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Karl Lauterbach will Kiffen erlaubenEckpunkte für Cannabislegalisierung

Laut Berichten hat das Bundesgesundheitsministerium erste Pläne zur Freigabe von Gras vorgelegt. Kauf, Verkauf und Besitz von bis zu 20 Gramm soll erlaubt werden.

Legalize it – erste Eckpunkte stehen fest Foto: Oliver Berg/dpa

Berlin dpa/afp | Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat Eckpunkte zur geplanten kontrollierten Cannabis-Legalisierung vorgelegt: Demnach soll künftig Kauf und Besitz von 20 Gramm Cannabis ab dem Alter von 18 Jahren grundsätzlich straffrei sein. Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Mittwoch) unter Berufung auf die ihm vorliegenden Eckpunkte, die derzeit zwischen den Ministerien der Bundesregierung abgestimmt würden.

Demnach solle zudem der Eigenanbau von bis zu zwei Cannabis-Pflanzen erlaubt werden. Die Menge des berauschenden Wirkstoffs THC im legalisierten Cannabis solle maximal 15 Prozent betragen. Um “cannabisbedingte Gehirnschädigungen“ zu verhindern, dürften allerdings an Jugendliche zwischen 18 und 21 Jahren nur Produkte mit einem THC-Gehalt von höchstens 10 Prozent verkauft werden.

Grundsätzlich solle Cannabis rechtlich nicht mehr als Betäubungsmittel eingestuft werden. Würden Jugendliche unter 18 Jahren mit Cannabis erwischt, gelte die Straffreiheit ebenfalls. Allerdings könnten die Jugendämter den Eckpunkten zufolge Jugendliche in diesen Fällen zur Teilnahme an Präventionskursen verpflichten. Zudem werde das mitgeführte Cannabis dann beschlagnahmt.

Die Standorte von Cannabis-Geschäften sollen reguliert werden: So solle es Mindestabstände zu Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen geben. Trotz der Legalisierung solle es untersagt bleiben, für Cannabisprodukte zu werben. Es gelte ein generelles Werbeverbot, heißt es dem RND zufolge in den Eckpunkten. Erwogen wird laut den Eckpunkten, den Verkauf nicht nur in lizenzierten Geschäften zu erlauben, sondern auch in Apotheken. So könnte der Schwarzmarkt wegen des breiteren Angebots insbesondere im ländlichen Raum besser bekämpft werden.

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hatte vor gut einem Monat eine Cannabis-Legalisierung für kommendes Jahr in Aussicht gestellt. Allerdings hatte der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert noch im Juli gesagt, es sei eher unwahrscheinlich, dass das Gesetz zur Cannabis-Legalisierung vor 2024 in Kraft trete. Die Ampelkoalition werde Ende dieses Jahres oder Anfang kommenden Jahres einen Entwurf dafür vorlegen.

Lauterbach hatte Ende Juni gesagt, dass etwa vier Millionen Erwachsene Cannabis nutzten. Es gebe einen großen Schwarzmarkt und organisierte Kriminalität in diesen Bereichen. Zudem seien Verunreinigungen zu beobachten, die teils auch beigefügt würden, um Menschen von Cannabis in andere Drogen zu überführen. „Der Cannabiskonsum in Maßen, gut abgesichert, in Qualität und ohne Beschaffungskriminalität ist etwas, was man akzeptieren muss und was zu einer modernen Gesellschaft dazugehört.“

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59 Kommentare

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  • Mir fehlt noch der Eckwert Blutwerte, der es noch erlaubt Fahrzeuge zu führen. Mit wieviel THC im Blut darf ich noch Fahrradfahren, auf einen E-Roller steigen oder gar die Autobahn befahren? Gibt es zuverlässige Schnelltests, um Unfallbeteiligte regelmäßig zu kontrollieren? Auch Konsumenten brauchen Testmöglichkeiten, um sich ihrer eigenen Teilnahme am Straßenverkehr zu versichern. Gegebenenfalls bräuchte es Mischkalkulationen, um multitoxische User von Gefährdung im Straßenverkehr abzuhalten. Ein Bier, und wieviele Züge am Joint sind dann noch möglich, um auf mein Fahrrad zu steigen? Da dürfte doch interministeriell nicht wenig zu klären sein. Vielleicht kann die Community aber auch Wissenslücken meinerseits auffüllen.

  • Mir stößt bei diesem Thema unangenehm auf, dass die Ampel VOR der Wahl da viel versprochen hat, und sich nun eine ganze Legislaturperiode mit der Umsetzung Zeit lässt.

    Mit den aktuellen Ereignissen hat dies nichts zutun, da ja z.B. der Drogenbeauftragte nicht in Sachen Ukrainekrieg politisch eingebunden ist.

    Der diesbezügliche Skandal liegt für mich darin, dass infolge dieser vorsätzlich wirkend verschleppten Umsetzung dieses geleisteten Wahlversprechens noch eine Vielzahl von Personen KRIMINALISIERT, und als Vorbestrafte gelten werden.

    Dies ist deshalb dieser Regierung mehr als deren Vorgängerinnen anzulasten, da diese Regierung die Möhre Legalisierung ja hingehalten hat, und damit ja auch den Anschein der Strafwürdigkeit eines damit verbundenen Handelns in der Wahrnehmung der Betroffenen deutlich herabgestuft hat.

    DENNOCH kriminalisiert man jetzt nochmals eine ganze Legislaturperiode eine Vielzahl von Menschen, deren Leben durch entsprechende Vorstrafen deutlich belastet sein wird.

    ;-)

  • Ist doch gar nicht so übel.

    Zwar fällt jetzt der Kick weg, den man bekam, wenn man zu seinem "Man" ging, dafür ist die Sache sauber und sicher.

  • Soll ich mich darüber freuen, das eine Halblegalisierung kommt, oder darüber ärgern wie realitätsfern diese ist?

    Was soll der Blödsinn mit einem strafreien Besitz von bis zu zwanzig Gramm? Es wird also weiter die Menge kontrolliert?.



    Ich darf also 30 bis 3000 Flaschen Wein im Keller lagern, aber der Besitz über 20 Gramm bleibt strafbar?

    Warum die Einschränkung auf zwei Pflanzen zum Eigenanbau? Gibt es eine Einschränkung für den Anbau von Weintrauben in privaten Räumen?

  • Hat schon mal jemand an die ( Armen ) Dealer gedacht, denen bei Freigabe der Drogen ihre Existenz wegfallen könnte ...

  • Zugegeben, wie aus diesem Kommentar erkennbar ist, bin ich ein strikter Gegner solcher Cannabisfreigaben.....



    Man merkt nicht nur, dass Sie ein strickter Gegner der Legalisierung sind, vor Allem merkt man, dass Sie keine Ahnung vom Thema haben. 7,3 Kg für einen Jahresbedarf sind nicht mal zu schaffen, wenn sich jemand 24 Stunden am Tag dauerhaft zudröhnt.



    Über 20 Gramm täglich sind einfach beim besten Willen nicht drin.

  • was spricht dagegen die Richtlinien der Niederlande zu übernehmen? Das scheint seit Jahren zu funktionieren ohne das an jeder Ecke Canabistote liegen. Wir leben in einer EU, da sollten doch ähnliche bis gleiche Gesetze gelten?

    • @Ramaz:

      War auch dort das Innen- und Justizministerium nicht involviert bei der Entstehung des größten Drogen-Mafiagedöns außerhalb Kolumbiens.



      Aus deren Fehlern sollte man schon noch draus lernen.

  • Machts doch nicht so kompliziert. Irgendwie habe ich das Gefühl in Deutschland kann kein Problem mehr gelöst werden ohne einen Rattenschwanz an Komplexität und Bürokratie. Einfach erlauben und besteuern, Kokain ich auch und gut ist. Wer es an Kinder verkauft wird gerädert und fertig.

  • Solch ein Vorhaben wird nicht interdisziplinär zwischen den Ministerien Gesundheit, Inneres und Justiz entwickelt?. Das richt förmlich schon nach Fehlern.

  • Was wohl los wäre wenn man dieses Modell auch für andere Substanzen übernehmen würde? Also etwa: Der Besitz von maximal 12 Flaschen Wein mit höchsten 10% Alkoholgehalt ist legal möglich, darüber hinausgehende Alkoholikabestände werden von der Polizei beschlagnahmt.

    • @Ingo Bernable:

      Wein wird mit der Zeit oft besser, Cannabis hält nicht unbegrenzt.

      Und wir reden hier von 20 Gramm pro Kauf. Was kiffst Du so am Wochenende?

      • @echnaton192:

        Man könnte den Wein ja durchaus auch beim Winzer bewacht und alarmgesichter hinter 40cm dickem Stahlbeton reifen lassen, statt beim Konsumenten.

  • Cannabis gehört zu einer modernen Gesellschaft wie das Auto oder das Internet oder der Strom aus der Steckdose. Ach Herr Lauterbach, Herr Lauterbach.

    • @Pepi:

      Canabis gehört seit über 50 Jahren wieder zur Gesellschaft, trotz unsinniger Verbotspolitik.



      Sie mögen davon vielleicht nichts mitbekommen haben, das ändert aber nichts am Sachverhalt.

      • @Motzkopf:

        Das hätte ich mitbekommen. Es war vor 50 Jahren cool sich in der Großstadt einen Joint reinzuziehen aber zur Gesellschaft gehörte es nicht. Es war ein Kreis von „Adabei- Konsumern“, die zu Hause flüsterten: Ich hab mir eine Tüte reingezogen. Cannabis war damals wie heute, nicht in der Gesellschaft als Kulturdroge verankert.

        • @Pepi:

          Seit spätestens den 60er Jahren ist Cannabis zurück in Deutschland. Vielleicht nicht so flächendeckend wie heute, aber trotzdem für viele junge Menschen, die sich von der Spiessergesellschaft abgrenzen wollten.



          Ich war zwar erst etwas später infiziert, aber seit 1980 kann ich mitreden und weiß auch aus den Erzählungen älterer Kollegen, dass es in den 60er Jahren schon ganz schön rund ging.



          Außerdem wüsste ich gern von Ihnen, was Ihrer Meinung nach eine Kulturdroge sein soll und wie man diese definiert.

    • @Pepi:

      Autos sind out.

      Why do you drink and drive when you can smoke and fly.

      • @SimpleForest:

        Verfolgt man diese Diskussion, stellt sich die Frage der Systemrelevamz. Aus Sicht der alten Usurpatoren und Kolonialherren ist die Freigabe von Hanf und Opiaten zur Stärkung der Volksgesundheit zwingend notwendig, diesem Ziel hat sich die Bevölkerung zu unterwerfen. Der Gewinn( Steuern, Zwangsabgaben und Schmerzfreiheit, Arbeitssicherheit für Dealer und Großhändler ) ist ein Zeichen für Systemrelevanz und auch gegen den Widerstand Uneinsichtiger durchzusetzen. Zwingende Voraussetzung für die Freigabe wäre ein Fahrverbot in den Großstädten, dann you can smoke and drive. Man müsste allerdings in Berlin ca 2,3 Millionen Autobesitzer überzeugen.

  • Deutschland hat sich in mindestens zwei internationalen Verträgen verpflichtet, Handel und Cannabiskonsum unter Strafe zu stellen.

    Vor einer nationalen Gesetzesinitiative sollten doch zunächst einmal diese internationalen Verträge geändert werden.

    • @DiMa:

      Der eine "Vertrag" ist so ein UN-WHO-Blabla von 1969 (oder so) und der andere irgendein EU-Quatsch von vor 30+ Jahren.



      Bei dem, was da auch von D so an Verpflichtungen, Beteuerungen und anderem vermeintlichen goodwill etc. pp sowohl UN- als auch EU-mäßig ignoriert wird, müssen "wir" ned so tun, als seien solche Geschichten irgendein gewichtiger Grund, die nationale Prohibition aufzuheben.

      • @Hugo:

        Haben internationale Verträge jetzt nur noch eine gewisse Haltbarkeit?

        • @DiMa:

          Gegenfrage (jajaichweiß*lol*): Sind Verträge immer für die Ewigkeit gemacht?

          • @Hugo:

            Einfache Antwort: ja.

  • Wurde auch Zeit,

    ich hoffe, dass die Legalisierung nicht nur für die Reichen ist. Bürgergeldempfämgerinnen sollten bei Schmerzen auch - über Versichertenkarte - Cannabis auf Rezept erhalten. Das wäre ok und für mich persönlich ein echter Vorteil, aber freuen wir uns nicht zu früh.

    • @V M:

      "...Bürgergeldempfämgerinnen sollten bei Schmerzen auch - über Versichertenkarte - Cannabis auf Rezept erhalten..."

      Das gibt es schon.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        theoretisch schon. In der Praxis muss man aber eine ziemliche Show abziehen, um Cannabis auf Rezept zu bekommen. Gerade bei der Diagnose Long-Covit!

        • @V M:

          "In der Praxis muss man aber eine ziemliche Show abziehen, um Cannabis auf Rezept zu bekommen. Gerade bei der Diagnose Long-Covit!" (Vanessa M.)

          Aha! - Mehr als 60% der Long-Covid Patienten leiden unter "Brain Fog". Und da möchten Sie jetzt auch noch Cannabis draufmörteln?

          www.ncbi.nlm.nih.g...ticles/PMC8158075/

        • @V M:

          "Long-Covit"

          Cannabis gibt es als Medikament bei bestimmten Krankheiten. Nicht wenn es die Patientin gern hätte. Die Verschreibung muss einen medizinischen Sinn ergeben.

  • Teil 2:



    Auch dass jeder nur zwei Pflanzen für den Eigenbedarf haben soll ist nicht verhältnismäßig. Sagen wir mal beide Pflanzen sind großzügig und schenken einem pro Pflanze 50g Ernte, also 100g. Für Wachstum, Blüte und Fermentierung gehen aber 16 Wochen ins Land, das sind 112 Tage. D.h. selbst wenn die Ernte gut ausfällt, blieben einem dann nur 0,9g pro Tag. Wenn die Sorte über 20% THC hätte, dann könnte man als täglicher Konsument oder medizinischer Nutzer vielleicht gerade so und super knapp rationiert damit hinkommen, aber wenn nur bis zu 15% THC erlaubt sind, muss man sich wieder was dazu kaufen.

    Der gesamte Entwurf beantwortet bisher nur Fragen, die keiner gestellt hat und die Antworten sind dazu sehr kontraproduktiv bei der Ablösung des Schwarzmarktes. Dieses Entwurf kann weder Rechtssicherheit garantieren noch die Strafbehörden von der Arbeit für die Tonne abhalten.

    Wenn ich Bundestagsabgeordneter wäre, dann würde ich dagegen stimmen, weil ein komplett falscher Fokus gewählt wurde, während die wirklich wichtigen Fragen keinerlei Beantwortung finden.

    Zu diesen Fragen zählt die Norm, die für den Qualitätsstandard entwickelt werden muss. Dazu kommt die Möglichkeit der Lizenzierung ausländischer Produkte, denn die Lager in den USA und Kanada quillen über vor THC Produkten, die mit ungekannten Tiefpreisen gehandelt werden. 1g hochwertiger Produkte bekommt man dort bereits für 1$. Man könnte unseren Schwarzmarkt und die OK dahinter komplett austrocknen, wenn man diese extrem günstigen THC Produkte lizenziert und importiert.

    Weiterhin müssen endlich Antworten auf die rechtlichen Fragen benannt werden, d.h. wie wird mit UN Recht und EU Recht umgegangen, welche den Handel von Drogen untersagen! Das ist eine der dringensten Fragen, aber stattdessen erfindet man unnütze kontraproduktive und willkürliche Grenzwerte, die der organisierten Kriminalität in die Hände spielen!

    Es ist super traurig mit anzusehen, wie die Legalisierung in den Sand gesetzt wird.

  • Wird auch Zeit. Das andere Drogen untergemischt werden um Konsumenten abhängig von härteren Drogen zu machen ist Blödsinn. Ich konsumiere seit 40 Jahren, ist mir nie vorgekommen und habe auch nie davon von anderen Konsumenten gehört. Da geht es doch nur darum, dass man in Zukunft teuer im Laden kauft und Steuern abdrückt. Was das ganze an der Beschaffungskriminalität ändern soll, ist mir auch schleierhaft. Zumal es doch sicherlich teurer als wird, als heute auf der Straße.

  • Teil 1:

    Schön, dass es endlich weiter und halbwegs in die richtige Richtung geht.

    Schade, dass weiterhin nicht auf Experten gehört wird.

    Fangen wir mal vorne an:

    Eine Legalisierung soll gesundheitliche Standards setzen und die Strafbehörden von der Arbeit für die Tonne abhalten.

    Dazu muss der Schwarzmarkt aber so gut es geht abgestellt werden, indem man THC Produkte zum gleichen oder günstigeren Preis als auf dem Schwarzmarkt anbietet. Heutzutage hat bereits jedes qualitativ hochwertige Cannabis weit über 15% THC. Mein gesamter Freundeskreis konsumiert das und wir stehen alle erfolgreich im Leben, manche wie ich arbeiten 50h/Woche oder mehr. Es hat uns nie geschadet und es macht aus vielen Gründen keinerlei Sinn, einen beliebigen und willkürlichen Grenzwert zu definieren.

    Zum Einen werden wir dann nämlich weiter auf dem Schwarzmarkt beziehen, damit wir auch die besten Sorten bekommen. Außerdem gewöhnt sich der Körper schnell an eine gewisse Dosis und baut eine Toleranz auf, d.h. es werden auch viele Normalos versuchen, die potenten Sorten vom Schwarzmarkt zu bekommen, sobald sie eine Toleranz auf 15% entwickelt haben. Auch kann man sagen, umso potenter die Blüten sind, umso länger halten sie. Einen Wein trinkt man am Abend auch mal weg, aber eine Flasche Vodka muss man sich schon richtig vornehmen, um sie schaffen. Da ist es besser, nur ein nis zwei Kurze vom Vodka zu trinken als die ganze Flasche Wein.

    Noch ein Punkt sind die Extrakte, in welchen die Cannabinoide hochkonzentriert vorliegen, welche aber lt. der "Legalisierung" weiterhin verboten wären. Vape Pens sind neben Edibles die beliebtesten Produkte für Normalos, aber kaum einer wird sich einen Vape Pen kaufen, in dem nur 15% THC enthalten sind, wenn man auf dem Schwarzmarkt auch viel günstiger Pens mit 30 bis 90% THC bekommt.

    • @LennyZ:

      "(...)Cannabis weit über 15% THC. Mein gesamter Freundeskreis konsumiert das und wir stehen alle erfolgreich im Leben, manche wie ich arbeiten 50h/Woche oder mehr." "Einen Wein trinkt man am Abend auch mal weg". (Lennyz)

      Ach Du meine Güte! Bloß gut dass Sie kein Suchtproblem haben, gell.

  • Mit die einzige Chance der aktuellen Regierung wiedergewählt zu werden ist ein möglichst großer Anteil an zugedröhnten Wählern.

    • @Šarru-kīnu:

      Die Pharmaindustrie dröhnt legal mit härteren Drogen mehr Menschen zu.

  • Es wird Zeit. Viele chronische Schmerzpatienten, und nicht nur die, werden es Lauterbach und der "Ampel" danken. Zwar können Ärzte auch heute schon Cannabis verschreiben, aber der Gang dahin gleicht dem nach Canossa.

    • @Andy Krisst:

      Klar. Warum schaffen wir die Rezeptpflicht nicht ganz ab?

      Die leichte Zugänglichkeit zu Schmerzmitteln hat ja in den USA nur dazu geführt, dass ein großer Teil der Bevölkerung jetzt ein Drogenproblem hat. Schmerzmittel sind kein Spielzeug...

    • @Andy Krisst:

      Viele Chronische Schmerzpatienten? Ich denke eher an ein freies Leben, kein H4 Gequengel, kein Protest mehr, kein Bock mehr auf Arbeit, Entspannung pur. Dem Leistungsdruck wird entspannt entgegengetreten und ob dann einer chronische Schmerzen hat ist mir auch egal. So von Arzt zu Patient: Stell dich nicht so an, komm wir ziehen uns erst mal eine Tüte rein. Super Zeiten

      • @Pepi:

        Als wären die Niederlande tiefenentspannt auf dem Weg in den Untergang...



        M.E. ist nur die dortige ´weg schau´Halblegalisierung ein bei uns dringend zu vermeidender Fehler, da darüber die organisierte Kriminalität frohlockt.

      • @Pepi:

        Na wenigstens sind Sie ehrlich!



        Ich kann das ganze verlogene "Schmerzpatienten"-Gedöns nicht mehr hören und frage deswegen immer gleich: "Wieso, wo tut's Dir denn weh?" Was dann folgt ist nicht selten eine ziemlich komische hypochondrische Kabarett-Nummer aus Tante Lissis Nähkästchen.



        Mein Gott! Macht Euch doch endlich mal ehrlich. Was ist denn schon dabei?

      • @Pepi:

        Ich weiß, wovon ich schreibe. Ich bin selbst seit über 7 Jahren Schmerzpatient mit ständigen teils unerträglichen Schmerzen in der LWS, die ich nur mit Hilfe von Oxycodon lindern kann. Nur mal so von Patient zu Arzt, der Sie vorgeben zu sein. Cannabis hätte schon lange so vielen Patienten helfen können, nicht nur mit chronischen Schmerzsyndrom, auch mit anderen Krankheitsbildern wie dem Tourette-Syndrom. Aber Sie ziehen das ganze noch ins lächerliche. Anyway.

        • @Andy Krisst:

          "Cannabis hätte schon lange so vielen Patienten helfen können, nicht nur mit chronischen Schmerzsyndrom". (Andy Krisst)



          Nicht mitbekommen?: Cannabis ist als Schmerzmedikamtent bei ärztlicher Verordnung (Rezept) schon lange legal in der Apotheke erhältlich.



          Ob es aber bei Ihrer individuellen Diagnose überhaupt was nützt, das sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen.



          Wundermittel ist es nämlich keines.

          • @LittleRedRooster:

            "Cannabis hätte schon lange so vielen Patienten helfen können, nicht nur mit chronischen Schmerzsyndrom". (Andy Krisst)"

            Genau das hatte ich in meinem ersten Kommentar doch geschrieben!

            Nicht mitbekommen?

        • @Andy Krisst:

          Warum verschreibt Ihnen Ihr Arzt Oxycodon und kein Cannabis? Das wäre möglich. Vielleicht gibt es ja gute Gründe?

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Sie wissen schon, was das für einen Kampf bedeutet? Dazu fehlt mir einfach die Kraft. Unter Gesundheitsminister Spahn war es so gut wie nicht möglich...die Verfahren zur Genehmigung waren langwierig und selten von Erfolg.

  • Mindestens genau so wichtig ist es, die Produktionswege festzulegen und zu überwachen. Niederländische Zustände sind zu vermeiden, wo das organisierte Verbrechen den Reibach macht.



    Eine rein Ökologische Produktion bei lizenzierten Einzelanbauern muss daher festgelegt werden. Um eine Lizenz sollten nur Ökobetriebe erwerben dürfen, die bereits vom Eigentümer seit mindestens 5 Jahren geführt werden - Damit die Mafia nicht einfach ihr Geschäft legalisiert. Vermutlich geht aber der Anbau an Grossunternehmen, einfach weil diese mit lukrativen Posten oder Beraterverträgen locken können.

    • @Euromeyer:

      Wir haben noch jede Menge Platz in unseren Gewächshäusern. Wir sind breit äh bereit.

  • "Zudem seien Verunreinigungen zu beobachten, die teils auch beigefügt würden, um Menschen von Cannabis in andere Drogen zu überführen"

    War das etwa die ominöse "Gras-ist-mit-Heroin-gestreckt" Studie?

    Ansonsten:



    Ich vermisse in den Eckpunkten einen Mindestgehalt an CBD.

    • @Oliver Tiegel:

      So ist diese Behauptung natürlich Unsinn. Dennoch sind Verunreinigungen mit Vogelsand oder Talkum (Staublunge), Blei oder Plastik (Vergiftung) ein wirkliches Problem des Schwarzmarkts.

      • @Ingo Bernable:

        Oh ja.



        Und ein wirklich valides Argument für eine Legalisierung (und somit Regulierung)

  • Lauterbach sollte hierzu in die Niederlande schauen. Dort ist die Beschaffung des Cannabis für den legalen Verkauf und Konsum durch die organisierte Kriminalität übernommen worden. Diese Banden sind im Zuge der Liberalisierungspolitik durch die niederländischen Polizei nicht mehr konsequent verfolgt worden. Im Ergebnis hat sich in den Niederlanden die brutalste und mächtigste Drogenmafia außerhalb Südamerikas etabliert. Wer produziert das Cannabis für den legalen Konsum unter welchen (rechtlichen) Bedingungen? Die erlaubten zwei Pflänzchen im Wohnzimmer werden den allgemeinen Bedarf wohl nicht abdecken können.

    • @Goodfella:

      Hast Du mal gerechnet? Ich komme konservativ geschätzt auf 2,4 Kilogramm pro Jahr, also 6 Gramm am Tag.

      Und dass die gesamte Vermarktungsstrecke vom Anbau bis zum Verkauf legalisiert und kontrolliert werden soll, um niederländischen Verhältnissen vorzubeugen, wurde schon X-mal von allen beteiligten Politikern betont. Hier besteht wirklich die Chance, der Unterwelt Geld zu entziehen.

    • @Goodfella:

      Die Niederlande haben einfach einen rechtlichen Schwachsinn produziert: Besitz und Verkauf werden geduldet, der Anbau ist verboten.

      Bessere Bedingungen konnte man kriminellen Strukturen nicht bieten 🤦🏼‍♂️.

      Natürlich muss die gesamte vertikale Lieferkette legalisiert und reguliert werden!

  • Ich befürchte, daß Karl Lauterbach demnächst sein Kampagnenmodell umstellt. Impfwerbung ist dann out und Cannabiswerbung könnte die bisherige Impfwerbung an Heftigkeit noch übersteigen. Schließlich würde es jede Menge Geld in die Staatskasse spülen (kiffen, damit es allen besser geht???). Ebenso könnten dann vielleicht auch die straffreien "Vermittlerhonorare" eine zusätzliche Verlockung für so mache Politiker sein.

    So muß es keineswegs kommen, aber es könnte. Man kann die legale Dosis auch auf ein Jahr hochrechen. Das wären dann pro "anständigem" Kiffer bis zu 7,3 kg pro Jahr, und wenn dadurch die Staateinnahmen erst einmal fließen, dann macht sich höchstwahrscheinlich das bereits zum Standard gewordene Aufweichungsprinzip auch in Form ständiger legalisierender Dosiserhöhungen bishin zu Forderungen der Legalisierung härterer Drogen bemerkbar (Vermutung aufgrund aller bisherigen Erfahrungen mit der Politik).

    Doch was soll's? Immerhin wirkt so etwas auch als Wählerstimmenerhalter und somit als Erhalter lukrativer Posten (und vielleicht sogar als dauergeschwurbelte Rettung der Demokratie).

    Zugegeben, wie aus diesem Kommentar erkennbar ist, bin ich ein strikter Gegner solcher Cannabisfreigaben. Doch ich meine, die sonst so mühsam verschwiegenen möglichen Nebenwirkungen sollten schon jetzt in aller Schärfe und auch überspitzt genannt werden, bevor auch noch Cannabisgegnerschaft als demokratiegefährdend und als beobachtungswürdig durch den Verfassungsschutz angesehen wird.

    • @wxyz:

      "Man kann die legale Dosis auch auf ein Jahr hochrechen." Die "man" innerhalb von 24h nach Kauf aufgebraucht haben muß. Also, um mal bei den beliebten Alk-Analogien zu bleiben; Du könntest Dir jeden Tag ne Stiege kaufen, müsstest die aber bis zum nächsten Tag in Dich reingeschüttet haben.



      Und Du hättest gerne damit anfangen können, den mühsamen Schweigemantel zu lüften; is ja (noch*lol*) ned verboten...

    • @wxyz:

      "Es gelte ein generelles Werbeverbot, heißt es dem RND zufolge in den Eckpunkten."

  • Diese ganze Diskussion ist ein Paradebeispiel dafür, dass Politik nichts mit Realität zu tun hat, denn wenn man weiß, wie es zu dem (nahezu weltweiten) Cannabisverbot durch die Amerikaner kam kann man nur den Kopf schütteln.

    www.businessinside...-schlimmer-2018-3/

    Und der Kopf droht vom vielen schütteln gar abzufallen wenn man die unselige Diskussion hier verfolgt ...

    • @Bolzkopf:

      Danke für den Link! Die Anslinger-Nummer ist wirklich sehr komisch. Da kann die Schmerzmittel-Nummer gerade noch mithalten.

    • @Bolzkopf:

      ich beziehe mein Cannabis mit >22% THC über die Apotheke. BTM Rezept und Selbstzahler.



      Allerdings mit 20€/g auch nur bei hohem THC Gehalt und Top Qualität und geringem Konsum OK.