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Friedrich Merz und IsraelAußenkanzler, verschließt Augen und Ohren

Kommentar von Alice von Lenthe

Eigentlich würde Merz gern vorn mitspielen in der internationalen Diplomatie. Wenn es um Nahost geht, sind die Erwartungen an Deutschland nicht groß.

Wurde schon wenige Tage später von eben diesen beiden Partnern außen vor gelassen: „Außenkanzler“ Friedrich Merz Foto: Kay Nietfeld/dpa

F riedrich Merz will Außenkanzler sein. Drei Tage nach seinem Amtsantritt reiste er zusammen mit den Regierungschefs von Frankreich und Großbritannien nach Kyjiw. Ein gelungener Auftakt, könnte man meinen, um Geschlossenheit unter den europäischen Partnern zu demonstrieren. Schade nur, dass Merz schon wenige Tage später von eben diesen beiden Partnern außen vor gelassen wurde.

Zusammen mit Kanada kündigten Frankreich und Großbritannien Sanktionen gegen Israel an, sollten dessen Militäroperation nicht eingestellt und umgehend ausreichend humanitäre Hilfsmittel in den Gazastreifen geliefert werden. Wer nicht in die Veröffentlichung dieses Statements eingeweiht war? Friedrich Merz – der Wanna-be-„Außenkanzler“. Eine Deutung dafür liegt auf der Hand: Aus Berlin war keine Unterstützung zu erwarten. Denn der Kanzler verschließt konsequent Augen und Ohren vor den Zuständen in Gaza.

Menschenrechtsorganisationen warnen vor einer Hungersnot. Immer mehr Staaten, darunter EU-Mitglieder, sehen Anzeichen eines Völkermords. Eine klare Mehrheit soll nun die Handelsbeziehungen mit Israel infrage stellen. Nicht so Friedrich Merz, der den gesuchten Kriegsverbrecher Netanjahu nach Deutschland einladen will und Waffenlieferungen an Israel stets guthieß. Er würde erwidern, aus der deutschen Geschichte ergebe sich eine besondere Verantwortung für Israels Existenz und Sicherheit.

Das kann aber nicht heißen, dass die deutsche Regierung der israelischen einen dauergültigen Blankoscheck ausstellen und die zigtausenden Toten, die Vertreibungs- und Besatzungspläne ignorieren sollte. Es muss möglich sein, Israels Recht auf Existenz zu verteidigen und gleichzeitig anzuerkennen, dass dessen Kriegsführung schon lange die Grenze der Verhältnismäßigkeit überschritten hat.

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Deutschlands enge Verbündete zeigen mit ihrem Statement, wie das geht – ohne Deutschland. Wer dauerhaft Augen und Ohren verschließt, wird eben nicht als außenpolitischer Player ernst genommen.

Anmerkung der Redaktion: Nach Kritik über den Titel haben wir diesen geändert. Der sensible Umgang mit allen Menschen ist der taz wichtig. Danke für die Hinweise.

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71 Kommentare

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  • "Eigentlich würde Merz gern vorn mitspielen in der internationalen Diplomatie.": Wer mit den großen Hunden pinkeln will braucht lange Beine, sonst wird er triefend nass. Sagt man in Bayern (und vielleicht auch anderswo).

  • Der Kanzler droht Deutschland in die außenpolitische Isolation zu führen, wenn er an einem falsch verstandenen Verständnis von Staatsraison festhält, das selbst einem Netanyahu noch den roten Teppich ausrollen will - da aber auch das Außenministerium unter Herrn Wadephul hier nicht als Korrektiv agieren kann und will, sehe ich „schwarz“.



    Vielleicht hätte die SPD in den Koalitionsverhandlungen doch besser auf das Außenamt statt auf das Finanzministerium bestehen sollen, mit dem sie (und Klingbeil) angesichts der desaströsen Haushaltslage nur verlieren kann.

  • Die Europäische Union ist weltweit der größte Geldgeber für die palästinensische Autonomiebehörde. Die Quasi-Regierung in Ramallah könnte ohne die EU-Hilfen kaum funktionieren. In der Periode von 2021 bis 2024 flossen rund 1,2 Milliarden Euro aus Europa in die Palästinensergebiete.

    Die Bundesrepublik trägt bei solchen Leistungen in der Regel mehr als ein Fünftel. Hohe Millionensummen gehen regelmäßig auch in die Sozialhilfe für besonders Bedürftige in den palästinensischen Gebieten die bislang über das Hilfswerk der UN ausgezahlt wurden.

    Nach den Ereignissen in den letzten zwei Jahren im Nahen Osten wäre es hilfreich zu erfahren für was diese Gelder tatsächlich verwendet wurden.

  • Dass Deutschland aufgrund seiner historischen Schuld keinen Wert darauf legt, mit am Tisch zu sitzen, wenn es um Sanktionen gegen Israel geht, ist eine Binse der internationalen Politik und keine generelle Abwertung. Etwaige Sanktionen sind im Zweifel auch nicht mit den USA abgestimmt, weil die - nicht erst unter Trump - da traditionell ähnlich denken, auch wenn sie nicht ansatzweise so viel Gepäck gegenüber dem jüdischen Volk haben.

    • @Normalo:

      Nun würden Sanktionen aber nicht gegenüber Juden, sondern gegenüber dem Staat Israel ausgesprochen. In Israel leben ja nicht nur Juden und solche die nicht in Israel leben würden natürlich auch nicht sanktioniert. Ich weiß auch, dass sich Israel seit dem (umstrittenen) Nationalstaatsgesetz als Staat des "jüdisches Volkes" bezeichnet. Umstritten war es ja deshalb, weil Kritiker mit dem Gesetz die Bürger mit arabischem Hintergrund diskriminiert sahen. Ich bin unsicher, ob es eine gute Idee ist, diese Terminologie so fortzuführen.

      de.wikipedia.org/w...atsgesetz_(Israel)

    • @Normalo:

      Gut, dann braucht es Deutschland und seines Kanzlers eben nicht, um zu wichtigen gemeinsamen außenpolitischen Weichenstellungen auch in der Israel-Politik in der EU zu kommen.



      Wenn dem so ist, einverstanden.



      Und über die Wirksamkeit eines inzwischen 17. Sanktionspaketes gegen Russland müssen wir uns dann auch nicht ernsthaft unterhalten - ohne konkrete US-amerikanische „man power“ (ökonomisch, militärisch) wird es nix damit, Putin in die Knie zu zwingen. Das war schon unter Biden so, unter Trump ist es nicht anders.

  • Das Grundproblem ist doch, dass zwischen dem außenpolitischen Anspruch und dem tatsächlichem Gewicht eine riesige Diskrepanz besteht. Niemand außerhalb Europas interessiert sich wirklich dafür, was der deutsche Kanzler will.

  • Bei mir entsteht zunehmend der Eindruck, dass Herr Merz nur bis zu dem Augenblick gedacht hat, an dem er endlich (!) die Sieger- äh Ernennungsurkunde zum Bundeskanzler aus den Händen des Bundespräsidenten entgegennehmen konnte.



    Innen- oder außenpolitische Visionen, gar konkrete Pläne, wie man den Karren aus dem Dreck ziehen könnte? Fehlanzeige.

  • Jetzt ist wieder. Wer das leugnet, oder auch nur unterlässt, dem deutlichst in Wort und Tat zu begegnen, ist ein Verbrecher. So unsere gesamte politische und mediale Elite. Deutschland beging Völkermord an den Juden und nun mit ihnen. Nein, nicht die waffenlieferungen waren die Mittäterschaft, sondern die Schaffung des rechtlichen, moralischen, politischen und publizistischen Freiraums zum Morden. Das ist pervertierte Staatsräson

  • "Wer dauerhaft Augen und Ohren verschließt, wird eben nicht als außenpolitischer Player ernst genommen."

    Merz hat die israelische Regierung dazu aufgefordert, seine "humanitären Verpflichtungen" zu erfüllen.



    Warum liest man im Artikel nichts dazu?

    Das "Augen und Ohren verschließen" würde ich an den Autor zurückgeben.

    • @Rudolf Fissner:

      Die Aufforderung von Merz wird Netanjahu sicher schwer beeindruckt haben und zu einer sofortigen Wende der Kriegsführung in Gaza führen .

      • @Flix:

        Deutschland ist von allen Ländern der Welt am wenigsten in der Position, gegenüber Israel die moralische Peitsche zu schwingen. Deshalb sehe ich es auch nicht als nötig an, dass gerade ein deutscher Appell, die eigene Politik zu überdenken, vor "Durchschlagskraft" strotzt.

        • @Normalo:

          Einverstanden. Aber in den Beziehungen der EU zu Israel geht es um wesentlich Substantielleres als das (symbolhafte) Schwingen moralischer Peitschen - die schweren Anschuldigungen gegenüber Israel verdichten sich inzwischen so weit, dass offenbar 17 von 27 EU-Mitgliedsstaaten meinen, dass das nicht ohne irgendeine außenpolitische Reaktion bleiben kann.



          Und - anderes Argument - die deutsche Verantwortung aus dem Zivilisationsbruch der Nazis kann auch so gelesen werden, dass es unserer Regierung nicht ansteht, in dieser Sache zu schweigen oder wie bisher herumzueiern und sich damit weltweit zu isolieren.

      • @Flix:

        Darum ging es in dem Artikel doch nicht.



        Es ging um den Vorwurf, Herr Merz würde Augen und Ohren verschließen. Stellt er die genannten Forderungen, tut er das, was ihm vorgeworfen wird, offensichtlich nicht.



        Dass sich Herr Netanjahu davon nicht beeindrucken lässt, können Sie Herrn Merz schwerlich vorwerfen.

    • @Rudolf Fissner:

      Und welche Konsequenzen hat Merz für den Fall angekündigt, dass Netanjahu seiner Forderung nicht entspricht? Welche Konsequenzen erwartest du?

    • @Rudolf Fissner:

      Na sowas aber auch! Ein solch überaus scharfes, fast zwingendes Argument, man solle "humanitäre Verpflichtungen erfüllen" das lässt Kriegsverbrecher aus Angst und Scham im Boden versinken und ist überaus wirkungsvoll. Da sind die Waffenlieferung an die Akteure gar nicht zu vergleichen.... Diese Aussage von Merz zeigt nur eines: er will sich gar nicht wirklich positionieren.

  • Olaf Scholz hat viel zu wenig kommentiert, das hat allen geschadet. Friedrich Merz quatscht viel zu oft herum, das fällt ihm dann auf die Füße und schadet auch allen. Schade, dass die Republik immer wieder solch miserable Kommunikationsakteure im Kanzleramt hat.

    • @Perkele:

      Merz wie zuvor schon Westerwelle, Gysi, Lindner kann genau Oppositionsrede: die Klage führen, Dinge aufpieksen.



      Ob er Weiteres kann, ist derzeit noch nicht abzusehen.

      Viel oder wenig ist da weniger der Punkt als das wohl Richtige und richtig.

  • Merz kommt aus der Nähe von Arnsberg, was will man da erwarten? Dort gibt es, bedingt durch Berg und Tal, kaum Weitblick. Selbst auf den Höhen regieren die dunklen Wälder. Es knackt und knistert, mehr nicht.

    • @Salinger:

      Sind die Vorwürfe wegen der Borniertheit der urbanen Eliten in diesem Land nicht schon groß genug?

      Wollen Sie wirklich unbedingt noch neues Futter dafür geben.

      • @rero:

        Öh! Sorry - Hörfehler? Oder was?

        Sagten Sie zu Arnsberg Nähe - urbane Eliten?



        Echt? Arnsberg - Panne inne Wanne!



        Niedereimer!



        “Stehst du morgens mit dem falschen Bein auf.



        Weiß um 10 Uhr satt!



        Das - die ganze Stadt“ •

        Ums mal klar anzusagen



        S’ reicht nichemal für urbanen Rasen

        unterm—-



        “Urbaner Rasen bezeichnet Rasenflächen, die in städtischen Gebieten angelegt sind, oft als Teil von Parks, Gärten oder öffentlichen Grünflächen. Diese Rasenflächen bieten nicht nur ästhetische und funktionale Vorteile, sondern spielen auch eine wichtige Rolle für das Stadtklima und die Biodiversität.



        Vorteile von urbanem Rasen:



        Klimaverbesserung:



        Rasenflächen können die Umgebungstemperatur senken, da sie Wasser verdunsten und so die Hitzeinselbildung in Städten reduzieren.



        Biodiversität:



        Selbst kleine Rasenflächen können Lebensraum für Insekten und Kleintiere bieten und somit zur städtischen Biodiversität beitragen.



        Wassermanagement:



        Rasenflächen können Regenwasser aufnehmen und somit die Belastung der Kanalisation bei Starkregen reduzieren.



        Luftreinigung:



        Gräser filtern Staub und Schadstoffe aus der Luft und tragen somit zur Verbesserung der Luftqualität in Städten bei.



        Lärmreduktion:…ff

      • @rero:

        Als Dorfbewohner auf dem flachen Land kann ich Salinger nur zustimmen. Das hat nichts mit urbanen Eliten zu tun. Kleingeister wie Merz finden sich überall in Stadt und Land.

        • @Flix:

          Aber @Salinger hat Merz' Charakter und Verhalten allein darauf zurückgeführt, dass er für ihn "hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen" aufgewachsen ist.

          Von Ihrer ebenso richtigen, wie banalen Erkenntnis, dass es in Stadt und Land kluge und Dumme gibt, es also nichts damit zu tun hat, wo man aufwächst, lese ich da nichts.

    • @Salinger:

      Naja, nur weite Roggenfelder wären jetzt auch kein Zaubermittel.



      Er könnte es auch besser wissen, Laschet etwa war da früher weiter, doch ist halt auch die Drittbesetzung. Und wer einen Opa-Honoratioren preist, der wohl nicht alles richtig machte damals, kompensiert gerne mal über - und verwechselt Juden und Israel dabei.

      • @Janix:

        Ist Ihnen nie der Gedanke gekommen, dass Merz gar keinen Grund sehen könnte, wegen seines Opas und seiner früheren Äußerungen zu ihm irgendetwas "kompensieren" zu müssen?

        Das Thema ist hier zwar sehr ausführlich behandelt worden, und hat auch die vermutlich erwünschte Empörung hervorgerufen. Aber jenseits der "taz" scheint das kaum jemanden wirklich zu interessieren, oder gar aufzuregen.

  • Ist es nicht so, daß Macron und Starmer nur noch ihre Restzeit auf ihren Positionen absitzen, bis zu den nächsten Wahlen? Und was kommt dann?

    • @Kommen Tier:

      Da es keine allgemein gültige Definition gibt, ab wann gewählte Regierungen 'nur noch absitzen' und endliche Amtszeiten ein wesentlicher Bestandteil von Demokratie sind, muss man das wohl selbst einschätzen.

      Was jedenfalls nachprüfbar so ist: In Frankreich wird 2027 gewählt, in Großbritannien 2029. Was dann kommt, entscheiden die Wählerinnen und Wähler.

  • "Es muss möglich sein, Israels Recht auf Existenz zu verteidigen und.."

    Scheint ein deutsches Trauma zu sein, so oft wie dieser Satz hierzulande runtergebetet wird.

    Die größte Militärmacht und einzige Atommacht der Region dazu mit der Schutzmacht USA im Rücken ist garantiert nicht angewiesen auf eine wie auch immer ausgerichtete "Verteidigung" Deutschlands zur Existenzsicherung.

    Die größte Gefahr für Israels Existenz und zwar als Demokratie und Rechtsstaat sitzt in deren eigenen Reihen und trägt den Namen Nethanjahu.

    Ein Mann der seit dem Oslo Abkommen alles daran gesetzt hat einen Staat Palästina zu verhindern und dafür auch mit Terroristen kooperiert hat.

    Ein Mann der Krieg führt um im Amt zu bleiben damit seine Immunität gewahrt bleibt und dessen Agenda die größte Gefahr für die israelische Sicherheit darstellt. Innen- wie Aussenpolitisch.

    Ein Land, in dem der Bundespräsident bei einem gesuchten Kriegsverbrecher zum Tee vorbeischaut und dem Bundeskanzler die Beziehung zu diesem Kriegsverbrecher anscheinend so wichtig ist, dass er dafür sogar geltendes Recht brechen würde und dieses mit historischer Verantwortung begründet, ist geistig und moralisch Bankrott.

    • @Sam Spade:

      Ja, es "wird vermutet", dass Israel Atomwaffen besitzt. Sie haben da ganz offensichtlich gesichertes Wissen, so wie Sie schreiben.



      Das ist das wirklich Schlimme an den Kommentaren zu Themen, die Israel betreffen: diese ständigen "Kompetenten".

    • @Sam Spade:

      Dankeschön! Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

    • @Sam Spade:

      Zu Oslo-Abkommen und Staat Palästina verhindern hier mal www.instagram.com/...h1MDI5Z2hmazFqeQ== ein O-Ton von Bill Clinton, was Arafat an Staat Palästina AUSGESCHLAGEN hat: 96% der West Bank, 4% israelisches Gebiet zur Kompensation + Ost-Jerusalem als Hauptstadt.



      .



      Auf den Demos dieser Tage wird nicht beziehungslos "From the River to the Sea!" skandiert, sich mit der Hamas solidarisiert!

    • Annette Hauschild , Autor*in ,
      @Sam Spade:

      Ich denke nicht, dass Netanjahu im Amt bleiben will, um seine Immunität zu bewahren, sondern weil er glaubt, dass ohne ihn Israel verloren ist. Sein Lebensziel ist es, die Existenz des JÜDISCHEN Staates zu garantieren. Und festzuschreiben, auch nach seinem Tod.. Deshalb muss er eine Zwei- Staaten- Lösung um alles in der Welt verhindern, und er ist jetzt so kurz vor seinem Ziel, da kommen wieder Probleme.

      Die größte Bedrohung der Sicherheit Israels sind aber die religiösen messianischen Siedler und ihre christlichen zionistischen Freunde aus den USA, die hin der BRD noch niemand auf dem Schirm zu haben scheint, allenfalls als Irrationale Schlägerbande. Bezalel Smotrich hat nichts anderes im Sinn als Gaza platzzuhalten und Siedlungen drafzupflanzen und bis Ende dieses Jahres in der Westbank das Gleiche zu tun. Er ist defacto Gouverneur der Westbank. Es sieht ganz so aus als werde ihm das Gelingen. Der Mann und sein Kumpan Ben Gvir sind sind brandgefährlich und müssen gestoppt werden. Sanktionen sind hilfreich, ein Haftbefehl wäre besser. Südkorea soll gegen beide Haftbefehle erlassen haben. Am besten wäre eine bewaffnete Intervention zum Schutz der Palästinenser.

    • @Sam Spade:

      DE ist im Zusammenhang mit Israel nicht "Ein Land", sondern DAS Land, das den Holocaust zu verantworten hat. Da großspurig von "geistig und moralisch Bankrott" zu reden ist das Ebengleiche.

      • @Rudolf Fissner:

        Mit meiner bescheidenen norwegischen Aussenperspektive würde ich hier einmal anführen, dass die Lehre aus dem Holocaust darin bestehen sollte, anzuerkennen das die Würde des Menschen unantastbar ist.

        Eine historische Verantwortung Deutschlands ließe sich dann daraus in der Form ableiten mit allen Mitteln zu verhindern, dass sich derartige Gräueltaten, wie sie sich gegenüber den Juden ereignet haben, in welcher gearteter Form auch immer, wiederholen. Dieses Prinzip hätte dann eine universelle Gültigkeit. Bedeutet fernab von Staat und Nation.

        Die deutsche Fokussierung auf eine Nation ist das genaue Gegenteil dieses Prinzips und unterwandert dadurch die von mir aufgeführten Grundsätze und führt zu den Ergebnissen die wir jetzt in der Verhaltensweise der deutschen Staatsoberhäupter beobachten können.

        Bedeutet gleichzeitig, hier wurden nicht nur keine Lehren gezogen, sondern es steht immer noch die Schuldfrage im Zentrum der eigenen Handlungsfreiräume.

        Das hat dann allerdings 80 Jahre nach Kriegsende eher etwas von einem kollektiven Trauma, welches über Generationen vererbt wurde und fällt eher in den Bereich der Psychologie. Hat nämlich mit Menschenwürde nur wenig zu tun.

        • @Sam Spade:

          Auch wenn Sie nun zum wiederholten Male versuchen, das Verhältnis zu pathologisieren: Der Staat Israel ist von Juden gegründet worden, die den Holocaust zum Teil nur knapp überlebt haben. Und dieser Genozid ist von Deutschen begannen worden. Allein aufgrund dieser Tatsache kann Deutschland die Existenz des jüdischen Staates nicht gleichgültig sein. Und schon gar nicht in einem Konflikt, bei dem die andere Seite erkennbar auf Vernichtung aus ist, wie am 7. Oktober eigentlich auch dem Letzten klar geworden sein sollte. Wie Sie allerdings entgegen Ihren vollmundigen Grundsätzen verhindern wollen, "dass sich derartige Gräueltaten (...) wiederholen", habe ich Ihren Auslassungen nicht entnehmen können.



          Denn was Sie als "deutsche Fokussierung auf eine Nation" beklagen, trägt schlicht dem Umstand Rechnung, dass der Staat Israel von Juden innerhalb und außerhalb als Existenzgarantie verstanden - auch eine Lehre aus dem Holocaust, die Ihnen offenbar unbegreiflich ist. Wobei, nebenbei bemerkt, dafür, dass Sie die nationale Fokussierung beklagen, bringen Sie hier doch bemerkenswert häufig Ihre eigene nationale Identität mit ins Spiel.

    • @Sam Spade:

      Yes.…anschließe mich

    • @Sam Spade:

      Verstehen Sie mich nicht falsch: Nethanjahu ist sicherlich ein Kriegsverbrecher, aber seine menschenverachtende Politik im Gaza und Libanon hat doch fraglos die Hamas und Hisbollah und auch den Iran deutlich geschwächt. So sehr, dass Israel offensichtlich darüber nachenken kann, gegen Irans Atomanlagen militärisch vorzugehen. Das seine Agenda die größte Gefahr für die israelische Sicherheit darstellt (und damit ist eben Existenz des Staates gemeint und nicht die von Demokratie und Rechtstaalichkeit - egal ob Ihnen und mir das gefällt), kann ich nicht sehen. Ich glaube hinter Ihrer Analyse steckt eher der Wunsch, dass sich - ich sag es einmal so - das Böse nicht durchsetzen soll und wird. Bei Letzterem habe ich meine Zweifel...

      • @mlevi:

        Das wissen wir noch nicht, ob das harte israelische Vorgehen den Iran, Hisbollah und Hamas wirklich geschwächt hat … noch ist das Ende der Geschichte nicht erreicht (so sehr sich das einige in die eine oder andere Richtung auch wünschen mögen).



        Und dabei geht es nicht mal um den katastrophalen außenpolitischen Errratismus Trumps - denn dass die US-Freundschaft mit Israel immer unverbrüchlich feststehen wird, ist gewiss.



        Und eines steht auch fest: wenn andere westliche Akteure wie die EU jetzt wanken, liegt das NICHT an etwaigen „Einflüsterungen“ der „Achse des Bösen“ - das wäre zu viel der Ehre! -, sondern ganz alleine an der Borniertheit, der Skrupellosigkeit und dem Machtinstinkt eines Netanyahu und der sich steigernden Radikalität seiner Regierung.

      • @mlevi:

        Der Preis für die Schwächung vom Hamas und Hisbollah waren allerdings Methoden, die nicht ohne Grund als genozidal beschrieben wurden. Men läuft hier Gefahr, palästinensische Leben für zweitklassig und den eigenen Interessen untergeordnet zu erklären. Den Hinweis darauf, dass die iranischen Atomanlagen legal sind und ein Angriff auf sie ein weiteres Verbrechen darstellen würde, erspare ich mir hier.

  • Ich bin gespannt auf die Gesichter der deutschen Politiker, wenn Netanjahu eines Tages vor Gericht steht. Der Tag wird kommen.

    • Annette Hauschild , Autor*in ,
      @Dr. Opdenhoff:

      Hoffentlich.. aber auch Ben Gvir und Bezalel Smotrich. Die heizen den Vernichtungskrieg in Gaza an und in seinem Schatten begehen die ethnische Säuberung der Westbank.

    • @Dr. Opdenhoff:

      Was erwarten Sie?

      Das wird keinen deutschen Politiker überraschen.

  • Erst heute bequemte sich sich das heute journal zu einer Live-Schalte nach Gaza, wo eine britische Ärztin über die unhaltbaren humanitären Zustände, besonders der Kinder, berichtete. Sie befürchtet hunderte Tote, sollte das Krankenhaus wie viele andere Krankenhäuser in Gaza auch evakuiert werden.



    Zudem wurde heute laut ZDF von israelischen Soldaten auf Diplomaten in Gaza geschossen.

    Keine Sondersendung in ARD und ZDF angesichts des zivilen Sterbens in Gaza, dem auch viele unschuldige israelische Soldaten aufgrund einer rechtsextremen Politik der Regierung in Israel zum Opfer fallen.



    Annalena Baerbock kritisierte als Außenministerin den israelischen Angriff auf eine Klinik im Gazastreifen. Soll das gleiche nun mit der letzten Klinik in Gaza geschehen? Deutsche Politik und viele deutsche Medien schweigen weitgehend angesichts dieser drohenden Konsequenz.

    • Annette Hauschild , Autor*in ,
      @Lindenberg:

      Annalena Baerbock hat dennoch weiterhin Waffenlieferungen zugestimmt. Zwar hat die Regierung auf Druck der Grünen eine Zeitlang damit ausgesetzt, bis Israel eine schriftliche Erklärung abgab, dass diese Dinger nicht völkerrechtswidrig eingesetzt wurden. Es handelte sich überwiegend um Übungsmunition und Ersatzteile, die meines Erachtens auch gesperrt werden müssen. sie hat öffentlich allen Ernstes erklärt, die Anwesenheit von Terroristen in einem geschützten Gebäude führe dazu, dass das Gebäude seinen Schutzstatus verliere.

    • @Lindenberg:

      Ich bin für eine Sondersendung welche die Proteste gegen Hamas beleuchtet, die nun den dritten Tag in Folge im südlichen Gazastreifen stattfinden (BBC berichtet www.bbc.com/news/articles/cyvmmr154v2o ).

      Davon nichts in der Taz gelesen, welche doch eigentlich Links und Bewegungsnah sein soll?

      Die Taz hat wenigstens Hamza Howidy schreiben lassen, doch er war der erste der den Finger wirklich wirksam auf Hamas Foltertodesschlächter gelegt hat.

      Zur Erinnerung: "In March, 22-year old Oday a-Rubai was abducted and tortured to death by armed gunmen after taking part in anti-Hamas protests in Gaza City."

      • @ToSten23:

        Da müsste man ja immerzu dazu erwähnen, was mit den Protestierenden geschieht und was das für 'armed gunmen' sind. Das schmeckt den Bewegungsnahen aber dann so gar nicht.

      • @ToSten23:

        Die Hamas wird so lange eine perfekte Ausrede und Wasser auf den Mühlen haben,



        wie Netanyahus Israel den Gazastreifen stranguliert, zerbombt, aushungert, Vertreibung ankündigt



        und der Westen/ die angeblich bösen Christen tatsächlich Doppelstandards bei Menschenrechten pflegen.

        Ich drücke wie auch der liberalen Linken in Israel, ja noch mehr, der Opposition in Gaza die Daumen. Wenn wir der es ermöglichen wollen, dann sollte besser die erwähnte Ausrede der Hamas enden müssen. Und Netanyahu muss die ihm nützliche Spalterfraktion Hamas preisgeben.

      • @ToSten23:

        Die regelmäßige "Die-aber-auch-und-noch-viel-schlimmer!"- Replik ist ermüdend und hilft nicht weiter.

        Die taz bemüht sich redlich, ausgewogen zu berichten, und obwohl oder gerade weil auch mir nicht jeder Artikel oder jede Meinungsäußerung von Seiten der Journalist*innen gefällt, weiß ich das sehr zu schätzen. Siehe dazu auch die heutige taz-Lage von Ulrike Winkelmann und das Statement der taz zu Nicholas Potter vor ein paar Tagen.

      • @ToSten23:

        Danke für den Kommentar, insbesondere auch den link zur BBC.



        .



        Wenn z.B. Erik Marquardt hier www.instagram.com/...h=N296cXY3d2Z0aGJq schreibt: 》Man kann die Hamas-Terroristen verurteilen UND massive Kriegsverbrechen im Gazastreifen verurteilen《 ist das zwar richtig, zeigt aber in seiner Gegenüberstellung 》Es ist kein Fußballspiel. Man muss sich nicht für ein Team entscheiden《 -, dass Kriegsverbrechen der Hamas nicht gemeint sind (es werden immer noch Geiseln gefoltert, Zivilisten als menschliche Schutzschilde missbraucht): es ist ein Lippenbekenntnis, der Hamas-Teil fällt aus.



        .



        In großen Teilen der Linken gilt die Hamas immer noch als Befreiungsbewegung. DAS verhindert eine echte Solidarisierung mit der Zivilbevölkerung in Gaza: es müsste täglich weltweite Appelle geben, politischen und wirtschaftlichen Druck mit dem Ziel, dass die Hamas die Geiseln freilässt, die Waffen niederlegt und vor Gericht gestellt wird.



        .



        Was immer noch der Schlüssel zur Beendung des Kriegs wäre, der mit dem Massaker der Hamas vom 7. Oktober begonnen hat.



        .



        Und einstweilen würde es berechtigte Kritik am Vorgehen Israels glaubwürdig machen.

  • Die Haltung von Bundeskanzler Merz ist richtig und wichtig!

    • @Pete75_:

      Was ist daran richtig, einen Rechtsbruch anzukündigen und einem mutmaßlichen Kriegsverbrecher wie Netanjahu in Deutschland empfangen zu wollen, statt ihn festzunehmen und an den Internationalen Strafgerichtshof zu überstellen? Das ist keine Haltung sondern Feigheit.



      Deutschland muss seine Solidarität mit Israel dadurch zum Ausdruck bringen, dass es die Teile der Bevölkerung stärkt, die gegen den Krieg in Gaza und im Westjordanland sind und eine Aussöhnung mit den Palästinensern suchen. Die Kontakte zur korrupten, teils rechtsextreme Netanjahu-Regierung müssen auf ein Minimum reduziert werden, wer glaubt, in irgendeiner Weise Einfluss auf deren Politik nehmen zu können, irrt gewaltig.

    • @Pete75_:

      Haltung ist nicht alles.



      Außer, Sie wären Osteopath.

      Sie sollte ferner dann auch tatsächlich richtig und wichtig sein.

      Da fehlt uns gerade Ihr Argument, warum das der Fall sein sollte.



      Warum nicht, ist im Artikel mehrfach genannt.



      Ergänzen Sie vielleicht noch?

  • " ... gleichzeitig anzuerkennen, dass dessen Kriegsführung schon lange die Grenze der Verhältnismäßigkeit überschritten hat."

    Warum in Anbetracht der realen Verhältnisse so unverhältnismässig zurückhaltend formuliert?



    Wären deutlichere Worte schon zu viel gesagt?

    Das erkennbare Ausmaß der Verheerung kennzeichnet nicht eine Grenzüberschreitung der Verhältnismässigkeit, sondern es offenbart die kriegerische Umsetzung eines öffentlich erklärten Ziels. Fehlen dafür die Worte nicht nur beim Kanzler?

  • …anschließe mich “…und auch sonst von mäßigem Verstand!“ Woll

  • "...und Waffenlieferungen an Israel stets guthieß"



    Das haben die Grünen, die SPD und die FDP unter der Ampel doch auch 3 Jahr gut geheißen und Waffen geliefert, wo soll jetzt da was anders sein?

    • @Hans Dampf:

      Nun macht es auch die CDU! 🤪

  • Natürlich lässt Frankreich und Großbritannien Merz "außen vor", wenn es eine Israelpolitik betreiben will, von der London und Paris wissen, dass Berlin sie nicht mitträgt. Da hat allerdings doch überhaupt nichts mit der Frage zu tun, ob Deutschland als außenpolitischer Player ernst genommen wird. Offensichtlich gibt es da unterschiedliche Interessen oder Befindlichkeiten. Ergo auch keine gemeinsame Linie. Es wird Fälle geben, wo Deutschland ebenso allein oder mit anderen Partnern ohne Frankreich und Großbritannien seinen außenpolitischen Interessen nachgeht. Also: No Problem.

  • Da steckt wohl Herz und Verstand noch immer in der Vergangenheit seiner Familie fest. So was von sowas kommt, wenn man seine familiäre Vergangenheit nicht ehrlich und offen aufarbeiten will. Das blockiert im Geiste, wenn die Fragestellungen mal messerscharf mit historischer Ehrlichkeit beantwortet werden müssen. Obwohl er damit noch kein "Messermann" ist. Die Schuldgefühle gegenüber Israel sind scheinbar größer als jede ehrliche und aufrichtige Unterstützung der Menschen in Israel und Gaza, um keine verbrecherischen Handlungen, wie sie in unserer Geschichte und der unserer Großeltern und Eltern geschehen sind, zu wiederholen. Wie war das noch Herr Merz - Nie Wieder! Das gilt für alle menschenverachtendenden Taten, und umso mehr wenn international gesuchte Kriegsverbrecher bestenfalls zur Verhaftung einzuladen sind, nicht erst wenn die nächste Schoa losgetreten wird. Ob so etwas je rechtzeitig bemerkt würde von unserer rechten Mitte, ist zu bezweifeln.

  • "Wer dauerhaft Augen und Ohren verschließt, wird eben nicht als außenpolitischer Player ernst genommen."- Und muss sich nicht wundern, wenn irgendwann Anklage wegen Beihilfe erfolgt.



    Unter führenden Rechtsexperten und international renommierten Völkermord- Experten und Organisationen wie das Lemkin-Instititut und GenocideWatch ist das Urteil doch recht eindeutig, wie eine der Expertinnen sagte, die Opposition ist fast ausschließlich politisch nicht rechtlich. Auch wenn es scheinbar immer wieder vergessen wird, die Völkermord- Konventionen dienen vor allem erstmal auch der Prävention und daraus ergeben sich rechtliche Konsequenzen für alle Staaten. Aber hier möchten ja viele einfach weiterhin Augen und Ohren verschließen. Man muss sich nur mal die Situation der letzten zwei Monate zu Gemüte führen mit Totalblockade und dann die Worte der isr. Regierung zum Thema Vertreibung, der Zerstörung (Netanjahu.: "destroying more and more houses [in Gaza and Palestinians accordingly] have nowhere to return") von Infrastruktur ist für mich eine absichtliche Auferlegung von Lebensbedingungen für die Gruppe, die geeignet sind, ihre körperliche Zerstörung ganz oder teilweise herbeizuführen.

  • Merz ist kein König oder Präsident - er muss schon Innenpolitik hinbekommen, zumal die Union ja sonst erst recht niemanden mit Vernunft dazu im Kabinett hat.



    Wenn er herumreisen will, hätte er Außenminister machen sollen. Mit Günther oder sogar Laschet stünde ein besserer Ersatz zur Verfügung.

    Bei Israel darf er solche Harakiriaden wie Netanyahu-Empfangenwollen nie mehr begehen. Gleiches Recht für alle. Menschenrechte gelten auch für Palästinenser. Völker- und Kriegsrecht auch für Israel.

  • Merz ist in Menschenrechtsfragen offenbar ebenso unbedarft wie als Bundeskanzler. Vielleicht erklärt ihm mal jemand, der sich auskennt, was es mit Völker- und Menschenrechten auf sich hat und aus welchen Anlässen diese proklamiert wurden.

    Deutschland hat mit F. Merz die nächsten 4 Jahre wirklich ein Problem, ebenso wie die USA mit Trump.

    • @Uns Uwe:

      Als Jurist sollte ihm das klar sein, nur zeigt er in seinen Aussagen immer wieder, dass ihm die Einhaltung geltenden Rechts scheißegal ist, solange er sich davon politische Vorteile verspricht.

  • Blinde und taube Menschen “verschließen” ihre Augen und Ohren nicht vor der Realität, sondern können vor allem nicht hören oder sehen - das hat nix mit Ignoranz oder Bockigkeit zu tun. Könnt ihr diese Metapher vielleicht einfach mal beerdigen?

    • @Muriel H.:

      Eigentlich ist sie Ableismus, da haben Sie recht.

    • @Muriel H.:

      Fair enough

      Kognitive Dissonanz, vielleicht?

  • Zeitenwende bei der taz? Vor Monaten wurden hier noch ganz andere Parolen verbreitet. Aber jeder ist ja lernfähig.

    • @Manfred Peter:

      Na, nicht ganz. Es soll zum Beispiel Leute geben, die immer noch nicht begriffen haben, dass Zeitungen keine Monolithen sind und durchaus verschiedene Positionen abbilden können.

      Vgl. das begeistert-affirmative Interview mit Pankaj Mishra von dieser Woche und der Verriss seines neuesten Pamphlets einige Zeit vorher.

  • Dem kann man nur recht geben. Ich freue mich wirklich, wie sich die Berichterstattung in den letzten Wochen auch in Deutschland gewandelt hat.

  • gruppenzwang ist doof. Israels verhalten gegenüber gaza doofer. Muss das eine jetzt gegen das andere in Stellung gebracht werden?

    und des weiteren: Wer denkt an Jemen? Sanktion vs Saudi Arabia now!

  • Sind Kanada, Frankreich und Großbritannien jetzt böööse?