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Vorgezogene BundestagswahlIst Scholz noch der richtige Kandidat?

Anna Lehmann
Lukas Wallraff
Kommentar von Anna Lehmann und Lukas Wallraff

Am 23. Februar 2025 wird in Deutschland gewählt – mit Olaf Scholz als Kanzlerkandidat für die SPD? Ein Pro und Contra.

Bundeskanzler Olaf Scholz und Verteildigungsminister Boris Pistorius wollen sich um die Kanzlerkandidatur nicht streiten Foto: Florian Gaertner/imago

Ja

W er den Auftritt von Olaf Scholz bei Caren ­Miosga verfolgt hat, fragt sich, wie die SPD es schaffen will, mit ihm an der Spitze die Bundestagswahl zu gewinnen. Der Kanzler sprach wenig über die schwächelnde Wirtschaft, gar nicht über eigene Fehler, dafür viel über die von Christian Lindner. Nicht cool. Und sicher werden nicht nur zwei Hamburger SPD-Politiker, sondern auch andere Ge­nos­s:in­nen kalte Füße bekommen haben.

Aber Scholz jetzt auswechseln? Eher würde die Parteispitze die Willy-Brandt-Plastik in der Bundeszentrale durch eine von Adenauer ersetzen. Scholz ist gesetzt. Dafür gibt es gute Gründe. So würde es, wenn ausgerechnet der Regierungschef einpackt, die eigene Erzählung ad absurdum führen, dass für das Ampel-Ende nur Christian Lindner verantwortlich sei.

Die SPD hat zudem schlechte Erfahrungen mit eingewechselten Spitzenkandidaten gemacht: Martin Schulz, Peer Steinbrück, Frank-Walter Steinmeier, Rudolf Scharping – sie alle scheiterten an Helmut Kohl respektive Angela Merkel. Zum Glück für den oder die Betreffenden drängt sich gerade auch kei­n:e sozialdemokratische Heils­brin­ge­r:in auf. Boris Pistorius?

Ist ein beliebter Verteidigungsminister, aber seine Bilanz ist bei näherer Betrachtung mau. Das Beschaffungswesen ist nach wie vor eine Blackbox und sein Geschick, für sich und seinen Bereich zu werben, um zusätzliche Milliarden zu akquirieren, begrenzt. Und wie das Wahlergebnis in den USA gezeigt hat, sorgt ein Wechsel der Spitzenkandidatin nicht für ein Spitzenergebnis, wenn eine Partei nicht überzeugen kann.

Wie die Union Deutschland aus der Krise führen will, außer das Bürgergeld abzuschaffen, das Heizungsgesetz zu killen und Steuern zu senken, bleibt vage. Die SPD und der Kanzler haben immerhin schon Ideen präsentiert – Investitionsanreize, Deutschlandfonds, Industriestrompreis – und setzen auf den Staat als handelnden Akteur. Nur mit einem Olaf Scholz, der glaubhaft machen kann, dass das der bessere Plan ist, hat die SPD überhaupt eine kleine Chance. Anna Lehmann

Nein

Der erste Schritt zu einem politischen Neuanfang in Deutschland ist getan. Es gibt jetzt einen Wahltermin, weil der Kanzler nachgegeben hat. Statt wie von Olaf Scholz ursprünglich anvisiert im März wird nun doch schon im Februar gewählt. Gut so. Fehlt nur noch der zweite Schritt: Scholz’ Rücktritt, um den Weg für einen neuen SPD-Kandidaten freizumachen. Leider ist das extrem unwahrscheinlich.

Scholz will weitermachen, bisher mucken dagegen nur ein paar Hinterbänkler auf, und natürlich wäre es ein großes Wagnis, so kurz vor Wahlen den amtierenden Kanzler auszuwechseln. Aber was um alles in der Welt kann die SPD in ihrer desolaten Lage mit 15 Prozent in den Umfragen vielleicht noch aufmuntern und dem ganzen Wahlkampf neuen Schwung verleihen, wenn nicht ein Wagnis? Scholz steht für ein Weiter-so. Aber genau das will eine übergroße Mehrheit nicht mehr.

Seine Unbeliebtheitswerte sind sogar noch höher als die von Christian Lindner. Und nein, das sind keine Momentaufnahmen, wie Scholz zu hoffen scheint. Das negative Urteil über den einsilbigen Mann im Kanzleramt hat sich seit Jahren verfestigt. Auch der spektakuläre Ampelbruch hat daran nichts geändert. Was Scholz verspricht, ist eine Fortführung seiner Politik im gleichen Stil, nur mit etwas mehr Schulden. Das wird nicht reichen, um den Untergang aufzuhalten, und das ist nicht nur für die SPD gefährlich.

Wenn die vielen Menschen, die von der Ampelregierung Scholz-Habeck-Lindner enttäuscht wurden, von den beteiligten Parteien nun kein anderes Angebot bekommen als die Kandidaten Scholz, Habeck und Lindner, ist zu befürchten, dass noch mehr von ihnen Union, BSW und AfD wählen. Ob ein SPD-Kandidat Boris Pistorius daran viel ändern könnte, ist offen. Aber möglich wäre es. Immerhin ist der Verteidigungsminister der beliebteste Politiker im Land, deutlich vor Friedrich Merz. Keine schlechte Voraussetzung, um einen Neuanfang zu wagen. Lukas Wallraff

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Anna Lehmann
Leiterin Parlamentsbüro
Schwerpunkte SPD und Kanzleramt sowie Innenpolitik und Bildung. Leitete bis Februar 2022 gemeinschaftlich das Inlandsressort der taz und kümmerte sich um die Linkspartei. "Zur Elite bitte hier entlang: Kaderschmieden und Eliteschulen von heute" erschien 2016.
Lukas Wallraff
taz.eins- und Seite-1-Redakteur
seit 1999 bei der taz, zunächst im Inland und im Parlamentsbüro, jetzt in der Zentrale. Besondere Interessen: Politik, Fußball und andere tragikomische Aspekte des Weltgeschehens
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67 Kommentare

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  • Wer von d. pazifistischen Linken in d. SPD sollte denn wohl Pistorius bevorzugen?



    Die Idee ist somit doch aktuell Kokolores.



    Außerdem ist Scholz als Gegenpol zu Merz schon ziemlich gut aufgestellt, in sozialen Fragen sowieso, und bemerkenswert unaufgeregt.



    Innerparteiliche Führungsdiskussionen nützen nur den Konservativen.



    /



    Neulich:



    Heribert Prantl bei deutschlandfunkkultur.de



    "Dieses Ringen gehört zur Demokratie und es wäre gut, wenn wenigstens die SPD offensiv zeigen könnte, dass in ihr sowohl ein Boris Pistorius Platz hat als auch ein Rolf Mützenich. Beiden geht es um die Sicherheit Deutschlands. Der Verteidigungsminister Pistorius wirbt für die militärische Abschreckung. Der Fraktionsvorsitzende Mützenich erinnert an deren Gefahr.



    Früher hätte man gesagt, so ein Spektrum kennzeichnet eine Volkspartei. Dieses Wort will einem kaum noch über die Lippen, wenn es um die SPD geht. Wenn das jemals noch einmal anders werden soll, muss diese Partei das Mützenich-Pistorius-Spektrum ausleben – dann darf sie nicht länger so tun, als geniere sie sich für die aufrüstungskritische Haltung ihres Fraktionschefs Mützenich."



    Der Titel des Kommentars:



    "Pazifisten-Shaming führt in die Sackgasse"

  • Sie sollten Martin Schulz wieder ausgraben. Der war schließlich mal Hoffnungsträger und hatte doch keine Gelegenheit, sich zu beweisen oder es zu versauen.

  • Ich sehe in dieser dem Konsumismus verfallenen Mittelschichtsgesellschaft weit und breit KEINEN Kanzlerkandidaten, da ist der Verweis auf Laschet auf der heutigen Titelseite sogar noch ein Hoffnungsschimmer (danke !) . Alles auf Spaltung und Streit , bei dem die Ärmsten das Nachsehen haben und wir, die wir noch die Medien KONSUMIEREN, uns wundern, wieso Rechte so einen Zulauf haben, wenn die Zahl der Verlierer immer größer wird. Die Herausforderungen sind doch, wie wir uns gegen die Profiteure wehren können, die Menschen durch Technik ersetzen wollen und zwar global: Wenn wir z.B. Amazon zerschlagen, entstehen wieder viele Arbeitsplätze allein zur Versorgung. Wenn wir uns aus der Abhängigkeit von LIDL,Aldi und REWE befreien wollen, haben wir wieder die Chance, an schönen Marktplätzen die Vielfalt der Möglichkeiten zu erleben, ohne die Scheichs um Treibstoff bitten zu müssen. Der Kleinkrieg dieser Parteifürsten, die 'wir' wählen müssen, ist doch völlig kontraproduktiv gegenüber der immer weiter zunehmenden Abhängigkeit von ';Märkten', die uns knebeln und letztlich nur Verlierer hinterlassen, wenn niemand mehr etwas kaufen kann.

    • @Dietmar Rauter:

      Laschet war der beste Kandidat, den die Union damals hatte: Günther war damals wohl noch nicht so weit.







      Die soziale Ader der Union ist das "C", die sollte nicht völlig ausdörren, wenn konservative Wirtschaftshonoratioren die Partei gekapert haben. Oder Adressbuchverkäufer fürs Finanzkapital.

  • Es wird schon viel über Vergangenenes gesprochen, bei dieser Wahl, was ungewöhnlich ist.



    Über die Krisenbewältigung kann man verschiedener Ansicht sein, ich finde jedoch dass die Ampelpolitik viel mehr am Bürger interessiert war, als z.B. die CDU nach der Wiedervereinigung, die nur die Wirtschaft bediente.



    Auch die Neuausrichtung auf regenerative Energien war erfolgreich und richtig.



    Wollen Wir wirklich zurück zur Atomkraft?



    Merz Visionen ignorieren den Klimawandel.



    Mit einem " zurück zum Verbrenner" schadet er nicht nur dem Klima, sondern auch der deutschen Wirtschaft. Die deutsche Autoindustrie muss sich umbauen, sonst wird sie untergehen.



    Die Ampel hat den wirklichen Einstieg in legale Zuwanderung geschafft und Einbürgerung erleichtert. Das ist die Zukunftsstrategie gegen FachKräftemangel.



    Die Zusammenarbeit mit Ländern wie Indien wurde nicht nur in diesem Bereich intensiviert.



    Wir sehen an NRW und Schleswig Holstein, dass die Grünen nicht als soziales Regulativ der CDU gegenüber wirken.



    Auch ist grüne Politik so kaum durchsetzbar.



    Es ist klar, dass es Gesellschaftspolitische Anpassungen in der Ampel gab die mit der CDU nicht möglich gewesen wären.



    Nicht Namen, Inhalte zählen !

  • Ich fürchte die SPD kann gut damit leben, die Wahl zu verlieren. Denn es kommen üble Zeiten durch Trump Putin Xi und Netanjahu. Soll sich die CDUCSU damit abrackern und zeigen, daß sie es auch nicht besser kann.

    • @Monomi:

      Scholz: "Wer kann zu Groko schon Neinsagen? Ich nicht"

      Selber führen konnte er nicht.

      Aber "mitmachen" und "einknicken"?



      Da war er immer Spitze!



      Hey, einen besseren Koalitionspartner kann die €DU sich nicht erträumen!

  • Die Argumentation von Kanzler Scholz, bezüglich der Ukraine Hilfe von zusätzlichen 3 Millarden Euro aus dem Bundeshaushalt, die mit als Ursache des Scheiterns der Verhandlungen mit dem damaligen Finanzminister Christian Linder angeführt werden, ist nicht ganz verständlich.



    Unterstützt doch Deutschland als Mitgliedsstaat der EU, laut Zusage unserer EU Kommissionspräsidentin Frau von der Leyen die Ukraine mit finanziellen Hilfen in Millarden Höhe durch ein umfassendes Finanzhilfepaket im Unfang von bis zu 45 Millarden Euro und einem außerordentlichen Makrofinanzierunhshilfedarlehen bis 35 Millarden Euro, an die Ukraine.



    160 Millionen Winterbeihilfe zusätzlich Angesichts der russischen Angriffe auf die Energie-Infrastruktur.

  • Die SPD selber wollte ihn nicht als Parteivorsitzenden, weil man ihm nicht mag, weil man es ihm nicht zutraut, weil man seine Charakterschwächen kennt, egal, als Kanzler geht er schon. Sagt eigentlich alles ...

    • @Günter Witte:

      „Sagt eigentlich alles ..."



      Was mancher alles so sagt - wenn der Tag lang ist - und dem Morgen graut, um 7:31 h.

  • Natürlich Scholz. Pistorius oder andere Gute in der SPD könnten ja nachher immer noch den Vizekanzler machen - den Scholz freilich bereits im Finanzministerium recht gut gab.

    Die interessierte Kampagne gerade will von den miesen Kandidaten rechts ablenken und die Regierung schwächen.

  • Künstliche Diskussion von rechts.

    Scholz hat mit einem extremen Nervenkostüm Lindner eingebunden und die Energiewende mit hinbekommen. Arg lange kein Rhetoriker

    Habeck passt.

    Bei den ADis ist es egal, da will man gegen Amerika oder gegen Ausländer stimmen.

    Aiwanger ist - leider - der für seine Truppe gerade passende Kandidat.

    Lindner ist der falsche Kandidat. Evident.

    Merz ist aber auch der falsche Kandidat. Er reduziert die Kraft der Union, weil er sich nicht gegen Söder durchsetzt, trotz Chance gerade keine Regierungserfahrung sammeln will und sich selbst die grüne Option enggemacht hat. Vom Programm- und Personalfiasko zu schweigen.

  • Olaf Scholz und Boris Pistorius sollten auf die Kanzlerkandidatur verzichten und jemand aus der zweiten Reihen wie Lars Klingbeil nominieren. Für die bevorstehende Oppositionsrolle braucht es frische Gesichter, um sich für die nächste Wahl neu aufzustellen.

  • Kläre Antwort : Scholz ist der falsche, weil er gezeigt hat, warum er es nicht kann: seine Kommunikation nach außen ist einfach zu schlecht. Hinterzimmer allein reicht nicht.



    das Blöde ist: hat die SPD eine(n), derdie gezeigt hat, das ersie es besser kann? Pistorius? Zweifelhaft. Andrea Nahles? Zu weit links. Weitere Namen fallen mir nicht ein. Da ist nix.



    Aber Scholz ist definitiv der falsche.

  • "Ob ein SPD-Kandidat Boris Pistorius daran viel ändern könnte, ist offen."

    Der wird es eher nicht, die Presse zereist den in der Luft.



    Ich war zur selben Zeit Osnabrücker, als er da Bürgermeister war. Internationale Medien werden alles ausgraben was er angestellt hat, ob verurteilt oder nicht, spielt da keine Rolle.



    Am Ende kriegt die SPD dann sogar noch weniger Stimmen als mit Scholz...

  • SPD, Grüne, FDP, Linke und AfD haben bisher zur Einführung des bundesweiten Volksentscheids - Gesetzentwürfe in den Bundestag eingebracht.



    Eine Zwei-Drittel-Mehrheit für die notwendige Grundgesetzänderung ist allerdings nicht zustande gekommen.

    Die CDU hat sich jeweils der Einführung verweigert.

    Die Schwesterpartei CSU hat allerdings im Herbst 2016 bundesweite Volksentscheide erst in ihr Grundsatzprogamm und dann in das Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2017 aufgenommen.

    Bündnis 90/Die Grünen hat sich über Jahrzehte für den Ausbau der direkten Demokratie eingesetzt; 2020 hat die Partei allerdings die Forderung nach dem bundesweiten Volksentscheid aus ihrem Grundsatzprogramm gestrichen.

    Die SPD hat 2011 einen deutlichen Parteibeschluss zur direkten Demokratie gefasst und 2013 einen vielversprechenden Gesetzentwurf vorgelegt.



    In ihrem Wahlprogrammen zur Bundestagswahl taucht die direkte Demokratie seit 2017 jedoch nicht mehr auf.



    Die Linke steht stabil zu der Forderung.

    Die AfD hat Vorschläge eingebracht, die von Mehr Demokratie e. V. kritisch beurteilt werden.

  • Scholz hat m.E. alles, was man für diese Führungsposition, Bundeskanzler (BK) der Bundesrepublik Deutschland, braucht. Er ist dennoch der falsche Mann, da er seine Rolle im CumEx-Skandal nicht offen genug dargelegt hat. In den USA kommt man damit womöglich in den Senat, oder kann Präsident werden. Als BK wünsche ich mir diese Kategorie Mensch nicht.

    • @Gerhard Krause:

      Nochmal für diejenigen, die es immer noch nicht begriffen haben:



      CumEx-Skandal: Schäuble



      Warburg-Bank-Skandal: Scholz

      • @Jo Poppen:

        Warburg-Bank-Skandal = CumEx-Skandal. Die können das gerne anders sehen.

      • @Jo Poppen:

        Nu kommen Se hier mal nicht so kleinlich mit Fakten. Die stören doch nur beim großen Projekt der SPD-Schrumpfung. Oder ist es die Schlumpfung? Lechts und rinks. Darum ging's.

    • @Gerhard Krause:

      Eine der wichtigsten Eigenschaften für eine solche Führungsposition ist es Menschen mitnehmen und erklären zu können. Das kann Scholz überhaupt nicht und daher ist er klar der falsche für die Kanzlerrolle, weshalb er auch gescheitert ist als Kanzler.

      • @Walterismus:

        Scholz ist Jurist und als solcher, was sage ich da?! 😉, mit einer technokratischen Aussprache ausgestattet worden, die er nicht losgeworden ist. Ja, nervig und "unattraktiv", insbesondere für viele Menschen zumindest wenig verständlich, überaus manipulativ, jedoch im Politikbetrieb nicht der schlechteste Skill.

    • @Gerhard Krause:

      ...schließe mich ihren Ausführungen über Scholz an.

      Ein BlackRock Friedrich Merz ist mir aber auf jeden Fall genauso suspekt.

      Die Auswahl an Kanzlerkandidaten ist schon sehr begrenzt .

      Als Repräsentanten einer direkten Demokratie brauchte man als Wähler nicht ganz so auf etwaige Verfehlungen Rücksicht nehmen müssen, aber bei unserer repräsentativen Demokratie sollten Wähler schon achtsam sein und sich nicht täuschen lassen.

  • Ich bin da ganz bei Lukas Wallraff.



    Scholz war schon vor 4 Jahren der falsche Kandidat. Er ist ein blasser unfähiger Akteur, der auf keinem Führungsposten in Politik, Wirtschaft, oder Finanzwelt mehr etwas zu suchen hat. Er hat schlicht NICHT GELIEFERT. "Wer Führung bestellt, bekommt Führung." "Ich bin ihr Kanzler auf Augenhöhe." Alles hohle Phrasen!



    Scholz ist verbrannt und leistet der SPD mit erneuter Kandidatur einen Bärendienst.



    Klar ist der Wechsel des Spitzenkandidaten kurz vor der Wahl ein Risiko. Aber sehenden Auges mit geschwollener Brust in eine krachende Niederlage mit Ansage?



    Scholz hat ein selbstverliebtes Ego mit NULL Selbstkritik, welches ihn mit seinem süffisanten Grinsen noch unbeliebter und unwählbarer macht.

  • Es ist eigentlich egal, wen die SPD als Kanzlerkandidaten aufstellt, da sie sowieso nur noch als Juniorpartner mit der CDU/CSU in Frage kommt, womit die Partei offenbar auch zufrieden sein scheint.

    Scholz möchte vielleicht diesmal Außenminister und Vizekanzler werden, selbst wenn Merz sein Kanzlerchef ist. Mehr Opportunismus geht nicht. Die SPD wird in der großen Koalition zwar erst Recht keine eigenen Ziele durchsetzen. Aber die gute Nachricht ist: sie hat eh keine wirklich eigenen Ziele, die es bei der CDU/CSU nicht auch schon in etwas anderer Verpackung geben würde. Oder fällt jemandem etwas SPD-spezifisches ein?

    Diese Zeiten sind doch schon lange vorbei.

    • @Uns Uwe:

      Unter Merz wird Scholz gar nichts. Vielleicht Krawattenbügler, Schuhputzer, Wagenholer.



      Oder Prügelknabe für Merz'sche Fehlleistungen.

  • Danke Frau Lehmann.



    --



    Ich hatte einen wüsten Traum.



    Hinter jedem Weihnachtsbaum



    In Tranfleck steht der Herr Minister,



    Zum Glück ohne Benzinkanister.



    Wie der Breitbeinmann da steht -



    Das hat Kanzlerqualität.



    --



    Mit lässig hochgestelltem Kragen,



    Mit kühnem Mut im Panzerwagen



    Bei Soltau durch die Heide jagen,



    Einen Blick durch’s Fernrohr wagen,



    Am Walkie Talkie „Hallo“ sagen -



    Soll der uns wirklich weiter plagen?



    Mit Tarnfleck in den Wahlkampf ziehn?



    Tarnfleck, der ist schwarz, gelb, grün.



    taz.de/Die-Wahrheit/!5931427/



    www.sueddeutsche.d...taedtchen-1.670221



    www.youtube.com/watch?v=-ZL3M-AgMgE

  • Ich weiß jetzt auch nicht so genau,warum man einen Kanzler wählen sollte, der zu häufig und in entscheidenden Situationen abgetaucht ist, während sich seine Koalition lustig zerfleischt hat und eine SPD, bei der man nicht weiß, wen sie eigentlich vertritt. Ich, eigentlich SPD-sozialisiert, bin seit langem nur noch ratlos.

  • Olaf Scholz muss antreten.



    Er muss das versuchen, weil über seine Regierung abgestimmt wird.



    Er muss das machen, weil er auch die Verantwortung für ein schlechtes Ergebnis übernehmen kann und muss.



    Wenn die SPD jetzt auswechselt, wird sie unglaubwürdig. Und Pistorius wird in den Umfragen als Verteidigungsminister und SPD-Politiker bewertet, nicht als Kanzlerkandidat. Das ist etwas ganz anderes.



    Die SPD muss mit Scholz einen sehr verdichteten, kämpferischen Wahlkampf führen. Das wäre für einen anderen Politiker eigentlich eine Zumutung, diese bereits angefangene Kampagne so zu übernehmen. Und die SPD muss sich -trotz allem- auf ein schlechtes Ergebnis und harte Oppositionsbänke gefasst machen.

    Für mich ist das einfach: Scholz muss das machen.



    Und Umfragewerte sind eigentlich nie Endergebnisse.

  • Ich habe Bedenken, dass Deutschland den Weg von Holland oder der USA geht.

    Bei uns in Holland sind die Rechten stark, weil die etablierten Parteien (außer den wirklich phantastischen NL Grünen) eine zu große Nähe zu Geert Wilders hatten, und teilweise Positionen der PVV - wenn auch ein wenig abgeschwächt - übernommen haben, statt echte eigene Konzepte zu kommunizieren und auf die realen Sorgen der Bürger einzugehen. Das sehe ich hier auch bei der CDU. In Holland hat man dann lieber das „original“ gewählt. Das könnte hier auch passieren.

    In den USA sieht man, dass der Wähler den „starken Mann“ braucht. Biden war wirklich zu alt, Kamala Harris hat unterm Strich leider keinen guten Wahlkampf geführt. Und Olaf Scholz mag vieles sein, aber Charisma oder Aussagefähigkeit hat er nicht. Ich denke, das Höcke leider für viele Wähler so ein „starker Mann“ ist

    Der einzige Weg, die Rechten (und Merz) zu verhindern, ist:

    - Scholz tatsächlich gegen Pistorius austauschen.



    - Klare Konzepte vermitteln, welche dem Wähler das Gefühl geben, nicht nur Wahlvieh zu sein. Die SPD (und mehr noch: die Grünen) haben gute Ideen. Sie sind nur verwässert und nicht klar kommuniziert.

    • @Whying_Dutchman:

      Die Grünen haben gute Ideen?



      Die Grünen und die SPD haben NULL Ahnung und NULL Kompetenz. Beide können Wirtschaft nicht und nicht wirtschaften mit dem Steuergeld der Bürger.



      Was leider bisweilen auch der geneigte Wähler verdrängt: Ökologie geht NUR im Einklang mit Ökonomie. Die Energiewende und die Klimarettung muss irgendwie bezahlbar sein. Das bekommen die Grünen und die Sozen nicht hin. Wollen sie auch nicht. Die Arbeiten mit der Brechstange und Verboten gegen die Bürger und jede Vernunft.

      • @sallermack:

        Was sind das für leere Phrasen? Was genau hat denn welche Grüne nicht hinbekommen? Die Politik der deutschen Grünen wurde in der letzten Legislatur von der FDP überschrieben. Sozis können neine Wirtdchafrspolitik... das ist so ein oberflächlicher Allgemeinsatz. Wer kann denn bessere Wirtschafrspolitik? Ist das Ziel Stabilität oder Wachstum?

      • @sallermack:

        Ich würde den Satz umdrehen wollen: "Ökonomie geht NUR im Einklang mit Ökologie"

        Jeder (nicht-) ökologische Ansatz ist eine Hypothek, den die nächsten Generationen zahlen müssen.

        Aus meiner Sicht geht der ökonomische und ökologische Umbau nicht schnell genug.



        Beispiel: dass die Wirtschaft (siehe Autoindustrie) Probleme hat, ist selbst verschuldet. Gerade diese Industrie hat kein zukunftsfähiges Geschäftsmodell, weder in Form von Verbrennungsmotoren noch als Form des Individualverkehrs.



        Es gibt keine Notwendigkeit für die schiere Anzahl von (zumeist geparkten) Autos (die immer grösser werden) auf unseren Straßen, und noch weniger einen Ausbau von Autobahnen und Parkplätzen.



        Ein Umdenken bezüglich Geschwindigkeitsbegrenzungen, Verbesserung des öffentlichen Verkehrs und Nutzung von mehr Fahrrädern (siehe Holland) würde fast jeden nutzen.



        Ein Rückbau jeder Energieform welche auf Verbrennung basiert (Wasserstoff ausgenommen) hat direkt einen positiven Einfluss auf die Umwelt. Im Gegensatz zu den Grünen würde ich Forschung im Bereich „sichere“ Atomenergie forcieren.

        Die Energiewende ist ein sinnvoller, wenn auch schlecht kommunizierter und nicht ganz durchdachter erste Schritt!

  • Scholz ist der Umfragekönig, von unten betrachtet. Er hat aber die pazifistische Mehrheit und latente Kremlnähe seiner Fraktion auf seiner Seite mit dem ewigen Friedensapostel Mützenich als stärken Mann. Der hat Pistorius schon mehrfach in den Senkel gestellt, weil er zur Ukraine eine klare Gegenposition einnimmt. Solange in der Fraktion der linke Flügel dominiert, bleibt es dabei.

  • Ist Scholz noch der richtige Kandidat?



    Natürlich nicht ! Aber Habeck und Merz sehe ich nicht wirklich als Zugpferde . Gibt es denn in keiner demokratischen Partei jüngere, charismatischere Politiker und Politikerinnen die den Karren Deutschland wieder aus dem Dreck ziehen können ? Herr Scholz und Herr Habeck hatten ihre Chancen und stehen für das Scheitern.

    • @Barthelmes Peter:

      Ob jünger oder charismatischer wäre mir egal, was schön wäre jemand der kompetent ist. Was da an Ministern und unfähige Kanzlerkandidaten waren in den letzten 15 Jahren ist schon erschreckend, in einem Land mit 80 Millionen Einwohner und weit mehr als 500.000 Parteimitgliedern.

  • Die Debatte ist müßig.



    Pistorius mag unter den Wählern deutlich beliebter sein, in der SPD-Fraktion hat er aber kaum Unterstützer. Was viel über die SPD aussagt.



    Die bereitet sich sich ja schon seit einiger Zeit auf eine Annäherung an das BSW vor; Woidkes klaglose Übernahme von Wagenknecht-Forderungen sind da ein böses Omen. Dagegen hat in der SPD wahrnehmbar nur der bereits völlig isolierte Michael Roth wahrnehmbar protestiert. Der Rest der Partei wärmt sich an Entspannungspolitik-Nostalgie und glaubt, man könne einfach an die 80er Jahre anknüpfen. Steinmeiers kürzlicher Ausraster anlässlich der Rede von Marko Martin steht da symptomatisch für die fehlenden Bereitschaft, sich mit dem Scherbenhaufen der eigenen, total gescheiterten Außenpolitik auseinanderzusetzen.



    Kurz, die Mützeniche der SPD werden auch einen Pistorius zu verhindern wissen, wie sie ja auch andere kompetente Verteidigungsexperten der Partei schon erfolgreich abgesägt haben.

    • @Schalamow:

      So wie die „Mützeniche“ jahrelang die Anschaffung von Drohnen für die BW verhindert haben Wie notwendig sie sind, zeigt der Krieg in der Ukraine. Wo stünde die Ukraine heute ohne diese Waffe im Kampf gegen den Aggressor da?

  • Ich bin bei Lukas Wallraff.

    Man kann mit Olaf Scholz gemütlich in den Untergang segeln, geordnet und unaufgeregt wie Lemminge oder man geht eben mal ein Wagnis ein.

    Mütze berichtet bereits von einem Grummeln in der Partei, was die Kandidatenfrage angeht.

    Möge das Grummeln lauter werden und in einen Befreiungsschlag münden.

    Was gibt es zu verlieren? Ja schon klar, die Wahl.

    Aber, wenn gilt, never change a winning team, dann muss logischerweise auch gelten, dass man Loser austauschen sollte.

  • ich seh es positiv, dass die SPD gleich 2 Kanzlerkandidaten hat:in welcher anderen Partei gibts das? da kommt nach Habeck, Merz, Wagenknecht, Lindner erst mal länger niemand.



    der wahre Kampf hier ist Sozialstaat gegen rein marktwirtschaftliche Strategien.



    es gibt noch Souveräne, die Inhalte vor Personen und Kandidaten stellen, die sich gegenwärtig zur Verfügung stellen.

    • @poesietotal:

      Das sieht die CSU aber anders. ;)

  • Demnächst dann wieder GroKo mit einer CDU über 40 Prozent und einer SPD um die 15 und mit Merz als Kanzler.

    Wieder 4 Jahre lang kleinster gemeinsamer Nenner und Reformverschleppung. Wieder kein Klimaschutz, keine Verkehrswende, keine Entlastung kleiner und mittlerer Einkommen, keine Bildungsoffensive, keine Lösungen für den Wohnungsnotstand, keine Besteuerung multinationaler Großkonzerne und großer Vermögen, wieder keine Gestaltung einer Einwanderungspolitik die sowohl humanitäre äls auch wirtschaftlichen Interessen gerecht wird und deren Lasten sozial gerecht verteilt werden.

    Cannabislegalisierung wird rückabgewickelt, genauso wie das 49 Euro-Ticket.

    Wieder wird die SPD ein paar Prozentpunkte schrumpfen und wieder wird die AfD ein paar Punkte zulegen und wieder werden sich alle fragen warum bloss

    • @David Palme:

      Traurig aber wahr. Und da steht man jeden Morgen auf und versucht für die Kinder nicht die Hoffnung zu verlieren

    • @David Palme:

      Ist deprimierend, aber so wird es wahrscheinlich kommen.

    • @David Palme:

      So wird's vermutlich ausgehen . Und man freut sich, dass man AfD und BSW verhindert hat. Es ist die Wahl zwischen Pest und Amöben Ruhr. Cholera wäre mir lieber.

  • Ein Pro und Contra in dem beide Seiten recht haben. ;)

    Wobei die Demokraten in den USA nicht an dem späten Wechsel gescheitert sind sondern an der schwachen Kandidatin und dem (fehlenden) Programm.



    Ein Wechsel an der Spitze ist in der Tat, neben einem politischem Selbstmord der CDU, die einzige realistische Möglichkeit die Zustimmung zur SPD zu aktiv zu steigern.

    Ansonsten besteht eine Resthoffung auf Trump und die Beendigung des Ukrainekrieges. Das dürfte aber am Zeitplan grob scheitern.

    Alles in allem ist die Lage Hoffnungslos. Und das auch noch selbst verschuldet. In sofern hält sich mein Mitleid in Grenzen.

  • Ich bin kein SPD-Wähler, seit die Partei davon abgekommen ist in erster Linie sozialdemokratische Politik zu machen.

    Ich bin auch kein "Scholz Fan".



    Trotzdem glaube ich dass er der richtige Kandidat ist, zumal mir innerhalb der SPD niemand einfällt, der diesen undankbaren Job jetzt machen könnte oder wollte.



    Allein die "Beliebtheitswerte" von Herrn Pistorius können kein ernst gemeintes Argument sein - zumal ich vermute dass seine Beliebtheit nur an seiner Position als Verteidigungsminister liegt.

    Für viele verkörpert er damit den "starken Mann" der uns mit kerniger Ausstrahlung in die Ferne blickend vor allem Ungemach beschützt.



    Das wäre sicher ganz toll..... aber gefragt sind in einer immer komplizierter werdenden Welt auch andere Qualitäten.

    • @Bürger L.:

      Wahlen werden nicht mit Sachthemen gewonnen, sondern mit Personen. Daher zählt der Beliebtheitswert massiv. Grundsätzlich sagt man ja, dass es eine „Kanzlerbonus“ beiWahlen geben würde, Und da dieser in den Medien viel präsent ist. Bei Scholz dürfte das eher ein Kanzlermalus sein. Aber hey, ich habe auch nur eine Stimme bei der Wahl😀

      • @Strolch:

        Wenn die SPD sozialdemokratische Positionen vertreten würde und diese auch in der jetzigen Regierungskoaliton vehement vertreten hätte dann könnte sie auch mit Sachthemen gewinnen. Nur ist die SPD schon lange keine sozialdemokratische Partei mehr und genau das ist ja die Ursache ihres Niederganges. Es gibt in Deutschland 25 Prozent Erwerbsprekariat



        im Niedriglohnsektor und eine unter Steuern und Abgaben ächzende Mittelschicht, das wäre die Klientel einer sozialdemokratischen Partei. Aber mit Partei-Rechten wie Scholz und den ganzen anderen Seeheimern wird das nichts.

        Ich werde die SPD dann wieder wählen wenn sie sich wieder auf die Politik eines Willy Brandts besinnt anstatt mit CumEx-Olaf dem geligen Gasgerd aka Genosse der Bosse nachzueifern und sich zwischen FDP und der Union herumschubsen zu lassen

  • Fand seine zurückhaltende Art eigentlich ganz gut, um die komplexe 3er-Koalition zusammenzuhalten. Lindner hat sie allerdings genutzt, um die FDP als Oppositionspartei mit Regierungssitzen zu inszenieren.



    In der öffentlichen Wahrnehmung ist Scholz aber anscheinend unbeliebt genug, dass das Scheitern der Koalition auch als sein Scheitern angesehen wird. Mit ihm wird es voraussichtlich bestenfalls zu einer "großen" (wenn die Bundestags-SPD dann noch als groß bezeichnet werden kann) Koalition mit CDSU unter Führung eines Bundeskanzlers Merz (Schauder!) und ohne Scholz im Kabinett reichen.



    In dieser Hinsicht sieht es eher als Ehrgeiz zur formalen Ehrenrettung aus, wenn Scholz noch einmal antritt. Dass wäre aber missbräuchlich gegen die SPD und würde ihre Chancen mindern.



    Oder hat die große alte Partei SPD keine/n alternative/n Bundeskanzler/in aufzubieten um gegen den Merz, der für sich allein betrachtet ja überhaupt nicht kompetent wirkt, anzutreten?

  • Wenn eine Koalition gescheitert ist und man selbst daran nicht ganz unschuldig ist, dann wäre es schon gut wenn man der eigenen Devise folgt: Erst das Land, dann die Partei und irgendwo danach man selbst. Wenn die Bevölkerung Scholz über hat, dann gebietet das der Anstand.

  • Option 3: egal



    Die nächste Regierung wird schwarz-grün, Oppositionsführer die AfD. Die SPD wird ohne anderes Personal mittelfristig keine Rolle spielen und muss hoffen größer als grün und BSW zu bleiben.

  • Es ist wahlrechtlich sehr fraglich, ob sich ein Kanzler, der die Vetrauensfrage stellt bereits davon auszugehen scheint diese zu gewinnen. Wurde da gedealt? Noch fraglicher ist es, ob er als Verlierer einfach wieder antreten darf. Wenn man Machtpolitikerinnen nicht mehr loswerden kann, haben wir postkoloniale Verhältnisse analog Afrikas Dauerstaatschefs. Der Souverän wird missbraucht, als Legitimatonsdepp.

  • "Martin Schulz, Peer Steinbrück, Frank-Walter Steinmeier, Rudolf Scharping – sie alle scheiterten an Helmut Kohl respektive Angela Merkel. "

    Nur Scharping hat gegen Kohl, der Rest gegen Merkel kandidiert..., so wie das geschrieben steht würde man denken, dass Kohl die meisten davon abgefertigt hat und Merkel eher "unter ferner liefen" abgeliefert hat...

    "Und wie das Wahlergebnis in den USA gezeigt hat, sorgt ein Wechsel der Spitzenkandidatin nicht für ein Spitzenergebnis, wenn eine Partei nicht überzeugen kann."

    Ich lehne mich mal aus dem Fenster und würde sagen: Kein Wechsel in den USA hätte das Ergebnis der Demokraten noch viel schlimmer aussehen lassen.

  • Ist Friedrich Merz denn der richtige nächste Kanzler? Für mich eindeutig NEIN!

  • Scholz hat sich nie wirklich für Menschen interessiert. Er ist ein Machtpolitiker wie Merz, nur anderes gestrickt.

    Pistorius und Habeck, wenn sie sich die Bälle zuspielen würden, um den Durchmarsch der CDU mit guten Argumenten gemeinsam und kooperativ zu stoppen, wären ein Alternative.

    Denn die Bürger sind es leid, dass sich Politiker gegenseitig niedermachen. Ein neuer Ton, den vor allem Habeck verspricht, und den sicher auch Pistorius treffen könnte, wenn er nicht dem Seeheimer Kreis folgt, könnte die gemeinsame Alternative zur CDU/CSU und der FDP sein.

    • @Lindenberg:

      Scholz hat sich nie wirklich für Menschen interessiert. Er ist ein Machtpolitiker wie Merz, nur anderes gestrickt.

      Das habe ich so kurz und bündig noch nicht gelesen. Sie haben aber Recht. Auch mit Ihrem nächsten Satz, das Pstorius und Habeck sich die Bälle zuspielen könnten. Das wird aber eher nicht passieren. Da kämpft jetzt jeder für sich.

  • erst wurde über einen vorgezogenen Termin für die Bundestagswahl geschrieben, jetzt wird über die Kanzlerkandidatur berichtet, die selbstredend niemand infrage stellt, logisch!



    Ergo im Dezember gibt`s einen neuen Kandidaten.

  • Das wichtigste Argument für eine Kanzlerkanidatur von Herrn Scholz sind die geringen Erfolgsaussichter der SPD. Diese werden durch die Änderung der Kanzlerkandidatur nicht verbessert. Weshalb sollte man jetzt also einen Herrn Pistorius verbrennen?

    Herr Scholz, der sich ja für ach so cool hält, soll ruhig erleben, was die Wähler von ihm halten.

    • @DiMa:

      Ich sehe es ganz ähnlich. Was sollte das der SPD bringen? Vielleicht 5% mehr und dann? Das einzige positive wäre, die Chance, dass ein Herr Scholz der nächsten Regierung garnicht mehr angehört. Dann könnte die Partei hoffen, dass die Wähler bei kommenden Wahlen, die Partei nicht gleich mit Schloz in Verbindung bringen. Und sich der Nebel des Vergessens beim Wähler, zugunsten der SPD auswirkt.

    • @DiMa:

      Mit Pistorius wird die SPD zwar nicht gewinnen aber deutlich mehr Stimmen holen. Die Schwäche der SPD liegt mit am Kanzler und Fr. Esken.

      • @Garum:

        "Deutlich mehr Stimmen" ist zwar ein tolles Ziel, nur angesichts des zu absehbaren Debakels ist jeder Kandidat am Ende der Wahl verbrannt.

        Zwecks Vermeidung müsste die SPD ein realistisches Ziel ausgeben (5 Prozent plus X), dann würde es keine Enttäuschungen geben. Nur das wäre dann halt ein Eingeständnis der eigenen schlechten Regierungsleistung.

  • "Ist Scholz noch der richtige Kandidat?"



    War er es je?

    • @Encantado:

      Nein, definitiv nicht. Ich weiß noch, wie entsetzt ich war, als er von Esken und Walter-Borjans als Kanzlerkandidat präsentiert wurde. Seine Rolle bei Wirecard und CumEx war damals schon hinlänglich bekannt, und dass Deutschland ein Geldwäsche-Paradies ist, hat ihn als Finanzminister auch nicht gestört. Dieser Mann kann außer Intrigieren nichts und übernimmt nie Verantwortung für irgendetwas.

      • @Karin Pewe:

        Sein neuer Finanzminister passt daher auch sehr gut zu ihm

        • @Ahnungsloser:

          Stimmt, der hat ja als Scholz´ Staatssekretär noch NACH dem Auffliegen der fehlenden Milliarden auf den Philippinen versucht, Geld für Wirecard bei staatlichen Banken aufzutreiben ...

  • Im Gegensatz zu Scholz sieht die Bevölkerung zum Glück seine Fehler.