Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Vor allem sind die Regelungen aber in höchstem Maße diskriminierend für alle, die nicht in das konservative Familienbild passen, da Familien bevorzugt behandelt werden, was das "Besuchsrecht" angeht. Aber auch alles andere dreht sich um deren Belange. Der Rest hat sich mit seiner Problemstellung alleine abzufinden und wenn das bedeutet, dass er über Wochen und Monate auf einer handvoll Quadratmeter vor die Hunde geht. Irgendwie hässlich und widerlich, wie sich das allseits proklamierte "Wir" als die Heuchelei entpuppt, die es ist.
@Hampelstielz Egal, welches Lebensmodell Sie wählen, Sie sollen ihre Kontakte einschränken. Wenn Sie zwischen Schwarz (allein daheim) und Weiß (Weihnachtsrave) keine Abstufung finden können, dann ist das bedauerlich.
"Unnötig kompliziert"
Die vielen Paare mit nur einem Kind werden das wohl nachvollziehen können. Die paar Paare mit drei oder mehr zum großen Tel auch (sind ja nich doof). Nd wenn es dann nur eine n paar Familien sind, wo es chaotisch läuft ... ja mei ... 90 % wären ein 100% Erfolg.
„Wie machen die Japaner das?(Jacob Arnold, Cicero 25.11.2020)
Was wir als obrigkeitshörig bezeichnen, sieht man in Japan als staatsbürgerliche Tugend. So konnte das Land sogar bisher auf einen harten Lockdown verzichten."
Okay, irgendwo machen diese Regeln, daß sich nicht unkontrolliert Personen zusammenfinden, Sinn. Reduktion der Ansteckung etc.
Aber:
Wer bitteschön will denn kontrollieren, wie ich Weihnachten feiere?
Wer will kontrollieren, wieviele Personen nun anwesend sind?
Ist ja ein bischen an den Haaren herbeigezogen.
Da müsste ja ein Riesentrupp Ordnungskräfte von Tür zu Tür ziehen....
Fazit:
Es werden sich an Weihnachten, wie auch an Silvester, jede Menge Leute privat treffen und Partys veranstalten.
Wer das Gegenteil glaubt, lebt sehr blauäugig....
@Juhmandra Sich nicht dran zu halten weil es ja keiner kontrolliert hat ja auch zu prima Ergebnissen geführt.
Aber klar ist es zu kompliziert und oft auch widersinnig. Und das arbeitet Frau Schmollack ja gut heraus. Insbesondere, dass natürlich in einer CDU-Regierung die christliche Kernfamilie vorne steht, ist wohl klar.
Man hätte aber auch auf den Sinn eingehen können und gleich von Haushalten sprechen können. Auch wenn es da wieder fließende Übergänge gibt.
@Juhmandra Die gleiche Frage kann man über tausend andere Sachen stellen. Wir leben zum Glück (noch) nicht in einem Orwell'schen Kontrollstaat.
Die Mehrzahl der Menschen hält sich an Gesetze und Regeln, vor allem, wenn sie einleuchten.
Also in Berlin kann ein Haushalt auch fünf Freund:innen aus fünf verschiedenen Haushalten treffen (plus Kinder bis 14 Jahren):
"Angehörigen des eigenen Haushalts oder mit Angehörigen von bis zu vier weiteren Haushalten gestattet, wobei eine Personenobergrenze von fünf zeitgleich anwesenden Personen gilt und deren Kinder bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres nicht mitgezählt werden, ..."
Verwirrend wirds aber auch in Berlin bei Verwandten direkter Linie, da ist mehr drin. Wenn die geradlinig Verwandten jeweils in Groß Haushalten leben und die alle mitbringen könnte es richtig voll werden ...
"oder mit bis zu vier nicht dem eigenen Haushalt angehörenden Verwandten in gerader Linie, Geschwistern und deren Haushaltsangehörigen sowie deren Kindern bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres."
Und ja auch ich frage mich wieso überhaupt zwischen Freund:innen und Verwandten unterschieden wird.
Zum selber rätseln: www.berlin.de/rbms...eilung.1030169.php
Die Regeln sind ganz einfach: so wenig, wie nur irgendwie geht. Dass sich die wenigsten daran halten, ist jetzt schon klar. Aber das hat wenig mit den Regeln zu tun, sondern mit dem Gefühl „ich doch nicht“. So stecken sich jedes Jahr auch Tausende mit HIV an ...
Ach je, wir sind also zu blöd um so ein paar Regeln zu verstehen und die Politiker sind zu blöd oder unwillens alternative Lebensmodelle einzubeziehen. In Wirklichkeit dürfte die Ursache für die jetzige Kompliziertheit übrigens natürlich Antwort d sein, der Versuch mit maximaler Detailgenauigkeit eine Art von Pseudo- Gerechtigkeit herzustellen. Normalerweise findet so etwas hierzulande ja eher Beifall, Steuergesetze erfreuen sich zum Beispiel ja gerade wegen ihrer Kompliziertheit allgemeiner Beliebtheit, weil alle glauben dadurch viel Gestaltungsfreiheit und irgendeine Art von Verhandlungsposition gegenüber Vater Staat erreichen zu können. Im Fall Corona geht das nicht, da kann man nur meckern und gehorchen. Vielleicht bevorzugen die Politiker ja auch Familienangehörige weil sie genau wissen, dass die selten zu den Lieblingsmenschen gehören und Familientreffen tendenziell früher enden und verhaltener verlaufen und damit ungefährlicher sind. Aber im Ernst: Regeln sind immer willkürlich, jeder muss auch nur das verstehen das ihn betrifft und nachlesen kann man ja auch noch mal. Und natürlich sind auch sieben Lieblingsmenschen aus sieben Haushalten deutlich gefährdender und gefährdeter als zehn Personen aus zwei Haushalten. So völlig sinnlos sind die Regelungen also nun auch nicht.
Das fällt in diesem Fall nur besonders auf weil es jeden interessiert.
Wissen Sie auf Anhieb wann welche Mehrwertsteuersätze gelten ?
Kennen Sie __alle__ für sie relevanten Steuerfreibeträge ?
Kennen sie alle Listenkandidaten der letzten Bundestagswahl ?
Kennen Sie alle fünf Bedeutungen des Ortseingangsschilds ?
Können Sie ihre Steuererklärung ohne fremde Hilfe abwickeln ?
Sehen Sie - Coronaregeln sind nur eine Blume von des Juristen Wiese...
Eine billige Kritik.
Auch an der platten Zahl ließe sich wohlfeil meckern: ungerecht, benachteiligt große Familie mit vielen Kindern zwischen 14 und 18, und das Infektionsrisiko ist doch von der Haushaltszahl abhängig, nicht von der Kopfzahl.
Wo es keine gerechte Lösung gibt, muss die praktische Lösung eben zum Großteil der Bevölkerung passen.
Das tut diese.
Besser haben Sie’s halt nicht geschafft...
eben, einfach eine Höchstzahl und den Rest machen die Menschen schon alleine, ist wahrscheinlich aber zu platt für die Menschen die die Verordnungen entwerfen.
Lustig wars wie gestern bei Anne Will Herr Laschet die Regeln erklärt hat, der wußte anfangs auch nicht was da steht.
@nutzer Ne, so leicht ist es eben nicht. Fünf Personen aus fünf Haushalten sind einfach priblematischer als fünf Personen aus zwei Haushalten.
@nutzer schön, wenn jeder Verantwortungslose weiß, wie es die, die verantwortlich sind, besser machen könnten, wenn sie nicht so bekloppt wären.
@96177 (Profil gelöscht) Bravi! Das trifft es auf den Punkt. Dieses ewige Gemeckere über Nebensächlichkeiten ist vielleicht nicht immer aber sehr oft nur kindischer Trotz. Mit ein bisschen Einfühlungsvermlgen könnte man wenigstens immerhin annehmen, dass die Politik es sich nicht leicht macht und dass es sehr nachvollziehbar ist bei einem traditionellen Fest auch Ausnahmen für traditionelle Grupoen zu machen. Für Silvester gibt es ja folgerichtig auch keine Ausnahmen für Familien.
@nutzer Es scheint zum neuesten Hobby der Deutschen zu werden, Regelungen "nicht zu verstehen" und "viel zu kompliziert" zu finden. Traurig.
Menschen, die nach 20 Uhr angehalten werden, "haben das noch gar nicht mitgekriegt", dass man um 8 zuhause sein soll. Und warum, das verstehen sie natürlich schon gar nicht.
Ich finde es schlimm, dass die Medien diese Haltung noch grundsätzlich unterstützen.
@Frl. Rottenmeier Stimmt, alle Medien sollten vereinheitlicht werden. Ich finde auch, dass dieses "Ich habe aber eine andere Meinung..." langsam mal aus einer erwachsenen Medienlandschaft verschwinden muss!
@Fabian Wetzel Ich verstehe nicht, was das mit "Vereinheitlichen" zu tun haben soll.
Ewiges Gemecker über "Komplexität" führt nur dazu, dass die Regeln halt künftig einfacher und enger gefasst werden. Bundeseinheitlich, immer auf dem kleinsten Nenner.
Mag sein, dass das für manche erstrebenswert ist - für mich nicht.
@Fabian Wetzel Ganz genau. Vor allem in Fragen wo man sich eine Meinung auch ganz schenken kann. Meinung als Selbstzweck, eigentlich möchte man ja auf eine gewisse geistige Selbstdisziplin hoffen, aber nein. Meckern ist Volkssport, Nichtmeckern oder sich über das Meckern lustig machen ist fast schon ein Vergehen an der heiligen Demokratie. Überhaupt ist vielen eine abweichende Meinung schlichtweg eine persönliche Zierde auf die sie schwer verzichten können. Wenn man, wie jetzt beim Lockdown, eigentlich nicht mehr gut etwas dagegen sagen kann, weil ja täglich ein paar Hundert Menschen sterben, dann stürzt man sich eben auf irgendwelche Nebenschauplätze wie die vermeintliche Kompliziertheit der Regeln. Das ist aber so vorhersehbar und uninteressant, dass es am Ende genauso ist wie die Einheitsmeinung.
@Frl. Rottenmeier Das war als eigenständiger Kommentar geplant - sorry.
@nutzer Sie habens noch immer nicht verstanden, oder?
Die Personenzahl ist nicht so entscheidend wie die Zahl der Haushalte. Also wäre die glasklare Lösung gewesen, 2 Haushalte zu erlauben, ohne Ausnahme.
Pech halt dann für die, deren zwei Kinder zum Studium aus dem Haus sind. Sie gehören nicht mehr zum Haushalt und müssten dann losen.
@Frl. Rottenmeier Eben nicht!
"Eltern, die in einem Haushalt leben, dürfen mit zwei erwachsenen Kindern und deren PartnerInnen zusammenkommen." Da sind es schon drei (3) Haushalte.
@Lars B. Wenn es Ihnen um den Infektionsschutz geht, zählen die Haushalte.
Ich bin seit langem Single, und freue mich darauf meine Eltern im nächsten Jahr wiederzutreffen. An Weihnachten werden wir wohl länger telefonieren, schon allein um sich die Zeit zu vertreiben. Kein grund für mich, das leben anderer (meiner Eltern) zu riskieren.
Viel Spaß euch, die es nicht sein lassen können!
Coronaregeln für Weihnachten: Unnötig kompliziert
Wie viele Menschen Weihnachten zusammen feiern dürfen, regelt die Coronaverordnung. Aber die ist so verwirrend, dass sie kaum jemand versteht.
Wer mit wem dieses Jahr feiern kann, regelt die Verordnung oder der gesunde Menschenverstand Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Wer darf in diesem Jahr Weihnachten mit wem feiern? Wer diese Frage korrekt beantworten kann, verdient sich die goldene Anstecknadel für das Verstehen der Coronaverordnungen.
Hier dennoch ein vorsichtiger Versuch der Erklärung: Eltern, die in einem Haushalt leben, dürfen mit zwei erwachsenen Kindern und deren PartnerInnen zusammenkommen. Mit dabei sein dürfen auch beliebig viele Enkelkinder unter 14 Jahren. Insgesamt dürfen es aber nicht mehr als vier weitere Personen über 14 Jahren sein. Haben die Eltern ein drittes erwachsenes Kind, muss das – leider, leider – woanders feiern.
Oder: Eine vierköpfige Familie kann eine andere vierköpfige Familie einladen. Hier zählt weniger die Anzahl der insgesamt acht Personen, sondern lediglich, dass es zwei Haushalte sind, also zwei jeweils in sich geschlossene „Infektionsgemeinschaften“. Nicht erlaubt hingegen ist eine Weihnachtsrunde aus einer Lebensgemeinschaft und weiteren sechs Personen aus verschiedenen Haushalten. Denn für Freunde gilt: insgesamt nur zwei Hausstände mit nicht mehr als fünf Personen über 14 Jahren.
Und was ist mit jenen Menschen jenseits dieser „klassischen“ Lebensentwürfe? Mit Freund*innen beispielsweise, die gemeinsam feiern, weil sie single, alleinerziehend oder für die ihre engsten Freund*innen Familie sind? Die existieren in der Coronaverordnung nicht. Wurden sie schlicht vergessen? Oder absichtlich nicht genannt? Und überhaupt: Warum muss das alles so kompliziert sein?
Warum drücken sich die Entscheidungsträger*innen so unverständlich aus? a) Die Regierenden können es nicht besser. Sie stecken noch tief in ihrem Familienbild aus Mutter, Vater, Kind(ern) fest und haben Menschen, die dem nicht entsprechen, einfach nicht auf dem Schirm. b) Für die Regierenden geht die (blutsverwandte) Familie vor. Sie ist halt wichtiger als ein Freund*innenkreis, egal wie nahe der sich steht. c) Die Regierenden machen es absichtlich so kompliziert. Sie wollen maximal verwirren, damit die Menschen am Ende resignierend das Fest so klein wie möglich halten.
Gut ist keine dieser möglichen Antworten. Man könnte stattdessen einfach den Menschenverstand einschalten: Verehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger, bitte feiern Sie mit den liebsten und wichtigsten Menschen in Ihrem Leben – allerallerallerhöchstens sieben, besser weniger. Auf diese Weise können sich alle angesprochen fühlen und keiner muss sich tagelang fragen, wie die Weihnachtsregeln wohl gemeint sein könnten.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Schwerpunkt Coronavirus
Kommentar von
Simone Schmollack
Ressortleiterin Meinung
Ressortleiterin Meinung. Zuvor Ressortleiterin taz.de / Regie, Gender-Redakteurin der taz und stellvertretende Ressortleiterin taz-Inland. Dazwischen Chefredakteurin der Wochenzeitung "Der Freitag". Amtierende Vize-DDR-Meisterin im Rennrodeln der Sportjournalist:innen. Autorin zahlreicher Bücher, zuletzt: "Und er wird es immer wieder tun" über Partnerschaftsgewalt.
Themen
Corona in Grafiken
Die Coronapandemie geht um die Welt. Welche Regionen sind besonders betroffen? Wie ist die Lage in den Kliniken? Den Überblick mit Zahlen und Grafiken finden Sie hier.
▶ Alle Grafiken