufzuräumen, hat er nicht genug Einsatzkräfte, lässt er durchblicken.

Ein Arbeiter schlägt derweil nach der Person, die sich am Lkw zu schaffen gemacht hat. Die Sabotage der Baustelle geht trotzdem weiter. Mehrere Ak­ti­vis­t:in­nen tragen Bitumen auf die Enden der bereitliegenden Pipelinestücke auf. Die Hoffnung sei, dass man diese dann nicht mehr einfach verwenden könne, erklärt einer von ihnen. Nach etwa einer Stunde beruhigt sich die Stimmung. Erste Kräfte der Bereitschaftspolizei treffen ein.

taz am wochenende

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Es eskaliert allerdings nicht zwischen Polizei und Protest. „Sie stören, klar, aber sie nehmen ihr Versammlungsrecht wahr“, meint Polizeisprecher Andreas Kreye. „Wenn das so weiterläuft wie im Augenblick, sind wir ganz entspannt.“ Straftaten werde man natürlich trotzdem nachgehen.

Einen Schritt weiter

„Wir haben diesmal beschlossen, gemeinsam weiterzugehen und fossile Infrastruktur außer Betrieb zu nehmen“, sagt Sina Reisch, Sprecherin von Ende Gelände vor Ort. „Und das auch länger, als wir da sind.“ Früher hat die Bewegung zwar den Betrieb zum Beispiel von Tagebauen auch schon zeitweise pausieren lassen. Die Ak­ti­vis­t:in­nen hinterließen damals aber alles so, wie sie es vorgefunden hatten. Nach der Aktion liefen die Kohleförderbänder einfach wieder an. Lange Jahre schloss der sogenannte Aktionskonsens, also die selbst festgelegten Protestregeln von Ende Gelände, auch Gewalt gegenüber Gegenständen aus, genauso wie die gegenüber Menschen. Letzteres ist heute noch der Fall. Sachbeschädigung wird von der Bewegung heute nicht mehr abgelehnt.

Außerdem hat sich der Fokus von der Kohle auf Erdgas verschoben, seit es ein Kohleausstiegsgesetz gibt. Dass Erdgas nicht klimaschädlich sei, sei eine „dreiste Lüge“, argumentiert Reisch. Entsprechende Berechnungen würden nur die CO2-Emissionen der Kraftwerke berücksichtigen, nicht aber das Methan, das bei Förderung, Lagerung und Transport auftrete. Tatsächlich kommen manche Studien zu dem Ergebnis, dass Erdgas insgesamt genauso klimaschädlich sei wie Kohle. Erdgas besteht schließlich fast nur aus Methan. Gibt es irgendwo ein Leck, tritt ein hochgradig klimawirksames Treibhausgas aus. Und es gibt immer irgendwo ein Leck. „Dass Wirtschaftsminister Robert Habeck jetzt hier mit Flüssiggasterminals Geschenke an die Industrie macht, ist ein Klimaverbrechen“, findet Reisch. Diese zusätzliche Infrastruktur sei nicht notwendig und diene nur dazu, dass die Industrie nicht auf erneuerbare Energien umsteigen müsse.

Flüssiggas soll den schnellen Abschied von russischem Erdgas ermöglichen. Aber es ist umstritten. Die Studien, die zu dem Schluss kommen, dass Deutschland keine neuen Terminals braucht, gelten jeweils nur eingeschränkt, lassen zum Beispiel den Gasbedarf anderer europäischer Länder außer Acht. Während Ende Gelände jegliche Investition in klimaschädliche Infrastruktur ablehnt, wollen die gemäßigteren Umweltverbände wie der Nabu oder Greenpeace deshalb temporäre, schwimmende Terminals akzeptieren – nicht aber eine permanente Anlage, wie sie auch in Wilhelmshaven entstehen soll. Dort ist erst die temporäre Variante geplant, dann ein Ausbau anberaumt.

Sachbeschädigung für den Klimaschutz ist nicht nur bei Ende Gelände ein Thema. Immer wieder tauchen auf Indymedia anonyme Bekennungsschreiben auf, in denen von der bewussten Zerstörung klimaschädlicher Infrastruktur zu lesen ist. Nicht alle diese Fälle lassen sich aber bestätigen. Gerade erst haben Anonyme behauptet, in der vergangenen Woche Schienen eines Kalkwerks verbogen zu haben, das etwa den Energiekonzern RWE beliefert. Auf Anfrage der taz hieß es bei dem Unternehmen Lhoist Germany Rheinkalk allerdings, man habe keinen solchen Schaden feststellen können. Teils bestätigen sich die Aktionen aber auch. Im vergangenen Winter behaupteten Anonyme, in deutschen Großstädten Luft aus den Reifen von SUV gelassen und Zettel mit Klimabotschaften unter die Scheibenwischer geklemmt zu haben – und tatsächlich bekam die Polizei Meldungen solcher Fälle.

Der nächste Streik

Auch bei Fridays for Future wird immer wieder diskutiert, ob das Protestformat der Massendemo nicht gegen ein radikaleres eingetauscht werden müsse – vor allem, wenn die Massen ausbleiben. Während einzelne Ortsgruppen wie in Frankfurt am Main auch schon Blockaden organisiert haben, sieht die Tendenz auf Bundesebene eher anders aus. Für den 23. September hat Fridays for Future den nächsten globalen Streik angekündigt – also die üblichen Demos in verschiedenen Großstädten auf der Welt.

Am Freitagvormittag tauchen Ende-Gelände-Aktivist:innen nahe Brunsbüttel auf. Auch dort soll ein permanentes Flüssiggasterminal entstehen. Die etwa 15-köpfige Gruppe trifft sich auf einem Feldweg zwischen Windrädern, Kuhweiden und einem alten Backsteinbauernhaus. Dass sie zu Ende Gelände gehört, muss man diesmal wissen – niemand aus der Gruppe hat die übliche Malerkluft an. Dafür tragen einige von ihnen Neoprenanzüge. Auch zwei parlamentarische Beobachterinnen der Grünen Fraktion der Hamburger Bürgerschaft sind vor Ort.

Was die Ak­ti­vis­t:in­nen genau vorhaben, können sie nicht mehr unter Beweis stellen – denn die Polizei kesselt sie mit insgesamt fünf Kleinbussen von beiden Seiten ein. Die meisten weigern sich, ihre Personalien abzugeben, und werden deshalb „im Rahmen einer erweiterten Identitätsfeststellung“ fotografiert.

Auch wenn die Protestpläne nicht aufgegangen sind, behalten die Ak­ti­vis­t:in­nen gute Laune. „Können Sie uns unsere Identitäten per Post zuschicken, wenn sie die festgestellt haben?“, spöttelt einer. Bei der Selbstfindung kann ein Blick von außen ja manchmal nicht schaden. Auch bei der Klimabewegung.

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60 Kommentare

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    Die Moderation

  • "...vor allem, wenn die Massen ausbleiben."



    Naja, das scheint ziemlich genau das Problem zu sein, vor dem auch die K-Gruppen in den 1970-ern standen.

  • Logische Konsequenz. Geschichtlich hat sich nie etwas grundlegend geändert mit friedlichen Protesten . Meist reagierte die Politik, sprich die Vertretung des reichen Establishments, mit kleinen Zugeständnissen, nur um dann in der Folgezeit, wenn die Proteste abflauen, still und heimlich zurück zu rudern. Gern wird dann auch noch bemüht, dass man doch friedlich und lieb protestieren solle, um die gesellschaftliche Ordnung ja nicht zu stören, wobei man vollkommenen außer acht lässt, dass Protesten immer ein Notstand vorweggeht, welcher meist über Jahre angeprangert wurde. Ein perfides Spiel, das nicht nur von der Politik gespielt wird, sondern auch von den Medien flankiert wird, um das Anliegen der Proteste zu diskreditieren. Ganz im Sinne der Anzeigenschalter, Spender, und reichen Eigentümer, welche nur Interesse am bestehen des Status quo haben. Wenn die Klimabewegung irgendwas erreichen will, dann bleibt nur der Gang durch die Institutionen (Angriff von innen) oder der radikale Protest (Angriff von außen). Persönlich sehr ich mehr Chancen bei ersterem, aber das scheint nicht die Wahl zu sein.

  • Sachbeschädigungen sind sicherlich nicht nachhaltig! Bitte Selbstreflexion und den grünen Fußabdruck überprüfen!

    • @Carsten1250:

      Ist die beschädigte Sache denn nachhaltig?



      Wie grün ist eigentlich Ihr Fußabdruck?

  • Die Aktivisten leisten ihrem Anliegen mit solchen Aktionen einen Bärendienst.

    Wer Gasterminals sabotiert während die Bevölkerung Angst hat im Winter nicht mehr heizen zu können wird keine Mehrheit hinter sich versammeln. Eine solche ist in einer Demokratie aber zwingend für Veränderungen notwendig.

    • @CrushedIce:

      Jepp. Der Muckibär Putin wird häppy sein.

    • @CrushedIce:

      "Die Aktivisten leisten ihrem Anliegen"



      "wird keine Mehrheit hinter sich versammeln"



      Derartige Beschreibungen legen doch recht präzise die Malaise des Themas offen. Wirksamer Klimaschutz wird als Partikularinteresse einer kleinen, aber von der allgemeinen Bevölkerung verschiedenen Gruppierung wahrgenommen, der man natürlich zubilligt beim Rest der Gesellschaft um 'ihr Anliegen' werben zu dürfen, aber sich eben auch damit abinden müssen wenn sie nicht überzeugen.



      1.) Die Notwendigkeit von wirksamen Klimaschutz ist keine Meinung, sondern zig-fach bewiesenes Faktum.



      2.) Die Mehrheit sowohl der Bevölkerung als auch der Politik ist auch FÜR den Klimaschutz und dieser ist eigentlich auch erklärtes Ziel fast aller Parteien und auch internationalem Recht festgeschrieben. Selbst wenn das Handeln nicht zwingend, sondern optional wäre, bräuchten 'die Aktivisten' keine Mehrheiten hinter sich zu versammeln, weil es diese Mehrheiten längst gibt.



      3.) Obwohl es längst Mehrheiten, demokratisch legitimierte Entscheidungen und sogar einen Klimabeschluss des BVerfG gibt, findet noch immer kein ausreichender Klimaschutz statt.



      Es sind also nicht die Kliamaktiven die hier demokratische Standards verletzen, sondern die inaktive Mehrheitsgesellschaft.

  • Na ja, irgendwie haben Krawallbrüder immer ein Motiv. Hier ist es das Klima, bei den Rechten sind es Einwanderer. Jeder biegt es sich zurecht - es bleibt aber Gewalt gegen Sachen. Wenn ich sehe, wieviele Urlaubsflüge es diesen Sommer gibt und wieviel zitausend mit dem Auto tausende Kilometer in Urlaub fahren, dann sind diese Gruppen ein Puhps. Und mit Gewalt und Sachbeschädigung werden sie niemanden überzeugen, eher das Gegenteil. Das wr beid er RAF nicht anders.

    • @maestroblanco:

      Klimagerechtigkeit ist nicht irgendein Motiv sondern, dass wichtigste derzeit für die allermeisten Menschen insbesondere für die Menschen des globalen Südens. Denn dort sind die krassen Folgen bereits stärker zu spüren. Aber auch hier in Deutschland, in der als gämßigt bezeichneten Klimazone, gibt es Dürre, nimmt das Grundwasser knapp, gibt es Brände, Flutkatastrophe usw.. Insofern ist Ihre Rhetorik des auf ein Level-Hiefens mit rechter Gewalt mehr als frech sondern auch zynisch. Zynisch, weil Aktivistis von Rechten bedroht und angegriffen werden. Bei Rechter Gewalt gegen "Einwanderer*innen" handelt es sich nicht nur um Sachbeschädigung an leeren Gebäuden sondern auch bewohnten Unterkünften sowie direkte körperliche und psychische Angriffe. Rechte Gewalt heißt Hetze, Einschüchterung, Verletzungen und Mord. Insofern finde ich es einfach nur übel, was Sie hier geschrieben haben.

      • @Uranus:

        "...nicht irgendein Motiv sondern, dass wichtigste derzeit für die allermeisten Menschen..."



        Das braucht aber trittbrettfahrende Krawallbrüder nicht daran zu hindern, sich auf das Motiv draufzusetzen.

        • @sollndas:

          Wie meinen Sie das? Wer wäre denn "trittbrettfahrende Krawallbrüder" und warum wären sie es?

  • Uuhh..Sachbeschädigung...

    Man kann das schlimm finden..es stellt sich aber permanent die Frage, ob die beschädigten Sachen nicht noch viel größere Schäden anrichten..

    Zudem bewegen sich die Schäden derzeit noch auf einem eher symbolischen Niveau und man kann sich fragen, ob das überhaupt etwas bewirkt..

    Wenn z.B. die Luft aus SUVs gelassen wird, ändert das ja erstmal nix. Wenn sich aber irgendwann rumspricht, dass man bei SUVs immer damit rechnen müßte, dass jemand die Luft rauslässt, würden sich deren Besitzer vielleicht doch nach einem anderen Fahrzeug umsehen...

    Und klar: wenn alle von sich aus so vetantwortungsvoll wären, ihren Lebensstil an die Grenzen des Planeten anzupassen, bräuchte es auch solche Aktionen nicht. Nur leider haben die von allen als sehr sympathisch empfunden Demos von FFF nicht dazu geführt, das etwa kleinere Autos gekauft würden, etc..

    Heißt: so lange sich ein Großteil der Menschen weiterhin als Vetantwortungslos und Beratungsresistent erweist, werden Akte der Sabotage eher noch zunehmen (müssen).

    Und SUV Besitzer, die sich darüber empören...also für die habe ich leider immer weniger Verständnis...

    ...sorry.

    • @Wunderwelt:

      Fällt Ihnen eigentlich noch mehr ein, wo Sie gerne Luft rauslassen wöllten, außer den so bösen SUVs? Vielleicht verbraucht Ihr eigenes Surfen im Internet am Ende mehr Ressourcen als ein Auto? Würden Sie drauf verzichten?

      • @Taztui:

        Ja, SUV-fahren ist nicht das einzige kritikwürdige Verhalten. Allerdings dürfte fahren von SUVs von den Fahrer*innen wohl nicht das einzige "Hobby" sein. Im Internet dürften SUV-Fahrer*innen auch bzw. zusätzlich surfen und Tierprodukte konsumieren ...

      • @Taztui:

        Ihr Vergleich der Klimabilanzen von Auto und Internetsurfen zeigt überdeutlich, dass sie nicht über die Zusammenhänge informiert sind.!!

        Aber ich gebe die Frage mal zurück: was schlagen Sie denn vor, was muss sich ändern... damit D-Land nicht mehr drei Erden benötigt um seinen Konsum Klimaneutral zu gestalten.??

        • @Wunderwelt:

          Was wir tun können? Verhindern dass andere es uns gleich tun. Technologien fortentwickeln. Dazu Bescheidenheit beim eigenen Endverbrauch. Alles andere ist unrealistisch.

          Im Übrigen geht mir darum, dass jeder bei sich selbst schauen muss, statt selbstzufrieden auf andere zu zeigen. Daher nervt diese ewige SUV-Bashing.

          • @Taztui:

            Aha..

            sie wollen, dass jeder bei sich selber schaut..



            also sollten dann auch die SUV-Besitzer bei sich selber schauen...aber das soll man dann nicht aussprechen dürfen..

            ...sehr interessante... ja geradezu paradoxe Argumentation...ich hoffe Sie merken, daß Sie sich selber widersprechen..und hoffe daß Sie nicht auch zu den SUV Besitzern zählen...

            (Im Übrigen finde ich, wir müssen die SUV Besitzer noch viel mehr nerven.. anders scheinen die ja nicht (mehr) zu merken, was sie so anrichten)...

  • „Es eskaliert allerdings nicht zwischen Polizei und Protest. „Sie stören, klar, aber sie nehmen ihr Versammlungsrecht wahr“, meint Polizeisprecher Andreas Kreye. „Wenn das so weiterläuft wie im Augenblick, sind wir ganz entspannt.“ Straftaten werde man natürlich trotzdem nachgehen."

    Es ist doch herzerwärmend, dass die Umwelt-„Aktivisten“ unter Polizeiaufsicht ihre Straftätchen begehen können, während die Innenminister der Länder schon einmal vor „den Staat delegitimierenden“ Protesten im Winter warnen. Könnte man fast den Eindruck gewinnen, dass Erstere nur nützliche Idioten sind.

  • Das passiert, wenn gewaltaffine und destruktive Kräfte eine Bewegung übernehmen. Es wäre nicht die erste soziale Initiative, die sich so selbst zerstört.

    Auch wenn dieser Artikel sehr wohlwollend daherkommt, die meisten Menschen lehnen solche Zerstörungen und diese Gewalt ab und werden sich ggf. auch wehren, wenn das eigene Eigentum zerstört wird.

    • @Taztui:

      Zum Glück kann mensch den Starkregen, die Klimakrise, die das eigene Haus weggespült haben, oder womöglich bald das eigene Haus abgebrannt (Dürre - Moor/Waldbrand) haben, nicht angreifen, nicht wahr?!



      Insofern sollten jene "friedliebenden Menschen" sich mal Gedanken über die eigene Zukunft, die Zukunft ihrer Kinder, Enkel*innen ..., ihre eigene Lebensweise und über Politik machen.

  • Nun, Gewalt ist Schei*e. Auch Gewalt gegen Dinge. Soweit, so gut.

    Aber nun überlegen wir mal. Wie war die Situation noch vor kurzem? Ausbau der Nutzung "erneuerbarer" Energiequellen und zumindest die Möglichkeit, aus der fossilen Welt nach und nach auszusteigen..

    Nun bauen sie aber für viel Geld LNG-Terminals. Die investieren doch nicht Unmengen an Kohle, um die Termimals nächstes Jahr zu Nikolaus wieder abzubauen. Wenn die einmal da sind, wird doch ein schneller Abschied von fossilen Energiequellen eher unwahrscheinlicher.

    Gut, alles zu zerkloppen wird da auch nicht helfen. Aber das ganze mal zu hinterfragen, das sollte man wohl schon. Ist das ganze (also die LNG-Terminals) absolut notwendig, um durch einen potentiellen Gasmangel Gefahren für Leib und Leben abzuwehren? Oder geht es eher "nur" um Komfortschutz? 18⁰C in allen Wohnungen währen für gesunde erwachsene Menschen sicher keine Gefahr.

    • @Bunte Kuh:

      Dito! Dass es auf Mangel hinauslaufen würde, ist seit Kriegs-, spätestens seit Sanktionsbeginn absehbar gewesen. Wo sind sozialgerechte Energiesparmaßnahmen, die eben auch Industrie betrifft? Warum laufen jetzt Gaskraftwerke? ...

    • @Bunte Kuh:

      Wie wäre es damit: Die LNG Terminals erst dann abschalten wenn wir



      1. bei 100% erneuerbare Energien sind (also de facto 100%+Gas sprich Überversorgung)



      2. Die erneuerbaren nachweislich ein oder zwei Jahre gezeigt haben, dass sie sicher und verlässlich die Versorgung ohne Mangelsituation sicherstellen können.

      Solange dies nicht erreicht ist ist es leider gesellschaftlichen und wirtschaftlicher (im Extremfall sogar physischer) Suizid die Erdgas bzw. LNG Nutzung einzustellen.



      Wobei es wahrscheinlich eh nicht zu einem harten hUmbruch kommen wird sondern ins bestehende Erdgasnetz wird lediglic nach und nach immer mehr Wasserstoff zugeführt bis das Erdgas schließlich komplett ersetzt wurde.

  • 6G
    659554 (Profil gelöscht)

    Voll hinter den Protestierenden. Weiter so, bitte.

    • @659554 (Profil gelöscht):

      Erst Gewalt gegen Sachen und dann gegen Menschen. Diese Bewegung bzw. Teile davon sind leider ins Kriminelle Millieu abgedriftet.



      Liebe Leute, überzeugt die Massen und dann läufts, aber so . . .

      • @Der Cleo Patra:

        Es gibt bereits Gewalt gegen Menschen. Dieses System produziert Gewalt. Bspw. schafft es und befeuert es die Klimaerhitzung. Es sorgt dafür, dass Menschen flüchten müssen und auf der Flucht ihr Leben riskieren und hierzulande weiter Rassismus erfahren. "Schätzungsweise 938 Menschen haben von Januar bis August 2022 die Überfahrt übers Mittelmeer nicht überlebt oder werden vermisst."[1]



        Auch hier driften Leute ab, leben in gated Communities und wissen nicht wohin mit ihrem vielem Geld, während andere kein Dach über dem Kopf haben und um Geld betteln ...



        [1] www.uno-fluechtlin...eltweit/mittelmeer

    • @659554 (Profil gelöscht):

      oder einfach mitmachen!?

  • “Nach der Aktion liefen die Kohleförderbänder einfach wieder an”, ist – für mich – der Einfach-immer-weiter-Essenzsatz. Vor etwa 50 Jahren las ich in faden SchulRunterrichtstunden u.a. das rororo-Taschenbuch „Grenzen des Wachstums“ vom Club of Rome. Da stand als Vorausberechnung drin, was wir heute de apocalypso haben: Katastrophenzeitalter, und Fraglichkeit einer (nicht nur) menschlichen Zukunft auf dem Planeten. Aber niemand gave a fuck.



    Meine Irdzeit ist ja schon im Finalstadium, aber wenn ich ein Teenie wäre und sähe, dass die Machtmenschen weiter auf blind und weiter wie immer machen, fühlte ich mich schon „verpflichtet“ dagegenzuhalten. By any means neccessary. Und auch wenn eine gehirnverwaschene Wählermehrheit den Wahnsinn stützt und „legalisiert“.



    Und also frage ich mich: Was (zum Teufel) ist eine illegale Sachbeschädigung, gegenüber der globalen Lebensvernichtung, die die Erde von Seiten legal agierender unersättlicher Heuschreckenmenschen und deren „Polit“-Lakaien erfährt?



    (Und als mögliche Antworten fallen mir nur der BAPsche „Widderlich“-Refrain und die Thoreau-Beobachtung “How vain it is to sit down to write when you have not stood up to live” ein.)

    • @Ardaga:

      @ARDAGA entsinnen Sie sich da richtig ???

      Der Club of Rome hat sich 1972 grandios verprognostiziert. Hab doch damals auch seine Pamphlete gelesen. Zentrale These war ein komplettes Erliegen der Erdölförderungen in den 90er Jahren - ist nicht eingetreten. Und in der Folge eine Hungerskatastrophe biblischen Ausmaße - ist auch nicht eingetreten. Ich war damals schon etwas skeptisch gegenüber den Prophezeihungen des Club of Rome, aber bereit ihm zu glauben. Heute misstraue ich dem Club regelrecht wegen seiner völlig aus der Luft gegriffenen, falschen Prognosen. Prognosen sind halt schwierig, weil sie sich auf die Zukunft beziehen ... Aber je negativer und marktschreierischer, um so mehr unreflektierter Beifall ist einem sicher.

      • @chass:

        Es stimmt, dass sich manche der damaligen Aussagen nicht bewahrheitet haben, z.B. bezüglich der Reichweite von Erdöl.

        Aber seit den 70ern ist die Studie mehrfach aktualisiert worden; und die Grundaussagen der Studie wurden nach wie vor immer und immer wieder bestätigt, nämlich dass exponentielles Wachstum in einer Welt mit endlichen Ressourcen irgendwann einfach nicht mehr möglich ist.

    • RS
      Ria Sauter
      @Ardaga:

      Danke! Kann nur zustimmen.



      Leider sind es weltweit zu wenige.



      Bi auch schon älteren Datums und habe fast mein Leben lang demonstriert und Aktionen gestartet, mit sehr vielen anderen Menschen

      Sehr geringer Erfolg sichtbar

    • @Ardaga:

      Der erste Satz - dass es danach einfach weiter ging - sagt vor allem eins: die Aktionen haben nur den Effekt, sich selbst zu isolieren, in die Kriminalität zu begeben und sich vielleicht gegenseitig auf die Schulter klopfen und als "Widerstandskämpfer" fühlen zu können - sonst nichts.

    • @Ardaga:

      Schließe noch sinngemäß an. Allerdings würde ich Worte wie "unersättliche Heuschreckenmenschen" nicht verwenden aufgrund des speziesistischen Sprachgehalts und antisemitischen Chiffres. Es geht um Strukturen und das System, nicht um einzelne Menschen, die gar böse wären. Auch braucht es keiner Verweise auf Tiere. Der Mensch ist sein eigener Maßstab. Gerade anhand jetziger ökologischer Katastrophe zeigt er, wie zerstörerisch sein Handeln in der Summe ist.



      Wie auch immer - die Entscheidung von Ende Gelände-Aktivistis zu radikaleren Mitteln, zu Sachbeschädigung zu greifen, kann ich gut verstehen. Derzeit sehe ich keine Anzeichen, dass sich etwas an der Zuspitzung der existenziellen, ökologischen Krise aufgrund deren selbstverstärkenden Wesens (bspw. Klimakipppunkte) und des sehr späten, aber dennoch ungenügenden menschlichen Umsteuerns ändern ließe - wobei wohl in Teilen nicht mal mehr von Umsteuern die Rede sein kann, so wie aktuell in fossile und atomare Energien investiert wird. Zu verhindern ist die Krise wohl nicht mehr, nehme ich seit einer Weile an. Allerdings könnte mensch die zerstörerische Entwicklung verlangsamen. Ein unbefriedigender Ausblick, gelinde gesagt.

      • @Uranus:

        *Schließe MICH sinng...

      • @Uranus:

        "Die Linke und die Heuschrecken



        Warum es keine gute Idee ist, für Kritik an Hedge-Fonds eine strukturell antisemitische Bildsprache zu benutzen ..."



        www.juedische-allg...-die-heuschrecken/

        • @Uranus:

          Werte(r) Uranus, danke für die Hinweise auf „speziesistischen Sprachgehalt und antisemitischen Chiffres“. Ersterer ist unleugbar pertinent, und wer (wie ich) in einer Region lebt, wo Heuschrecken in wenigen Stunden die Arbeit von Jahren zunichte machen können, drückt sich wohlwissend dahingehend aus (um Massenvernichtung und Verwüstung zu benennen). Zweiterer Hinweis hat mich bestürzt. Und sofort habe ich den angegebenen link geklickt und dort die Meinung von Frederik Schindler zur Kenntnis genommen. Überzeugt mit seinen doch sehr weithergeholten Argumenten hat er mich aber nicht. Und also steh ich zur Ausdrucksweise „Heuschreckenmenschen“ wenn von Verwüstern und Lebensvernichtern en gros die Rede ist, ohne im geringsten antisemitisch zu sein.

          • @Ardaga:

            Schade, dass ich Sie nicht überzeugen konnte. Meine Argumente halte ich für stichhaltig und relevant. Sie mögen meinen, nicht antisemitisch zu sein, Sie bedienen sich aber eine Sprache, die antisemitische Bilder und Erklärungsmuster bedient und dies reproduziert.

    • @Ardaga:

      "Und also frage ich mich: Was (zum Teufel) ist eine illegale Sachbeschädigung, gegenüber der globalen Lebensvernichtung, die die Erde von Seiten legal agierender unersättlicher Heuschreckenmenschen und deren „Polit“-Lakaien erfährt? "



      Und was bringt Sachbeschädigung? Und warum, da aufhören, Sie könnten doch so ziemlich alles in diesen Satz einsetzen?



      Terrorismus bringt nichts....sollten Erwachsene Menschen gelernt haben.

      • @Eric Parpart:

        Nicht erst als erwachsener Mensch habe ich – u.a. wegen der Lektüre von „Grenzen des Wachstums“ – gelernt, dass das umwelt- und also fast alles vernichtende System Terrorismus ist. Sachbeschädigung noch dazu als Gegenmittel gegen den Globalvernichtungsterrorismus) mit Terrorismus gleichzusetzen... Oh boy, da ist dann aber wirklich aller Hopfen und Malz den Bach runter.

    • @Ardaga:

      Danke. Genau so ist es.

  • „ …ein radikaleres eingetauscht werden müsse – vor allem, wenn die Massen ausbleiben….“



    Eine schwächere Begründung für Sachbeschädigung kann es in einer Demokratie kaum geben.



    Zumal im Endeffekt nur die Kosten erhöht werden.

    • @fly:

      ... der Verweis auf die Massen mag hier ungenau erläuternd wirken. Im Kern geht es, denke ich, darum, dass kein Umsteuern im notwendigem Umfang zu beobachten ist und ein Teil der demokratischen Strukturen und Mittel (Parlamente, Regierungen, Protest) darin versagt bzw. scheitert, dies zu verändern. Eine Abwägung Sachbeschädigung im Vergleich zu dem zerstörerischen Wesen der "angegriffenen" Sachen (bspw. LNG-Terminals und deren zwangsläufig folgenden Treibhausgasemissionen) in deren Ebnung des Weges hin zur Katastrophe, finde ich nachvollziehbar.



      Steigerung von Kosten dürfte in Teilen ein gewünschter Effekt sein. Ein gewünschtes Signal wird wohl sein: Investitionen in fossile Energien sind bereits jetzt unsicher und kostenspielig.

  • "Das ist es, was den Lkw in Wilhelmshaven seine Bauteile gekostet hat."

    Merkwürdiger Satz für diesen ansonsten relativ neutral wirkenden Bericht.

    • @Fairchild670:

      Naja, die TAZ ist ja durchaus für Parteinahme bekannt.

      • @Uranus:

        Man sollte meinen, die beiden erstgenannten Autoren hätten sich in der Hinsicht in ihrem vorangegangenen Kommentar schon hinreichend ausgetobt.

  • "...ob das Protestformat der Massendemo nicht gegen ein radikaleres eingetauscht werden müsse – vor allem, wenn die Massen ausbleiben."



    Nur weiter so. Vorwärts auf dem Weg in die Sackgasse der Isolation.

  • Lesestoff? Bitte.



    Edward Abbeys "Monkey Wrench Gang" Gott sprenge Amerika



    „Die Monkey Wrench Gang“ zündete in den siebziger Jahren in den USA wie ein Sprengsatz – und führte unter anderem zur Gründung von „Earth First! “, einer Gruppe von zum Teil militanten Umweltaktivisten, die einen verstellbaren Schraubenzieher zu ihrem Erkennungszeichen gemacht hat.“



    “Eine explosive Mischung aus anarchistischem Gedankengut, krankem Humor und einem klaren Bekenntnis zur Gewalt gegen Sachen.



    Es wäre wahrscheinlich besser, sie wären sich nie begegnet: Seldom Seen Smith, Wildwasser-Experte, Teilzeit-Mormone und bekennender Bigamist, George Washington Hayduke III., Vietnamveteran und Waffennarr, der Zivilisationskritiker Doc Sarvis, der immer einen Kanister Benzin im Auto hat, um Reklametafeln am Rand des Highways anzuzünden, und seine attraktive Sprechstundenhilfe Bonnie Abbzug, die als Teenager zu viel Hermann Hesse und Carlos Castaneda gelesen hat. Diese vier Freaks haben sich während einer Bootstour auf dem Colorado River kennengelernt und abends schimpfen sie am Lagerfeuer auf die Glen-Canyon-Staumauer, eine 792 000 Tonnen schwere Betonkonstruktion, die den wilden Fluss in ein trauriges Rinnsaal verwandelt hat. Sie sind sich schnell einig: „Wir sollten den Damm in Scheißklumpen sprengen“. Nachdem eine Flasche Whiskey die Runde gemacht hat, beschließen sie, „Unrecht zu tun und Regierungseigentum zu beschädigen“.

    „Die Monkey Wrench Gang“ ist ein Roman des amerikanischen Schriftstellers Edward Abbey aus dem Jahr 1975. Eine erste, gekürzte Übersetzung erschien vor zwanzig Jahren ohne großen Erfolg bei Rowohlt. Jetzt hat der junge Schweizer Verlag Walde & Graf eine Prachtausgabe mit bösartigen Illustrationen von Robert Crumb aufgelegt. Crumb porträtiert die selbst ernannten Umweltschützer als Bande hormongesteuerter Freizeit-Terroristen, die Männer schlecht rasiert und ungewaschen, Bonnie Abbzug eine Sexbombe mit tickendem Zeitzünder. „Ich brauche Plastiksprengstoff, verdammt …ff

    • @Lowandorder:

      "Bonnie Abbzug eine Sexbombe mit tickendem Zeitzünder. „Ich brauche Plastiksprengstoff, verdammt …ff"

      Da wäre ich gern dabei gewesen, bei mir hat es nur für Marburger Autonomen gereicht.

      • @Jim Hawkins:

        "Marburger Autonomen"

        Rofl. Marburger Provinz. Da war schon mehr los bei den Gießener Autonomen aus der Liebigstraße und der Alicenstraße. Von den Marburgern hat man da nie von irgendetwas gehört.

        Mein Saulus/Paulus-Erlebnis war als Bewohner der Alicenstraße ein Küchengespräch mit Karin (spätere Vizebürgermeisterin in Gi, Pit (Mitbewohner) und noch jemanden.



        Es ging um irgendwelche Rechtfertigungen zum Abschuss von Polizisten. Na, Es hat dann "Klick" gemacht.

        Meine kurze gemeinsame Zeit mit Autonomen, die über die Alicenstraße / Liebigstraße hinaus ging hat mir vor allem eines gezeigt: normale Menschen, vor allem Männer die sich profilieren wollen und viel Alkohol. Und: Kaum frauen.

        • @Rudolf Fissner:

          Also, kaum Frauen, das kann ich nicht bestätigen.

          Die hielten sich zwar öfter in ihrem Habitat "Autonomes Frauenplenum" auf,



          waren aber dennoch zugänglich.

          Und was die Schüsse an der Startbahn angeht, außer ein paar Durchgeknallten hat die doch niemand gut gefunden.

        • @Rudolf Fissner:

          Ach härm. Nochn Elefantenklo Geschädigter unser HB-Männchen.



          Der gute Mensch aus GIWEZUAN Wolfgang Leihberg hätte seine helle Freude! Gelle.



          Vermutlich gleich umme Ecke brutalstmöglich bei Bouffier‘s Volker angelandet! Gelle.

          kurz - Vieles wird klarer. Danke.



          Die Kryptiker machen’s unter sich!



          Jung - Wat höbt wi lacht! Gelle.

          • @Lowandorder:

            Mir scheint das mit der Sauferei unter "knallharten Männern" war es in Marburg nicht anders 🤪

            • @Rudolf Fissner:

              Jung. Das war lang vor ehra Zeit. Da hieß das spätere Havanna 8 noch Landgrafenstuben & ehra Pampers hatten’s noch im Kindergarten an.



              &! vor allem =>



              Sojet pubertärer Kinderkram war nie meins - überließ&laß ich sojet as U!



              & früh in sei Firma gearbeitet =>



              Das Geld van uns Ohl war mir zu schade => Examen im 8. •

              So geht das © Kurt Vonnegut



              & nochens =>



              Sie schließen wie immer gern leichtfertig von sich auf andere!



              Sehr ungesund das. Newahr.



              Normal Schonn •

      • @Jim Hawkins:

        Nun stapeln Sie aber tief, lieber Jim Hawkins! Die Marburger Autonomen waren weit über die Region hinaus für ihre Militanz UND ihre politisch-analytische Schärfe bekannt. Lange Zeit wurden sie -je nach Standpunkt- bewundert oder gefürchtet.

        • @Phandersaa:

          Es ging nicht gerade ein Raunen durch den Schwarzen Block, wenn wir dort ankamen.

          Aber wir hatten immer einen guten Fluchtplan.

          Gefürchtet wurden die Frankfurter Autonomen. Einmal, in Wackersdorf, wir waren auf der Flucht vor einer Hundertschaft, brachen sie aus dem Unterholz und stoppten die Cops.

          Der Genosse neben mir sagte ehrfürchtig:

          "Die Startbahns".

      • @Jim Hawkins:

        Ok Ok 🏴‍☠️ - von Marburger zu Marburger - xtra - denn - lecker Rest

        ff “…noch mal, um die zweihundert Pfund Plastiksprengstoff“, lautet das Credo von Georg Washington Hayduke. Heute wäre dieser Roman vermutlich ein Fall für das US-Heimatschutzministerium.

        „Die Monkey Wrench Gang“ ist ein Bombenspaß: eine explosive Mischung aus anarchistischem Gedankengut, krankem Humor und einem klaren Bekenntnis zur Gewalt gegen Sachen. Kurz: ein echter amerikanischer Klassiker.“



        www.tagesspiegel.d...erika/3620718.html



        & als Schlagobers - derselbe -



        “Desert Solitaire: A Season in the Wilderness is an autobiographical work by American writer Edward Abbey, originally published in 1968. His fourth book and his first book-length non-fiction work, it follows three fictional books: Jonathan Troy (1954), The Brave Cowboy (1956), and Fire on the Mountain (1962). Although it initially garnered little attention, Desert Solitaire was eventually recognized as an iconic work of nature writing and a staple of early environmentalist writing, bringing Abbey critical acclaim and popularity as a writer of environmental, political, and philosophical issues.“ Quel homme •



        en.wikipedia.org/wiki/Desert_Solitaire

        • @Lowandorder:

          Hey, Robert Crumb hat den Pinsel geführt.

          Das hört sich echt gut an. Koof ick.

          • @Jim Hawkins:

            Hardcover (2001) lohnt sich