Bußgeld für Maskenverweigerer: Tragt die Masken!
Die Bedeckung von Nase und Mund schützt uns vor dem Virus und den schweren Folgen einer Erkrankung. Wer keine Maske trägt, soll eben Strafe zahlen.
D ie Schule ist in vielen Bundesländern gerade erst losgegangen, und schon gibt es den ersten – oder besser – nächsten Zoff: Eltern in Nordrhein-Westfalen klagen gegen die Maskenpflicht im Unterricht. Unabhängig davon, dass die Gerichtsurteile vorliegen dürften, wenn diese Vorgabe in NRW Ende August möglicherweise längst wieder aufgehoben ist, steht die Frage im Raum, warum Eltern das tun. Weil sie die Coronamaßnahmen ablehnen? Aus Angst, staatliche Institutionen nähmen ihnen das Erziehungsrecht aus der Hand?
Aus Sorge um ihre Kinder, weil diese mit Maske dem Unterricht schlechter folgen können? Am Ende ist das alles egal, denn es ändert nichts am Stand der Coronapandemie: Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland steigt, derzeit sind es täglich so viele wie zuletzt im Mai. Die (Langzeit-)Folgen der durchlebten Krankheit sind zum Teil schwer, jede und jeden kann es treffen. Gerade macht der Fall eines jungen Mannes aus Münster die mediale Runde: Der 34-Jährige war topfit, Nichtraucher, Jogger, er hatte keine Vorerkrankungen.
Dann erwischte ihn das Virus – und jetzt muss er wieder laufen lernen. Mit einem Rollator bewegt er sich wie ein alter Mann. So etwas will niemand. Also muss man sich schützen – auch mit einer Maske und überall dort, wo viele Menschen zusammentreffen: in Bussen und Bahnen, Geschäften, Schulen, in der Wahlkabine, im Job. Was ist daran so schwer zu verstehen? Wer das nicht begreifen und umsetzen will, der muss dann halt ein Bußgeld zahlen. So ist das beim Schwarzfahren ja auch.
Dass „Corona-Strafen“ für Schüler:innen anders aussehen, ist indes gerechtfertigt. Schulen sind keine Drillanstalten, sie haben einen Bildungsauftrag, der anders durchsetzbar sein muss als mit harten Strafen. Das wiederum ändert nichts daran, dass Masken auch im Klassenraum schützen – und gerade dort getragen werden sollten (außer von den „Maskenbefreiten“), weil Kinder dort enger als anderswo zusammensitzen. Und dabei angstfrei sein sollten.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Comeback der Linkspartei
„Bist du Jan van Aken?“
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Nach Taten in München und Aschaffenburg
Sicherheit, aber menschlich
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Klimaneutral bis 2045?
Grünes Wachstum ist wie Abnehmenwollen durch mehr Essen
Geiselübergabe in Gaza
Gruseliges Spektakel