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Palästinenser im NahostkonfliktBeharren auf der Opferrolle

Ahmad Mansour
Kommentar von Ahmad Mansour

Israel ist eine Demokratie und kein Apartheidstaat. Arabische Bürger könnten ihre eigene und die Situation des Landes deutlich verbessern.

Jude oder Araber? Nicht nur im Toten Meer ist das wurscht und der Mensch einfach Mensch Foto: Toa Heftiba/Unsplash

D er Bundestag hat am 17. Mai 2019 die propalästinensische BDS-Kampagne als antisemitisch verurteilt. Ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Antisemitismus. Wenn ich an Schulen oder anderen Orten mit Gruppen von Jugendlichen in Deutschland diskutiere, wundern sie sich oft über mich. Staunend bis ungläubig fragen sie mich, wie das alles möglich sein kann: Ich bin ein deutscher und israelischer Araber, geboren in einem kleinen Ort nahe Tel Aviv, in Israel bin ich zur Schule gegangen, hatte ein staatliches Stipendium fürs Studium der Psychologie in Tel Aviv, meine jüdischen Professoren haben meine Arbeit geschätzt und gefördert. „Was, Sie konnten in Israel zur Schule gehen? Viele schütteln den Kopf: Das kann doch nicht sein! Die Vorurteile gegen und Verschwörungstheorien zu Israel sind auch in Deutschland und unter Migranten immens. Oft muss ich alles von vorn erklären, derart mager ist das Wissen.

Heute leben fast 1,8 Millionen Araber in Israel. Bei einer Einwohnerzahl von insgesamt rund neun Millionen ist damit jeder fünfte Israeli arabisch-palästinensischer Herkunft, wie ich, der ich inzwischen beide Pässe habe, den israelischen und den deutschen. Auch die übrigen 1,8 Millionen Araber können in Israel die Schule besuchen, studieren, protestieren, Ausbildungen machen, wählen. Sie können sich für die Rechte der Palästinenser engagieren, arbeiten und dabei meist besser verdienen als in den meisten angrenzenden arabischen Ländern. Ob Juden oder Araber, alle haben Rechte in Israel, wie in jeder anderen Demokratie.

Man sieht es täglich in Einkaufszentren, an Stränden, in Krankenhäusern und überall sonst im Land: Menschen unterschiedlicher Herkunft arbeiten zusammen, und manchmal feiern sie auch gemeinsam, besuchen dieselben Konzerte, Diskotheken, Strände. Am 30. Juni 2019 wurde Samer Haj-Jehia zum neuen Vorstandsvorsitzenden der Bank Leumi ernannt, ein israelischen Nationalbank. In Israel arbeiten Araber gemeinsam mit Juden in Hightech-Unternehmen, als Ärzte, Schwestern und Pfleger in Krankenhäusern oder bei der Polizei. Zum ersten Mal hat jetzt sogar ein Araber die Leitung einer größeren Bank des Landes übernommen. Das ist sogar unter Netanjahu möglich, man höre und staune.

Dabei ist unser Land zweifellos alles andere als perfekt. Ich sitze keinesfalls der Utopie des Gelobten Landes auf und erkenne durchaus viele Benachteiligungen der Araber in Israel, die während eines seit mehr als 70 Jahre andauernden Konflikts zwischen der arabischen Welt und Israel entstanden. Jedoch könnten Israels Araber, wenn sie nur ihre demokratischen Optionen sinnvoll nutzen würden, weitaus mehr politische und produktive Macht gewinnen. Sie müssten nur demokratische Parteien gründen oder wählen, sie müssten sich überhaupt nur mehrheitlich endlich an den Wahlen beteiligen. Längst wäre Netanjahu abgewählt. Längst hätten wir bessere, politische Verhältnisse, weniger provokante Siedler, eine Regierung, die die Gleichberechtigung aller mehr achtet und umsetzt.

Leider ist es nicht so. Leider entscheiden sich die arabischen Parteien und Splitterparteien Israels seit Jahrzehnten eher dafür, untereinander zu streiten und dabei die Bedürfnisse ihrer Wählerschaft komplett zu ignorieren. Ihr Einsatz gilt vor allem der Bevölkerung in Gaza statt den Arabern in Israel. Sie handeln mit ihnen wie mit einem Unterpfand, wie mit ihren Geiseln, deren zerlumpte Kinder sie zur Schau stellen, um Israel zu diskreditieren. Dabei könnte sich am meisten verändern, wenn sie ihre real existente Macht, ihre Möglichkeiten in Israel selber nutzen würden, demokratisch, pragmatisch, sozial und konstruktiv und nicht so wie jetzt. Nicht religiös sektiererisch, hochideologisch, zerstritten und verbissen. So wie jetzt verlieren arabische Politiker konstant an Vertrauen und Einfluss in der israelischen Politik, nur wenige sitzen in der Knesset, dem Parlament in Jerusalem.

Israels Araber könnten viel mehr politische Macht gewinnen, sie müssten sich nur an den Wahlen beteiligen

Mit meiner Erfahrung ist es mir ein Bedürfnis, allen „Israelkritikern“ und Sympathisanten der Boykottaufrufe gegen mein Land – wie der infamen BDS-Kampagne – zuzurufen: Israel ist weder ein „Unrechtstaat“ noch ein „Apartheidstaat“. Es herrschen bei uns weder Rassentrennung noch systematische Unterdrückung. Vergleiche mit dem früheren Apartheidregime in Südafrika oder kolonialen Systemen der Vergangenheit gehen fehl. Sie sind absurd. Hierin pflichten mir übrigens die meisten arabischen Israelis, die ich kenne, bei. Sicher, wie jede Demokratie hat Israel Stärken und Schwächen, und unser Land befindet sich in einer prekären, häufig von den nichtdemokratischen Nachbarn bedrohten Lage. Dennoch ist Israel nicht mit Diktaturen der Gegenwart oder Vergangenheit zu vergleichen.

Zweifellos gibt es im Zusammenleben auch immer wieder Konflikte. Es ist auch unbestritten, dass im Angesicht dieses oft gewaltsam ausgetragenen Konflikts immer wieder erschreckende Situationen entstehen, in denen Rache und Hass eine Rolle spielen. Der entscheidende Punkt ist jedoch, dass in Israel auch unter Juden und Arabern darüber gesprochen und gestritten wird, dass jeder seine Meinung sagen und für bessere Verhältnisse eintreten darf.

Der Nahostkonflikt ist vielschichtig, er ist komplex. Daher ist auch eine Lösung des Konflikts nicht einfach. Es müsste auf beiden Seiten Führungseliten geben, die bereit sind, Kompromisse einzugehen. Die entscheidenden Friedensakteure müssten aus der Region kommen, nicht von außen. Europäische oder amerikanische Akteure können nicht nachhaltig für Frieden sorgen, wir Israelis müssen das selber leisten. Nur dann kann an einer dauerhaften Lösung gearbeitet werden, an einer Zwei-Staaten-Lösung.

Die Araber akzeptierten den Teilungsplan von 1947 nicht

Warum? Auch das muss ich den Jugendlichen in Deutschland überall erklären. Nach der Herrschaft der Nationalsozialisten, die in der unfassbaren Grausamkeit des Holocaust kulminierte, wuchs das Bedürfnis bei Juden aus aller Welt nach einer sicheren Heimat, einem eigenen Staat als Rettung aus der Not. Der UN-Teilungsplan von Palästina wurde 1947 von der UN-Generalversammlung verabschiedet. Er sah ein Ende des britischen Mandats vor und die Aufteilung des Gebietes in einen Staat für Juden und einen für Araber. Israel akzeptierte den Beschluss. Nicht so die Araber. Viele fühlten sich um ihr Land betrogen, viele flüchteten in Nachbargebiete, aus denen wiederum jüdische Bevölkerung vertrieben wurde. NS-Propaganda hatte zuvor schon den Antisemitismus in der Region entfacht, unter anderem durch den von Hitler hofierten Großmufti von Jerusalem. Sein fatales Wirken kommt in deutschen Schulbüchern bisher, soweit ich weiß, nicht vor.

Unmittelbar nach der Gründung des Staates Israels 1948 bildeten Ägypten, Syrien, Libanon, Jordanien und Irak eine Allianz. Sie sprachen Israel das Existenzrecht ab und griffen den neu entstandenen Staat an, um ihn „von der Landkarte zu löschen“. Oft wird das als Beginn des Nahostkonfliktes beschrieben. Weniger als drei Jahre nach dem Holocaust formierten sich damit wieder Truppen, um Juden zu vernichten. Der erste Krieg endete mit einem klaren Sieg für Israel. 1967 kam es erneut zu Krieg zwischen den arabischen Staaten unter ägyptischer Führung und Israel, und in der als Sechstagekrieg bekannten militärischen Auseinandersetzung konnte sich Israel erneut behaupten. Die Folgen dieser Kriege beeinflussen bis heute die geopolitische Lage in der Region.

1979 unterzeichnete Israel mit dem ägyptischen Präsidenten Anwar as-Sadat einen Friedensvertrag. Mit diesem Vertrag war Ägypten der erste arabische Staat, der Israel offiziell anerkannte. Sadats Plan sah auch eine Verhandlung über die palästinensische Frage vor, jedoch waren es wieder die Palästinenser, die Verhandlungen abgelehnten und Sadat jegliche Legitimation für den Friedensschluss mit Israel absprachen. Zwei Jahre darauf wurde Sadat von radikalen Islamisten erschossen. Es folgten noch mehrere, kleinere Kriege, bis es erst ab 1993 erneut Hoffnung auf Frieden gab.

Ahmad Mansour

ist Diplom-Psychologe, Autor, Gründer und Geschäftsführer der Mansour-Initiative für Demokratieförderung und Extremismusprävention (MIND prevention). Am 22. August erscheint sein neuestes Buch mit dem Titel „Klartext zur Integration – Gegen falsche Toleranz und Panikmache“ im S. Fischer Verlag.

Unter Jassir Arafat und Yitzhak Rabin glückten Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern. Durch die palästinensischen Aufstände, die im Jahr 2000 eskalierten, als es Terroranschläge gab und die Zweite Intifada begann, wurde die Chance auf Frieden erneut zerstört. Die palästinensische Seite lehnte seitdem mehrere Angebote für Friedensschlüsse ab und war kaum bereit, Kompromisse einzugehen. Nach dem kompletten Abzug Israels aus Gaza putschte die Terrororganisation sogar gegen die palästinensische Regierung von Mahmud Abbas und übernahm die Macht in Gaza. Abgesehen von den militärischen Auseinandersetzungen mit der Hamas und den ständigen Angriffen aus Gaza mit Raketen muss Israel heute mit zwei Akteuren über die palästinische Frage verhandeln – der Hamas in Gaza und der Fatah im Westjordanland.

Frieden zu schließen bedeutet, Kompromisse einzugehen. Nicht jedes Enkelkind von Vertriebenen wird nach Haifa in das Haus der Großeltern zurückkehren können. Ebensowenig, übrigens, wie alle Enkel der 1948 aus arabischen Staaten und dem Iran vertriebenen Juden dorthin zurückkehren könnten. Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert versprach den Palästinensern 2006 und 2007, man werde 98 Prozent ihrer territorialen Forderungen akzeptieren. Trotzdem lehnten die Palästinenser ab. Aktuell arbeiten die USA an einem neuen Friedensplan, und ich denke, Frieden ist es immer wert, Gesprächsbereitschaft zu zeigen. Doch besser wäre es, wenn der Plan von uns selber käme, aus unserer Mitte. Im Augenblick habe ich nicht viel Hoffnung, denn die palästinensische Seite zeigt sich kompromisslos wie eh und je und beharrt auf ihr Geschäft rund um die palästinensische Opferrolle.

Kategorisieren in Gut und Böse, Freund und Feind ist ein klassisches Element diskriminierender Ideologien, die Komplexität und Vielschichtigkeit von Gesellschaften einebnen wollen

Die BDS-Kampagne knüpft genau an diesen vereinfachten Rollenbildern an: Palästinenser – Opfer, Israelis – Täter. So dämonisiert diese Boykott-Kampagne strukturell rassistisch die gesamte israelische, jüdische Bevölkerung, Politiker, Unternehmer, Akademiker, Angestellte Bauern oder Künstler. Absurderweise plädieren sogar viele jüdische Akademiker aus Israel, die in Amerika, oder Europa arbeiten, für den Boykott israelischer Akademiker – sie müssten sich selber boykottieren. Einseitiges Kategorisieren in Gut und Böse, Freund und Feind ist ein klassisches Element diskriminierender Ideologien, die Komplexität und Vielschichtigkeit von Gesellschaften einebnen wollen. Legitime Kritik würde sich direkt an die israelische Regierung richten. Die BDS-Kampagne hingegen betreibt die pauschale Delegitimierung des Staates Israel. Ihr Boykottaufruf zielt auf die Bürger, deren Waren und Produkte nicht mehr gekauft werden sollen. Das ist Antisemitismus in Reinform, und darin erklingt das Echo der Nationalsozialisten: „Kauft nicht bei Juden!“

Teils kaufen bereits internationale Unternehmen keine Waren mehr aus Israel und sogar einige Politiker aus Deutschland unterstützen die BDS-Kampagne. Einige ihrer Aktivisten arbeiten mit radikalen Islamisten aus dem Gazastreifen zusammen und scheuen auch den Kontakt zu palästinischen Terroristen nicht. Prominentes Beispiel dafür ist Leila Chaled, die PFLP-Terroristin, die im September 1970 Flugzeuge entführte. Sie wurde 2017 von einer linksextremen spanischen Partei, der Izquierda Unida, zu einer Veranstaltung ins Europäische Parlament eingeladen. Von Protesten dagegen war aus Brüssel nichts zu hören.

Israel muss sich unverhältnismäßig viel Kritik gefallen lassen, und ich nenne das Doppelmoral. Wenn es um Gleichberechtigung und Menschenrechte geht, weshalb fehlen dann Forderungen nach einem Boykott der radikalislamistischen Hamas? Sie steht immerhin bei der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten auf der Liste der Terrororganisationen – und stellt seit 2006 im Gazastreifen die Regierung. Und woher, das frage ich mich oft, die obsessive Beschäftigung mit Israel? Warum sieht man keine Menschenrechtler auf die Straße ziehen gehen eklatantes Unrecht in Myanmar, in Nordkorea, in Weißrussland, in China?

Es war ein wichtiges Zeichen, dass der Deutsche Bundestag am 17. Mai die BDS-Bewegung als antisemitisch verurteilte. Doch im Kampf gegen Antisemitismus liegt noch viel Arbeit an. Um die Bedrohung und Diskriminierung zu verstehen, mit der Israel konfrontiert ist, müssten Europäer lernen, sich empathisch und politisch in die Rolle Israels zu versetzen. Jeder Austausch, der diesem Ziel dient ist produktiv.

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99 Kommentare

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  • Die Lebensrealität arabischer Israelis ist doch etwas differenzierter. In der Wirklichkeit gibt es zwischen jüdischen und arabischen zwei fast komplett voneinander abgeschottete Parallelgesellschaften; in Deutschland wollen wir so etwas gar nicht akzeptieren. Die absolute Mehrzahl der Städte, Dörfer und Siedlungen im israelischen Kernland sind nach Ethnien getrennt - und beide Seiten wollen das nicht aufheben. Das Schul- und Kindergartensystem ist praktisch nach Ethnien getrennt. Frühestens an der Universität oder beim Militär begegnet man sich. Interethnische Ehen sind viel seltener als z.B. in Deutschland. Man lebt mehr nebeneinander als miteinander in Israel. Und es gibt auch offene oder versteckte Benachteiligungen: ein arabischer Israeli kann z.B. nicht ELAL-Pilot werden. Sie müssen viele kleine Zeichen des Alltagsrassismus ertragen, mehr Energie aufwenden, um sich im jüdischen Staat (so definiert sich Israel) durchzusetzen und erfolgreich zu sein. Arabische Israelis können für das Land als Polizist oder Soldat ihr Leben geben - als völlig gleichwertig akzeptiert werden sie damit von der jüdischen Mehrheitsgesellschaft leider noch lange nicht. Das ist noch ein weiter Weg.

  • 9G
    94066 (Profil gelöscht)

    Die ganze Diskussion zeigt, wie komplex der Konflikt ist und es keine einfachen Lösungen gibt. Was m.E. im Diskurs fehlt, ist die toxische Rolle der verschiedenen arabischen Staaten und des Iran, die Israel massiv für Ihre eigene Machtpolitik instrumentalisieren und letztens die Palästinenser immer im Regen haben stehen und den Konflikt köcheln lassen. Ein gemeinsamer Feind verbindet und man kann gut vom eigenem Staatsversagen ablenken , mal ganz platt ausgedrückt. Es wird ein gemeinsamer Antisemitismus am Leben gehalten und gefüttert, ein Blick in die Schulbücher bis ins hinterste ägyptische Dorf reicht. Selbst das eher gemäßigte Jordanien macht da mit: z.B. auf der Landkarte im Flugzeug von Jordain Air wird der Staat Israel oder Tel Aviv nicht aufgeführt, als ob Israel gar nicht existiere. Wobei im künstlichen Staat Jordanien vermutlich schon die Hälfte der Einwohner palästinensiche Wurzeln hat, zum großen Teil aber ihren Flüchtlingstus bereits in 7 . Generation nicht aufgeben möchten (ein Alleinstellungsmerkmal die Vererbung des Status). Dieser Israelhass und damit einhergehende Antisemitismus (ein Blick auf die Darstellung von Juden in arabischen Karrikaturen , zum Gruseln) ist derart habitualisiert mittlerweile, dass man das nur noch psychologisch erklären kann. Man kann weite Teile seiner eigenen Bevölkerung durch ständige Hassagitation auch ruhig halten. Ich denke Israel ist auch unabhängig von der Palästinaproblematik (psychologisch gesehen) für die verkrachten und verstrittenen Anreinerstaaten mit ihren Despoten, eine einzige Provokation.

    • @94066 (Profil gelöscht):

      Im Regen zu Kochen ist natürlich schon eine Herausforderung. Aber technisch nicht unlösbar. Gebt den Palästinensern ihre eigene Küche, dann müssen sie nicht draußen kochen.

  • Wkigedöns! „Der Psychologe Ibrahim Rüschoff warnte Ahamad Mansour in einem offenen Brief vom 27. Juli 2016 davor, alles was ein Muslim auf dieser Welt anstellt, auf seine Religion zurück zu führen.„

    Mir scheint Mansour eine nicht neutrale Mission zu haben. Als Mangel sehe ich im Artikel vor allem auch die unkritische Betrachtung der Situation arabischer Israelis, vor allem in wirtschaftlicher Hinsicht. de.wikipedia.org/w..._und_Beschäftigung

  • Der kluge und die Region aus eigenem Erleben kennende Her Mansour kann sagen was er will, in den Kommentaren sind die Besserwisser, historisch und politisch unbeleckt aber weil nicht sein kann was nicht sein darf, sind die Araber eben doch nicht selbst Schuld - sondern der Judea, wie immer.

  • Also Gaza ist das Ende der entwickelten Länder.

    Dass es so etwas wie Gaza überhaupt gibt, sagt viel darüber aus, dass es in der Internationalen Politik eben nicht um Menschenrechte oder eine irgendwie geartete politische Moral gibt, sondern nur Interessen und Interesse besteht an Gaza nicht als normales Gebiet, sondern als eine Art Sonderzone für Palästinenser, die HAMAS wählen.

    Ich habe diesen Text gelesen, aber ich denke, dass Israel nicht nur zu einem guten Teil für Gaza verantwortlich ist, sondern auch massiv dafür sorgt, dass Menschen in der West Bank isoliert, verarmt und irgendwie vergeßen dahin vegetieren müssen.

    Diese Menschen habe allesamt kein Wahlrecht in Israel, aber dieser Staat greifft in ihr Leben ein - wahllos, meist aber durchaus problematisch.

    Staaten, die aus welchem Grund auch immer, meinen eine große Menge an Menschen unterdrücken zu müssen, überleben nicht.

    Und das ist auch der Grund, warum die Eliten Israels dafür sorgen werden, dass die 'Araber' in Israel nicht untergehen, aber eben auch nicht wirklich aufgehen.

    Schön wäre es, wenn diese Menschen ihre Rechte wirklich nutzen, aber ich bin mir nicht sicher, wenn dann die Eliten irgendetwas aus einem Geheimfach ziehen und dafür sorgen, dass alles so bleibt, wie es ist. Und mit Eitketten wäre ich auch vorsichtig.

    Ein Palästinenser schrieb mal, dass die Mehrheit der Bevölkerungen umliegender arabischer Staaten sich die Rechtssicherheit oder Demokratie Israels insgeheim wünschen würden. Das kann schon sein, aber was nützt es Menschen in Gaza?

    Die wünschen Frieden und Sicherheit und genau das werden sie in absehbarer Zeit nicht erhalten.

    • @Andreas_2020:

      Aha - Israel ist also für das Elend Gazas verantwortlichich, nachdem Israel sich 2005 völlig aus Gaza zurückzog, seine Militäreinrichtungen & ca. 21 Siedlungen räumte. - Gaza hätte Möglichkeiten auf gute nachbarschaftliche Beziehungen mit seinen Grenznachbarn Ägypten & Israel gehabt. - Stattdessen hat es sich seitdem entschlossen, fanatisch Israel zu bekämpfen, mit dem Ziel der Ausrottung Israels, startete unentwegt Attacken gegen Israel, Selbstmordattentäter, aber auch 10.000e von Raketen gegen Israel. - Selbst schuld, wenn Israel die Grenzen dicht machte & Gaza abriegelt & selbst Ägypten hat mittlerweile die Schnauze voll von den aus Gaza-stan einsickernden Terroristen.



      In der Hamas-Charta steht:



      "



      In Artikel 7 wurde ein Hadith zitiert: Die Stunde wird kommen, da die Muslime gegen die Juden solange kämpfen und sie töten, bis sich die Juden hinter Steinen und Bäumen verstecken. Doch die Bäume und Steine werden sprechen: „Oh Muslim, oh Diener Allahs, hier ist ein Jude, der sich hinter mir versteckt. Komm und töte ihn!“ Nur der Gharkad-Baum wird dies nicht tun, denn er ist ein Baum der Juden.. Dieses Zitat dient der Erläuterung, was mit dem vorher im Artikel erwähnten „Versprechen Gottes“ gemeint ist, das die Hamas wahrmachen will.

      Die Haltung gegenüber dem Staat Israel ist kompromisslos und auf alle Zeiten festgelegt. Palästina wird als Teil des Dār al-Islām beschrieben, seit der Eroberung durch den Kalifen Omar ibn al-Chattab im 7. Jahrhundert. „Palästina ist den Generationen der Muslime bis zum Tag des Jüngsten Gerichts gegeben.“

      Wie kommen Sie also darauf, daß 'die' Frieden und Sicherheit wünschen?



      Am 1. Mai 2017 veröffentlichte die Hamas ein Grundsatz- und Position"

    • @Andreas_2020:

      Ich gebe Ihnen insofern recht, als dass der Zustand des Konstrukts Gaza nicht das Gelbe vom Ei ist. Dass Menschen wie Sie ausschließlich Israel für diesen Zustand verantwortlich machen, finde ich bedenklich. Gaza wird auch von den Ägyptern abgeriegelt. Ich habe noch nie Kritik an Ägypten gehört. Ich habe auch noch nie von Israel-Kritikern gehört, dass die Führer der Palästinenser (Hamas und Fatah) Mitschuld am Elend der Bevölkerung tragen. Die Selbstmordkommandos, der Tunnel-Bau, die Raketen und Granaten, die brennenden Drachen, all das wird von Israel-Kritikern als legitimer Widerstand definiert. In Wirklichkeit aber handelt es sich um die Umsetzung der Ziele, die u.a. in der Hamas-Charta verbrieft sind: Palästina judenfrei zu machen. Das war auch das erklärte Ziel der arabischen Nationalisten vor dem Teilungsplan.

      • @Jack Rosenthal:

        „Dass Menschen wie Sie ausschließlich Israel für diesen Zustand verantwortlich machen, finde ich bedenklich.“

        Welche Staaten bestimmen den noch die Situation in den besetzten Gebieten? Und was für eine merkwürdige Kategorie Mensch sollen „Menschen wie Sie“ sein?

    • @Andreas_2020:

      In unserer heutigen Medienlandschaft wundere ich mich nicht über Ihre Wahrnehmung.



      In ihrem Buch "Israel ist an allem Schuld" schildern die Autoren Hafner und Schapira, wie zwei Palästinensische Attentäter in der Kehilat Bnei Torah Synagoge vier im Gebet vertiefte Israelis und einen Bewacher in kaum vorstellbarer Brutalität mit Äxten und Messern umbrachten. Zitat aus dem Buch, Seite 295: "Die Hamas feierte die "Martyreroperation" ebenso wie die Fatah, und beide verteilten Süßigkeiten auf der Straße. Mit Sicherheit hätte jeder Polizeianwärter im ersten Ausbildungsjahr die Frage, wer hier wen ermordet hat, rascher beantwortet als die Reporterin des heute-journals im ZDF. Sie rätselte betroffen: -Wer ist Täter, wer ist Opfer?" Zitat Ende



      Das ist die Sichtweise in Deutschland. 69 Jahre nach Auschwitz.

      • @Günter:

        Ägypten und Israel determinieren, was in Gaza passiert.

        Die Menschen in Gaza haben nur sehr, sehr wenig Möglichkeiten, ihre Geschicke in die eigenen Hände zu nehmen.

        Und es war Israel selber, welche die HAMAS haben wollte. Die Kalkulation war, dass die HAMAS die Palästinenser spalten und schwächen würden und zwar langfristig und dauerhaft. Damit man die Friedensabkommen platzen lassen konnte, damit man in den besetzen Gebieten und in Gaza Verhältnisse herstellen konnte, die nicht in eine Dauerintifada münden würden, brauchte man Spaltung, Ärger, Terror und ein mieses Image der Palästinenser. Es ist naiv zu glauben, dass Israel seine Interessen nicht knallhart gegen andere Interesse durchsetzen würde.

        Poilitik geht eben nicht um das moralische Gute, sondern es geht um Interessen und um soziale Verhältnisse.

        Und Gaza ist kein Zufallsprodukt, sondern es ist so, weil es so sein soll. Die HAMAS ist nicht vom Himmel gefallen, die Armut, dieses Elend dort ist politisch kosntruiert und gewollt.

  • Der Artikel ist viel zu einseitig.

    Erstens meinen Aktivisten mit "Apartheid" das Zweiklassensystem in den besetzten Gebieten der West Bank. Mansour vergisst vollkommen, dass Israel diese Gebiete besetzt, die Menschen sind Checkpoints ausgesetzt, dürfen bestimmte Straßen nicht fahren, werden tagtäglich kontrolliert. Dass Araber in Israel mit israelischer Staatsbürgerschaft normale Rechte haben wie alle, ist selbstverständlich!

    Zweitens sind Palästinenser nicht eine einheitliche Gruppe. Meine Freunde in Nablus zB sind nicht so privilegiert wie meine palästinensischen Freunde in Haifa oder sogar in Jerusalem. Sie dürfen nicht/nur erschwert reisen und sind 10 Mal mehr Kontrolle ausgesetzt.

    Drittens: Ahmad Mansour hat die israelische Staatsbürgerschaft. Ich finde, er kann von faktisch staatenlosen Palästinensern (die meisten sind "offiziell" Jordanier, haben aber nichts mit JOrdanien zu tun), die unter Besatzung UND unter einer korrupten Führung (speziell nach den Oslo-Verhandlungen) leben, nicht verlangen, dass sie mal nicht auf Opfer tun sollen. Es schwingen zu viele Kräfte mit, die die Palästinenser in die Opferposition bringen. Deswegen: Ein Ende der Besatzung kann nur eine (erste) Lösung sein!

    • @iftachsoli:

      Warum gibt es solche Kontrollen? Nehmen wir den Sicherheitszaun. Der Zaun wurde gebaut und die von den palästinensischen Eliten aufgehetzten Menschen konnten sich nicht mehr in Israel in die Luft sprengen, weil sie nicht mehr dort hin kamen. In Deutschland wird der Zaun von vielen Menschen verurteilt.



      Die NGO's, der BDS versuchen uns trotz den Erfahrungen seit Kaiser Hadrian, Granada 1066, Worms 1096, Luther, Kischinjow etc. und dann Auschwitz, dass heute der Wille Juden zu ermorden das Ergebnis von Unterdrückung sei. 2000/2001 haben wir in Camp David gesehen, dass aufrichtige Angebote der Israelischen Seite von der Palästinensischen Seite mit nichts als nur ein immer wiederholtem Nein und am Ende mit suizidalen Massenmord beantwortet wurde. In 2000 Jahre gab es keine rationale Erklärung für den Willen Juden zu ermorden. Nach Auschwitz versuchen die Juden in Middle East zu überleben und die Deutschen schicken ihre NGO's und ihre BDS- Ableger um ihre Erklärung nachzuholen.

      • @Günter:

        Geh doch bitte weiter zurück in der Geschichte: Wieso gibt es palästinensische Eliten, die die Menschen aufhetzen? Weil die Menschen in Palästina nie frei waren und immer von anderen beherrscht wurden. Auch die Selbstmordattentäter, von denen alle immer reden und durch welche eine koloniale Besatzung legitimiert wird, die weit vorher schon in kraft getreten ist, sind durch gewaltsame Landübernahme und Vertreibung entstanden - noch lange bevor Hamas etc existiert haben.

        Auch diese „Palästinenser wollen Juden ermorden“ Narrative ist so falsch und wird so viel Raum gegeben. Fragt doch mal das palästinensische Volk, die allermeisten wollen einfach Souveränität. Israel soll den Palästinensern mehr Macht und Stimmrecht geben und die Besatzung ihres Landes beenden. Wenn ich das als jüdischer Israeli sagen kann, dann darf das Deutschen/Europäern/Ameriknern doch nicht so schwer fallen.

        • @iftachsoli:

          Vieleicht noch soviel:



          Hören wir die Erläuterungen von Tuvia Tenenbom über den Antisemitismus, hier:



          www.youtube.com/watch?v=DLfCPcrrmME



          etwa ab Min 47:55, wo jemand die Frage stellt, ob der zunehmende Antisemitismus (especially the BDS movement) von Arabern oder Muslimen angestiftet ist.



          Die Antwort ist eindeutig: Der Antisemitismus der Christen ist bei weitem größer als der Antisemitismus der Muslime.



          Deshalb ist die großartige Arbeit von Ahmad Mansour als Israeli und Muslim ein unschätzbares Geschenk für uns. Der beharrliche versuch deutscher Christen, das eigene kognitive Modell über die Juden den Muslimen "zu vermitteln" ob sie bei uns leben oder in Middle East, wird von Ahmad Mansour konterkariert. Das ist es, weshalb er bei uns von manchen Kreisen unserer christlichen communiti geradezu angefeindet wird.

        • @iftachsoli:

          Gehen wir also weiter zurück in die Geschichte, schauen wir in dem Buch von K.M. Mallmann / M. Cüpers "Halbmond und Hakenktreuz" auf Seite 157 und lesen,



          Zitat: "In Palästina schien die Begeisterung für den Nationalsozialismus und die Freude über das Vordringen Rommels ebenfalls ungebrochen. Verbreitet grüßte man sich auf den Straßen mit einem "Heil Hitler", und in einem Bericht Schellenbergs zur dortigen Lage heißt es: "Die außergewöhnlich deutsch- freundliche Stimmung der Araber ist im wesentlichen darauf zurückzuführen, daß man hofft, daß Hitler kommen möge, um die Juden zu vertreiben



          (und blättern wir zurück auf Seite 49)



          "Beim arabischen Proteststreik gegen die jüdischen Einwanderung im Oktober 1933 [ja...Du hast richtig gelesen, im Oktober 1-9-3-3] war auf Flugblättern und an den Mauern häufig das Hakenkreuz zu sehen.



          Zitat Ende



          Der Konfikt in M. East geht natürlich weit zurück, etwa die Besetzung der Osmanen oder Briten, worunter Muslime und Juden zu schaffen hatten.



          Der Arab. Aufstand 1936-1939 wird ideologisch als Aufstand gegen die brit. Besatzung verklärt. Die deutschen Christen mit ihrem eigenen kognitiven Modell können es sich nicht nehmen lassen daran anzuknüpfen, um ihre Interpretation an die Muslime in der Region weiterzugeben. Unsere Eiferer ignoriert, dass Auslöser für den Aufstand die rapide Zunahme der jüdischen Einwanderung nach der Machtübernahme der Nazis in Berlin war.



          Lies bitte mal das hier: www.matthiaskuentz...tand-in-palaestina



          Zitat:



          „Der palästinensische Aufstand von 1936 – 1939 war auch ein Angriff auf die Gegner des Mufti. Innerhalb des palästinensischen Lagers ist es zu mehr Mord und Totschlag gekommen, als gegen Juden und gegen Briten.“



          Zitat Ende



          Darüber aufzuklären, wäre vornehmste Aufgabe deutscher NGO's. Stattdessen haben diese Organisationen nichts besseres zu tun als die Muslime in der Region gegen die Juden aufzuhetzen.



          Iftachsoli, bei so was solltest Du nicht mitmachen!

  • Sehr berechtigte Einschaetzung.



    Wenn allerdungs von einem Apartheitsstaat die Rede ist, dann bezieht sich das meines Erachtens nicht auf den Umgang mit den arabisch-israelischen Mitburgern, sondern auf Araber in den besetzten bzw. frueher besetzt gewesenen Gebieten.



    Die ihre Situation allerdings sich selbst und ihrer Fuehrung zuschreiben muessen.

  • Tja, da hat der Herr Mansour mal wieder schlicht u ergreifend in jedem punkt recht. Und leider bringt es Menschen, deren politisches Weltbild unverrückbar auf zwei Bösewichte abonniert ist, sofort zum schäumen. Im prinzip wird jeder dieser beiträge durch den Text selbst beantwortet.

    • @dites-mois:

      Wie bereits dargelegt verhält es sich umgekehrt: durch die Inkositenz wirft der Text mehr Fragen auf als er beantwortet

  • So wie ich es verstanden habe, gibt es in den von Israel kontrollierten Gebieten verschiedene Gruppen von Palästinensern mit unterschiedlichen Rechten.



    Zunächst die Palästinenser, die nach 1948 im Staatsgebiet geblieben sind und später eine israelische Staatsangehörigkeit mit eingeschränkten Rechten erhalten haben. Sie sind zwar nicht den jüdischen Staatsangehörigen gleichgestellt, haben jedoch ganz andere Lebensperspektiven als die Palästinenser, die unter der ewigen Besatzung immer weiter enteignet und in schrumpfenden Enklaven in der Westbank zusammengedrängt werden oder eine vollkommen trostloses Leben in abgeriegelten Gazastreifen führen müssen.

    Man kann feststellen, dass die unterschiedliche Behandlung dieser Gruppen auch zu unterschiedlichen Haltungen gegenüber dem israelischen Staat geführt hat.

    In der Perspektivlosigkeit der besetzten Gebiete ist der militante Widerstand gewachsen. In der extremsten Form bis hin zu Selbstmordattentaten, bei denen das eigene Leben geopfert wird, um einen Israeli mit in den Tod zu reißen.



    Auf der anderen Seite hat man mit den Palästinensern, die wie Menschen behandelt wurden und die israelische Staatsangehörigkeit erhalten haben, brave Staatsbürger gewonnen, darunter sogar solche, die einseitig proisraelische Artikel verfassen wie diesen hier.



    Könnte da nicht eine Lösung für den Konflikt insgesamt liegen?



    Die politische Agenda wird von den mächtigen bestimmt. An der Perspektivlosigkeit der menschen in den besetzten Gebieten könnte sich nur etwas ändern, wenn es in Israel und den USA den politischen willen dazu gäbe.

  • gebt allen palästinenser*innen in den von israel besetzten gebieten das wahlrecht zur knesset und alle bürgerrechte die israelische staats*bürger*innen geniessen (,aber für einen längeren zeitraum nicht das recht in der polizei oder in der armee zu dienen und waffen zu tragen)-und macht aus israel und palästina eine arabisch-jüdische konföderation,.nehmt diese zum zweck ihrer stabilisierung in die eu auf,und macht das arabische in ihr zur gleichberechtigten amtssprache



    zwingt deutschland dazu die kosten eines gerechten friedens zu tragen



    verteilt unter den palästinensischen flüchtlingen soviel land im westen ,wie die zionist*innen sich mit der erlaubnis der uno genommen haben und sagt nein zu allen darüber hinausgehenden annexionen.



    depolitisiert die stadt jerusalem,auf dass der religionsfriede zurückkehren möge.die politischen institutonen könnten und sollten anderswo residieren

    was die bds kampagne angeht so ist es falsch sie pauschal als antisemitisch zu verurteilen.der bundestag hat damit einen schweren fehler gemacht



    es ist aber auch nicht zu erwarten dass die bds-kampagne keine antisemiten anzieht,und darum muss sie ein regelwerk entwickeln dass diese zuverlässiger ausschliesst.



    in deutschland kann die bds kampagne aus den bekannten historischen gründen vermutlich nur missverstanden werden.



    aber prinzipiell ist sie ein legitimer gebrauch der meinungsfreiheit .



    man darf den palästinenser*innen nicht das recht nehmen durch boycott-aufrufe gewaltfrei gegen ihre fortgesetzte unterdrückung durch die israelische besatzungsmacht zu protestieren

    • @satgurupseudologos:

      zwingt deutschland dazu die kosten eines gerechten friedens zu tragen

      Das hat mir gefallen.

    • @satgurupseudologos:

      +++verteilt unter den palästinensischen flüchtlingen soviel land im westen ,wie die zionist*innen sich mit der erlaubnis der uno genommen haben...+++

      Die Araber, die sich allerdings vor 1967 noch nicht "Palästinenser" nannten, haben 77 % des Gebiets Palästina bekommen, die Juden gerade mal ca. 20 % ihrer Heimat. Genaugenommen ist also Jordanien Palästina (wie König Hussein selbst mal feststellte). Ich verstehe auch nicht, warum die Araber einen weiteren Staat haben müssen, neben all denen, die sie schon haben, und man den Juden nicht mal dieses kleine Land gönnt, das ihnen von ihrer ursprünglichen Heimat noch übrig geblieben ist.

    • @satgurupseudologos:

      "man darf den palästinenser*innen nicht das recht nehmen durch boycott-aufrufe gewaltfrei gegen ihre fortgesetzte unterdrückung durch die israelische besatzungsmacht zu protestieren"

      Ja, aber dann halten die doch nie die Klappe. Nachher fällt noch auf, das die sowas wie Fakten und echte Argumente liefern. Da stünden Israel udn der Westen dann doof dar- zumindest die paar Tage die das wen interessiert.

  • 9G
    93138 (Profil gelöscht)

    Nach all den Kommentaren der diversen Foristen würde mich mal die Reaktion der vor Ort lebenden Menschen wie Michael Warschawski, Gideon Levy, Amira Hass und Sumaya Farhat-Nasser auf diesen Artikel interessieren.

  • danke für den artikel! evtl.wäre es möglich mal genaueres über das leben(und die unterdrückung) der palästinenser im libanon oder jordanien zu erfahren? wieviel sog. apartheid da wohl so ist???

  • Man kann doch jeden, der Gewalt gegen Menschen einsetzt, kritisieren. Ob da jetzt israelische oder arabische Idioten Gewalt einsetzen. Israel hat aber zwei Dinge: erstens mehr Macht als "Palästina". Deutlich mehr. Da muss es sich auch mehr Kritik gefallen lassen. Zweitens eine Geschichte, die es lächerlich erscheinen lässt, Menschen aufgrund ihrer Herkunft zu diskriminieren.

    • @Christian Clauser:

      Ergänzend kkönnte man anführen, dass diese Macht auch noch legitimiert wird, während Palästina eben nur "Terroranschläge" verübt statt "militärischer Gegenschläge", die Israel verübt. Naturlich hat man dan zusätzlich auch höhere Erwartungen an solchen Aktionen

    • @Christian Clauser:

      Man sollte es vielleicht auch von der Seite betrachten das nahezu die gesamte arabische Welt Israel vernichten will, wenn sie denn könnte.



      So gesehen ist Israel in der "Opferrolle".

      • @Justin Teim:

        Dieser Kommentar wurde gelöscht, bitte bleiben Sie sachlich. Die Moderation.

        • @Christian Clauser:

          Wieso komplette Opfernummer?

          Für mich sind da alle Parteien Opfer und Täter gleichzeitig.

          Die Frage ist doch warum können die arabischen Staaten Israel nicht einfach als Staat anerkennen und in Ruhe lassen - dann gäbe es bald kein Problem mehr. So schaukelt sich die Situation seit Jahrzehnten immer wieder auf.

          Das dunkle Zauberwort heisst religiöser Wahn.

    • @Christian Clauser:

      Richtig, kurz zusammengefasst sehe ich das auch so. Mansour hat sicherlich recht dass einige Kritik überzogen ist, auch halte ich wie er den Politikboykott durch viele arabische Israelis für kurz gesagt völlig idiotisch. Die Siedlungspolitik fehlt mir in seiner Ausführung. Und da ist die Beurteilung ggf eben unterschiedlich. Einer der vergleichsweise zufrieden ist kann sich sagen prima, größerer Einfluss macht die Situation auch für Araber besser. Ein anderer wird sagen, mein Land wird genommen. Vielleicht tritt ja Fall eins ein, kurzfristig bewirkt die Siedlungspolitik aber Fall zwei, was viele Landbesitzer erfahren müssen. Kollateralschaden einer Demokratie?? Siedlungspolitik ist für mich der wesentliche, fast der einzige Knackpunkt. Daran ändern ellenlange Ausführungen über die Geschichte des Konfliktes nicht.

  • Toll!



    Yossi Bartal und Ahmad Mansour sagen beide viel Richtiges.



    und sie zeigen beide je für sich, wie man sich nicht mit seiner vorgegebenen Nationalität identifizieren muss.



    Ein Vorbild für die Zukunft.



    Nationen wir brechen aus: Tschüss, die Insassen!

    • @nzuli sana:

      Die zitierte Umfrage ist schon drei Jahre alt. Die Fragestellung war unklar. Sie konnte auch als Frage verstanden werden, in der v.a. die Westbank-Araber gemeint sind, also ob sie in einer Ein-Staaten-Loesung israelische Staatbuerger werden sollen.

  • Lieber Herr Mansour,

    ein ausgezeichneter Beitrag!

    Zitat: "Dabei ist unser Land zweifellos alles andere als perfekt. Ich sitze keinesfalls der Utopie des Gelobten Landes auf und erkenne durchaus viele Benachteiligungen der Araber in Israel......."



    Zitat Ende



    Aber das ist es nun mal was die Deutschen von den Juden verlangen...Perfektion....und wäre der jüdische Staat perfekt, so würde man es bei uns eine Verschwörung nennen.



    Die Deutschen, all die NGO's der BDS drehen die Sache so, wie es ihrer über Jahrhunderte gewachsenen christlich kulturellen Sozialisation entspricht. Sie verbreiten das Gerücht über Juden, dass sie dort wo sie leben, selbst wo sie vor der sicheren Vernichtung aus Europa geflohen sind, Unglück über die Menschen bringen, etwa weil sie sich etwas aufbauen, Land kaufen etc, oder weil sie einfach nur da sind. Das ist die ganze Geschichte, wie sie sich seit fast 2000 Jahren wiederholt und in Treblinka und Auschwitz mündete. Dass dabei selbst und ausgerechnet die Deutschen nicht aufhören können die Juden (nachdem es bei uns kaum noch Juden gibt) diese über die halbe Welt zu verfolgen, um den Juden beizubringen was Demokratie ist, könnten die (deutschen) NGO's vielleicht mal erläutern.



    Was heute kaum zu begreifen ist, ist wie etwa im BDS, die alte kulturelle Prägung wieder durchschlägt. Das über Jahrhunderte gewachsene -kulturell-kognitive Modell von den Juden und die Ausschaltungsmentalität, die daraus hervorging- heute mit Organisationen wie dem BDS in christlichen communities eine Renaissance erlebt. All das, was die Weiße Rose, Georg Elser, Friedrich Kellner (-Vernebelt, verdunkelt sind alle Hirne-), Stauffenberg und seine Leute und manch andere verstanden hatten, bleibt solchen Organisationen vollkommen fremd. Die machen, nicht etwa von oben angeordnet, sondern aus eigenem Antrieb mit dem jahrhunderte altem Hass der in's Verderben fürte weiter.

    • @Günter:

      Der deutsche Staat ist genauso zu kritisieren wie der israelische. Wie übrigens jeder Staat, weil Staaten an sich schon rechte Konstrukte sind, zumindest in der vorherrschenden Form.

      Und Israel muss nicht wegen irgendwas Jüdischem kritisiert werden. Wenn wir das nun auch noch vermischen, passiert genau das, was eben passiert: Juden fühlen sich diskriminiert und Arschlöcher, die einfach zufällig israelisch sind, können sich das Judentum schützend vors Haupt halten. Ein Arschloch bleibt aber ein Arschloch, egal ob israelisch, arabisch oder deutsch.

      Was ich allerdings nicht verstehe, ist, dass es in einem Staat, in dem sich viele als Juden verstehen - eine Religion, die ich immer als recht friedfertig angesehen habe und deren Mitglieder viel erlitten haben - keine deutliche, absolute, ja uneingeschränkte Mehrheit gegen Gewalt an Menschen gibt.

    • @Günter:

      Ein nicht perfekter Sataat muss ich immer der Kritik aussetzen, weil er eben Fehler macht. Das gilt für Isreal nunmal genauso. Und die dubiosen Umstände der Entstehung des Staates führt schnell zu der Idee, das es für diesen Konstrukt an sich keine Legitimation gibt. Was durchaus zutrifft, das das Konzept von Nationalstaaten an sich ziemlich hirnrissig ist. Kritik an Israel wird schenll mit Antisemitismus abgetan, was daran liegt, dass diese angeblich moderne Staat offensichtlich Religion und Staat nicht zu trennen vermag. Ganz gleich welche Religion man da fröhnt, dieses Konzept ist immer schlecht. Die Vegrleiche zu Nachabrstaaten, die eben auch Religion un Staat nicht trennen und Israel zu bevorzugen ist letztlich eher eine Entscheidung, ob man den Islam oder das Judentum bevorzugt. Das entbehrt jeglicher Logik, deswegen ist die Berichterstattung zu Israel auch immer dermaßen einseitig. So wie die Äußerungen dazu

  • Danke Herr Mansour.



    Man kann zu den meisten angegebenen Fakten und Argumenten auch einen anderen Fall nennen, der die gegnerische Position stützt.



    Beispiel Teilungsplan 1947 und Zusammenleben-Wollen: die Ermordung von Folke Bernadotte durch Mitglieder der Stern-Gruppe, deren Mittäter später z.T. als Leibwächter Ben Gurions dienten.



    Wie auch immer.



    Es fordert schmerzliche Kompromisse in der Realpolitik: das Ziel Heim nach Eretz/ Recht auf Rückkehr muss aufgegeben werden. Es ist zu voll. -Halbe-halbe und Ende des Zankapfels.



    D.h. gegen Antisemitismus und gegen antimuslimischen/ antiarabischen Rassismus muss weiterhin in jedem Teil der Welt gekämpft werden.



    Dabei sind Daniel Pipes und Benjamin Weinthal eben keine Verbündeten.



    Israel & Palästina demonstrieren das Scheitern der Nationalstaatsperspektive. Staaten müssen zweitrangig, drittrangig werden. Jeder Mensch ist für sein Tun verantwortlich und sollte sich mit übernationalen Vereinigungen verbinden. Damit werden wir die notwendigen Erfahrungen machen mit der Frage, ob es Menschen gibt, die von vornherein negativ eingestellt sind.

  • Allein mehrfach das "mein Land" von Ahmad Mansour zu lesen wärmt mein Herz.



    Aber mutig ist es, und es wird ihm Ärger einbringen. Hoffentlich nicht zu viel.

  • Ich finde es schade dass es kein Wort zur unerträglichen Landnahme durch Siedler und das unmenschliche Bestrafungssystem (HauszerstörungRodung Olivenbäume etx)in ihrem Artikel zu finden ist. Ansonsten mal ein ausgewogener Text zur Lage in Nahost.

  • Bei allem Respekt, das Thema ist zu komplex und facettenreich und sollte man einem Historiker überlassen, nicht einem Diplom-Psychologen.

    • @Toni3000:

      Und wenn es ein Historiker gewesen WÄRE, würden Sie wahrscheinlich einen Religionsforscher fordern - oder jemanden, der auch was von echten Menschen versteht, also z. B. einen Psychologen...

      Lassen wir es doch mal dabei: Mansour ist ein gebildeter Mensch, der eine seltene Vielzahl von Perspektiven dieses Konflikts selbst erfahren hat und viel Verständiges über jene Perspektiven zu sagen weiß, die nicht seine eigene(n) sind. Das muss ein Historiker erstmal toppen. Die meisten Aktivisten, die glauben, sich eine ganz eindeutige Unterscheidung zwischen Gut und Böse anmaßen zu können, haben jedenfalls in aller Regel DEUTLICH weniger Einblick zu bieten.

    • @Toni3000:

      Psychologen sind sehr viel geeineter ein zutreffendes Bild zu zeichnen, sofern sie ihr Studium verstanden und auch verinnerlicht haben. Ein Historiker kann keine verlässlichen Aussagen darüber treffen, warum Menschen wie handeln. Wie Streit und Agression funktionieren und wie sie aufzulösen sind.

  • Aus meiner Sicht ein bemerkenswerter Artikel mit deutlichen Klarstellungen im Hinblick auf die Situation und Perspektiven arabisch/palestinensisch-stämmiger Bürger Israels einschließlich des Dilemmas ihrer unzureichenden pragmatischen Nutzung ihrer demokratischen Gestaltungs- oder zumindest Mitwirkungsrechte. Dass der Autor aber die - in weiten Teilen unsägliche - Situation in den besetzten Gebieten außen vor läßt, ist ein so massives Defizit seines Artikels, dass der Autor an Glaubwürdigkeit verliert und seinem Anliegen schadet.

  • Zustimmung: die Lage ist komplex. Die vereinfachten Deutungenrahmen, in die der Konflikt gestellt wird (Krieg gegen den Terror, Apartheid, Selbsverteidigung usw.), werden der Lage nicht gerecht. Nur weichgespült ist es trotzdem, was der Autor schreibt. Es gab kurdische Generalstabschefs, höchste Richter, Minister usw. in der Türkei. Niemand käme darauf, daraus zu schlussfolgern, dass der Kurdistankonflikt nur aufgeblasen wird. Stichwort unverhältnismäßig viel Kritik an Israel: Das ist Folge der um den Konflikt (lang wie er ist, reich an Projektionsflächen wie er nun mal ist) herum strukturierten Aufmerksamkeitsökonomie. Weil schon so viel zu Israel geschrieben wurde (um die USA zu treffen, um Israels harte Hand im Umgang mit Palästinensern als Modell für X zu promoten, um antisemitische und anti-antisemitische Klischees zu posten usw.), wird eben immer mehr über Israel geschrieben. Den meisten, die das tun, sind Israelis und Palästinenser*innen egal. Ferner: Diskussionen um Nahost gehören zur Biographie beinahe jedes politisch sich verstehenden Menschen. Daher die größere Bereitschaft, sich dazu auch immer wieder zu äußern, wenn man sich in ideologische Sippenhaft genommen fühlt.

  • Danke für den Artikel.

    Es ist spannend, mal zu dem Apartheidsvorwurf mal die Sicht eines arabischen Israeli zu lesen.

    • 0G
      06831 (Profil gelöscht)
      @rero:

      Dem schliesse ich mich an.



      Ich schätze Herrn Mansour sehr.

  • Was soll man davon halten, wenn der AUtor vermeitlich rthorische Fragen selsbt beantwortet. Ein Besipiel:



    Frage: "Wenn es um Gleichberechtigung und Menschenrechte geht, weshalb fehlen dann Forderungen nach einem Boykott der radikalislamistischen Hamas"

    Antwort: "Sie steht immerhin bei der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten auf der Liste der Terrororganisationen – und stellt seit 2006 im Gazastreifen die Regierung."

    Als Terrororganisation eingestuft zu sein, ist also kein Ausdruck der Missgunst? Oder sidn Widersprüche ein neues journalistisches Stilmittel, das ich nicht kenne?

    Israel ist ein Staat der vorgeschobene Demokratie praktiziert, wie es auch im Westen meist üblich ist. Ich für meinen Tel habe da jetzt nicht irgenwas anderes zu irgendeinem Zeitpunkt gegelaubt. Und genau wie in den ganzen wsestlichen Staaten entscheiden einige wenige Machthaber nach Gutdünken über die Politik des Landes. Im Westen ist das fast aussschließlich wegen Geld, in Israel, weil Staat und Religion eben nichtmal offiziell getrennt sind, auch aufgrund irgendwlecher "Verdienste" innerhalb der Religion. Genau wie in jedem westlichen Staat sind die Machthaber meist aus den mehrheitlich vertrenen Ethnien und Milieus. Und genau wie in allen anderen Staaten ist das gesagt ziemlich sche****. Die USA und Israel verient zum Beispiel der polzeiliche Umgang mit den Schwarzen des Landes- sie werden härter und häufiger bestraft und im Zweifelsfall abgeknallt.

    Sie selsbt machen in Ihrem Artikel die wirklichen achtverhältnisse innerhalb Israels ziemlich deutlich: "Zum ersten Mal hat jetzt sogar ein Araber die Leitung einer größeren Bank des Landes übernommen."



    Sie werfen im weiteren Verlauf den Arabern vor sich nicht genug zu politisieren und argumentiert dann wie viel fortschritlicher man als Araber in Israel im Vergleich zu arabischen Staaten lebt. Dann gilt vermutlich also das gelich für, sagen wir mal, die Frauen in diesen Staaten? Wenn die sich nicht genug wehren- selbst Schuld

    • 9G
      94066 (Profil gelöscht)
      @RealDiogenes:

      Ad 1: "Sie werfen im weiteren Verlauf den Arabern vor sich nicht genug zu politisieren und argumentiert dann wie viel fortschritlicher man als Araber in Israel im Vergleich zu arabischen Staaten lebt."

      Genau lesen bitte, der Autor hat geschrieben, dass viele Araber ihre RECHTLICHEN Möglichkeiten in Israel nicht nutzen, bei Wahlen, Gründungen von Parteien etc.. Z.B. in Ostjerusalem jahrelang im Müll versinken, statt einen Kandidaten für den Stadtrat zu benennen. Dann ist man ganz schnell im Verdacht der Kollaboration .

      Ad 2: "...Dann gilt vermutlich also das gelich für, sagen wir mal, die Frauen in diesen Staaten?



      Wenn die sich nicht genug wehren- selbst Schuld."



      Hier haben die Frauen KEINE RECHTLICHEN Möglichkeiten, gegen arrangierte Ehen, Vielehen, Geschlagen werden, Shariarecht, Scheidung. Bsp.: in Ägypten Mann darf seine Frau aus gutem Grund schlagen, nur nicht ins Gesicht? Das hat der Autor nie behauptet.



      Im Unterschied dazu sind in Israel arabische Frauen sehr wohl gleichberechtigt.



      Und das ist in Israel anders, z.B. ist die Vielehe abgeschafft, auch für Beduinen im Staatsgebiet Israel. Nur geben die (arabische) Männer ungern Vorrechte auf: siehe der preisgekrönte Film "Sandsturm". Auch das ist der moralische Doppelstandard : Menschenrechte ja, aber nicht für die eigenen Frauen (etwas überspitzt und polemisch) formuliert.

      • @94066 (Profil gelöscht):

        Rechte muss man einfordern. Macht gibt es nicht, wenn wir sie nicht vergeben.

        Ihr Punkte greifen etwas kurz und vor allem sind das eher unwichtige Details, die an der offensichtlichen Inkosistenz des Artikels nichts ändern. Das zeigt schon alleine die Tatsache, das sie die wesentlichen Punkte so stehen lassen.



        Ob Frauen und Männer gelichebrechtigt sind ist eine leidige und ziemlich unnötige DIskussion, solange Vernmögende und Bürger es nicht sind. Wieso man dafür kämpfen sollte auch ein "Kapital-Sklave" zu sein, erschließt sich mir nicht.

        Soll ich das denn jetzt s verstehen, dass Israel legitimiert ist weil sie etwas weniger doof sind als die Nachbarstaaten?

        • 9G
          94066 (Profil gelöscht)
          @RealDiogenes:

          "Ob Frauen und Männer gelichebrechtigt sind ist eine leidige und ziemlich unnötige DIskussion.....",

          mag für sie (wahrscheinlch als Mann) unerheblich sein... der sog. "Kapital - Sklave" kann ja dann zuhause seine Frau traktieren, gesetzlich legitimiert, wenn wir in diesem Bild bleiben. Letztlich ist die Frauenbewegung in der aktuellen Zeitgeschichte mit die erfolgreichste Emanzipationsbewegung. Ihre chauvinistische Anmerkung zeigt eher, wie universell und aktuell die Gleichberechtigungsfrage ist. Sie ist eben nicht der Nebenwiderspruch! Das hat auch schon 1968 nicht geklappt.

          "Soll ich das denn jetzt s verstehen, dass Israel legitimiert ist weil sie etwas weniger doof sind als die Nachbarstaaten?"

          ich habe geschrieben, also einen Fakt benannt, dass arabische Frauen in Israel mehr Rechte haben. Und wenn Sie mal von Ihrem idealen Gesellschaftsentwurf abstrahieren: es sind oft die Alltags und Lebensbedingungen , die die Menschen verändern wollen: z.B. wenn ich keine arrangierte Ehe will oder mich scheiden lassen will, dass ich dann trotzdem noch ein soziales Leben haben kann (als Bsp.) , die Kinder bei mir haben kann oder mich nicht einverstanden zeigen muss , wenn die Ehefrau Nr. 4 dazu kommt. Das mag für Sie alles unerheblich sein, ich glaube ihr idelaer Gesellschaftsentwurf interessiert vor Ort kaum. Manchmal ist etwas mehr Empathie angemessen

      • 0G
        06831 (Profil gelöscht)
        @94066 (Profil gelöscht):

        Zustimmung in allen Punkten!

  • auch dieser autor vermochte mich nicht zu überzeugen, cremes von ahava und wein vom golan zu kaufen.

    • @christine rölke-sommer:

      Dann kaufen Sie doch Uschi Glas-Cremeprodukte oder so, Schmiere gibt es ja genug. Aber was hat das mit dem Artikel zu tun?

      • @Chutriella:

        Das bedeutet, dass Frau Rölke-Sommer resistent gegen jegliche Argumente ist, die ihre Israel-Voreingenommenheit erschüttern könnten.

        • @Jack Rosenthal:

          nein, das bedeutet, dass ich lieber wein aus Cremisan trinke!



          und das mich nicht sonderlich beeindruckt, wenn der deutsche bundestag+herr Mansour BDS in bausch+bogen für antisemitisch erklären.



          zum rest des artikels denke ich mir, dass herr Mansour dafür, den israelischen paß behalten zu dürfen, einen hohen preis zahlt.

          • 9G
            94066 (Profil gelöscht)
            @christine rölke-sommer:

            ja das läßt sich leicht sagen, wenn man in der priveligierten Position ist, qua Geburt einen deutschen Pass zu haben. Da kann man leicht die Nase rümpfen und anderen Untertanengeist unterstellen.

          • @christine rölke-sommer:

            Ist das Satire? Oder gibt es solch plumpen Verschwörungsglauben wirklich?

            • @dites-mois:

              nicht verschwörungsglaube sondern mitleid.

  • Es wundert mich immer wieder, wie halbwegs intelligenten Menschen völlig inakzeptabele Zustände als "akzeptabel" verteidigen, wenn es um Israel geht. Ich habe extra hier nur Meldungen aus Israeli Zeitungen gepostet, denn in der BRD sind solche Themen anscheinend tabu. Warum?

    Weiss Herr Mansour, dass fast die Hälfte aller jüdischen Israelis die "arabische" Israelis aus dem Lande vertreiben wollen ? Also meinen sie damit auch IHN, aus diesem "nicht-perfekten" Staat?



    Siehe:



    Nearly half of Jewish Israelis want to expel Arabs, survey shows



    www.timesofisrael....arabs-study-shows/

    Weiss HerrMansour (oder die TAZ-Leser) dass es gibt die "Israeli" Nationalität NICHT, denn in Israel wird Nationalität durch Ethnie definiert: alles andere würde eine echte Demokratie aus Israel machen, wenn alle Bürger die gleiche Nationalität besässen, siehe:



    Court Rejection of Israeli Nationality Highlights Flaws of Jewish Democracy



    www.haaretz.com/op...ionality-1.5344174

    Und Herr Mansour verteidigt Israel hier als "normale Demokratie"? Irre.

  • "Ob Juden oder Araber, alle haben Rechte in Israel, wie in jeder anderen Demokratie."

    Wenn das nun noch die selben Rechte wären, so wie in jeder anderen Demokratie.

    • @luetzowplatz:

      Doch er hat definitiv recht dass es keinen Sinn hat, in der Demokratie, auch wenn sie nicht perfekt und fair sein mag, nicht teilzunehmen. Gerade wenn es doch so viele arabische Israelis sind müsste Einfluss möglich sein. Natürlich nicht, wenn man boykottiert oder doch einverstanden ist was die 2. Möglichkeit wäre.

  • " Die Vorurteile gegen und Verschwörungstheorien zu Israel sind auch in Deutschland und unter Migranten immens. Oft muss ich alles von vorn erklären, derart mager ist das Wissen."

    Danke für die klaren Worte, Herr Mansour. Es bestätigt meinen Eindruck, den ich leider in vielen Kommentaren hier und anderswo lese. Es bestätigt auch meine Vermutung, wonach diese Vorurteile, die es hinsichtlich Israel gibt, antijüdischer Provenienz sind - auch wenn das die Israelkritiker energisch von sich weisen. Es ist ihnen vielleicht nicht mal bewusst, dass es so ist.

    • @Jack Rosenthal:

      Ich finde es lustig zu sagen, Herr Mansour bestätige Ihre werte Meinung. Herr Mansour sagt seine Meinung, Sie sind mit ihm einer Meinung, that's it. Ist ein verbreitetes Problem. Meinungen sind keine Fakten. Weder in der einen noch der anderen Richtung. Die allermeisten Meinungen beruhen zu einem gewissen Anteil auf Tatsachen, zum anderen Teil aber auch nicht. Konflikte wie den im nahen Osten gäbe es nicht wenn sich die Menschen nicht die Meinung anderer als "bestätigenden Fakt" herauspicken würden.



      Nehmen Sie es nicht allzu persönlich, was ich sage geht auch in die politische Gegenrichtung. Alle dort, und hier, die so agieren, sind wesentlicher Teil des Problems und nicht der Lösung.

  • Yossi Bartal , Autor*in ,

    Was ist Apartheid und was ist Israel? Der Autor möchte nicht über die realen Bedingungen unter der Herrschaft des israelischen Staates sprechen. Natürlich ist die Situation der Palästinenser_innen in den 48 Gebieten besser als in Apartheid-Süd-Afrika, in den 67 Gebieten ist es aber womöglich schlimmer. Ich empfehle meinen Artikel dazu:

    Israel und Apartheid - Über den widersprüchliche Charakter israelischer Politik



    www.trend.infopart...d5618/t505618.html

    PS

    Vielleicht hat der Autor auch vergessen, aber glücklicherweise wird die Hamas wegen seiner militäriscen Angriffe auf Zivilisten boykottiert und sanktioniert, auch von deutscher Seite. Es wäre aber wünschenswert, wenn alle Kriegsverbrecher in diesem Konflikt mit Waffenembargo sanktioniert werden - nicht nur die Hamas, sondern auch das israelische Militär.

    • @Yossi Bartal:

      Ist zwar weder von Ihnen noch von mir, dennoch empfehle ich als Antidot:

      www.iz3w.org/zeits...pulismus/apartheid

      • 9G
        94066 (Profil gelöscht)
        @pitpit pat:

        vielen Dank für den informativen Link, die Verfasser sind über jeden Verdacht erhaben. Ich hoffe er wird im Forum eifrig gelesen, insbesondere von den BDS Sympathieträgern.

    • @Yossi Bartal:

      "Es wäre aber wünschenswert, wenn alle Kriegsverbrecher in diesem Konflikt mit Waffenembargo sanktioniert werden - nicht nur die Hamas, sondern auch das israelische Militär."

      Eine Gleichbehandlung wäre wirklich wünschenswert. Der Autor beklagt ja ebenfalls die herrschende Doppelmoral.

  • Sach mal so.

    Bitte - werter Herr - in welcher Welt belieben Sie denn zu leben?

    Aber - stimmt schon - wer möchte das denn so genau wissen? Dess hier reicht.



    Leider auch wieder wahr.

    Ende des Vorstehenden

  • Danke, Danke und nochmals Danke.



    Ahmad Mansour in der TAZ.



    Ja , ja, ich habe Hoffnung, dass die linke Meinungsblase endlich platzt. Zumindest kritisches Hinterfragen ALLER Ansichten ist wieder erlaubt.



    Nochmal Danke, Danke.

  • "Heute leben fast 1,8 Millionen Araber in Israel. Bei einer Einwohnerzahl von insgesamt rund neun Millionen.."

    Richtig, 9 Mio Iraelis, davon 600000 Siedler in den besetzten Gebieten. Nicht mitgezählt hat der Autor die übrigen Bewohner der besetzten Gebieten. Für die ist Apartheit angesagt, die damit anfängt, dass Autoren wie hier immer nur die arabischen Israelis erwähnen, nicht aber die Menschen, die unter dem israelischen Besatzungssystem zu leiden haben.

    • 9G
      94066 (Profil gelöscht)
      @stadtlandmensch:

      "Autoren" wie dieser?? Er bennent mal die andere Seite der Medaille: nämlich, dass die Lebenssitutaion arabischer Israelis durchaus nicht in das übliche Täter Opfer Schema passt. Von den Frauenrechten ganz zu schweigen, so frei und selbstbestimmt können arabische Frauen wohl sonst kaum in einem arabischen Land leben (wenn nicht die Familie dazwischenfunkt). Ein Blick nach Gaza: dort hätte nach der Rückgabe durchaus die Möglichkeit bestanden, eine Zivilgesellschaft mit lebenswerten Bedingungen aufzubauen, mit all den Geldern , die dort seit Jahrzehnten reingepumpt werden. Soweit ich weiss, ist in Gaza die höchste Zahl finanzierter NGOS weltweit aktiv, dann die Terrororganisation Hamas, die gleich gewählt wurde (seither keine weiteren Wahlen), der islamische Djihad usw.... derart viele gegenläufige Interessen. Von den Rechten von Frauen , will ich gar nicht anfangen... Wieviel Gelder da verbraten wurden, meine Güte.... und natürlich ist die Siedlungspolitik unterirdisch in der Westbank.... die Politik Israels ist da fragwürdig, das bestreitet sicher auch nicht der Autor.



      Aber diese obsessive Fokusierung auf Israel erscheint mir irrational und lässt sich wahrscheinlich wirklich nur psychologisch erklären, wenn ich insgesamt auf den Nahen Osten schaue: die Lage der Menschenrechte , Demokratie, Pressefreiheit, Folter, Rassismus, zivile Schariagesetzgebung, Beschneidung von Frauen (mehr als 90% in Ägypten), Rechtlosigkeit von Homosexuellen, Verteilung von Vermögen, Vormarsch eines immer konservativeren Islam und extreme Diskriminierung Andersgläubiger. Wo ist denn da eine zivile Boykottbewegung, zum Beispiel nicht mehr nach Ägypten zum Tauchen zu fahren? Ja der Autor hat recht hier besteht eine "Doppelmoral" oder vielleicht schlägt hier auch nur der Kulturrelativismus zu.

  • Der Autor verspielt seine Glaubwürdigkeit leider etwas, mit dem Blödsinn eines Boykotts der Hamas. Gaza ist unter Blockade. Hat der Werte Herr das vergessen? Welche Produkte der Hamas werden denn trotz der Blockade hier verkauft? Und wo ist der Verkauf der Produkte von Terrororganisationen legal? Was für ein Unfug!

    Aber lass mal zum Boykott von Produkten aufrufen, die es gar nicht zu kaufen gibt.

    • @Realdemokrat:

      "Gaza ist unter Blockade"



      Warum? Bitte erklären Sie es uns. Die Juden sind dort 2005 rausgegangen. Die Hamas will Israel trotzdem vernichten. Könnte das etwas damit zu tun haben?

  • Was für ein seltsam einseitiger Kommentar.



    "Die Palästinenser" scheint eines der Lieblingswörter des Autors zu sein.



    Was der Autor auf der Seite Israels differenzieren kann vermag ihm bei dem Blick hinter die Mauer nicht mehr.

    • @Howan:

      Der Kommentar ist nicht einseitig, sondern beleuchtet die andere Seite der Medaille, welche bei den israelkritischen Kommentaren/Artikeln nicht erwähnt wird und die daher genauso einseitig sind. Welche andere Bezeichnung soll der Autor statt "die Palästinenser" verwenden? Und was stört Sie daran?

      • @Jack Rosenthal:

        Also IST er einseitig...warum vermag keiner so leicht zu begründen, aber Sie selbst bezichenen den Artikel als einseitig und bauen sogar Arguemnte auf dieser Prämisse auf...

  • Selbstverständlich können israelische Palistinenser in Israel Karriere machen, studieren und zu Bank-Vorständen gewählt werden, das gilt aber nur solange sie ein ähnlich kritisches Verhältnis gegenüber Palästinensern haben, wie der Autor dieses Artikels. Und schwarze Polizisten gab es auch im Apartheids Südafrika. Man kann auch als Moslem in der AFD mitmachen, wenn man sich islamkritisch gibt. Dieses Argument habe ich nicht verstanden.

    • @Sandor Krasna:

      Den Vergleich mit der AFD kann man sich sparen - total unpassend.



      Israel ist keine heile Welt. Die Siedlungspolitik ist ein Desaster. Alles richtig. Richtig ist aber auch: Israel ist momentan der beste Ort, wo Araber in der Region Leben können. Es ist der einzige demokratische Rechtsstaat weit und breit. In der Nachbarschaft gibt es nur Despoten, die ihr eigenes Volk knechten.

  • Soviel zu schreiben und dabei die Menschenrechtssituation in den Gebieten unter Israels Besetzung komplett zu ignorieren. ...

    Kommentar gekürzt. Bitte achten Sie auf unsere Netiquette.

    Die Moderation

    • 9G
      94066 (Profil gelöscht)
      @stadtlandmensch:

      zu ihrem konstruktiven Debattenbeitrag: sind Sie in Israel aufgewachsen, sprechen Sie Arabisch oder Ivrith...? Haben Sie zumindest mal eine längere Zeit in Israel verbracht? Oder sollte man Ihre Propagandaunterstellung einfach als Projektion werten: wahrscheinlich lesen sie nur in den üblichen Schwarz-Weiss Propagandaquellen... Ihr Beitrag und der Hass der da durchdringt ist nur zum Fremdschämen.

    • @stadtlandmensch:

      "Dieser Text ist ein ganz übles Beispiel der Propaganda, der Arroganz und des Rassismus! Konstruktive Debattenbeiträge sehen anders aus."

      Der 2. Satz Debattenbeitrags ist aber auch nicht gerade konstruktiv, sondern es bestätigt mir das, worüber der Autor in seinem Kommentar schreibt.

  • Super Artikel. Herr Mansour sollte Bundespräsident werden. Mir ist es seit Beginn an schleierhaft, wie man den Radikalen rund um den BDS so viel Aufmerksamkeit widmen konnte - auch und insbesondere hier in der taz.

  • Sehr guter Beitrag.

    Die Pauschalisierung Israel als Sündenbock für alles zu machen wird von vielen Linken überhaupt nicht gegen reflektiert sondern geradezu gepflegt, weil es schön einfach ist einem Gut und Böse Bild zu huldigen.

  • Vielen Dank für diesen Beitrag, der hoffentlich vielen Menschen neue Erkenntnisse und Informationen vermittelt.



    Jeder der schon einmal Israel besucht hat weiß, dass es sich dort anders lebt und die Dinge dort anders laufen, als einige Menschen sich das vorstellen mögen und die alten Klischees bedienend gegen den Staat Israel hetzen, als wäre es dort um ein hundertfaches schlimmer als vor vierzig Jahren in Südafrika.

  • Zitat: „Oft muss ich alles von vorn erklären, derart mager ist das Wissen.“

    Wen wundert das? Wer will schon was von Israel und/oder Israelis hören, wenn er gelernt hat, dass es sich zu schämen hat als Deutscher im Zusammenhang mit Israel?

    Wenn es nach Jahrhunderten des Antisemitismus jemals so was wie eine Neugierde der christlich verwurzelten Europäer auf den jungen Judenstaat gegeben hat, wurde sie „den Europäern“ nach dem Krieg sehr gründlich ausgetrieben. Wir alle waren irgendwie „uns‘ Adolf“. Und weil tatsächlich Gefahr bestand, dass wir, erneut bewaffnet gegen die „Systemfeinde“, gleich wieder aus jeder Kontrolle fallen, hat man uns schon im Kindesalter eingebläut, dass wir den Israelis etwas schuldig sind. Wer aber soll sich schon für seine Gläubiger interessieren, wenn er die Schulden, die er hat, gar niemals erstatten kann?

    Wir Europäer haben also was verpasst. Und zwar das, was uns hätte helfen können, abseits der verordneten Scham so was wie Sympathie zu haben für Israel und seine Einwohner. Damit erst haben wir die „Falken“ groß gemacht, die jetzt so tun, als wären sie ganz Israel.

    Noch haben alle Menschen Recht in Israel. Vermutlich aber nicht mehr lange. Denn was kein Mensch als wertvoll anerkennt, das wird auch nicht gepflegt und unterhalten. Schon, las ich, sind „die Israelis“ was Besonderes. Und zwar nicht nur zu ihrer eigenen Freude. Auch sehr zur Freude derer, die sich schämen wollen. Wenn Frieden schließen heißt, andere mitzudenken, bedeutet Krieg zu führen, das gar nicht zu wollen.

    Gut möglich also, dass Ahmad Mansour mit seiner Mission schon zu spät dran ist. Das Dumme ist nämlich: Wenn man die Leute zu spät weckt, wird man sehr leicht sehr unglaubwürdig. Einfach, weil die Entwicklung fortlaufend widerspricht. Ein Psychologe, finde ich, könnte das wissen. Zumindest, wenn er selbständig zu denken gelernt hat, und nicht nur brav das wiederholt, was (israelische) Professoren zu sagen hatten für staatliches Geld.

    • @mowgli:

      Sie steigern sich aber auch ein bisschen in die Sache rein, mit Verlaub. Vermutlich haben Sie wie ich, an den Verbrechen des Nationalsozialismus, keinerlei Anteil gehabt und sehen ähnlich entsetzt auf das , was die Menschen in dieser Gegend und dieser Zeit, weltweit angerichtet haben.



      Warum also Schuldgefühle, dass wäre nur



      statthaft, wenn wir heute erneut auf den Zug von 1933 aufspringen würden und nicht das Notwendige dagegen unternommen hätten.



      Israel ist für mich deshalb nur eines von 194 Ländern dieser Erde und ich begegne jedem Israeli bei Gelegenheit genauso wie einem Amerikaner, Ghanaher, Australier, oder Indonesier, man verzeihe die ausschließlich maskuline Schreibweise.



      Diese Einstellung lässt mir die Freiheit zu sagen, dass ich die Siedlungspolitik UND die Raketen auf Zivilisten, ausnahmslos scheisse finde und damit es nicht belehrend vom Europäer rüberkommt, Menschen in Seenot im Mittelmeer absaufen lassen, auch.

    • @mowgli:

      "Wen wundert das? Wer will schon was von Israel und/oder Israelis hören, wenn er gelernt hat, dass es sich zu schämen hat als Deutscher im Zusammenhang mit Israel?"

      Also ich bin zu einer Zeit in Deutschland groß geworden, als mit Israel Filme wie "Eis am Stiel" und Sänger-Duos wie Esther und Abi Ofarim oder die Sängerin Daliah Lavi verbunden wurde. Es galt auch als en vogue, für ein paar Wochen nach Israel zu fahren und in einem Kibbutz zu arbeiten und Urlaub zu machen. Die Voreingenommenheit vieler Deutschen gegenüber Israel hat erst in den letzten 30 Jahren zugenommen. Und die hat wahrlich nichts mit einer "verordneten Scham" zu tun, die es auch nie gegeben hat. Diese Voreingenommenheit hat mit der in diesem Kommentar erwähnten Opferrolle zu tun, die die Palästinenser überzeugend spielen. Menschen, für die die Israelis Täter sind und Palästinenser nur deren Opfer, blenden entweder aus Unwissenheit oder Voreingenommenheit die Realität aus. Es gibt in diesem Konflikt auf beiden Seiten Täter und Opfer. Und solange keine Bereitschaft existiert, den Konflikt zu lösen und Kompromisse einzugehen - auf beiden Seiten -, wird sich im Nahen Osten nichts ändern.

      • @Jack Rosenthal:

        Ich bin ebenfalls mit einem positiven, fast romantischen, Bild von Israel aufgewachsen: Juden, die unter den Nazis geknechtet wurden, brechen auf, um im Land ihrer Vorväter sozialistische Kibbutze, einen gerechten, demokratischen Staat zu gründen, auf dass sie einen sicheren Zufluchtsort haben etc etc. Wir kennen alle diese Version der Geschichte.

        Die Jaffa-Orangen standen in den 60ern für Israel wie CocaCola für die USA. Dass es sie lange vor dem Staat Israel gab und auf den Orangenplantagen derer angebaut wurden, die man zuvor brutal von Haus und Hof vertrieben hatte, habe ich erst Jahrzehnte später erfahren.



        Solche Tatsachen wurden in den Medien der Nachkriegs-BRD nicht erwähnt.

        Erst mit der Intifada schafften es die Palästinenser in die bundesdeutschen Nachrichten, und selbst dann wurde nicht unbedingt detailliert über die Hintergründe berichtet: über Vertreibung, besetzte Gebiete, rechte Siedler, ständige Schikane und Demütigung im eigenen Land.

        Das Verständnis für den palästinensischen Widerstand ist gestiegen, der jüdische Bonus mittlerweile bei vielen aufgebraucht.

        [...]

        Ich finde die BDS- Bewegung völlig richtig.

        Dieser Kommentar wurde gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiqette. Die Moderation

      • @Jack Rosenthal:

        Die Schuel lehrte uns: Wir waren böse Nazis, des wegen müssen wir nachsischtig mit den Juden sein. Und: Israel ist ein tolles Land. Das ist ein konsistentes und, wie Nowgli schon darlegt, propangdistisches Bild. Das war nciht mal eben so nebenbei Stoff in der 5. Klaase. Ich persönliche habe das von der 5. bis zur 11. konsequent in den verscheidensten Fächern so suggeriret bekommen.



        Mit der gleichen Insbrunst wird in den Schulbüchern auch Adam Smith und sein Kapitalismus angepriesen. Wenigstens haben wir darüber aber nicht die gnaze Schulzeit sinnieren müssen sondern nur ein paar Jahre. Prozentrechnen hatt wir insgeamt vielleicht einen Monat, mal so zum Vergleich des Schwerpunkts eines staatlichen Curriculum...

  • Was ich an Grünen und Linken schätze, obwohl ich selbst beides nicht (mehr) bin, ist, dass sie sich für Benachteiligte interessieren/einsetzen. Das respektiere ich. Aber, meiner Einschätzung nach haben Linke und Grüne "so eine Art interne Opferhierarchie" in der die Belange von Juden denen der Palästinenser und die Belange von Mädchen/Frauen hier im Land denen der Flüchtlinge untergeordnet sind.

    • 9G
      94066 (Profil gelöscht)
      @*Sabine*:

      ich denke Race schlägt Gender in der Opferhierarchie: skandaliert wird zum beispiel sexuelle Gewalt eher , wenn sie von "weissen Männern" verübt wird. Das kommt eher aus den Kulturwissenschaften, Genderforschung, "Critical Whiteness" etc.. Insbesondere Vertreterinnen des Netzfeminismus (z.B.Teresa Bücker, Margarete Stowkowski) wehren sich gegen das sog. "race Profiling" bei sexueller Gewalt. Wobei das dann aber schon lächerlich wird, wenn man z.B. an Köln denkt. Aber bei den Grünen gibt es sehr wachsame Mitglieder, wenn der linke Antisemitismus zuschlägt, z.B. Volker Beck.