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Pro-palästinensische Ak­ti­vis­t:in­nen protestieren am 22. April auf dem Campus der Columbia Universität Foto: John Angelillo/upi/imago

Proteste gegen Gaza-Krieg an US-UnisDer Campus als Kampfzone

Zeltlager, Polizeieinsätze, antisemitische Sprüche: Die Gazakrieg-Proteste spalten die US-Universitäten. Ein Besuch an der Columbia in New York.

D ie Aufgeregtheit setzt weit vor den Toren der Columbia-Universität ein. Eigentlich schon in der U-Bahn, Linie Nummer 1. An der Station an der 116. Straße in Manhattan sieht man immer wieder junge Menschen mit schwarz-weißer Kufija aussteigen und sich ihren Weg Richtung Protestlager bahnen. Vorbei an den Kameras, vorbei an den vielen Po­li­zis­t:in­nen und vorbei an einem schwarz vermummten Mann, der hier an der Straßenecke seit Tagen ausharrt. Auf seinem Plakat ist ein Davidstern aufgemalt. Die Wörter „Lügen“, „Betrügen“, „Stehlen“ und „Töten“ stehen jeweils in einer Ecke des Posters. Pfeile zeigen von ihnen auf den Davidstern. „Israel“ ist in die Mitte des Sterns geschrieben.

Die Reaktion Israels auf die Massaker der Hamas am 7. Oktober und der Krieg in Gaza treiben die US-amerikanischen Universitäten seit Monaten um. Immer wieder gab es Demos und Störaktionen von propalästinensischen Ak­ti­vis­t:in­nen auf Uni-Plätzen und in Vorlesungen, jüdische Studierende berichteten von antisemitischen Anfeindungen und Hate Speech. In den vergangenen zwei Wochen hat sich die Situation aber noch einmal stark zugespitzt.

Am Mittwoch vor einer Woche errichteten Studierende der Columbia-Universität, die zur Ivy League der altehrwürdigen US-Elite-Unis gehört, ein Zeltlager für Palästina-Solidarität auf dem Campus. Die De­mons­tran­t:in­nen forderten unter anderem den Abbruch finanzieller Verbindungen der Universität zu Israel. Die Columbia-Universität hat ein Stiftungsvermögen von mehr als 14 Milliarden US-Dollar, das sie auch gewinnbringend anlegt.

Die Protestierenden forderten ein Ende der Zusammenarbeit der Columbia mit Unternehmen, die die israelische Kriegsführung in Gaza unterstützen – auch akademische Beziehungen mit der Universität in Tel Aviv sollten beendet werden, solange diese nicht palästinensische Studierende aus dem Westjordanland und Gaza annehme.

Am Tag nach der Errichtung des Camps schickte Uni-Präsidentin Minouche Shafik die Polizei aufs Universitätsgelände, um das Zeltlager zu räumen. Die Cops verhafteten mehr als 100 Demonstrant:innen, darunter auch progressive Jüdinnen und Juden, die dort mitprotestierten.

Kurze Zeit später bauten die Studierenden die Zeltstadt wieder auf – dieses Mal auf der gegenüberliegenden Rasenseite.

An der Columbia zeigt sich ein Dilemma, vor dem Universitäten im ganzen Land stehen. Sie müssen entscheiden, was Vorrang hat: Recht und Ordnung und das Bedürfnis vieler Studierender, sich auf dem Campus sicher und frei von verbalen Attacken und Störaktionen zu bewegen. Oder der Drang anderer Studierender, ihre politische Meinung frei zu äußern und gegen das menschliche Leid in Gaza zu protestieren. Gleichzeitig häufen sich Berichte über Vandalismus, antisemitische Übergriffe und Belästigungen von jüdischen Studierenden.

Auch an der Yale-Universität in New Haven und an der New-York-Universität im unteren Teil Manhattans gab es bei Protesten in den vergangenen Tagen Polizeieinsätze und Verhaftungen. Am Montag wurde der Unterricht an der Columbia nur online abgehalten, dann auf Hybrid umgestellt – eine Alternative für Studierende, die sich auf dem Campus nicht sicher fühlen.

Der Rabbiner Elie Buechler schrieb in einem Brief an seine jüdischen Studierenden: „Es schmerzt mich zutiefst, Ihnen sagen zu müssen, dass ich Ihnen dringend empfehle, so schnell wie möglich nach Hause zurückzukehren und dort zu bleiben, bis sich die Lage auf dem Campus und in der Umgebung dramatisch verbessert hat.“

Kurz darauf widersprach die jüdische Studierendenorganisation Hillel der Warnung von Elie Bluechler, dass jüdische Studierende auf dem Columbia-Campus nicht sicher seien.

Vor den streng bewachten Gittertoren der Universität stehen in diesen Tagen oft Dutzende Reporter:innen. Für die Presse gelten zurzeit streng kontrollierte „Besuchszeiten“.

Politische Spielbälle

Am Mittwoch scheint die Sonne, auf dem Campus wuseln Studierende zwischen der Zeltwiese und den Bibliotheken mit ihren korinthischen Säulen umher. Sie verteilen Reis, Falafel und Teigtaschen mit Spinat. Es wird gequatscht und gelacht, Palästina-Fahnen flattern im Wind. An diesem Nachmittag erinnert das neu errichtete Zeltlager eher an ein Hippiefestival. Wie eine Brutstätte des Extremismus wirkt es erst einmal nicht.

Greg Khalil sitzt vor dem „Pulitzer-Gebäude“ der Journalismusschule der Universität und spricht in kompakten, makellos geschliffenen Sätzen. Khalil trägt einen grauen Bart und besitzt ein einnehmendes Wesen. Er ist Lehrbeauftragter der Fakultät, als einer der wenigen Dozierenden der Columbia-Universität hat er palästinensische Wurzeln. Seine Verwandten leben in der Nähe von Bethlehem.

Khalils Erzählung beginnt mit den Worten: „There is a much bigger story.“ – Es gibt eine viel größere Geschichte. Die Universität hätte in ihrer Verantwortung als Bildungsinstitution versagt: darin, eine Plattform für die Studierenden zu schaffen, wo sie schwierige Gespräche führen und Gegensätze aushalten können, sagt Khalil. „Wo, wenn nicht hier?“

Eine Protestierende wird von der Polizei vom Campus abgeführt Foto: Mark Peterson/Redux/laif

Bis zum 7. Oktober wollte man gar nicht über den Nahost-Konflikt sprechen, weil das Thema als „zu kontrovers“ angesehen wurde. Nach dem Massaker der Hamas sei man nur bereit gewesen, über Antisemitismus zu sprechen – ohne Menschenrechte für alle anzusprechen. „In welcher Gesellschaft werden wir leben, wenn wir unfähig sind, Journalisten dazu auszubilden, Fakten, unterschiedliche Narrative und Geschichten zu sehen?“, sagt Khalil.

Uni-Präsidentin Minouche Shafik interessiere weder die Sicherheit ihrer jüdischen noch ihrer palästinensischen Studierenden, die ebenfalls unter Angriffen litten, sagt Khalil. Statt diese zu beschützen, gehe es ihr darum, die Geldgeber der Universität zu befrieden – was den Antisemitismusvorwurf zum politischen Spielball mache. Wenn eine Universität die politischen Forderungen ihrer Geldgeber berücksichtigen müsse, stehe ihre akademische Unabhängigkeit auf dem Spiel.

Khalil deutet auf die Treppen vor der großen Bibliothek. Eine Menschenmasse hat sich dort versammelt, der Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses Mike Johnson, ein trumpnaher Republikaner, hält dort gerade unter Buhrufen eine Rede.

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„Nahrung für Antisemiten“

Im Januar nahm Khalil auf eben jenen Treppen zum ersten Mal einen gemeinsamen Protest mit israelischen und palästinensischen Fahnen zur Kenntnis: ein ungewöhnlicher Anblick, er war beeindruckt.

Kurze Zeit darauf verschwanden die Demonstrant:innen. Später erfuhr er, dass man sie mit Skunk angegriffen haben soll Skunk ist ein nichttödliches, aber stark übel riechendes und häufig von der israelischen Armee gegen Pa­läs­ti­nen­se­r:in­nen eingesetztes Kampfmittel.

15 Studierende mussten daraufhin im Krankenhaus behandelt werden. Die Uni-Leitung setzte alles daran, den Angriff auf die „unangemeldete propalästinensische Demonstration“ herunterzuspielen, ohne die israelischen Fahnen der Protestierenden auch nur zu erwähnen.

„Und jetzt denken wir das Ganze mal umgekehrt“, sagt Khalil. „Wenn das proisraelische Studierende gewesen wären, würden wir bis heute jeden Tag über diesen Angriff sprechen.“ Die attackierten Studierenden sagten aus, dass die Angreifer zwei israelische Studenten der Universität gewesen wären, die früher in der israelischen Armee gedient hätten.

Der Fall werde untersucht, hieß es dazu von der Uni-Verwaltung.

Khalil bezeichnet sich selbst als Antizionist. Aber er sagt, er wolle den Antisemitismus nicht unter den Tisch kehren, im Gegenteil. Er wolle ihn bekämpfen – er warnt aber auch, dass das Verhalten der Universität gegenüber den Protestierenden gerade „Nahrung für Antisemiten“ sei, die sich darin bestätigt fühlten, dass Juden überproportionale Macht hätten und Medien kontrollieren würden.

In den Protesten sieht Khalil eine Chance, er beobachtet neue Allianzen zwischen jüdischen und arabischen Studierenden, Zusammenarbeit und Solidarität. „Ich weiß, dass diese Protestierenden nicht immer die richtige Sprache verwenden und Fehler machen. Aber ich bin stolz auf diese jungen Menschen. Das sind die klügsten Köpfe Amerikas – und sie kämpfen für Gerechtigkeit.“

Auf der Zeltwiese: Gedanken zu Antisemitismus

Die Columbia-Universität blickt auf eine lange Protestgeschichte zurück, die auch zentraler Teil ihres Selbstverständnisses ist. 1968 besetzten De­mons­tran­t:in­nen aus Protest gegen den Vietnamkrieg fünf Universitätsgebäude, sie nahmen einen Dekan als Geisel und brachten den Universitätsbetrieb zum Stillstand. Eine Woche nach Beginn der Besetzung stürmte die Polizei die Gebäude. 700 Studierende wurden festgenommen, 148 wurden von der Polizei verletzt.

Der Präsident der Universität musste daraufhin zurücktreten. Der Ruf der Uni litt und diese reagierte darauf mit Reformen, die Freiräume für Aktivismus der Studierenden sicher stellen sollte. Der Druck auf die jetzige Uni-Präsidentin Shafik ist auch deshalb so hoch. Und er wächst weiter von allen Seiten. Radikalere Stimmen, die im US-Wahlkampf Stimmung machen wollen, gießen von außen Öl ins Feuer.

Wenige Meter von Greg Khalil entfernt ist die Stimmung aufgeheizt. „Mike, du nervst!“, ruft jemand. Der Sprecher des US-Repräsentantenhauses Mike Johnson fordert die Präsidentin da gerade vor versammelter Menge dazu auf, zurückzutreten, wenn sie unfähig sei, „das Chaos unter Kontrolle zu bringen“. Er kündigt an, Präsident Joe Biden aufzufordern, Maßnahmen zu ergreifen. Eine israelische Doktorandin ist gekommen, um Johnsons Rede zu hören. Wenn schon die Universität sie vor „denen da“ in ihren Zelten nicht beschütze, hoffe sie zumindest auf Hilfe vom Kongress, sagt sie.

Auch drüben auf der Zeltwiese macht man sich Gedanken zu Antisemitismus, wenn auch ganz andere. Auf einer großen Programmtafel ist mit rotem Edding für 5 Uhr nachmittags ein Workshop zu Antisemitismus angekündigt. Dutzende finden sich im Kreis auf dem Boden ein, um zuzuhören. Die Redner der linken und dezidiert antizionistischen jüdischen Gruppe „Jewish Voice for Peace“ haben alle Stoffmasken aufgesetzt und sprechen gedämpft ins Mikrofon. Sie fürchten, jemand von der Gegenseite könnte sie fotografieren, ihre Adressen herausfinden und ihren Familien drohen.

„Antisemitismus“, sagt jemand, „macht uns alle krank.“ Ein Mädchen mit Strubbelhaaren und einer Kippa in Wassermelonen-Look, das Symbol für palästinensischen Widerstand, spricht darüber, wie sehr der Holocaust immer noch präsent im kollektiven jüdischen Gedächtnis sei. Den 7. Oktober erwähnt niemand.

Jemand aus der Menge fragt, warum das Protestcamp die antisemitischen Slogans der vergangenen Tage nicht öffentlich verurteilt habe. Vor dem Campusgelände hatte jemand einer jüdischen Gruppe zugeschrien: „Geht doch zurück nach Polen.“ In den sozialen Medien kursiert ein Video,in dem eine mit Palästinensertuch vermummte Demonstrantin vor proisraelischen Demonstranten steht und ein Plakat in die Menge hält. Darauf steht. „Al Qassams nächstes Ziel“. Die Qassam-Brigaden sind eine militärische Unterorganisation der Hamas, die Israel vernichten will.

Auf die Frage antwortet jemand: Statt alles immer nur symbolpolitisch zu verurteilen, gäbe es jetzt dieses Briefing zum Thema „Antisemitismus“. Das sei viel effektiver

„Gibt es einen Weg, militanten Widerstand zu leisten, ohne antisemitisch zu sein?“, will ein Protestteilnehmer wissen. Auch darauf gibt es keine richtige Antwort.

Ein pro-israelischer Demonstrant auf den Straßen vor dem Columbia-Campus Foto: Mark Peterson/Redux/laif

Die Gesprächsrunde verläuft höflich, im „safe space“ und ohne jede größere Konfrontation. Allerdings auch ohne kontroverse Themen wirklich auszuhandeln.

Offenheit und Willen zu Lernen

Ist es möglich, inklusiv sein zu wollen und gleichzeitig drei Viertel aller Juden und Jüdinnen auszuschließen, die sich zionistischen Ideen auf die ein oder andere Weise zugehörig fühlen, mit ihnen aufwuchsen oder auch in der israelischen Armee dienten?

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„Nicht ideal“ wird Sam, 22, die Situation bezeichnen. Aber für ihn sei das gerade nicht die Priorität, die habe die Lage in Gaza. Mit Nuancen werde man sich später beschäftigen. Alle Studierenden, die sich auf Gespräche mit der Presse einlassen, wollen nur mit ihren Vornamen zitiert werden.

Als „viel zu simplistisch“ wird Aharon, ein israelischer Philosophiestudent mit bunter gestrickter Kippa die Diskussion um Antisemitismus am darauffolgenden Tag kritisieren.

Aharon ist in einer jüdischen Siedlung bei Jerusalem aufgewachsen. Heute ist er orthodox und links. Er steht vor dem Eingang zum Protestlager, neben ihm seine Mitbewohnerin, die bei all seinen Worten zustimmend nickt. Aharon leitet die Campus-Initiative „Jews for Ceasefire“ und arbeitet eng mit dem propalästinensischen Protestcamp zusammen, auch wenn er nicht dazugehört.

Seine Gruppe und das Protestlager arbeiten gemeinsam an einer Strategie, mit der Teilnehmende des Protestcamps in Zukunft für antisemitische Äußerungen verantwortlich gemacht werden sollen – allerdings bestehe auch unter Jüdinnen und Juden oft kein Konsens darüber, was als antisemitisch gelten soll und was nicht. Eine Distanzierung von den Strategien militanter palästinensischer Gruppen ist hier jedenfalls nicht zu hören.

Doch sagt Aharon, er „erlebe viel Offenheit und Willen, zuzuhören und dazuzulernen“. Die größte Trennlinie zwischen den beiden Gruppen sei, dass seine Gruppe der „Jews for Ceasefire“ Studierende, die sich als Zio­nis­t:in­nen bezeichnen, weniger rigoros zurückweisen würden als die propalästinensischen Aktivist:innen.

Sharif, 31, studiert Film in einem Masterstudiengang. Er sagt, er habe kein Interesse an einer Zusammenarbeit mit Studierenden, die sich als Zio­nis­t:in­nen bezeichnen. Er sitzt auf einer Betonablage vor dem Eingang in die Zeltstadt. Längst sind fast alle Reporter abgezogen, Dämmerung bricht über den Campus.

Sharif trägt eine Kufija um seinen Kopf gewickelt, einen dichten schwarzen Bart und auch im Dunkeln noch eine schwarze Sonnenbrille, was ihn cool, aber auch ziemlich unnahbar erscheinen lässt. Er stammt aus einer ägyptischen Familie und wuchs in New Jersey auf, seit Jahren organisiert er Proteste. Bei diesem hier ist er verantwortlich für die Zusammenarbeit mit der Presse.

Jede Nacht bleibt er bis 3 Uhr morgens, führt Medientrainings mit den Protestierenden durch, schreibt Pressemitteilungen, beantwortet Fragen von Journalist:innen.

Aber für einen Pressesprecher, der „Kontext geben“ will, äußert er sich dann doch ziemlich undiplomatisch. Viele Zio­nis­t:in­nen auf dem Campus seien früher Soldaten der israelischen Armee gewesen, sagt er. Sie würden De­mons­tran­t:in­nen angreifen und dann behaupten, dass sie sich wegen des Antisemitismus „unsicher“ fühlten. „Du kannst nicht einen gewalttätigen Genozid unterstützen und dann behaupten, du fühlst dich unsicher“.

Sharif sagt auch, er hadere damit, die Hamas als Terrororganisation zu bezeichnen, und sehe Israel dafür als Terrorstaat. Die Anschuldigungen, dass israelische Frauen am 7. Oktober vergewaltigt worden seien, hält er für unwahr. In Gaza hingegen gäbe es tatsächlich Vergewaltigungen der Soldaten an Frauen und Mädchen. Überhaupt konsumiert er Nachrichten nicht aus „Mainstream-Medien“, sondern nur aus den sozialen Medien.

Widerspricht man ihm, dann verliert er das Interesse am Gespräch, wird wortkarg, muss plötzlich gehen, spät sei es schon.

„Über Nacht Nahostexperten geworden“

Am nächsten Tag sieht der Campus anders aus. Jemand hat ein weites Rasenstück mit israelischen Fähnchen abgesteckt und rote Rosen auf eine Steinmauer gelegt, die im Laufe des Tages immer welker werden. Darunter hängen Fotos mit den in Gaza verschleppten israelischen Geiseln.

Allie, 24, Masterstudentin in Public Health, wird das alles nicht sehen. Wie viele ihrer jüdischen Freun­d:in­nen meidet sie diesen Teil des Universitätsgeländes seit dem 7. Oktober. Sie hat keine Angst um ihre körperliche Unversehrtheit. Aber sie fühlt sich dort nicht wohl.

Allie sitzt in einem Café außerhalb des Campus und nippt an ihrer Cola. Sie hat noch nie mit Jour­na­lis­t:in­nen gesprochen. Sie tastet sich langsam im Gespräch vor, wählt ihre Sätze behutsam, macht lange Pausen zwischen den Worten. Manchmal flüstert sie.

Allie ist in einer jüdischen und zionistischen Jugendbewegung aufgewachsen. Seit sie zurückdenken kann, beschäftigt sie sich als amerikanische Jüdin mit Israel. „Ja, vielleicht einseitig, aber trotzdem. All diese Protestierenden sind mit dem Krieg über Nacht Nahostexperten geworden und wissen jetzt über die Komplexität dort Bescheid?“

Einmal ist sie in Israel gewesen.Sie fühle Empathie gegenüber allen Menschen, Israelis wie Palästinensern, sagt sie. Aber nach dem 7. Oktober hörte sie, wie ein Pro-Palästina-Komitee das Gemetzel der Hamas als „Gegenoffensive“ bezeichnete.

Und ihre Freundinnen erzählten ihr, wie ein Columbia-Professor fast freudig auf die Attacke reagiert habe.Wie ihre Stimmen und Erzählungen im Unterricht abgewunken wurden. Wie in diesen Unterrichtsstunden Freundschaften an solchen Reaktionen zerbrachen.

Allie zog sich zurück, verkroch sich in ihre Gemeinschaft aus jüdischen Freundinnen und Freunden, denen sie vertraut und die ähnlich ticken wie sie.

Sie selbst habe keine konkreten Erfahrungen mit Antisemitismus gemacht, sagt sie. Es sei mehr ein Gefühl. Ihr linkes Auge füllt sich langsam mit einer Träne.

Allie hält nichts davon, De­mons­tran­t:in­nen festnehmen zu lassen. Aber auf dieser Wiese, auf der heute die Zelte stehen, soll in zwei Wochen ihre Abschlussfeier stattfinden. In Kalifornien wurde gerade die Abschlussfeier einer großen Universität mit 65.000 Teilnehmenden nach Zusammenstößen mit der Polizei wegen Sicherheitsbedenken abgesagt.

Für ihr Studium an der Columbia hat Allie einen Kredit von 130.000 Dollar aufgenommen. Zwei Jahre lang, sagt sie, habe sie sich auf ihre Abschlussfeier gefreut.

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63 Kommentare

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  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Vielen Dank für eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion nun geschlossen.

  • Motive für dieses Demonstrationsverhalten?



    Differenz. in USA wie Westeuropa.



    Ich halte das Wort "Identitätspolitik" für nicht treffend. Es geht um Differenz und Abgrenzung.

  • Was treibt Menschen die politisch links stehen dazu sich so schnell und reflexartig mit palästinensischen Gewalttätern zu solidarisieren?



    Wie werden Weg (Mord und Vergewaltigungen) und Ziel (islamischer Staat) mit linken Werten vereinbart?

    • @1Pythagoras:

      Das mag daran liegen, dass diesen identitätspolitisch verdrehten Linken die westlichen Werte als koloniales Vorurteil erscheinen.

      Die Welt wird in Opfer und Täter eingeteilt, die Länder des "Globalen Südens", mögen auch Schlächterregime dabei sein, sind automatisch Opfer.

      Schwarz ist Opfer, weiß ist Täter.

      Juden sind weiß, was natürlich Schwachsinn ist, Palästinenser sind nicht weiß, also Opfer und gut.

      Hat man die paar Kröten erst einmal geschluckt, geht der Rest ganz von alleine.

      In Berlin gab es eine Veranstaltung, auf der die Notwendigkeit der Zusammenarbeit von Linken mit Islamisten affirmativ diskutiert wurde, in Hamburg marschieren die Islamisten und fordern ein Ende der "Wertedikatur".

      Von denen sicher auch einige auf den linksradikalen 1. Mai-Demos sein werden.

      Schließlich geht es da in erster Linie gegen Israel.

      So schließt sich der Kreis.

      • @Jim Hawkins:

        Weiß ist auch der Täter. Ausnahmslos. Weißer Kolonialismus ist für Armut im globalen Süden verantwortlich. Fakt.

        Und nun? Ich verurteile dennoch das Pogrom des 7. Oktober und die Hamas werde ich nicht beklatschen.

        • @Troll Eulenspiegel:

          War Idi Amin weiß?

          Was ist mit Gaddafi?

          Was ist mit der Sklaverei im Islam?

          "Der Islam hat die Sklaverei in der Region seiner Entstehung als fest verankerte Institution vorgefunden und beibehalten.

          Mohammed und seine Zeitgenossen besaßen, erbeuteten, erwarben, verkauften und befreiten Sklaven oder benutzten Sklavinnen als Konkubinen.[1] Über die Jahrhunderte waren der Sklavenhandel und die Sklavenarbeit wichtige Wirtschaftsfaktoren in der islamischen Welt. Sie wurde erst durch die kolonialistische Einflussnahme der europäischen Staaten, die sich ab dem frühen 19. Jahrhundert bemerkbar machte, schrittweise in den meisten muslimischen Staaten abgeschafft.[1] Bis heute existieren aber in einzelnen mehrheitlich islamischen Ländern sklavereiähnliche Rechtsverhältnisse fort. "

          "Die Zahl der von 1500 bis 1890 aus Ostafrika importierten Sklaven wird auf 6,85 Millionen Menschen geschätzt.[21] Laut dem Historiker Egon Flaig übertrafen die Sklavenimporte der islamischen Welt jene des Römischen Reiches bei weitem, was die Versklavungsprozesse so anheizte, „wie es bis dahin in der Weltgeschichte noch nie geschehen war“.[22]"

          de.wikipedia.org/w...Sklaverei_im_Islam

          Die Sklaven waren schwarz und die Sklavenhalter?

  • Antisemitismus ist schrecklich. Vor allem, weil die normalen Juden mit den Verbrechen der Israelis doch gar nichts zu tun haben (wollen).



    Zum Konflikt: Mann muss aber bedenken, dass israelische Panzer auf palestinensichem Gebiet standen und stehen und keine arabischen Panzer in TelAviv. Das ist ein grosser Unterschied.

    • @Elias-Nathan Stern-Herrmann:

      "...keine arabischen Panzer in TelAviv."



      Das liegt nicht an Wunsch und Wollen der arabischen Panzerführer, wie man an den diversen Überfällen auf Israel sehen kann, sondern an der Abwehrfähigkeit Israels.



      Und über die über ganz Israel verteilten Raketen schweigen Sie wohl ganz bewusst.

    • @Elias-Nathan Stern-Herrmann:

      Das lässt ja tief blicken.

      Es gibt also "normale Juden" und Israelis.

      Offensichtlich kann man hier mittlerweile alles schreiben.

    • @Elias-Nathan Stern-Herrmann:

      Und warum stehen diese Panzer dort?

      Richtig, weil Israel von der Hamas auf übelste und barbarischste Weise überfallen wurde und auch jetzt nicht davon abrückt Israel vernichten zu wollen.

      Hätte die Hamas nicht Israel überfallen und auch vorher schon Israel immer wieder mit Raketen angegriffen, dann würden dort auch keine Panzer stehen. Manchmal sind die Dinge tatsächlich so einfach wie sie scheinen.

  • Zwei Fotos, die die Chose auf den Punkt bringen. Zum einen Lob von Khamenei, zum anderen Klampfe und Hisbollah-Flagge:

    jungle.world/blog/...e-zwischen-teheran

    "Die Geschichte ist nicht zu Ende, solange sich die demokratischen Gesellschaften nicht ohne Wenn und Aber an die Seite der Freiheitsbewegung im Iran stellen und den Traum einer Diplomatie mit der Islamischen Republik aufgeben, an der diese gar kein Interesse hat.

    Der ganze Palästina-Protest an der westlichen Akademie ist eine konformistische Revolte, und deren Geschichte im 20. Jahrhundert ist bekannt, auch wenn die Butler-Jugend mit bunten Haaren anstatt in Braunhemden auftritt. Eine Win-Win-Situation für Khamenei et al., solange diese Gesamtkonstellation von Kritik verschont bleibt."

    • @Jim Hawkins:

      „Butler-Jugend“, ein sehr gelungene Wortschöpfung; Chapeau.

      • @Fran Zose:

        Manch einer mag darin auch eine unsägliche Verharmlosung des Nationalsozialismus sehen. Chapeau.

        • @O.F.:

          Das können Sie ja gerne tun, manche sehen in der Hamas ja tatsächlich auch einen Befreiungsbewegung und keine Terrorgruppe mit mittelalterlichen Weltbild. Sind übrigens meist die gleichen Leite die wiederum gerne in Israel den größten Unrechtsstaat unsere Zeit sehen und eh der Meinung sind eine jüdische Elite hätte zu viel Einfluss. Lustig, dass die die ganz offensichtlich wie die Nazis die Juden am liebsten auslöschen würden von diesen Leuten mit dem Argument der vorgeblichen Verharmlosung des Nationalsozialismus gegen Kritik in Schutz genommen werden, wohingegen diese Leute gleichzeitig schnell bei der Hand sind Israel einen Holocaust an den Palästinensern vorzuwerfen.

  • Auch in Deutschland skandieren "Aktivisten" an den Universitäten ihre Parolen. Niemand verdächtigt sie der Empathie oder der ausgewogenen Meinungsbildung. Im Grunde ist es verschleierter Antisemitismus der auf die Straße gebracht wird.

  • Ich kann nur eines erkennen: Es wird keine Frieden zwischen den Juden und den Palästinensern geben, viel zu tief sind die Gräben.



    Also wird das Leid im nahen Osten für beide Seiten weiter gehen und letztlich gibt es nur Verlierer.



    Im grundsätzlichen Konflikt sind beide Seiten weder im Recht noch im Unrecht.

    • @Rudi Hamm:

      Im grundsätzlichen Konflikt sind beide Seiten weder im Recht noch im Unrecht.



      Da sagense was.

      Richtig blöd ist nur, dass es auf beiden Seiten und auch auf den Seiten der UnterstützerInnen vernagelte ignorante Personen gibt. Keine gute Entwicklung.

    • @Rudi Hamm:

      "Im grundsätzlichen Konflikt sind beide Seiten weder im Recht noch im Unrecht."



      Keiner ist im Unrecht? Terroristische Attacken, Geiselverschleppungen und dergleichen bieten hier keine Ansatzpunkte?

      • @Encantado:

        Beide Seiten haben berechtigte Anliegen, nämlich vor den Rassisten, Totalitären und sonstigen Menschenverachtern auf der jeweils anderen Seite in Sicherheit und Unabhängigkeit, bestenfalls auch in Frieden, zu leben. Denn leider GIBT es auf beiden Seiten eben besagte Rassisten, Totalitäre und andere Menschenverachter, die unter der Flagge dieser Anliegen Unrecht tun. Und es gibt auf beiden Seiten zuviele Leute, die zwar nicht mit diesen Extremen gemeinsame Sache machen wollen, aber beharrlich im Diskurs immer nur die Extremen auf der jeweils ANDEREN Seite thematisieren und sich dadurch natürlich auch in den Augen ihrer gegenüber ins Unrecht setzen. Man hätte auf @Rudi Hamms Posting genausogut und mit gleicher Empörung mit "Keiner im Unrecht? Besatzung, teils gewalttätige Landnahme, Einzäunung und dergleichen (von der - milde ausgedrückt - durchaus umstrittenen Mittel-Zweck-Relation gegen die terroristischen Geiselnehmer will ich gar nicht anfangen) bieten hier keine Ansatzpunkte? "

        Man könnte also vielleicht auch schreiben: "Keine der beiden Seiten ist gänzlich im Recht oder im Unrecht." Aber die Grundaussage bleibt valide: Beide Seiten zeigen SEHR ausschließlich mit dem Finger auf die andere und bereiten damit eine Rechtfertigungsgrundlage für Taten, die man eigentlich nicht rechtfertigen kann - die jeweiligen Fingerzeiger auch nicht.

        • @Normalo:

          Ja, ihre Formulierung ist die bessere.



          Trotzdem glaube ich dass man wusste, wie ich es meine, aber manche drehen einem gerne das Wort im Mund um.

      • @Encantado:

        Der Kommentator meint den Konflikt der seit ca. 100 Jahren besteht, nicht das aktuelle Verhalten der Hamas.

        • @aujau:

          Danke, so ist es. Ich habe gehofft, das jeder das auch so versteht.

      • @Encantado:

        "Keiner ist im Unrecht? Terroristische Attacken, Geiselverschleppungen und dergleichen bieten hier keine Ansatzpunkte?" - Landraub, Administrativhaft, extralegale Tötungen (zwischen den Kriegen, man denke nur an den Yassin), Wasserzuteilung, Staatsangehörigkeitsrecht usw. bieten sicher auch keine Ansatzpunkte.

  • Gibt es bei diesen ganzen diversen Gruppierungen auch irgendjemanden, der sich lautstark gegen die Hamas und ihren Terror zu Wort meldet oder gegen die korrupte und undemokratische Fatah unter ihrem antisemtischen Führer Abbas, der seit Jahren keine Wahlen mehr zulässt? Oder geht es immer nur um die Frage, wie sehr man gegen Israel sein darf, ohne als Antisemit zu gelten?

    • @BrendanB:

      Leider muss Ihre Frage mit einem klaren Nein beantwortet werden. Immer schön gegen Israel, die sind ja per se Böse. Dass das Elend der Palästinenser daher kommt, dass ihre politische Führung Israel vernichten will und davon auch auf Kosten der eigenen Bevölkerung nicht abrückt können und wollen viele nicht sehen; allen voran die Palästinenser bei denen sich die Hamas trotz der desaströsen Lage weiter großer Beliebtheit erfreut. Glauben die Palästinenser und ihre Unterstützer wirklich, die Hamas könne Massaker und Gemetzel wie am 7.10. begehen und es gebe keine Reaktion? Anders als die Hamas nimmt Israel den Schutz seiner Bevölkerung ernst. Es wäre den Palästinensern zu wünschen, dass es ihnen irgendwann gelingt sich von ihrer verbrecherischen und korrupten Führung frei zu machen, anderenfalls werden sie immer Leiden.

      • @Fran Zose:

        Die Palästinenser die mir bekannt sind berichten von ihren Verwandten und Freunden die vor Ort sind schon etwas differenzierter. Denen ist die Hamas ziemlich egal, die versuchen nur aus Gaza herauszukommen und sind tagsüber damit beschäftigt Lebensmittel zu beschaffen.

        Dieses schwarz/weiß Denken ist ziemlich unfruchtbar. Das Elend der Palästinenser hat eine lange Geschichte, die ist schon etwas vielseitiger als sie das hier mit zwei Sätzen abtun.

        Und die "bösen" Israelis gibt es per se genauso wenig. Zuviel gibt es durchgeknallte Siedler, Paramilitärs und Teile einer rechtsextremen Regierung die das Hamas Massaker für ihre "Großisraelfantasien" instrumentalisieren und offensichtlich Kriegsverbrechen begehen.

        Das Menschen weltweit dagegen demonstrieren ist legitim. Das die Proteste ausarten und Judenhass sich breitmacht ist inakzeptabel, ebenso das die Hamas Massaker von Seiten der Sympathisanten nicht klar und unmissverständlich verurteilt werden.

        Und aus welchen Quellen entnehmen sie, dass die Hamas sich derzeit grosser Beliebtheit erfreut unter den Palästinensern? Gab es da gerade eine repräsentative Umfrage vielleicht noch in den Trümmern von Gaza?

        • @Sam Spade:

          Umfrage vom März 2024. Zitate aus einem Artikel der FAZ:



          "Verblüffend und verwirrend seien einige Ergebnisse seiner jüngsten Umfrage unter Palästinensern, sagte Khalil Shikaki .... Der Leiter des Palestinian Center for Policy and Survey Research (PCPSR) erforscht seit Jahrzehnten die Meinungen in den palästinensischen Gebieten. "



          "Die absolute Mehrheit der Palästinenser (59 Prozent) möchte der Umfrage zufolge, dass der Gazastreifen nach dem Krieg von der Hamas regiert wird. Hier überrascht vor allem ein Zuwachs unter den Bewohnern des Küstenstreifens selbst."

  • Antisemitismus und Hass auf die Palestinenser haben keinen Platz. Es wäre auch hilfreich, wenn sich die Juden von den diskriminierenden Siedlern und ihrem Loxismus distanzieren.

    • @Elias-Nathan Stern-Herrmann:

      Es ist schon krass, was für antisemitischer Dreck hier im taz-Forum veröffentlicht werden kann.

      Frage: Wieso soll sich eine deutsche Jüdin von israelischen Siedlern distanzieren? Oder ein US-amerikanischer Jude? Was haben die mit den Siedlern, abgesehen vom Glauben, gemein?

      Die bislang geäußerte Kritik an dieser Unverschämtheit ist viel zu zurückhaltend.

    • @Elias-Nathan Stern-Herrmann:

      Ihr Kommentar ist merkwürdig, reproduziert er doch selbst wiederum antisemtische Klischees. Warum sollten sich "die Juden" von den Sidlern distanzieren? Man kann von Israelis vielleicht erwarten, zu den Siedlern eine Meinung zu haben. Aber von "den Juden" erwarte ich das nicht. Warum erwarten Sie nicht von "den Moslems", sich von der Hamas (und Hisbollah und dem Iran) zu distanzieren?

      • @BrendanB:

        "Warum erwarten Sie nicht von "den Moslems", sich von der Hamas (und Hisbollah und dem Iran) zu distanzieren?" - Aber das genau ist doch die durchgängig formulierte Erwartung an Muslime (durchaus mit Drohpotential vorgetragen, siehe Einbürgerungen usw.). Die Gleichsetzungsmaschine läuft doch auf vollen Touren: Hamas = Palästinenser*innen = Araber*innen = Muslime (mit dem schöne Twist, dass es vor allem um Neukölln und ähnliche Viertel deutscher Großstädte geht).

    • @Elias-Nathan Stern-Herrmann:

      Ihr Kommentar ist mir persönlich zu einseitig. Antisemitismus und Hass auf die Juden haben auch keinen Platz.



      Es wäre auch hilfreich, wenn die Hamas endlich ihre Geißeln wieder frei lässt.



      Wenn sie dies akzeptieren können, kann ich mit ihrem Kommentar zu Recht kommen.

  • Danke für die doch diesmal sehr differenzierte Darstellung von dem was dort vorgeht. Auch das hier mal erwähnt wurde, das einige der antisemitischen Äußerungen nicht von Studenten auf dem Gelände der Columbia kamen, sondern von Protestierenden vor dem Campus. In dem Artikel von CNN haben sich Studentengruppen auch deutlich davon distanziert: "distanced themselves from non-student protestors who have gathered outside the campus, calling them “inflammatory individuals who do not represent us." (CNN "Columbia University faces full-blown crisis" )



    Trotzdem würde ich noch zwei Punkte ergänzen. Zum einen haben jüdische Fakultätsmitglieder der Columbia einen offenen Brief an die Leitung geschrieben und sich für den Protest ausgesprochen. Der Brief ist wie ich finde sehr lesenswert und spricht gleich mehrere Punkte an, die für das Verständnis auch wichtig sind: academeblog.org/20...t-minouche-shafik/

    "In Kalifornien wurde gerade die Abschlussfeier einer großen Universität mit 65.000 Teilnehmenden nach Zusammenstößen mit der Polizei wegen Sicherheitsbedenken abgesagt."- Ich denke sie meinen hier die USC. Dazu muss man aber auch sagen, das dort die Demonstrationen enorm zugenommen haben nachdem die Rede der Valedictorian (=beste ihres Jahrgangs) Asna Tabassum, eine Muslime mit indischen Wurzeln, abgesagt wurde, was wohl recht beispiellos ist. Das haben viele nicht gut aufgenommen.

  • Wo waren diese Leute beim Einmarsch der Russen in die Ukraine?



    Wo waren diese Sorte Leute (also ihre ideologischen Vorfahren) eigentlich als die USA mit ihrer Koalition der Willigen im Irak einen Angriffskrieg geführt haben?



    Weil die Palästinenser ein prima Vehikel sind um den Wunsch zu kaschieren, den Staat Israel zu zerstören.

    • @Ignaz Wrobel:

      Sowohl gegen den Krieg in der Ukraine als auch gegen den im Irak gab es riesige Demonstrationen.

      • @O.F.:

        Nicht zu vergleichen mit dem Aufwand, der jetzt betrieben wird.

        • @BrendanB:

          Die Demonstrationen gegen den Irak-Krieg waren viel grösser, das waren wirklich Massenkundgebungen, an denen sich Menschen aus allen Teilen der Gesellschaft beteiligt haben, nicht nur ein paar Protestcamps.



          Die Proteste gegen den russischen Überfall auf die Ukraine waren zahlenmässig zwar nicht so groß wie die gegen den Irak-Krieg, aber immer noch größer als die Gaza-Proteste - und das, obwohl die westlichen Regierungen die Ukraine ja ohnehin überstützt haben. Die Behauptung, Proteste gäbe es nur, wenn es gegen Israel geht, ist also schlichtweg falsch.

      • @O.F.:

        Zumal die Proteste bereits vor Monaten los gingen und von jüdischen und palästinensischen Gruppen, die sich zusammengetan hatten, ausging. Das die sich natürlich mehr für den Konflikt in Gaza interessieren liegt wohl auf der Hand.



        Auch finde ich es extrem allen die sich propalästinensisch äußern oder aber für einen Waffenstillstand oder das Ende der miliärischen Besatzung sind, oder Sanktionen wegen Völkerrechtsbruch und Verletzung von Menschenrechten zu unterstellen das sie den Staat Israel zerstören wollen. Ich habe zig Interviews mit Studenten und Fakultätsmitgliedern gesehen und von denen hat niemand die Zerstörung des Staates Israels gefordert oder angedeutet, außer man betrachtet die Forderung nach einer Einstaatenlösung mit gleichen Rechten für alle als Zerstörung.

        • @Momo Bar:

          Einstastenlösung bedeutet das Ende des Staates Israels und das Ende der Juden, die in ihm leben. An Naivität und Blauäugigkeit und letztlich an Heuchelei ist so eine Forderung kaum zu überbieten.

          • @BrendanB:

            Es gab in der zionistischen Bewegung immer eine Strömung, die für Eretz Israel eintrat. Die Likud-Partei nahm diese Strömung auf und war seit ihrer Gründung immer für die Einstaatenlösung. Das geht aus ihrem Gründungsmanifest 1977 unmissverständlich hervor. "... between the Sea and the Jordan there will only be Israeli sovereignty."



            Benjamin Netanjahu, die Likud Partei, die aktuellen, rechtsextremen Regierungsmitglieder und unterdessen wohl ein großer Teil der israelischen Bevölkerung haben mit der Idee der Einstaatenlösung sicher nicht die Absicht den israelischen Staat mit den darin lebenden Juden zu zerstören.

            • @ecox lucius:

              Danke für die Richtigstellung. Es existieren allerdings auch noch - neben grundsätzlich zionismuskritischen bis antizionistischen Positionen, auch unter Juden - andere Konzepte/Utopien einer Einstaaten-Lösung.



              Ich verlinke es nochmals:



              www.deutschlandfun...fuer-alle-100.html



              Auch wenn die Idee einer „Republik Haifa“ - auf die Omri Boehm hier verweist - angesichts der derzeitigen Lage einen unzweifelhaft utopischen Charakter aufweist, so dürfen wir die Kraft der Utopie für eine friedliche und sichere Zukunft der Menschen in der Region und als Antriebsfeder für entsprechendes politisches Handeln nicht ganz aus den Augen verlieren.

        • 6G
          600539 (Profil gelöscht)
          @Momo Bar:

          Sie haben schon wieder komplett falsche und populistische Unterstellungen in Ihren Kommentar gestreut , bewusst . "Militärische Besatzung , Völkerrechtsbruch und Verletzung von Menschenrechten „ Unwahr aus dem Zusammenhang geriossen und bl,osse Meinungsmache mit dem Zweck Israel zu diskreditieren , Sie sind damit in. bester Gesellschaft dieser Tage .

          • @600539 (Profil gelöscht):

            Selbst unsere Regierung bestätigt das der Siedlungsbau gegen das Völkerrecht verstößt (Genfer Konventionen), auch Menschenrechtsverletzungen werden seit Jahrzehnten von mehreren Menschenrechtsorganisationen belegt. Selbst die Amerikaner überlegen gerade die Netzah Yehuda zu sanktionieren wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen. Und natürlich gibt es eine militärische Besatzung der palästinensischen Gebiete inklusive Gaza (auch das sieht unsere Regierung so, auch der britische Außenminister hat dies bestätigt. Wo sind diese Aussagen ihrer Meinung nach komplett falsch?

          • @600539 (Profil gelöscht):

            All dies ist bestens belegt.



            Die Soldaten sind so komfortabel damit, das sie sich sogar bei Kriegsverbrechen filmen.



            z.B. wie jemand die Wahre eines Andenkenladenszertrümmert, oder ein Familienhaus niederbrennt, in dem sie kurz zuvor herumgealbert haben, oder auch die Unterwäsche einer geflohenen Frau durchwühlten.

            Es wurden Kriegsverbrechen begangen, Israel ignoriert die UN Entscheidung einer Waffenruhe, blockiert Humanitäre Hilfe, ist dazu verpflichtet Gaza mit Nahrung und Energie zu versorgen, verwehrt dies aber durch Kollektivbestrafung.

        • @Momo Bar:

          Solange die pro-palästinensischen Unterstützer sich lediglich für einen Waffenstillstand aber nicht für die Freilassung der Geiseln und die Vorhallen der Befreiung des Gazastreifens von der Hamas aussprechen, bezweifele ich, dass es ihnen um Frieden geht. Die Hamas hat als Ziel die Vernichtung Israels und rückt auch jetzt nicht davon ab. Wie soll es also Frieden geben, wenn eine Partei diesen gar nicht will und daraus auch keine. Hehl macht? Erklären Sie mir das doch bitte, es würde mich wirklich interessieren.

          • @Fran Zose:

            Das selbe kann von Israel gesagt werden.



            Manche behaupten die Palestinensische Identität und Kultur selbst sei eine Antisemitische Lüge, andere wollen ganz Palesina einnehmen.

            Viele proPalestinenser Aktivisten haben sich übrigens durchaus für die Freilassung der Geiseln ausgesprochen, aber das will man natürlich nicht hören.

            • @Jessica Blucher:

              Kleiner Einwurf: Das wäre genau die Gelegenheit gewesen, mal konstruktiv zu argumentieren und nicht AUSSCHLIEßLICH den Spieß umzudrehen. Mich hätte ein echte Beantwortung der Frage von @Fran Zose wirklich interessiert.

              Denn OHNE eine Antwort auf diese Frage ist es unvermeidlich, dass in der Palästinafrage bis auf Weiteres nur das Recht des Stärkeren irgendwas zählt, und der Aufwind der Palästinenser verachtenden Radikalinskis nie ganz abflauen wird. Ich hoffe, dass Ihnen das klar ist. Dass der Stärkere in so einem Szenario IMMER ungleich wuchtiger zurücktritt, wenn der Schwächere ihn attackiert, können Sie endlos beklagen. Helfen wird das rein garnichts.

            • @Jessica Blucher:

              Kann es nicht; zumindest wenn man die Tatsachen nicht verdreht. Die Hamas hat Israel überfallen und nicht umgekehrt; die Hamas stellt das Existenzrecht Israels in Abrede und nicht umgekehrt; die Hamas will die Juden vertreiben (wenn nicht gar auslöschen) und nicht umgekehrt. Was manche Israelis oder wer auch immer behaupten mögen ist dabei vollkommen irrelevant, denn die Vernichtung des Gazastreifens ist nicht offizielles Ziel der Israels oder seiner Regierung, die Vernichtung Israels ist sehr wohl offizielles Ziel der Hamas. Darüber sollten Sie mal nachdenken. Wenn Sie hier Gegenteiliges behaupten ist es schlicht eine Lüge.

            • @Jessica Blucher:

              "Das selbe kann von Israel gesagt werden."

              Was? Zu bestreiten, dass es Israel um Frieden geht? Es geht Israel darum, der Hamas die Fähigkeit zu nehmen, jemals wieder einen Genozid in Israel durchzuführen.

              "Manche behaupten die Palestinensische Identität und Kultur selbst sei eine Antisemitische Lüge"

              Die Existenz eines palästinensischen Volkes und einer Kultur wurde von Vertretern der PLO selbst noch in den 70er Jahren geleugnet.



              www.theeuropean.de...-der-nationalismus

              "Viele proPalestinenser Aktivisten haben sich übrigens durchaus für die Freilassung der Geiseln ausgesprochen, aber das will man natürlich nicht hören."

              Würde ich sehr gerne hören. Ist aber so gut wie gar nicht zu hören. Und ganz unabhängig von den Geiseln ist von "proPalestinenser Aktivisten" nichts gegen den Klerikalfaschismus der Hamas oder gegen das korrupte, autoritäre Fatahregime zu hören. Es scheint diesen "Aktivisten" also eher weniger um das Wohlergehen und die Zukunft der arabischen Bevölkerung in Gaza und der Westbank zu gehen, sondern darum gegen Israel und Juden zu hetzen. So etwas hat einen eigegen Namen.

              • @BrendanB:

                „Was? Zu bestreiten, dass es Israel um Frieden geht? Es geht Israel darum, der Hamas die Fähigkeit zu nehmen, jemals wieder einen Genozid in Israel durchzuführen.“



                Ja, wirklich? War DAS die Priorität israelischer Regierungspolitik unter Netanyahu VOR dem 7. Oktober? War es je eine Priorität israelischer Regierungen seit der Machtergreifung der Hamas in Gaza in 2006?



                War es nicht vielmehr Priorität, stattdessen den Siedlungsbau in den Westbanks zu forcieren, um so das siedlernationalistische Klientel der Regierungsparteien zu bedienen und somit unumkehrbare politische Fakten zu schaffen? Desgleichen die jahrelange Schwächung und internationale Isolierung von Abbas und der PA. Wurde von israelischer Seite über all die Jahre die Suche nach einer politischen Lösung des Konflikts energisch vorangetrieben? Nein.



                Und weshalb wurde die Sicherheit an den Grenzanlagen zu Gaza sträflich vernachlässigt, seit längerer Zeit Warnungen vor einem möglichen großangelegten Terrorangriff der Hamas in den Wind geschlagen? Weshalb wurde stattdessen der Umbau des Justizsystems ganz im Sinne der israelischen Rechten vorangetrieben?



                Die Angehörigen der Geiseln, ihre Unterstützer, viele Menschen in Israel stellen dazu in der Öffentlichkeit viele kritische Fragen. Nicht umsonst protestieren derzeit wieder Zehntausende vor dem Sitz des israelischen Ministerpräsidenten, wird der Rücktritt Netanyahus gefordert. Selbst Benny Gantz, Mitglied des Kriegskabinetts, hat sich inzwischen prinzipiell für Neuwahlen ausgesprochen. Der Verteidigungsminister Joav Galant scheint seinem Chef nicht mehr folgen zu wollen, baut sich möglicherweise schon als Alternative zu Netanyahu im rechtskonservativen Likud-Lager auf.

              • @BrendanB:

                "Es geht Israel darum, der Hamas die Fähigkeit zu nehmen, jemals wieder einen Genozid in Israel durchzuführen."

                Falsch, so wird es den Leuten seitens der Regierung verkauft. In Wahrheit geht es der rechtsextremen Regierung (nicht der Bevölkerung) darum endgültig klare Verhältnisse zu schaffen und zwar hinsichtlich des "Kernlandes" der Westbank, wenn nicht sogar des gesamten Westjordanlands.

                Eine Zweistaatenlösung ist damit nämlich vom Tisch. Gaza liegt zu 60-80% in Trümmern. Unbewohnbar für ein Großteil der Palästinenser und zwar auf Jahre. Was tut man in so einer Situation? Auswandern, wenn möglich. Das scheint mir das Kalkül der Regierung zu sein.

                Alles andere entbehrt jeder Logik. Die Hamas ist keine Armee die man zerschlagen kann. Wird ein Großteil der jetzigen Riege ausser Gefecht gesetzt, tritt eine neue Generation an ihre Stelle. Aufgrund der Ereignisse höchstwahrscheinlich hasserfüllt und hochmotiviert. Terrorismus kann man nicht unterbinden, nur eingrenzen. Das wird auch Netanjahu wissen. Somit betrügt er seine eigene Bevölkerung und seine Unterstützer. Zum Glück scheinen beide noch rechtzeitig aufzuwachen, wie die Proteste in Israel und die Intervention der Amerikaner zeigen.

              • @BrendanB:

                Ein palästinensisches Nationalbewusstsein lässt sich bis in die spätosmanische Zeit zurückverfolgen; dass ein (!) PLO-Vertreter das irgendwann einmal bestritten hat, ändert daran gar nichts. Im übrigen sollte man vielleicht auch nicht aus den Augen verlieren, welche Implikationen das Bestreiten einer spezifisch palästinensischen Identität hat: auf diese Weise wird die fortdauernde Entrechtung der Palästinenser legitimiert bzw. sogar der Wunsch nach ihrer Vertreibung ideologisch unterfüttert.

  • Danke für den schönen Artikel.

  • Nicht jeder Jude ist Israeli. Nicht jeder Israeli ist Jude.



    Judentum ungleich Israel.



    Wer es anders sieht, spielt das falsche Spiel.



    Der Davidstern ist damals von einem Gebetsschal auf die Fahne gesetzt worden, dennoch ist Israel ein Staat, den auch einige Juden lieber nicht bestehen sähen (Ultraorthodoxe, die auf den Messias warten).

    So tief müssen Sie sich nicht einlesen, nur: wenn jemand Israel kritisiert (und nicht "das" Judentum o.ä.), dann kann das auch ganz normal und nachvollziehbar sein. Gerade unter Netanyahu ist das sogar sehr nachvollziehbar.

    • @Janix:

      Jüdische Studenten aufgrund ihres Jüdischseins anzufeinden ist Antisemitismus in Reinform, oder sehen Sie das auch als berechtigte Israelkritik an?

      • @Fran Zose:

        Jüdische Studenten (oder überhaupt Juden) wegen ihrer zionismuskritischen bzw. antizionistischen Haltung anzufeinden - was mag DAS denn wohl sein?



        Wenn es um Einschränkungen der freien Debatte auf dem Campus aufgrund von Einschüchterung, Bedrohung bis hin zur Gewaltanwendung und Körperverletzung geht, ist die Sache doch glasklar - Fälle für die Justiz, ob nun antisemitische oder andere Motive dahinter stehen.

    • @Janix:

      Noch einmal zum mitschreiben:



      Niemand hat etwas gegen eine Kritik an Israels Politik. Die ist mehr als berechtigt.



      Wer allerdings unter der Forderung Israel abzuschaffen bzw aus der Welt zu schaffen demonstriert, der demonstriert für Vertreibung und Volksverhetzung.



      Und das ist die rote Linie, die jeden Tag aufs schmerzlichste übertreten wird. Ob nun an amerikansichen Unis oder in der hamburger Fußgängerzone.)

      Endweder man schreibt sich eine gerechte und friedliche Losung auf die Fahnen und sorgt dafür, dass man nicht mit Extremisten gemeinsame Sache macht, und sie somit legitimiert - oder man muss sich nicht wundern wenn Kritik, Gegenwehr und Strafverfolgung darauf folgen. Stichwort: Volksverhetzung, billigung von Straftaten, Aufruf zu Straftaten usw.-

      Wer die ermordung, vertreibung oder organisierte Deportation der istaelischen Bevölkerung als eine anstrebenswerte Sache darstellt, ob in eigenen Worten oder den Parolen unter denen man sich versammelt, überschreitet die rote Line.

      Nicht die blinde verteidigungswut der israelischen Poltik ist deutsche Staatsräison sondern ein Gesetzbuch in dem Volksverhetzung strafbar ist.



      Denn wir haben gelernt wohin das führt. Da kommt schnell eins zum anderen und das haben wir mal gesagt wollen wir nie wieder in die Welt tragen.

      • @Thomas O´Connolly:

        Dann sollte es aber auch Volksverhetzung sein, wenn man leugnet dass es eine palestinensische Kultur gibt, oder sympathie für die radikale Siedlerbewegung auszusprechen.

        • @Jessica Blucher:

          Bitte machen sie mal folgendes Gedankenexperiment: Nehmen sie ihre Argumente und tauschen das Wort "palästinensische Kultur" gegen "deutsche Kultur" aus. Und dann frage ich sie auf basis ihrer eigenen Argumente relativ entsetzt: Sind sie sich bewusst das sie eine völkisch nationale Gesinnung in der öffentlichkeit vertreten?

    • @Janix:

      Was genau haben Angriffe auf und Einschüchterungsversuche von jüdischen Studenten, die Solidarisierung mit der Hamas und die Leugnung ihrer Greueltaten mit der Kritik an der Regierung Nethanjahu zu tun?

      Ich kann es einfach nicht mehr hören, diese ständige Verharmlosung krassesten Antisemitismus' als "Israelkritik".

      • @Schalamow:

        Ich persönlich kann es nicht mehr hören, dass Israels Gräueltaten verharmlost werden.



        Es gibt sehr gut dokumentierte Beweise und sogar Zeugenaussagen der Täter.

        Sterben nicht hunderte jährlich in der Westbank?



        Besetzen Siedler nicht gerade die Grenzen? Und laut deren eigenen Aussage mit vollkommener Zustimmung der dortigen IDF Soldaten.

        • @Jessica Blucher:

          Vielleicht beantworten Sie doch einfach die Frage, die ich @Janix gestellt habe.

      • @Schalamow:

        Oh mein Kommentar war als eigenständiger Kommentar zum Artikel gemeint, muss wohl auf den falschen Knopf gedrückt haben und nu isses unter ihrem gelandet. Das war nicht die Intention.