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Die Zukunft der GrünenEine andere Baerbock

Wie muss der Plan der Grünen aussehen, um den Absturz in den Umfragen zu stoppen? Baerbock muss in jedem Fall anders auftreten, um zu bestehen.

Kann ein neuer Sprech- und Auftrittsstil ihren Image-Schaden stoppen? Foto: Soeren Stache/dpa

R ichard Nixon, der alte Sack, wurde dank eines legendären Tricks zum US-Präsidenten gewählt. Das zen­tra­le politische Problem 1968 war der Krieg in Vietnam, und Nixon sagte im Wahlkampf auf die Frage, wie man da wieder rauskomme: „Ich habe einen Plan.“ Daran muss ich denken, wenn die Bundesgeschäftsstelle der Grünen jetzt sagt, sie hätten einen Plan, um ihr Problem zu lösen. Nixon hatte selbstverständlich keinen. Die pure Behauptung reichte.

Klar, hoffen manche Grüne, dass die klimakrisenbedingte Katastrophe im eigenen Land alles wieder verändern werde. Jetzt wird erst mal Armin Laschet durchs Dorf gejagt. Aber ohne, erstens, wirklich zu verstehen, was man falsch gemacht hat und was das Problem ist, kann man es nicht besser machen. Das Problem ist der Glaubwürdigkeitsverlust außerhalb der eigenen Partei.

Daraus folgt zweitens: Die Kanzlerkandidatur ist Geschichte. Oder besser gesagt: Zukunft.

Der erste Versuch mit Annalena Baerbock hat noch nicht funktioniert. Die Bundesvorsitzende ist in dieser Woche wieder die unbeliebteste Spitzenpolitikerin im Land. Sogar noch deutlich unbeliebter als Christian Lindner. Das liegt am Stil der Kandidatur, die zu prätentiös und geschwollen daherkam. Es liegt an der Kandidatin, die sich einem großen Teil der Gesellschaft in Rekordzeit über negative Zuschreibungen bekannt gemacht hat. Und es liegt an der fehlenden grünen Krisenkompetenz und einem grotesken Whataboutism.

Ja, es gibt Leute, die ihre undefinierte Männlichkeit durch Ausstoß von Bullshit gegen Frauen festigen wollen, das ist inakzeptabel, aber nicht repräsentativ für die aufgeklärte Mehrheitsgesellschaft. Und wer „Trumpismus“ schreit oder „rechte Dreckskampagne“, der hat keine Ahnung vom Ausmaß der Polarisierung in den USA und wird eine ähnliche Entwicklung hier fahrlässig befördern.

Mehr Habeck ist nicht die Lösung

Also nicht mehr über das Kanzleramt reden. Es geht bei dieser Wahl nicht um die Symbolik des richtigen Geschlechts. Es geht um die Realität der richtigen Politik. So gesehen ist das zentrale Problem, dass es Baer­bock als Person und Stimme nicht gelungen ist, im Zentrum der liberalen Gesellschaft das Vertrauen für eine ernsthafte Klimapolitik auszubauen, die durch das EU-Klimagesetz und das Urteil des Bundesverfassungsgerichts bereits festgeschrieben ist. Die nichtsdestotrotz eine starke Mehrheitskultur braucht, die das trägt.

taz am wochenende

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Konkret ist eine auf Bewahrung von Freiheit und Wohlstand zielende Klimapolitik für viele immer noch eine Drohung. Ja, die Weiter-so-Strategie der Union desavouiert sich in dieser Woche selbst. Aber damit kann man sie noch längst nicht abhaken. Schon übermorgen könnten Union, SPD und FDP wieder Parkplätze verteidigen. Und dann muss ein großer Teil der Mitte sagen: Quatsch, wir folgen Frau Baerbock. Danach sieht es nicht aus.

Manche Grüne scheinen zu hoffen, man brauche einfach mehr Habeck und weniger Baer­bock. Mehr Habeck auf jeden Fall. Der zweite Spitzenkandidat kam diese Woche super an, das liegt nicht nur an seiner – offenbar in der Partei solitären – Krisenkommunikationskompetenz, sondern auch an den Rauf-und-runter-Bedürfnissen von uns Medien.

Doch weniger Baerbock wird nicht klappen. Alle, die grünes Blut gerochen haben, werden nicht lockerlassen, da wären sie ja schön blöd. Würde man sie sogar austauschen, wie Böswillige raten, würde man sich selbst vollends k.o. schlagen. Es gibt nur eine Lösung. Es braucht nicht weniger Baerbock, sondern eine andere Baer­bock – anders auftretend, anders sprechend.

Wie soll das gehen? Das weiß ich doch nicht. Aber es ist der einzige Weg.

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Peter Unfried
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Chefreporter der taz, Chefredakteur taz FUTURZWEI, Kolumnist und Autor des Neo-Öko-Klassikers „Öko. Al Gore, der neue Kühlschrank und ich“ (Dumont). Bruder von Politologe und „Ökosex“-Kolumnist Martin Unfried
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82 Kommentare

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  • "Ja mach nur einen Plan,



    sei nur ein großes Licht



    und mach noch einen zweiten Plan,



    gehn tun sie beide nicht."

    ... schade würde Max Frisch meinen ...

  • @Maria2

    Mit "schlau sein" hat das nix zu tun. Was zählt sind Posten, Diäten und Pensionsansprüche und das gute Gefühl etwas Macht zu haben und sich als Leistungsträger der Gesellschaft zu sehen.

    Selbstverständlich werden SPD, Grüne und FDP gern mit der CDU koalieren und ihre Plätze unter dem Füllhorn des Steuerzahlers einnehmen.

  • Dieser Artikel ist eine Enttäuschung - am Ende steht, der Autor hat auch keine Idee.

    • 6G
      68514 (Profil gelöscht)
      @meerwind7:

      Naja, immerhin schreibt er, dass Klimapolitik eine starke Mehrheitskultur braucht, die das trägt. Und genau das sieht er ja noch nicht, weil eine auf Bewahrung von Freiheit und Wohlstand zielende Klimapolitik für viele immer noch eine Drohung ist. ... Auch wenn das sehr allgemein klingt... Wahrscheinlich können sich viele mit bevorstehenden notwendigen Änderungen noch nicht anfreunden, weil sich prinzipiel in der Lebensweise etwas ändern muss. Bekanntermaßen leben wir nicht gerade resourcenschonend. Aber wer gibt schon gerne liebgewordene Gewohnheiten auf? Solange man es sich leisten kann? Ändern muss sich aber einiges, z.B. im Konsumverhalten, was ja an sich schon ein weites Feld ist. Oder im Mobilitätsverhalten, wozu aber auch infrastrukturelle Voraussetzungen geschaffen werden müssen.

      • @68514 (Profil gelöscht):

        "Und genau das sieht er ja noch nicht, weil eine auf Bewahrung von Freiheit und Wohlstand zielende Klimapolitik für viele immer noch eine Drohung ist."

        Nicht unbedingt eine Drohung. Es klingt mehr nach dem nixonschen "Plan", der überhaupt keiner war. In Wahrheit kannte Nixon eben genau so wenig den Weg aus Vietnam wie möglicherweise die Grünen wissen, wie man wirksamen Klimaschutz OHNE Wohlstands- und Freiheitsverluste realisiert. Wenn man die Grünen fragt, wie genau "auf Bewahrung von Freiheit und Wohlstand zielende Klimapolitik" aussehen soll, dann kommt meist zuvorderst ein großer, tief in den gewöhnlichen Lebenswandel eingreifender Strauß von Einschränkungen - die mensch natürlich am besten freiwillig eingehen sollte. Tut mensch das aber nicht, ist die autoritäre Variante immer im Anschlag, und dann wird halt erzwungen, was freiwillig nicht passiert. Freiheit? Wohlstand? Hmm...

        Es ist halt ein wenig wie mit dem Sozialismus: Freiheit und Wohlstand, die er verspricht, sind der Regenbogen am Ende einer steinigen Strecke, von der nicht klar ist, wie lang sie sein wird, wohl aber, dass sie mit Unfreiheit und Entbehrung nur so gespickt ist. Wie perfekt kann ein Regenbogen sein, dass er Mehrheiten für den steinigen Weg schaffft?

        Davon abgesehen hat die Menschheit in der Vergangenheit noch nie dadurch überlebt, dass sie das langfristig "Richtige", kurzfristig entbehrungsreiche tat, sondern sich immer auf ihre Improvisationskunst verlassen, mit veränderten Verhältnissen klarzukommen. Das müsste man ihr erstmal abgewöhnen.

  • Immer dieser Geschlechter-Kappes.



    Wird Leaschet zur Zeit auch angegangen, weil er ein Mann ist?

    • @drafi:

      Ja, wird er - halt indirekt, indem umgekehrt Baerbocks Vorteil KEIN Mann zu sein, hervorgehoben wird. Auch gibt es viele persönliche Angriffe gegen ihn, die das "alter weißer Mann"-Klischee verwenden und ihn z. B. als Teil einer altbackenen, wenig meritokratischen Kungelgesellschaft darstellen, den man gewöhnlich in der Feminismus-Terminologie als "Old Boys Club" framen würde.

    • @drafi:

      Sowieso.



      Alter weißer Mann und so.

  • 3G
    37970 (Profil gelöscht)

    Warum sollte man sich als halbwegs vernünftiger Mensch Sorgen um das Schicksal von Frau Baerbock oder den Grünen machen? Seit die in Hessen bzw. Sachsen-Anhalt Regierungsmitglieder sind, hat sich dort NICHTS zum Besseren geändert; und als sie es im Bund waren, gab es (u.A.) die Unterstützung des Bush-Krieges gegen den Irak und Hartz-IV.

    • @37970 (Profil gelöscht):

      Und deswegen soll ich jetzt Union, SPD oder FDP wählen? Was haben die auf die Reihe gebracht? Und was haben die alles verbockt? Alleine die Menge an "Affären", die die Union in einer Legislaturperiode hin bekommt, ist schon sehenswert.



      Hartz IV war gut gedacht, hätte aber frühzeitig nachgebessert werden müssen. Stattdessen hat sich die Union die niedrigeren Arbeitslosenzahlen selbst auf die Fahne geschrieben und alle Probleme ignoriert.



      Jetzt, nachdem Union, SPD und FDP nichts gemacht haben, wird den Grünen ein Strick aus der Idee der SPD gedreht. Sind das nicht genau die falschen?

  • Grünen-Absturz? Mit Annalena Baerbock liegen die Grünen z.Zt. in Umfrageergebnissen 11 bis 12 Prozentpunkte über den Ergebnissen der letzten Bundestagswahl 2017! CDU /CSU hatten 2017 zusammen 33 %, sind aktuell mit durchschnittlich 29% eindeutig die Looser neben der SPD.



    Wenn die Grünen und SPD schlau sind , koalieren sie nicht mit der CDU. Diese müsste sich dann endlich mal Mehrheiten erarbeiten. Wenn dann auch nur ein Hauch von Korruptionsverdacht auf diese Partei fällt, wären sie weg vom Fenster. Ein Traum.(Apropos Korruption: Bin schon jetzt gespannt welche CDU/CSU Abgeordneten sich nach der Flutkatastrophe wieder die Taschen vollmachen mit Provisionen für Aufträge an Bau-und Rückbaufirmen )

  • Wer hat denn die Baugenehmigung für das Megakohle Kraftwerk Datteln erteilt. Wer hat die Erweiterung des Braunkohleaabbaus Garzweiler 2 genehmigt. Und wer hat das OK für die Rodung des Hambacher Forst gegeben. Richtig, es waren SPD und Grüne in NRW.

    Und als das OVG Münster die Baugenehmigung des Megakohlekraftwerks untersagt weil es zu nah an Wohngebiet gebaut wurde, hat Rot/Grün in NRW einfach ein Gesetz geändert und die Baugenehmigung trat wieder in Kraft

    Und jetzt, der Hambacher Forst wird nicht gerodet und Garzweiler 2 wird nicht erweitert. Eine Enscheidung der Bundesregierung aus Union/SPD.Die Grünen haben dazu gar nichts dazu beigetagen.Weder im Bund noch im Land.

    • @Dortmunder:

      Nein, SPD und Grüne haben die Rodung des Hambacher Forstes nicht genehmigt. Das lag gar nicht in deren Zuständigkeit. Das Gelände war damals schon Privatbesitz und die Pläne wurden viel früher beschlossen.



      Die Grünen haben damals noch einen Teil des Forstes retten können, mehr stand nicht in ihrer Macht.

      Dass Sie die Rodung genehmigt hätten ist schlichtweg gelogen. Oder kann man diese angebliche Genehmigung irgendwo finden?

    • @Dortmunder:

      Yes...die Union bezahlt das auch sehr teuer!Für die Abschaltung von Braunkohlekraftwerken und die Schließung der Tagebaue gibt es feste Entschädigungen, die ohne Auktionen verteilt werden. RWE erhält insgesamt 2,6 Milliarden Euro, für die ostdeutsche Leag sind 1,75 Milliarden Euro vorgesehen.Dirk Jansen vom Umweltverband BUND sagt: "Die jetzt jetzt gegen Entschädigung zur Abschaltung vorgesehenen Steinkohlemeiler waren in den letzten Jahren wegen der massiven Überkapazitäten am Markt kaum noch ausgelastet." Quelle WDR



      Die Union als Betreiber des Umweltschutzes darzustellen grenzt an Realitätsverlust.

    • @Dortmunder:

      Das ist alles richtig, was Sie sagen. Aber verhindert das die Faktenresistenz grüner WählerInnen? Vielleicht wissen die das sogar alles. Aber richtige Fans orientieren sich am Bauchgefühl.

  • Tja, wie will sie anders auftreten?

    Egal was sie macht, den gewaltigen Kompetenz-Vorsprung, den z. B. Wagenknecht hat, wird Baerbock niemals aufholen können.

    Auch Seriosität nimmt man Baerbock nicht ab.

    Wäre Habeck besser?

    Die Grünen haben seit vielen Jahren kein echtes Spitzenpersonal mehr.

    Avanti Dilettanti!

    • @shantivanille:

      welchen kompetenzvorsprung soll fr. wagenknecht denn haben?

      ok, sie hat auch ein sinnbefreites buch geschrieben - schon vor annalena

      und sie hat ein gigantisches "aufstehen" inszeniert und ebenso grandios versemmelt

      big deal, huh?

      • @petronius_arbiter:

        Sahra Wagenknecht konnte in ihrem Buch immerhin selbst denken.

        Sie ist auch fitter in Interviews.

        Und wirklich brilliant ist sie in Diskussionen.

        Mir imponieren ohnehin eher Menschen, die mal was versuchen, auch wenn sie scheitern.

        Und ich gehöre nicht zum Wagenknecht-Fanclub.

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - legt nach -

    “ Eine Frage - eine Antwort

    Es braucht eine andere Baerbock...[....]"Wie soll das gehen? Das weiß ich doch nicht. Aber es ist der einzige Weg."



    ... und der einzige Weg führt durch Watt und Schlamm.“

  • Manche Leute denken ja, dass es bei dem Kandidatenduell Baerbock vs. Laschet um eine Entscheidung über grundlegende Richtungen der Politik oder gar die Rettung vor dem Klimawandel ginge.

    Aber man sollte die Dinge sehen, wie sie sind: Die beiden kämpfen darum, wer in der kommenden Schwarz-Grünen (oder Grün-Schwarzen) Koalition der Seniorpartner sein darf.

    Die Frage ist: Weiterwursteln wie bisher mit oder ohne Heizpilzverbot?

    Mehr ist leider nicht dahinter.

    • @Florian K.:

      Deutschland ist das Zugpferd der EU. Wir sind eben nicht ei kleines unbedeutendes Land, sondern Vorreiter einer der wichtigsten Regionen der Welt.



      China ist beispielsweise nur die Werkbank der Welt. Wo sitzen denn die Auftraggeber und Kunden?

    • @Florian K.:

      Das schlimme ist, Sie haben recht.

    • @Florian K.:

      Der Klimawandel wird nicht in Deutschland entschieden dafür ist Deutschland mit weniger als 2% globale CO2 Emissionen einfach zu klein



      Man sollte akzeptieren dass der Klimawandel auf jeden Fall kommen wird, denn es ist extrem unwahrscheinlich dass Schwellenländer ihren zukünftigen Anstieg an CO2 aussetzen werden, Auch die wollen sich entwickeln

      • @Paul Rabe:

        Nein, gemeinsam mit China und den USA sind die EU für den größten Anteil an Treibhausgasen verantwortlich. Alle drei sind durch die Globalisierung eng verknüpft, positive Veränderungen hier machen einen Riesenunterschied.

        Während im Niger pro Person nur 200 Kilo Klimagase im Jahr erzeugt werden, führt unser Extremkonsum und unsere Extremproduktion zu 9-10 Tonnen im Jahr.



        Details siehe hier:



        www.klimafakten.de...ten-co2-ausstosses



        Noch gilt die Bundesrepublik als relativ seriöses Land. Schließlich verfügt die noch-Kanzlerin über eine innere Nähe zu Arktis und Nordpol.



        Nun gilt es also zu entscheiden, ob wir ein Vorbild oder wie der Trump-Clan als abschreckendes Beispiel wirken möchten. Selbst bei zweitklassigem Personal empfinde ich keine Qual der Wahl.

      • @Paul Rabe:

        Da bin ich ja voll bei Dir.

        Die Baerbockfans in den Kommentarspalten und auch in meinem Bekanntenkreis tun halt immer so, als wäre mit Baerbock das Klima gerettet und mit Laschet quasi die letzte Chance verpasst, das Klima zu retten.

        Ich wollte darauf hinweisen, dass Laschet und Baerbock ohnehin zur zwei Seiten der gleichen Medaille sind.

        • @Florian K.:

          Und da haben Sie auch recht.

        • @Florian K.:

          Das Klima wird international oder global "gerettet" oder eben nicht. China, Indien, die USA, vielleicht noch Russland entscheiden, ob eine Abkehr der fossilen Energiepolitik stattfindet. Deutschland ist wie die EU bald nur noch Absatzmarkt für entsprechende Produkte und Lösungen.

          Dass Frau Baerbock da einen guten DEAl für Deutschland rausholt, glaube ich nicht. Schon die bisherigen Verträge gestatten den "Entwicklungsländern" Indien und China eine enorme Steigerung des CO2-Ausstoßes während wir sparen sollen. Es geht somit eher von Umverteilung von Arbeit & Wohlstand von West nach Ost. Deutschland braucht wohl eher Interesse an nationaler Stärke, was eine grüne Kanzlerin definitiv nicht im Blick hat.

          • @TazTiz:

            Große Teile des Ausstoßes von Indien und China ist UNSERE outgesourcte Industrie.

  • "die Wahlkampfmaschinerie...ist leider auch bei den Grünen momentan wie die der alten weißen Männer"

    ach?

    und wie sähe die der jungen grünen frauen aus?

    ich wäre ja schon glücklich, wenn wir alle mal mit diesen bullshit-slogans aufhören könnten

  • Jeglicher grüner Zweckoptimismus geht am Zeitgeist vorbei. Die Zumutungen an die Wähler müssen viel ehrlicher artikuliert werden. Als sich der junge John F. Kennedy 1960 zur Wahl stellte, bewarb er sich wie folgt:



    "Ich betrachte es als meine Pflicht, Ihnen nicht nach dem Mund zu reden, sondern Ihnen zu dienen, und nach meinem Urteil sollte im Jahr 1960 ein Präsidentschaftskandidat bereit sein, den Menschen die Wahrheit zu sagen, und die Wahrheit ist, dass das, was wir tun, bei weitem nicht ausreicht."



    Bei uns beschwichtigen sie alle, der ewige Lavierer Laschet vorneweg.



    Die seit Jahrzehnten erforschte Klimakrise muss zu genauso strengen Auflagen führen wie das im Vergleich dazu fast harmlose Virus.



    Die Grünen wissen das, aber



    Ihr Programm riecht zu sehr nach aftershave, will keinen verprellen. Selbst der CO² Preis - höher als bei den anderen - entspricht nicht den Erfordernissen.



    Es muss deshalb so hart und klar wie möglich die verzweifelte Lage herausgestellt werden, in der sich Planet und Menschen in Dürrezonen, auf den Maldiven, ja, jetzt selbst in gemäßigten Klimazonen befinden.



    Optimismus ist schlichtt unglaubwürdig, auch wenn wir morgen Milliarden Bäume pflanzen oder schon heute in einer Kultur der Verantwortung (die der neoliberale Individualismus zerstört hat) alle Verbrenner gegen Elektromopeds eintauschen würden. Das Klima wird erst nach sehr langer Zeit positives Feedback geben können.



    Die Mehrheit der Menschen glaubt nicht, dass wir das 2 Grad Ziel noch erreichen werden, und etwa ein Viertel der Wähler hat rein gar nichts kapiert (gerade die, die nun so erschrocken tun).

  • WER gewinnt denn in einem CDU Stammland schon seit Jahren gegen die CDU ?



    Genau: Winfried Kretschmann.

    Die Grünen brauchen weniger Baerbock und mehr "Kretschmann" wenn sie ernsthaft gegen die Union antreten wollen.

  • Es würde gewiss schon helfen, nicht Wasser zu predigen und Wein zu saufen ...

  • 9G
    90454 (Profil gelöscht)

    Ich finde die Grünen müssen aufhören zu versuchen es allen Recht zu machen und jetzt mal auf Attacke umschalten. Ruhig auch mal mit harten Ansagen. Ja, Benzinpreis wird steigen, gewöhnt euch dran, fertig. Sie wollen gerade Volkspartei sein und keine Wähler verschrecken, aber ich glaube viele Leute wissen das wir Veränderung brauchen, erstens für den Klimaschutz, aber wir brauchen auch dringend gesellschaftlich Veränderungen. Wenn man dann ein paar Ü60 Jährige verschreckt, die CDU oder CSU wählen, dann ist das eben so. Aber ich glaube Baerbock und die Grünen würden mehr Erfolg haben wenn sie wesentlich selbstbewusster und konsequenter ihr Programm durchziehen und den Leuten auch klar machen: Wohlstandssicherung ist nicht Prio 1 bei uns, Zukunftssicherung ist uns wichtiger. Also, bitte, los: Attacke!

    • @90454 (Profil gelöscht):

      Hallo Carsten, ich bin zwar bald 70 Jahre alt, habe aber noch nie! CDU gewählt. Auch in meinem Alter ist mir die Zukunftssicherung sehr sehr wichtig. Unser Planet leidet und es muss endlich einer anfangen und, wie Sie sagen, "harte Ansagen" machen.

    • @90454 (Profil gelöscht):

      "Ich finde die Grünen müssen aufhören zu versuchen es allen Recht zu machen"

      Dann werden sie eben auch nicht von "allen" gewählt, sondern nur von den Grünen Kern Wählern.



      Das sind aber kaum mehr als 10%....

      Wenn man über 20% kommen will (wie zB die GRünen in BW) dann wird man auf die Wünsche von den Wechselwählern eingehen müssen oder man bekommt deren Stimmen nicht.

      • @Paul Rabe:

        Nach Umfragen halten eine krasse Mehrheit der Bürger krasse Maßnahmen zum Klimaschutz für angebracht, auch wenn ein Teil danach immer jammert.



        Die Grünen haben sich schon vor 30 Jahren dafür eingesetzt, das ist ihre DNA, das ist ihr Bar-Code, die riechen direkt nach Wald. Und in dem sollte jede seltene Art gerettet werden, das machte sie bisher so glaubwürdig.



        Deshalb hätte Baerbock sich am besten auf den nächsten Baum im Dannenröder Forst klettern und die Autobahn verhindern sollen. Die Botschaft: Hey Leute, ich komme von der Basis. Das Zeug mit Völkerrecht und Schweinestall (im Vergleich zu Habeck) war voll daneben, das ist dieser kümmerliche Versuch einer neoliberalen Selbstaufwertung, der nichts bringt, aber voll dem Zeitgeist entsprach. Damit hat sie gleich alle Ex-Hippies und Punks verloren, gefühlt die Hälfte der Bevölkerung. Wenn die Grünen trotzdem noch bei 20% in den Umfragen stehen, ist das Potential nach oben beträchtlich, bei d e r Konkurrenz!

        • @Ataraxia:

          Das Problem ist immer, WELCHE krassen Maßnahmen der Einzelne hinzunehmen bereit ist. So abstrakt ist es sicher nicht schwer, dafür Mehrheiten zu bekommen. Schließlich kann sich Jeder einen Strauß "krasse" Maßnahmen ausdenken, die ihn jetzt nicht so sehr stören würden. Der Eine findet vielleicht krasse Maßnahmen gegen Autoverkehr gut, weil er ein begeisterter Bahn- und Radfahrer ist, aber er isst schon gerne Fleisch. Der andere findet es ok, wenn die stinkenden Braunkohlemeiler SOFORT stillgelegt werden, kauft dann aber lieber französischen Atomstrom, als den vollen Preis der Abschaltung zu zahlen - und eine Überlandleitung im Garten will er schon mal gar nicht haben. Wir haben letztens erlebt, wie sich Klimaschutz am Artenschutz die Zähne ausbeißt (obwohl es den gefährdenten Arten bei 3 Grad mehr auf Dauer auch nicht besser ergehen würde). Und weitere Konflikte selbstunter Altruisten werden folgen.

          Es doch letzlich so, dass die allermeisten Menschen irgendwo NIMBYs sind: Jeder hat seine ganz persönlich gestaltete "back yard", die er für das Große Ganze nicht untergepflügt sehen will. Und die Grünen vermittelten früher den Eindruck, dass ihnen dieser jeweilige Garten sch...egal ist (BEVOR sie begannen die Morgenluft der Mehrheitsfähigkeit in der Moderierung zu wittern). Das macht Angst. Deshalb ist auch die vage Ansage, "krasse" Klimapolitik zu machen, deutlich leichter zu verkaufen, als wenn man mit den Einzelmaßnahmen hausieren geht, aus denen diese Klimapolitik zwangsläufig bestehen würde. Aber um so ehrlich konsequent "Grün" zu sein, wie Sie das fordern, müsste man eben genau das tun - und die Stimmverluste hinnehmen, die das bringt.

  • "Ich habe einen Plan "



    Macht nix!

  • Der falsche Kanditat bleibt auch mit anderem Auftreten der falsche Kandidat. Wer lässt sich von etwas mehr Komödiantenstadel bescheißen? Glauben die wenn man das Stück wechselt wirds besser?

    Gestern habe ich A erzählt, funktionierte nicht, also erzähle ich ab morgen B?

  • Die Baerbock muss einfach endlich mal Zähne zeigen, und in den Angriffsmodus umschalten.

    Nur noch die Abteilung Attacke kann sie einigermaßen retten, sonst sehe ich schwarz.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      "Nur noch die Abteilung Attacke kann sie einigermaßen retten"

      Kommt "Attacke" bei den Deutschen wirklich gut an? Hat Merkel mit "Attacke" ihre Wahlen gewonnen oder nicht doch mit besonderer Ruhe und einer emotionslosen, sachlichen Art ?

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Herbert Eisenbeiß:

      ne, sie braucht nen Plan und zwar einen radikalen. Nix mit weichgespülten Forderungen. Und dazu muss sie eine Vision vermitteln, wo es hingehen soll. Global. Sie will Bundeskanzlern eines der wichtigsten Länder der Welt werden. Da muss auch Vertrauen da sein, sonst gibt uns keiner mehr sein Geld...

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Genau so etwas ist eine Attacke.

    • 9G
      90454 (Profil gelöscht)
      @Herbert Eisenbeiß:

      Zustimmung!

  • Kontext: Als Annalena Baerbock ihre Kandidatur verkündet hat, waren die Grünen bei 20%. Jetzt sind sie bei 18%.

    Die Grünen sind durch Baerbock nicht abgestürzt. Sie konnten nur den Höhenflug nicht halten.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Ein schönes Beispiel dafür, dass Kompetenz keineswegs an die Spitze führt. Sehr bedauerlich.



    In meinem Umfeld ist niemand für Baerbock, aber viele für Habeck.

    Baerbock als Kanzlerkandidatin wird den Grünen eindeutig jede Menge Stimmen kosten. Wird das trotzdem durchgezogen?



    Dann ist nämlich eine Koalition aus CDU/CSU, SPD und FDP sehr wahrscheinlich.



    Die Maskenaffäre ist vergessen?



    Ebenso wirecard und CumEx?

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Die Maskenaffäre ist vergessen?



      Ebenso wirecard und CumEx?

      Mit Sicherheit - leider.

  • ich gehe noch weiter ...

    es braucht die grünen überhaupt nicht mehr.

    wofür wirklich ?



    für eine sozialere gerechtigkeit ?



    das hat die spd ebenso verstanden und die wahren helden des landes im letzten jahr identifiziert.

    für ein umschwenken in der priorisierungspolitik ?



    das hat die spd ebenso verstanden.

    die grünen werden iom höchstfall die rolle eines appendix erhalten.

    nicht für wirtschaft, nicht für umwelt ... für bildung.

    • @adagiobarber:

      "ich gehe noch weiter ...

      es braucht die grünen überhaupt nicht mehr.

      wofür wirklich ?"

      Das frage ich mich auch. Wir brauchen keine Schaumschläger. Wann begreift dieses etablierte Bürgertum der GrünenwählerInnen endlich, dass Klimapolitik ein linkes Projekt ist und kein Etikettenschwindel des Kapitals, das den Neoliberalismus mit Begriffen wie "grüner Marktwirtschaft" retten will?

  • Annalena muss es sein lassen zu argumentieren und zu reden wie ein Kandidatin. Vielleicht sollte Sie sogar sagen, dass das mit der Kanzlerschaft derzeit nicht realistisch scheint.



    Gefallene Engel die das zugeben, denen verzeiht man; das macht sie sympathisch und wählbar, da wieder als Mensch wahrgenommen.



    Der Sockel war zu hoch. Fertig! Also runtersteigen und jene Rolle annehmen, die die letzten drei Jahre erfolgreich war: CDU/SPD inhaltlich vor sich hertreiben ohne allzu offenen vorgetragenene Machtanspruch, aber seriös lösungsorientierte Alternative. Machtanspruch, also Kandidatinnenrolle nach vorne tragen und krampfhaft verteidigen lenkt von drängenden inhatlichen Themen zu sehr ab. Und Söder und Konsorten haben weniger Angriffsfläche.



    Kurzum: Wahlkampf und Kandidatin wieder erden, dass das dann läuft und sie das kann ist längst bewiesen.

  • Grotesker Whataboutism? Ich sehe hier eher die beiden Spielarten der Selbstgerechtigkeit.

    Bei den Konservativen sieht sie bekanntermaßen so aus: Es ist erwiesen, dass die Progressiven auch nicht perfekt sind -- Beispiele gibt's genug. Also müssen sich Konservative gar nicht erst anstrengen, was zum Beispiel Klimaschutz anbelangt.

    Die Selbstgerechtigkeit der Progressiven wiederum zeigt sich in ihrer Unfähigkeit, sich selbst und anderen Progressiven ihre Fehler zu vergeben. Auf diese Weise tendiert die politische Linke dazu, sich immer mal wieder aufzuspalten. Und die Konservativen brauchen sich nur noch zurückzulehnen und Popcorn futternd zuzusehen.

    Auf diese Weise wird es schwierig für Progressive, sich gegen konservative Attacken angemessen zur Wehr zu setzen. Denn die Schuldgefühle ob der eigenen Unperfektion schreien gar zu laut in ihren Köpfen herum.

    Wem trauen Sie das Krisenmanagement eher zu, Baerbock/Habeck oder Laschet?

  • ....die Wahlkampfmaschinerie - die ist leider auch bei den Grünen momentan wie die der alten weißen Männer...Was passiert gerade?

    - alles ist wenig einfallslos, man beachtet den Konatext nicht, z:B. Wattwanderung bei Flutkatatstrophe - das ist doch wohl auch nicht gerade empathisch oder sonstwas

    - Alleinkämpfertum: ich finde Habeck und Baerbock sollten viel mehr im Duo auftreten, da ist viel bessere Kommunikation mit standup-Reflexion möglich - das war und ist doch das große Pfund

    - die Anfeindungen von Annalena Baerbock müssen aus anderen Reihen, auch den eigenen der Grünen viel besser kommentiert werden, ein Institut (mir ist der Name entfallen) hat nachträglich Zitate authorisiert, auch weil es Allgemeinwissen der Grünen ist. eins!!!

    - last not least - ja Robert wäre besser gewesen - jetzt wohl auch nicht: das Frauenthema hätte hinter der Klimakrise zurückstehen müssen, das hat die ganze Partei eigentlich verbockt ...nun ja - von mir hätte ich das auch nicht gedacht, dass ich das tatsächlich als alte Feministin so sagen müsste - aber ja, es heißt jetzt extrem flexibel und wachsam/achtsam sein, nichts wäre schlimmer als eine schwarz-rot-gelbe Koalition!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    Noch etwas zu dem Thema kollektive Traumatisierung, wie die Klimakrise, Pandemie, Flutkatasthrophe - eine besondere und neue Perspektive ist darin zu sehen, dass wir Opfer und Täter gleichzeitig sind (eben nicht wie bei Einzel-Traumatisierungen erst Opfer und im schlimmsten Falle später auch Täter - oder in dem Modell des Drama-Dreieckes auch hier nacheinander) .. das impliziert neue Überlegungen,neue Kommunikation und neue Denkmodelle und Überprüfung von alten Glaubenssätzen, z.B. der Zweck heiligt die Mittel: JA.

    • @Evelyn Schwirkus:

      Klar - “…



      - Alleinkämpfertum: ich finde Habeck und Baerbock sollten viel mehr im Duo auftreten, da ist viel bessere Kommunikation mit standup-Reflexion möglich - das war und ist doch das große Pfund!“ ABER HALLO - 🙀😱 -

      "Ich Völkerrecht - du Schweinebauer" Annalena Baerbock und Robert Habeck im NDR Interview | Schweine



      www.youtube.com/watch?v=nOMW8Kn4OLw

      kurz - Kommt doch prima! - 🤣 - wa!

      • @Lowandorder:

        Danke für den Link 👍👍👍

      • 3G
        37970 (Profil gelöscht)
        @Lowandorder:

        "www.youtube.com/watch?v=nOMW8Kn4OLw" (Lowandorder)

        Danke schön für den Link zu der naseweisen Sadistin und dem masochistischen Filosofen.



        Herrlich!

      • @Lowandorder:

        :-) Daran habe ich bei diesem Spiegelstrich auch gleich gedacht.

        Vielleicht war es angebracht, sie nur noch allein auftreten zu lassen, sonst hätte sie sich um Kopf und Kragen geredet.

        • @rero:

          ja und...



          ich meinte es ernsthaft - das ist eine nader Form der politischen Kommunikation -



          ich farge mich eher warum sich Habeck nach der nach Baerbocks Nominierung zurückgezogen hat - doch beleidigt, das wiederum hätte Baebock und die Partei einforden müssen

          • @Evelyn Schwirkus:

            Auch wenn es mit Komik rüberkommt - wir meinten es Ernst.

            Dieses gemeinsame Interview legt nahe, dass Baerbock es auch verbockt hätte, wenn sie mehr zu zweit aufgetreten wären.

            Dabei räume ich bereitwillig ein, dass ihre Darstellung der vereinbarten Rollenverteilung entsprach: er der bodenständige Prakmatiker, sie die intellektuelle Ideologin.

            Weshalb Sie bei Habeck auf beleidigt kommen, ist mir nicht nachvollziehbar.

            Hätte Habeck sich nicht etwas zurückgezogen, hätten die Wähler_innen den Eindruck bekommen, sie kann es nicht alleine.

            Kanzlerwerden ist nun mal eine Ein-Frau-Show.

            Das weiß auch Baerbock. Dass er sich zurückzieht, war mit Sicherheit vereinbart.

            Habeck hätte andernfalls den Vorwurf zu hören bekommen, er spiele Mentor oder Patriarch.

            Und nach der Wahl hätte er dann den Schattenkanzler gespielt?

            Einen Wahlkampf wie den "alter weißer Männer" sehe ich auch nicht.

            Sie hat doch immer herausgestellt, dass sie Frau und Mutter ist.

            Eine andere Form der politischen Kommunikation hat sie durchaus gehabt.

            Darauf beruhte auch ihr Erfolg.

  • Das klingt nach Austausch ohne austauschen....

  • Ursula Wöll , Autor*in ,

    Zur Kolumne "Eine andere Baerbock" von Peter Unfried



    Ursula Wöll



    Ja, die Kandidatin müsste 'anders auftreten', nämlich ohne Stöckelschuhe. Wer heute noch diese Fußquäler trägt, ist doch wohl etwas überangepasst bzw. nicht auf der Höhe der Zeit. Also runter von der Höhe der Stöckelschuhe, um zu zeigen, dass man Mut hat, sinnvolle Themen anzupacken. Es müssen ja als Ersatz keine Turnschuhe sein, liebe Annalena.

    • @Ursula Wöll:

      Ich finde, alle Bundeskanzler-Kandidaten und Kandidatinnen sollten High Heels tragen.

      • @Jim Hawkins:

        Laschet würde zumindest an Größe gewinnen.

      • 3G
        37970 (Profil gelöscht)
        @Jim Hawkins:

        Super Idee!



        Aber warum nur die "Bundeskanzler-Kandidaten und Kandidatinnen"?



        Warum nicht auch alle KanzlerInnen und sonstigen RegierungschefInnen?



        Sarkozy und Berlusconi sind schon mit gutem Beispiel vorangegangen ...

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Jim Hawkins:

        Müssen die auch:



        Laschet 1,72 m; Scholz 1,70 m; Baerbock 1,65 m

        wie sollen die sonst bestehen gegen:

        Söder 1,94 m; Merz 1,98 m

    • @Ursula Wöll:

      Sie meinen, wenn Frau Baerbock keine Stöckelschuhe trägt und daher nicht so hochgestiegen aussieht, kann sie nicht so tief fallen?

    • @Ursula Wöll:

      Hmm. Bei einer Frau als erstes die Kleidung kritisieren. Ist das Ihr Ernst oder sollte es ein ironisches Wortspiel sein, dass ich nicht verstehe.

      Es erinnert mich an den australischen Fernsehmoderator, der ein Jahr (!) des gleichen Anzug getragen hat und niemandem (!) ist es aufgefallen. Bei Frau reden wir über Schuhe und bei Männern über Kompetenz?

      Bis gerade eben hätte ich nicht sicher sagen können, welche Schuhe AB üblicherweise trägt.

    • @Ursula Wöll:

      Das mit den Schuhen ist mir bei Baerbock schon immer als wenig "schwesterlich" aufgestoßen. (Dagegen trägt Frau Merkel bequeme Schuhe mit guter Standfestigkeit.) Allerdings hat das Stöckelschuhetragen nichts mit meiner Meinung zu Baerbock zu tun, nämlich dass sie viel zu wenig kompetent ist, um über das Wie der anstehenden Veränderungen irgendetwas zu sagen zu haben.

    • 3G
      37970 (Profil gelöscht)
      @Ursula Wöll:

      Gaaaanz toll, verehrte Frau Wöll, dass Sie auf Frau Baerbocks Stöckelschuhe hinweisen und diese als "überangepasst bzw. nicht auf der Höhe der Zeit" erbarmungslos brandmarken.



      Bezeichnend, verehrte Frau Wöll, dass Sie dieses Urteil NICHT über die seit ein paar Monaten festzustellende Präferenz von Frau Baerbock für Röcke von der Art, die üblicherweise von amerikanischen Tea Party-Poltikerinnen jenseits des Rentenalters getragen wird (also deutlich über Knielang), fällen.



      Ich schließe darau, dass sie diesen Teil von Frau Baerbocks Outfit für wegweisend und Zeitgemäß halten.



      Au Backe!



      Weiter geht's:



      "Also runter von der Höhe der Stöckelschuhe, um zu zeigen, dass man Mut hat, sinnvolle Themen anzupacken." (Ursula Wöll)



      Warum fangen Sie nicht selbst damit an, liebe Ursula?

    • 2G
      24584 (Profil gelöscht)
      @Ursula Wöll:

      Wer hohe Schuhe trägt, gehört schon zum Establishment. Ganz wichtiges Thema. Ich lach mich schlapp.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Ursula Wöll:

      Dazu fragte eine Freundin von mir aus Osteuropa:"Warum laufen deutsche Frauen in Wanderschuhen durch die Stadt?"

      Vielleicht will Frau Baerbock mehr international wirken.

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Ja. Die genaue Größe uns Annalena -



        Is derzeit ja scheint’s nicht ermittelbar.

        Aber - GazPromGerd - hat sich ja bekanntlich nicht de Hoor tönen lassen!



        & Däh!



        Hat mal zu allgemeiner Heiterkeit - wa!



        Wissen lassen - Er - sei über 1,80 groß!



        Vllt liegt da die High Heels Neigung!



        & nochens zum Öko-SchlunzOutfit 🙀😱



        Als Wilhelmine von Bundesheini sei Perle! Newahr.



        In Südamerika zum Staatsbesuch in Jesuslatschen öh Gesundheitsschlappen!



        Auflief - sagte uns Ohl*04 - 🇻🇪gestählt!



        “Wie kann sie nur in diesen Staaten!



        In denen Frauen schön zu sein haben!“



        (Aber dafür hat sie ihrem KZ-Heini nen Spiekzettel eingenäht! Aber Heini hat‘s typisch vergeigt: “Die ersten Menschen?



        “Peek&Cloppenburg!“

        kurz - Beides dumm gelaufen!



        &



        Nixon hatte ja auch seine Klempner!



        Wie Steinmeier seinen H-G Maaßen!



        & Däh - Newahr! =>



        Annalena Koboldina ihren Kloppo!

        kurz2 - Bleibt alles in der Familie!

        Na Mahlzeit

    • RS
      Ria Sauter
      @Ursula Wöll:

      Genau das habe ich auch gedacht.



      Wer solche Schuhe anzieht und Dämchen spielt ist weit weg von hier und jetzt.

      • @Ria Sauter:

        Faszinierend wie aktuelle Formen des Feminismus in Sachen Kleiderordnung ebenso bevormundend sind wie bestimmte konservative Kreise. Nur der geforderte bzw. verbotene Kleidungsstil unterscheidet sich.



        Hoffentlich bleibt das so. Wäre ja schrecklich, wenn Frauen irgendwann normale Kleidungsstücke tragen dürften, ohne dafür verurteilt zu werden.

        • RS
          Ria Sauter
          @Devil's Advocate:

          Frau kann tragen was sie möchte. Sie muss aber auch damit leben, dass andere Frauen manches seltsam finden.



          Seltsam finde ich es, seine Füsse in solche Schuhe zu stecken. Ist nicht gesundheitsfördernd. Genauso seltsam finde ich sich mit Stoffstricken um den Hals als vertrauenswürdig zu gelten.

  • Ich weiß gar nicht, warum Herr Unfried so verzweifelt nach einer Lösung sucht, diese Frau Bearbock noch zu retten, die in der letzten Umfrage vom Politbarometer von 8% der Befragten überhaupt noch Kompetenz zugesprochen bekam. Man schaue sich die Zahlen von Frau Wagenknecht im Vergleich an. Da sieht man, dass die Menschen in diesem Land sehr wohl beurteilen können, was Kompetenz bedeutet. Trotz der Propaganda für Frau Bearbock.



    So, wie sich Frau Bearbock präsentiert hat, ist doch die große Mehrheit in diesem Lande froh, dass sie keine Chance mehr hat auf die Kanzlerschaft. Aber als kleinerer Koalitionspartner der Union werden sich die Grünen brav einordnen und sich Pfründe sichern. Als Mitregierende werden sie keine Opposition sein können, was sie ja schon jetzt nicht sind. Also wird Frau Bearbock gerade noch gut genug sein für eine Politik, die sich kaum verändern wird. Eigentlich eine Chance für SPD und Linke. Aber die kriegen nichts auf die Reihe.

    • RS
      Ria Sauter
      @Rolf B.:

      Zustimmung! Leider auch zum letzten Satz!

    • @Rolf B.:

      "Man schaue sich die Zahlen von Frau Wagenknecht im Vergleich an"

      die kenne ich zwar nicht, weiß aber, daß die afd eine weitaus höhere zustimmungsrate als nur 8% hat. was genau also soll eine solche zahl aussagen?

      • @petronius_arbiter:

        Einfach richtig hinlesen. Es geht um Kompetenzzubilligung von Personen, nicht um Parteipräferenzen bei der Sonntagsfrage. Was meinen Sie, wie Gauland, Meuthen, Weidel und Co. bei der Kompetenzfrage abgeschnitten hätten?

  • Sie sollte kundtun, was die konkreten Ziele der Grünen sind. Nur mit einer CO2 Steuer, die nur die Linkspartei ablehnt wird man niemandem vom Sofa runter locken, denn über "weniger Fleisch" reden nun schon selbst die Landwirte selber.

    • @Rudolf Fissner:

      Das konnte sie bis letztes Wochenende noch nicht, weil das Wahlprogramm erst seitdem final ist: www.gruene.de/arti...undestagswahl-2021

      • @Arne Babenhauserheide:

        Politik fängt nicht erst zwei Wochen vor der Wahl an, wenn man aus dem Urlaub zurück ist.