piwik no script img

Debatte über Geld für die BahnTeures Ticket oder Straßen sparen

Woher soll Geld für die Schiene kommen? Aus einem verteuerten Deutschlandticket, meint Finanzminister Lindner. Umweltverbände haben eine andere Idee.

Schiene geht über Straße, finden BUND, Verdi, Klima-Allianz und der ACE Autoclub Europa Foto: Paul Langrock

Berlin taz/dpa | Wie lange können die Menschen in Deutschland noch für 49 Euro im Monat durchs Land fahren? Die Frage steht schon seit einiger Zeit im Raum: Dass das sogenannte Deutschlandticket im kommenden Jahr teurer wird, gilt als wahrscheinlich. Jetzt hat Finanzminister Christian Lindner (FDP) die Debatte angesichts dringender Bahn-Investitionen neu angefacht. Umweltverbände machen währenddessen einen eigenen Vorschlag dafür, wie sich die Finanzprobleme im Verkehrssektor lösen ließen.

„Irgendwann muss die Politik entscheiden, ob wir eher in die Schiene investieren wollen oder ob der Preis von 49 Euro bleiben soll“, sagte Lindner der Welt am Sonntag. Der Bund ringt aktuell um den Haushalt für 2025. Mehrmals schlug der Finanzminister vor, Sozialausgaben einzusparen – auch das 49-Euro-Ticket wird aus dem Sozialetat finanziert.

„Die Politik darf bei der Preissteigerung nicht übertreiben“, warnte der Vorsitzende des Fahrgastverbands Pro Bahn, Detlef Neuß im WDR. „Das Ticket darf im kommenden Jahr nicht teurer werden als 59 Euro.“ Auch die SPD konterte Lindners Vorstoß: Das Deutschlandticket sei ein „absolutes Erfolgsprojekt“, sagte Fraktionsvize Detlef Müller. „Ein wichtiger Faktor für diesen Erfolg ist Planbarkeit und Preisstabilität des Angebotes.“

Bei der Bahn steht die Generalsanierung hoch belasteter Strecken an – das kostet den Bund Milliarden. Ein Abbau der Förderung für das Deutschlandticket könnte nur einen winzigen Bruchteil dessen decken.

20 Milliarden Euro liegen auf der Straße

Rund 20 Milliarden Euro könnte das Bundesverkehrsministerium hingegen sparen, wenn es Straßenneubauprojekte auf Eis legen würde. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS), die der BUND, die Gewerkschaft Verdi, die Klima-Allianz Deutschland und der ACE Auto Club Europa in Auftrag gegeben haben.

Der Bundesverkehrswegeplan 2030 sehe 850 Kilometer neue Autobahnen vor und rechne dafür mit Kosten, die nicht mehr aktuell seien – die Projekte kosteten über 40 Prozent mehr als das, was bisher für sie veranschlagt wurde.

„Die Bundesregierung muss endlich den Fokus weg von klimaschädlichen und teuren Autobahnneubauprojekten legen“, sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle, „hin zum notwendigen, naturverträglichen Ausbau der Schiene“.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

59 Kommentare

 / 
  • Moderation , Moderator

    Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen. Wenn die Diskussionen ausfallend werden, zu weit vom Thema abweichen, oder die Zahl der Kommentare zu groß wird, wird das manchmal leider nötig. Sonst können wir die Kommentare nicht mehr zeitnah moderieren. 

  • Das D-TICKET muss bezahlbar bleiben. Sonst ist die Idee dahinter bald kaputt. Und es gibt immer einen Weg, die Infrastruktur für den Verkehr zu stärken

  • Wenn man der Straße das Geld wegnimmt, bekommt der ÖV ein großes Finanzierungsproblem. Der ist von den Einnahmen des Straßenverkehrs auf Gedeih und Verderb abhängig.

  • Wer entscheidet denn, was sinnlose und was sinnvolle Autobahnprojekte sind?



    Bundesweit müssen ca. 8.000 Autobahnbrücken saniert werden. Dazu noch ca. 3000 Brücken auf Bundestrassen. Was passiert während der Sanierungsphase? Die Autos rollen durch die Städte. Lüdenscheid ist ein aktuelles Beispiel.



    Die Sanierungen dauern Jahrzehnte, weil die letzten 30 Jahre nichts gemacht wurde. Der Staat könnte auch 500Mrd zur Verfügung stellen, es würde nicht sehr viel schneller gehen.



    Und beim ÖPNV Ausbau ist es ähnlich. Hier kommt noch dazu, dass Anwohner oder Verbände direkt klagen, wenn in ihrer Nähe eine Bahntrasse gebaut werden soll.



    Ähnlich wie auch bei dem ganzen Thema WKA. Jeder will die Wende, aber so, dass es mir keine Schmerzen bereitet.

  • Das 49€-Ticket ist genial für mich. Ich lasse das Auto stehen und fahre sehr bequem mit dem Bus. Keine Parkplatzsuche am überfüllten Arbeitsplatz. Spart Sprit und schont das Auto enorm.

  • Mh, wer da wohl bloß die Auto- und Regierungsparteien wie CDU, CSU, FDP, SPD, AFD ... in Bund und Ländern gewählt hat?

    • @Uranus:

      Grüne regieren übrigens auch mit und setzen Prioritäten beim Auto. Z.B. bei uns in Bremen.

    • @Uranus:

      Sie vergessen jene Partei, die schon mal zur Landtagswahl plakatiert hat "Autoindustrie retten - Grün wählen". Natürlich nur gezielt punktuell (und im Internet gezielt ausgespielt), weil man Wähler gewinnen und nicht abschrecken wollte. Und die mit Landesgeld den Bund zur Elektrifizierung einer Bundesstraße überredet hat zwei Jahre bevor sie ein Elektrifizierungsprogramm für Bahnstrecken aufgestellt hat, das ohne Geld vom Bund nie richtig ins Laufen kommen wird.

  • So wie es aussieht hat man sowohl beim Straßenbau als auch beim ÖPNV all die Jahre gespart. Bremen z.B. steckt aktuell Gelder vor allem in die Sanierung von Brücken. ÖPNV und Radwege müssen hinten an stehen.

    Es ist insofern auch ein Märchen, dass der Autoverkehr die Prinzessin der Verkehrspolitiker ist. Die hat soviele Schlaglöcher im Gesicht wie es zu wenige gute Radwege gibt.

    Es gibt also eine heftige Konkurrenz um finanzielle Ressourcen. Und die Entscheidungen dazu werden nicht von Papa Wissing getroffen, sondern von den Betroffenen auf Länderebene und in den Kommunen.

  • Ich bin für eine sofortige Einstellung des €49,- Tickets.



    1) Die tickets werden von Bund und Ländern mit jeweils ca. €300,- bezuschusst. (€1,5 Mrd vom Bund und €1,5 Mrd von den Ländern aufgeteilt auf ca. 10 Mio Tickets). Das sind die vordergründigen Fakten - In der Praxis zahlen wir alle das über unsere Steuern.



    Ich bin nicht bereit einen erheblichen Teil meiner Steuern zur Vergünstigung von Bahntickets anderer Leute aufzuwenden.



    2) Die Unzufriedenheit der Bahnticketnutzer über den Preis dieses tickets macht mich ehrlich gesagt mehr als wütend. Statt den Steuerzahlern Danke zu sagen für die €300,- Bezuschussung wird man letztendlich noch beschimpft. Vor dem Hintergrund plädiere ich eindeutig dafür die Bezuschussung ganz zu streichen.

    • @Andere Meinung:

      Sie werden von undankbaren Bahnfahrern beschimpft? Sie ärmster

    • @Andere Meinung:

      Aha, aber den erheblichen Teil anderer Leute Steuergelder zur Vergünstigung des Autoverkehrs nehmen Sie aber gern, oder?



      Seien Sie doch froh, dass die Bahnfahrenden Sie nicht beim Fahren auf den auch von denen finanzierten Straßen stören.



      Dass Bahnfahren in den allermeisten Fällen - auch ohne Deutschlandticket - die deutlich günstigere Alternative zum Auto ist, haben die im Übrigen schon begriffen.

    • @Andere Meinung:

      Ihre Autofahrerei bezuschusse ich mit meinen Steuern noch erheblich mehr (und jetzt reden wir noch gar nicht über die ökologischen Folgekosten, die noch nirgends eingepreist sind, aber uns alle treffen werden). Steuern steuern und wenn Sie von dem Zuschuss profitieren wollen, besorgen Sie sich ein Deutschlandticket und nutzen es.

    • @Andere Meinung:

      Ach was, dann möchte ich umgehend von der Finanzierung von Autobahnen entbunden werden. Zahlen Sie doch Ihren Autobahnkilometer und die nötigen Reparaturen gefälligst selbst. Kreizkruzifix, wie dumm kann man sein? Viel Meinung und sonst nix.

  • Das 49 Euro Ticket macht vor allem Pendeln über längere Strecken attraktiver als das Autofahren.

    • @FancyBeard:

      Wenn mensch die Gesamtkosten für das Auto zusammenrechnet, kommt mensch auf das Ergebnis, dass ÖPNV-Nutzung vor Einführung des 49-Euro-Tickets bereits attraktiver war.

      • @Uranus:

        Es gibt genug Menschen, die beides brauchen. Monatskarte für den Nahverkehr und Auto. Das 49 Euro Ticket bietet die Möglichkeit sich beides leisten zu können. Eigentlich müsste man das der FDP so als Subventionierung des Autosektors verkaufen können.

  • Nur 10% neue ÖPNV Nutzer wurden mit dem 49€ Ticket gewonnen . der Rest im Speckgürtel fährt jetzt schön billig und spart Geld- Aber für die Anbindung der Einzugsgebiete an den ÖPNV ist jetzt erst recht kein Geld da. Mit drr Bahn - aber dahin mus ich 10 km mit dem Autu fahren weil es keinen Bus gibt brauche ich zur Arbeit 2 Stunden, mit meinem Auto nur 45 Min. Ist doch klar, was ich nutze!

    • @Bernd Simon:

      Vielleicht sollten Sie Parteien wählen, die das ändern.

    • @Bernd Simon:

      Ach und ohne das Deutschlandticket wären die Einzugsgebiete an den ÖPNV angeschlossen worden? Von was träumen Sie nachts?

  • Das ist immer leicht daher gesagt, mit dem Streichen von Investitionen in die Straßen.



    Wenn Bundesstraßen oder Autobahnen dafür sorgen, dass der Autoverkehr großflächig um Städte herumgeführt wird, ist das erstmal eine gute Sache.



    Neben den derzeit Millionen Fußball- und Kriegsexperten kommen endlich auch mal wieder die Verkehrsexperten um die Ecke. Mit schlauen Ideen, die sich immer einfach anhören, da man selbst nicht an der Umsetzung beteiligt ist.



    Kennt wahrscheinlich jeder aus dem Berufsleben. Wenn die Klugscheißer um die Ecken kommen, nur ansatzweise das Problem verstehen, und dann Lösungen vorschlagen.



    So ähnlich agieren übrigens die AFDeppen

    • @Ahnungsloser:

      Als ob es nicht genug Straßen gäbe ..... Aber ja, asphaltieren wir doch einfach das ganze Land.

  • Das 49 Euro Ticket spart vor allem Pendlern Geld, die schon immer Bahn fahren. Ich habe das pendeln mit der Bahn aufgegeben, weil:

    - Überfüllte Züge (ersten 20 Minuten Stehplatz, dann 10 Minuten Sitzen)



    - Tendenziell dreckige Züge und abends sehr laut (bei Stadtfesten noch schlimmer, während der Ferien etwas besser)



    - Unpünktliche Züge



    - Fahrzeit am Tag ca. 45 Minuten länger, obwohl ich mit dem Auto morgens im Stau stehe

    Damals habe ich 120 Euro im Monat bezahlt.

    Und wenn der Zug umsonst fährt, werde ich nicht zurück wechseln.

    Aber die Bahn hat von den Pendlern, die geblieben sind 70 Euro weniger in der Tasche. Ob man mit weniger Geld, einen der vier oben genannten Punkte abstellen kann?

    • @Strolch:

      Dann sind Sie doch auch für einen Ausbau der Bahn-Angebote.



      Also: Weniger Geld für Straßen ausgeben, welche ohnehin nur sehr kurze Zeit für besser fließenden Verkehr sorgen, und das Geld für bessere Schienen, mehr Züge und mehr Personal ausgeben.



      Das funktioniert nur mit dem 49 Euro Ticket, weil sonst zu viele nicht korrekt berechnen, wie teurer das Auto ist.

      • @Herma Huhn:

        Ihren letzten Satz verstehe ich nicht. Warum es ein 49 Euro-Ticket braucht, weil man die Kosten nicht korrekt berechnet? Als erstes braucht es Geld. Sonst gibt es keinen Ausbau.

        Und da die Schienen marode sind, brauchen wir nicht auch noch marode Straßen.

        Zu den Kosten nur eine Anmerkung: Wie ist das denn berechnet, dass das Auto so teuer und so stark subventioniert ist? Sind da alle Straßenkosten mit drin? Wenn ja, wie zieht man ab, dass der Notarzt nicht mit dem Zug kommen kann und ich allein für diesen Straßen brauche (sowie den Bus, der die Pendler zum Bahnhof bringt, den LKW, der zum Supermarkt kommt, etc.)? Ich bezweifle, dass man diese Rechnung nicht in beide Richtung drücken kann, wie man möchte.

        • @Strolch:

          Niemand spricht davon, Straßen verfallen zu lassen oder von einer Reduzierung des Straßenbauetats auf null. Sie stellen hier einen Strohmann hin. Das ist kein ernsthaftes Argumentieren.

      • @Herma Huhn:

        "...weil sonst zu viele nicht korrekt berechnen, wie teurer das Auto ist."



        Welchen Preis setzen Sie in der Berechnung für gewonnene/verlorene Lebenszeit an? Mindestlohn?

        • @sollndas:

          Mit einem gut ausgebauten ÖPNV verliert man gar nicht mehr so viel Zeit. Zumal man die Zeit im Bus besser nutzen kann als die Zeit im Auto.



          ZUgegeben, laut fluchen und mit dem Radio mitsingen sollte man im Bus eher nicht. Aber macht man das wirklich, weil man es will, oder nur, weil einem nichts anderes möglich ist, während man im Stau steht?

          • @Herma Huhn:

            Sie haben meine Frage nicht beantwortet.

          • @Herma Huhn:

            Weite Teile Deutschlands haben aber keinen gut ausgebauten ÖPNV, werden ihn ohne massive Subventionierung auch nie bekommen, und für den täglichen Berufsverkehr müsste der Ausbau gigantisch sein, um den Menschen eine annehmbare Alternative zum individuellen Personenverkehr zu bieten. Das sehe ich auf längere Sicht leider nicht.

          • @Herma Huhn:

            Da haben Sie recht. Für die allermeisten Pendler ist aber der ÖPNV nicht gut ausgebaut so dass es nicht ungewöhnlich ist, dass Fahrten zur und dann mit der Bahn + innerstädtischen ÖPNV mehr als doppelt so lange dauern.

  • taz: *Woher soll Geld für die Schiene kommen? Aus einem verteuerten Deutschlandticket, meint Finanzminister Lindner.*

    Die Autolobby ist sehr mächtig und hat überall ihre Leute sitzen. Die FDP hatte ja schon in den Sondierungsgesprächen erreicht, dass SPD und Grüne auf ein Tempolimit auf Autobahnen verzichten. Und dass das klimafreundlichste Verkehrsmittel die Bahn ist ('vom Fahrrad mal abgesehen'), das wissen FDP-Politiker anscheinend immer noch nicht (oder sie möchten es nicht wissen) und wollen jetzt sogar die dringend benötigte Verkehrswende mit der Verteuerung des Deutschlandtickets "torpedieren". Übrigens war FDP-Bundesverkehrsminister Wissing ja auch schon gegen den Namen 'Klimaticket' für das 49 Euro 'Deutschlandticket'. Wahrscheinlich weil sich das Bahn/Bus-Ticket dann zu sehr nach Klimaschutz angehört hätte und man dann wirklich mal Klimaschutz in diesem Land machen müsste. Die FDP bleibt eben die FDP oder hat jemand tatsächlich erwartet, dass die FDP sich ändert und etwas für die kleinen Bürger in diesem Land macht, die sich kein Auto leisten können?

    *** Bodo Wartke bei Till Reiners' Happy Hour (ZDF) - "FDP-Song" *** www.youtube.com/watch?v=1te_8WwQAmk

  • Bei der Bahn ist genug Geld vorhanden.



    Es fehlen Aber Ingenieur und Projektmanager und andere Projektkapazitäten, um diese Gelder auch umzusetzen.



    Noch mehr Geld hilft hier gar nicht. Menschen, die was produktives arbeiten wollen, schon.

    • @Dromedar:In:

      Ihnen ist entgangen, dass die Bahn seit Jahrzehnten kaputt gespart wird?

    • @Dromedar:In:

      Die Autoindustrie kann auch sehr viele überbezahlte Unproduktive durchschleppen - weil wir die Autoindustrie noch durchschleppen, direkt und indirekt, und so u.a. die Bahn bremsen.

      Wir müssen schon die Ressourcenfrage stellen - kostengünstiger, volkswirtschaftlich, und besser für die allgemeine Gesundheit ist die Grundversorgung für Fuß, Rad, Bus und Bahn, wie sie sogar deutlich weniger reiche Länder anstreben.

  • die bahn leistete sich stuttgart 21. das fehlt natürlich jetzt + wird anscheinendd immer teurer.



    was wäre eigentlich, die idee eines sondervermögens für die bahn, die ramelow aufs tapet gebracht hat, mit in erwägung zu ziehen?



    wann ist schenker endlich vrkauft? was gibts noch so an auslandsgeschäften der bahn, die eher belasten oder verditscht werden könnten?

  • Obwohl ich nur vielleicht 10 - 20mal längere Strecken mit der Bahn fahre, habe ich mich dazu entschlossen (als ein eher "armer" Mensch), das Ticket das ganze Jahr über zu abbonieren. Das entspricht unter dem Strich einem Gewinn/einer Förderung für die Bahn.

    Nur ... wenn das Teil teurer wird, dann wird es das gewesen sein und ich glaube, daß es genau dies ist, was die FDP möchte.

  • Es geht um eine Dauersubvention versus Investitionen.



    Die Begeisterung über das 49 €-Ticket dürfte in erster Linie durch Mitnahmeeffekte zu erklären sein.

    • @sollndas:

      Die Begeisterung entsteht in erster Linie durch die Einfachheit des Tickets.



      Wenn es aber so teuer wird, dass es kaum noch jemand kauft, wird es ganz kaputtgemacht werden.



      Und dann geht es zurück zu Wabentarifen, für die man Studiert haben muss,wenn man ausnahmsweise mal von A nach B den Umweg über C nehmen möchte.

      • @Herma Huhn:

        Bleibt noch die Frage, ob es sinnvollerist, ein Ticket auf Dauer zu subventionieren, oder es nicht lieber in Investitionen zu stecken. Müssen ja nicht unbedingt Straßen sein, Schienen gehen auch.

        • @sollndas:

          Solange die Schiene nicht angenommen wird, brauchen wir die Straßen und solange die Straßen so viel Geld kosten, kann die Schiene nicht attraktiver ausgebaut werden.



          Das Ticket ist eine Anschubfinanzierung, die notwendig ist, um mehrere Jahrzehnte fehlgeleitete Verkehrspolitik auszugleichen.

  • Das ist das Ergebnis von 30 Jahren Autolobby- statt Verkehrsminister, und kein Ende in Sicht!



    Das BMDV gehört kernsaniert sonst wird das nichts mit der Verkehrswende.

  • Die Verkehrsinfrastruktur, ob Bahn ODER Straße, braucht die 20 Milliarden zur Sanierung, allein Brücken, Brücken und immer wieder Brücken sind im Sanierungsrückstand. Es sollte darauf geachtet werden, dass sie nicht einstürzen.

    Also das Argument, dafür auf Straßenneubau zu verzichten, trifft allemal einen Punkt, der, wenn sich alle ehrlich machen, allen BundesbürgerInnen am Herzen liegt.

    Bringt die Klimaänderung mehr Starkregen? Bewahrheitet sich auch dies, steigen die Wartungsansprüche der Verkehrswege, um ansatzweise Unterspülungen von Bahn- und Straßendämmen wirkungslos zu machen, die Wartungskosten bleiben also so hoch, dass Straßenneubau allenfalls lokal in Neubaugebieten geboten ist.

    Wer sowas nicht weiss ist wahrscheinlich, Nomen ist leider nicht Omen, Wissing. Aber sein Kollege Lindner sollte selbst seinem Kollegen ein Stück Haushaltsvernunft abringen: Neubau statt dringender Wartung und Generalüberholung von Straßen ist einfach nicht drin. Oder die FDP wird Verkehrsopfer: Überrollt vom Verkehrsminister. Ein paar Ladesäulen kann er gerne weiterhin spendieren, um dem Wirtschaftsminister zu helfen, damit dem seine neue Branche (E-Autos) nicht gleich wieder eingeht.

  • Lindners Politik ist auch hier einfach krank.



    Faktenlos für seine Auto-Möchtegernfreunde. Blind für die Klima-Anforderungen, soziale Grundversorgung mit ÖPNV, ...



    Will Lindner nur nach seinem Herausfliegen noch überbezahlte Reden beim Autoverband halten dürfen oder wird er seinen Ministereid doch mal lesen?

  • Tja, Straße oder Schiene? Wäre eigentlich ganz einfach zu beantworten wenn wir eine Regierung hätten, die die Klimakatastrophe bekämpfen möchte. Stattdessen hat unser "Klimakanzler" halt eine Klimakatastrophe zum Verkehrsminister gemacht.

    Aber auf die 20 Milliarden für Wissings sinnlose Autobahnprojekte könnte man auch noch die 65 Milliarden fossiler Subventionen drauflegen. Dann würde das D-Ticket soviel kosten, wie es sinnvoll wäre, um auch ärmere teilhaben zu lassen: 0€. Alles finanzneutral zu machen wenn man nur will. Und man müsste nicht mal die sinnlosen 100 Milliarden Geschenke für die Rüstungsindustrie antasten. Das wird die Militaristen doch freuen.

    • @Jalella:

      Die Autobahnprojekte sind vor allem Wünsche der Bundesländer. Wissing koordiniert nur deren Wünsche.

      Der Schwenk hin zur Bahn muss daher aus den Bundesländern kommen.

      • @Rudolf Fissner:

        "Wissing koordiniert nur deren Wünsche."

        Wünsche könnte man auch ablehnen.

  • "Finanzminister Lindner" im Untertitel:



    Allein diese Formulierung verdirbt mir schon den Tag, einer der größten Schaumschläger in einer der wichtigsten Funktionen macht hoffnungslos.

  • Das Problem ist das das Ticket nicht zu Ende gedacht ist. Schon mit der Bezahlung werden einige 100000 davon ausgeschlossen. Man hat es wohl extra so kompliziert gemacht. Es gibt da noch das ein oder andere was man verbessern könnte wen man wollte. Aber die FDP stellt lieber das Auto in den Vordergrund..

    • @Garum:

      " Schon mit der Bezahlung werden einige 100000 davon ausgeschlossen"



      Wer genau?

      • @Stefan L.:

        Z.B. Leute mit negativer Schufa-Auskunft.

    • @Garum:

      Und warum werden einige 100.000 davon ausgeschlossen? Erschließt sich mir nicht. Wie sollen duese mdhreren 100.000 andere Alltagsaufgaben bewerkstelligen? Abo abschließen und Kosten abbuchen lassen. Wenn das schon Raketenwissenschaft ist, steht es wirklich schlecht um unser Land. Ansonsten gilt: wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.

      • @Michas World:

        Es gab da mal einen Bericht zu ich weiß jetzt nur nicht mehr wo.

      • @Michas World:

        Es gibt leider genügend Menschen die kein ABO abschließen können. Da sie entweder kein Konto haben oder wenn Sie eins haben das Abo nicht abgebucht werden kann.

  • Mittlerweile habe ich es vergessen wann ich das erste Mal von einem Ausbau des Schienennetzes hörte. Hörte wie die Politik die Fracht auf die Schiene bringen wollte. Die Netze eine Elektrifizierung erfahren sollte. Auch über die Ankoppelung an europäische Großprojekte wie den Brenner Basistunnel wurde gefaselt.



    Aber wir bekommen noch nicht mal die Nahverkehrs - Anbindung des Umlands an größere Städte geregelt.

    Dafür können wir uns rühmen kein Tempolimit zu haben. Ein Tempolimit das durch die erfolgreiche Arbeit von Lobbyisten durch die Politik verteidigt wird. Die Menschen wollen es nicht und brauchen es nicht mehr. In den Köpfen der Gesellschaft ist dies längst angekommen.



    Nicht umsonst haben unsere "Innovativen" Autokonzerne die Entwicklung verschlafen. Auf die Regierung ist Verlaß und so ein vier Liter Diesel Motor als "Hybrid" in einem 2,5to schweren SUV, vom Staat "Gefördert" ist ein riesen Schritt in Sachen Klimaneutralität.

    Es ist schon fast fahrlässig wie sich die deutsche Politik verweigert und keinen Mut hat die Stellschrauben zu nutzen.

  • Für mich als Pendler in Stuttgart rechnet sich das Deutschlandticket sogar bis 159€ im Monat - das zeigt aber eher die absurde Preispolitik des VVS, schon allein daß die Tabellen jenseits der 49€ noch existieren...immerhin darf ich mich nicht beschweren, mein Ticket wurde (auch schon bei der 9€ Phase) automatisch umgestellt, Hier gab es also keinen Nepp mit Altkunden gegen Neukunden, offensichtlich kein Handyvertrag...

    Prinzipiell könnte ich mir eine Soziale Staffelung des Preises vorstellen, auch wenn das mal wieder Bürokratiemonster schreit. Aber halt ich bin ja Besserverdiener, mich mehr belasten das wird nix mit ner gelben Regierung.

    Wäre nebenbei schön wenn so ne Nebenmessage des Artikels bei Herrn Lindner ankäme: Auf Anschlag gefahrene Infrastruktur ist extra teuer bei der Wiederherstellung. Schulden auf dem Konto vs. Kosten von Infrastrukturschäden (Einmalige bei Sanierung plus laufende Kosten durch z.B. Stauzeiten)? Eigentlich einleuchtend. Bilanzgrenzen ziehen ist aber leider was für Ingenieure, Finanzpolitiker verstehen so was selten...

    • @Garak:

      Bei mir als Pendler nach Dresden rechnet sich das Ticket sogar bis 200€. So viel kostete vorher die Monatskarte für eine 100km Strecke bei der DB. Da war schon fast die Bahncard100 eine Option. Da es mein Arbeitgeber zu 100% übernimmt, ist mir der Preisvorteil persönlich aber relativ egal. Bei einer sozialen Staffelung der Tarife wäre ich aber eher skeptisch. Wie diese Regelung aussehen würde, ist ja völlig klar. Für Bürgergeldempfänger würde es quasi kostenfrei werden und jeder der auch nur einen Teil seines Unterhalts selbst bestreitet, würde voll zur Kasse gebeten. Noch mehr Anreize keiner Beschäftigung nachzugehen, brauchen wir nun wirklich nicht in diesem Land.

      • @Šarru-kīnu:

        es lebe die Neiddebatte. Ernsthaft, für mich laufen 49€/Monat in der Kategorie "Peanuts" - was bricht mir für'n Zacken aus der Krone, wenn es andere relativ zu ihrem Einkommen ebenfalls Peanuts kostet, egal was da zahlenmäßig für ein Preis dran steht?

        Was den "Anreiz einer Beschäftigung nachzugehen" angeht erweitert ein bezahlbares Ticket den sinnvollen Aktionsradius, macht es also zumindest leichter einer Beschäftigung nachzugehen.

  • Wie einfach es doch ist Milliarden für Rüstung, Pharma, Banken etc. zu ermöglichen, natürlich als "Sondervermögen"...bei Sozialausgaben, bei Projekten wie dem Bahnticket, trifft dies auf die Allgemeinheit positiv zu (und nicht nur ein paar windigen Großkonzernen) und schwupps ist die freie Reise für Lindner nur ganz ganz schwer akzeptabel. FDP die Liberalen...also nur für jene die schon genug Geld haben und dieses frei anlegen und vermehren wollen auf dem Rücken anderer...