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Geheimdienst-Gremium ohne Linke und AfDHeidi Reichinnek fällt durch

Nur ein Kandidat der Opposition wurde ins Gremium zur Geheimdienst-Kontrolle gewählt: der Grüne Konstantin von Notz. Die Linke droht mit Konsequenzen.

Von der Union gemobbt: Linke-Fraktionschefin Heidi Reichinnek Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Berlin dpa | Im Geheimdienst-Ausschuss des Bundestags ist künftig nur noch ein einziger Oppositionsabgeordneter vertreten. Sowohl die Linken-Fraktionsvorsitzende Heidi Reichinnek als auch die beiden AfD-Kandidaten Martin Hess und Gerold Otten verfehlten bei der Wahl der neuen Mitglieder des Gremiums im Bundestag die notwendige Mehrheit von 316 Stimmen. Neben drei Unions-Abgeordneten und zwei SPD-Vertretern sitzt damit nur noch der Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz im Parlamentarische Kontrollgremium (PKGr).

Das PKGr überwacht die Geheimdienste, bekommt Zugang zu sensiblen Informationen und tagt deshalb unter strenger Geheimhaltung in einem abhörsicheren Raum. Sogar die Tagesordnungen sind geheim. Die Mitglieder des Gremiums werden von ihren Fraktionen nominiert, müssen aber auch im Bundestag gewählt werden.

CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann hatte vor der Wahl Vorbehalte gegen Reichinnek geäußert. SPD-Politiker erklärten dagegen, die Linken-Politikerin sei eine Demokratin, die man wählen könne.

Die Linke droht mit Blockade

Die Linke selbst hatte die Wahl ihrer Fraktionschefin mit der Zustimmung bei anderen Abstimmungen verknüpft. Auf die Frage, was die Partei unternehmen würde, falls Reichinnek durchfallen sollte, antwortete der Parteichef Jan van Aken: „Dann würde ich mal laut darüber nachdenken, wie die CDU sich eigentlich vorstellt, in den kommenden vier Jahren hier Beschlüsse mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament zu fassen.“ Sören Pellmann, neben Reichinnek ebenfalls Vorsitzender der Linken-Fraktion, warf der Union vor, aus der Wahl zu dem Gremium ein „partei- und personalpolitisches Machtspiel“ gemacht zu haben. Dieser Umgang sei „unter demokratischen Parteien und dem Gremium gegenüber unwürdig“.

In der vergangenen Wahlperiode war die Linke durch André Hahn im PKGr vertreten gewesen. Der musste allerdings ausscheiden, als die Partei durch die Abspaltung des BSW den Fraktionsstatus verlor. Im neuen Bundestag ist der 62-jährige Linke-Politiker aus Sachsen nicht mehr vertreten.

Reichinnek erhielt nach Angaben von Bundestagsvizepräsidentin Andrea Lindholz 260 Ja-Stimmen, bei 258 Nein-Stimmen, 27 Enthaltungen und 42 ungültigen Stimmen. Für den AfD-Kandidaten Gerold Otten stimmten 127 Abgeordnete. Sein Fraktionskollege Martin Hess erhielt 121 Ja-Stimmen.

AfD schon lange nicht mehr dabei

Die AfD war schon in den vergangenen Jahren nicht mehr im Kontrollgremium dabei. Lediglich in der ersten Wahlperiode nach ihrem Einzug in den Bundestag war die Partei dort durch den ehemaligen Berliner Oberstaatsanwalt Roman Reusch vertreten.

Das Kontrollgremium, in dessen Sitzungen es um terroristische Bedrohungen, verfassungsfeindliche Netzwerke und Spionagefälle geht, wird im Vergleich zu den vergangenen Jahren von 13 auf neun Mitglieder verkleinert. Dadurch, dass Reichinnek, Hess und Otten nicht gewählt wurden, sind es jetzt tatsächlich aber nur sechs Abgeordnete. Den Vorsitz übernimmt der nordrhein-westfälische CDU-Abgeordnete Marc Henrichmann.

Grüne warnen vor Risiken

Politiker und Politikerin der Grünen hatten in den vergangenen Wochen mehrfach gewarnt, die Verkleinerung berge das Risiko der Beschlussunfähigkeit. Sie enthielten sich daher als einzige Fraktion bei der Abstimmung über die Einsetzung des Gremiums.

Denn die erforderliche Mehrheit in dem Gremium orientiert sich nicht an der Zahl der faktischen Mitglieder, sondern an seiner theoretischen Größe. Stellvertreter gibt es – anders als in den Ausschüssen – nicht. Wenn ein Mitglied länger ausfällt, etwa wegen einer Krankheit oder eines Unfalls – bleibt der Sitz leer.

Anders als die Ausschüsse des Bundestags, die nach einer Wahl erst einmal nicht zusammenkommen und sich erst neu konstituieren müssen, tagt das PKGr unabhängig von Wahlen. Das bedeutet auch, dass Politiker, die schon nicht mehr im Bundestag sind – weil sie nicht mehr kandidiert haben oder nicht erneut gewählt wurden – weiterhin an den Sitzungen teilnehmen. Das galt zuletzt beispielsweise für die FDP-Politiker Konstantin Kuhle und Alexander Müller, deren Partei bei der Neuwahl im Februar an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert war.

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94 Kommentare

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    Die Moderation

  • Reichinnek aufzustellen war pure Provokation. Hätten die Linken einen seriösen und geeigneten Kandidaten aufgestellt, hätte sich die Union nicht verweigert. Aber eine unterkomplexe und krawallige Person wie Reichinnek, die auch dazu noch Tendenzen in linksextremistische hat, gehört nun wirklich nicht in so ein Gremium. Das Risiko geht man zu Recht nicht ein.

  • antwortete der Parteichef Jan van Aken: „Dann würde ich mal laut darüber nachdenken, wie die CDU sich eigentlich vorstellt, in den kommenden vier Jahren hier Beschlüsse mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament zu fassen.“

    Da würde ich es doch glatt drauf ankommen lassen und bei jeder Entscheidung, die dadurch nicht zustande kommt, die Linke als Bremser hinstellen. So über 4 Jahre bleibt da bestimmt was hängen.

  • Sollte die Linke jetzt Rückgrat beweisen, wird es wohl weder eine/n neue/n Verfassungsrichter:In geben, noch eine weitere Anpassung der Schuldenbremse.



    Ich bin gespannt ob die Linke tatsächlich Haltung zeigen kann, die Union hätte es verdient.

  • Wir bekommen also für die Geheimdienste ein Kontrollgremium, in dem niemand sitzt, der kontrollieren wird. Dabei ist Kontrolle von Geheimdiensten existenziell wichtig für das funktionieren einer Demokratie.

    Langsam komme ich aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus.

  • "Da die Sitzungen des PKGr gemäß § 10 Abs. 1 PKGrG geheim stattfinden, sind künftig jährliche öffentliche Anhörungen der Präsidenten der Nachrichtendienste des Bundes vorgesehen, die vom Ständigen Bevollmächtigten vorbereitet werden. Vergleichbare Anhörungen werden regelmäßig im Nachrichtendienstkontrollausschuss des US-Repräsentantenhauses durchgeführt; auch die Leiter der britischen Nachrichtendienste wurden bereits öffentlich vom dortigen Kontrollausschuss angehört."



    de.m.wikipedia.org



    Das klingt zunächst nach mehr Transparenz.



    Aber im Kern möchte man eher im kleinen vertrauten Kreise weitermachen.



    In der taz am 4.6.25



    "Kiesewetter fliegt aus Kontrollgremium



    Abgestraft für eine klare Haltung?



    Das Kontrollgremium der Geheimdienste wird neu gewählt. Nicht mehr dabei: CDU-Mann Roderich Kiesewetter. Er hatte sich wiederholt gegen Merz positioniert."



    Das sieht dann eher nach weniger Kontrolle aus.



    In der taz stand bereits am 4.6.



    "Reichinneks Wahl aber ist ungewiss, denn in der Union sehen sie viele wegen ihrer harten Kritik an der Bundesregierung und am Kapitalismus skeptisch."



    Klar doch, kritisch macht verdächtig, skeptisch macht suspekt.



    Ist das jetzt die sog. "politische Klasse"?

  • Sowohl Teile der "Linke" als auch die AfD werden vom Verfassungsschutz beobachtet. Für mich versteht es sich da von selbst, dass Politiker dieser beiden Parteien nicht in einem Gremium sitzen können, das den Verfassungsschutz (und die beiden anderen Geheimdienste) kontrolliert. Zu groß wäre die Gefahr, dass AfD und eben auch die Linke durch die Kenntnis hochgeheimer Information Missbrauch mit dieser Kenntnis in ihrem jeweiligen Sinne betreiben.

  • Meine Güte, was für eine Aufregung. Frau Reichinnek ist in einer freien und geheimen Wahl durchgefallen, und das kollektive Hyperventilieren setzt ein. Tja, das ist halt das Doofe an Wahlen in einer Demokratie: man kann auch nicht gewählt werden. In der Volkskammer wäre das nicht passiert.



    Man hatte der Linkspartei wohl signalisiert, dass ein anderer Kandidat durchaus mehrheitsfähig gewesen wäre. Aber die Führung der Linkspartei ist im Tiktok-Rausch ja so was von sich selbst besoffen, dass sie offenbar nicht auf die Idee kam, dass die Freude über Frau Reichinnek möglicherweise nicht von allen geteilt wird, und schon gar nicht vom politischen Gegner. Eine spezifische Qualifikation war ja ohnehin nicht zu erkennen, und dass CDU/CSU angesichts der außen- und sicherheitspolitischen Irrwege der Linkspartei gerade auf diesem Gebiet nicht jeden schlucken würden, war auch klar. Ist ja zumal bei diesem Posten auch eine Frage des Vertrauens, v.a. bei einer Politikerin, die ja schon erklärt hat, dass man die Systemfrage stellen müsse. Also hat man Frau Reichinnek CDU/CSU in bester Basta-Politik-Manier vor die Nase gesetzt, Schiffbruch erlitten und nun ist das Gegreine groß.

  • Linke und AfD lehnen die NATO ab und haben eine zweifelhafte Haltung gegenüber Russland. Im Kontrollgremium werden aber sensible Informationen von Geheimdiensten und MAD geteilt. Dass man nach dem russischen Angriffskrieg in Europa keine dieser Parteien dort haben möchte, ist für mich verständlich.

    • @_Mephisto_:

      Korrekt.

  • Im Dunkeln ist gut munkeln

    Im Dunkeln ist gut munkeln, denn im Dunkeln ist es schön.



    Da kann so einiges geschehen.



    Im Dunkeln ist gut munkeln,



    denn im Dunkeln ist es toll.



    Darum schlaf, schlaf jetzt ein,



    schlaf, schlafe schnell.



    Darum schlaf, schlafe sacht



    und möglichst länger als bis Acht.



    Darum schlaf, schlaf, schlaf



    am liebsten sogar bis um Neun.

  • Reichinnek nun rasch noch hineinwählen. Es kann nicht nur einer von der Opposition drinsitzen, so fit der äußerliche Dandy auch inhaltlich ist.



    Und sei es, dass dann immer genau der als Durchstecher verdächtigt würde.



    Bei der AfD sehe ich Pro und Contra, aber die Zahl derer noch vertrauenswürdiger Personen im Parlament nimmt mit jeder Wahl mehr ab. Russland und VR China die Standleitung zu gewähren sollte es nicht werden.

  • Nicht verwunderlich. Die Regierenden bleiben was das angeht lieber unter sich. Ist ja schon lästig genug wenn die richtige Opposition schin ständig im Bundestag autaucht. Ich kann mich auch nicht genau sicher ob ich das was gerade so passiert unter Orbanisierung 2.0 oder Trumpismus light läuft. Mit einem Bundeskanzler der aus dem mittleren Management eines nicht unumstrittenen amerikanischen Finanzkonzern kommt und in seiner Weltsicht irgendwo zwischen 1950 und 55 festhängt kann daa nichts werden. Während die Welt dich rasant weiterentwickelt und ihren Vorsprung ausbaut, treiben wir zurück in unsere Traumwelt.

  • Das ist eine schlechte Nachricht für die parlamentarische Demokratie!



    Es ist absurd, die Linke mit der "afd" gleichzusetzen und nicht zu wählen.



    Es stört mich überhaupt nicht, dass die "afd" als demokratiefeindliche Partei nicht gewählt wird.



    Bei Frau Reichinneck dürfte klar sein, dass dies eine Retourkutsche der Union auf ihre historische Rede gegen Merz und Union darstellt.



    Dass die Linke Merz zum zweiten Wahlgang verholfen hat, ist da wohl ganz schnell vergessen worden.



    Diese Aktion wirft ein sehr schlechtes Licht auf die Verfasstheit der Union.



    Ich wünsche Frau Reichinneck eine blühende Zukunft.



    Was aus blühenden Landschaften bei der Union wird, ist ja bereits bekannt.

  • Wer so naiv ist wie die Abgeordneten der Linken, sollte am besten gleich zuhause bleiben.



    Erst stolz posten, wie sie freudestrahlend sogar mal die heiligen Hallen der CDU-Fraktion betreten durften und dann Merz in den A… kriechen. Wer sich so erniedrigt, verrät seine Wähler für ein paar Silberlinge und hat nichts anderes als die Verachtung der CDU verdient.

  • Ein rechtes Geheimkontrollgremium zur Kontrolle rechter Geheimdienstes, bestehend aus 9 ausgesiebten Geheimnistuern.

    Böcke spielen Gärtner. Die Bürger:innen sollen nichts über den Staat wissen, der Staat weiß aber alles über seine Bürger:innen und selbst über seine Nichtbürger:innen.

    Zu einer modernen, demokratischen und transparenten Gesellschaft passen solche mittelalterlich anmutenden Geheimbünde einfach nicht mehr. Dennoch scheinen sie auch im 3. Jahrtausend unverzichtbar. Fragt sich nur wofür bzw. für wen.

  • Zum einen muss man sich fragen, ob der Ausdruck "Parlamentarisches Kontrollgremium" unter solchen Umständen noch angebracht ist, und ob es nicht eher "regierungsmehrheitlicher Aufsichtsrat" heißen sollte. Zum anderen aber kriegt die Linke jetzt am eigenen Leibe zu spüren, auf welche schiefe Ebene die von ihr aktiv mitgetragene Exklusion der AfD führt (da hat m.E. @Hans Dampf weiter unten recht). Hoffentlich ist die Linke da nun lernfähig und befreit sich von konformistischen Illusionen.

    • @Kohlrabi:

      Nicht eher „schiefe Bahn“? Etwas beckmesserisch von mir, ich weiß. Fiel mir aber schon vor geraumer Zeit mal schon in anderem Zh. und von anderer Seite auf, es ist an die zwei Jahre her, Proteste gegen die Rentenreform in Frankreich waren z.T. auch gewalttätig und irgendein law-and-order-fixierter Michel trompetete gleich aufgeregt in ein Medienmikrophon: „Frankreich zeigt, wohin es führt, wenn man sich auf die schiefe Ebene begibt“… ja, auch das ist Deutschland, bei ein bisschen Streik hier gleich Anarchie oder Boschewismus wittern und dann noch die „schiefe Bahn“ (also Abdriften in die Kriminalität) mit der physikalisch schiefen Ebene durcheinanderschmeißen. Was es für ein niederträchtiger Blödsinn ist, Streikende gleich mal als potenziell kriminell zu sehen, habe ich wohl eingangs schon angerissen. Nun aber zurück zum Thema.

  • Wenn Frau Reichinnek in das PKGr gewählt worden wäre, dann hätte man auch gleich Alice Weidel noch mit aufnehmen können. Zwei charakterlich ungeeignete Läuse im Pelz sind noch wirksamer als nur eine.

    • @WederLinksNochRechts:

      „Läuse im Pelz“? Zum Glück ist das keine Hasssprache…

    • @WederLinksNochRechts:

      😂

  • Union Sacrée

    Zitat: „Nur ein Kandidat der Opposition wurde ins Gremium zur Geheimdienst-Kontrolle gewählt: der Grüne Konstantin v. Notz.“

    Mit CDU. SPD und Grünen sind nun ausschließlich Parteien im PKGr vertreten, die im letzten Vierteljh. in der einen oder anderen Kombination Regierungsverantwortung hatten und sich gegenseitig keinerlei Unvereinbarkeitsbeschlüssen unterwerfen: Prinzipiell kann jeder mit jedem. Rechnet man die rausgekegelte FDP mit zu dieser promiskuitiven XXL-Koalition, ergibt ein Blick auf die Ergebnisse seit der vorletzten BT-wahl, daß deren kumulierte Wählergunst von 76 % auf 59 % den jüngsten Umfragen zufologe gesunken ist. Dies bedeutet ein Absinken auf deutlich unterhalb der verfassungsändernden 2/3-Mehrheit. Im PKGr ist diese Schrumpfkoalition nun unter sich.

    Bemerkenswert auch die unverhüllte substantielle Schnittmenge in der Außen- und Sicherheitspolitik. In Frankreich nannte man im August 1914 diese Koalition „Union Sacrée“, hierzulande fanden sich die Reichstagsfraktionen zu einem „Burgfrieden“ zusammen, dem sich zur damaligen „Überraschung und Freude der bürgerlichen Öffentlichkeit“ (bpb) auch die SPD anschloß. Man kennt die Folgen...

  • Ob Reichinnek die beste Kandidatin war, weiß ich nicht. Ist aber auch egal, aufgestellt hat sie ihre Partei, das ist auch richtig so und immer noch Angelegenheit der Linken. Niemand redet bei der CDU, SPD oder den Grünen rein. Dass die CDU im Notfall auch gerne die Stimmen der Linken nimmt, sollte man sich merken und denen nie mehr aus der Patsche helfen. Nehmen heißt auch geben. Scheinbar nicht für die CDU.

    • @Pico :

      "Nehmen heißt auch geben."



      Klingt verführerisch nachvollziehbar. Das würde jedoch konsequenterweise ein Gefälligkeitssystem begründen, das mit Demokratie nichts mehr zu tun hat.

    • @Pico :

      Das ist genau der Punkt! Kamen sich noch toll verantwortungsbewusst und ungemein wichtig vor nach der dämlichen Aktion vom 6.5. („Wir verhelfen dem schnöde von den eigenen Leuten verratenen Millionär zu einem weiteren Karriere-Highlight ohne weitere schä(n)dliche Verzögerung!“), vielleicht grüßte der eine oder andere Unionist da doch recht höflich und nun das…

    • @Pico :

      Es geht hier nicht um ein gegenseitiges Nehmen und Geben, sondern darum, dass AfD und Linke nicht an sensible Daten von Geheimdiensten und MAD gelangen.



      Außerdem ist es dann egal, wer als Kandidat oder Kandidatin bei diesen Parteien aufgestellt wird.

      • @_Mephisto_:

        Genau. Deswegen saß im vorherigen Ausschuss jemand von den Linken mit in diesem Auschuss wo nichts verraten oder ausgeplaudert wurde ...



        Und das hat sich jetzt geändert wo die CDU in der Regierung sitzt????

      • @_Mephisto_:

        Oh, jetzt kommt wieder die „Pass gut auf dich auf, Deutschland!“-Streberei, kein Unterschied zu den sagemermal 1950er-Jahren…

    • @Pico :

      Andererseits hätte man auch vorher mit den anderen Parteien reden können, welchen Kandidaten sie unterstützen würden.

      Nennt man Kompromissfähigkeit und Konsenssuche.

      Aus Prestigegründen unbedingt Reichinnek durchdrücken zu wollen, war vielleicht nur die zweitbeste Idee.

      Womöglich waren die gewählten Kandidaten Leute, von denen die eigene Partei wusste, dass sie mehrheitsfähig waren.

      Sie meinen, es hilft diesem Land, wenn die Linke künftig auch bei wichtigen Zielen nicht zustimmt, weil sie halt jetzt beleidigt ist?

      Ist das noch für Sie Politik?

  • Auch wenn ich sie gern mit weiteren Aufgaben betreut gesehen hätte - Es ist nun einmal eine Wahl und die gilt es zu Respektieren.

    Was ich allerdings viel krasser finde sind diese 42 ungültigen Stimmen. Ließe doch eigentlich nur 2 Ursachen vermuten:

    1. Da sitzen hochbezahlte Menschen die von der Aufgabe ein Kreuz in einen Kreis zu malen überfordert sind.



    2. Da sitzen hochbezahlte Menschen die sich nicht Mal die kleinste demokratische Mühe geben ein Kreuz in einen Kreis zu malen.

    • @Drarakel:

      3. Da sitzen hochbezahlte Menschen, die ihren Job ernstnehmen und nach Möglichkeit alle Aspekte eines Problems bedenken, und sich aufgrund der Problematik nicht zu einer einseitigen Entscheidung durchringen können.

    • @Drarakel:

      Ungültig kann viel heißen, vgl. Bundestagswahl. Mensch stimmt damit faktisch gegen sie, ohne gegen sie zu stimmen, belässt ihr also die relative Mehrheit dabei.



      Kein Grund für wohlfeile Hämeversuche, fürchte ich.

  • Frau Reichinnek nicht zu wählen, ist meiner Meinung nach ein Zeichen von Feigheit.



    CDU/CSU wollen halt niemanden dabei haben, der doppelt so schnell denken und reden kann wie sie selbst ;)

    • @Aurego:

      Doppelt so schnell reden ist kein Qualitätsmerkmal. Da kann man auch doppelt so viel Falsches sagen.

      • @_Mephisto_:

        Wenn Sie zitieren, zitieren Sie gefälligst vollständig! Ich habe geschrieben "doppelt so schnell denken und reden".

    • @Aurego:

      Sie schreiben selbst, dass Frau Reichinnek doppelt so schnell denken und reden kann wie die CDU/CSU-Abgeordneten. Aber wer im PKGr ist, muss schweigen können, vor den Mikrofonen der Medien und auch bei Fragen zum PKGR in der eigenen Fraktion. Hier ist es ungeschickt, ausgerechnet die Fraktionsvorsitzende in dieses Gremium zu schicken, denn die kann schon qua Amt keinem Mikrofon ausweichen - und so wie sich Frau Reichinnek bisher gibt, will sie das auch nicht.

    • @Aurego:

      Mit dem doppelt so schnell Reden mögen Sie recht haben, die andere Aussage kann man durchaus anzweifeln.

      • @WederLinksNochRechts:

        Ich habe geschrieben "doppelt so schnell denken und reden kann wie sie selbst". Es war also ein Vergleich, keine absolute Aussage. Sie müssen das mit dem Lesen auch noch ein bisschen üben ...

      • @WederLinksNochRechts:

        Ist doch kein Problem. Das denken nicht gerade in Mode ist kann man an der KleiKo und Herrn Merz sehr gut sehen.

    • @Aurego:

      Ja, ja, das habe ich bei Lanz gesehen wie schnell Frau Reichinnek denken kann. Leider hatte sie an diesem Abend Migräne und konnte keine Fragen von Hern Lanz beantworten. Im Gegensatz zu ihr hat sich Herr Lanz auf die Sendung vorbereitert.

      Und dann die Deutsche Bahn soll in Staatshand. Die Deutsche Bahn ist in Hand des Staates, und der Staat finanziert jetzt Zb. die Sanierung von Bahnstrecken.

      In Dortmund Zb. ist das Stadttheater eine GmbH. Aber die GmbH ist in Hand der Stadt Dortmund. Die Kliniken sind eine gemeinnützigeGmbH in Hand der Stadt Dortmund. Da ist auch nichts privat.

      • @Martin Sauer:

        Es ist ein beliebter Trick, nach immer mehr Details zu fragen. Damit können Sie jeden, außer vielleicht ChatGPT aufs Glatteis führen. Herr Lanz setzt solche Mittel - einschließlich seines ständigen unerträglichen Dazwischenquatschens - regelmäßig gezielt ein.

      • @Martin Sauer:

        Tja, wer anderen etwas vorwirft, sollte ...



        ... die Bahn soll Gewinn abwerfen, sie wird vom Bund als Privatunternehmen geführt, wie bekannt sein sollte, und entsprechend optimiert sie nicht auf Volkswirtschaftsnutzen und erlöst uns ein wenig von Auto & Flug, sondern verkauft Flächen sogar noch.

        Die Linken sind dermaßen 1998-sozialdemokratisch, dass ich dies gerade als Theater Richtung Rechtsextreme sehe. Die Union wird sie im nächsten Durchgang wählen (müssen), sonst macht sie sich lächerlich.

      • @Martin Sauer:

        Haben Sie den Quatsch vom Nuhr?



        Die Bahn ist eine 100%ige Tochter des Staates, jedoch eine privatwirtschaftliche Aktiengesellschaft. Im letzten Schritt hätten die Aktien an Investoren verkauft werden sollen. So oder so ist das Unternehmen DB dazu verpflichtet, Gewinne abzuwerfen.



        Wenn Sie und Nuhr auch wenigstens mal 5 Sekunden lang gegooglet hätten, wüssten Sie das. Für Lanz gilt das auch. Wenn es wirklich gute Argumente gegen Reichinneks Vorschläge gäbe, hätte er die in der Sendung bringen können, gab es aber offenbar nicht. So haben sich nur wieder zwei großmäulige Männer bis auf die Knochen blamiert.

  • Man muss sich eben entscheiden.



    Entweder ist es in Ordnung, wenn die Bundestagsmehrheit entscheidet, wen sie in Ausschüssen und Gremien haben will - oder sie werden eben nach Proporz verteilt.



    Eine eindeutige, ideale Antwort gibt es nicht.



    Nur wenn man sich entscheidet, andere auszuschließen, muss man eben auch wissen, dass das in andere Richtungen genauso funktioniert. "Wir sind die Guten und ihr nicht" kann eben auch jeder sagen.

  • Einen Geheimdienst-Ausschuss mit nur einem Oppositionsabgeordneten klingt nicht gerade demokratisch.

  • "Nur ein Kandidat der Opposition wurde ins Gremium zur Geheimdienst-Kontrolle gewählt: der Grüne Konstantin von Notz. Die Linke droht mit Konsequenzen."



    Ganz gleich was man von diesem spezifischen Vorgang und der Personalie Reichinnek halten mag, aber das ist der normale demokratische Vorgang, der im Kontext mit der AfD für das eine oder andere selbstgefällige Grinsen gesorgt hat. Das jetzt anzuprangern, ist schlicht falsch.

  • Wer hätte das gedacht? Daraus kann Jan van Aaken für die Zukunft lernen. Spätestens nach dem öffentlichen Erpressungsversuch („wir verweigern uns zukünftig aus Prinzip“) war doch vollkommen klar, dass die CDU von ihrer Entscheidung gar nicht mehr abrücken kann, völlig egal ob sie richtig ist oder nicht. Das hätte man anders lösen müssen…

  • Man lernt: Schön blöd, wenn man der Union einen Vertrauensvorschuss gewährt (Änderung der Schuldenbremse, Zweiter Wahlgang für Friedrich Merz).

    Wie wenig die CDU von Demokratie hält zeigt sie jetzt, wo sie die macht hat...

    • @Henne Solo:

      "...wenn man der Union einen Vertrauensvorschuss gewährt ... Wie wenig die CDU von Demokratie hält..."



      Inwiefern die Bildung und Einforderung von Gefallen etwas mit Demokratie zu tun hat, müssten Sie mir erklären.

    • @Henne Solo:

      Es geht hier um demokratische Abstimmungen, nicht um Hinterzimmer-Gemauschel.

    • @Henne Solo:

      Die Änderung der Schuldenbremse hat die Linke nicht mitgetragen, zumindest nicht im Bundestag. Wäre auch noch schöner, diesen Rüstungsirrsinn mitzumachen...

    • @Henne Solo:

      Ich habe von vornherein nicht verstanden was das für eine Strategie gewesen sein soll!



      Aber du hast vergessen zu erwähnen dass sie nicht bereit waren den 21. Bundestag zur Verhinderung der Änderung der Schuldenbremse einzuberufen aus fadenschenigen "Gründen".

      Ernsthaft, ich wollte nie wissen wie sich Jemand fühlte anno dazumal der 98 Schröder gewählt hatte.

    • @Henne Solo:

      Bei der Union muss man sich tatsächlich fragen, welches Demokratieverständnis sie hat.

    • @Henne Solo:

      So waren sie schon immer. Manche WählerInnen haben das inzwischen verstanden, andere immer noch nicht. Dankbarkeit sollte man von CDU/CSU nicht erwarten. Auch keine Zivilcourage. Wer nicht den Mut hat, Frau Reichinnek in ein solches Gremium zu wählen, sollte eigentlich nicht in die Politik gehen.

      • @Aurego:

        "Dankbarkeit sollte man von CDU/CSU nicht erwarten."



        Dankbarkeit ist in der demokratischen Ordnung nicht vorgesehen. Das ist ein pseudomoralischer Standpunkt, der unangenehme andere Standpunkte verhindern soll.

  • Die Gepflogenheiten der „repräsentativen Demokratie“ werden abgeräumt wie die Kegeln beim Bowling. Parlamentarischen Ausschüsse sollen Gremien der Beratung der im Parlament vertretenen Fraktionen und Parteien sein oder, wie der Geheimdienst-Ausschuss, Gremien der demokratischen Kontrolle von staatlichen Diensten, die weitreichende Rechte haben. Es geht also nicht darum, dass die für die Ausschüsse vorgeschlagenen und gewählten Abgeordneten ihre Aufgaben gemäß den Vorstellungen einer parlamentarischen Mehrheit erfüllen, sondern die Differenzen innerhalb des Parlaments abbilden. Wozu gibt es denn eine parlamentarische Opposition, wenn die Mehrheit deren Rechte an allen Ecken und Enden bescheidet? Die Zeiten, in denen eine große parlamentarische Mehrheit einer wesentlichen kleineren Opposition noch Fraktionsrechte zubilligte sind damit wohl passé. Da braucht sich nun niemand mehr vor einer immer noch stärker werdenden AfD zu fürchten. Die neue Gangart: Gleichschaltung. Und immer mehr WählerInnen werden sich fragen, was ihr Stimme noch wert ist, in der „repräsentativen Demokratie“ und wählen im Zweifelsfall dann AfD.

    • @DemokratischeZelleEins:

      "Die Gepflogenheiten der „repräsentativen Demokratie“ werden abgeräumt wie die Kegeln beim Bowling. ... Wozu gibt es denn eine parlamentarische Opposition, wenn die Mehrheit deren Rechte an allen Ecken und Enden bescheidet?"



      Hm, von welcher Partei hab ich das vorher gehört?



      "...wählen im Zweifelsfall dann AfD."



      Genau.

      Wie war das mit der Gewissensfreiheit der Abgeordneten? Oder freien demokratischen Wahlen?



      Alles wurscht, wenn es um das eigene Pfründchen geht.

  • Laut ZDF heute stellte sich Konstantin von Notz, Grüne, der schon im Ausschuß sitzt, nicht auf die Seite Reichinek. Kann man nur hoffen, dass die Grüne Jugend Mumm zeigt und Reichinek für den Sitz im Geheimdienstgremum öffentlich unterstützt. Gibt es sonst noch "antikapitalistische Linke" (Bannwort der CDU gegenüber Reichinek) bei den Grünen, die Reichinek unterstützen? Wohl kaum, womit alles gesagt wäre.

    • @Lindenberg:

      Das würde ja passen. Kretschmann hat die Vorsitzende der Grünen Jugend ja schon zum Austritt aufgerufen und ihr die Linke empfohlen. Mit ACAB und "Eat the Rich" wollen die Grünen aus gutem Grund nichts zu tun haben.

  • Soweit ich es mitbekommen habe, geht es nur um die Person Fr, Reichinnek. Sie tritt ja ganz bewusst als linke Populistin auf, macht das geradezu (und mit Wahlerfolg) zu ihrem Markenkern. Auch wenn sie "Demokratin" ist, gäbe es (charakterlich) noch keine Sicherheiten dafür, dass sie bestimmte Erkenntnisse der Geheimdienste, die nicht für die große Öffentlichkeit bestimmt sind, bei nächster Gelegenheit preisgibt.



    Die Linke kann doch einfach eine andere Kandidatin aufstellen. Wieder einmal ein normaler parlamentarischer Vorgang, der skandalisiert wird. Hr. von Notz (Grüne/B'90) sieht das wohl ähnlich und meinte nur, so sind eben die Mehrheiten.

    • @Vigoleis:

      Da betreiben Sie jetzt aber massiven Misstrauensvorschuss. Worauf begründet der sich denn? Aus meiner Sicht nur Vermutungen, keine Beweise.

      • @hechtmaus:

        Vermutungen, die aber zusammenfassen, was eine Mehrheit des BT dazu bewogen haben wird, Fr. Reichinnek nicht das Vertrauen auszusprechen, die Linke im Kontrollgremium zu vertreten. Das lässt sicher Hr. van Aken grüßen...

      • @hechtmaus:

        Das ist keine Frage von Beweisen und Vermutungen, sondern von Vertrauen.

        Bei Stegner ging es auch nicht um Beweise.

    • @Vigoleis:

      Frau Reichinnek eine Populistin? Normalerweise hängen Populisten ihr Mäntelchen in den Wind und erzählen den Leuten, was sie gerne hören, während sie ihre eigenen Süppchen kochen. Von diesem Stadium ist Frau Reichinnek wohl noch ein Stückchen entfernt.

      • @Aurego:

        Eines der Hauptmerkmale des Populismus ist (u.a. laut Wikipedia) die Herstellung einer Dichotomie zwischen (unschuldigem, aber wissendem) Volk und einer korrupten Elite. Kapitalismus abzuschaffen, Sozialismus einzuführen und Milliardäre pauschal als Bedrohung für die Demokratie zu halten, kommt dem schon ziemlich nahe.



        Populisten behaupten eben auch normalerweise, für komplexe Probleme einfache Lösungen zu haben. Und das gibt es leider an beiden Enden des politischen Spektrums.

    • @Vigoleis:

      Und die Linke macht sich Erpressbar. Weshalb sollte CDU/CSU bestimmen dürfen wen die Linken aufstellen? Und ist es dann garantiert das dieser dann angenommen wird? Eher unwahrscheinlich.

      Die Linke ist bei der 2. Merzwahl UND der Schuldenbremse in Vorleistung gegangen.... Wie "Staatspolitisch" Die CDU ist sieht man hier deutlich. Es geht der CDUCSU nur um Posten geschachtelt und parteipolitische Spielchen. Um die Bürger und die Demokratie geht es denen sicherlich nicht!

      Die CDUCSU sind eine Schande für die parlamentarische Demokratie.

      • @HoboSapiens:

        "Weshalb sollte CDU/CSU bestimmen dürfen wen die Linken aufstellen?"



        Sie merken schon, dass das AfD-Argumentation ist?



        "Die Linke ist bei der 2. Merzwahl UND der Schuldenbremse in Vorleistung gegangen..."



        Ah, es ging seinerzeit also nicht um Überzeugungen und die Absicht, das richtige zu tun, sondern nur darum, einforderbare Gefälligkeiten anzuhäufen?



        "Die CDUCSU sind eine Schande für die parlamentarische Demokratie."



        Das mag sein. Aber da scheinen sie mir wahrhaftig nicht die einzigen zu sein.

      • @HoboSapiens:

        Im BT geht es nicht um "Vorleistung" oder ähnliche Kuhhändel. Letztlich geht es um Sachfragen bzw. um Mehrheitsbeschaffung.



        Also, wir werden sehen, wie das weitergeht. Z.B ob der Bürger bzw. der Souverän das auch so sieht: "Um die Bürger und die Demokratie geht es denen sicherlich nicht." Ich denke, diese Einschätzung der "Bürger" war letztlich das Ende der Ampelregierung.



        Ich habe ja nichts gegen ein sehr offensives Vertreten abweichender Meinungen. Aber ein Wahlergebnis zur Kenntnis zu nehmen, ist jetzt auch nicht zuviel verlangt, oder?

    • @Vigoleis:

      Wir könnten natürlich mal eine Debatte darüber führen, welche Erkenntnisse das sein sollten in einer Demokratie.

      Wie schauts z.B. mit den Leaks der TTIP GEHEIMdokumente aus, die Jan van Aken an Greenpeace leakte anno 2016?



      War auch illegal, war das nix was die Öffentlichkeit in einer Demoktratie (tja das heiß dann leider auch die potentiellen Feinde, kann man nix machen) wissen sollte?

      Der zweite Spitzenkandidat zur letzten Wahl dürfte damit auch raus sein, obwohl MdB und Parteichef.

      Ich bin ja so alt, ich kann mich noch dran erinnern als ich mal noch Hoffnung in von Notz als einen Aufklärer hatte, lange ists her!



      Aber da war Ströbele auch noch am leben und aktiv, muss man zu der Partei eigentlich noch mehr sagen als das Canan Bayram, seine Nachfolgerin, nicht mehr für sie antreten wollte weil die Partei nicht mehr erkennbar sei, sich zu weit von ihr entfernt habe?



      Insofern, Vertreter von denen als Maßstab für etwas zu nehmen , ich weiß ja nicht.

      • @freedomrights:

        "Wir könnten natürlich mal eine Debatte darüber führen, welche Erkenntnisse das sein sollten in einer Demokratie." Gern: Alles, was die Abgeordneten im Kontrollgremium erfahren, ist streng vertraulich. Es ist nicht an einzelnen Mitgliedern wie etwa Hr. van Aken zu entscheiden, was davon veröffentlicht werden soll/darf und was nicht.



        Wie Sie ja selbst schreiben: Es war "illegal" und somit ein mutmaßlicher Missbrauch seines Mandates (denn nur deshalb kam er an diese Infos). Vielleicht schaut man in der Union deshalb etwas genauer hin, wen man da hineinwählen soll.

    • @Vigoleis:

      "Soweit ich es mitbekommen habe, geht es nur um die Person Fr, Reichinnek. Sie tritt ja ganz bewusst als linke Populistin auf, macht das geradezu (und mit Wahlerfolg) zu ihrem Markenkern."

      Vielleicht überprüfen Sie erst Mal was Sie "mitbekommen" von wem und warum.



      Vielleicht stimmt Ihre STIMMUNG!, Ihr GEFÜHL, Ihre Befindlichkeit rein gar nicht überein mit der Wirklichkeit.

      Und übrigens: Nein. Es geht nicht bloß um eine "Person"

      Aber wer will schon rational und redlich im Diskurs sein.



      Wo doch STIMMUNG! so schön ist.



      Während man behauptet irgendwer anderes sei Populistin.

  • Die Regierung überwacht sich selbst, ein Traum für jede Regierung, ein Albtraum für die Demokratie.

    Woher kennen wir diesen Ab- und Umbau von demokratischen Einrichtungen?



    Ist es nicht ein Vorgang, vor dem wir gewarnt wurden, dass er einträte, wenn die anderen an die Macht kämen?



    Und jetzt tritt er ein, damit die anderen nicht an die Macht kommen, oder was?

    An dieser Stelle möchte ich an Werner Finck und Wolfgang Neuss erinnern, aber auch den kongenialen Wolfgang Müller, nicht vergessen.



    Kann all das Wirklichkeit sein, darf es wirklich sein?

  • Alles nur noch ein Kindergarten. Alles was da passiert. Aber die Krönung ist dieser Satz: „Dann würde ich mal laut darüber nachdenken, wie die CDU sich eigentlich vorstellt, in den kommenden vier Jahren hier Beschlüsse mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament zu fassen.“ Kein Wunder, dass die Politikverdrossenheit immer größer wird.

    • @JSch:

      Weshalb ist das die Krönung? (Täter-Opfer-Umkehr?)



      Die Krönung ist, dass die CDUCSU bei der 2. Merzwahl UND der Schuldenbremse "Staatspolitische Verantwortung" eingefordert hat, und jetzt eben genau diese Partei, die dies getan hat mit Füßen tritt. Das ist die Arroganz der Macht von CDUCSU.



      Die Frage bleibt zu beantworten: Wie stellt sich die CDUCSU die Beschlüsse der nächsten 4 Jahre vor?



      Wait: Sie hat es ja schon deutlich gesagt!!!



      -> "Wenn Ihr nicht nach unserer Pfeife tanzt, dann seid ihr schuld wenn wir die AFD als Partner nehmen müssen."



      Wird dann nur spannend, was die Opportunisten der SPD tun.

      • @HoboSapiens:

        „Wenn Ihr nicht nach unserer Pfeife tanzt, dann seid ihr schuld wenn wir die AFD als Partner nehmen müssen."



        GENAU DAS habe ich mir in dem Zh. auch schon öfter gedacht! Die Dummbeutel von der PdL dachten und denken ja, sie selbst seien die Brandmauer :-D

    • @JSch:

      Obs die Krönung ist weiß ich nicht, aber das Zitat passt gut in die politische Landschaft des Bundestages 2025 und zeigt das Teil der Linkspartei scheinbar gut um Establishment angekommen sind.... zumindest rhetorisch.

  • Machtspiele am Futtertrog



    Als die AfD überall ausgeschlossen wurde, jubelte die Linke. Nun wurde die Linke ausgeschlossen und beschwert sich.



    Für mich sind das reine Machtspiele derer die am Futtertrog sitzen. Es hat fast schon was von Trumpismus, der besetzt die Ämter auch nur so, wie es ihm gefällt.



    Künftig werden die Regierenden immer ein Argument finden, warum sie die Opposition ausschließen - das ist nicht gut.

  • "Für den AfD-Kandidaten Gerold Otten stimmten 127 Abgeordnete. Sein Fraktionskollege Martin Hess erhielt 121 Ja-Stimmen." Also vermutlich nur Abgeordnete aus der eigenen Partei

    „Dann würde ich mal laut darüber nachdenken, wie die CDU sich eigentlich vorstellt, in den kommenden vier Jahren hier Beschlüsse mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament zu fassen.“ Ja wenn ihr nicht für uns stimmt, dann wollen wir vielleicht später auch nicht oder stehen für irgendwelche Kompromisse bereit.



    Soweit nichts Neues im parlamentarischen Alltag.

    "„partei- und personalpolitisches Machtspiel" stimmt und Linke spielt zwnagsweise mit, zu erkennen an der Ankündigung wenn ihr "Heidi nicht wählt dann wollen wir vielleicht auch nicht ."

    Wäre aber wünschenswert zu wissen was die Vorbehalte gewesen sind, ob jetzt begründet oder nicht sie hätten gerne erwähnt werden dürfen. Zuzutrauen dass dann irgendwelche Besprechungen an die Öffentlichkeit kommen, die nicht dafür gedacht sind, wäre es mit Fr. Reichinnek zwar aber ich denke die These mit den Machtspiel trifft eher zu.

    Das nur ein Politiker der demokratischen Oppositionsparteien in diesem Gremium sitzt halte ich für bedenklich.

    • @Rabenbote:

      "Das nur ein Politiker der demokratischen Oppositionsparteien in diesem Gremium sitzt halte ich für bedenklich."



      Da stimme ich zu.



      Das Gezanke und Geschacher um die ganze Angelegenheit ebenfalls.

    • @Rabenbote:

      "Das nur ein Politiker der demokratischen Oppositionsparteien in diesem Gremium sitzt halte ich für bedenklich."

      Angesichts der Bedrohung europäischer Länder durch ein kriegerisches Russland: Halten Sie es da nicht für bedenklicher, wenn Politiker russlandnaher Parteien im Gremium sitzen?

      • @_Mephisto_:

        "Angesichts der Bedrohung europäischer Länder durch ein kriegerisches Russland: Halten Sie es da nicht für bedenklicher, wenn Politiker russlandnaher Parteien im Gremium sitzen?"



        Das ist reinste Kriegsrethorik und spaltet die Parteien und damit in die Gesellschaft in 'wir' und 'die'. Wo sowas hinführt, kennen wir aus der Geschichte.



        Ich teile Ihre Bedenken grundsätzlich wohl, allerdings sollte man sowas glaub ich lieber etwas tiefer, nämlich bei den agierenden Personen aufhängen.

      • @_Mephisto_:

        Ich halte die Linke bzw manche Teile in Bezug auf Russland für naiv im Gegensatz zum BSW oder gar der AFD, welche ich aber nicht als demokratisch bezeichnen würde, aber nicht für Russland nah.

        Ich denke nicht dass die Linke Geheimnisse an Russland verkaufen, eher dass sie meinen könnten irgendwas an die Presse durchzustecken, was besser unter Verschluss gehalten wurde. Die Möglichkeit besteht aber ob die das wirklich tun würden bleibt ein Fragezeichen. Zumal das letzte Mitglied der Linken dass meines Wissens such nicht gemacht hat.

        Ich kann ihre Skepsis nachvollziehen und sehe das ein Linkenmitglied kritischer sein könnte aber nur 1 Stimme der Opposition bei der Entscheidungsfindung finde ich recht wenig und aus demokratischer Sicht, die Opposition darf bei sowas nicht ohne guten Grund ausgeschlossen werden, und abgesehen von ihrer medialen Selbstinszenierung sehe ich da bei Fr Reichinnek auch nichts konkretes

        Keine Kontrolle oder zu wenig skeptische Stimmen gehen meist auf Kosten der Qualität solcher Gremien und dass die CDU das auch als Machtspiel genutzt hat ist recht offensichtlich.

        Von daher finde ich das Ganze bedenklich.

  • Tja Glückwunsch Heidi!

    Wolltest dazugehören, hast viele deiner Wähler dafür verkauft und trotzdem biste in den Augen der CSU, deiner Bundestagskollegen nix besser als die AfD Kandidaten...Nein, doch, oh! *HAHA*

    Gut, nix besser stimmt ja nicht, hey, ganze 133 bzw 139 Stimmen, respectively! Das war es sicher wert!

  • Wir haben jetzt endgültig die Trump Union: Populismus, Lügen, Kompromisslosigkeit

    Demokratische Prinzipien? Interessieren nicht mehr!



    Gerichtsurteile? Nur wenn sie in die eigene Agenda passen!



    Eine Partei, die nichtmal 30% der Wählerstimmen auf sich vereinen konnte, meint, Deutschland jetzt allein regieren zu können.



    Und die SPD macht bei diesen entsetzlichen Spiel einfach mit.

    Erneut wird die Demokratie von den Konservativen zu Grabe getragen. Wir haben jetzt endgültig Weimarer Verhältnisse.

    • @TeeTS:

      "Demokratische Prinzipien? Interessieren nicht mehr!"



      Ich neige ja auch dazu, der Union fast alles Schlechte zuzutrauen. Aber inwiefern ein Nichtwählen einer Person undemokratisch sein soll, erschließt sich mir nicht.

  • Die CDU ist und bleibt unwählbar. Beratungsresistent und bockbeinig.



    Sie suchen ihre Freunde doch lieber in der rechten Ecke, wo sie sich ja eigentlich am wohlsten fühlen.



    Schauderhaft und rückwärtsgewandt!

    • @ Christoph:

      "Die CDU ist und bleibt unwählbar... Sie suchen ihre Freunde doch lieber in der rechten Ecke..."



      Ich nehme an, das ist der Grund, warum die AfD-Kandidaten ebenfalls durchfielen?

    • @ Christoph:

      Bin gespannt, wer dieses Mal danach die Scherben auflesen darf.

  • Nachdem Jan van Aken öffentlich gemacht hat, dass er geheime Informationen vor Jahren verraten hat, ist das Misstrauen verständlich, oder?

    • @Dirk Osygus:

      Nu, da ging es um geheime TTIP-Verhandlungen. Ich erinnere da nur an die Dinge mit den privaten nicht öffentlichen Schiedsgerichten. Das waren Dinge, die für ein Wirtschaftsabkommen mit maximaler Intransparenz standen. Da wurde der öffentliche Druck immer größer, diese Verhandlungen einzustampfen und TTIP abzulehnen, und das zu Recht.

    • @Dirk Osygus:

      Wir als Bürger haben nicht viel von einem Gremium, dass so geheim ist, dass man nie erfährt, was sich da eigentlich tut. Und wir haben auch nichts von Geheimdiensten, die agieren, als seien sie niemandem Rechenschaft schuldig. Wenn wir so etwas wollen, bitten wir am besten unsere Kurfürsten (hoffentlich kriegen wir die noch zusammen), im Frankfurter Dom zusammenzukommen, um einen neuen Kaiser zu wählen.