piwik no script img

Merz, Söder und die K-FrageAlt und unerfahren

Silke Mertins
Kommentar von Silke Mertins

Hofft man darauf, dass die Union nicht so stark vom Ampel-Versagen profitiert, wie sie könnte, ist Merz, nicht Söder der Traum-Kanzlerkandidat.

Zwei Traumkandidaten, doch welcher ist es für die Union? Foto: Michael Kappeler/dpa

D a Gottes Geschenk an die Menschheit, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, seinen Hut wieder einmal in den Ring geworfen hat, ließ am Sonntag nun auch CDU-Chef Friedrich Merz durchsickern: Er wolle selbstverständlich selbst Kanzlerkandidat werden. Gut, das überrascht nun niemanden, davon durfte man schon ausgehen, noch bevor der Sauerländer in die zu großen Fußstapfen von Angela Merkel getreten ist. Doch es sind nicht allein seine schlechten Umfragewerte und die Tatsache, dass er sich gern selbst im Weg steht, die ihn zu einem schlechten Kanzlerkandidaten machen.

Für Merz gilt, was vor drei Jahren auch für die grüne Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock ein Stolperstein war: Er hat keine Regierungserfahrung. Doch während Baerbock als junges, frisches Gesicht ihr Manko wenigstens noch mit dem Etikett „Ich stehe für den Neuanfang“ überkleben konnte – wenn auch vergebens –, sieht es für Merz anders aus. Er ist einfach nur alt und unerfahren. Wünschte man sich bei der Bundestagswahl in einem Jahr einen Wahlsieg der Union, könnte man ihr nur raten, bloß nicht mit dem miesepetrigen und oft unbeherrscht wirkenden Merz anzutreten. Aus diesem Blickwinkel ist es gar nicht mehr so abwegig, dass Söder sich schon mal als Ersatzmann anbiedert, sollte Merz allzu viele Eigentore schießen.

Hofft man dagegen darauf, dass die Union nicht einmal annähernd so stark von der schlechten Regierungsführung der Ampel profitiert, wie sie könnte, dann gibt es nur einen echten Traumkandidaten: Merz. Er ist die einzige Chance für die Parteien links der Union, nach der Ampelkoalition in der Wäh­le­r*in­nengunst nicht dramatisch abzusacken. Gleichzeitig birgt eine Merz-Kandidatur allerdings auch die Gefahr, dass die Stimmen der Wech­sel­wäh­le­r*in­nen weiter nach rechts abwandern.

Schon jetzt lässt sich also voraussagen: War die Regierungsbildung schon nach der letzten Bundestagswahl nicht einfach, wird es 2025 mit Sicherheit noch komplizierter.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Silke Mertins
Redakteurin Meinung
Kommentatorin & Kolumnistin, Themen: Grüne, Ampel, Feminismus, Energiewende, Außenpolitik
Mehr zum Thema

47 Kommentare

 / 
  • Merz, natürlich

  • Unerfahren ? die letzten Regierungschefs in Deutschland wahren alles brave Parteisoldaten, die vom Kindergarten weg über die Jugendorganisationen ihrer Parteien, da mal ein Bürgermeisterjob, da mal ein Ministerposten, ihre Weg gingen bis sie Kanzler wahren. Bei Unternehmen nennt man das Betriebsblindheit, wenn man nur seinen Laden kennt und sonst nichts.



    März wahr in der Wirtschaft, und das sogar erfolgreich, vielleicht es es gerade der andere Blickwinkel den Deutschland jetzt braucht.

    • @Günter Witte:

      LOL. Ein Ministeramt oder ein "Bürgermeisterjob" in einer Millionenstadt sind das, was man gewöhnlich Regierungserfahrung nennt

      Merz hingegen war bisher regierungstechnisch gar nichts. Entsprechend ist der Mann so erfahren wie ein Neugeborenes.



      Wie den Mann seine Tätigkeit als Anwalt oder für die weltweit größte Heuschrecke für irgendwas qualifiziert, erklären Sie doch bitte.

      • @Kaboom:

        Mit welcher Erfahrung wollen Sie das beurteilen können? Waren Sie etwa bereits Minister?

        • @Rudolf Fissner:

          Ich kann lesen. Und Fritze Merz' Karriere ist lückenlos dokumentiert.

    • @Günter Witte:

      "März wahr in der Wirtschaft..."



      Die meisten Menschen sind schlicht besoffen, wenn sie lange in der Wirtschaft waren.



      "...und das sogar erfolgreich"



      Spaß beiseite. Wie messen Sie diesen Erfolg? Was hat er denn dort tatsächlich geleistet? Mir wäre so ad hoc nichts konkretes bekannt, Wiki spricht mehr von möglichen Interessenkonflikten als irgendwelchen Leistungen...

      • @Encantado:

        Mal blöd gefragt: Wo gibt’s keine Interessenkonflikte? Interessenkonflikte sind das normalste von der Welt.

        Das Ding , dass die Wirtschaft das Geld erwirtschaftet und Sie es dann verteilen wollen ist aus ihrer Sicht dann aber kein Interessenkonflikt, man will ja die Cash Cow nicht schlachten. 🤪

    • @Günter Witte:

      Parteisoldaten?



      16 Jahre lang war da Merkel vertreten, die als Späteinsteigerin im Grunde gleich Ministerin wurde.

    • @Günter Witte:

      16 Jahre lang war da Merkel vertreten, die als Späteinsteigerin im Grunde gleich Ministerin wurde.

  • Es ist doch zum Haareraufen! Alle starren jetzt wieder auf die Union wie das Karnickel auf die Schlange. Als ob gerade davon das Überleben unserer Demokratie abhängt, ob nun Söder oder Merz Kanzlerkandidat von CDU/CSU wird.



    Ich würde jetzt mal frech behaupten, dass beispielsweise der Einzug der Linken den Bundestag in dieser Frage ein viel entscheidenderes Kriterium ist.

  • Was sehen wir?



    Ganz genau, die leider Wahl zwischen Pest und Cholera.



    Was machten die bisherigen CSU-Bundesminister, sie förderten Projekte vorrangig in Bayern, stimmen gegen den Willen einer Kanzlerin im EU-Parlament ab, unterzeichneten Verträge, die uns nicht brachten aber enorme Steuergelder verschlangen, führten Fahrzeuge ein, die den Nutzer gefährden, Passanten und andere Verkehrsteilnehmer, die nach Atomkraft schreien, aber andere sollen für Jahrtausende den Nuklearmüll einbuddeln etc etc etc.



    Einen selbstverliebten Bayern als Kanzler ? AUF KEINEN FALL!



    Und dieser Merz? Ich spare mir die Auflistung der Hetzreden, denn beide sind sich gleicht. Sie haben das schlimmste und undemokratischste getan, was es nur gibt, sie haben die Nazi-gespickte AFD durch Ihre eigene Hetzkampagnen geadelt und deren Hetze bestätigt, des weiteren haben sie jeden Versuch, die von der CDU/CSU verursachten multidimensionalen Probleme zu beheben, verunglimpft statt konstruktiv als Opposition zu beheben.



    Sie werfen den Grüne Ideologie vor und gleichzeitig wird gehetzt, wenn die Grünen, um des Landeswillen, Atomkraft verlängern und Gasverträge schließen. Wie schäbig sind diese Typen?

    • @DarwinWasRight:

      Markus Söder ist Franke, kein Bayer…und als Unionskanzler(kandidat) keine schlechte Wahl.

    • @DarwinWasRight:

      "die von der CDU/CSU verursachten multidimensionalen Probleme zu beheben"

      Nichts liegt mir ferner, die Schwarzen zu verteidigen. Wahrheit ist aber auch, dass die SPD seit fast 12 Jahren in Regierungsverantwortung ist und an 6 der letzten 7 Regierungen beteiligt war. Alles was da seit Jahren verpennt wurde oder falsch lief, haben die Genossen genauso mit zu verantworten, wie Merkel, Dobrindt und Co.

    • @DarwinWasRight:

      Vielleicht sollten Sie Gerd Müller von der CSU da fairerweise ausnehmen: von dem ist z.B das Lieferkettengesetz ursprünglich...

      www.deutschlandfun...prung-zur-100.html

      • @ke1ner:

        ... und dann kam die Ampel 🤫

        Mit Schwarz-Grün wäre das nicht passiert.

        • @Rudolf Fissner:

          Naja, das hat sich ja jetzt erledigt. Fritze Merz wird sicherlich nicht mit dem Haupt-Gegner der Union koalieren. Und hoffentlich weigern sich die Grünen, sollte der Mann peinlicherweise nach der BT-Wahl nächstes Jahr wider Erwarten doch auf sie zukommen.

          • @Kaboom:

            Die Grünen regieren in so vielen Bundesländern mir der CDU, das klappt dann auch im Bund. Und ohne die FDP kann das der Beginn einer wunderbaren Freundschaft werden.

            • @Rudolf Fissner:

              "Die Grünen regieren in so vielen Bundesländern mir der CDU"

              Ja, das muss endlich aufhören. ASAP. Mit einer Partei zu koalieren, die einen als Haupt-Gegner betrachtet, ist schlicht und ergreifend dumm.



              Es ist völlig ausreichend, sich die geistigen Ergüsse der Autoren der Springer-Schmierblättchen anzusehen, um zu wissen, was die Grünen von Merz' reaktionärer 80er-Jahre CDU zu erwarten haben.

              • @Kaboom:

                "Hauptgegner"

                Mir wird zufiel in dieses Wort hinein gedacht. Das Wort bekommt bei so manchen eine geradezu mythischen Bedeutung.

                Gegner in Punkto Wahlentscheidung sind alle Parteien. Rs lässt sich also immer eine anderePartei definieren, von "deren" Wählern man sch eine Scheibe abschneiden will oder nicht abgeben will.

                Dass die CDU angesichts der Umfragewerte der Grünen vor der letzten Bundestagswahl die Grünen und nicht die Tierschutzpartei als Hauptgegner sah ist so mehr als erklärlich.

                Diese Wähler kann auch Merz nur halten, wenn er grüne Themen in ausreichendem Maß berücksichtigt. Mit eine reaktionäre CDU wird die CDU bei Merz nicht zulassen. Auch Merz selber nicht. Schon deswegen nicht um sich nicht Koalitionen mit den Grünen zu verbauen.

                Er ist Politiker kein Volkstribun, wie sie in politischen Schmierblättchen gerne zusammen gezimmert werden.

          • @Kaboom:

            Müssiger Beitrag, es wird für die Gruenen ohnehin nicht reichen..

            • @Peter Keul:

              Für was?

  • Oh je, was für eine Wahl. Söder, der eher ein Lokalpolitiker ist oder Merz, der gerne Firmen beraten hat, wie man den Staat besch.... (Cum Ex). Oder Scholz, ok, ist ein Witz. Hoffentlich ist die SPD in der Lage, Herrn Scholz klar zu machen, das er mit seine Überzeugung, er sei geeignet Kanzler zu sein ziemlich alleine da steht. Vielleicht doch eher Pistorius? Man kann ja mal träumen...

  • taz: *Er ist einfach nur alt und unerfahren. Wünschte man sich bei der Bundestagswahl in einem Jahr einen Wahlsieg der Union, könnte man ihr nur raten, bloß nicht mit dem miesepetrigen und oft unbeherrscht wirkenden Merz anzutreten.*

    Das ist doch genau das was die CDU-Wähler wollen, einen 'alten Mann' mit abgekupferten AfD-Sprüchen. In einer überalterten Gesellschaft, wo die Alten über die Zukunft der jungen Menschen entscheiden, ist der ewig gestrige Merz doch der Idealkanzler. Und unerfahren ist er ja nun auch nicht, denn als ehemaliger BlackRock-Lobbyist weiß Merz natürlich, wo das Geld für die Superreichen "gemacht" wird. Und das Geld nicht stinkt, zeigt der Millionär Merz ja auch gerne, zum Beispiel als er mit seinem Privatflugzeug nach Sylt zur Hochzeit von Christian Lindner geflogen ist.

    "Wählt Friedrich Merz, unser Mann aus den 1950'er Jahren, damit das klimaschädliche Wirtschaftswachstum in die nächste Runde gehen kann."

    Und Söder macht jetzt laufend irgendwelche Videos, mit denen er sich der Jugend anbiedern möchte; die sich aber wohl nur über diesen bayerischen Mann mit Trachtenhut schlapplachen.

    Merz und Söder – das sind wirklich zwei Unions-"Traumkandidaten".

    • @Ricky-13:

      》"Wählt Friedrich Merz, unser Mann aus den 1950'er Jahren, damit das klimaschädliche Wirtschaftswachstum in die nächste Runde gehen kann."《

      Damit wirbt er sogar auf Instagram!

      www.instagram.com/...h=YnZsdGVtM2tleDc2

      Mit der Caption "Zeitreise in die 1950erJahre ein Wahlwerbespot von 1957, Konrad Adenauer "Keine Experimente"

      Nur dass das vorne und hinten nicht passt: ohne jegliche Regierungserfahrung wäre natürlich Merz das 'Experiment'

      "Verehrt als tüchtiger Verwalter, geschätzt durch seinen weisen Rat" bezieht sich da auf Adenauer, und es war auch was dran:

      》Er war von 1917 bis 1933Oberbürgermeister von Köln, gehörte dempreußischen Herrenhausan und war Präsident despreußischen Staatsrats. In derZeit des Nationalsozialismuswurde er seiner Ämter enthoben und war zeitweise inhaftiert. In derZeit des Nationalsozialismuswurde er seiner Ämter enthoben und war zeitweise inhaftiert《

      Das ist dann doch ein himmelweiter Unterschied zu Merz und seiner affirmativen Bezugnahme auf den eigenen Großvater, unter den Nazis Bürgermeister von Brilon.

      taz.de/!805840/

      • @ke1ner:

        Dort heisst es "Sein Großvater habe von 1917 bis 1937 als Bürgermeister amtiert". Nazi kamen in Berlin 1933 an die Macht, die " Kristallnacht" war 1938.

        • @meerwind7:

          Und in der Wikipedia:

          》Nach der nationalsozialistischenMachtergreifungsprach er „von einer Kraft, die uns leitet“, beschwor „den Willen, der uns eint“ und von Hitler als einem „Führer, der uns ruft, vergessend des Parteienhasses von gestern“. Am1.Mai 1933hielt er eine Rede auf Hitler.[3]Er trat am 1. Juli 1933[4]derSAder Reserve bei und wurde 1935 zumOberscharführerbefördert. Er war Mitglied in derNS-Volkswohlfahrt, imNS-Reichskriegerbundund imNS-Rechtswahrerbund. 1938 trat er in dieNSDAPein. Während seiner Amtszeit ließ er zwei Straßen in „Adolf-Hitler-Straße“ und „Hermann-Göring-Straße“ umbenennen.[5]《

          de.m.wikipedia.org...osef_Paul_Sauvigny

  • Bei der Vorstellung von Herrn Merz als Kanzler gruselt es mir, wobei ich Herrn Laschet noch schlimmer gefunden hätte.

    Nur der Vergleich mit Frau Baerbock funktioniert nicht. Frau Baerbock konnte - im Gegensatz zu Herrn Merz - überhaupt keine Führungserfahrung aufweisen.

    Da bleibt eigentlich nur Herr Söder.

  • Merz als unser Trump - den Sturm aufs Kapitol hat er quasi schon vorweggenommen:

    》Jetzt, zum Fraktionsvize von Angela Merkel zurückgestuft, hat er vor Parteifreunden in seinem sauerländischen Heimatort Brilon dazu aufgerufen, das „rote Rathaus“ der Stadt „zu stürmen“. Zur Begründung verwies er auf seinen Großvater, der im Nationalsozialismus Bürgermeister des Ortes war.

    Sein Großvater habe von 1917 bis 1937 als Bürgermeister amtiert. Ihn, Merz, erfülle daher „mit tiefem Grausen“, dass derzeit „ein roter Bürgermeister“ amtiere. In keiner Gemeinde des Hochsauerlandkreises engagiere er sich so gern persönlich, wenn es darum gehe, „ein rotes Rathaus zu stürmen“.《 (taz 2004)

    Schon fast der ganze Merz: narzisstisch gekränkt durch Merkel, keine echte Distanzierung vom NS auf persönlich-familiärer Ebene und also auch gegen 'die Roten' mit allen Mitteln.

    All das fließt zusammen, wenn er wie hier glaubt, die Kränkung durch Merkel wettmachen, ihre Flüchtlingspolitik korrigieren zu können und gegen Geflüchtete hetzt:

    shorturl.at/NLffY

    Keine Regierungserfahrung, voller Ressentiments, geradezu die Verkörperung des Wutbürgers: das sollte sich die Union nochmal gut überlegen

    • @ke1ner:

      "Keine Regierungserfahrung, voller Ressentiments, geradezu die Verkörperung des Wutbürgers: das sollte sich die Union nochmal gut überlegen"

      Es steht zu befürchten, dass die Union genau in diesem Blumenstrauß an schlechten Eigenschaften einen Vorteil vermutet und Merz auf den Schild hebt.

      • @Django:

        Manche in der Union sicher (wie sich Seehofer aktuell gerade ins Fäustchen lachen muss), die sich die AfD zurück in der Partei wünschen - also die Gaulands, Hohmanns, Glaser, die Merkel und ihr Generalsekretär Gröhe aus der Partei geworfen haben.

        Sozusagen die Tea-Party Bewegung.

        Es gibt aber auch eine CDU, die es ernst meint mit der Brandmauer gegen Rechtsextremismus, etwa Günter in Schleswig Holstein, Wüst in NRW, beide Ministerpräsidenten, die aus ihrer Sicht erfolgreich mit den Grünen zusammen regieren.

        Und auch Wüsts Vorgänger, Armin Laschet, dessen Rede zum Holocaustgedenktag beeindruckend und sehr klar war m.youtube.com/watch?v=9q7a4LwH9H8 (wirklich hörenswert, weil sie auch informativ ist)

        Wie bei den Reps in den USA kommt aber auch dieser Teil der Union zu schwer aus den Füßen, wahrscheinlich aus falschverstandener Solidarität.

        Auf die komt es aber jetzt sehr an, brandmauermäßig.

  • "Schon jetzt lässt sich also voraussagen: War die Regierungsbildung schon nach der letzten Bundestagswahl nicht einfach, wird es 2025 mit Sicherheit noch komplizierter."



    Ist das so? 🤨



    Es bleibt doch nur eine Neuauflage der GroKo 😮‍💨



    Und wenns dafür nicht reicht holt man sich halt als Erfüllungsgehilfen noch die FDP oder die Grünen ins Boot...



    Alles andere ist schlicht unmöglich, da sich die CDU für Bündnisse mit der Linken, der AfD und - auf Bundesebene - auch gegen das BSW ausgesprochen hat... 🤷‍♂️



    Ansonsten bin ich komplett beim Artikel, Merz als zukünftiger Kanzler ist eine wenig erheiternde Aussicht - mir fehlt allerdings die Feststellung, dass eine zweite Runde Scholz noch schlimmer wäre - egal was Merz machen wird, schlechter performen geht eigentlich nicht.



    Und jetzt kommts noch schlimmer - von den im Artikel genannten Kandidaten, ist Söder der Fähigste 🙊



    Er hat sich zwar auch nie als Sieger hervorgetan, aber ihm fehlt die Unbeherrschtheit eines Merz und er kann Kommunikation (was er sagt hat freilich oft wenig Gehalt, aber er versteht es zu verpacken).



    ...dass Söder der beste Kandidat ist, zeigt wie schlimm es wirklich ist... 😮‍💨

  • So sieht es aus!



    Danke für die klare Analyse, in diesem Sinne bin ich nicht traurig, wenn sich Merz selbst die Kellogskrone aufsetzt.



    Die Sache mit den Schuhgrößen ist schon frappierend: nach Merkel erst Laschet und dann Merz(?!).



    Fettnäpfchentreter erster Güte!



    Merkel hat sicher auch nicht alles richtig gemacht, aber z.B. in der Flüchtlingskrise erstmal eine gute Ansage gegeben.



    Das Typen wie Laschi oder Meckermerzi " Irgenwas schaffen", erscheint doch höchst fraglich.



    Wenn Merz nur einen Hauch von Stil hätte, hätte er sich bei den 50% Derjenigen bedankt, die in Thüringen und Sachsen ihr Kreuzchen taktisch gegen die "afd" gemacht haben.



    "Danke, an alle DemokratInnen und Demokraten, die Rechtsextremismus bekämpfen!



    Wir wollen das nun gemeinsam fortführen!"



    So oder so ähnlich hätte das lauten können.



    Statt dessen plustert sich die cdu maximal auf und tut so, als hätte sie mit Irgendwas überzeugt.



    Ohne die "taktischen WählerInnen " hätte die cdu Zustimmungswerte von 15%.



    Das jetzt nicht gerade überzeugend.



    Dass die Regierungsbildung in Deutschland zukünftig nicht leichter wird, analysieren Frau Mertins und Herr Scholz beide sehr zutreffend.



    Spalter sein hilft da nicht weiter...

    • @Philippo1000:

      Interessante These, dass die CDU nur Zustimmungswerte von 15% hat.



      Wie viele Wähler haben denn taktisch die SPD gewählt, um das BSW zu verhindern? Läge die SPD ansonsten unter 5%? Was sagt ihre Glaskugel dazu?

  • Da werden CDU/CSU wohl jemand neues finden müssen....



    Denn wohl kaum jemand außerhalb von Bayern würde einen so einen MBGA (make Bavaria great again) -Mann wie Söder wählen, der nicht weiter schaut als zu den Landesgrenzen seines Blau-Weißen Königreichs. Diese Lehre sollte jeder aus den bayrischen Verkehrsministern gezogen haben....

  • "Politik ist die Unterhaltungsabteilung der Industrie" (c) Zappa

  • Merz ist gewiss nicht mein Typ und schon gar nicht mit einem Einpeitscher Linnemann.



    Aber wen gibt es als Alternative? Bei der Union wird er niemanden an sich vorbeilassen und bei den anderen Parteien? Ich sehe dort niemanden mit ernsthaften Kanzlerchancen.



    Ich täusche mich in dem Punkt aber gern. Bitte helfen Sie mir...

  • Gegen Söder wäre Scholz 2021 wohl nicht Kanzler geworden, 2025 dürfte es für ihn allerdings vollkommen egal sein, ob er nun gegen den oder gegen Merz verlieren wird. In der SPD scheint das manchen auch zu dämmern, erste Anzeichen von Absetzbewegungen gibt es ja schon. Und so wie die Dinge grade laufen, wäre ich über jeden von den beiden froh, wer weiss, wer in einem Jahr eventuell noch als Scholz-Konkurrent in Frage kommen wird - in 12 Monaten kann noch eine Menge passieren.

  • Man darf auch nicht vergessen, dass Söder als CSU-Chef jede Wahl verloren hat, auch wenn er sich als starker Mann aus der Ordnungszelle Bayern darstellt.

    • @Residuum:

      Man sollte auch nicht vergessen, dass von den vielen fähigen Ministerpräsidenten, die die Union stellt, immer nur einer Kanzler werdekann.🤫

  • "noch bevor der Sauerländer in die zu großen Fußstapfen von Angela Merkel getreten ist" ... die für ihn einige Nummern zu groß sein werden. #ichbinoberemittelklasse

    Gruß Fritz

    • @Fritz Müller:

      Merkels "Leistungsbilanz" ist in der Nachschau aber wesentlich kleiner als ursprünglich mal gedacht. Was, bitte, ist den positives geblieben?

      Solange Sie da war, herrschte Ruhe. Leider eher Totenstille. Sie hatte auch ein Standing nach Außen. Das wars.

  • Ich denke Lauterbach sollte Kanzler werden!

  • Scbwarz/Grün oder Schwarz/Rot. Was ist da kompliziert?

  • Das ist schon eine sehr spezielle Brille, die den Populisten Söder als hochwertiger ansieht als Merz. Er hat, wenn man mal die spezielle linke Brille ablegt, durchaus einiges richtig gemacht und den Menschen wieder eine Wahl geboten, eine Alternative aus der Mitte der Gesellschaft heraus.

    Anstatt zu behaupten, Merz hätte keine Erfahrung kam man sagen, dass er sehr wohl stark in der Politik eingebunden ist UND gleichzeitig Erfahrungen in der Wirtschaft, im realen Leben hat.

    Auch mag so mancher der "Fehltritte" des Merz bei seiner Wählerschaft sogar gut ankommen. "Kleine Paschas" mag schnappatmung in unserem Lager auslösen, in der bürgerlichem Mitte ist es eher Konsens.

  • Bei einem Gespräch vor einiger Zeit sind wir im kleinen Kreis zu der erschreckenden Erkenntnis gekommen, dass, sollte sich ein Unionskanzler nicht vermeiden lassen, Söder das kleinere Übel wäre.

    So schlimm steht es in diesem Land 😉

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      "dass, sollte sich ein Unionskanzler nicht vermeiden lassen, Söder das kleinere Übel wäre"

      Man sieht das in meinem Bekannten- und Freundeskreis zu großen Teilen genauso.

      Aber einen großen Vorteil hat Merz: Man muss nun nicht mehr befürchten, dass die Schwatten für den einen oder die andere, den/die die heutige politische Linke nervt, anfängt, CDU zu wählen. Mit Merz ist der alte Schmuddel-Faktor der Kohl-Zeit zurück. Man weiß klar, wo der politische Gegner sitzt. Man hat etwas zum abarbeiten, und bekommt ständig "Munition" nachgeliefert.

  • Söder als Kanzlerkandidat - Es ist wohl dieses berühmte „Protestantische Arbeitsethos“, das den Franken antreibt. Wenn die Pflicht ruft, wird nicht gezögert. Da haben so laxe katholische Westfalen wie Wüst und Merz (oder gar Daniel Günther aus dem hohen Norden) keine Chance. Kruzefix noamo.