piwik no script img

Moshe Zimmermann über den Nahost-Krieg„Eine Regierung von Fanatikern“

Deutschlands lasche Haltung helfe aktuell nicht weiter, sagt der Historiker Moshe Zimmermann. Er fordert vom Westen auch Kritik am Kabinett Netanjahu.

Ministerpräsident Netanjahu treibt im Juli in der Knesset seine umstrittene Justizreform voran Foto: Amir Cohen/reuters

taz: Herr Zimmermann, was haben Sie seit dem 7. Oktober, dem Tag des beispiellosen Hamas-Massakers, über die israelische Gesellschaft gelernt?

Moshe Zimmermann: Dass Israels Zivilgesellschaft robust ist. Sie springt dort ein, wo die Regierung in ihrer Inkompetenz derzeit versagt. Die Zivilgesellschaft sorgt dafür, dass die Moral steht. Sie hilft den Menschen, die von dieser Katastrophe direkt betroffen sind. Und sie erklärt die Lage im Ausland – und zwar besser als die Regierung.

Wie würden Sie die Lage beschreiben?

Wenn auf israelischem Boden ein Pogrom dieses Ausmaßes stattfindet, ist man im Schockzustand. Diese Katastrophe ist einzigartig. Es gab schon vorher Terroranschläge. Die Hamas hatte ja schon früher ihre Zähne gezeigt. Aber dieses Pogrom ist präzedenzlos in der Geschichte Israels sowie in der Geschichte der Juden der vergangenen achtzig Jahre.

Auch vor dem 7. Oktober spielte die Zivilgesellschaft eine zentrale Rolle. Der Massenprotest gegen den von der Regierung geplanten Justizumbau hat die Regierung monatelang unter Druck gesetzt. Hat sich die Protestbewegung nun in Luft aufgelöst?

Moshe Zimmermann

ist ein israelischer Historiker und emerierter Professor für Neuere Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem.

Nein. Was ich über die Zivilgesellschaft gesagt habe, war auf die Protestbewegung bezogen. Diejenigen, die gegen die Regierung demonstriert haben, sind zum Rückgrat der Zivilgesellschaft geworden. Sie versuchen beispielsweise herauszufinden, wer sich alles als Geisel in Gaza befindet. Sie helfen den Familien der Geiseln. Das sind vor allem Initiativen derjenigen Gruppen, die an den Demonstrationen teilgenommen haben. Das sind gute Patrioten, die gegen diese Regierung demonstriert haben und die sich jetzt als gute Patrioten um die Opfer dieser Katastrophe kümmern.

Woran machen Sie das Versagen der Regierung fest?

Bevor wir mit der Regierung abrechnen, müssen wir noch einmal betonen: Die aktuelle Krise ist entstanden, weil Juden ermordet wurden. Erst dann können wir fragen: Wie hätte man das verhindern und wie hätte man nach der Tragödie besser reagieren können? Da hat die Regierung in vielerlei Hinsicht versagt.

Inwiefern?

Grundsätzlich hat man nicht energisch genug versucht, Verhandlungen mit der Palästinensischen Autonomiebehörde zu führen, um eine Regelung zu erreichen. Niemand hat in den vergangenen zehn Jahren konkret etwas für den Friedensprozess unternommen. Seit er 2014 formal am Ende war, ist nichts mehr passiert. Das ist Versagen Nummer eins. Versagen Nummer zwei ist, dass man auf den Angriff der Hamas unvorbereitet war, dass man die Hamas, eine islamistische Terrororganisation, nicht ernst genommen hat und dass man die Orte im Kernland Israel nicht beschützt hat, dass man sie vernachlässigt hat, Betonung auf Kernland, also an der Grenze zu Gaza.

Wie erklären Sie sich das?

Die Regierung hat sich in erster Linie um die jüdischen Siedlungen im Westjordanland gekümmert und nicht um den Schutz der israelischen Staatsbürger im Kernland Israel, für den der Staat gegründet wurde. Die Prioritäten der Regierung sind die falschen. Das ist eine rechtsextreme Regierung, eine Regierung von nationalistischen Fanatikern. Ihr Versagen hat sich schon vor der Katastrophe gezeigt und zeigt sich jetzt nach der Katastrophe weiter.

Die Rechte hat derzeit eine klare Antwort auf die Krise: Man muss die Hamas zerstören. Die Linke dagegen scheint realitätsfern, wenn sie in der aktuellen Situation argumentiert, es werde keinen Frieden geben ohne eine politische Lösung des Konflikts mit den Palästinensern, ohne Berücksichtigung der Rechte aller.

Wir müssen unterscheiden zwischen der Linken in Deutschland und Israel. Die Linke in Israel ist sich im Klaren darüber, dass mit der Hamas nichts anzufangen ist, mit einer Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, uns zu zerstören. Ob man gegen sie so vorgehen sollte wie im Moment das israelische Militär, ist eine Frage, über die man in Israel diskutiert. Aber die Hamas ist kein Partner für irgendeine Regelung. Es wäre suizidal, mit einer Organisation zu einem Arrangement zu kommen, die zum Ziel hat, die andere Seite zu vernichten.

Wird sich in Anbetracht der derzeitigen Situation überhaupt noch einmal das Ziel einer langfristigen Friedensperspektive etablieren lassen?

Das alte Ziel besteht weiter: Man muss eine Regelung finden, man muss den Friedensprozess neu starten. Allerdings ist derzeit keine Seite dazu bereit. Die Hamas ist eine Terrororganisation, die Autonomiebehörde ist praktisch ausgeschaltet, und die israelische Regierung interessiert sich in erster Linie für die Siedlungen im Westjordanland.

Dennoch: Der Versuch, Frieden zu erreichen, wurde nicht ernsthaft unternommen. Das ist nicht nur Schuld der israelischen und palästinensischen Führung, es ist die Schuld der internationalen Gemeinschaft, auch der deutschen Regierung und der jetzigen deutschen Opposition. Man hat sich immer auf Floskeln beschränkt. Jetzt ist die Katastrophe da und man reagiert hysterisch – nicht nur in Israel, auch in Deutschland, Europa und Amerika.

Eine Autorin der Tageszeitung Ha’ aretz hat Bundeskanzler Olaf Scholz für seine „unbegrenzte Unterstützung“ für Israel kritisiert. Deutschland werde seiner Verantwortung nicht gerecht, weil es die Augen verschließe vor der israelischen Besatzung der palästinensischen Gebiete und der Blockade des Gaza­streifens. Teilen Sie diese Kritik?

Ich habe den Artikel der Autorin Amira Hass gelesen. Aber man muss den Vorwurf anders formulieren: Deutschland hat sich 2008 verpflichtet, Israels Sicherheit als Teil der deutschen Staatsräson zu verstehen. Wenn man das in Taten umsetzen will, muss man sich um Frieden zwischen Israelis und Palästinensern bemühen und darf nicht wegschauen. Dann muss man auch unterscheiden zwischen einer extremistischen Regierung wie der, die wir seit Beginn dieses Jahres haben, und den wahren Interessen der israelischen Bevölkerung.

Was heißt das konkret?

Der Bundeskanzler hat den Begriff „klare Kante“ benutzt (mit Blick auf Antisemitismus bei Palästinademos in Deutschland; d. Red). Klare Kante muss man auch gegen die Extremisten in der israelischen Regierung zeigen und nicht wischiwaschi darauf reagieren, dass man es mit einer Regierung zu tun hat, die gegen die Interessen des eigenen Volkes agiert.

Sie ist aber immerhin gewählt worden. Heißt das, Scholz hätte Netanjahu beispielsweise wie die US-Regierung nicht zum Besuch einladen sollen?

Konkret heißt das, dass man klar sagt, dass mit dieser Regierung nicht zusammengearbeitet wird, solange sie nicht ihre extremistischen Mitglieder loswird. Übrigens zeigen neue Umfragen, dass diese Regierung bei Wahlen abgewählt werden würde.

Sie verfolgen auch die deutschen Medien. Wie nehmen Sie den Diskurs über Israel und Gaza in Deutschland wahr?

Der Versuch, neutral zu sein, ist eine Haltung, die mir moralisch suspekt ist. Ich spreche von diesem Sowohl-als-auch, Mitleid haben mit beiden Seiten. Israel hat es mit einer Terrororganisation zu tun, die ein Verbrechen verübt hat, das zumindest in unserer Region präzedenzlos ist. Da muss man nicht nur – wie die Bundesregierung es in der Tat tut – auf der Seite Israels stehen, sondern auch alles tun, um die Geiseln zu befreien, um die Kibbuzim entlang der Gazagrenze neu aufzubauen und den Friedensprozess neu zu starten. Es hilft nicht, eine öffentliche Diskussion zu führen, die in Richtung Neutralität oder „Ausgewogenheit“ geht, weil man selbst die Auseinandersetzung mit islamistischen Kräften in Deutschland scheut.

Was genau meinen Sie mit Neutralität beziehungsweise Ausgewogenheit?

In der deutschen – und auch der internationalen – Berichterstattung wird versucht, das Leid der israelischen Opfer des Pogroms durch die Zahlen und das enorme Leid auf der anderen Seite zu relativieren. Der Tenor der Diskussion ist nicht nach meinem Geschmack. Man muss kausal denken und zwischen Ursache und Folge unterscheiden.

Sie sehen in Deutschland zu viel Empathie mit den Menschen im Gazastreifen?

Ich sehe eine Bekundung von Empathie. Ich bin mir nicht sicher, ob der wahre Beweggrund die Empathie für die Palästinenser ist oder der Wunsch, Israel einen Seitenhieb zu verpassen – und zwar der Gesellschaft, nicht der Regierung. Die Empathie könnte eine Art vorgetäuschte Taktik der Kritik an Israel sein.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

49 Kommentare

 / 
  • Vielen Dank für eure Beiträge. Wir haben die Kommentarfunktion geschlossen. Die Moderation

  • Ich bin sicher, nach der Vernichtung der Hamas wird man Netanjahu den Prozess machen. Hat er ja selbst gesagt.



    Jetzt ist aber nicht die Zeit dafür!

    • @Lord Jim:

      Mal schauen, wie lange die “Vernichtung” der Hamas andauert. 10, 20 Jahre? Die Israelis sollten sich auf einen langen Krieg einstellen. Auch das sagte Netanyahu. Genug Zeit, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, hat er dann ja.

  • Israel hat es einfach versäumt den Gaza Streifen mit Geld zu fluten um ihn zum Urlaubsresort des Westens zu machen. So ist es ein Slum mit allen seinen Auswüchsen. Lieber hat man radikale "Siedler" beschützt als gemäßigte Araber einzubeziehen. Es wird sich etwas ändern müssen in der Region, sonst bleibt sie kriegerisch.

  • 4G
    47351 (Profil gelöscht)

    Es gibt vieles, was man an Israel und insbesondere an der derzeitigen Regierung kritisieren kann.

    Wann waren eigentlich die letzten Wahlen im Westjordanland und im Gazastreifen?

    • @47351 (Profil gelöscht):

      Das Schlimme ist, ob mit oder ohne Wahlen: Der Rechtsruck schreitet voran, ob in Israel, in Deutschland, USA oder Palästina.

      Rechtsruck heißt: Staat als Ordnungsmacht und Wohlstand durch Ausbeutung und Sieg in der Konkurrenz gewinnen immer mehr an Bedeutung gegenüber sozialen und ökologischen Fortschritten und einer zivilen und friedlichen Politik.

      Wenn man sieht, wie klein und isoliert inzwischen die Israelische Linke ist, dann braucht man sich über die dort herrschende Politik nicht mehr zu wundern. Kritik reicht dafür schon gar nicht mehr aus. Hier muss mal eine tiefgreifende Analyse her.

  • Es gibt - für den antijüdischen Zungenschlag - das schöne Wort der Israelkritik.



    Es gibt keine Frankreichkritik und keine Indienkritik - nur Israelkritik.



    Und das meint eben den Staat Israel - so als wären Staatsvolk und Regierung und Legislative unentwirrbar verwoben.



    Alles eine Soße - Israel eben.



    Das gilt noch nicht mal für Diktaturen - für eine lebendige Demokratie gilt es erst recht nicht.



    Warum als nicht Kritik an der Regierung Israels? An verwirrten gewalttätigen Siedlern, religiösen Fanatikern und Nationalisten?



    Ach ja, Palästinakritik gibt es natürlich auch nicht - nur Kritik an der Fatah und Hamas, der Rest sind unschuldige Zivilisten (als gelernte Ostdeutsche weiß ich einiges über "Unschuld", ein weites Feld, das im Grunde auch jeder Deutsche beackern kann).



    Unschuldige israelische Zivilisten, die seit Jahrzehnten dem Terror aus Palästina ausgesetzt sind, scheint es dagegen nicht zu geben.



    Kurz blitzten sie auf am 7.10. - um dann dem Vergessen der Israelkritik anheim zu fallen.



    Eine Unoresolution, die den Terror der Hamas verurteilt, gab es selbstredend auch nicht.



    Auf dieser Grundlage moralischer Selbstvergessenheit kann die israelische Regierung (nein, nicht Israel!) gemütlich weiter bomben.



    Die internationale Gemeinschaft war nicht bereit und war es nie, den Zivilisten Israels ein bisschen Satisfaktion zu erteilen - so kann man Menschen auch in die Arme religiöser nationalistischer Bauernfänger treiben.

    • @Romilia:

      Sehr richtig. Die kontinuierliche Rechts-Entwicklung in Israel in den letzten Jahrzehnten ist vor allem der Resignation gegenüber dem nie enden wollenden antiisraelischen Terror und dem weitgehenden Unverständnis der internationalen Gemeinschaft geschuldet. Immer mehr Menschen in Israel haben einfach den Glauben daran verloren, dass eine Verständigung noch möglich ist - wie viele Resolutionen hat die UNO allein gegen Israel beschlossen? Ich hab die Zahl vergessen, es ist jedenfalls ein Vielfaches von den gegen verbrecherische Regimes wie Syrien oder Nordkorea verabschiedeten.

    • @Romilia:

      Höchst treffend! Respekt!

  • sehr interessanter artikel im guardian



    www.theguardian.co...palestine-new-york



    mir kam genau der gleiche gedanke, als ich im zdf den bericht ueber die verteilung von waffen an siedler gesehen habe.



    sollte das alles wahr sein, wovon ich beim zdf ausgehe, frage ich mich, ob israel ein failed state geworden ist. wo solch ein ausmass an gewalt herrscht, selbstjustiz gefoerdert wird, die extremisten und religioesen fanatiker im eigenen staat immer freie hand haben und der rechtsstaat nicht mehr funktioniert, wie soll es dort jemals wieder ein zusammenleben geben koennen? vielleicht ist wirklich ein einziger saekulaerer staat unter UN-aufsicht die einzige verbliebene loesung.

    • @the real günni:

      danke für den link - “wehe, wenn sie losgelassen …“

  • Ich bin empört darüber, dass sich die BReg in der UN bei der Resolution der Stimme enthalten hat.



    Nun es könnten ja noch fünf verschiedene weitere Resolutionen eingebracht werden.



    Etwa: "Schuld ist allein die Hamas".



    Es ist Scholz der glaubt durch Enthaltungen und Äquidistanz Terroranschläge und Angriffe auf Juden zu verhindern.

  • Die Analyse von Moshe Zimmermann ist ja zutreffend: Solidarität mit Israel als deutsche Staatsräson bedeutet in erster Linie, sich für eine friedliche Lösung des Konflikts in Nahost stark zu machen. Hier hat Deutschland kläglich versagt.



    Sich jetzt hinzustellen, rigoros Abschiebungen zu fordern, muslimische Migranten unter antisemitischen Generalverdacht zu stellen, pauschal jede Kritik am israelischen Vorgehen unterbinden zu wollen, das alles hat so gar nichts mit Israel-Solidarität zu tun. Es ist pure Heuchelei.



    Wenn schon Solidarität, dann mit den Angehörigen der Geiseln, mit den jüdischen Menschenrechtsaktivisten, mit der israelischen Zivilgesellschaft, aber doch bitte nicht mit einer rechtsextremistischen Regierung und ihrem korrupten Ministerpräsidenten.



    Und den Antisemitismus hierzulande bekämpfen, nicht nur den bei pro-palästinensischen Protesten auf Berliner Straßen, nein, auch den in der bürgerlichen Mitte, in den Bierzelten. Statt ihn als “Schulbubenstreich” zu verharmlosen.



    Hass und Gewalt entgegentreten, Aufklärung, Dialogräume schaffen und interkulturelle Begegnung fördern statt rassistischer Kriminalisierung und Gegeneinander ausspielen ganzer Bevölkerungsgruppen. DAS tut jetzt not.

  • "Er fordert vom Westen auch Kritik am Kabinett Netanjahu."

    Die Kritik wird kommen. Jetzt im Moment finde ich es aber falsch, denn es sollten alle Kräfte gebündelt werden, um den Krieg zu "gewinnen". Mit "gewinnen" meine ich, die Mitglieder und Unterstützer der Hamas zur Verantwortung zu ziehen, wenn möglich vor Gericht zu stellen, die Untertunnelung des Gaza-Streifen zurückzubauen, möglichst viele der Geiseln lebend nach Haus zu bringen und, im Idealfall, die Gaza-Bevölkerung zu motivieren, sich gegen die Hamas zu stellen.

    Danach Kritik an der israelischen Regierung und ggf. Neuwahlen, Aufbauplan für Gaza.

  • Moshe Zimmermann führt hier vor, wie man die israelische Regierung kritisiert und sich der verzweiflungswürdigen Situation der palästinensischen Bevölkerung stellt, ohne in die gängigen antisemitischen Stereotype zu verfallen. Eigentlich ein Lehrstück für all die Israelkritik-Vertreters hier, die den Unterschied wohl nicht bemerken (wollen). Streiten würde ich mich mit ihm nur darum, dass meiner Meinung nach die Hauptverantwortung für das Leiden der Palästinensers bei den Terrorgruppen liegt, durch die sie sich vertreten lassen.

  • Ich bin mir nicht ganz sicher, ob alle gelesen haben, was Zimmermann genau gesagt hat: Netanjahu habe die Verteidigung des israelischen Kernlandes vernachlässigt, um sich die Stimmen fanatischer Siedler:innen zu sichern und er hat Extremist:innen in die Regierung geholt, mit denen er eine Politik macht, die nicht nur die Sicherheit israelischer Bürger:innen auf eindeutig israelischem Staatsgebiet abstrakt gefährdet, sondern der Hamas ein in der Geschichte Israels einmaliges Verbrechen auf israelischem Staatsgebiet ermöglicht hat. Netanjahu dafür zu kritisieren, ist definitiv nicht antisemitisch.



    Dass er das Vorgehen der IDF gegen die Hamas im Gazastreifen für verhältnismäßig hält, sagt er nicht ausdrücklich, nur, dass diese Frage diskutiert werde. Wer aber jetzt hier schon von vornherein annimmt, dass die IDF unter dem Einfluss einer extremistischen Regierung ganz zweifellos unverhältnismäßig reagiere, der setzt sich dem Vorwurf des Antisemitismus aus, denn warum sollte die IDF sich auf einmal so verhalten, wie es Rechtsextremisten auf Wahlkampfveranstaltungen fordern?



    Im Gegenteil ist es doch so, dass die israelische Demokratie und die Zivilgesellschaft funktionieren und dann dürfte das auch für die IDF gelten. Es bleibt Israel zu wünschen, dass sich die Erkenntnis verfestigt, dass Rechtsextreme in einer Regierung häufig auch die Sicherheit und das Wohlergehen der eigenen Leute eher gefährden als stärken.

    • @Zangler:

      Ich stimme Ihnen in allen Punkten voll zu!

  • Klare Kante, ach wäre das schön.

  • Ich hoffe dass Herrn Zimmermann nicht das gleiche Schiksal droht wie Herrn Rabin 1995. Ein sehr mutiger Mann.

    • @Jungle Warrior:

      Ein sehr merkwürdiger Kommentar. Erwarten Sie ernsthaft, dass das Leben des Historikers Moshe Zimmermann durch jüdische Fanatiker in Israel bedroht sei, wenn und weil er seine Ansichten öffentlich äußert?

  • Was nährt Optimismus Historikers Moshe Zimmermanns mit Blick auf israelische Zivilgesellschaft beim Kampf gegen das rechtsextrem jüdisch-orthodoxe Benjamin Netanjahu Kabinettstück der Justizreform, Israels Verfassungsgericht das Recht zu nehmen, Regierungshandeln für unangemessen zu erklären ohne darauf zu schauen, was dieses Verfassungsgericht über Jahrzehnte als angemessenes Regierungshandeln durch gewunken hat, UN Resolutionen zu ignorieren, insgeheim Atomwaffenarsenal gegen Atomsperrvertrag 1972 aufzubauen, Internationalen Strafgerichtshof Den Haag Anerkennung zu verweigern, Israels Zivilgesellschaft in Bevölkerungsteile mit nach- und vorrangig rechtlich klerikalem, säkularem Status hinzunehmen, damit israelischen Kabinetten gewünschte Beinfreiheit gesichert bleibt?, Krisen zulasten eigener und der Zivilgesellschaften im Anrainerstaaten Umfeld zu bewirtschaften statt deren politische Lösungen in der Region im Konzert internationaler Politikakteure wie die UNO nach gescheitertem Oslo Abkommen 1993 beharrlich weiter anzustreben? Dieser Optimismus Moshe Zimmermanns erinnert eher an das Wort von Al Gore bei seiner Dankesrede zum Empfang Friedensnobelpreises zusammen mit dem UN- Klima-Rat IPCC 2007 „Der Optimismus ist unser Untergang“, er lässt zu viele Ausflüchte offen. Ausflucht Netanjahus Notkabinett unter Einschluss der Knesset Opposition mit militärischer Bodenoffensive im Gazastreifen innenpolitisch auf Zeit zu setzen, dadurch Oppositionskräften loyales Stillhalten aufzunötigen, an einer Dolchstoßlegende zu basteln wie es rechtsextrem historische Praxis ist, im Freund-Feind Schema Täter-Opfer Umkehr mit Flucht nach vorne, Oppositionskräften in Israel, die seine Justizreform verweigern, Schuld am entsetzlich mörderisch erfolgreichen Hamas Terroranschlag 7. Oktober 2023 auf israelischem Boden mit 240 Geiseln, an 1 400 Todesopfern, ungezählt Traumatisierten im Schockzustand, Verletzten, mit alternativen Nachrichten, Fake News in die Schuhe schieben zu wollen?

    • @Joachim Petrick:

      Wichtiger Beitrag . Eine Aussenpolitik, die wegschaut hilft nicht den demokratisch eingesetellten Isrealis und bringt schon gar keinen Beitrag zu einem Frieden.

  • "Die Empathie könnte eine Art vorgetäuschte Taktik der Kritik an Israel sein."

    Hilfe. Was für ein negatives Menschenbild, das vergisst, dass auch bei den Palästinensern tausende Menschen sterben. Davon ein viel zu großer Teil Zivilisten. Wie kommt man dazu, diese Tragödie für so wenig wichtig zu halten, dass man sinistere versteckte Beweggründe dahinter vermutet?

    • @Marvienkäfer:

      Ich empfinde das auch als schlimme Verdächtigung und Verleumdung.

  • Danke für diesen Artikel, der neue Perspektiven bietet.



    Das ich grundsätzlich zur Existenzrecht Israels stehe und die Position unserer Regierung dazu gutheiße, habe ich bereits mehrfach bekundet.



    Zur Kritik an angeblich mangelnder Kritik an der jetzigen israelischen Regierung:



    Scholz hat sich nach der Wahl mit Nethanjahu getroffen, damals allerdings die "Sorge"über die Justizreform geäußert.



    Das ist genau die Wortwahl, die für einen Vertreter Deutschlands möglich ist.



    Für den Ausgang von Wahlen ist die israelische Bevölkerung verantwortlich.



    Warum wurde Nethanjahu denn letztlich wiedergewählt? Warum gibt es eine Regierung "aus Fanatikern"?



    Da müssen die Israelis schon vor der eigenen Tür fegen und können das Ausland nicht verantwortlich machen.



    Interessant finde ich, dass "linke Israelis" als Patrioten bezeichnet werden und sich jetzt dementsprechend verhalten.



    Der Begriff Patiot ist in Deutschland ja sehr unüblich und Menschen die das von sich behaupten, sind zumeist dem rechten Rand zuzuordnen.



    In der Lage in der sich das jüdische Volk befindet, ist die Haltung allerdings nachvollziehbar.



    Umso unverständlicher ist die Forderung,



    die deutsche Regierung solle sich nicht rückhaltlos hinter Israel stellen.



    Die Unterstützung Israels hat Scholz nicht umsonst als Staatsräson erklärt.



    Das ist über Jahrzehnte gewachsene Haltung.



    Zusätzlich gab es aber auch stets den deutschen Wunsch nach Befriedung des Konflikts.



    Darauf gründen auch die diversen Projekte für PalestinenserInnen, die neben notwendiger humanitären Hilfen Perspektiven jenseits des Konflikts schaffen sollen.



    Ich verstehe das durchaus als Friedensarbeit.



    Ob die Lösung aus zwei Staaten, oder wie auch immer aussieht, ist letztlich Sache der Israelis und Palästinenser.

  • Was Herrn Zimmermann vorschwebt, kann eine deutsche Regierung nicht leisten.

    Eine deutsche Regierung kann nicht besser wissen, was die „wahren Interessen“ der israelischen Bevölkerung sind.

    Das müssen die Israelis schon selbst wissen und entsprechend wählen.

    So läuft nun mal Demokratie.

    Eine ausländische Regierung kann nicht mal eben ein Korrektiv der Wahlentscheidung sein.

    Das gilt auch, wenn die Sicherheit Israels deutsche Staatsräson ist.

    Die Verantwortung für einen versandeten Friedensprozess kann auch nicht im Ausland gesucht werden.



    Es klingt so, als wollte Herr Zimmermann diese Schuld durch drei teilen.

    Diplomatische Bemühungen können immer nur so gut sein, wie die Konfliktparteien es zulassen.

    Bei einer Begegnung auf Augenhöhe kann da schnell Schluss sein.

  • Ja, es benötigt Kritik, denn die Israelische Regierung ist kritikwürdig. Israel ist auch unter Netanjahu allen Nachbarn in Fragen der Demokratie und Menschenrechten weiterhin meilenweit voraus, aber die Tendenz ist besorgniserregend - und das verdient eine Reaktion.

    Israel radikalisiert sich - das kommt wenig überraschend.

  • Die neue Außenpolitik wollte genau das, klare Kante und klare Worte. Wir sind meilenweit entfernt davon. Wir ducken uns weg. Wieder einmal. Leider.

    • @Frankenjunge:

      Die Deutschen halten sich für die Großmeister der Diplomatie.

      Klare Kante ist da das Letzte, was man erwarten kann.

  • Kluger Mann. Er hat in den meisten Punkten Recht, und obwohl ich mir nicht anmaßen würde die israelische Politik zu beurteilen, so ist doch klar, dass in Deutschland viel zu lasch mit Antisemiten und anderen extremistischen Elementen umgegangen wird. Ähnliches Problem existiert auch im Ukraine-Konflikt, wo man mit Putin-Verstehern viel zu zimperlich umgeht. Vor allem wenn man bedenkt dass beide Problemfälle meist aus dem selben neo-faschistischen Lager kommen, wo es die gleichen Propaganda Kanäle gibt, siehe Dagestan.

  • Klare Kante gegen Extremisten in der Israelischen Regierung ist gut, aber welcher Politiker in Deutschland hat Lust auf den Vorwurf des Antisemitismus der 100%ig kommen würde? Ganz dünnes Eis.

    • @Andreas J:

      Empfinde ich nicht als dünnes Eis. Es muss sich nur jeder im Klaren darüber sein, dass alleine Solidaritätsbekundungen, ohne Substanz, sehr Israel-unfreundlich sind. Wenn ein Freund, der mir doch so am Herzen liegt Scheiße baut, MUSS ich ihn kritisieren. Alles andere ist heuchlerisch. Der Westen hat dieses Projekt "Israel" maßgeblich und aus gutem Gründen mitgestaltet. Es darf darum keinen falschen Opportunismus geben. Er wird immer den falschen in die Hände spielen. Ich wüsche mir nchts mehr, als dass dieser Staat und seine Bürger ihren Frieden bekommen. Ein frommer Wunsch, ich weiß.

  • Moshe Zimmermanns Ansichten sprechen mir aus dem Herzen.



    Endlich mal eine objektive Analyse.

    • @So,so:

      objektiv?

  • "Die Empathie könnte eine Art vorgetäuschte Taktik der Kritik an Israel sein."

    ich möchte nicht alle über einen Kamm scheren,aber genau das scheint die Motivation zumindest hinter vielen Kommentaren in den dt Medienspalten zu sein....

    • 6G
      655170 (Profil gelöscht)
      @nutzer:

      Genau das (ihre Formulierung und die Zimmermanns) ist das Problem an dem Interview.



      Es steht vieles darin, was richtig ist.



      Aber die Unterstellungen, gepaart noch mit rhetorischem Kojunktivismus, sind inkorrekt, indiskutabel und inakzeptabel.



      Dazu kommt noch eine weitere Unterstellung:



      "In der deutschen – und auch der internationalen – Berichterstattung wird versucht, das Leid der israelischen Opfer des Pogroms durch die Zahlen und das enorme Leid auf der anderen Seite zu relativieren."



      Auch das ist eine Unterstellung bar jedes Beleges.

      • @655170 (Profil gelöscht):

        natürlich gibt es keinen Freifahrtschein für die isralische Armee, aber wie erklären Sie, dass so auffallend viele Kommentare sich darum drehen, was Israel macht, ohne den Ursprung dieses Krieges zu erwähnen? Die USA haben nach dem 11.Sept. 2 Länder angegriffen und jahrelang Krieg geführt, es ist einfach unwahrscheinlich, dass irgendein Land dieser Welt ein solches Massaker unbeantwortet lässt, das macht die Opfer im Gaza auch nicht "gerechter" noch gleicht es irgendeine Schuld aus. Das sinnlose Sterben in Gaza ist Folge des Hamasmassakers und allein die Hamas entscheidet sich in Wohngebieten zu verschanzen...



        Alle Optionen sind schlimm, aber das Israel einfach nichts tut, ist nicht zu erwarten und auch nicht zu verlangen. Einzig die Methodik kann kritisiert werden!



        Aber genau darum geht es in vielen Meinungsbekundungen eben nicht, sondern oft um die Unterstellung der Unterdrücker Israel führe grundlos Krieg gegen Zivilisten. Und genau das ist es was kritisiert wird, es wird der Teil herausgegriffen, der ins Weltbild passt und die Ursache ausgeblendet. Und anscheinend steht irgend eine unterschwellige Lust dahinter, Israel endlich als böse zu überführen.



        Weder ist Israel ein Lamm noch ist es ein Monster, Israel wurde angegriffen und das ist die Reaktion (und die gefällt mir auch nicht) aber über Israel urteilen, das werde ich nicht.

      • @655170 (Profil gelöscht):

        Sehe ich genauso. Diese Aussagen Zimmermanns sind auch bei mir übel aufgestossen.

  • "Das ist eine rechtsextreme Regierung, eine Regierung von nationalistischen Fanatikern. Ihr Versagen hat sich schon vor der Katastrophe gezeigt und zeigt sich jetzt nach der Katastrophe weiter."



    Offensichtlich gibt es eine Opposition.



    Aber es ist nicht die erste Regierung unter Netanjahu:



    taz.de/!s=&IrTagId...725/?search_page=1



    2019 im taz-Archiv:



    "Ein kleiner Rest hofft weiterhin auf zwei Staaten



    Viele Linke in Israel wollen Barak nicht verzeihen, dass er einst selbst in einer Regierung unter Netanjahu saß. Und sie verübeln ihm sein vernichtendes Urteil nach den gescheiterten Verhandlungen in Camp David, die er im Sommer 2000 als Regierungschef mit der PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation) führte: Die Palästinenser seien keine Partner für Frieden, lautete Baraks Schluss. Das befreite die Israelis von jeder Verantwortung für eine Lösung des Konflikts. Übrig blieb ein kleiner Rest von Leuten, die die Hoffnung auf zwei Staaten, den jüdischen Staat Israel an der Seite Palästinas, nicht aufgeben wollen. Sie wählten bislang Meretz."



    Bei seiner gegenwärtigen Lage könnte es aber diesmal die letzte Regierung Netanjahu sein.



    taz.de/Israelis-in...etanjahu/!5922297/

  • Es ist wichtig, über sich über die Natur der israelischen Regierung klar zu werden, das geschieht zu wenig. Soweit so gut.

    Und wenn sich die israelische Wählerschaft in eine andere Richtung bewegen sollte, um so besser, aber das ist erst einmal abzuwarten. Die demographischen Änderungen seit 1990 haben auch zu einer Veränderung des Wahlverhaltens geführt. Die israelische "Linke" gibt es zwar, aber welche Parteinen gehören dazu und wieviel Stimmen bekommen Parteien, die den Friedensprozess wiederbeleben wollen (wenn sie sich das zu sagen trauen)?!

    "Man muss kausal denken und zwischen Ursache und Folge unterscheiden." Das sagen beide Seiten und so kommt man keinen Schritt weiter.

  • Vielen Dank für dieses Interview.

  • Endlich lässt die TAZ eine "Kontextualisierung" des Terrorangriffs der Hamas zu. Mich würde doch mal die Reaktion der TAZ- Redaktion und der Kommentaristen interessieren, die in der Vergangenheit hinter dieser "Kontextualisierung" oft eine Zustimmung für die Hamas oder sogar Antisemitismus gesehen haben wollen.

    • @Rinaldo:

      Also wenn Sie jetzt meinen, ausgerechnet Moshe Zimmermann zum Kronzeugen für Ihre Position zu machen, dann haben Sie ihn offensichtlich nicht richtig gelesen. Und von linkem oder israelbezogenem Antisemitismus haben Sie ja offenbar auch noch nie etwas gehört oder wollen ihn schlicht nicht wahrhaben.

      Zimmermanns Kritik an der Regierung Netanjahu kann ich fast 1:1 unterschreiben. Zum jetzigen militärischen Vorgehen Israels gegen die Hamas hat er sich allerdings nur sehr knapp und eher neutral geäußert. Ich finde bei ihm allerdings nicht jene streckenweise schon obsessiv ausschließlich gegen Israel gerichtete Kritik, und schon gar nicht die Gleichsetzung der derzeitigen israelischen Militäroperation mit dem gezielt Massenmord an israelischen Zivilisten, wie ich es bei Ihnen schon gelesen habe.taz.de/Hamas-Angri...bb_message_4611983

      Auch dazu hat sich Zimmermann, eigentlich unmissverständlich, geäußert: "In der deutschen – und auch der internationalen – Berichterstattung wird versucht, das Leid der israelischen Opfer des Pogroms durch die Zahlen und das enorme Leid auf der anderen Seite zu relativieren. Der Tenor der Diskussion ist nicht nach meinem Geschmack."

      Und auch diesen Satz müssen Sie wohl überlesen haben: "... dieses Pogrom ist präzedenzlos in der Geschichte Israels sowie in der Geschichte der Juden der vergangenen achtzig Jahre."

    • @Rinaldo:

      anschließe mich - durch die Bank intellektuell subobtimal unterste Kajüte.



      Entre nous but not only - saß gestern zufällig aber zum 2.x mit einem Ehepaar a ☕️ ☕️☕️! Nachdem wir den DuMont-Skandal hatten Revue passieren lassen.



      Sagte ich obiges zur Medienlage und zitierte Ivan Ivanji & seinen Roman Schattenspringen. Sie outete ihn als Juden und er sagte: “Stimmt. Es ist nicht zu fassen! usw usf!“



      Aber ok. Dieses Kultururgestein ist noch sechs Jahre älter und Däh! - gemeinsam lachten wir über den grassierenden Worthülsensalat di Journaille’Ismus!

      So geht das ©️ Kurt Vonnegut



      „Die Massenmedien unserer Zeit bieten dem aufmerksamen Beobachter immerhin eine Chance, die Lüge von gestern mit der Lüge von heute vergleichen zu können.“

    • @Rinaldo:

      Sie haben offensichtlich Herrn Zimmermanns Klarstellungen über die Präzedenzlosigkeit des antisemitischen Massakers und die komplette Illegitimität der Hamas überlesen. Das ist aber genau das, was viele der Hobbykontextualisierer deutlich haben vermissen lassen.

    • @Rinaldo:

      Er findet doch klare, eindeutige Worte für die Hamas, ganz ohne "Kontextualisierung".

      Oder habe ich Sie falsch verstanden?

      "Die Linke in Israel ist sich im Klaren darüber, dass mit der Hamas nichts anzufangen ist, mit einer Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, uns zu zerstören. Ob man gegen sie so vorgehen sollte wie im Moment das israelische Militär, ist eine Frage, über die man in Israel diskutiert. Aber die Hamas ist kein Partner für irgendeine Regelung. Es wäre suizidal, mit einer Organisation zu einem Arrangement zu kommen, die zum Ziel hat, die andere Seite zu vernichten."

  • Netanjahu ist ein Krimineller. Wäre er nicht noch einmal von einer zwielichtigen Koalition wiedergewählt worden, hätte er sich vor einem israelischen Gericht verantworten müssen. Deswegen Wollte er -nach polnischem Vorbild, nur auch um sich herauswinden zu können- die Gerichtsbarkeit nach seinem Gusto verändern. Die Tatsache, dass es auch um sein politisches Überleben geht, bestimmt auch die militärische Vorgehensweise, er versucht, aus dem Attentat der Hamas die Debatte um seine Person zu verhindern - nicht zuletzt auf Kosten Tausender Palästinenser und zu Gunsten von über 600000 Siedlern, die sich im Westjordanland breit gemacht haben. Wer gegen Netanjahu ist, ist kein Antisemit, vielleicht sogar das Gegenteil!

    • @Dietmar Rauter:

      Zustimmung

    • @Dietmar Rauter:

      Zustimmung