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Impfgegner in BayernNaturgläubig zwischen den Wipfeln

Sie kommen mit Kerzen: In Bayern gehen Menschen aus der bürgerlichen Mitte auf die Straße. Viele von ihnen glauben an Esoterik und Homöopathie.

Unangemeldete Demonstration von Impfgegnern in Murnau, Ende Dezember Foto: Alexander Poh/imago

Bad Töln/Murnau/Wolfratshausen taz | Ein Montag im Januar, etwa sieben Uhr abends. Rund 700 Menschen ziehen über die leicht abschüssige Marktstraße von Bad Tölz, entlang der prächtigen, mit Lüftlmalerei verzierten Kaufmannshäuser. Sie gehen im Kreis, gegen den Uhrzeigersinn, hinauf und wieder hinunter. Viele tragen Grabkerzen oder Windlichter in den Händen, einige haben sich Lichterketten umgelegt. Sie gehen ohne Maske, ohne Abstand. Viel Häkelmützen und Outdoorkleidung ist zu sehen, manche Teilnehmer tragen geringelte Strickstulpen über der Jeans. Daunensteppjacken, Lodenmäntel und festes Schuhwerk, neotraditionelle Strickhoodys und Hipster-Bart. Die bürgerliche Mitte mit Öko-Touch.

Er sei hier, um gegen eine „Zwangsimpfung“ und die „Vermummung unserer Kindern“ zu protestieren, sagt ein Mann. Dann fügt er hinzu: „Ich verstehe etwas von Gesundheit, bin Wanderführer und Meditationslehrer und habe jahrelang Menschen dabei geholfen, ihr Immunsystem zu stärken!“

Ein Accessoire tragen fast alle dieser Menschen in ihrem Gesicht: ein überlegen wirkendes Lächeln. Es gilt den Gegendemonstranten, die sich im unteren Teil der Marktstraße versammelt haben.

Vor ein paar Monaten hätten wohl die meisten Bürger_innen in Oberbayern noch gelacht, hätte ihnen jemand prophezeit, dass bald ganze Pulks von Menschen in der Provinz zwischen München und Garmisch Lichterprozessionen veranstalten würden. Doch seit Anfang Dezember haben sich die „stillen Spaziergänge“ genannten Demonstrationen im Oberland ähnlich wie die Omikron-Variante ausgebreitet. Man protestiert in pittoresken Kleinstädten wie Murnau, Mittenwald, Wolfratshausen oder Bad Tölz, mit Papierherzen und Kerzen.

Scheinbar friedlich, aber doch ziemlich angriffslustig

Wie groß jedoch die Angriffslust unter diesen Impfgegnern ist, zeigt sich, sobald sie auf Widerspruch stoßen. Eine Tölzer Gegendemonstrantin hatte gedruckte Plakate und Postkarten gestaltet, auf denen sie zur Impfung aufrief. „Ich wurde von ‚Spaziergängern‘ beschimpft“, sagt sie. „Man sagte mir, ich gehörte erschossen und aufgehängt.“

Im 40 Kilometer südlich von München gelegenen Wolfratshausen stehen an einem Abend in der Haupteinkaufsstraße über 900 „Spaziergänger“ etwa 450 angemeldeten Gegendemonstranten gegenüber. Letztere gehören zur neu gegründeten „Wolfratshauser Menschenkette“, die für solidarisches Verhalten in der Pandemie wirbt. Ihre Teilnehmer haben sich auf der einen Straßenseite aufgereiht. Sie tragen Masken und halten Abstand zueinander.

Auf dem Bürgersteig gegenüber zieht die Karawane der Impfgegner schweigend entlang. Einer von ihnen löst sich, geht auf die Gegendemonstranten zu, filmt ihre Reihe betont offenkundig ab, so als wolle er Beweise sammeln. „Ich habe das als bedrohlich empfunden“, sagt später eine junge Frau, die zu den Gegendemonstranten gehört.

In Mittenwald kippt ein „Spaziergänger“ einem Fotojournalisten heißes Kerzenwachs hinterrücks auf die Jacke. Und in Murnau fragt ein Demonstrant einen für das Jüdische Forum Berlin arbeitenden Kameramann: „Was geht das den Juden an, was hier in Murnau los ist?“

Der Wind treibt Schneeflocken über das Blaue Land, jene hügelige Voralpenlandschaft bei Murnau am Staffelsee, die einst die Freigeister und Künstler des Blauen Reiters angelockt hat. In der Murnauer Polizeiinspektion sitzt Joachim Loy in seinem Büro. Loy ist Erster Polizeihauptkommissar und leitet in der Region regelmäßig Einsätze bei Antiimpfpflicht-Demonstrationen.

Durch seine mehrjährige Arbeit beim Staatsschutz hat er Erfahrung mit extremistischen Tendenzen. Loy sieht die nicht angemeldeten Versammlungen der Impfgegner mitnichten als harmlos oder unpolitisch an – nicht nur deswegen, weil er dort immer wieder Vertreter der Reichsbürger-Szene erkennt. Für ihn sind die „Spaziergänger“ nicht einfach hilflose Opfer, die von Rechts überrumpelt werden. „Viele der sogenannten normalen Bürger, die da mitgehen, tragen bereits eine demokratiefeindliche Einstellung in sich, die wir bei der Polizei als sicherheitsgefährdend bezeichnen“, sagt Loy.

„Den Staat vorzuführen, gehört zum Kalkül dieser „Spaziergänger“, sagt der Kommissar. „Nach dem Versammlungsrecht muss es bei jeder Kundgebung einen Versammlungsleiter geben, der dafür sorgt, dass Auflagen eingehalten werden. Hat aber niemand offiziell diese Rolle, muss die Polizei diese Leitungsrolle übernehmen, um für die Sicherheit zu sorgen. Damit gelingt es den Impfgegnern, die Polizei auch noch für ihr Vorhaben einzuspannen.“

Fakt ist: In Bayern entpuppten sich die großen Corona-Demonstrationen in den Städten von Beginn an als ein Zweckbündnis zwischen rechtsex­tremen Gruppen und Vertretern eines alternativen, esoterischen Spektrums. Und auch die „Spaziergänger“ auf dem Land haben ihre Strippenzieher und Stichwortgeber aus dem rechten Lager. Zu den wöchentlichen Demonstrationen in Bad Tölz, Geretsried, Lenggries, Penzberg oder Wolfratshausen ruft explizit die Neonazi-Partei Der Dritte Weg auf. Wes Geistes Kind diese Partei ist, verraten ihre Slogans wie „Deutsche Kinder braucht das Land“, „Kein deutsches Blut für fremde Interessen“ oder „Asylflut stoppen“.

Der Geretsrieder Andreas Wagner, bis vor Kurzem Bundestagsabgeordneter der Linken für den Wahlkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, hatte auf Facebook erklärt: „An einer Demo ist etwas faul, wenn Verschwörungsideologen und Rechtsextremisten dazu aufrufen.“ Danach fand er einen Sticker in seinem Briefkasten mit der Aufschrift: Good Night, Left side“, die Grafik darauf zeigt eine Pistolenmündung, die direkt auf den Betrachter gerichtet ist. Außerdem bekam der Politiker eine unbestellte Postsendung zugeschickt, die an Andreas Jehuda Wagner adressiert war.

Ein Eldorado für Esoteriker

Was ist das für ein Milieu, das im wohlstandssatten Münchner Süden mit Rechtsextremisten auf die Straße geht und dabei abstreitet, irgendetwas mit ihnen gemein zu haben? Dazu kann Matthias Pöhlmann Auskunft geben. Der Weltanschauungsbeauftragte der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern beobachtet seit mehr als 25 Jahren die Allianzen zwischen esoterischen und rechtsoffenen Strömungen. Er sagt: „Das Voralpenland ist ein Eldorado für esoterische Anbieter, Homöopathie- und Naturheilkunde-Fans.“ Das erkenne man beispielsweise an den regionalen Anzeigenblättern. „Dort finden sich oft Angebote wie Energiearbeit oder fernöstlich inspirierte, körpernahe Behandlungen“ – Therapiekonzepte, die ein Publikum anziehen, das Geld und Zeit für derlei hat. „Dieses Milieu lehnt mitunter die evidenzbasierte Medizin als Teil der Wissenschaft ab und neigt generell zu einer ablehnende Haltung gegenüber dem Staat“, sagt Pöhlmann.

Als Seelsorger hat sich Pöhl­mann viel mit den Denkwelten dieser Menschen befasst, die in Alternativwirklichkeiten abgedriftet sind: „Verschwörungsgläubige haben oft ein vermeintliches Überwissen, das aus ihrer Sicht nur Erleuchteten zugänglich ist.“ Damit wähnten sich diese Überwisser, wie Pöhl­mann sie nennt, als Elite. „Diesen Überlegenheitsanspruch bringen sie gegenüber der evidenzbasierten Wissenschaft in Stellung.“

Typisch dafür sei die Spiritualisierung von Krankheit. „In dieser Szene wird nach einem esoterischem Verständnis Leiden als selbst verschuldet betrachtet, woraus der Mensch dazulernen soll.“ Das Problem: In die Vorstellung von Krankheit als „Prüfung“ ist die Idee der Auslese eingewoben, also die Selektion der Schwachen von den Starken. „Das ist nichts anderes als Sozialdarwinismus, und der bildet den Brückenkopf rüber ins rechte Gedankengut“, sagt Pöhlmann.

Der Medizinhistoriker Malte Thießen aus Münster kennt die ausgeprägte Impfskepsis im süddeutschen Raum. Er sieht dafür zwei Gründe. „Zum einen gibt es im Alpenraum eine Tradition der Selbstbestimmung, die sich über die Ablehnung des Staates definiert“, erklärt der Historiker am Telefon. „Ein staatlich organisiertes Impfen wird als Vordringen des Staates in den eigenen Lebensraum verstanden und der eigene Körper als das Schlachtfeld, auf dem man den Einfluss des Staates zurückdrängt.“

Zum zweiten habe die Suburbanisierung ab den 1960er Jahren dafür gesorgt, dass bürgerliche Selbstoptimierungskonzepte und oft anthroposophisch geprägte Vorstellungen aus der Stadt aufs Land wandern. „Damit wurde eine zweite Welle der Impfskepsis in ländliche Regionen importiert.“ Zu beiden Denkrichtungen aber gehöre der Rückzug auf das eigene Ich, also der Egozentrismus.

Ein Verbot ist mehr als schwierig

In der vergangenen Woche hat die Wolfratshauser Gruppe von Impfbefürwortern an den Landrat appelliert, die „Spaziergänge“ per Allgemeinverfügung zu unterbinden, um dem zivilgesellschaftlichen Engagement den Rücken zu stärken. Tatsächlich ist es für die Kommunalbehörden schwierig, juristisch unangreifbare Allgemeinverfügungen gegen Versammlungen zu verhängen. Solange es nicht, wie in München geschehen, zu Rechtsbrüchen während dieser Zusammenkünfte gekommen ist, urteilen die bayerischen Gerichte zugunsten der Versammlungsfreiheit.

So heißt es denn auch in der jüngsten Pressemitteilung des Landratsamtes Bad Tölz-Wolfratshausen, dass „grundsätzlich die fehlende Anzeige einer Versammlung keinen Auflösungsgrund darstellt und diese durch das Grundrecht der Versammlungsfreiheit geschützt ist“. Richtschnur des behördlichen Handelns sei der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit und oberstes Ziel, deeskalierend aufzutreten.

Der ehemalige Bundestagsabgeordnete Andreas Wagner meint dazu, die Politik stecke in einem Dilemma. „Politik und Polizei wollen eine Konfrontation vermeiden, damit möglichst keine Bilder von Polizeigewalt gegen Versammlungsteilnehmer entstehen. Genau solche Bilder aber will die ex­treme Rechte provozieren – auch auf dem Land.“

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85 Kommentare

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  • "Die Erhebung der Impfnebenwirkungen erfolgt tatsächlich halbherzig." (Taztiz)



    Woraus schließen Sie das?



    Könnten Sie mir das bitte erklären?



    Und: Wie sollte Ihrer Ansicht nach eine valide Erhebung aussehen?



    Wo sind die Unterschiede?

  • 4G
    47202 (Profil gelöscht)

    Ja, das Geheimnisvolle hat seinen Reiz. Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde... lauter solchen Schwachsinn wird verbreitet, auch um sich selbst wichtig zu machen.

    Amethyst auflegen und der Tumor verschwindet ganz von selbst. Warum? Das wird nicht gefragt.

    Es gibt auch Fetischisten, die ein kleine Holzpüpchen haben, das sie hegen, pflegen und anbeten.

    Sehr stark ist auch der Satanskult. Dieser befällt komischerweise meist junge Frauen. Warum wohl?

    Wirklich schlimm ist die Massenhysterie in den USA. "Gemäß einer Studie der National Science Foundation bezweifelt jeder zweite Einwohner der Vereinigten Staaten von Amerika, dass wir von anderen Spezies abstammen. (Heise online)". Das sind die sog. Kreationisten - ein Riesengeschäft.



    In Asien ist der Aberglaube massivst immer noch vorhanden. Astrologie ist hier auch in der Politik verbreitet - wie im Mittelalter! Buchtipp: Fliegen ohne Flügel!

  • Bei jeder Impfdiskussion, auch Diskussion von Impfgegnern, fehlt mir das Verständnis für die Ursache der Impfskepsis: Die Menschen haben Angst. Es haben sich Gerüchte verbreitet, was passiert ein paar Jahre oder Jahrzehnte nach der Impfung?

    Auf diese Ängste müsste man mMn eingehen. Einfach die Leute nur zu beschämen und mit Neonazis gleichzusetzen wird denen ja kein Vertrauen in die Impfung geben. Und sie erleben eher Druck als Überzeugung und Verständnis. Das fördert natürlich die Skepsis noch - ich habe schon Angst, und statt mir diese zu nehmen, darf ich nicht mehr ins Restaurant und es droht eine Impfpflicht.

    Das ist mMn so, als würde man den Bürgern raten, nachts die Haustür offen zu lassen, damit man schneller raus kann, falls es brennt. Und wenn dann einige sich kategorisch weigern aus Angst vor Einbrechern, wird mit einer Kontrolle gedroht.

    Fürs Protokoll: Ich bin geimpft und geboostert. Zu meiner ersten Impfung trat ich allerdings voller Angst vor Nebenwirkungen an, weil da auf seriösen Seiten auch etwas von "Lähmungserscheinungen" stand. Ich dachte, vielleicht wache ich nachts auf und kann den Arm nicht bewegen. So richtig genommen wurde mir diese Angst von Medienseite eher nicht, da ging es wahlweise um Verlockungen - lass dich impfen, dann gibt's wieder geöffnete Biergärten - oder Schmähungen - schau dir diese Coronaleugner an, pfui.

    Stattdessen wäre es schöner gewesen, man hätte bei der Impfung Zweitgeimpfte nach den Nebenwirkungen der Erstimpfung gefragt und diese Interviews irgendwo gesammelt.

    • @BlauerMond:

      @ Blauer Mond



      Wenn man etwas darüber wissen will, ist es nicht schwierig, zu erfahren, dass es keine Spätfolgen der Impfung gibt.



      Man kann auch erfahren, dass noch kein Impfstoff in Geschichte in so kurzer Zeit so ausgiebig untersucht und beobachtet wurde - in den unterschiedlichsten Ländern von ganz unterschiedlichen Stellen. Es gibt sehr viel Studien und sehr viel seröse Informationsquellen, die diese Studien einordnen.



      An fehlenden Informationen kann es nicht liegen.



      Mitlerweile weiß man auch, dass die Angst vor den Nebenwirkungen teilweise tatasächlich auch Nebenwirkungen hervorrufen (eine ART Noceboeffekt) natürlich nicht alle.



      Jede Tage machen die meisten Menschen Dinge, die mit größeren und kleineren Risiken verbunden sind.



      Das Impfen rangiert dabei eher auf den hinteren Rängen.



      Mir war auch mulmig, aber das ist mir bei diversen Vorsoreguntersuchungen u.ä. auch. Gehe trotzdem hin.

    • @BlauerMond:

      "Es haben sich Gerüchte verbreitet, was passiert ein paar Jahre oder Jahrzehnte nach der Impfung?

      Auf diese Ängste müsste man mMn eingehen."

      Wie soll ein solches "Eingehen" denn aussehen?



      - Fakten überzeugen nicht



      - Wahrscheinlichkeiten überzeugen nicht



      - Statistiken überzeugen nicht



      Derartige Gespräche laufen dann doch immer wie folgt ab:



      "Ihre Ängste sind völlig unbegründet."



      "Nein sind sie nicht!"



      "Doch, weil... (Argument mit Fakten)"



      "Aber trotzdem!"

      Wie soll man auf irrationale Ängste und dergleichen "eingehen"?

      Ganz davon abgesehen, dass Angst haben kein Freibrief dafür ist, dass z. B. Journalisten gewalttätig angegangen werden.

    • @BlauerMond:

      Die möglichen Nebenwirkungen werden an allen Ecken und Enden erhoben und kommuniziert. Das Problem ist, dass das den Leuten, denen man ins Hirn geschissen hat, nicht reicht. Sie erwarten erhebliche Nebenwirkungen en masse, die es aber nunmal faktisch nicht gibt, also gehen sie davon aus, dass was vertuscht wird.

  • Die katholische Kirche hat es vor 400 Jahren geschafft den Glauben zu vermitteln, das es Hexen gibt.



    Und diese den Menschen zu Satan führen.



    Heute heissen die Hexen Drosten und Wieler.



    Die Wiedertäufer in Münster haben vor 500 Jahren versucht, ihr eigenes Reich zu schaffen.



    Alles wohlhabende Bürger.



    Ihr Ende hängt am Dom von Münster.



    Eine solche Bewegung hat auch in der heutigen Zeit ihre Chance.



    Die "freien Sachsen" lassen grüßen.



    Viele Impfgegner werden durch die herrschende Medizin zum Wissenschaftsgegner, 2 Minuten, der Nächste bitte.



    Da sich unsere Lebenserwartung in den letzten 500 Jahren um 40% erhöht hat, ist der Wissenschaft zu verdanken und nicht der Esoterik.



    Wird aber offensichtlich in diesen Kreisen nicht bedacht.



    Man denkt ja nicht logisch, sondern quer.

    • @Hans Jürgen Langmann:

      Na ja. Die "Freien Sachsen" z.Bsp. sind nichts weiter als ein Konglomerat aus altbekannten Rechtsextremisten, die sich der Situation bedienen. Da ist weder Naturglaube noch Katholizismus auch nur ansatzweise ein Thema.

      Martin Kohlmann hat so ziemlich alle regionalen Rechtsaußenparteien durchlaufen, hat die rechten Aufläufe in Chemnitz in vorderster Front organisiert und hat als Rechtsanwalt Rechtsextremisten vor Gericht vertreten. Vize Hartung ist NPD Mitglied und so weiter....

    • @Hans Jürgen Langmann:

      Ich verteidige ja ungern die katholische Kirche, aber die Hexenverfolgungen waren in protestantischen Ländern deutlich ausgeprägter.

    • @Hans Jürgen Langmann:

      Na ja ... Es war der säkulare nichtkirchliche Part, der letzten Endes die Hexenverfolgung betrieb. Just as Frontex today.

      "Für den Bereich der Hexenprozesse bleibt jedoch festzuhalten, dass die Verfahren in erster Linie von weltlichen Institutionen angestrengt und vor staatlichen Gerichten verhandelt wurden. " de.wikipedia.org/w...ltlichen_Obrigkeit

      Und ähm ... wo behaupten Baumumarmer und co. dass der technisch-medizinische Fortschritt auf die zurückgeht?

      Auch Kritik an Impfgegner und Aussagen über diese sollten sich schon auch an wissenschaftliche Standards halten. Da irgendwelche Theorien raushauen, dass machen die Schwurbler schon zu genüge.

      • @Rudolf Fissner:

        Die "weltlichen" Institutionen waren gern auch mal Fürstbischöfe.

  • John Lennon kam aus Bayern.



    Saint Patrick was an Egyptian.



    Die Strömung der Coronaleugner mixt sich selbst zusammen mit antimodernen Ursprünglichkeitsphantasien.



    Osteopathie-Ausbildung: in Bayern;



    Michaels Verlag mit Esoterik-Zeitreisen-Chemtrails-HAARP-in Paiting.



    Anastasia-Siedler in Bayern.



    Stimmt alles.

    • 4G
      47202 (Profil gelöscht)
      @nzuli sana:

      So ist es. Elvis ist mein Untermieter!

  • Es wird ja in einigen Kommentaren hier, besonders aber in anderen Medien, darum gebeten, bezüglich der Teilnehmer an Corona-Demos zu differenzieren?!

    Warum sollen wir, die wir uns seit zwei Jahren im großen und ganzen an die Aha-Regeln halten und größtenteils geimpft sind, uns das auch noch aufbürden.

    Ich sehe die (allgemeine) Impfpflicht mittlerweile auch sehr kritisch, trotzdem würde es mir nicht einfallen, z. B. mit Leuten zu marschieren, die die ungeimpft-Sterne hatten, keine Abstände einhalten und/oder behaupten, dass man sie unfruchtbar machen oder chippen möchte!

    Ich bin geimpft, vielleicht weniger aus 100 % Überzeugung,, aber aus Einsicht in die Notwendigkeit, mich und andere möglichst zu schützen.



    Ja, und jetzt komme ich auf den kategorischen imperativ zurück, der meines Wissens auch im Lehrplan humanistischer Gymnasien und anderer Schulen im bayrischen Oberland ist. Anscheinend wird er dort aber genauso geistlos eingepaukt und in Extemporalen ausgekotzt, wie lateinische Vokabeln oder die Formeln der Physik.

  • Bereits etwas zurückliegend, am 6.1., will die Murnauer Polizei keine Rechten ausgemacht haben:



    "Wie Daniela Hippe mitteilt, stellvertretende Leiterin der Inspektion Murnau, handelte es sich um „bürgerliches Klientel“, teilweise seien Familien mit Kindern unterwegs gewesen. Aus ihrer Sicht war das „nicht ungefährlich“, denn die Teilnehmer marschierten vorwiegend auf dem Bürgersteig entlang der Weilheimer Straße/B 2."[1]



    Immerhin blieb sie stringent im harmlos-Muster und befindet nur die Laufrichtung an einer Straße aufgrund mitlaufender Kinder als problematisch. ;-/



    [1] www.merkur.de/loka...plan-91215147.html

  • Ich denke, dass bei den Spaziergängen ein grundsätzliches Problem der BRD zutage tritt, welches sich aber auch schon in der Weimarer Republik zeigte - eine große Beißhemmung gegenüber rechtsradikalen/Faschisten.



    Dazu kommt seit den Tagen der Pariser Kommune, den Bismarckschen Sozialistengesetzen und den Ereignissen kurz vor und nach dem Ende des ersten Weltkrieg, ein latenter, militanter Antikommunismus.



    Dritte Säule wäre der Antisemitismus und Rassismus.



    Aber nun zu ersteren.



    Während Rosa Luxemburg und Liebknecht aufgrund ihrer Beteiligung an der Räterevolution ohne ordentliche Gerichtsverhandlung getötet, ermordet wurden, bekam ein Österreicher für den gewaltsamen Putschversuch, nicht den Strick um den Hals, sondern milde Ehrenhaft.

    Schaut euch die Polizisten an, die jahrelang die faschistische Mörderbande NSU nicht "ermitteln" konnten, denken sie an NSU 2.0 von deutschen Polizisten ausgegangen...



    ... Denken Sie auch mal daran, warum komischerweise das "Amt Maaßen" erfolgreich Verbotsverfahren bintertrieben und NSU Akten geschreddert hat.



    Zuletzt war es ja auch eine Behörden Mitarbeiterin, die den Neofaschisten, Holocaust-Leugner, Covidioten "Hirse-Hitler" zur Flucht verholfen hat....

    ... derweil warten seit 50 Jahren AntifaschistInnen, SozialistInnen und andere Linke auf die Rehabilitation nach den Berufsverboten der 70er. Leute, die mit ihrer demokratischen und progressiven Haltung heute mehr denn je in den Amtsstuben, Gerichten, Schulen, Universitäten und vielen anderen Berufen fehlen.

  • „Ich verstehe etwas von Gesundheit, bin Wanderführer und Meditationslehrer und habe jahrelang Menschen dabei geholfen, ihr Immunsystem zu stärken!“



    Allzu groß scheint das Wissen über Gesundheit ja nicht zu sein, wenn bezüglich Sars-Cov-2-Pandemie Impfungen offenbar abglehnt wird. Da klafft doch mindestens eine Wissenslücke über das Virus selbst, Infektionsweise und Wirkungsweise des Impfstoffs.



    "Eine Tölzer Gegendemonstrantin hatte gedruckte Plakate und Postkarten gestaltet, auf denen sie zur Impfung aufrief. „Ich wurde von ‚Spaziergängern‘ beschimpft“, sagt sie. „Man sagte mir, ich gehörte erschossen und aufgehängt.“"



    Joa, kann mensch sagen. Es wirkt dann aber nicht gerade freundlich und antidiktatur und so.



    "In Mittenwald kippt ein „Spaziergänger“ einem Fotojournalisten heißes Kerzenwachs hinterrücks auf die Jacke."



    Nanu? Und ich dachte, dass wären friedliche Spaziergänger*innen ...



    "Und in Murnau fragt ein Demonstrant einen für das Jüdische Forum Berlin arbeitenden Kameramann: „Was geht das den Juden an, was hier in Murnau los ist?“"



    Unter den "Spaziergänger*innen" sind Antisemit*innen - was zu beweisen war.



    "Fakt ist: In Bayern entpuppten sich die großen Corona-Demonstrationen in den Städten von Beginn an als ein Zweckbündnis zwischen rechtsex­tremen Gruppen und Vertretern eines alternativen, esoterischen Spektrums."



    Das sieht Sabine*, die letztens über ihre "Vorbehalte" der TAZ berichtete, aber anders. Das sind doch bestimmt Fakenews ;-)

    • @Uranus:

      "Er sei hier, um gegen eine „Zwangsimpfung“ und die „Vermummung unserer Kindern“ zu protestieren, sagt der Mann. Den Satz davor haben Sie bei ihrem Zitat ausgelassen. Joa kann man ja machen, wenn man sich die Realität und Aussagen hinbiegen will wie es passt.

      Und siehe da. Die Impfpflicht für Kinder wird ziemlich sicher nicht kommen, nahezu alle Vorschläge klammern diese aus und eine Maskenpflicht für die ganz jüngsten gibt es auch nicht.

      Man muss also offensichtlich nicht Spazierhampel oder Antisemit sein um dagegen zu sein.

  • Den zunehmenden Begriff "Sozialdarwinismus" finde ich sehr interessant. Darwin hat die Zusammenhänge der Natur erkannt und beschrieben. Ethik und Toleranz kann man aber nicht aus den Naturgesetzen abgeleitet werden. Mir erschliesst sich nicht wie man rechtes Gedankengut ernsthaft in einen logischen Zusammenhang mit Esoterik und Religion in Verbindung bringen kann. Es sei denn man sucht Feindbilder. Es gibt Physik, die versucht die natürlichen Zusammenhänge zu klären. Da sie vieles nicht erklären kann gibt es die Metaphysik. Speziell in Gesundheitsfragen auf Leben und Tod sehe ich es als sinnvoll an, die aktuellen Antworten bei den Medizinern zu suchen, anstatt mich auf eine spätere Lösung vertrösten zu lassen. Die Metaphysik tröstet mich über fehlende Antworten der Naturkunde für die Zukunft hinweg.

    • @jogi19:

      Heß und Himmler haben sich intensiv mit Esoterik befasst. Und "Deutsche Christen" gab es auch. Inklusive "Reichsbischof".

      Also völlig aus der Luft gegriffen ist das nicht. Übrigens wird nicht behauptet, dass alle Esoteriker und Christen Rechte sind. Es besteht nur eine gewisse Anfälligkeit...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Und? Millionen Linke befassen sich ebenfalls damit, Hitler was Vegetarier und die Störche sind übers Dorf geflogen als Kinder geboren wurden.

        Geht es nicht ein bischen wissenschaftlicher statt konfessionsloses populistisches Geraune gegen Religionsgruppen? Und was sollen die "..." Sie haben doch eh keine Fakten in Peto 🤪

        • @Rudolf Fissner:

          Sobald Christen kritisiert werden, können es manchen Menschen nicht ertragen :-)

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Das ist doch verschwörungstheoretischer Unsinn.

            • @Rudolf Fissner:

              Warum springen dann einige Menschen immer wieder an, sobald es um dieses Thema geht?

              • @warum_denkt_keiner_nach?:

                Weil das Thema Christen=Rechte verschworungstheoretischer Unsinn ist. Haben Sie ein Problem damit, wenn Unsinn als solcher benannt wird?

                • @Rudolf Fissner:

                  Nein. Wenn es wirklich Unsinn ist.

                  Es hat übrigens auch niemand behauptet, dass alle Christen Rechte sind. Ich kenne eine Menge sehr anständige Christen.

                  • @warum_denkt_keiner_nach?:

                    Klar doch nicht alle Menschen sind Rechte. Auch sind nicht alle Linken Mörder und nicht alle Blonden blöd.

                    Das liegen Sie messerscharf richtig. Wer raunt lügt ja nicht.

  • DasBAH (Bundesamt der Arzneimittel-Hersteller) konnte in einer Umfrage keinen Zusammenhang zwischen Homöopathie-Nutzung und der Impfquote feststellen. Quelle BAH Dez. 2021

    • @KaBul:

      Die Nutzung allein ist auch wenig aussagekräftig.

      Dank des legalisierten Betrugs der Homöopathen, der Sonderrechte bei der Zulassung, der fragwürdigen Apothekenpflicht und der Übernahme durch die Krankenkassen ist auch trotz aller Aufklärungsarbeit die unwissenschaftliche Grundlage der Homöopathie noch nicht wirklich in breite Schichten durchgedrungen. Sprich: Für den Großteil der Homöopathienutzer ist Meditonsin ein normales Medikament wie echte Medizin, bestenfalls ein bisschen "natürlicher" (dank Verbrauchertäuschung).

    • @KaBul:

      Sie meinen sicherlich den Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH).



      Dazu ist festzustellen dass die Deutsche Homöopathie-Union (DHU), welche ja der größte deutsche Hersteller von Homöopathikas ist, in eigenen Publukationen angibt dass der BAH eine Umfrage unter Homöopathie-Nutzern durchgeführt habe, mit dem Ergebnis dass diese eine Impfquote von 83% aufweisen würden. Dies hätte eine Online-Umfrage unter 1000 Homöopathie-Verwendern ergeben.



      Hier der Link dazu:



      www.dhu.de/presse/...e-medizin-1-1.html



      Natürlich drängt sich dabei die Frage auf, wie repräsentativ denn eine Umfrage unter 1000 Menschen ist.



      Ich bin da auch eher skeptisch. Zumindest wenn ich meinen eigenen Bekannten-und Verwandtenkreis betrachte stellt sich das für mich anders dar.



      Nichts desto trotz ruft die DHU tatsächlich zur Impfung auf:



      www.dhu.de/presse/...rte-medizin-1.html



      Ich lege Wert auf die Feststellung dass ich für meine Person Homöopathie aus Plausibilitätsgründen und fehlender wissenschaftlicher Evidenz ablehne.

      • @LittleRedRooster:

        "Ich bin da auch eher skeptisch."

        Impfskeptiker? ROFL

        Sicher haben Sie noch bessere Umfragen als alter Evidenzler parat. :-)

        • @Rudolf Fissner:

          Wie meinen? Ich ein Impfskeptiker? Merkwürdige Idee.



          Und: Nein, ich habe keinerlei Umfragen parat.



          Allerdings überzeugt mich eine Befragung von lediglich 1000 Personen bei diesem sensiblen Thema nicht wirklich. Die Datenbasis erscheint mir zu dünn.

          • @LittleRedRooster:

            1000 ist schon ne Menge. Das entspricht der Anzahl der Befragten bei der Sonntagsfrage. Scheint also von der Anzahl her methodisch korrekt zu sein.

            Da müssten Sie statt ihre Skeptsis wohl stärkere wissenschaftliche Geschütze auffahren um die Umfrage in Frage zu stellen.

            Ich finde die Umfrage sehr interessant. Oft sind es solche Erhebungen die allseits gepredigte Glaubenssätze in Frage stellen.

            Man kann offenbar unwirksame Globuli schlucken UND sich wirksam Impfen lassen. Gesundheitsbewusstein, auch wenn teilweise pseudowissenschaftlich fundiert, ist von Vorteil.

            • @Rudolf Fissner:

              "Man kann offenbar unwirksame Globuli schlucken UND sich wirksam Impfen lassen." (R.Fissner)



              Selbstverständlich kann man das. Habe ich das etwa in Abrede gestellt? Nein!



              Mehr noch: Man kann als begleitende Maßnahme noch mit Granderwasser gurgeln, sich mit spitzen Nadeln stechen deren Applikation man von erfahrenen Radiästheten hat auspendeln lassen. Man kann sich mit bunten Heilsteinen behängen und sich zur Entgiftung mit einem Sud aus Oleanderwurzeln und Roibusch die Waden einreiben.Man kann auch auf die Gipfel von Bergen klettern um dort bei Vollmond die Schamanentrommel schlagend nackt zu tanzen und den Schutz Odins oder des großen Wakan Tankan zu erflehen.



              Nur Eines sollte man dringend unterlassen: Sich wundern, dass sich die anderen darüber wundern.

              • @LittleRedRooster:

                Nein haben Sie nicht gesagt. Habe ich ja auch nicht behauptet. Das ist mein Satz!. 🤓

                Mir ist eigentlich ziemlich wurst welche Sexualpraktiken meine Nachbarn betreiben. Sie stören mich nicht. Ich bekomme nichts davon mit und ich wundere mich nicht darüber. Ich verstehe auch nicht warum Freunde auf Kakteen stehen. Ist mir aber auch egal.

  • 1G
    16476 (Profil gelöscht)

    Dieser Artikel in der taz wundert mich,insbesondere wenn ich an die Themenseiten zur Anthroposophie und anderen alternativen Themen denke.Diesen Bewegungen wurde doch hier in dieser Zeitung auch jahrelang eine Plattform geboten.



    Also bitte jetzt nicht wundern und lamentieren.



    Dort wo Wohlstandsbürger zu diesen Themen und Coronaverweigerung demonstrieren und nicht für Flüchtlinge die an den Grenzen krepieren ,nicht für Frieden in Europa,dort läuft schon lange etwas verkehrt.

  • Die Esoterikgemeinde ist ja nicht auf Bayern beschränkt.



    Jetzt wo man Dank Corona das ganze Ausmaß der Esoterikwirrungen kennt, wäre es doch an der Zeit, ernsthaft in Bildung zu investieren, das Ansehen der Wissenschaft zu stärken. Zu letzterem gehört m.E. auch, die Begriffe Schulmedizin und Alternativmedizin zu vermeiden. Es gibt nur Medizin. Das andere sind Wasserverdünner, Globuli und Schamanerie, wofür keinesfalls irgendeine Krankenkasse zahlen sollte.



    Die, die daran GLAUBEN, scheinen häufig ohnehin zuviel Geld zu haben. Das muss die Allgemeinheit nicht finanzieren.



    Leider kann ich selbst nicht glauben, dass irgendwer in sowas verrücktes wie Bildung investieren wird.

    • @Nansen:

      Die Schublade "Estoterikgemeinde" ist ja hübsch zu lesen. Und ja richtig, nur den Begriff "Medizin" zu verwenden, wäre angebracht. Das würde aber bedeuten, dass die von Ihnen erwähnten Schulmediziner sich auch über andere Verfahren und deren Wirkung ernsthaft informieren - und ihren Sonderstatus-Blickwinkel ändern . Und ja ich stimme Ihnen zu, dann wäre der Begriff Medizin der eigentliche Zutreffende. Und der Arzt würde den Menschen in seiner Gesamtheit von Körper, Geist und Seele begreifen und behandeln - mit einer ganzheitlichen Medizin. Super.

      • @Zeuge14:

        "...Schulmediziner sich auch über andere Verfahren und deren Wirkung ernsthaft informieren..."

        Tun sie auch. Sie werden dadurch aber nicht zu Schamanen :-)

      • @Zeuge14:

        Die wissenschaftliche Medizin, daher die Mediziner die forschen im Unterschied zur Schulmedizin die gelehrt und angewandt wird, sieht sich alle Heilverfahren "ganzheitlich" und objektiv an.



        Es gibt unzählige Studien zur Wirksamkeit von Globuli und pyschologischer Betreuung von Patienten. Die Ergebnisse sind auch sehr konsistent: Es wirkt, Placeboeffekt, aber es wirkt alles gleich! Daher es macht keine Unterschied woran der Patient glaubt. Globuli oder drei Ave Maria oder ein Schamane, alles wirkt gleich gut und schlecth je nach Krankheit.



        Es ist aber extrem deskruktiv wenn aus dem Schamnismus eine Ablehnung der objektive wirksamen Verfahren wird oder noch schlimmer eine Ideologie.

        Als wissenschaftlich gebildeter Mensch empfehle ich meiner Mutter (Gott hab sie selig) die Ave Marias und meiner Tante ihre Globuli aber ich werde auch die Barikaden gehen dafür dass sie auch das nehmen was der Arzt ihnen verschreibt.

      • @Zeuge14:

        Über diese anderen Verfahren wird sich ernsthaft informiert. Nur viele wirken halt schlicht und ergreifend nicht, weswegen sie abgelehnt werden. Das wird dann von den Gläubigen als pauschale Ablehnung und Sonderstatus-Blickwinkel bezeichnet.

        Den einzigen Sonderstatus haben im gesundheitssektor übrigens Homöopathen, die für ihr Schlangenöl keine Wirkung nachweisen müssen.

        Und diesen "ganzheitlichen" Ansatz gibt es in der echten Medizin schon lange, nur ist sie wissenschaftlich fundiert und nicht von Schwurbelei durchsetzt, weswegen der nötige wollig weiche warme Wohlfühlfaktor fehlt, der für das fragliche Klientel die "Ganzheitlichkeit" ausmacht.

      • @Zeuge14:

        "Das würde aber bedeuten, dass die von Ihnen erwähnten Schulmediziner sich auch über andere Verfahren und deren Wirkung ernsthaft informieren (...) Und der Arzt würde den Menschen in seiner Gesamtheit von Körper, Geist und Seele begreifen und behandeln - mit einer ganzheitlichen Medizin" Zeuge14



        Sie unterstellen offenbar dass dem nicht so wäre. Sie sind auf dem Holzwege und produzieren hier einfach nur Ihre inhaltsleeren Formeln, Schlagworte und Vorurteile ohne von dem Metier über das Sie sich hier auslassen auch nur halbwegs fundiertes Wissen beitragen zu können.



        Niemand braucht wirklich diesen Jahrmarkt eitler Esoterik-Scharlatane, Beutelschneider und Life-Stile-Gurus, die ohnehin ganztags nur damit beschäftigt sind ihre Bildungsdefizite hinter Schwurbelnebelschwaden zu verbergen.



        Was wir aber dringend bräuchten wäre ein geharnischtes Gesetz das diesen Sumpf an Kurpfuscherei trocken legt.



        Allein schon eine entsprechende Gesetzesinitiative würde durch die damit provozierte Gegenreaktion recht schnell sichtbar machen wie schnell sich da die Reihen zwischen Esoterik und Rechtsradikalen schließen werden.

      • @Zeuge14:

        Ich fürchte, der Begriff "ganzheitliche Medizin" würde benutzt werden, einen Fuß für die Schamanen in die Tür zu bekommen.



        Einigen wir uns lieber drauf, dass MedizinerInnen ein abgeschlossenes Medizinstudium vorweisen können sollten und dass es gute und schlechte ÄrztInnen gibt.



        Was zum Medizinhandwerk gehört, sollen die entscheiden, die ihr Fach verstehen. ForscherInnen und WissenschaftlerInnen.

  • 4G
    40092 (Profil gelöscht)

    Ich bin schockiert über diese undifferenzierte und unseriöse Berichterstattung! Dieser Artikel ist degradierend gegenüber jeglicher Form von alternativer Heilkunst und nichts seiter als pure Polemik. So etwas haette ich der Taz nicht zugetraut. Sie haben mich auf jeden Fall als Leserin verloren.

    • @40092 (Profil gelöscht):

      Es verwundert, dass nach so vielen Jahren oder sogar Jahrzehnten, während denen es nicht nur Kritik sondern auch viele Nachweise über die Unwirklsamkeit diverser Verfahren (hier als Esoterik zusammnegefasst noch nicht herumgesprochen hat, dass zwar jede*r freisteht, dies anzuwenden, aber das es letztlich zumeist nur milde ausgedrückt Hokuspokus ist - oder die Kunst Leuten Bären aufzubinden.



      Dass die evidenzbasierte Medizin nicht zaubern kann, das Ärzte Fehler machen, dass es im Gesundheitssystem strukrurelle Problemen gibt ändern nicht daran.



      Die Sehnsucht nach vermeintlich "sanfter" Heilung ist evrständlich aber nicht realistisch. Eine Freundin hat das vor ein paar Jahren mit dem Leben bezahlt, weil es ihren Krebs wenig interessiert hat was da sanft angewendet wurde.

    • @40092 (Profil gelöscht):

      Legen Sie doch den Beweis dafür vor, dass "Alternative Heilkunst" jemals den Gesundheitszustand eines Menschen, außer im Rahmen des Placebo-Effekts, verbessert hat. Dann ändert die TAZ bestimmt ihre Sicht. Aber wissen Sie, wie man solche Heilkunst dann nennen würde? Medizin.

      • @Devil's Advocate:

        Ach, bitte, tun Sie doch nicht so, als würde, was immer von Ihnen unter alternativer Heilkunst subsumiert wird, immer versagen und die großartige Schulmedizin nichts als Erfolge zeitigen.



        Kennen Sie keine chronisch kranken Leute, die schulmedizinisch austherapiert sind? Sie GlücklicheR!



        Nur weil sich diverse Ignoranten ihre eigene Sicht auf medizinische Vorgänge zusammenschwurbeln und meinen, sie müssten den Rest der Welt darüber in Kenntnis setzen, ist das doch kein Grund pauschal Naturheilweisen zu diskreditieren.



        Ich kenne genügend homöopathisch und anderweitig "alternativ" Tätige, die geimpft sind, aber wie überall hat die vernünftige Mehrheit halt nicht immer Zeit und Lust parolenschwingend durch die Gegend zu laufen.

  • Weltanschauungsbeauftragter der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern beobachtet Esoteriker.



    - Treppenwitz.

  • Andere Seite: Ich bin viel im Außendienst zu Hause bei Leuten. Bei mir sind es nicht die Esoteriker, sondern es sind die klassischen, überzeugten Christen, jene, bei denen dies wörtlich und bildlich an allen Ecken zum Ausdruck gebracht wird. Also meist eher konservative Leute. Dort soll ich bloß keine Maske aufsetzen, man beschwert sich über den Impfzwang etc. Zahlen habe ich nur subjektive: 100% derer. Aber objektive sind auch in diesem Text der taz auch nicht gefragt.

  • Mich (geboostert) stört diese Zusammenmixerei verschiedener Strömungen und auch die Zementierung des Feindbilds Bayern. Ich halte zwar nichts von Esoterik, und schon gar nichts von der Steiner'schen Schule, aber ich habe bei einer Erkrankung positive Erfahrungen mit einer "sanften" Herangehensweise als Ergänzung der schulmedizinischen gemacht. Mich würde trotzdem interessieren, ob Menschen, die sich auf die Stärkung des Immunsystems spezialisieren, mit gleicher Wahrscheinlichkeit (schwer) an Covid19 erkranken als andere (ich vermute nicht, gehören die doch eher weniger zu den Risikogruppen mit Diabetes, Übergewicht etc.). Noch eine Bemerkung: Wo sind die süffisanten Kommentare zu den hohen Berliner Inzidenzen? Gemäß der Logik von Kommentaren im letzten Jahr müssten die Menschen dort doch alles "Spinner" und Rechte sein?

    • @resto:

      Diese Strömungen mixen sich von sich aus, da ist der Artikel ganz deskriptiv unterwegs.

      Gesunde Menschen können ihr Immunsystem nicht stärken. Höchstens durch Kontakt mit Antigenen trainieren/spezialisieren z.B. bei Impfungen.

      Ansonsten, ja Risikogruppen haben ein höheres Risiko an Covid zu erkranken. Ist das jetzt die Entschuldigung sich nicht impfen zu lassen? Andere sind dick, dann muss ich mich auch nicht impfen lassen?

  • zit.:



    „Ich wurde von ‚Spaziergängern‘ beschimpft“, sagt sie. „Man sagte mir, ich gehörte erschossen und aufgehängt.“

    Wie immer bei dieser Art "Protesten" in den letzten Jahren ist die seltsame Vorstellung, Meinungsfreiheit gelte exklusiv für die "Erweckten".

    Eine weitere gemeinsame "Klammer" ist, dass sie meinen, sich nicht an Gesetze halten zu müssen. Demo anmelden? Sch**** drauf.

  • Auch wenn ich im TAZ FOrum dafür vielleicht gesteinigt wede. Für mich waren Demeter, Esoteriker, Homöopathen und Co. schon immer bei "Blut und Boden" angesiedelt und nicht im "Progressiven Spektrum".

    Wenn die Grünen als Regierungspartei ersnst genommen werden wollen müssen sie sich von diesen Erzkonservativen wissenschaftsfeindlichen Elementen distanzieren.

    • @Michael Renper:

      Volle Zustimmung!

    • @Michael Renper:

      Nee, nicht gesteinigt, eher bedauert, ob dieser einseitigen und erscheckenden Weltsicht. Würd mich mal interessieren wie alt Sie sind...



      Und genau hier ist das Ergebnis dieses Artikels zu sehen. Und wir können sehen, wie es mit der Meinungsvielfalt & Tolleranz steht, in diesen Zeiten...

      • @Zeuge14:

        Sie liegen falsch wenn Sie sagen dieser Artikel hätte M. Renper zu seiner Meinung geführt. Er sagt doch deutlich genug dass er "schon immer" (also seit längerer Zeit) dieser Meinung ist.



        Ich nehme mal an dass er dem entsprechende Erfahrungen mit dieser Klientel gemacht hat. Und ich kann seine Erfahrungen insoweit bestätigen, als auch ich schon seit längerer Zeit inhaltliche und auch personelle Überlappung zwischen Öko, Eso-und Rechtsszene beobachten kann. Darüber wurde auch schon oft in mehreren Medien berichtet.



        Das hat ja sogar historische Bezüge in die 1920er Jahre und die Entstehung des Nationalsozialismus. Alles nichts Neues und alles bekannt. Zumindest wenn man sich da mal gründlich reingekniet und auch mit offenen Augen und Ohren umgesehen und umgehört hat.



        Ja, ich weiß: Solche Erkenntnisse tun weh. Insbesondere wenn man einst Hoffnungen in die Öko-und Alternativ-Szene gesetzt hat. Das ändert aber nichts am Faktum dass Teile dieser Szenen durchaus mit Reichsbürgern et all kompatibel sind. Traurig genug!

      • @Zeuge14:

        Es ist eine wohlbegründete Weltsicht. Wenn man sich die Naziideologie anschaut, findet man auch dort sehr, sehr viel Esoterik.



        Esoteriker driften sehr leicht nach rechts ab, auch wenn sie sich selbst für links halten. Sicherlich nicht alle, aber im Freundeskreis habe ich das selbst erlebt.

        Dafür können Sie mich gerne bedauern.

        Ich bin übrigens 52. Aber was Ihnen jetzt diese Information bringt, weiß ich auch nicht. Ist das wichtig, um in eine Ihrer Schubladen gesteckt zu werden?

        • @PPaul:

          Also, das Alter interessierte mich um den Zeitgeist nachvollziehen zu können, den sie miterlebt haben. Und da sind wir nicht weit auseinander. Danke.



          Es geht um den Artikel, und zwischen Esoterik und Spiritualiät gibts ja auch noch erhebliche Unterschiede. Anthroposophie ist nun eben keine Esoterik z.b.. Und klar "esoterische" und auch spirituelle Erklärungen (oder auch Religion) helfen (leider) gerne bei der Umsetzung von Machtansprüchen. Die kath. Kirche / Islam, was auch immer....usw...



          Nein, es geht bei der genannten Weltsicht eben um "Welt"sicht, Tollerant, Freiheit des anders Denkenden... und nicht - wie im Artikel - aus Freude am Schreiben - darum, verallgemeinernd die von mir Genannten ALLE in einem Topf zu deskreditieren.

          • @Zeuge14:

            "Anthroposophie ist nun eben keine Esoterik" - Was daran denn nicht?

          • @Zeuge14:

            Entschuldigung, aber Rudolf Steiners Ergüsse sind ja wohl Esoterik in Reinform, heftiger geht es ja eigentlich kaum noch!

            • @Saile:

              " Rudolf Steiners Ergüsse sind..." (Saile)



              Sie haben vollkommen recht!



              Alleine die Tatsache dass er - nach eigenen Angaben - seine Erkenntnisse via "Schauungen", also hellsichtigen Eingebungen, erworben haben will weist ihn als Hardcore-Esoteriker seiner Zeit aus.



              Schlimmer als sein aufgeblasener Hellseherfimmel ist allerdings dass er mit seinen Rassentheoremen den Nazis von Anfang an Schützenhilfe leistete. Steiner war ein rassistischer esoterischer Scharlatan.

          • 0G
            05989 (Profil gelöscht)
            @Zeuge14:

            Noch bin ich auch 52... ;)

            Aber 1.: Esoterik, Anthroposophie, Spiritualität und Religion gehören für mich in den gleichen Topf - die fruchtlose Sinnsuche im Übersinnlichen.

            Und deswegen waren die Nazi da schon gut dabei - wobei die Übersinnlich durch naturgesetzlich rassisch ersetzt haben - und heute reichen die sich wieder die Hände.

            Da würde ich nämlich noch Biologismus und Klassismus ins Spiel bringen - und dann sind wir nämlich gänzlich in einem bürgerlichen Wahrheitskanon gefangen.

            Das geht mit dem einfachen Axiom los, dass die Kinder schlau sind, weil es die Eltern ja waren - und wenn die Kinder versagen, waren die Eltern Trottel.

            Das ist der Humus auf dem das alles wächst. Und das war einer der intellektuellen Kerne der 68er: Wir wollen diese vermeintlichen Gewissheiten über Bord werfen und sehen, was uns dann bleibt.

            Und aus dieser Utopie speisen sich die heute lustig schrägen 70er: Ton, Steine, Scherben; Grips Kindertheater, Herr Fressack und die Bremer Stadtmusikanten, Teufel hast du Wind...

            Das gleiche Bürgertum, dass sich schon 1932 an den falschen Hals geworfen hat, tut es jetzt wieder. Und die Querdenker sind nur der sichtbarere Teil.

            Die Hütte brennt seit Jahren - da komme ich immer wieder auf Heitmeyer und das verrohte Bürgertum von 2010 zurück..

            Und ich hab' auch nicht vergessen, wie oft wir noch in den 80ern mit unseren langen Haaren gerannt sind, um nicht verprügelt zu werden, und wie oft wir mit der Polizei am Straßenrand standen, weil Langhaar-Profiling immer noch nicht verboten war... ;)

            Diese Republik bewegt sich im Schneckentempo vorwärts - manchmal kommt's einem wie der Rückwärtsgang vor.

      • @Zeuge14:

        „Die Zeitschrift Demeter bejubelte in den ersten Jahren des Zweiten Weltkrieges die militärischen Siege der Wehrmacht und lobte den Führer in einem Leitartikel von September 1940 wie folgt: „Das soll unser Ziel und unsere hohe Aufgabe sein, gemeinsam mit unserem Führer Adolf Hitler für die Befreiung unseres lieben deutschen Vaterlandes zu kämpfen!“[11]

        Die teilweise Befürwortung der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise durch die Nazis beruhte nicht auf den Inhalten der anthroposophischen Philosophie, sondern auf der vermeintlichen „Ursprünglichkeit“ der landwirtschaftlichen Praxis.[4]

        Neben der seit 1939 bestehenden Kooperation zwischen Anthroposophen und SS zur Errichtung eines biologisch-dynamisch verwalteten Lehrguts auf einem enteigneten Posener Hof konnte die Mitarbeit mit Genehmigung Himmlers und gefördert durch den Leiter des SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamtes, Oswald Pohl, und Günther Pancke an diversen Projekten nach dem Demeter-Verbot 1941 fortgeführt werden. Die nun der SS gehörenden, biologisch-dynamischen Betriebe wurden bis zum Kriegsende weiter bewirtschaftet, und der Anthroposoph und SS-Offizier Franz Lippert beaufsichtigte den biologisch-dynamischen Hof beim KZ Dachau. Der Chef des SS-Rasse- und Siedlungshauptamts, Günther Pancke, hielt die biologisch-dynamischen Landbau bei der Bewirtschaftung des sogenannten Lebensraums im Osten für die einzig brauchbare Wirtschaftsweise „für die zukünftigen Wehrbauern und Bauern im Osten“.[12]“

        • @guzman:

          Gestern erst in Klemperers LTI gelesen, dass "Naturheilkunde" im Dritten Reich propagiert wurde - Tee aus deutschen Kräutern! - und ein Teil der Blut-und-Boden-Ideologie war; Schulmedizin was für undeutsche Schwächlinge.

          Gespräche mit Esos waren für mich immer, nett gesagt, intellektuell ein wenig unbefriedigend, habe die aber toleriert, weil ich sie für harmlose Spinner hielt. So langsam wandelt sich der Blick ...

        • @guzman:

          Nach der Linken verliert demnächste auch die grüne Partei ein Teil ihrer Wähler an die AfD. Putzig.

  • Nun, offenkundig sind ja zu dieser späten Zeit die Leute gewissermaßen unter sich. Also lasst Sie laufen und wenn dabei irgendetwas passiert, dann hat das jeder für sich selbst zu verantworten, denn schließlich war es ja keine Demonstration!

  • Es ist wirklich erschreckend, wie hier die Autorin ein schwarz/weiss Bild malt. Es sei angemekrt, dass nicht alle esoterischen, spirituellen, auf die Stärkung des Imunsystems ausgerichteten, nicht ausschließlich schulmedizinisch orientierten, homöopathisch sich behandelnden, oder Waldorfschulen befürwortenden oder Rudolph Steiner lesenden Mitmenschen Impfgegner sind und sich vor allem in Süddeutschland Alufolie um den Kopf wickeln.



    Im Beitrag fehlt noch eine Zuodnung der Enkel*innen der Latzhosenträger, Yoginis und Körnerfresser...



    Liebe Fr. Moulin, das ist ein vereinfachender populistischer Stil, der der taz nicht würdig ist -und auf der gleichen Erzählebene schwurbelt, wie die Menschen auf der anderen Seite der Strasse. Warum fallen Sie darauf rein. Es liest sich nett, ja und ist unterhaltsam. Aber mit bitterem Nachgeschmack. Schade.Da wünschte ich mir mehr dialogisch Differenzierendes zum Thema Impfgegner. Das wär interessant. Schönen Tag euch.

    • @Zeuge14:

      "Nicht alle Esoteriker" also. Aha. Ich wäre ja sehr interessiert an einer vergleichbaren Menge Gegendemo-Anmeldungen, Pro-Impf-Aufrufen, Bekenntnissen zum Infektionsschutz an entspr. Einrichtungen, öffentlichen Reden auf dem Boden der Fakten, usw. aus dem esoterischen Milieu (mir egal ob die sich jetzt Anthroposophen, Spirituell, Homöopathie-Fans, Natürliche-Abwehrkräfte-Gläubige oder whatever nennen, wir wissen alle, wer gemeint ist). Bis auf die eine Feigenblatt-Zeitungsanzeige von Homöopathie-Herstellern tut sich da aber nichts. Und bis sich das ändert, muss sich die Szene den Querdenker-Schuh wohl anziehen.

      • @neptis:

        Muss man nun schon seine ganzen Mitgliedschaften in Vereinen, Kirchen und Skatclubs offen legen, wenn man an einer antifaschistischen Demo teilnimmt?

        Ansonsten googeln Sie doch einfach mal. Zumindest die Verbände der Anthros haben da klare Aussagen .

        Und wenn man mal anmerken darf. Warum sagen Sie nicht unter welcher Flagge Sie segeln?

    • @Zeuge14:

      " Es sei angemekrt, dass nicht alle (---) Impfgegner sind "

      Das steht auch nicht im Text.

      "das ist ein vereinfachender populistischer Stil"

      Nein, Vereinfachender populistischer Stil ist, einer Autor*in erst etwas in den Text reinzufabulieren, und daraus so eine Aussage abzuleiten.

  • Über die letzten Jahrzehnte hinweg ist diese Szene aber immer schwächer geworden. Als es vor dem Internet noch gegen die WAA Wackersdorf, Mobilfunkmasten, Chlorhühnchen, Agrar-Gentechnik, usw. ging, waren kaum Rechte dabei, dafür konnten die Gurus umso mehr absurde Esoteriker und Verschwörungsgläubige motivieren und hatten die unkritische Sympathie vieler Medien. Insgesamt denke ich kommt mit der Zeit mehr Vernunft ins Volk, ein leichter Fortschritt.

  • 0G
    05989 (Profil gelöscht)

    Ich komm' ja genau da her... und lebe unter anderem deswegen da seit 20 Jahren nicht mehr.

    Menschen, die keine echten Probleme haben, machen sich welche...

    Menschen, die keine Bildung erfuhren, bilden sich solche ein...

    Das Oberland ist voll davon.

    • @05989 (Profil gelöscht):

      Aus dem Oberland kamen auch unter anderem 1919 die rechten Freischärler, die die bayrische RäteRepublik niedergemetzelt hatten.

  • Und schon wieder ein Artikel über die Inmpfgegner - warum bekommen die so viel Berichterstattung, wäre es nicht besser, die einfach zu ignorieren?

    • @Ruediger:

      Ich fürchte dass viele der Spaziergänger nur mitgehen weil sie gegen eine Impfpflicht sind, aus welchen Gründen auch immer (es haben ja auch viele einfach nur Angst vor Spritzen), und gar nicht das nötige Wissen haben um rechte Parolen richtig einzuordnen.

      • @Thomas R. Koll:

        "...und gar nicht das nötige Wissen haben um rechte Parolen richtig einzuordnen."

        Es geht aber im Artikel gerade um die "bürgerliche Mitte". An Zugang zu Bildung mangelt es dort nicht.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Der Zugang zu Informationen bzw. Fakten war noch nie so einfach wie aktuell. Die Nutzung dieser Informationen setzt allerdings einerseits den Willen und andererseits die Fähigkeit voraus, Informationen zu verifizieren. Und genau da liegt der H im Pfeffer.

          • @Kaboom:

            "Informationen" ala Steiner werden doch auch eingeordnet. Nur geht das ab einer bestimmten Verbohrtheit nur noch sehr selektiv.

  • "Verschwörungsgläubige haben oft ein vermeintliches Überwissen, das aus ihrer Sicht nur Erleuchteten zugänglich ist."

    ..so etwas nennt man: psychotisch.!

    • @Wunderwelt:

      "...so etwas nennt man psychotisch." (Wunderwelt)



      NEIN! Während Psychosen schwere Erkrankungen sind für die die Betroffenen nichts können, sind Egozentrik, Überheblichkeit, Arroganz und Ignoranz lediglich Persönlichkeitsmerkmale für die man sehr wohl die Eigenverantwortung trägt.



      Einfacher: Wenn sich jemand wie ein Arschloch verhält, dann kann er sich nicht einfach auf eine Krankheit rausreden.

      • @LittleRedRooster:

        Zum besseren Verständnis: ein psychotischer Zustand ist noch keine Psychose.

        Auch der Zustand der Verliebtheit oder Drogenerlebnisse haben z.T. durchaus psychotische Züge. Gemeinsam ist diesen Zuständen eine Form der "Entrücktheit" oder eine Art Schwebezustand.

        Problematisch bei den Verschwörungsgläubigen ist aber dass sie aus ihrem Zustand eine allgemeingültige Realitätserwartung ableiten.

        (es gab auch mal die Beispiele von LSD-berauschten, die meinten sie könnten fliegen...einige sind dann auch von Dächern gesprungen)...

        Was aber bei Verschwörungsgläubigen problematisch ist, ist der Zustand der Trennung (oder besser Spaltung), der oft in den Glauben mündet über den Anderen zu stehen oder etwas erlauchtes/besseres zu sein. (insofern kann ich die von Ihnen verwendete Vokabel: "Arschloch" auch durchaus nachvollziehen).