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Brandbrief des UN-GeneralsekretärsDie Weltmächte sind jetzt gefragt

Dominic Johnson
Kommentar von Dominic Johnson

In einem einmaligen Vorgang appelliert António Guterres an den UN-Sicherheitsrat. Der sollte darauf hören und Verantwortung in Gaza übernehmen.

Palästinenser auf dem Trümmerfled der Yassin-Moschee in Gaza im Flüchtlingslager Shati Foto: Adel Hana/ap

D ass der UN-Generalsekretär eine Angelegenheit auf die Tagesordnung des UN-Sicherheitsrats setzt, weil sie „existierende Bedrohungen der Wahrung des internationalen Friedens und der Sicherheit verschärfen könnte“, sollte eigentlich ganz normal sein. Wozu sonst gibt es die Vereinten Nationen als Organisation mit einer eigenen Stimme und nicht nur als Summe ihrer Mitglieder?

„Fürchterliches menschliches Leid, physische Zerstörung und kollektives Trauma in ganz Israel und dem besetzten palästinensischen Gebiet“ stellt António Guterres fest und prognostiziert eine Apokalypse: „Nirgendwo in Gaza ist es sicher. Inmitten von Dauerbombardierung durch die israelischen Streitkräfte, und ohne Obdach oder das Nötigste zum Überleben, erwarte ich, dass die öffentliche Ordnung bald komplett zusammenbricht.“ Es drohe eine „Katastrophe“ für die gesamte Region, „ein solches Ergebnis muss um jeden Preis vermieden werden.“ Dieser Diagnose ist nicht seriös zu widersprechen.

Gazas Versorgungsnetzwerke werden zerstört, öffentliche Gebäude in die Luft gesprengt, Agrarland wird methodisch vernichtet, die angedrohte Flutung von Gazas Untergrund mit Meerwasser droht den Gazastreifen in eine unbewohnbare Salzwüste zu verwandeln. Netanjahus Krieg trifft nicht nur die Hamas, sondern die gesamte Bevölkerung; er zerstört jede Aussicht auf ein sicheres Umfeld für Israel; er brutalisiert darüber hinaus die eigene Gesellschaft durch die Heroisierung der Vernichtung.

Auch wenn die massiven Angriffe nachlassen, werden noch sehr viele Menschen in Gaza an Hunger und Wassermangel sterben, an unbehandelten Krankheiten, Verletzungen und Entkräftung. Ihr Tod wird möglichst verschleiert: In keinem Krieg der Welt sind in so kurzer Zeit so viele Journalisten und so viele UN-Mitarbeiter getötet worden wie in Gaza. Schon für sie musste Guterres die Stimme erheben.

„Um jeden Preis“ – diese Wortwahl in Guterres’ Brief lässt aufhorchen. Von „Schutzverantwortung“, die ein Eingreifen in Gaza zum Schutz der bedrohten Zivilbevölkerung nahelegen würde, spricht Guterres zwar nicht, er bekräftigt bloß den Appell zu einem humanitären Waffenstillstand. Aber jetzt muss sich gemäß UN-Charta der UN-Sicherheitsrat damit befassen.

Die Großmächte können Verantwortung in Gaza übernehmen und damit ihrer selbstgesetzten Aufgabe aus dem Jahr 1945, den Weltfrieden zu bewahren, nachkommen. Oder sie scheitern und lassen das Massensterben zu, wie bereits in der Ukraine. Israel führt Krieg um jeden Preis, Guterres fordert Frieden um jeden Preis. Es ist nicht zu spät, den richtigen Weg zu finden. Selten stand so viel auf dem Spiel.

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Dominic Johnson
Ressortleiter Ausland
Seit 2011 Co-Leiter des taz-Auslandsressorts und seit 1990 Afrikaredakteur der taz.
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55 Kommentare

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  • Sowohl der Brandbrief als auch der Artikel sind absolut richtig und wichtig. Vor allem jetzt in Zeiten, in denen das Leid der Palästinenser ständig relativiert und "begründet" wird. Auch hier in der taz gabs leider etliche Artikel, die sich null ums Völkerrecht scherten und das Leid relativierten. So schön, dass es noch solche Artikel gibt.



    Danke Dominic Johnson, von Menschen wie Ihnen brauchen wir mehr in der Medienlandschaft

    • @Karim Abidi:

      "die sich null ums Völkerrecht scherten und das Leid relativierten" Können Sie Ihren Vorwurf auch belegen?

  • R2P der Internationalen Gemeinschaft

    Zitat: „Von „Schutzverantwortung“, die ein Eingreifen in Gaza zum Schutz der bedrohten Zivilbevölkerung nahelegen würde, spricht Guterres zwar nicht, er bekräftigt bloß den Appell zu einem humanitären Waffenstillstand.“

    Abermals ist Dominic Johnson mit seiner Sicht des israel-palästinensischen Konflikts beizupflichten, auch wenn er damit erkennbar gegen den Strom eines Teils der Öffentlichen Meinung schwimmt. Aber davon sollte sich eigentlich mutiger Journalismus nicht scheuen. Ganz im Gegenteil.

    Bemerkenswert vor allem der Verweis auf die „R2P“-Doktrin der UNO, wie sie in dem „2005 World Summit Outcome Document“ niedergelegt ist. In §§ 138 rsp. 139 heißt es darin:

    „Each individual State has the responsibility to protect its populations from genocide, war crimes, ethnic cleansing and crimes against humanity… The international community, through the United Nations, also has the responsibility to use appropriate diplomatic, humanitarian and other peaceful means, in accordance with Chapters VI and VIII of the Charter, to help protect populations from genocide, war crimes, ethnic cleansing and crimes against humanity. In this context, we are prepared to take collective action, in a timely and decisive manner, through the Security Council, in accordance with the Charter, including Chapter VII, on a case-by-case basis and in cooperation with relevant regional organizations as appropriate, should peaceful means be inadequate and national authorities manifestly fail to protect their populations from genocide, war crimes, ethnic cleansing and crimes against humanity.“

    Adressat der dieser Doktrin zugrunde liegenden Mahnung des UNO-Generalsekretärs ist in dieser Phase der Feindseligkeiten die Regierung in Jerusalem. Begrüßenswert, daß die Taz darauf hinweist und einen Community-Shit-Sturm obdessen, wie auch hier wieder, in Kauf nimmt.

    • @Reinhardt Gutsche:

      Ich pflichte Ihrem Kommentar bei und danke für die Ausführungen.

      Danke für den Artikel.

    • @Reinhardt Gutsche:

      R2P hat bisher wenig Gutes bewirkt.

  • "Netanjahus Krieg..."

    "Israel führt Krieg um jeden Preis, Guterres fordert Frieden um jeden Preis."

    Nee, is klar. am 24. Oktober hat Israel aus heiterem Himmel angefangen, den Gazastreifen auseinanderzunehmen, und jetzt will es nicht mehr aufhören...

    Bei solchen Äußerungen kommt mir der Kaffee hoch, Herr Johnson.

    Merken Sie nicht, was Sie da schreiben, ist es Ihnen um des polemischen Effektes willen egal, oder findet die ursprüngliche und weiter - und zwar wirklich "um jeden Preis" - aufrechterhaltene Aggression der Hamas wirklich in Ihrem Kopf schon überhaupt nicht mehr statt??

    Genau wegen solch brutaler Einseitigkeit von "Friedensbewegten" werden hierzulande Friedens- und Solidaritätsdemos verboten, und das zu Recht. Ich finde es sehr bedauerlich, sowas in der taz zu lesen.

    • @Normalo:

      kl. Tipp am Rande - vllt mal die Kaffeesorte wechseln?!

      • @Lowandorder:

        Eigentlich eine sehr bekömmliche Röstung. Kann nicht daran gelegen haben.

  • "Gazas Versorgungsnetzwerke werden zerstört, öffentliche Gebäude in die Luft gesprengt, Agrarland wird methodisch vernichtet, die angedrohte Flutung von Gazas Untergrund mit Meerwasser droht den Gazastreifen in eine unbewohnbare Salzwüste zu verwandeln. Netanjahus Krieg trifft nicht nur die Hamas, sondern die gesamte Bevölkerung; er zerstört jede Aussicht auf ein sicheres Umfeld für Israel; er brutalisiert darüber hinaus die eigene Gesellschaft durch die Heroisierung der Vernichtung."

    Ich finde dieses Framing so nicht in Ordnung.

    Es stellt mMn eine einseitige Übernahme von Hamas narrativen dar.

    Die Flutung von Tunneln wurde in der Vergangenheit auch von Ägypten schon erfolgreich angewandt, eine Salzwüste ist dadurch nicht entstanden.

    Darüberhinaus ist klar, dass öffentliche Gebäude gerade deshalb in Kampfhandlungen getroffen werden, weil sie durch die Hamas gezielt und systematisch misbraucht werden.

    Der Krieg ist der Krieg der Hamas, ihn als "netanjahus Krieg" abzustempeln erscheint mir unsachgemäß.

    Mir ist auch unklar welche Aussicht auf ein sicheres Umfeld für Israel nach dem 7ten Oktober noch bestanden haben soll, welches jetzt durch die Offensive Verteidigung verschwinden soll?

    Eine Heroisierung der Vernichtung, ist beispielsweise in Hamas produzierten Kinder Serien kompletter Alltag. Die Pflicht zum "Märtyrertum" wird durch die Propaganda dort schon Grundschülern eingetrichtert. Welche Vorfälle der Autor hier als Grundlage für Ähnliche Verhältnisse in Israel sehen will, ist mir unklar.

    Was mir ganz klar fehlt ist eine differenzierte Betrachtung der Ursachen dieses Konflikts, insbesondere wird nicht erwähnt, dass die Stategie der Hamas ja gerade darauf abziehlt ihre militärische Infrastruktur eng mit den Civilisten zu verweben, um antiisraelische Reaktionen im westen hervorzurufen.

  • Dominique Johnson, danke für Ihre rationalen Worte, die leider von den hier veröffentlichten meisten Leser- Kommentaren abgelehnt wird, was erschreckend ist. In den Rachegelüsten scheint das Leben der Geiseln und der palästinensischen Zivilbevölkerung keine große Rolle zu spielen. Wie wärs deshalb mit einem TAZ-Aufruf zu sofortigem Waffenstillstand?

  • Früher hatte man wenigstens noch Mitleid mit toten Juden. Seit dem 7.10. nicht einmal mehr das. Das, was die Hamas den in Israel abgeschlachteten



    1400 Menschen angetan hat und auch von einem nicht gerade kleinen Teil der sog. Zivilbevölkerung unterstützt wurde, hat obendrein zu einer Täter-Opfer-Umkehr geführt. Man verlangt vom Opfer Nachsicht mit dem Täter. Die Hamas braucht nur die restlichen Geiseln freizulassen, falls sie sie nicht ermordet hat, den Beschuss Israels einzustellen und sich zu ergeben. Dann gäbe es sofort Ruhe. Aber weder die UN noch sonstige um das Wohlergehen der Menschen in Gaza besorgten



    Leute fordern das ein. Israel soll die Waffen strecken, sich von der Hamas abschlachten lassen. Die Weltgemeinschaft lässt Juden wie schon einmal allein und mokiert sich nun, dass sie sich "unverhältnismäßig" wehren. Nichtjuden haben nichts aus Auschwitz-Trauma und was das mit der kollektiven Psyche der Juden gemacht hat gelernt.

    • @Elena Levi:

      "Aber weder die UN noch sonstige um das Wohlergehen der Menschen in Gaza besorgten Leute fordern das ein. Israel soll die Waffen strecken, sich von der Hamas abschlachten lassen."



      Um das zu behaupten,



      muss man die Scheuklappen schon ziemlich eng tragen.



      "Kein Mitleid mit toten Juden"? Man fordert, dass sich "Israelis von der Hamas abschlachten lassen sollen"?



      Wie kommt man auf den schmalen Trichter, alle da draußen, die sich um die Leben von Zivilisten sorgen, in eine Ecke mit Antisemiten, fanatischen Terroristen und brutalen Schlächtern zu stellen?



      Wie kommt man darauf, man könne nur das Leid auf einer Seite sehen und hätte "nichts aus Auschwitz gelernt", wenn man Schutz von Zivilisten einfordert?



      Ich bin die radikale Polarisierung, die keine Gerautöne zulässt und diese "Debatte" bis ins Mark vergiftet wirklich leid.

    • @Elena Levi:

      Auch wenn ich hinter dem, was Sie schreiben, Elena, viel berechtigte Wut vermute, kann ich nicht anders, als es als Unsinn zu bezeichnen. Entschuldigen Sie die harten Worte aber

      Man verlangt nicht vom Opfer Nachsicht mit dem Täter, sondern "Nachsicht" mit den palästinensischen Zivilisten. Das ist etwas anderes, es sei denn, sie machen alle Palästinenser im Gaza zu Tätern. Und ich weiß, wie schwer"Nachsicht" (vielleicht das falsche Wort) ist, wenn die Hamas doch die eigene Bevölkerung als Schutzschild benutzt.(Und ich wage nicht zu behaupten, da fehlt mir der militärische Einblick, ob die IDF unverhältnismäßig vorgeht)



      Aber selbst wenn Sie Recht hätten, wäre das keine Opfer-Täter-Umkehr.

      Auch lässt die Weltgemeinschaft Juden nicht allein. Es gibt Länder (die ob es uns gefällt oder nicht, auch zur Weltgemeinschaft gehören), die haben sich die Vernichtung Israels auf die Fahnen geschrieben. Es gibt solche, denen fehlt jede Empathie für Israel, andere kochen einfah nur ihr eigenes Süppchen (denen sind israelis so egal, wie Palästinenser) und es gibt solche, die Israel militärisch, politisch und diplomatisch unterstützen.

      Selbst wenn ich forderte (was ich nicht tue), die IDF soll sich aus Gaza zurückziehen, wäre das in der Konsequenz keine Forderung sich von der Hamas abschlachten zu lassen. Solche schwarz-weiß Polemik ist falsch und bringt nichts.

      Ich unterstütze die IDF darin, die Hamas militärisch zu vernichten. Ich fordere Hamas auf, die Waffen zu strecken, die Geiseln zu entlassen und das Existenzrecht Israels anzuerkennen. Damit wäre aber nicht alles gut. Auch an die israelische Regierung gibt es Forderungen - angefangen von Siedlungspolitik bis zur Frage der Kriegsführung. Welche das konkret sind überlasse ich der israelischen Zivilgesellschaft. Vielleicht eine doch: Ein bischen Selbstkritik/Selbstreflektion. Das würde ich mir auch von Ihnen wünschen.

    • @Elena Levi:

      "Die Hamas braucht nur die restlichen Geiseln freizulassen, falls sie sie nicht ermordet hat, den Beschuss Israels einzustellen und sich zu ergeben."

      Darüber wundere ich mich auch, dass diese Forderungen gar nicht oder selten erhoben werden. Als wäre Hamas/palästinensische Bevölkerung sakrosankt. Das würde auch erklären, weshalb sich aller Unmut gegen Israel und jüdische Bürger entlädt und die Angreifer/Aggressoren fast außen vor bleiben. Weshalb werden an diese Leute, damit meine ich die aktiven Hamas-Mitglieder ebenso wie die Bürger Gazas, keine Forderungen gestellt und diesen Nachdruck verliehen?

      "Nichtjuden haben nichts aus Auschwitz-... gelernt"

      Dem möchte ich zustimmen und für mich kam das überraschend. Nicht nachvollziehbar für mich, aber ich gelte gemeinhin auch als "naiver" Mensch.

      oct7map.com/

    • @Elena Levi:

      Was meinen sie mit "früher Mitleid"? Von welcher Zeit sprechen sie?

    • @Elena Levi:

      Nein, das fordert keiner. Man fordert Verhältnismäßigkeit. Ich bin mir recht sicher, wenn Ihr Nachbar im Haus eine Drogendealer wäre, der einen Polizisten getötet hat und die Polizei setzt Ihren gesamten Wohnblock unter Tränengas, wären Sie der erste, der Schreit "Unverhältnismäßig!!"

      Wissen Sie, früher hatte man Mitleid mit toten Zivilisten, die nicht an einem Krieg beteiligt sind, seit dem 7.10. hat man nicht einmal mehr das.

      Es stellt keiner in Abrede, dass sich Israel verteidigen darf, aber es muss nun mal verhältnismäßig sein.

      Ihr letzter Satz ist aus meiner Sicht antisemitisch und menschenverachtend zu gleich. Soll das heißen: Juden können einfach nicht anders, als unverhältnismäßig agieren - weil sie sind halt so aufgrund ihrer "kollektiven Psyche"? Und zugleich: Meine Güte, die toten Zivilisten in Gaza müssen da halt durch, weil in der Vergangenheit hat man den Juden Unrecht angetan? Denken Sie über den Satz nochmal kurz nach.

      • @Strolch:

        Ihr Vergleich hinkt.

        Sie müssten einen Drogenhändler nehmen, der sich unter der Couch versteckt, auf der gerade seine Oma sitzt, und von dort mit dem Revolver um sich schießt.

        Das wäre eher vergleichbar.

        Wer gerade einen Waffenstillstand fordert, fordert nun mal, dass sich Israel nicht verteidigt.

        Über die Verhältnismäßigkeit gibt es unterschiedliche Meinungen.

        Zu Ihrem letzten Absatz schreibe ich nichts. Ich vermute, Sie meinen ihn nicht ernst und wissen selbst, dass er daneben ist.

        • @rero:

          Es sind Stand jetzt 15.000 Tote und doppelt soviele Verletzte in Gaza. Die meisten unbeteiligte Zivilisten. Aber diese Opfer sind Ihnen nur der Satz wert, über Verhältnismäßigkeit kann man unterschiedlicher Ansicht sein. Na dann nennen Sie mir eine Zahl bei der Sie meine Ansicht der Unverhältnismäßigkeit teilen.

          • @Strolch:

            Die Anforderung ist also: Wehren gegen die Hamas-Aggression, JA; aber dabei auch nur ein oder zwei der zehn oder zwanzig Zivilisten treffen, hinter denen sich jeder Hamas-Terrorist verschanzt, NEIN. Der Praktiker fragt. "Nu, was denn nun? Es geht nur eins von beiden."

            Will sagen: Es ist ein klassisches Dilemma. Und die Erfahrung lehrt, dass man das nicht gelöst bekommt, indem man stur nur auf eine Seite zeigt. Sie Fordern regelmäßig Verhältnismäßigkeit, erklären diese aber ebenso regelmäßig angesichts ausschließlich der absoluten Opferzahlen für verletzt. Das ist genau NICHT in Verhältnismäßigkeiten gedacht.

            Also mal konkret: Wie soll Israel die Bedrohung durch die Hamas neutralisieren, ohne sich schuldig zu machen?

            • @Normalo:

              Na ja, Sie drücken Sie vor einer Antwort. Nennen Sie doch eine Zahl. Ich schlage Ihnen mal eine vor: Wenn 1 Millionen Menschen in Gaza tot sind, ist aus Ihrer Sicht die Grenze überschritten? Also konkret, wann macht sich Israel schuldig, da sie ja immer der Bedrohung durch die Hamas ausgesetzt ist? Nie? Wenn das letzte Mitglied der Hamas tot oder gefangen ist? Sie betreiben lediglich Dialektik ohne Versuch, sich mal dem Problem zu nähern.

              Momentan kann ich nicht erkennen, dass die 15.000 Tote eine Verbesserung der Sicherheitslage in Israel gebracht haben. Ja, ich kann nicht einmal eine Strategie erkennen. Was ist denn das erreichbare Kriegsziel? So ganz praktisch. Den letzten Hamasterroristen zu finden, kann es praktisch nicht sein. Das gelingt nicht - außer Sie zucken auch bei 1 Millionen Tote nicht. Also ganz praktisch: Losgelöst von jeder Schuldfrage: Wie soll Israel die Bedrohung durch die Hamas neutralisieren?

              Und zur Klarstellung: Ich habe unter maximal drei (ich meine es waren zwei) Artikeln der taz Verhältnismäßigkeit gefordert. Bis Anfang November habe ich Israel in jedem Kommentar verteidigt. Ich sehe nur keinen militärischen Fortschritt, und kein Ziel, aber lauter Ideen, die weitere Belastung (Euphemismus für Tod) für die Zivilbevölkerung bringen.

              Und zu guter Letzt - interessiert mich losgelöst: Haben Sie in nur einem (!) Kommentar, die zivilen Opfer in Gaza betrauert oder zumindest mitgeteilt, dass dies schlimm ist? Und wenn nein, warum denn nicht?

              • @Strolch:

                "Na ja, Sie drücken Sie vor einer Antwort."

                ICH sage ja auch nicht, dass irgendwas unverhältnismäßig sei. Das tun SIE mit dem Brustton der Überzeugung - ohne aber zu erwähnen, wo Sie die Grenze ziehen würden, ab der Israel "verhältnismäßig" vorgehen könnte.

                Ich möchte auch diese Grenze nicht ziehen, denn ich bin kein Experte für Häuserkampf oder "counter insurgency", wie es so schön euphemistisch heißt. Deshalb weiß ich gar nicht, ob es in der aktuellen Situation ein milderes, trotzdem gegen die Hamas erfolgreiches Herangehen gäbe. Sie etwa?

                Solange ich das nicht sagen kann, fälle ich kein Urteil, sondern gehe erst mal von der Grundannahme aus, dass das Selbstverteidigungsrecht im Kern erhalten bleiben muss. Es kann also jedenfalls NICHT sein, dass ein skrupelloser Schlächterverein wie die Hamas den Wall aus unschuldigen Menschen um sich herum nur genug auftürmen muss, um sich selbst "unangreifbar" zu machen. Also würde ich schon mal sagen, dass es nicht per se unverhältnismäßig sein kann, nur weil die Zahl der zivilen Opfer schmerzt (und das tut sie - mich auch).

                Also bleibt Annäherung: Habe ich den Eindruck, dass die IDF wirklich ALLES Menschenmögliche tut, um nur ja keine Zivilisten zu schaden kommen zu lassen? Nein. Habe ich den Eindruck, dass sie aber MEHR tut als je eine Armee in so einer Situation vor ihr? Ja.

                Das ist ganz sicher keine perfekte Bewertungsgrundlage, aber für einen ausgestreckten Finger und ein bebendes "J'accuse!" reicht sie jedenfalls auch nicht. Mich interessiert also schon, ob SIE vielleicht mehr in der Hand haben als die schiere Zahl der Getöteten - oder eben einen anderen Maßstab für "Verhältnismäßigkeit".

                • @Normalo:

                  PS Im Ukrainekrieg kamen bislang in 2 Jahren 10.000 Zivilisten ums Leben.

                  de.statista.com/st...rch-ukraine-krieg/

                  Und ja, die Situation in Gaza ähnelt mehr einem Bürgerkrieg. Wenn aber in nur 2 Monaten 30.000 Zivilisten ums Leben kommen, stellen sich für mich Fragen nach der Verhältnismäßigkeit.

                • @Normalo:

                  Werden Sie nicht kindisch. Natürlich habe ich nicht mehr in der Hand als das was es in der Presse gibt. Aber gut: Verhältnismäßigkeit bestimmt sich nach dem Ziel, das im übrigen auch verhältnismäßig sein muss. Ohne das Ziel kann man nichts bestimmen. Wenn das Ziel die Vernichtung der Hamas ist und ein Schutzwall Unschuldiger nicht dagegen spricht, wäre der Einsatz von Atomwaffen gerechtfertigt und auch 1 Millionen tote Zivilisten. Ich habe geschrieben, dass ich das Ziel Beseitigung der Hamas nicht für praktikabel halte. Also: welches realistische hat Israel? Dann unterhalten wir uns über Verhältnismäßigkeit. Im übrigen liegt es nicht daran, an dem geschädigten (also dem Zivilisten) die Unverhältnismäßigkeit nachzuweisen, sondern der, der Mittel anwendet, muss verhältnismäßig handeln. Wenn Sie sich also darauf zurückziehen, „Sie behaupten ja nichts“, doch das tun Sie. Israel ist hier in der Pflicht, Ziele und Mittel zu definieren. Was ist das aktuelle militärische Ziel von Israel? Kennen Sie es? Ich schließe aber aus Ihrer Antwort, dass auch 1 Millionen toter Zivilsten verhältnismäßig sein kann. Ich hatte ehrlich gesagt gehofft, Sie würden die Zahl als absurd hoch abtun und zustimmen, dass Ihnen diese Zahl selbstverständlich zu hoch wäre. Offensichtlich ist Sie es nicht.

                  Um es zusammenzufassen: Ich sehe das Ziel nicht, das Israel erreichen möchte. Die Taktik befreit keine Geisel. Sie wird die Hamas nicht beseitigen. Daher stelle ich mir die Frage, was es bringt immer größere Flächen zu bombardieren? Es wird ja gerade kein Häuserkampf geführt - was ich verstehe, da zu verlustreich. Ich habe auch an keiner Stelle verlangt, Israel soll einen Waffenstillstand akzeptieren. Aber es setzt militärisch immer noch einen drauf - zuletzt die Flutung mit Meerwasser, die zur langfristigen Zerstörung der Lebensgrundlage führen kann, wenn man den Medien glauben darf.

                  • @Strolch:

                    Zu der Frage, welche militärischen UND politischen Ziele Israel in Gaza verfolgt - abgesehen von den mehr rhetorischen Äußerungen, die Hamas zerschlagen zu wollen, die sich jetzt jedoch mehr und mehr als unrealistisch herausstellen: ich denke, dass weiß man Israel selbst nicht so genau. Abgesehen von den extremistischen Kräften, die in diesem Krieg die Chance wittern, ihre Träume von Eretz Israel in die Tat umzusetzen. Die Gemäßigten hingegen wissen, dass es um Israels Zukunft und Überlebensperspektive ohne internationale Unterstützung düster bestellt ist. Bisher haben die USA noch jede gegen Israel gerichtete UN-Resolution zu Fall gebracht.



                    Die israelische Reaktion auf den 7.10. war mehr reflexhaft - aber welche Wahl blieb den Israelis denn (?) - und GENAU das lag im Kalkül der Hamas, würde ich behaupten. Den Hamas-Terroristen kann es nur recht sein, den Märtyrertod zu sterben, das haben sie schon oft bewiesen. Es wachsen immer neue Generationen von hasserfüllten Kämpfern heran, weil der gordische Knoten zu einer Friedenslösung einfach nicht durchschlagen werden kann.



                    Für Israel jedoch haben sie mit ihrer barbarischen Bluttat am 7.Oktober die Falle zuschnappen lassen.

                  • @Strolch:

                    Zum Einen, habe ich mich mit der Zahl eine Million nicht befasst, weil sie wirklich absurd hoch ist (wer mit sowas schmeißt und auch noch Fangfragen draus macht, sollte vielleicht mit dem Wort "kindisch" etwas vorsichtiger umgehen). Natürlich wäre das zu viel, zumindest solange die Hamas nicht über Massenvernichtungswaffen verfügt. Es ist aber auch in dieser Größenordnung eine völlig akademische Diskussion.

                    Ein vernünftiges Ziel der IDF, neben der Befreiung von so vielen Geiseln wie möglich, dürfte sein, die Hamas außerstande zu setzen, so etwas wie den 7. Oktober nochmal zu machen und den Gazastreifen so zu beherrschen wie die vergangenen 16 Jahre. Dazu ist es nicht notwendig, koste es, was es wolle, jeden letzten Terroristen zu finden und zu töten, aber man muss sie schon strukturell ausheben. Das geht nicht, wenn man ihre menschlichen Schutzschilde als unantastbar behandelt.

                    Ich denke nicht, dass es zu der Flutung kommt. Das sieht mir eher nach einer - glaubhaft dargestellten - Drohgebärde aus. Überhaupt sollte man in so einer Situation die Leute an ihren Taten messen, nicht an ihren Worten oder denen ihrer Gegner. Sonst verschwindet über kurz oder lang jedes Realitätsbewusstsein im Nebel des Krieges.

    • @Elena Levi:

      Täter-Opfer-Umkehr wird doch im übrigen bei jedem Konflikt praktiziert.



      Man denke doch an den "Genozid" im Donbass, damit gerechtfertigt die russische Propaganda den blutrünstigen Angriffskrieg in der Ukraine. Während ukrainische Städte zerbombt werden, schwafeln russische Diplomaten in der UN von Völkermord der Ukrainer!



      Genauso auch hier!



      Die unschuldigen Zivilisten und Kinder des Gazastreifens, vor allem die Kinder, veranschaulichen es sehr gut. Sie sterben durch israelische Kampfjets, Präzisionsbomen und Artillerie. Also sollen Kinder Täter sein?! Oder die Menschen, welche bombardieren, sollen unschuldig sein?



      Wenn sie eine der Art überlegene Militärmacht als Opfer, hier und jetzt sehen, ist es meiner Meinung nach eine perverse Strategie um Kriegsverbrechen zu decken. Macht soll auch Verantwortung mit sich führen. Und Israel hat viel Macht!

    • @Elena Levi:

      Vielen Dank für den Kommentar. Man hat inzwischen das Gefühl, Israel hätte die friedlich regierende, den Menschen im Gazastreifen Wohlstand bringende Hamas angegriffen.

      Ich bin jeden Tag mehr erstaunt, wie weit verbreitet die Meinung ist, dass am Ende Israel selbst schuld ist und sich die Palästinenser nur wehren.

      Die UN müssen die Hamas-Führung endlich dazu bringen, Israel anzuerkennen und die ständigen Terrorangriffe für immer einzustellen.

      • @Gnutellabrot Merz:

        Also entweder anerkennen oder liquidieren ?

      • @Gnutellabrot Merz:

        Naja, eine Zwei-Staaten-Lösung wäre doch mal ein Anfang!

  • Israel führt durchaus nicht "Krieg um jeden Preis", sondern Israel führt gezwungenermaßen Krieg um nicht immer wieder einen 7.10. Oktober erleben zu müssen, wie das die Hamas vorhat: www.derwesten.de/p...d-id300704787.html



    Herr Guterres, na sagen wir, ganz außergewöhnlicher Eifer hat möglicherweise damit zu tun, dass die Organisation, der er vorsteht an den Ereignissen am 7.10. eine gewisse Beteiligung hat, die jetzt auch vermehrt offen zutage liegt, und das schon lange. Ein gewisser Eigenschutz spielt da durchaus eine Rolle. Nein, die Hamas muss den Gazastreifen ein für alle Mal verlassen, auch damit Palästinenser in Würde leben können.

    • @Henriette Bimmelbahn:

      Na ja, ich bin mir nicht sicher, ob ALLE Teile der israelischen Gesellschaft daran interessiert sind, dass Palästinenser in Würde leben, zumindest dort, wo sie JETZT (noch) leben.



      Aus meiner Sicht gehört es einfach auch zur Wahrheit, festzustellen dass es auch DIESES gibt, dass diese israelische Rechtsregierung und diese radikalen jüdischen Siedlernationalisten ein ähnliches Risiko für die Sicherheit Israels und das Erreichen einer Friedenslösung in Nahost darstellen wie es der entfesselte eliminatorische Antisemitismus der Hamas ist. (Dabei möchte ich die zugrundeliegenden Ideologien auf palästinensischer und jüdischer Seite weiß Gott nicht gleichsetzen, dafür ist die Geschichte zu kompliziert. Dennoch verabscheue ich diesen rassistischen, gewalttätigen jüdischen Siedlernationalismus in den Westbanks genau so wie den Hamas-Terror.)



      Und ich habe aus den Kommentaren hier in der taz eigentlich immer herausgelesen - jedenfalls soweit ich das persönlich überblicken kann -, dass DARÜBER sogar überwiegend Konsens zwischen „Israel-Unterstützern“ und „Israel-Kritikern“ unter uns besteht.

  • "Israel führt Krieg um jeden Preis, ..."

    Es war und ist die Hamas, die Krieg um jeden Preis führt. Sie hat die toten Zivilisten im Gazastreifen von vornherein zynisch in ihr Kalkül mit einbezogen. Aber sie ist nie Ziel irgendwelcher Appelle seitens der UN.

    ", Guterres fordert Frieden um jeden Preis."

    Das ist richtig. Welchen Preis Israel zu zahlen hat, wenn die Hamas weiterhin im Besitz ihrer Waffen ist und weiterhin Angriffe auf israelische Zivilisten ausüben kann, interessiert Guterres erkennbar wenig. Deswegen steht er ja schon länger in der Kritik www.tagesspiegel.d...rres-10816099.html

    "„Fürchterliches menschliches Leid, physische Zerstörung und kollektives Trauma in ganz Israel und dem besetzten palästinensischen Gebiet“ stellt António Guterres fest..."

    Ähnlich drastische Worte hat Guterres im Zusammenhang mit dem Krieg im Sudan nicht gefunden. Dieser Krieg findet zeitgleich statt, die Zahl der Toten ist ähnlich wie jetzt in Gaza, weit höher ist die Zahl der Flüchtlinge. Aber dieser Krieg findet praktisch unter Ausschluss der Weltöffentlichkeit statt www.tagesschau.de/...dan-krieg-100.html



    jungle.world/blog/...ass-sudan-und-gaza



    Der Krieg im Sudan passt halt einfach in das Raster der postkolonialen Denke. Einfach Pech für die Menschen dort. Aber an derlei Heuchelei nicht und zuletzt gerade bei der UN haben wir uns ja schon längst gewöhnt.

    • @Schalamow:

      "Der Krieg im Sudan passt ..."

      Der Krieg im Sudan passt halt einfach NICHT... Sonst ergibt das natürlich keinen Sinn, sorry.

      • @Schalamow:

        Danke für die Korrektur, das erspart mir den Widerspruch.

      • @Schalamow:

        Ich hoffe dieser Artikel von Dominic Johnson über den Sudan-Konflikt hilft weiter:



        taz.de/RSF-Miliz-in-Sudan/!5970378/



        Oder dieser noch aktuellere hier:



        taz.de/RSF-Miliz-in-Sudan/!5970378/



        Deine Erzühlung vom Doppelstandard lässt sich in diesem Fall widerlegen - und zwar mindestens für den Artikelschreiber, den du hier kritisierst.Bitte das nächste Mal etwas genauer hinschauen - ich meine das wertschätzend. Liebe Grüße gehen raus.

  • Der Brief von Guterres ist ein Hoffnungsschimmer in der Weltorganisation, in der in der Regel Taktiererei zum eigenen Machterhalt oder Machtgewinn über der Menschlichkeit steht.

    Wer glaubt, die Greueltaten von Terroristen mit eigenem Terror gegen Zivilisten beantworten zu dürfen, setzt sich selbst ins Unrecht.

    Hamas verfolgen und bekämpfen JA.

    Die Palästinensische Bevölkerung als Reaktion auf den Hamas-Terror pauschal zu drangsalieren, zu verletzen, zu töten und den gesamten Gazastreifen zu verwüsten NEIN.

    Die Behauptung mit diesem Vorgehen die Geiseln befreien zu wollen, ist geradezu zynisch solange man nicht weiß in welchem der bombardierten Tunnel die Geiseln festgehalten werden.

  • Fordert eigentlich mal jemand die Hamas auf, die Kämpfe einzustellen und aufzuhören, Israel anzugreifen?

  • Endlich mal ein nicht menschenverachtender Artikel zum Thema, der oofensichtlich auf einem Mindestmaß an Humanismus basiert. Sehr erfrischend, danke!

  • Ja wenn die UNO denn mal dort Verantwortung übernehmen würde - und diese nicht immer nur von den Israelis fordern würde. Aber so erwartet wohl keiner ernsthaft, dass die klagenden Worte aus New York in Tel Aviv nicht eher als eine weitere einseitige Unterstützung der Tunnelgräberunterstützer empfunden wird.

  • Dies ist der zweite Artikel zum Thema durch den gleichen Autor.



    In der kommune wurde der Lösungsansatz Herrn Johnsons umfangreich kommentiert .



    Einer Wiederholung der Argumente durch den Autor könnte man/frau mit einer Wiederholung der Kritik daran beantworten.



    Ich möchte, statt dessen, auf ebendie umfangreichen Gegenargumente verweisen.



    Kurz: Wer möchte das Himmelfahrtskommando "Schutzmacht " auf Jahrzehnte ausüben?



    Wie würde die Hamas auf die Situation reagieren?



    Soll Israel sich zurück ziehen und auf das nächste Progrom warten?(Hamas hatte dies angekündigt)



    Was ist mit den Geiseln? Warum sollte Hamas die freilassen, wenn ein Waffenstillstand unabhängig von Rückgabeforderungen entstünde?



    Generationen von DiplomatInnen haben sich mit der Palästina Frage befasst. Wenn es eine einfache Lösung gäbe, sähe der nahe Osten anders aus.



    Es ist auch möglich, ein Problem zuerst einfach mal zu benennen, statt unkonkrete Lösungsvorschläge zu präsentieren.



    Ganz nebenbei: der Autor erwähnt die Ukraine.



    Seit bald zwei Jahren wird die Ukraine mit Milliarden in ihrem Krieg gegen Russland unterstützt.



    Einen Verhandlungsweg sollen aber nur die Kriegsgegner einschlagen dürfen.



    Nun ist ein offener Konflikt in Gaza ausgebrochen und Alle von Außerhalb überschlagen sich mit Lösungsideen.



    Worauf gründet sich die völlige Ignoranz der kriegsführenden Parteien?



    Auf die Tatsache, dass der Krieg eben keine weltweiten wirtschaftlichen Verwerfungen mit sich bringt?



    Es geht um einen Frieden und die Zukunft von Israel und Palästina. Dies an den PalästinenserInnen und Israelis vorbei verordnen zu wollen, enthält eine klare Mißachtung.

    • @Philippo1000:

      "Es geht um einen Frieden und die Zukunft von Israel und Palästina. Dies an den PalästinenserInnen und Israelis vorbei verordnen zu wollen, enthält eine klare Mißachtung."

      Der Frieden war bisher nicht möglich, weil die Übermacht Israels (zusätzlich noch mit der Unterstützung der USA) so groß ist, dass die israelischen Regierungen der letzten Jahrzehnte kein Interesse an Verhandlungen hatten: sie betreiben die einseitige Trennung und die De-facto-Annexion großer Teile des Westjordanlandes. Es gibt kaum noch Raum für einen lebensfähigen palästinensischen Staat.

      Deshalb müsste sich die Weltgemeinschaft mehr einsetzen, um eine Friedenslösung zu erreichen.

  • Wenn sich die Islamofaschisten durchsetzen, dann bricht die Hölle auf Erden los.

    Terror darf niemals gewinnen, sonst geht die Menschheit im Terror unter.

    Nur die komplette Zerstörung der Hamas kann am Ende Frieden bringen.

    • @Gnutellabrot Merz:

      Haben sie einen Vorschlag, wie das gehen kann, ohne den Einsatz von Terror. Sonst hat ja der Terror So oder so gewonnen.



      Der Terror (lateinisch terror „Schrecken“) ist die systematische und oftmals willkürlich erscheinende "Verbreitung von Angst und Schrecken durch ausgeübte oder angedrohte Gewalt, um Menschen gefügig zu machen." Quelle Wikipedia

    • @Gnutellabrot Merz:

      Und wie und zu welchem Preis soll das funktionieren? Was wird aus den Menschen in Gaza?



      Ist das Völkerrecht im Krieg nun nicht mehr bindend?

  • "Netanjahus Krieg trifft nicht nur die Hamas"

    Das ist nicht netanjahus krieg, sondern der Krieg der Hamas, die ihn gestartet hat.

  • Danke, Herr Johnson!

  • Leider der nächste unseriöse Artikel von Herrn Johnson.



    Im letzten zitierte er israelische Medien falsch und auch in diesem zeigt er, dass er den falschen und antisemitischen Parolen der UN und anderer folgt:

    - Es ist nicht "Netanjahus Krieg". Es ist der Krieg, den allein die Hamas zu verantworten und begonnen hat. Allein von "Netanjahus Krieg" zu sprechen ist schon eine unfassbare Umkehr der Täter-/Opfer-Logik, wie sie gerade nun mal en vogue ist.

    - "Israel führt Krieg um jeden Preis." Auch das ist eine Unterstellung, der leicht widersprochen werden kann. Israel versucht, zivile Opfer geringzuhalten, was aufgrund der zynischen Strategie der Hamas schwierig ist. "Um jeden Preis"? Dann hätten sie das Krankenhaus auch sofort beschießen können. Dann hätten sie auf die Freilassung der Geiseln verzichten können.

    Sie wollen eine Waffenruhe? Appellieren Sie an die Hamas, die Geiseln freizulassen! Appellieren Sie an die internationale Gemeinschaft, DAFÜR einzutreten und dafür, dass diese widerliche Organisation vernichtet wird.

    Warum tun sie DAS nicht?

    • @Chris1983:

      Seriösitäten

      Zitat @Chris1983:m„Leider der nächste unseriöse Artikel von Herrn Johnson. 
Im letzten zitierte er israelische Medien falsch und auch in diesem zeigt er, dass er den falschen und antisemitischen Parolen der UN und anderer folgt“

      Begrüßenswerterweise der nächste seriöse Artikel von Herrn Johnson zu diesem Thema, was von seinen Kritikern nicht behauptet werden kann: Die gesamte UNO mit ihren 193 Mitgliedstaaten mit mehr als acht Mrd. Bewohnern in toto als „antisemitisch“ zu bezeichnen, ist ja wohl hanebüchen und eine verantwortungslose Verharmlosung des authentisch-historischen Antisemitismus’ strictu sensu, die uns will uns weismachen will, die Welt sei inzwischen vollständig von solchen Subjekten wie Julius Streicher und Eichmann bevölkert. In Erinnerung an die in deutschem Namen begangene Shoa sollte man sich als Deutscher vor solcherart Beschimpfungen der Weltgemeinschaft hüten.

  • DankeDominic Johnson für diesen Beitrag.

    UN Generlsekretär Antonio Guterres verdeutlicht mit seinem Brandbrief an die UN Sicherheitsmächte China, England, Frankreich, Russland, USA die gegenwärtig zur Bedeutungslosigkeit herabgewürdigte UNO Vollversammlung und der Völkergemeinschaft von Milliarden Menschen der in ihr vertretenen Länder durch die Fragmentierung es Rechts auf Leben, Unversehrtheit im Freund-Feindschema von ungezählt geführt militärischen Konflikten seit Nine Eleven 2001und Endlos-Kriegen ohne Aussicht auf ihr Ende als ob es kein Morgen gibt für und bei 100 Millionen Geflüchteten inner-außerhalb ihrer Länder, an 300 Millionen Arbeitsmigranten lt. UNHCR Bericht 2022 ohne gesicherten Aufenthaltsstatus, Bürgerechte in ihren Aufnahmeländern noch in UNHCR u. a. Flüchtlingslagern, Aufnahmeländern gefördert und gefordert organisiertem Sitz und Stimme in der UNO für Frieden, ihre Versetzung zumindest in vorherigen Stand gegen Gewalt in ihren Heimatländern und auf der Flucht ins Ungewisse nach Verfolgung, Vertreibung, Vermögensentzug bei der Suche nach gesicherter Zuflucht, Unterkunft, Versorgung mit Nahrungsmitteln, ärztlicher Grundversorgung betreiben zu können

  • "Flutung von Gazas Untergrund mit Meerwasser droht den Gazastreifen in eine unbewohnbare Salzwüste zu verwandeln."

    Das ist doch ein etwas absurder Polemismus für das Fluten von Militärischen Bunkeranlagen mMn.

    Würde die Ukraine Wasser in Russische Stellungen via Pumpen einleiten würde kein Hahn danach krähen, vielmehr würde sie wahrscheinlich für den "genialen Schachzug" gefeiert.

    insofern bleibt nur festzuhalten, der Wettlauf der unterschiedlichen Maßstäbe geht weiter.

    • @Berglandraupe:

      Von der Hamas entführte israelische Geiseln sind in den Tunneln der Hamas gefangen. Das Fluten der Tunnel nützt diesen Geiseln ... genau wie?

  • Nicht häufig aus einem Dorf - hier aber - anschließe mich -

    • @Lowandorder:

      Ich habe Sie bereits vermisst, ;-) und mich gefragt, ob es an dem Thema Nahost liegt oder Sie vielleicht erkrankt sind.

      oct7map.com/

      • @*Sabine*:

        Huch! Welch Glanz in mei ahl Hütt! Gelle

        Hm. Mal a weng zu Läusen und Flöhen;) Diede ja bekanntlich para haben kannst! Woll.



        (10.)Gestaltfestival Ffm - Kennlernpiez &



        “Huch!!“ hatte ich eine Litfaßsäule im Arm.??? - “Hast du ne Lösung?“ Gideon Schwarz - Mathe.Prof. Jerusalem - Gestalttherapeut! Mehr als 1000 Worte.



        ( hier ein feiner Nachruf - lesenswert -www.lessin.de/Nachruf_Gideon.pdf



        & ruhig die Cohiba aus dem 👄 =>



        “Palestina? - da bin ich Antisemit“



        1938 emigrierter jüdischer Mitschüler des Vaters eines Weggefährten - hohes Tier in D.C. Shure But.



        Denke - heute sicher wie - grad er noch!



        Ivan Ivanji - “Folgen der Hamas-Barbarei : Wieso ich mich wieder als Jude fühle“ Endrucksvollunnachahmlich



        taz.de/Folgen-der-...295&s=Ivan+Ivanji/



        Womitmer zwanglos beim Interview -



        “Palästinenserin und Jude über den Krieg: „Frieden ist möglich und nötig“



        Gibt es einen Ausweg aus dem Nahostkrieg? Ja, sagen die Palästinenserin Rula Daood und der Jude Alon-Lee Green von der Bewegung Standing Together.“ wären! Wollnich



        taz.de/Palaestinen...en-Krieg/!5976681/



        (& Läuse? ziemlich Scheiße => 😖 -



        Spätfolgen eines strokes fordern Tribut:



        Gehen im cm Bereich - Hüft-OP Ende Jan



        Anyway - scheunen Sündach ook - )

  • so wichtig!! so richtig!! nur leider zu selten gesagt und geschrieben — danke