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Kinderlosigkeit bei FrauenVielleicht will ich kein Kind

Unsere Autorin ist sich unsicher, ob sie ein Kind möchte oder nicht. Das sollte okay sein. Aber viel zu oft wird sie deshalb angeguckt wie Unkraut.

„Es ist bestimmt schön, für einen kleinen Menschen da zu sein.“ Foto: CTK/imago

I ch bin eine Frau ohne Kinderwunsch. Also, glaube ich. Das klingt, als hätte ich mich einer Selbsthilfegruppe vorgestellt. Als hätte ich etwas sehr Intimes gesagt. Als bräuchte ich Hilfe, weil etwas nicht stimmt. Dabei sollte es klingen wie: „Ich bin eine Frau mit Kinderwunsch“, nicht nach Offenbarung, sondern nach Selbstverständlichkeit.

Viele Menschen lassen unmögliche Prozeduren über sich ergehen, damit eine größere Chance besteht, dass in ihrem Uterus ein Baby wächst. Mich berührt das, immer. Dann überlege ich, wie es mir wohl ginge, wenn ich niemals schwanger würde. Ich denke, es ginge mir gut. Trotzdem bin ich mir nicht sicher mit dieser Sache. Wie unterscheidet man zwischen dem, was man wirklich will und was man glaubt zu wollen, weil man es so gelernt hat? Manchmal ist das ja sogar deckungsgleich.

Als ich acht Jahre alt war, bekam ich eine Babypuppe zu Weihnachten, sie hatte eine Glatze, grüne Augen, Arme und Beine aus Plastik und einen Stoffkörper, der weich in meinen Armen lag. Ich liebte diese Puppe über alles, weil ich mich damit nicht wie ein kleines Mädchen fühlte sondern groß, fast wie meine Mutter, eine richtige Frau. Als spannte sich ein einziger Faden von dort in das sehnlich erwartete Erwachsenenleben hinein – Mädchen, Babypuppe, Frau, Baby.

Quatsch. Das wirst du bereuen. Wie alt bist du? Das kommt noch. Viel Zeit hast du aber nicht mehr. Da fehlt nur der richtige Mann. Wegen Klimakrise? Ah, du hast Angst zuzunehmen? Ah, du willst also lieber Karriere machen! Das geht nicht. Das alles haben Leute zu mir gesagt, als ich von meinen Zweifeln erzählte. Weil Frausein selbst im Jahr 2021 noch ein Politikum ist. Was nicht die Norm ist, muss einen absurden Grund haben. Es muss an etwas liegen. Es kann nicht einfach nur ihr Wunsch sein. Eine Frau, die kein Kind gebären will, was ist mit der? Ich bleibe bei diesem Thema vage, sogar vor mir selbst. Auch, weil mir lange nicht klar war, dass es viele Varianten des Frauseins gibt und alle wertvoll sind.

Vielleicht wache ich nächstes Jahr auf und will plötzlich eins. Vielleicht werde ich aus Versehen schwanger und will es behalten. Es ist bestimmt schön, für einen kleinen Menschen da zu sein. Das schiebe ich oft nach, um der Sache die vermeintliche Härte zu nehmen. Ich sollte das aber nicht sagen müssen, damit ich nicht mehr angeguckt werde wie Unkraut. Niemand sollte das.

Ich kenne zwei Frauen in meinem Alter, denen es ähnlich geht. Eine will niemals Kinder, eine zweifelt mit mir. Wir reden darüber wie hinter vorgehaltener Hand. Dabei sollte das alles Platz haben, ja und nein und vielleicht. Wir sollten wissen, dass es mehrere Fäden gibt in das Erwachsensein hinein. Und dass wir vollständig sind – egal ob wir Mütter sein wollen oder nicht, ob wir Schwangerschaften abbrechen, uns hindurchquälen oder genießen, ob wir Kinder adoptieren, verlieren oder alles davon.

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Lin Hierse
taz-Redakteurin
Lin Hierse ist Redakteurin der wochentaz und Schriftstellerin. Nach ihrem Debüt "Wovon wir träumen" (2022) erschien im August ihr zweiter Roman "Das Verschwinden der Welt" im Piper Verlag. Foto: Amelie Kahn-Ackermann
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95 Kommentare

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  • Soweit ich weiß, hat Angela Merkel auch keine Kinder. Aber wurde sie deshalb jemals "angeguckt wie Unkraut"?

    • @Rojas:

      Tja, Konservatismus und seine Widersprüche. Die Rechten sind ja angeblich auch so für Law and Order, also zumindet nach außenhin, nicht bezogen auf die eigene "Clique". Guckt mensch sich allerdings an, was sie treiben, wenn sie in Ämtern und Regierung sitzen, dann findet mensch eben schnell Gegenbeweise.

  • taz: "Unsere Autorin ist sich unsicher, ob sie ein Kind möchte oder nicht. Das sollte okay sein. Aber viel zu oft wird sie deshalb angeguckt wie Unkraut."

    Angesichts des fortschreitenden Klimawandels, der bei der Gier nach immer mehr Wirtschaftswachstum wohl sogar noch "an Fahrt" aufnehmen wird, ist es vielleicht das Schlaueste, keine Kinder in eine unsichere Zukunft zu schicken. Im Jahr 1900 hatten wir weltweit 1,6 Milliarden Menschen und heute, gerade einmal 121 Jahre später, sind wir schon bei rund 8 Milliarden Menschen angelangt. Wenn die Menschheit überleben möchte, dann muss ohnehin etwas gegen die Überbevölkerung unternommen werden. Also ist eine Frau ohne Kinderwunsch sogar eine "bessere Mutter", denn da ihre Kinder nicht geboren werden, müssen diese Kinder sich auch nicht mit dem "Leben" herumplagen. Ein Leben, das mit dem Klimawandel wohl auch nicht besonders "rosig" sein wird.

  • Andere wiederum wollen gerne ein Kind, haben aber zu große finanzielle Sorgen und unsichere Jobs, so dass der Wunsch immer weiter nach hinten geschoben wird, bis es (biologisch) zu spät ist. Der gesellschaftliche Druck auf Arme kein Kind zu bekommen, ist wesentlich größer und existentieller.

  • Der einzig legitime Grund ein Kind zu bekommen ist die Freude am eigenen Leben.

    Wilhelm Reich

    Jedes Kind hat ein Recht erwünscht zu sein.

    Pro Familia

    • @aujau:

      Es ist 100% richtig.

  • Vielleicht sind ja gerade die bewusst Kinderlosen, die Verantwortungsbewussten, die eben nicht wollen, dass ihr "Nachwuchs" das Klima ruiniert, natürliche Ressourcen plündert, Boden und Grundwasser vergiftet .... oder auch nur darunter leidet.



    Vielleicht sind ja gerade diejenigen, die Kinder predigen, und nicht genug davon haben können, die "Egoisten" - Kinder als "Statussympol" und zur eigenen "Triebbefriedigung".

  • Naja, wenn man als junger Mensch von vornherein meint, eher kein Kind haben zu wollen, das ist das ein bisschen wie zu sagen "ich mag sonnige warme Tage nicht". Das ist auch okay aber eben eine Haltung die die meisten Menschen nicht ad hoc nachempfinden können. Auch das sollte okay sein. Wenn man eine eher ungewöhnliche Lebenseinstellung hat, gehört dazu dass man akzeptiert, nicht wie jemand wahrgenommen zu werden, der/die im Mainstream schwimmt. Am ehesten werden Frauen wohl von ihren Partnern manchmal gedrängt oder sogar genötigt, ein Kind (oder bitte noch das Dritte) zu bekommen. Das ist vrmlt. das größere Problem als ev. verwunderte Blick in irgend einem Gespräch.

    • @Maximilian Blum:

      Es gibt eine unterschiedliche Erwartungshaltung bezüglich des Kinderwunsches. Von Frauen wird das eher erwartet als von Männern. Kinder sind auch nicht nur "sonnige Tage", sondern auch Sorgen, Streß und deutlich weniger Freizeit. Kinder kosten eine Menge Geld und schränken die persönliche Freiheit ein. Kinder sind trotzdem toll, aber eventuell nicht für jede Person

  • Was mir bei der ganzen Sache nicht ganz klar geworden ist:



    Wenn Sie keine Kinder haben möchten, warum thematisieren Sie es überhaupt? Ist Kind oder Nicht Kind nicht alleine Ihre Angelegenheit? Bekommen Sie hier außerhalb Ihrer Eltern (und hier vor allem der Sorge niemals Enkelkinder zu haben, das Thema Kinder scheint ja bei Ihrer Familie einen gewissen Stellenwert zu haben).



    Ist es nicht viel mehr so, dass Sie für Ihren selbstbestimmt gewählten Lebenswandel den Rückhalt und den Segen der Gesellschaft haben möchten, und diesen nicht erhalten? Warum genau glauben Sie eigentlich, dass die Gesellschaft jede Entscheidung von Ihnen gut zu heissen hätte?



    Ihr Problem ist in meinen Augen vor allem Hausgemacht. Sie verstehen nicht, dass eine Gesellschaft, die überaltert von Kindern abhängig ist. Nun zwingt Sie natürlich niemand dazu, Kinder in die Welt zu setzen, aber wenn Sie ohne Not das zum Thema machen, können Sie auch nicht erwarten, dass dies jeder nachvollziehen und gut heissen MUSS. Wie gesagt, es ist Ihre Entscheidung, die Ihnen auch weder jemand abnehmen kann noch muss.

    • @Cypher:

      Eine kinderlose Frau thematisiert im Alltag seltenst dieses Thema. Es wird von allen Seiten herangetragen. Und dann hagelt es sofort Schmähungen und Vorwürfe, egal ob gewollt oder ungewollt kinderlos.

      Gewollt kinderlos? Staatsfeindin Nummer 1. Egoistin!

      Ungewollt kinderlos? Tja, dann hat frau eben nicht alles finanziell und gesundheitlich Ertragbare bis zum Anschlag ausgereizt. Egoistin!

      Ja, Kind oder nicht Kind ist eine persönliche Angelegenheit, die frau aber ständig von Verwandten, Nachbarinnen, Kolleginnen, Ärztinnen unter die Nase gerieben bekommt.

      • @Schnetzelschwester:

        Ich weiß ja nicht in welchen Kreisen Du dich bewegst, aber: "Und dann hagelt es sofort Schmähungen und Vorwürfe" kann ich aus den meinen nicht bestätigen.

  • Wer nicht entsprechend einer anscheinend allgemeingültigen Norm lebt, wird von einigen besonders 'Normgerechten' angeprangert. Dies ist vielleicht bei uns im deutschsprachigen Raum noch etwas mehr ausgeprägt als in anderen Ländern.

    Eine Lösung für dieses Problem sehe ich nicht - oder nicht bald. So muss die Autorin weiter mit diesem scheinbar für viele wichtigen 'Makel' leben. Es grüßt sie ein Leidensgenosse!

  • Es richtet an die jenige, die es können aber nicht wollen.



    1. Ich frage mich, ob das Schicksal dieser Welt euch wirklich interessiert. Ihr werdet den Weltuntergang selbst nicht erleben. Ihr vererbt die Welt auch an niemanden. Was soll es euch kümmern?



    2. Wenn Sie der Meinung sind, dass zuviel Menschen gibt, und die Menschheit das Übel für diese Welt ist und keine Rettung findet, dann fangen sie erst bei euch an als Teil der Menschheit, um den Umstand zu ändern. Die Ressourcen sind begrenzt.



    3. Was denkt ihr, wo kommt der ganze Wollstand, wer bezahlt eure Rente? Ihr lebt auf Kosten der kinderreichen Familien und Einwanderer. Die Kinder diesen Familien müssen noch euch durchfüttern. Es ist ein moderner Kolonialismus. Man raubt anderen Länder ihre Fachkräfte.



    Wenn ich sie so anhöre, dann höre ich nur blabla, wie Frau/Mann eigenen Egoismus rechfertigen versucht.



    Sie glauben nicht an das Gute in der menschlichen Seele.



    Ich glaube, dass die Menschheit eine Intelligenz nicht dafür entwickelt hat, um auf diesem Planeten zugrunde gehen. Viele Menschen bedeutet viele Ideen, viel mentale Kapazität. Sie brauchen nur eine gute Bildung. Unsere Nachkommen werden das Universum zum besseren Ort machen können. Sie brauchen nur eine kleine Chance. Eine Chance geboren zu werden, und solide Wissensbasis der Vorfahren, auf dem sie die Zukunft aufbauen werden. Der Schicksaal dieser Welt und der Menschheit hängt von den Erziehern und Lehrern der Nachkommen. Fragen sie sich selbst, wer soll dieser Rolle übernehmen? Wer wird dieser Rolle übernehmen? Wenn euch an dieser Welt wirklich was liegt, dann lasst dieser Welt nicht im Stich, lasst die Chance der Intelligenz im Universum Fuß zu fassen.



    Abgesehen vom Glück Kindern um sich zu haben, und sie glücklich zu machen.



    Und tut ihr nicht so, als ob euch jemand oder etwas außer euch selbst wirklich interessiert.



    Sorry für raue Worte.

    • @Alex Alex:

      Danke, dass Du Dir Sorgen um meine Rente machst. Die mache ich mir nämlich auch, dafür war ich schon immer mehr als entschlossen, rechtzeitig vorzusorgen. Während dieser Vorsorgeaktivitäten finanziere ich mit meinen Steuern all die anderen, die aus x beliebigen Gründen weder berufs- noch leistungsfähig sind. Vielmehr sind diesen Aktivitäten ganz andere, sehr kostenintensive vorausgegangen- Studium, 1.Examen,2. Examen, Referendariat und vor allem- zehn Jahre kostbare Lebenszeit, um genau hier zu gelangen, wo ich jetzt stehe. Zur Befriedigung Deiner Neugierde kann ich nur ganz offen sagen, dass ich weder Lust noch Zeit habe, irgendwen großzuziehen. Einfach so. Keinen Bock. Keinen Bock auf Schwangerschaft, Geburt, Folgen, und Anstrengung bis hin zur Selbstaufgabe, wie es heutzutage leider häufig propagiert wird. Allerdings verspüre ich in mir eine gute Eignung als Tante oder Patentante,das wäre sicherlich was.

      • @Croissant:

        Sie sind nicht die einzige die viel Zeit und Vermögen in eigenes Studium gesteckt hat. Ich nahm auch auf mich Berufsschule, Uni, Akademie, diverse Kurse in verschiedenen Bereichen und in verschiedenen Ländern. Ich finanzierte auch das Studium meiner Kinder. Ich bin in meinem Beruf seit vierzig Jahre, und muss immer noch ständig meine Qualifikation nachweisen. Ich unterrichte und bilde Junge und nicht ganz Junge Menschen aus. Und auch nach vierzig Jahre kostbare Lebenszeit will ich mich nicht zurücklehnen und sagen, ich habe es geschafft. Ich habe nie diese Zeit als verloren betrachtet. Genau diese Zeit macht mein Leben für mich kostbar.



        Auch die anderen (auch Elter) finanzieren mit ihren Steuern alles Mögliches in diesem Land.



        Wenn Sie kein Bock auf Kinder haben, haben Sie vollkommen Recht, dürfen Sie keine haben. Das wäre nicht gut für das Kind. Ich bin mir sicher, dass Sie eine gute Tante oder Patentante sind.

    • @Alex Alex:

      Ich frage mich, wie ein Mann es wagen kann, derartige Aussagen zu treffen.

      Eine Frau muss das Kind austragen (und ja, das kann bei manchen Frauen eine schlimme Zeit sein, z.B. Monatelange Bettruhe, würden Sie das tun?!), eine Frau muss im Regelfall danach ihr altes Leben aufgeben, ihre Bedürfnisse immer hinten anstellen, Sie muss den Alltag mit dem Kind bewältigen, Job aufgeben usw., während der Mann im Regelfall (es gibt immer Ausnahmen) sein altes Leben wie gewohnt weiterführen kann.



      Er hat normalerweise im Alltag keine Einschränkungen. Da lässt es sich leicht sagen, Kinder bekommen ist toll.

      Und was kennen Sie denn bitte für Frauen?! Ich arbeite und trage zum Wohlstand (ich gehe davon aus, Sie meinten Wohlstand mit "Wollstand") der Gesellschaft bei, ich kümmere mich selbst um meine Altersvorsorge und bin mit Sicherheit nicht auf kinderreiche Familien angewiesen.

      Im Übrigen ist es faszinierend, dass Sie davon ausgehen, dass jedes Kind einen Beitrag für die Allgemeinheit leistet. Traurig aber wahr, mehr Kinder heißt auch, mehr potentielle Hartz IV Empfänger, mehr potentielle Kriminelle, mehr potentielle Menschen, die das System be- statt entlasten usw. Ich verfolge diesen Ansatz nicht, sondern weise lediglich daraufhin, dass Ihre eindimensionale Sicht der Dinge hinkt.

      Zudem sollten Sie die Verantwortung, die Welt zu verbessern, nicht auf Kinder schieben. Tun Sie es doch selbst! Es gibt genug Frauen, die sich z.B. sozial extrem engagieren oder Dinge vollbringen, die sie mit Kindern nicht hätten umsetzen können. Ich brauche doch keine Kinder, um der Welt etwas Gutes zu tun. Selbst ist die Frau!

      In jedem Fall muss eine Frau, nur weil sie die nötige Hardware hat, keine Kinder bekommen. Sie tun ja gerade so, als wäre das unsere einzige Daseins-Berechtigung (Stichwort: Gebärmaschischine).



      Da kann ich nur froh sein, dass mein Vater mir beigebracht hat, dass ich eine selbtst. Frau bin, die alles erreichen/tun kann, was sie möchte und einen freien Willen hat.

    • @Alex Alex:

      1. Mehr Menschen=weniger zu verteilen, mehr Belastung der Ökokapazität. In diesem Zusammenhang ist also keine-(eigenen)-Kinder-zu-wollen durchaus positiv.



      2. Bisher sind die Worst-Case-Szenarien eingetreten. Verhalten sich die Menschen bzw. die Reichen und Mächtigen so weiter, werden die Lebensbedingungen lebensfeindlich. Im letzten Unep-Bericht ist von 2,7 Grad Erhitzung die Rede. Desweiteren wird das 6. Massensterben der Tiere vom Menschen immer mehr befeuert. Es gibt einen massiven Rückgang von Insekten, Vögeln, Amphibien, Würmern usw.. Einige Ökosysteme sind bereits gekippt, weitere drohen zu folgen. Fazit: die Zukunft sieht also nicht gut aus. Insofern ist es nachvollziehbar, dass fürsorgliche Menschen sich gegen Kinderkriegen entscheiden.



      3. Die Logik Aufforderung zu Suizid ist absurd und falsch. Es ist ein relevanter Unterschied zwischen (existierendem) Leben und potenziellem Leben (schwanger sein, Kinderkriegen).



      4. als Antwort auf Ihren Punkt 3: Der Wohlstand hierzulande ist Teil des Problems. Es gibt bereits viele Kinder auf der Welt. Diese benötigen aber eine Zukunft. Noch mehr Kinder bedeutet, noch schlechtere Zukunft bei Fortführung bisherigen Lebensstandards. Hingegen kann/sollte mensch sich als Lehrer*in, Erzieher*in usw. bereits um geborene Kinder kümmern.



      5. Ohne Vorwissen zu haben, ist Menschen neutral gegenüber zu treten. Menschliches Handeln ist komplex, in manchem handeln sie moralisch gut, in manchem moralisch schlecht. Wenn mensch allerdings das Handeln der Menschen bspw. in Deutschland zu Grunde liegt, so ist zu beobachten, dass die meisten Menschen sich weder persönlich noch politisch für ökologisch notwendiges Verhalten einsetzen, obgleich sie meinen, sie wären für Tier-, Umwelt- Klimaschutz. Wieviele leben vegan, machen keine Urlaubsreisen, wählen ökologische Parteien, ...? Wenn mensch weitsichtiges Denken zu Intelligenz hinzuzählt, kann es mensch zunehmend schwerer fallen bezüglich Menschen von intelligenten Wesen zu sprechen.

      • @Uranus:

        Es soll keinen Eindruck entstehen, dass Ihr Daseins sinnlos, nutzlos ist. Ich, als Kinderbefürworter, halte Sie, als Teil der solidarischen Gemeinschaft, für sehr sinnvoll.



        Sie, als Kind Ihrer Eltern, können auch Ihr Beitrag leisten, um die Welt besser zu machen.

    • @Alex Alex:

      Kinder kriegen ist genauso "egoistisch" wie freiwillig keine Kinder kriegen. Man sollte nicht so tun, als bekäme man Nachwuchs, um die Welt zu retten.

      • @Sibille:

        @SIBILLE Man sollte nicht so tun, als bekäme man Nachwuchs, um die Welt zu retten.

        Das verstehe ich nicht. Warum bekommt man dann Kinder? Man bekommt doch ein Kind nicht als Ersatz für ein Haustier. Oder nicht nur wegen dem Sexualtrieb? Ich bin kein Kaninchen. Vielleicht meinen Sie wegen dem Familiennamen zu ehren. Es ist nett aber nicht ausschlaggebend. Man bekommt Kinder genau um die Welt zum besseren Ort zu machen. Und eines Tages die Erde zu verlassen, und sie anderen Spezies zu überlassen. Genau wie Sie, als Kind Ihrer Eltern, versuchen heute die Welt zu retten.



        Man schafft leider das nicht in einer Generation.

    • @Alex Alex:

      "Eigener Egoismus"? Wie soll man ein Kind lieben, dass man nicht will? Mutterliebe fällt nicht vom Himmel und ist nichts Selbstverständliches. Und nein, sie stellt sich auch nicht zwangsläufig automatisch ein.

      Falls es mal kriselt: Wären Sie (aber auch diverse Politiker und Kirchenvertreter) als direkter Ansprechpartner für Hilfe und Unterstützung dann eigentlich verfügbar? Falls ja, nehme ich meinen Kommentar zurück.

      • @Kirsten1990:

        Die Frage liegt nicht darin die Selbstbestimmungsrecht in Frage zu stellen, sondern warum will Frau/Mann keine Kindern haben? Will Frau/Mann keine eigenen Kinder haben (z.B. aus Angst vor Schwangerschaft und Geburt), oder wollen sie generell keine Kinder haben. Wie besteht es mit Adaptivkindern? Sie haben Recht, die Mutterliebe (oder Vaterliebe/Mitmenschenliebe/Nächstenliebe) kann nicht erzwungen werden. Dann soll er/sie/es kein Kind haben.



        Und es kriselt nicht nur einmal. Mann/Frau muss erwachsen genug sein, um es regeln zu können, und nicht sofort das Kind zur Adoption frei zu geben. Ein Kind ist nicht dumm und ist auch ein Mensch. Und mit Mitmenschen kommen wir doch zurecht oder nicht?

  • Ich kann Sie gut verstehen. Ich stehe hinter meiner Entscheidung, keine Kinder zu wollen. Ich spüre den tiefen Wunsch nicht, ganz einfach. Meine Mama bekam die vorbildlichen 3 Kinder, ich bin die älteste. Ich weiß heute, dass mein Bruder und ich aus Pflichtbewusstsein gezeugt wurden. Meiner Mama wurde massiver Druck gemacht. Sie sagt bis heute: "Ich war spät dran."

    Mein Papa brachte es fertig, meiner Schwester während der Pubertät dann ins Gesicht zu sagen, dass sie nicht gewollt war. Nach ihrer Geburt hatte er uns verlassen und sich nie für sie interessiert. Ich hab mich ein paar Jahre um sie gekümmert, wir haben schwierige und schlimme Zeiten hinter uns.

    Mag sein, dass mich das geprägt hat. Doch ich habe mir geschworen, dass ich genauestens auf meine Körpersignale achte. Mir redet keiner ein Kind in den Bauch. Denn wie soll ich dieses kleine Wesen lieben?

    • @Kirsten1990:

      "Doch ich habe mir geschworen, dass ich genauestens auf meine Körpersignale achte. Mir redet keiner ein Kind in den Bauch."



      Das sind, finde ich, tolle, gute, zentrale feministische Aussagen! Für Selbstbestimmung! Dass offenbar immer noch viele Menschen Druck gegenüber gebährfähigen Personen ausüben, ist eine Schande.

  • Liebe Kolumnistin, viel liegt wahrscheinlich am sozialen Umfeld. In dem einen kriegt man Antworten wie Sie sie bekommen haben, in einem anderen eben andere. Der Anspruch, dass alle Menschen der Welt (oder zumindest der Ausschnitt mit dem Sie darüber reden) Ihrer Meinung sein muss, kommt mir aber schräg vor, überzogen mindestens. Machen Sie wie sie denken, den einen wird es gefallen, den anderen egal sein und den dritten wird es böse aufstoßen. Na und?



    Eine Bemerkung noch, ziemlich losgelöst von der Kolumne: ich mache die Erfahrungen, dass Kinderlose in vielerlei Hinsicht selbst Kinder bleiben (es sei denn natürlich, sie übernehmen anderweitig ähnlich fundamentale Verantwortung). Ich habe genug Fünfzigjährige in meinem Bekanntenkreis, die sich zumindest teilweise wie die Fünfzehnjährigen benehmen. Diese "Sorgen", diese Egozentrik, alles Spiel.

    • @My Sharona:

      Nicht alle Kinderlosen sind gewollt kinderlos.



      Dieses "Ach, du hast keine Kinder?!? Wie egoistisch!"



      ist bei ungewollter Kinderlosigkeit besonders arschig.

      • @Schnetzelschwester:

        Ich bezog mich auf das Verhalten von Kinderlosen, nicht auf den Zustand von Kinderlosigkeit. Die Einordnung als "egoistisch" muss man sich bei mir erst "verdienen".

  • Tja, was soll ich als Mann dazu sagen? - Jedem Tierchen - sein Pläsierchen. Jeder muss nach seiner Fa­çon glücklich werden!

    Ich habe nie bereut, Kinder zu haben. Wir - meine Frau und - haben drei. Dennoch habe ich meinen Kindern geraten KEINE Kinder zu bekommen. NICHT, weil die unseren so schlimm gewesen - sondern weil es ein ziemlich kostspieliges Unterfangen, das wenig Achtung erfährt. Denn Eltern füttern - rein gesellschaftlich-wirtschaftlich betrachtet - im Grunde "ein Schwein" - das am Ende ANDERE schlachten (Einfach mal beim Ökonomen List nachlesen.).

    Doch was soll ich sagen: Die Natur (und meine Kinder) haben es anders entschieden: Heute bin ich der glücklichste Opa der Welt; gesegnet mit vier Enkeln. Und bevor wir uns heut' an den Kaffeetisch setzten war ich ein Stunde mit unserer Jüngsten spazieren. Acht Monate alt - und neugierig auf die Welt wie niemand, den ich sonst kenne. Das zu erleben ist UNBEZAHLBAR. Kein Vergnügen kommt mir dem gleich: Wenn sie ihre kleinen Schritte macht und losstiefelt und sich dazu Opas Finger krallt. Zur Unterstützung. Oder wenn sie neben mir auf dem Sofa zum Fenster rausschaut und unentwegt brabbelt: Atto, Butsch - was nichts anderes meint als Auto und Bus. Sehr zum "Leidwesen" meiner Tochter, die doch so sehr gehofft hat, dass das erste Wort diesmal MAMA wird, wo doch der "Große" - nunmehr 9 Jahre alt - als erstes Papa sagte.

    Um nichts in der Welt wollte ich all das missen ...

    Doch wie gesagt: JEDER muss für sich SELBST entscheiden, was zu seinem Leben dazu gehört. Und es gibt KEINEN Grund anderer Menschen Lebensplanung zu verachten, gar zu verurteilen.

    Mir jedenfalls sind Kinder, die gewollte und geliebt sind allemal die bessere Entscheidung, als jene, die nur aus selbstsüchtigen Gründen in die Welt gesetzt - und am Ende ein elendes Leben haben. Dann schon besser KEINE Kinder.

    Ansonsten: Glück findet man im Leben auf verschiedene Weise, denn es wohnt in jedem selbst. Man muss es nur zulassen und nicht eifernd suchen.

  • Jeder trifft seine eigenen Entscheidungen, insofern verbietet sich eine Einmischung. Im Gegenzug verlangen meine Frau und ich - vier Kinder, ohne Therapien - jedoch, dass wir bei der Rente zukünftig bevorzugt werden.

    Eines meiner Kinder forscht mittlerweile im Bereich der erneuerbaren Energien. Wer soll dies tun, wenn nicht die Kinder?

    Überbevölkerung, deswegen keine Kinder? Dieses Argument kann ich nicht gelten lassen. Deutschland wächst nicht.

    Schwierigkeiten mit Kitas, etc? Nun, Kinder haben war nie einfach. Zur gegenseitigen Absicherung existiert die Institution der Ehe.

    • @Alter Weißermann:

      "Im Gegenzug verlangen meine Frau und ich - vier Kinder, ohne Therapien - jedoch, dass wir bei der Rente zukünftig bevorzugt werden."



      ... und dann mit Ressourcen- und Energieverbrauch sowie Treibhausgasemissionen der Kinder gegenrechnen lassen. ;-)

      • @Uranus:

        Sorry, Kinder sind ein hohes Gut und keine Kohlekraftwerke. Sie meinen das jetzt nicht ernst, oder? Zumal das bei der aktuellen Reproduktionsrate von rd. 1,5 in Deutschland nun wirklich kein Problem mehr darstellt. Wir sterben schlichtweg aus.

      • @Uranus:

        Das meinen Sie jetzt nicht ernst, oder? Kinder sind (böswillig technisch gesprochen) eine rare Ressource, keine Braunkohlekraftwerke. Ich bin fassungslos, ehrlich!

        Sollten Sie das tatsächlich ernst meinen - nun gut, ich bin über den Zustand dieser Gesellschaft sowieso bereits erschüttert, Sie bestätigen mir meine Einschätzung.

        • @Alter Weißermann:

          Nüchtern betrachtet hat jede*r Mensch einen ökologischen bzw. CO2-Fußabdruck, auch Kinder. Und es gibt Hochrechnungen, wieviel ein Mensch so im Leben an Ressourcen und Energie verbraucht bzw. wieviele Treibhausgasemissionen erzeugt. Die Menschen darauf zu reduzieren, ist nicht wirklich mein Ansatz. Wo Sie allerdings anfingen aufzurechnen, dachte ich mit ein bisschen Sarkasmus, dass mensch das von Ihnen begonnene Aufrechnen ja noch ein bisschen weiter treiben könnte.

      • @Uranus:

        *verrechnen

  • Mir wurde auch immer gesagt, dass ich es bereuen würde, keine Kinder bekommen zu haben. Eine Beziehung ist daran zerbrochen, da er unbedingt Kinder wollte. Inzwischen ist es eh zu spät, aber ich habe meine Entscheidung nie bereut.

    Freundinnen, die mich früher ein wenig bedauert haben (warum eigentlich, ich habe ja nie gelitten), sagen heute häufiger „Sei froh, dass du keine Kinder hast!“. Natürlich nur streng vertraulich und mit schlechtem Gewissen. Mein neuer Partner wollte auch keine Kinder, uns fehlt nichts und wir sind auch nicht der vermessenen Meinung, dass die Welt dringend auf die Vermehrung ausgerechnet unserer Gene angewiesen ist. Ganz im Gegenteil, bei dem Gedanken, Kinder in diese Welt zu setzen, wird mir Angst und Bange.

  • Als ich 20 war, konnte ich mir auch nicht vorstellen Kinder zu bekommen. Später wollten mein Mann und ich, und es hat nicht funktioniert. Einige Jahre und sehr viel Geld später haben wir dann doch unser erstes Kind bekommen. Mittlerweise sind es drei und sie sind das beste in unserm Leben. Aber ich kenne sehr viele gewollt, aber auch ungewollt, Kinderlose Paare. Aber ich kenne die dummen Kommentare ehrer umgekehrt. Wie besser das Leben doch ohne Kinder ist und wie freier und vermögender man dann doch ist.



    Jeder soll doch sein Leben so gestalten, wie es ihn und seine Lieben glücklich macht. Solange niemand Drittes darunter leiden muss ist es doch vollkommen in Ordnung.



    Für mich waren und sind unsere Kinder das größte Glück, ich bereue nur, dass ich jetzt zu alt für ein viertes bin...

  • Die Antwort könnte von mir sein, sie trifft auf mich ganz genau zu. Nur der erste Satz müsste dann lauten:"Ich als Frau..."



    -------------------



    Als ich noch im gebährfähigen Alter war, so vor 20 bis 30 Jahren, wurde mir bei mehreren Einstellungsgesprächen übrigens die berühmte (und eigentlich verbotene) Schwangerschaftsfrage 'Wollen Sie noch ein Kind bekommen?' gestellt.

    Einmal (Arbeitgeber katholische Institution) habe ich geantwortet: "Wenn ich schwanger werde, werde Sie ganz sicher nicht der erste sein, der es erfährt." Kritik an meiner Arbeit hörte sich dann so an: "Sie haben es ja auch nicht mal hinbekommen, Kinder in die Welt zu setzen. Nehmen Sie sich ein Beispiel an Kollegin XY, die hat zwei Söhne und bekommt es trotzdem besser hin." Abgesehen von der Unverschämtheit, kommt noch hinzu, dass Kollegin XY eine Teilzeitkraft für einfachste Arbeiten war, und ich in einer Führungsposition mit 60 Std. pro Woche. Da sind die Aufgabengebiete und das Zeitmanagement nicht mal annähernd vergleichbar.

    Als meine Mutter pflegebedürftig wurde, wurden mir ständig Steine in den Weg gelegt, während Kolleginnen mit Kindern selbstverständlich frei bekamen, wenn die Kinder krank waren, was ich auch richtig finde - nur: pflegebedürftige Angehörige sind ein ebenso guter Grund, warum man mal eher heim muss oder an einen Tag später kommt. Das Pflegezeitgesetz kam dann ja auch irgendwann... Kirchliche Arbeitgeber können halt sehr speziell sein.

  • Der Planet hat vielleicht noch 10 gute Jahre. Die sollte man einfach genießen. Soll doch jeder machen was er will, wenn man es braucht sich irgendwelchen Hormontherapien zu unterziehen oder irgendwelche Heilpraktiker aufzusuchen, dann bitte. Wenn nicht, dann halt nicht. Am Ende sollte sich jeder zuallererst an die eigene Nase fassen. Meiner Erfahrung nach sind die, die am lautesten schreien, meist die, die sich in keinster Weise an das halten was sie predigen.

  • Die Erfahrungen der Autorin habe ich 1:1 ebenfalls gemacht, bis hin zu Todesdrohungen ("Wenn du mal alt bist, werd ich dich einschläfern.")

    Übrigens werde ich von denjenigen am heftigsten angegriffen, die Menschen mit der ethnischen Zugehörigkeit meiner Großmutter am liebsten zwangssterilisieren würden.

    Bei meinem Mann und mir hat es nie geklappt, es lag an ihm, und ich wollte mich unter keinen Umständen von einem wildfremden Unbekannten per Samenbank schwängern lassen, der nachher noch auf der Matte steht und "sein" Kind sehen will. Da mein Kinderwunsch nahe Null war, war es uns auch egal. Ich bereue nichts.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    „Heute steht das Thema auf der Liste der Dinge, die ich vielleicht hätte tun sollen.“



    .. und die es getan haben, müssen sich mittlerweile verantworten für genossenes „guilty pleasure“.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @95820 (Profil gelöscht):

      sollte @JOM HAWKINS

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Liggers. “Demnächst tun die Kerle noch so - als hätten sie de Pänz jekriegt - wa!“



        Ja. Emanzen - traun sich was. Gelle. 70er

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Da es so aktuell ist - Wie sagte das junge Mädel, das von einem Medizinstudenten schwanger war:



    „Er hat behauptet, es wäre Impfen...“

  • RS
    Ria Sauter

    Frau Hierse, Respekt vor Ihrer Entscheidung!



    Ich habe 3 Kinder, die ich nicht missen möchte..



    Rechtfertigen Sie sich nicht für Ihre Entscheidung.!



    Heute ist es viel schwieriger ein Kind in die Welt zu setzen. Wäre ich eine junge Frau würde ich das nicht mehr tun

    • @Ria Sauter:

      Warum ist es heutzutage viel schwieriger ein Kind zu bekommen?

      • RS
        Ria Sauter
        @Tom Tailor:

        Zu meiner Zeit reichte ein Einkommen aus um als Familie über die Runden zu kommen.



        Das ist heute vielfach nicht mehr so.



        Tagesstätte, Kindergarten sind teuer und richten sich nicht nac h den Arbeitszeiten, vielfach.



        Ich persönlich möchte heute auch aufgrund des Klimawandels, der mMn nicht mehr sufzuhalten ist, keine Kinder mehr in diese Welt setzen. Es gibt schon zuviele Menschen auf inserem Planeten.

        • @Ria Sauter:

          Global gesehen haben Sie recht, der Planet hat zu viele Einwohner. Allerdings gibt es geografisch gesehen doch deutliche Unterschiede, und in Deutschland ist die Fertilität viel zu gering, da können wir uns über jeden Nachwuchs freuen. Auch kann ich die Sorge um die Zukunft nicht teilen: ich bin in der Zeit des kalten Krieges ausgewachsen, da waren Zukunftsängste ganz real greifbar. Trotzdem haben die Menschen weiterhin Kinder bekommen. Und wer, wenn nicht die nächste Generation, soll die Geschicke der Menschheit zum besseren lenken?

          • @Tom Tailor:

            wow.. ich bin so ganz und gar nicht ihrer meinung :D nicht im kleinsten punkt. das erstaunt mich wirklich..

            die loesung der krisen der naechste generation aufzuhalsen ist immer ein typisches problem der aktuellen. schade, dass sie auch so denken, denn die richtige antwort auf ihre suggestivfrage waere: diese generation.

            zukunftsaengste sind auch heut real greifbar (das sind sie ueblicherweise zu jeder zeit). dass sie diese nicht teilen, liegt nicht an der ernsthaftigkeit der ursache, sondern wahrscheinlich an ihrem alter, und wohl den folgen die sie fuer sich ausrechnen. denken sie bitte auch an die, die nach ihnen kommen.

            und dass ungeachtet davon, frauen (nicht menschen) weiterhin kinder bekommen, ist kein argument zum mutter werden (diese konsequenz stellt keine hinreichende bedingung dar).

            die angst betrachtend, ist der kalte krieg (leider oft gehoert, aber) die falsche analogie zum klimawandel. wir koennen die ursache nicht mehr verhindern. der knopf wurde schon gedrueckt.

            die deutsche fertilitaet ist ihr schlimmstes argument ("da können wir uns über jeden Nachwuchs freuen") zum muttersein. hat so einen beigeschmack von nationalen gebaermaschinen.

            ich werde ihren standpunkt nicht aendern koennen, aber es war wichtig dazu eine andere ansicht zu zeigen. seien sie mir also nicht boese.

            mfg jdk

          • @Tom Tailor:

            "und in Deutschland ist die Fertilität viel zu gering"

            Wie kommt man auf sowas? Auf unsere Fläche sollten wir min. 20, eher 30% weniger Menschen sein. Auch hier sind wir viel zu viele.

            Und die Deutschen sind Weit davon entfernt aus zu sterben - oder sagen wir besser der Mitteleuropäer, weil uns genetisch nichts vom Schweizer, Österreicher, Franzose, Belgier, etc... unterscheidet.

            • @danny schneider:

              Solange die Fertilität (Reproduktionstrate) unter 2,0 Kinder pro Ehepaar liegt ist ein Aussterben nur eine Frage der Zeit. Dies gilt für Deutschland genau so wie für den Rest (West)-Europas und insbesondere für Japan.

          • @Tom Tailor:

            In Deutschland gibt es zu wenige (bezahlbare) Wohnungen, zu wenige Kitaplätze, zu wenige Lehrer, zu wenig Natur, zu wenige Studienplätze usw.

            Jedes Kind weniger ist ein kleiner Beitrag zur Lösung all dieser Probleme. Weniger Kinder heißt ja nicht "niemand darf noch ein Kind in die Welt setzen". Nur bitte deutlich weniger. Zur Zeit des Kalten Krieges gab es 73 Millionen Menschen in Deutschland, heute 83, d.h. 10 Millionen weniger verkraften wir locker, auch 20, 30 Millionen weniger wären sicherlich kein Drama.

            Es wäre schön, wenn der Staat Kinderlosigkeit förderte und belohnte. Her mit der Kinderlosigkeitsprämie!

            • @Toto Barig:

              Solange wir in D ein Rentensystem haben das über einen "Generationenvertrag" läuft, ist Kinderlosigkeit keine Option. Sie haben aber recht: Deutschland ist zu dicht bevölkert. Das liegt aber nicht an der aus Ihrer Sicht zu vielen Geburten, die haben wir in Deutschland nämlich gar nicht. Wir liegen weit unter den für eine Gesellschaft erhaltenden Wert von 2,0 pro Ehepaar.

            • 9G
              95820 (Profil gelöscht)
              @Toto Barig:

              In Deutschland werden 10,7 Millionen Hunde gehalten. Ich habe keinen. Bekomme ich dafür auch eine Prämie?

              • @95820 (Profil gelöscht):

                Nein, aber eine Katze.

                • 9G
                  95820 (Profil gelöscht)
                  @Jim Hawkins:

                  Ich bin aber Veganer.

                  • @95820 (Profil gelöscht):

                    Zum Schmusen, nicht zum Essen.

                    • 9G
                      95820 (Profil gelöscht)
                      @Jim Hawkins:

                      Touché: taz.de/#!tom=2019-12-04



                      (/ am Ende evtl. einfügen oder entfernen)

          • @Tom Tailor:

            Die Probleme der geringen Geburtenrate ließen sich sehr einfach durch ein angemessenes Einwanderungsgesetz beheben. Das wäre bei globaler ökologischer Betrachtung sinnvoller, als die nur regional geografisch vorhandene geringe Geburtenrate zu betrachten und dort erhöhen zu wollen anstatt globale Notwendigkeiten zu berücksichtigen, die sich auch immer extremer bei uns auswirken werden. Wird wirklich Zeit für eine weniger regional geografisch egoistische Betrachtungsweise, ansonsten fliegt uns der Laden ökologisch wirklich bald um die Ohren!

            • @Jonas Goldstein:

              Ich halte die Meinung, man solle keine Kinder kriegen mit der Begründung "ökologische Verantwortung", für gefährlich misanthropisch bis sektenhaft. Das ist eine Abkehr vom Lebensgeist an sich. Wer so argumentiert, stellt kausal das eigene Leben infrage. Die ökologische Katastrophe war in den 1970er Jahren übrigens schon einmal viel größer als heute. Ich möchte den Klimawandel nicht kleinreden, aber es wird immer ökologische Herausforderungen geben. Die Antwort darauf kann nicht sein, sich selbst abzuschaffen. Im übrigen wird ein Rückgang der Weltbevölkerung aktuell sowieso schon erwartet, weil in China trotz Aufhebung der Ein-Kind-Politik kaum noch Kinder geboren werden.

              • @Maximilian Blum:

                Wer den Sinn des eigenen Lebens hauptsächlich in der Verbreitung der eigenen DNA sieht, mag Kinderlosigkeit so sehen.

            • @Jonas Goldstein:

              Ihr Vorschlag löst das Problem nicht. Wenn wir hier in D die geringe Geburtenrate durch Zuwanderung von außen ausgleichen, wird global gesehen gar nichts erreicht: denn dann wird in anderen Ländern die Fertilität noch weiter ansteigen. Ökologisch nachhaltig im Sinne einer Gesamtreduzierung der Menschheit ist das also nicht.

  • Hier sehe ich einige Parallelen zum Singleleben. Wie Unkraut heißt es in der Subüberschrift und genau so verhalten sich Leute, wenn man ewig single ist und (leider, obwohl man es ändern möchte), ewig Single bleibt.

    Was? Wie kann man nur? Das kommt noch! Blablabla. Und auch beim Singleleben: Politikum.

  • Kenne viele kinderlose Frauen und keine wurde deshalb schief angesehen.

    • @Adam Weishaupt:

      Ich kenne auch viele kinderlose Frauen und Männer (die altersmäßig mit dem Thema abgeschlossen haben dürften) und ich wüßte nicht, daß diese "wie Unkraut" angesehen würden.

      Außerdem ist schon der Begriff "Unkraut" viel zu negativ besetzt für meist ökologisch wertvolle Pflanzen. Die Ökobäuerinnen und -bauern aus meinem Bekanntenkreis - übrigens auch kinderlos - sagen "Beikraut" was ganz neutral klingt. So wie Kinderlosigkeit.

      • @Toto Barig:

        Beikraut? Wunderbar! Unkraut direkt von meiner Festplatte gelöscht.

    • @Adam Weishaupt:

      Meiner Beobachtung nach ist das Thema auch durch, wird sind weit entfernt von den Fünfzigerjahren. Hab sehr viel Verwandschaft, habe nie ein schlechtes Wort von meinen Onkel und Tanten zu meinen zahlreichen kinderlosen Cousinen gehört.

  • Ich wusste nie, daß ich ein Kind möchte, bis es unterwegs war. Die Ehe ist lange beendet und dennoch ist es das beste was mir je passiert ist. Ich merke auch, daß man einfach ab dem Zeitpunkt anders fühlt. Das ständige unterschwellige Bedürfnis eine Fraunzu finden ist seitdem komplett weg. Ein Leben ohne Frau ist Freiheit. Ein Leben ohne Kind sinnlos...



    Ich hätte ohne Kind immer den Drang meine Gene noch weitergeben zu müssen. Zum Glück hab ich das nimmer...

  • Die Info wie alt die Autorin ist, wäre interessant gewesen :)

  • Mir ging es ganz genauso, diese Unsicherheit, ob man etwas will oder ob es bloß von einem erwartet wird dass man es will ist wirklich sehr verwirrend. Wie Unkraut bin ich aber nie angesehen worden, aber dafür mitleidig, als ob ich defekt wäre. Ich selbst fand diese Unsicherheit gar nicht schlimm, ich hatte das Gefühl wirklich die Wahl zu haben und mir auch zu erlauben, meine Meinung zu ändern. Das ist doch eigentlich etwas Gutes!



    Inzwischen hat mein Körper mir diese Entscheidung abgenommen und wenn ich wirklich keine Lust auf diese Diskussion habe, dann würge ich Leute auch mal mit einem "ich habe Krankheit X und Genfehler Y, ich kann keine Kinder bekommen" ab. Das ist ein bisschen gemein, mir inzwischen aber total egal, hab keine Energie mehr für Leute die mir ihren Lebensstil aufdrücken wollen.

  • Ich als Mann habe keine Kinder.

    Ist mir klar, dass das etwas anderes ist. Aber nicht so anders, als dass es auf einem anderen Planeten stattfinden würde.

    Mein Leben war so, dass Kinder da nie so richtig hineingepasst hätten.

    Wären sie gekommen, hätten sie dann wahrscheinlich doch gepasst.

    Mir war das Thema lange egal. Bis die anderen Kinder bekamen. Dann wurde ich wehmütig. Leben weiter geben, einen Stammbaum errichten, sowas.

    Dann wurden aus den Kindern der anderen Teenager und ich dankte Gott, dass der Kelch an mir vorübergegangen war.

    Heute steht das Thema auf der Liste der Dinge, die ich vielleicht hätte tun sollen.

    • @Jim Hawkins:

      Letzter Satz - das kenn ich - bei anderen. But.

      Zwei Runden Kiddies - drei lässig ins Leben - eine Totgeburt - . Labeling:



      “The man with the dog & the twobchildren“



      “Gut - daß du mich immer an der langen Leine hast laufen lassen!“ Ein großer Wallnußbaum beschützt Jan Willem!;(



      & die keine wollten¿ - harte Tour =>



      Eine Runde Abtreibungen 2x - ob heute Parshippern die Lösung ist? Ah geh!



      Nein! Wie offen gesagt wird.



      & die bewußt anders anderen:



      Tai Chi lehren - mal wieder Chopin gekonnt aus den Tasten zaubern etc



      oder =>



      Kind dann doch mit dem Männe - nach Zwischenstopp überredet!;) gab‘s auch - in Varianten!)

      kurz - “Egal welchen Weg du wählst.



      Am Ende wird jemand steht und auf dich warten.



      Und das wirst du sein“ •



      &



      Was die Kiddies angeht - is halt meins.



      Bekannt.

      • @Lowandorder:

        “Egal welchen Weg du wählst.

        Am Ende wird jemand steht und auf dich warten.

        Und das wirst du sein“

        Das ist schön gesagt.

        Was die Kinderfrage angeht, da ist es vielleicht von Vorteil, wenn eine intakte Familie drum herum ist.

        Bei uns ist allerdings das Gegenteil der Fall:

        „Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich! “

        So ist der zweite Fall immerhin interessanter als der erste.

        Es stimmt nicht, dass Blut dicker ist als Wasser. Ist es erst einmal in den Adern gefroren, lebt es nicht mehr.

        • @Jim Hawkins:

          Bitter.

          Bin halt‘n ausgebuffter Kraft-Ausdaurer.



          &!“…die Liebe bleibt“ gilt sicher für kids.

          Ende der Eitelkeiten.

          • @Lowandorder:

            Schon bitter, aber ich habe eine famose Wahlfamilie.

            Sie steht mir bei, ich stehe ihr bei. Diese Gang besteht schon seit Jahrzehnten.

            Nicht immer in derselben Besetzung, aber stabil.

            • @Jim Hawkins:

              Klar - “Wer im Sommer Kohl sich klaut!



              Hat im Winter Sauerkraut.“



              Gibt Volkers 👄 frech kund!



              “Wovon er besonders schwärmt



              Wenn es wieder aufgewärmt.“ Liggers. “Selig sind die Auserwählten,



              Die sich liebten und vermählten;



              Denn sie tragen hübsche Früchte,



              Und so wuchert die Geschichte



              Sichtbarlich von Ort zu Ort.



              Doch die braven Junggesellen,



              Jungfern ohne Ehestellen,



              Welche ohne Leibeserben



              So als Blattgewächse sterben,



              Pflanzen sich durch Knollen fort.“



              & Däh!



              Gewiß: Jeder Topf find sei Deckel.



              Doch bis da eins sicher is -



              Daßma vorher aaf verschiede -



              Herdplatt sich de A’sch verbrennt.“

              kurz - Sojet tour d‘ horizont mäd miede!



              Und ich end.

              unterm—— servíce —-



              Kritik des Herzens



              www.staff.uni-main...h/Kritik/selig.htm



              & tonn Schluß =>



              kurz2 - Olle Kästner hett scho recht:



              “Sei ehrlich - das Leben - ist lebensgefährlich“ •

              • @Lowandorder:

                Wahr gesprochen!

  • Jedes Schicksal ist anders. Ich kann aber jede Frau verstehen, die sich bewusst gegen ein eigenes Kind entscheidet und habe davor sogar Respekt. Nichts spricht grundsätzlich dagegen. Die Weltbevölkerung wächst so oder so rasant. Da ist es fast schon vorbildlich auf ein eigenes Kind zu verzichten.

  • Es ist mal wieder wie bei so vielen Themen:



    Wenn ich als Mann einen „Nichtkinderwunsch“ äussere ist das den Leuten nur ein schulterzucken wert.



    Frauen werden automatisch in die Defensive gesetzt. Dabei geht es doch eigentlich nur um Selbstbestimmung…

    • @Carsten Lenz:

      Und ich muss mich Rero anschließen, nur aus Sicht des Mannes: Ein Nichtkinderwunsch, eine Unmöglichkeit Kinder zu bekommen, oder gar eine Freundin wird alles andere als mit einem Schulterzucken beantwortet.

    • @Carsten Lenz:

      So allgemein kann man das eben nicht sagen. Ich als Frau war immer offen mit meinem "Nichtkinderwunsch" und habe nie Vorwürfe oder sonstige negativen Reaktionen erlebt. Das ist es, was mich an dem Artikel stört: zu meinen, frau spräche für alle Frauen ohne Kinderwunsch.

      • @resto:

        Na ja,



        ich kann natürlich nur von meinen Erfahrungen berichten und die sind nunmal so.



        Hätte mich klarer ausdrücken sollen.



        Aber das trifft vermutlich auf alle/die meisten foristen hier zu: jeder hat seine eigenen Erfahrungen und extrapoliert dann…

  • These: Wenn die meiste Arbeit nicht an der Frau hängen bleiben würde, hätten die meisten Männer keinen Kinderwunsch.

    • @Phineas:

      Ich wäre froh gewesen diese Arbeit wäre an mir hängengeblieben. Das hat meine Exfrau aber nicht zugelassen

    • @Phineas:

      ??????????????????? Und wie kommen Sie auf die Idee die meisten Männer hätten einen Kinderwunsch ???????????????????



      Ist für mich als Mann nicht nachvollziehbar!

  • Ich habe diese Diskussion auch (mit-)bekommen.

    Komisch, dass Frau sich da immer rechtfertigen soll.



    Besonders vor anderen Frauen.

    Es scheint, dass eine grosse ZAhl eher nicht huiterfragt, ob man diese biologische Möglichkeit wirklich nutzen muss.

    Gerade heute sagte mir meine beste Freundin, eine alte Hebamme (übrigens eine Frau die ich sonst sehr geschätzt habe) habe ellenlang auf sie eingequatcht, es sei schlecht für ihren Körper, dass sie es nie zugelassen habe schwanger zu werden.



    Sie darauf:



    Lasst mich bitte in Ruhe und versucht mir keine Probleme einzureden die ich nicht habe.



    Frau kann sehr gut ohne eigene Kinder in die Welt gesetzt zu haben leben.

    Und keine Kinder zu produzieren ist das beste für die überbevölkerte Welt, was man ihr antun kann.



    Nur:



    Auch das finde ich nicht hervorhebenswert.



    Einfach jede in Ruhe lassen.



    Ich bereue es jedenfalls nicht nur für Patenkinder da (gewesen, sie sind jetzt erwachsen) zu sein und sonst nurmit Hundenund Katzen gelebt zu haben.



    Aber auch das taugt5 nicht zur Verherrlichung (und ist auch nicht dämlich) :-)

    • @Friderike Graebert:

      Nur ne kleine grammatikalische Anmerkung:

      "Komisch, dass Frau sich da immer rechtfertigen soll."

      So ist es falsch.

      Du kannst aber schreiben: Komisch, daß man sich als Frau...

      Oder: Komisch, daß sich eine Frau...

      Nur so als Tip bevor du dich mal verschreibst, wenn's wichtig ist :)

    • @Friderike Graebert:

      Dass ich nicht lache: "es sei schlecht für ihren Körper, dass sie es nie zugelassen habe schwanger zu werden". Was ist denn das für 'ne Hebamme??



      Sehr viele Probleme, die Frauenkörper haben, resultieren doch gerade vom Schwangersein. Ich rede nicht von Übergewicht, aber von Inkontinenz, Rektusdiastasen (Bauchmuskel so weit auseinandergedehnt, dass der Rumpf instabil ist), Symphysenlockerung (die Bänder der Schambeinfuge werden aufgedehnt bis es schmerzt wie Nadelstiche), Nabelbrüchen, Hohlkreuzen und Rückenproblemen usw. Darüber redet auch kaum jemand, ist ein Riesentabu.



      Die ganze Statik verschiebt sich und man muss schon sehr diszipliniert sein, wenn man das wieder wegtrainieren will (sofern reparabel). Mit Säugling und Schlafmangel geradezu ein übermenschliches Unterfangen.

  • Ach, ein Kind, muss doch gar nicht sein. Sagten wir uns vor 15 Jahren.

    Und damit war das Thema durch.

    Und die Eltern aus dem Freundeskreis sind jetzt überraschenderweise auch wieder da.

  • "Wie unterscheidet man zwischen dem, was man wirklich will und was man glaubt zu wollen, weil man es so gelernt hat?"

    Die Autorin ist sich selbst auf der Spur und stellt die richtigen Fragen.

    Manchmal schwer da allein eine Lösung zu finden, weil die Stimmen der Gesellschaft die ureigensten Wünsche überlagern und eine Lösung vernebeln.

    In solchen Fällen gehe ich zu dem/der Psychologin meines Vertrauens und mache eine bestimmte Übung.

    Zwei Kissen werden im Abstand von etwa zwei Metern einander gegenüber hingelegt.

    Eine Position ist die Pro-, die andere die Contraeinstellung zu dem Problem.

    Nacheinander nimmt der Klient die verschiedenen Positionen ein und lässt diese sprechen ohne lange über die Inhalte nachzudenken.

    Der Energie Raum geben.

    Die erfahrene Therapeutin hilft zwischendurch bei Blockierungen weiter.

    Irgendwann wird deutlicher in welche Richtung es gehen kann.

    Vielleicht muss man ein wenig üben.

    Ich mache das seit einer Reihe von Jahren, wenn mich wichtige Entscheidungen quälen.

    Ich glaube, das nennt man "Gestalt-Therapie".

    Unabhängig davon: Das größte Problem dieser Welt ist die Überbevölkerung.

    Die Hälfte der Frauen in meiner Umgebung hat keine Kinder. Ist auch überhaupt kein Thema.

    Liebe Lin, schau was du wirklich möchtest. Davon hängt auch das Wohl des potentiellen Kindes ab.

    Ein Kind will gewollt sein. Wirklich gewollt.

  • "Unkraut?"

    Also, Kraut, welches kein Kraut ist? Was ist es dann? Ein Beikraut?



    Oder klassisch, ein Schadkraut? Zum Ausreissen?

    Und wissen die Kräuter, wie sie angeguckt werden?



    Wenn ja, woher weiss die Autorin, wie es denen geht?

    Erste schriftliche Äusserungen von Unkräutern werden gegen Mitte des 35. Jahrhunderts erwartet. Frühestens.

    Den Unkrautblick haben doch nur Landeier drauf. In Berlin nennt man das Strassenbegleitgrün, doch auch gerne "Geschützte Grünanlage". Keine kommt auf die Idee, darin etwas auszureissen. Noch nicht einmal das Grünflächenamt.

    • @fly:

      Es gibt Krauts, die anderen Krauts wegen deren Abstammung, Glaubens oder Aussehens das Kraut-Sein absprechen und sie fuer Un-Krauts halten...



      Zum anderen: Die beiden Lieblings- Tanten meiner Tochter - meine, inzwischen leider verstorbene, Schwaegerin Juani und meine, Gott sei Dank quicklebendige, Cousine Marion - hatten bzw. haben keine eigenen Kinder. Und eine coole Tante, die nicht unbedingt eine Verwandte sein muss, ist fuer ein kleines Maedchen i.d.R. eher Vorbild als die allgegenwärtige und oft eben auch nervende Mutter. Liebe Lin Hierse, einem Kind Glueck schenken und Glueck von ihm empfangen können Sie, sowohl als Mutter, wie auch als Tante... Mindestens eines davon zu erleben, wünsche ich Ihnen.

    • @fly:

      Komische Diskussion in diesem Zusammenhang.,



      ich weiss genau was die Autorin ausdrücken wollte.