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Untersuchungsausschuss zum AKW-EndeBilliger Populismus

Anja Krüger
Kommentar von Anja Krüger

Die Union will sich nicht damit abfinden, dass AKWs in Deutschland Vergangenheit sind. Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss ist unsinnig.

Die Zeit der Atomkraftwerke in Deutschland ist vorbei: Rückbau des Kühlturms in Biblis 2023 Foto: Thorsten Gutschalk/imago

S o sehen schlechte Ver­lie­re­r:in­nen aus: Die Unionsfraktion im Bundestag will allen Ernstes einen Untersuchungsausschuss einrichten, der die Entscheidungsfindung im Zuge der Abschaltung der letzten deutschen AKWs unter die Lupe nimmt. Die Christ­de­mo­kra­t:in­nen können sich einfach nicht damit abfinden, dass die Nutzung der Atomkraft in Deutschland Geschichte ist – obwohl sie einst selbst den Ausstieg beschlossen haben.

Sie missbrauchen mit der Einsetzung des Untersuchungsausschusses das wichtigste Instrument der Opposition für billige Wahlkampfmanöver. Denn der Union geht es mitnichten um Aufklärung über irgendetwas. Sie will Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und mit ihm die Grünen vorführen in der Hoffnung, daraus politisches Kapital zu schlagen. Wenn sich die Christ­de­mo­kra­t:in­nen da mal nicht täuschen. Billigen Populismus finden auch etliche Konservative fies.

Was die Union aufführt, grenzt an christdemokratischen Trumpismus: Mittels falscher Behauptungen wird der politische Gegner diskreditiert und sein Handeln insgesamt in Frage gestellt, um ihn zu delegitimieren. Dazu dient die Parole, Habeck und die Grünen hätten beim Abschalten der AKWs in Fragen der nationalen Energiesicherheit nicht zum Wohle des Landes, sondern nach ihrer Parteilogik entschieden. Oder die Unwahrheit, dass der Strompreis durch das Abschalten in die Höhe geschnellt sei.

Das ist besonders infam, weil es schließlich unionsgeführte Regierungen waren, die Deutschland in die Abhängigkeit von russischem Gas gebracht und so die Energiepreiskrise nach dem Angriff auf die Ukraine verursacht haben. Parlamentarische Untersuchungsausschüsse sind wichtig, um die Hintergründe politischer Fehler aufzuklären, die zu großen Schäden geführt haben – wie es beim PKW-Ausländer-Mautprojekt von Ex-CSU-Verkehrsminister Andreas Scheuer der Fall war.

Durch das Abschalten der AKWs ist kein Schaden entstanden. Die Union muss endlich damit aufhören, das Gegenteil zu behaupten und falsche Fakten zu verbreiten.

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Anja Krüger
Wirtschaftsredakteurin
Buchveröffentlichungen: „Die verlogene Politik. Macht um jeden Preis“ (Knaur Taschenbuch Verlag, 2010), „Die Angstmacher. Wie uns die Versicherungswirtschaft abzockt“ (Lübbe Ehrenwirth, 2012).
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67 Kommentare

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  • Da hier ja ein paar pro Atomkraft argumentieren sei hier nochmal auf 100 gute Gründe gegen Atomkraft hingewiesen:



    www.100-gute-gruende.de/gruende/

  • Ein PUA mag unsinnig erscheinen, es ist aber das Recht der Opposition und die nutzt ihn für Wahlkampfzwecke. Das ist Demokratie. Machtfragen gehen vor Sachfragen.

    • @Matt Gekachelt:

      Sinnlos, oh ja. Ich würde ansonsten erst mal Merkel vorladen und Altmaier und alle Energiebosse, die einen Weiterbetrieb öffentlich ausschlossen.



      Damit die Union auch strampeln muss.

      Deren Entschuldigung für ihre Klimaschutzverweigeruntg fehlt mir auch, gerne auch in diesem Untersuchungsausschuss auszusprechen.

  • Es ist einfach nur billiger Populismus, wie die Union sich darüber aufregt, dass die Ampel das vollendet hat, was die Union angefangen hat: nämlich den Ausstieg aus der Atomkraft.

    Einfache Parolen gehen eben immer gut. Atomkraft war nie billig.

    Und überhaupt: die Union wollte es doch abschalten, was war denn deren Plan für eine Zeit danach? Den muss sie doch parat haben.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Merz, Linnemann, Amthor, Kuban, Klöckner, Söder, Oiwonga, Dobrindt, Bär, Gröhe, Karliczek, Ploß, Ramsauer, Spahn - im Dutzend billiger.

      Ich weiß, mehr als zwölf, aber manche sind zu billig, um alleine als billig benannt zu werden.

  • Das "Endlager" in Asse läuft gerade voll.



    Noch Fragen?

    • @tazziragazzi:

      Danke für den Hinweis! Ein Link zu einer Pressenachricht:



      "Marodes Zwischenlager: Beispiel Asse zeigt Atommüll-Problem"



      www.zdf.de/nachric...-endlager-100.html

      Als so problematisch sehe ich das nicht. Atomkraftfans und CDU, CSU, FDP haben da sicher bereits eine Lösung parat, oder? Notfalls würden jene, Atommüll auch bei sich im Garten verbuddeln, oder? Bei einem GAU in der Asse werden jene sich sicher freiwillig als sogenannte Liquidator*innen melden und die Fässer sichern und an der Dekontamination Vorort mithelfen, oder? ;-)

    • @tazziragazzi:

      Alles, was im Kontext Atomkraft schiefgeht, ist immer ein Sonderfall, der woanders nicht auftreten kann :-)

  • Warum erwähnt die Autorin die freigeklagten Unterlagen aus Umwelt- und Wirtschaftsministerium gar nicht?

    Die sind in diesem Zusammenhang höchst relevant. Und ich muss zugeben, dass ich einige Überraschungen bei der Lektüre habe - also Vorgänge, die ich aus der aktuellen Berichterstattung völlig anders vermutet hätte.

  • Danke für den Artikel.



    Ja, und es ist richtig: Ein Untersuchungsausschus müsste her in Sachen: "Warum wurde Deutschland in die fatale Abhängigkeit von russischem Öl und Gas gebracht?"



    Dadurch wurde Deutschland in die größte Wirtschaftskrise seit dem Bankenskandal 2008 gebracht!



    Dazu müssten auch noch die dunklen Machenschaften rund um Nordstream 2 geklärt werden.



    Dazu wird wird es aber leider nie kommen, denn da haben zu viele Mächtige in CDU/CSU/SPD/FDP Dreck am Stecken!

  • Alles heiße Luft, die Konzerne planen nicht so kurzfristig, wie solche Ablenkungsmanöver kurzsichtig sind.



    handelsblatt.com 11.11.21❗



    "Die Planungen zielten schon „seit Jahren auf das Enddatum des Leistungsbetriebs“, heißt es bei einem Betreiber. „Wir verfügen nicht mehr über den Brennstoff. Und auch das erforderliche Personal, das wir zum Betrieb unserer Anlagen benötigen würden, steht nach der Abschaltung nicht mehr in ausreichendem Maße für einen Leistungsbetrieb bereit.“ Dies betreffe auch die Zulieferer."



    Überschrift damals:



    Energiewende



    "...„Kernenergie hat sich für Deutschland erledigt“ – Warum die Energiekonzerne keine Rückkehr der Atomkraft wollen"

    • @Martin Rees:

      Nein, nein, nein! I am very (! Trump ™) angry about your Kommentar und möchte am liebsten mit dem Fuß aufstampfen wie Alice Seidel damals im Bundestag. Sie können da doch nicht so einfach Belege anführen und noch dazu von so einem Wirtschafts-Propagandablatt! ;-)

      • @Uranus:

        *Weidel - obgleich - nicht so wichtig, wie beim Bernd ;-D

  • Über welche Information verfügte die Bundesregierung bei der Stillegung der letzten AKW?

    Als vor 50 Jahren die Idee aufkam, die AKW stillzulegen, war Klimawandel durch CO2-Emmissison unbekannt. Beim Atomkonsens in 2000 und bei der Entscheidung der Merkel-Regierung nach Fukushima waren Klimawandel, E-Autos, Wärmepumpen und Wasserstoff kein Thema. Die Regierung ging von gleichbleibenden Stromverbräuchen aus. Erst 2021 schätzte die Regierung unter Peter Altmaier den zukünftigen Strombedarf deutlich höher ein. Warum wurde versäumt, neue Erkenntnisse zu Klimawandel und steigendem Strombedarf einzubeziehen?

    Es wird medial mit Neubaukosten für Kernkraftwerke von bis zu 34 Mrd. EUR kalkuliert. Letztes Jahr sollen noch 8 Kernkraftwerke für 2 Mrd. EUR reparierbar gewesen sein. Würde man nun Wiederbeschaffungswerte von nur 25 Mrd. ansetzen, betrüge der Schaden 200 Mrd. EUR. Auch die Vernichtung eines restlichen Zeitwertes von nur 100 Mrd. EUR wäre enorm. (Der Schaden, den Dr. Andi Scheuer mit der Ausländer-Maut anrichtete, betrug nur 243 Mio. EUR.)

    Wurde Deutschlands Wirtschaftskraft so überschätzt, daß man dachte, man kann 100 Mrd. EUR des deutschen Kapitalstocks ohne Folgen zersägen?

    • @Donald Duck:

      In den Wissenschaften ist der erhitzende Effekt durch CO2 schon lange bekannt, wenn auch anfänglich umstritten oder unbeachtet. 2 frühe Beispiele:



      "Die wärmende Wirkung elektromagnetischer Strahlung auf verschiedene Gase wurde 1856 von Eunice Newton Foote untersucht. Sie führte Versuche mit Glasröhren durch, die dem Sonnenlicht ausgesetzt waren, und formulierte die Hypothese, dass die Erwärmung der Erdatmosphäre durch Sonnenstrahlung von der Dichte der Atmosphäre und ihrer Zusammensetzung abhängt. Ein höherer Anteil an CO2 oder Wasserdampf würde dabei nicht nur wirksam sein, indem er die Luftdichte verändert; sie schrieb den Gasen auch eine darüber hinaus gehende „eigene“ Wirkung zu.[18]"[1]



      "Dass eine anthropogene CO2-Anreicherung in der Atmosphäre die aktuelle Erdtemperatur weiter erhöhen könne, erwähnte [Svante] Arrhenius zunächst nur als Nebenaspekt.[32][29] Erst in einer 1906 erschienenen Publikation diskutierte er dies detailliert ... Er verstand aber auch, dass eine dauerhafte Nutzung fossiler Brennstoffe aufgrund der damit verbundenen globalen Erwärmung langfristig zu Problemen führen würde."[2]



      [1][2] de.m.wikipedia.org...e_des_Klimawandels

      • @Uranus:

        Den Entscheidern in der Politik und den Wählern waren die wesentlichen Faktoren kaum bekannt. Insbesondere Klimawandel durch CO2 und der zusätzliche Strombedarf für E-Autos, Wärmepumpen und zur Wasserstoffproduktion.

        Das Thema Klimawandels erreichte die breite Öffentlichkeit erst vor wenigen Jahren. Der zukünftige Strombedarf wurde erst im Jahr 2021 höher eingeschätzt. Die erwarteten Kosten für den Umbau der Netze wurden bis vor kurzem falsch berechnet: Eine Kugel Eis … Sonne und Wind würden keine Rechnung schreiben… Inzwischen verlangt allein der Netzumbau 500 Mrd. EUR und man weiß, daß die Erzeuger Erneuerbarer Energien oft Rechnungen über dem Marktpreis schreiben, zu garantierten Mindesteinspeisevergütungen.

        Kosten wurden unterschätzt. Kraft und Konkurrenzfähigkeit der deutschen Wirtschaft überschätzt. Man plante im Kraftwerkspark dutzende bereits bezahlte Kern- und Kohlekraftwerke im Wert von mehreren hundert Mrd. EUR zeitgleich zu ersetzen. Basis war die Verfügbarkeit von billigem Gas. Seit Februar 2022 auch ein falsche Annahme. Steigende Kosten für Renten, Pflege- und Krankenkassen sind unverschiebbar. Wieso wurde die Stillegung der AKW nicht um 15 Jahre verschoben?

        • @Donald Duck:

          Das ist falsch. Ihr Kommentar widerspricht der Geschichte & den Fakten. Dass der Klimawandel menschengemacht ist und die Verbrennung fossiler Energieträger der Hauptverursacher ist, ist seit den 1980ern wissenschaftlich anerkannter Stand. Ein ausschnitthafter Rückblick "Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), deutsch Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen[2] (oft als Weltklimarat bezeichnet), wurde im November 1988 vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) als zwischenstaatliche Institution ins Leben gerufen, um für politische Entscheidungsträger den Stand der wissenschaftlichen Forschung zum Klimawandel zusammenzufassen mit dem Ziel, Grundlagen für wissenschaftsbasierte Entscheidungen zu bieten."[1] Auf der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro wurden umfassende Vereinbarungen getroffen. Im gleichen Jahr wurde in New York die Klimarahmenkonvention beschlossen. Deutschland hat sie 1994 ratifiziert. Die erste Klimakonferenz (COP 1) fand 1995 in Berlin statt ...



          [1] de.m.wikipedia.org..._on_Climate_Change

        • @Donald Duck:

          „Das Thema Klimawandels erreichte die breite Öffentlichkeit erst vor wenigen Jahren.“

          Spätestens Mitte der 80er Jahre (siehe z. B. Der Spiegel 33/1986) warnten Wissenschaftler öffentlich vor den Folgen des Anstiegs anthropogenen atmosphärischen Kohlenstoffdioxids, rund 15 Jahre nach Entstehung der Anti-Atomkraft-Bewegung in Deutschland. Ernst genommen wurde letztere erst nach Fukushima…

        • @Donald Duck:

          "Das Thema Klimawandels erreichte die breite Öffentlichkeit erst vor wenigen Jahren."

          Al Gore hat schon Anfang der Zweitausender darauf aufmerksam gemacht. An Inconvenient Truth kam 2006 raus. Über den Treibhauseffekt habe ich schon vorher in der Schule gelernt. Was richtig ist: Das war - aus welchen Gründen auch immer - alles höchst umstritten. Aber wer es wissen wollte, konnte es bereits wissen, und Teil öffentlicher Debatte war es schon lange.

          Davon ab: Dass das Aus für die Atomkraft schon in gewissem Sinne als Dogma der Grünen beziehungsweise der gesellschaftlichen Bewegung, aus der die Grünen hervorgingen, zum heutigen Zeitpunkt keinen Sinn mehr ergibt, das sehe ich genauso. Meiner Meinung nach ergab es aber schon 1985 keinen Sinn, Kalkar nicht in Betrieb zu nehmen. Weniger Atommüll, mehr Energiegewinnung... Eines ist klar: Atomkraft ergibt nur langfristig planbar Sinn. Zuerst Tschornobyl, dann Fukushima haben in entscheidenden Momenten die öffentliche Meinung massiv negativ bei dem Thema beeinflusst.

          Beim Thema Atomkraft kann man kein "Heute so, morgen anders" spielen. Entweder ganz oder gar nicht.

          • @leonavis:

            Atomkraft war schon immer die teurste mögliche Energieform. Sie wurde nur künstlich billig gehalten. Die kompletten Kosten dieser Energieform sind nie mit in den Preis geflossen: keine Haftpflichtversicherung (keiner würde ein Kernkraftwerk versichern), die Endlagerungskosten (es gibt noch nicht mal sichere Endlager, die Suche kostete bereits Millionen), die Kosten für die bestehenden Zwischenlager und deren Sicherung, die Kosten für Atomtransporte und Wiederaufbereitung. Alles Kosten, die auf den Strompreis gelegt werden müssten. Lägen alle durch den Betrieb eines Kernkraftwerkes verursachten Kosten tatsächlich auf dem Strompreis, es hätte nie Kernkraftwerke gegeben.

            • @Squirrel:

              Naja, schnelle Brüter können ja Uran deutlich effizienter nutzen als herkömmliche Atomkraftwerke. Das ist ja irgendwo mein Punkt: Entweder ganz oder gar nicht, entweder man forscht auch in der Richtung und versucht dauerhaft, das Ganze effizienter und weniger teuer zu machen, oder man lässt es gleich ganz bleiben.

              Wir haben ja sowieso ein europäisches Netz. Die Franzosen setzen praktisch vollständig auf Atomkraft, beziehen aber auch viel Strom von uns. Wir beziehen dafür auch viel von den Franzosen. Eine wirklich sinnvolle Energiepolitik in Europa kann auch nur europäisch funktionieren und es ist mir ein Rätsel, warum wir in der EU immer noch, zumindest öffentlich, bei dem Thema nur national denken, wenn es doch de facto schon längst ein gesamteuropäisches Projekt ist.

              @URANUS Alles richtig. Nur: Wie gegensteuern? (und ich meine realistisch gegensteuern, was wir tatsächlich tun können, nicht "wenn alle schlauer wären...") Wenn die Alternative zu Kernkraft Kohlekraft ist, nehme ich dann doch lieber das kleinere Übel, wenn mir keine besseren Alternativen zur Verfügung stehen. Und die ist im Moment Kernkraft, mMn. Kohlekraft heizt den Planeten so schnell an wie kaum was anderes.

              • @leonavis:

                Diese Frage ist sehr schwierig zu beantworten. Auf persönliche Ebene bezogen - Schlauer sein/werden ist immer gut. Allerdings wissen viele ja, was klima- und umweltfreundlich - nur handeln die meisten kaum so. Mangelnde Reflexion, Ehrlichkeit gegenüber einem selbst, Abwehrstrategien u.ä. sind da eher Probleme als mangelnde Schlauheit.



                Politisch, strukturell kann einiges getan werden, was die Mehrheit auch befürwortet und LG teils gefordert hat.



                Theoretisch könnte Kernkraft in besonderen Situationen das kleinere Übel sein. Bei Atomkraftnutzung müsste mensch allerdings überprüfen, worum es genau geht. No gos sind in meinen Augen - Neubauten und Weiterbetrieb von (ver)alt(et)en Anlagen. Hier in Deutschland wurde jedenfalls richtig gehandelt, da die AKWs zu alt waren. Derweil ist Photovoltaik immer effizienter und günstiger geworden. Es muss viel mehr in EE und Netzausbau und Speicher investiert werden. Das wurde von vergangenen Regierungen sabotiert und verschleppt. Als Profiteur von früher Industrialisierung und damit Umwelt- und Klimaschädigung sollte Deutschland daraus Verantwortung ableiten, ärmeren Ländern bei der Umstellung auf EE helfen.

          • @leonavis:

            Die Diskussionen um das Klima sind schon immer mit dem menschlichen Umgang mit der Umwelt verknüpft. Wissenschaftlich populär wurde dies im Club of Rome. Da wurde eine Kritik am Wachstum formuliert. Dies ist in meinen Augen die Hauptproblematik, die sich bis heute durchzieht und von der Menschen kaum abrücken wollen. Hierbei geht es auch um unhinterfragten Konsum und Lebensweise. Atomkraft ist weder günstig (Subventionen, Rückbau, Lagerungskosten auf 1000e Jahre) noch umweltfreundlich noch verantwortbar (GAU, Atommülllagerung). Energieerzeugung richtet sich nach dem Energiebedarf und in diesen spielt Produktionsmenge und -weise sowie Lebensweise hinein.



            Es müsste radikal angesetzt werden. Das, was produziert und konsumiert wird, muss sich im Kern an sozial-ökologischen Gesichtspunkten orientieren. Die Wirtschaft auf einem endlichen Planeten muss eine Kreislaufwirtschaft sein. Das würde auch den Energiebedarf begrenzen. Bereits jetzt ist die jahrzehntelange Überbelastung der Natur deutlich sichtbar - 6. größte Massenaussterben der Spezies. Die Lebensgrundlagen für den Menschen drohen zu kippen.

  • Wer hätte vor 30 Jahren gedacht, daß wir heute 52% aus erneuerbaren Energien unsere Last decken können, 10-20 Jahren werden es 80% sein, wozu dann noch KKW, wenn bei jedem Windrad ein Megawattspeicher in Größe eines Containers steht.

    • @Tino Winkler:

      In Anbetracht der Tatsache, dass nach Willen der EU der gesamte PKW-Verkehr auf elektrisch umgestellt werden soll, halte ich Ihre Prognose gelinde gesagt für "optimistisch".

      Von der ganzen energieintensiven Industrie, die ebenfalls auf "erneuerbar" umgestellt werden soll, mal ganz zu schweigen.

    • @Tino Winkler:

      Vor 30 Jahren haben gewisse Kreise uns zu "verkaufen" versucht, dass die Erneuerbaren niemals 4 % der Energieproduktion erreichen werden. Dann niemals 8 %, und so ging das weiter. Es geht hier um Milliarden. Und die RWE-Büttel werden weiter trompeten. Aber der Anteil der Regenerativen wird weiter steigen.

    • @Tino Winkler:

      Weil es nicht reichen wird. Keine Chance!



      Die 52% resultieren aus Zeiten wo es die richtigen Energiebedingungen gibt im Sommer.



      Im Winter sind wir bei 10-20% und bereits jetzt sind sich alle Experten einig, dass erneuerbare im Winter nicht reichen werden können.

      • @Walterismus:

        Richtig. Einzige Lösung: Weniger "Wohlstand". Wieder mehr selbst machen und denken. Die Pyramiden wurden ganz ohne Technik Einsatz von fossilen Energien gebaut. Zurück auf die Bäume müssen wir nicht.

        • @Matt Gekachelt:

          Nicht zurück auf die Bäume, aber zu Frondienst und Sklavenarbeit - oder wie ist das mit den Pyramiden zu verstehen? Ich bin jedenfalls dafür, Bundeskanzler_innen a.D. usw. weiterhin konventionell zu bestatten.

      • @Walterismus:

        Nein, 52% sind bereits der übers Jahr gerechnete Durchschnittswert, inzwischen eher sogar schon mehr…im Sommer haben wir bereits oft eine regenerative Vollversorgung, nur im tiefsten Winter bei Dunkelflauten sieht’s ohne Speicher noch mau aus, da gebe ich Ihnen recht.

      • @Walterismus:

        Woher haben SIe denn Ihre Zahlen



        im letzten Winter war die Windkraft äusserst effektiv



        Gerne mehr dazu auf energy-charts.info



        Bitte kommen Sie jetzt nicht mit Atomkraftwerken die in 10 Jahren fertiggebaut sind und schlappe 15 Milliarden kosten die keiner versichert weil Risiko zu hoch und deren Uran aus Russland kommt.

    • @Tino Winkler:

      "wenn bei jedem Windrad ein Megawattspeicher in Größe eines Containers steht.", wenn bei jedem Stimmt, aber halt erst auch dann.

  • Ich werde keine Partei wählen, welche sich weiterhin für Atomkraft ausspricht.

    • @Rudi Hamm:

      Nun das ist Ihre Meinung ... andere sehen es anders inkl. mir selbst ..

      Wie sehen sie es denn mit der Entwicklung von Reaktoren, die den Atommüll deutlich ungefährlicher machen ???

      Laufwellenreaktoren, Dual Fluid Reaktor etc.

      Wie sehen sie es das deutsche Forscher in Ruanda/Afrika aktuell solche Reaktoren erfrschen und Prototypen aufbauen ?

      www.welt.de/wissen...li%20unterzeichnet.

    • @Rudi Hamm:

      Besonders dann nicht, wenn bei aller Forderung nach Technik und Wachstum immer noch kein tragfähiges Konzept für den Atommüll vorliegt. Dies ist weltweit ein Problem. Von der Störanfälligkeit ganz zu schweigen...

      • @aujau:

        ...und lassen Sie die AKW's erst mal bei Hochwasser absaufen oder wie in den vergangenen Jahren infolge Kühlwassermangels trocken fallen.

        Was schlagen Sie für diese (gar nicht abwegigen) Fälle vor?

        Ganz abgesehen von den übrigen Problemen - und Kosten...

        • @noevil:

          Ich schlage vor: Sofortige Abschaltung aller Atomkraftwerke weltweit, sofortigen massiven Ausbau regenerativer Energien, sofortige Umstellung der Weltwirtschaftsordnung,



          Armutsbekämpfung muss mit Umweltschutz einhergehen. Energieverbrauch der Industrieländer muss gedrosselt werden.



          Produktion muss auf die wirklich benötigten Güter beschränkt werden.



          Ein Konzept für die bereits produzierten Atommüllfässer muss entwickelt werden. Stop dem Weltraumschwachsinn. Dort oben kreist schon genug Müll.



          Die Liste meiner Vorschläge ist unvollständig.

        • @noevil:

          es gibt neue Techniken von AKW



          die diesem Risiko standhalten

          • @Berny Schneder:

            Wo gibt es die denn in der Praxis? Zu welchen Kosten (inkl. Rückbau, Lagerung, Kosten eines GAUs)? Welche Energiemengen werden bereits produziert?

        • @noevil:

          Danke für diesen Hinweis, der fehlte bisher. Ich möchte an den Sommer erinnern, als wegen eh schon zu warmer Flüsse beim Nachbarn in Frankreich mehrere AKW nicht liefen und die teuer deutschen Kohlestrom eingekauft haben. AKW sind keine Lösung.

          • @dol-fan:

            und was hat nun das eine mit dem Anderen zu tun ...

            merken sie Ihre Angst zwischen den Zeilen ???

            Tschernobyl war ein RBMK Reaktor,



            der nahezu keine Sicherheitseinrichtungen eingebaut hatte .... das auf andere AKWs zu übertragen ist laienhaft

  • Die letzten Atomkraftfreunde können nicht kostenrechnen, haben die massiven und volkswirtschaftlich schmerzhaften Kosten während der ganzen Zeit verdrängt und dass die Altreaktoren auch rechtlich "durch" waren, das war schon arg getrickst, um den Wagen am TÜV vorbei zu kriegen.



    Wer keine Atombombe will, spart sich Geld, Risiko, Starrheit und andere Atom-Nachteile. Dafür haben wir ja Erneuerbare plus X, was sich auch besser und flexibler regeln lässt.

    Die Union muss echt aufpassen, dass sie nicht am völlig falschen Fleck Retro markiert.

    • @Janix:

      Die Aussage zur mangelnden Flexibilität der AKW haben sie bereits des Öfteren vorgebracht, stimmt so aber nicht.

      Nicht nur in Frankreich ist Lastfolge gängig. Hier z.B. der Absatz aus dem Wiki-Artikel zum AKW Emsland (1.406 MW):

      "(...) Wie andere Kernkraftwerke ist das Kraftwerk grundsätzlich für den Lastfolgebetrieb geeignet. Der Betreiber RWE hat 2014 angegeben, das Kraftwerk werde bei Bedarf auch im Lastfolgebetrieb gefahren. Hierzu wird bei niedriger Stromnachfrage und hoher Windenergieeinspeisung die Leistung gedrosselt. Das KKW könne in rund 60 Minuten die Leistung um bis zu 850 MW reduzieren. (...)"

      Mit der TÜV- Geschichte haben Sie dagegen recht: mit dem Verzicht auf



      die 2019 anliegende, alle 10 Jahre zu erfolgende periodische Sicherheitsprüfung (PSÜ), hat ausgerechnet der damals zuständige CDU Minister für Wirtschaft und Energie, Peter Altmaier, einen dicken Sargnagel gegen die Möglichkeit einer deutschen Sockelkernkraft eingeschlagen.

      Das immer wieder kurzfristige Rumgezeter der CDU (wenn grade sonst nichts los ist) gegen den selbst mit herbeigeführten Atomausstieg ist daher nicht ernst zu nehmen und kann im großen Ordner "Krokodilstränen" abgelegt werden werden.

      • @Waage69:

        Danke für die Argumente.



        Ja und Nein. Es ginge zur Not. Aber dass man Atomkraftwerke möglichst nicht versucht anzupacken, hat diese lange Zeit, die Hitze im Kessel und letztlich auch Sicherheitsfragen als Hintergrund.



        NB: Einen Braunkohlemeiler will man auch nicht mal eben hin und her regeln. Bei Gas geht es halbwegs, ein Windrad dreht man hingegen nur einmal kurz raus, muss aber Über-Kapazitäten/ Speicher haben, weil man Wind nicht anstellen kann.



        Perfekt ist nichts, doch viel spricht in der Tat dafür, die Krokodilstränen nicht mehr hervorzuholen.

  • > Mittels falscher Behauptungen wird der politische Gegner diskreditiert

    Naja, das hat man ja bei der gesamten Diskussion auch von Habeck und den Grünen gehört. Da werden bis heute sämtliche Statistiken zur Sicherheit von Kernkraft komplett ignoriert. Dass man sich hier irgendwo zwischen Hydro und Solar befindet und es sich nicht um eine Hochrisiko-Technologie handelt, wird bis heute vehement ignoriert. Selbst von eigentlich sonst sehr gebildeten Menschen wird hier die Ideologie ganz klar vor die Fakten gestellt. Das hat damals aber auch die Union gemacht und war damals dort genauso falsch.

    • @Chris12:

      Keine Hochrisikotechnologie? Das sollten Sie mal den Versicherungsunternehmen erklären, die sich weigern Atomkraftwerke zu versichern…

    • @Chris12:

      Die Behauptung, dass es sich bei der Kernenergie nicht um eine Hochrisikotechnologie handeln würde, halte ich angesichts der Unfälle von Tschernobyl und Fukushima für sehr gewagt.

      • @Francesco:

        "[...] es sich nicht um eine Hochrisiko-Technologie handelt, " [...]

        Es existiert keine Definition von "Hochrikiso-Technologie, insofern ist das ein Null-Argument.



        Fakt ist, wenn in D, so dicht wie das Land besiedelt ist, ein AKW hochgeht, können wir den Laden zusperren.

      • @Francesco:

        Man sollte schon so ehrlich sein, das man diese beiden Fälle nicht mit den Bedingungen in Deutschland vergleichen kann. Weder gab es bei uns einen Reaktor den man ohne Schutzmantel in einer Lagerhalle betrieben hat ( von dem damit rumspielen pardon Sicherheitstest jenseits der bestehenden Vorschriften



        ganz zu schweigen) noch bestand bzw. besteht hier die Gefahr eines Tsunamis.

        • @flaviussilva:

          Der Punkt ist, dass es immer Umstände geben kann, die nicht vorhergesehen wurden. Die Reaktoren in Tschernobyl und in Fukushima galten auch als sicher. Oder nehmen Sie Three Miles Island.

  • Ziemlich viele Behauptungen:



    "Die Christ­de­mo­kra­t:in­nen können sich einfach nicht damit abfinden"



    "billige Wahlkampfmanöver"



    "mitnichten um Aufklärung"



    "Mittels falscher Behauptungen"



    "Durch das Abschalten der AKWs ist kein Schaden entstanden."

    Der Untersuchungsausschuss ist ein wichtiges demokratisches Instrument, auch, wenn er sich gegen "die eigenen Leute" richtet.



    Wenn an den Vorwürfen nichts dran sein sollte (was die Autorin ja scheinbar schon weiß), dann wird der PUA das bestätigen und der PUA war wichtig.



    Sind die Vorwürfe berechtigt, ist der PUA ebenso wichtig gewesen.

    • @Desdur Nahe:

      Bei manchen Vorwürfen weiß man durchaus im Voraus, dass sie nur heiße Luft sind.

      Habe heute den Spahn im DLF gehört. Was für eine Schmierenkomödie der abzieht; widerlich!

      Will die CDU/CSU ernsthaft die AKWs wieder reaktivieren? Dann sollen sie genau das sagen.

      Wenn nicht, dann sollen sie den Schaden beziffern, der angeblich durch Habecks Handeln entstanden ist. Können sie nicht.

      Stattdessen machen sie jetzt etwas in Analogie zum Trump-Manöver "Hillary's E-Mails" oder "Hunter Biden's Laptop". Unsinnige Vorwürfe, die nur durch ewiges Wiederholen gewichtig klingen.

      • @fhirsch:

        Der Tanz der Christenparteien ums Goldene Atom hat nur einen Zweck: Er signalisiert den Wählern Ü60, die in den 70ern und 80ern von der Atomlobby infoktriniert wurden, dass die CxU die guten alten Zeiten zurückbringen will.

      • @fhirsch:

        "Will die CDU/CSU ernsthaft die AKWs wieder reaktivieren? Dann sollen sie genau das sagen."

        Jep: kein Arsch in der Hose aber "La Paloma" pfeifen!

      • @fhirsch:

        Herr Spahn war argumentativ schwach und hat Glück gehabt, dass Herr Mai vom DLF nicht an den passenden Stellen zur Mitverantwortung der CDU zum Atomausstieg nachgehakt hat.

        Die immer wieder aufflackernde Atomsentimentalität der CDU ist so oberflächlich wie deren Argumentation. Das Thema wird eben einfach im politischen Alltagsgeschäft ambitionslos mit verwurstet.

        Wenn es auch sonst nur wenige Gründe gibt CDU zu wählen, die Atomkraft ist auch keiner...

      • @fhirsch:

        ...ja nee is klar. Und wennder pua noch die Leichen aus dem CDU Keller aus 2010 an das Tageslicht befördert....

      • @fhirsch:

        "dann sollen sie den Schaden beziffern, der angeblich durch Habecks Handeln entstanden ist. Können sie nicht"



        Klar können "die" das. Es gibt z. B. Zahlen dazu, wieviel Tote eine Energieeinheit verursacht.



        Und da liegen Kohlekraftwerke dank Feinstaub, Schwermetallen, Radioaktivität etc. deutlich über Kernkraftwerken. Von den Klimaauswirkungen, die ja auch ganz viele Tote verursachen sollen, mal ganz zu schweigen.



        Und dass Kohlekraftwerke nach dem AKW-Aus hochgefahren/reaktiviert wurden, ist ja nun mal so gewesen.

        • @Desdur Nahe:

          Es gab noch drei lächerliche Reaktoren, deren Brennstäbe am Ende waren.



          Das Ziel ist, fast komplett erneuerbar zu werden, und wir machen große Fortschritte dahin.



          Konservative interessieren sich nur für CO2, wenn sie den Grünen eins reinwürgen können, so wie Sie das gerade tun.



          Wenn wir jetzt anfangen, Tote aufgrund von Kohleverstromung zu zählen, dann können sind dafür genauso die ganzen Bremser wie Söder verantwortlich machen, die den Windkraftausbau torpedieren.



          Kein klar denkender Mensch setzt heute noch auf Atomkraft: mit Abstand der teuerste Strom und kein Mensch weiß, wohin mit dem Abfall.

          • @fhirsch:

            Warum war der Atomstrom denn jahrelang so billig?

            Weil er mit Subventionen gefüttert wurde.

            Aus unseren Steuergeldern...

  • Komisch. Wieso war der Untersuchungsausschuss bei der Maut wichtig und bei AKW ist er es nicht? Die Maut war doch auch vom Tisch. Selbstverständlich geht es "um die Hintergründe politischer Fehler aufzuklären, die zu großen Schäden geführt haben". Wenn Parteipolitik hier entscheidend war in Zeiten von Energieknappheit ist dies natürlich aufzuklären. Wenn richtig ist, dass die Energieunternehmen mitgeteilt haben, eine Verlängerung sei möglich und die Regierung dies verschwiegen hat, ist dies nicht nur ein Fehler, sondern vorsätzliche Täuschung. Das würde ich schon gerne wissen. Und ja, das kann dazu führen, dass die Union politisch Kapital daraus schlägt. War das nicht auch ein Effekt bei der Maut?

    Ganz nebenbei: Nach dem Untersuchungsausschuss weiß man mehr, ob er sinnvoll war, lässt sich meist erst danach beurteilen. Ganz nebenbei: Wenn keine Parteipolitik über die Interessen des Landes gestellt wurde, kann das Habeck doch gut als Bühne nutzen, um die Vorwürfe zu entkräften.

    • @Strolch:

      Eine Verlängerung des AKW-Betriebs wäre grundsätzlich ein Fehler gewesen. Eine Technologie, deren Hinterlassenschaften noch unsere Kindeskinder beschäftigen wird und die nur durch massive Subventionen gültig gehalten wurde, war schon Lange überflüssig.

      Von Tschernobyl, Three Mile Island und Fukushima gar nicht erst zu sprechen.

      Außerdem war es ja wohl die CDU, bzw. ihr stellvertretender Parteivorstitzender Linnemann der als Teil des "Bermudadreiecks" jegliche Verbreitung alternative Energiequellen schön niedrig gehalten hat.

      www.greenpeace.de/...ch_klimabremse.pdf

      • @Not At All:

        Nein, wegen einer Verlängerung von einem Jahr, wäre das nicht entscheidend gewesen. Man erinnere sich: Damals war das Gas frisch zugedreht und es war unklar, wie die Energieversorgung aussieht.

        Das Argument, dass man die alternativen Energiequellen niedrig gehalten hat, ist in der Situation irrelevant. Selbst wenn dies so war: Wenn der Fehler gemacht wurde, der zudem bekannt war, kann man doch nicht einen Fehler oben drauf setzen. Ich veranschauliche das Mal:

        Ein Bauherr baut keine Sprinkleranlage in ein Haus. Das Haus brennt. Die Feuerwehr kommt und beginnt zu löschen und das Wasser der Feuerwehr wird um 10% gedrosselt mit dem Argument: Hätten Sie halt Sprinkler eingebaut. Genau das sind politische Argumente: Die CDU hat einen (vermeintlichen) Fehler in der Vergangenheit gemacht, wir ziehen unsere Agenda durch, koste es, was es wolle.

        • @Strolch:

          Wenn alles transparent abgelaufen ist, stellt sich die Frage, warum Herr Habeck gezwungen werden müsste, ministeriumsinterne Akten herauszugeben. So entsteht der Eindruck, dass hier Dinge verheimlicht werden. Ich bin sehr für den Untersuchungsausschuss.

        • @Strolch:

          Die Ampel hat ja gerade aus den genannten Gründen die Laufzeit verlängert. Streckbetrieb noch in Erinnerung? Die Brennelemente waren aufgebraucht. Es hätten neue angeschafft werden müssen (in Russland), die sicherheitstechnischen Abnahmen wurden seit Jahren nicht mehr durchgeführt. Erstmal hätte man die Dinger für Wartungsarbeiten mindesten ein Jahr stilllegen müssen. Und dann hätte man sie für viel Geld in Stand gesetzt um sie nach einem Jahr wieder abzuschalten? Die Betreiber selbst hatten keinerlei Interesse an einem Weiterbetrieb.

          Es wurden grob überschlagen 600 KKWs gebaut. Man kennt die zwei größten Unfälle. Es gab aber auch mehrere kleinere.



          1:300 hört sich für eine Totalkatastrophe nicht so toll an.

          • @RonSlater:

            Die Betreiber selbst hatten keinerlei Interesse an einem Weiterbetrieb.

            Das scheint nicht zu stimmen. Vor allem hieß es teilweise, ein Weiterbetrieb sei nicht möglich. Mich interessiert schon, ob das stimmt oder nicht.

            Aber zynisch gesagt: Habeck braucht ja nur Scholz zu fragen, wie man am besten durch einen Untersuchungsausschuss kommt: einfach nicht mehr erinnern.

  • Manche in derUnion wollen einfach nicht verstehen, dass die Glaubenssätze aus der eigenen Jugendzeit falsch waren. Daher brennen sie immer noch für den politischen Spaltpilz, obwohl die Denkenden in den eigenen Reihen schon von „den Verstrahlten“ reden…

    • @vieldenker:

      Jain, Sie sind nahe dran:



      Manche in der Union haben erkannt dass diese Glaubenssätze aus ihrer Jugend (aka. Indoktrination durch die Atomlobby) bei vielen ihrer Wähler (Ü60) genauso tief sitzen wie bei ihnen selbst, und nostalgische Gefühle hervorrufen. Deshalb nutzen sie das Thema und bauen auf der Propaganda der 70er und 80er auf, um heute Wählerstimmen zu kassieren. Ganz skrupellos, denn sie wissen genau so gut wie Sie und ich, dass sich niemand mehr finden wird, der in Deutschland neue AKWs bauen wird.