piwik no script img

Anschlag in MagdeburgBis Freitag war er einer von uns

Daniel Bax
Kommentar von Daniel Bax

Auch wenn er aus Saudi-Arabien stammt, ist der Attentäter ein radikaler Islamhasser. Viele wollen das nicht wahrhaben – denn er ist damit nicht allein.

Nach dem Anschlag: Kerzen gedenken der Opfer Foto: Annegret Hilse/Reuters

D er furchtbare Anschlag in Magdeburg wirkte aufgrund des Ziels zunächst wie die Tat eines Islamisten. Er erinnerte an den Anschlag von Anis Amri auf den Weihnachtsmarkt in Berlin 2016. Doch seit die Identität des 50-jährigen Attentäters von Magdeburg bekannt ist, weiß man: Er war ein Fan von Geert Wilders, Elon Musk, der AfD. Und er hasste Angela Merkel, Muslime und den Islam. Sein Online-Profil auf X ist ideologisch eindeutig. Weil er fand, Deutschland treibe die „Islamisierung“ Europas voran, wollte er das Land bestrafen und möglichst viele Menschen töten.

Bei solchen Tätern fragt man sich immer: Wie haben sie sich radikalisiert? Welche Hassprediger haben sie beeinflusst, wer hat sie ideologisch geprägt, in welchem Umfeld haben sie sich bewegt? In diesem Fall findet man die entsprechende Literatur leider in jedem deutschen Buchladen. Radikalere Varianten dieses Denkens finden sich im Netz, bei Bewegungen wie Pegida und in den Parlamenten bei der AfD, die in Sachsen-Anhalt zuletzt 20 Prozent erzielte. Dort gehen sie in Verschwörungsideologien vom „Großen Austausch“ der Bevölkerung und einer Unterwanderung des Landes durch radikale Muslime über, wie sie der Attentäter von Magdeburg offenbar teilte.

Es wäre ein Euphemismus, den Täter zum „Islamkritiker“ zu adeln, wie es manche Medien tun. Er handelte offenbar aus paranoidem Islamhass. Mit seine Anschlag knüpft er an jene Rechtsterroristen an, die 2011 in Norwegen, 2017 im kanadischen Quebec und 2019 in Neuseeland Terroranschläge verübt haben. Diese richteten sich im Fall von Breivik gegen Behörden und ein sozialdemokratisches Jugendcamp, in den anderen beiden Fällen gegen friedliche Moscheegemeinden. Auch der Attentäter von Hanau handelte aus antimuslimisch-rassistischen Motiven, als er im Februar 2020 in zwei Shisha-Bars neun Menschen erschoss.

Rechtsextreme leugnen die Ideologie

Weil der Täter von Magdeburg ursprünglich aus Saudi-Arabien stammt und sein Ziel ein Weihnachtsmarkt war, wollen viele nicht glauben, dass er möglicherweise ein radikaler Islamhasser war. Doch auch Menschen, die aus muslimisch geprägten Ländern stammen oder früher selbst Muslime waren, können für solches Denken anfällig sein. Der Attentäter von München, David Sonboly, der 2016 aus Hass auf Muslime neun überwiegend junge Menschen tötete, war iranischer Herkunft. Der Schriftsteller Akif Pirinçci, der bei den antimuslimischen Pegida-Demonstrationen auftrat und gegen Muslime hetzte, stammt aus der Türkei. Es gibt einen simplen Grund, warum ehemalige Muslime in Europa zu rechtsextremen Einstellungen neigen können: Sie erhalten dafür Applaus und Bestätigung, und das bestärkt sie in ihrem Wahn. Eine Prise Selbsthass ist womöglich auch dabei.

Den Rechtsextremisten von AfD bis Nius, von Martin Sellner bis Elon Musk, ist ihre ideologische Nähe zum Attentäter von Magdeburg natürlich unangenehm. Einige von ihnen behaupten, er habe lediglich „psychische Probleme“ gehabt und deshalb einen „Amoklauf“ begangen, keinen Terroranschlag. Oder sie leugnen, dass der Täter ein Ex-Muslim und AfD-Anhänger gewesen sein könnte, und unterstellen ihm, er habe sich bloß verstellt.

Sie mutmaßen, der Täter müsse schon immer ein islamistischer Schläfer gewesen sein. Für sie gilt: einmal Muslim, immer Muslim. Dass der Attentäter einen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt verübte, reicht ihnen als Indiz, dass er aus anderen Motiven gehandelt haben könnte, als er vorgibt. Dass er aus Saudi-Arabien stammt, reicht ihnen, um mal wieder eine „falsche Migrationspolitik“ anzuprangern. Mit anderen Worten: Rechtsextreme nutzen die Tat eines Rechtsextremisten, um weiter ihren Hass zu verbreiten.

Der Attentäter war eine öffentliche Person

Die wichtigste Frage ist aber, warum der Anschlag nicht verhindert werden konnte. Denn der Attentäter war eine öffentliche Person. Er hatte allein auf X über 46.000 Follower und viele Kontakte in die radikal antimuslimische Szene weltweit. Auch Journalisten folgten ihm, und er gab mehreren Medien in den vergangenen Jahren Interviews. Er war mehreren Behörden bekannt, sein Profilbild zeigt ein Maschinengewehr und er hat mehrmals angekündigt, eine spektakuläre Tat zu begehen und sogar Gewalt anwenden zu wollen. Es gab Warnungen, aber sie verhallten ungehört.

Die Behörden und sein Umfeld haben seine Radikalisierung unterschätzt. Die Frage ist: warum? Eine mögliche, unangenehme Antwort darauf lautet: der Täter stand mit seinem Hass auf Muslime nicht alleine. Sein Denken ist in Deutschland so verbreitet, dass er damit nicht sonderlich auffiel. Er war einer von uns – bis er am Freitagabend mit einem Auto in einen Weihnachtsmarkt fuhr.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Daniel Bax
Redakteur
Daniel Bax ist Redakteur im Regieressort der taz. Er wurde 1970 in Blumenau (Brasilien) geboren und ist seit fast 40 Jahren in Berlin zu Hause, hat Publizistik und Islamwissenschaft studiert und viele Länder des Nahen Ostens bereist. Er schreibt über Politik, Kultur und Gesellschaft in Deutschland und anderswo, mit Fokus auf Migrations- und Religionsthemen sowie auf Medien und Meinungsfreiheit. Er ist Mitglied im Vorstand der Neuen deutschen Medienmacher:innen (NdM) und im Beirat von CLAIM – Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit. Er hat bisher zwei Bücher veröffentlicht: “Angst ums Abendland” (2015) über antimuslimischen Rassismus und “Die Volksverführer“ (2018) über den Trend zum Rechtspopulismus. Für die taz schreibt er derzeit viel über aktuelle Nahost-Debatten und das neue "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW).”
Mehr zum Thema

23 Kommentare

 / 
  • Ohne ein gewisses Maß an Polemik scheinen Herrn Brax Kommentare nicht auszukommen. Wie er auch hier im letzten Absatz wieder aufzeigt.

    Es ist gut möglich, dass viele in Deutschland den Islam kritisch betrachten oder gar ablehnen und ein Teil der Bevölkerung mag auch mit Muslimen fremdeln.

    Aber Hass ist nochmals eine ganze andere Ebene und Nein, der Täter war keiner von "uns" sondern anscheinend ein verwirrter Geist mit rechtsextremistischen Ansichten.

    Und die Warnungen vor dem Täter verhallten anscheinend auch nicht ungehört, so existiert laut Medienberichten (u.a. Bild) beim BKA eine Akte über den Täter, was nach derzeitigen Kenntnisstand dafür spricht, dass sie ihn schon im Visier hatten.

  • Natürlich darf jeder den Islam ablehnen, solange er Menschen - hier die Muslim*innen -, mit dem Respekt begegnet, der uns selbst und jedem Menschen gebührt. Leider hat der Artikel versäumt, klar zwischen Menschen, Weltanschauungen und der Frage nach Gewalt/Nicht-Gewalt zu trennen.

  • Es war primär eine Tat, die von verzehrendem Hass getrieben war. Und grob auf einen Nenner gebracht: Die Kategorien "Hass, den der radikale Islam gegen Andere erzeugt" und "Hass, den der radikale Islam auf sich selbst zieht" haben zwei zentrale Begriffe gemein - "Hass" und "radikaler Islam". Dass das kein tragischer Zufall ist, sollte man schon in Betracht ziehen, Herr Bax.

    Langversion: Der Täter war wohl ein in Saudi-Arabien sozialisierter Islam-Apostat, der dort die volle lebensgefährliche und existenzvernichtende Wucht wahabbitischer Intoleranz gegenüber Menschen wie ihm abbekommen hat und deshalb letztlich - zu Recht - in Deutschland Asyl erhielt. Seine Beziehung zu seiner vormaligen Religion und deren Vertretern dürfte daher auch ohne Zutun europäischer Rassisten wie Wilders oder der AfD hoch emotional sein.

    Dass es trotzdem maßgeblich IHRE Einflüsse waren, die ihn so radikalisiert haben und vom Verfolgten zum Hasstäter werden ließen - und nicht z. B. die tatsächliche Existenz und Machtentfaltung islamistischer Strukturen -, kann man nicht einfach voraussetzen. Der Hass der Islamisten folgt Apostaten jedenfalls durchaus bis nach Europa, und dieses "beobachtet" vielfach nur.

  • Da es bisher keine geschrieben hat:



    Nein, er war keiner von uns.



    Auch nicht mit 46000 (internationalen) follower.



    Und nein, die Behörden haben die Radikalisierung nicht unterschätzt, weil sie alle heimlich sympatisiert haben.

  • Der Anschlag von Magdeburg ist ein tragisches Beispiel für die irrationale Gier, Kollektive zu bestrafen.



    Diese findet sich in den verschiedensten gesellschaftlichen Gruppen.

    Mein Beileid den Angehörigen der Opfer. Hoffentlich werden die Verletzten wieder gesund.

  • Immer wieder spannend, die klugen und differenzierten Analysen von Daniel Bax zu lesen. Möge er der Taz und ihren Leser:innen noch lange erhalten bleiben!

    • @Kanuka:

      Klug ja - aber differenziert? Müsste man dazu nicht auch mal etwas mehr über die jeweilige Gegenmeinung lesen können, als dass sie komplett auf dem Holzweg ist?

  • „Muslimisch geprägtes Land“ -nette Umschreibung für Saudi-Arabien, in der der Islam Staatsreligion ist, die Scharia gilt, Menschenrechte von der theokratischen Staatsgewalt systematisch u. brutal unterdrückt werden, individuelle Freiheitsrechte wenig gelten und die Gliedamputation



    u. Todesstrafe regelmäßig und nicht zu knapp vollstreckt werden.

  • Welch eine bittere Ironie



    Heute demonstrieren die "Islamhasser" der AfD gegen einen "Islamhasser". Einen der eine Post Alice Weidels sogar zitiert und gelobt hat.

  • Die einzige Wahrheit ist, dass die Behörden mal wieder versagt haben. Die Sicherheitskonzepte für Weihnachtsmärkte und Brücken sind laut den Behörden überprüft und angeblich sicher. Allet in Ordnung, wie man sieht ....

  • "Oder sie leugnen, dass der Täter ein Ex-Muslim und AfD-Anhänger gewesen sein könnte, und unterstellen ihm, er habe sich bloß verstellt. Sie mutmaßen, der Täter müsse schon immer ein islamistischer Schläfer gewesen sein. Für sie gilt: einmal Muslim, immer Muslim."

    Nach dem Motto: "Wer Muslim ist, bestimmen wir!"

    Kann es sein, dass bestimmte Grundstrukturen des europäischen Antisemitismus zum Teil auf Muslime gerichtet werden?

    Denn "den Juden" wurde/wird von Antisemiten ja eine Art unveränderliches Wesen zugeschrieben, welches sie z.B. auch durch christliche Taufe nicht ablegen könnten.

    Ähnlich verhält es sich mit dem Wahn "einmal Muslim, immer Muslim", der sich offenbar auch bei den 2.100 Nazi-Marschierern in Magedeburg zeigte.

  • Die ewig wiederkehrende Frage, wie so ein Anschlag mit Vorankündigung hätte verhindert werden können, kann man relativ einfach beantworten: Nicht mit den derzeit geltenden Gesetzen.

    Wer eine Tat androht, muss meiner Meinung nach zur Rechenschaft gezogen werden können.

  • Ich bin an diesem Kommentar hängen geblieben, weil er das gleiche tut, wie die tausenden Schlagzeilen seit dem Anschlag: So zu tun als wäre er im Besitz einer Wahrheit. Dabei - sind wir doch ehrlich - würde bei einem biodeutschen Attentäter niemand einen religiösen Hintergrund vermutet haben. Der schreckliche Vorfall wird aktuell von beiden Seiten gleichermaßen instrumentalisiert.

    Und dann lese ich "die Behörden haben versagt" - direkt nachdem geschrieben wurde, dass auch Journalisten seine Radikalisierung auf X live verfolgten. Warum wird ihnen nicht der gleiche Vorwurf gemacht?

    Weil hier niemand ehrlich ist.

    • @Frl. Rottenmeier:

      Die Wahrheit ist ja noch nicht raus, also kann sie ja auch noch keiner besitzen.



      Beide Seiten, wen meinen Sie da jetzt genau? Die Nazis und die Antifaschisten? Die Islamisten? Rechts und Links?



      Ob die Behörden versagt haben ist jetzt noch nicht seriös zu beantworten, muss erst untersucht werden. Allerdings stellt es für mich als Laie als sehr schwierig dar, aus den tausenden von Posts, die aus den Untiefen des Irrsinns der sozialen Medien herausgekotzt werden, den einen zu finden, der seinen verbalen Widerlichkeiten auch Taten folgen lässt.

    • @Frl. Rottenmeier:

      Dass man bei einem "Biodeutschen" (was genau ist das eigentlich?) keine religiösen Motive vermutet ist ja genauso Unfug. Man erinnere an die Sauerlandgruppe und an biodeutsche junge Menschen, die sich dem IS angeschlossen haben, da waren einige Thomas Schmidts und Lieschen Müllers dabei. Rassistische Stereotype sind das eine, die Birne anlassen darf man aber trotzdem.



      Hinterher wissen es natürlich alle besser, aber wie viele Spinner posten irgend etwas im Netz? Sollte man jedem von denen prophylaktisch das SEK vorbeischicken? Und noch gefährlicher sind ja die, die gar nichts posten, niemanden in Pakistan anrufen. Gegen die helfen nur Glück und Zufall.

    • @Frl. Rottenmeier:

      100% Zustimmung. Dieser Kommentar ist einfach nur entlarvend.



      'Weil nicht sein kann was nicht sein darf' - lautet das Motto bei Rechten wie Linken. Jede Seite versucht krampfhaft die Deutungshoheit über diese Wahnsinnstat zu erlangen, um 'ihre Wahrheit' bestätigt zu wissen.



      Jeder besteht zu 100% auf seiner Position. Die eigene Überzeugung MUSS stimmen. Eine Fehlertoleranz gibt es nicht.



      So wie Rechte krampfhaft verzweifelt versuchen den Attentäter als Islamisten oder Schläfer zu brandmarken, so taub und blind beharren Linke darauf, dass wir kein Problem durch die Zuwanderung haben - dabei ist diese Tat nur die dramatische Spitze des Eisbergs, denn natürlich ist Deutschland durch seine offene Politik ins Fadenkreuz der Extremisten geraten, natürlich sind viele Zuwanderer traumatisiert und bräuchten dringend mehr psychologische und/oder ärztliche Betreuung.



      Migration ist nicht eitel Sonnenschein - es ist ein derart komplexes Thema das es dringend notwendig wäre, dass alle politischen Lager darüber offen miteinander diskutieren und sich zuhören - alle reinlassn ist genauso eine ideologischer Irrsinn wie 'einfach Grenzen dicht' und alle Probleme sind gelöst.

    • @Frl. Rottenmeier:

      Ganz genau: bei einem "biodeutschen" Attentäter würde niemand einen religiösen Hintergrund vermuten. Bei einem saudischen tun viele das sofort.



      Steht nicht genau dies auch im Artikel?



      Und der zitierte Satz lautet: Die Behörden UND SEIN UMFELD haben seine Radikalisierung unterschätzt.



      Und es wird sogar erklärt warum.



      Der Vorwurf gilt hier nicht den Behörden, die nicht reagiert haben, sondern der gesamten Gesellschaft, die es mit ihrer eigenen Radikalisierung schafft, einen potentiellen Attentäter normal aussehen zu lassen.



      Wenn Sie das nicht lesen, dann sind Sie zu sich selbst ebenso wenig ehrlich.

    • @Frl. Rottenmeier:

      Was hätte man denn machen sollen? Gefährderhaft gibt's nicht und abschieben wollte man ihn offenbar nicht, trotz Auslieferungsanfrage aus Saudi-Arabien.

      Was bleibt? Geldstrafe? Fußfessel? Auch mit der kann man sich ein Auto mieten.

      • @Wonneproppen:

        Interessante Frage.

        Vielleicht damit anfangen jemanden, der Gewaltphatasien postet, nicht als "einen von uns" zu betrachten?

        Ich kann mich nicht daran gewöhnen, dass Hass und Hetze im Netz heute zur Normalität gehören sollen, denn ich bin überzeugt, dass der Einfluss auf das richtige Leben nicht mehr abgestritten werden kann.

  • Weil man nach einfachen Antworten sucht, weil die Politik noch auf die Gelegenheit lauert, das traurige Geschehen in Magdeburg für Wahlkampfzwecke auszuschlachten, wagt keiner - auch die Presse nicht - zu bennennen, was längst überdeutlich ist: Der Attentäter ist psychisch krank und wird deshalb für seine Tat kaum zur Verantwortung gezogen werden können. Er ist kank und muss als Kranker behandelt werden. Die einzge Frage, die man stellen muß ist jedoch: Warum sind bei einer Person, die schon über einen so langen Zeit psychisch auffällig ist, von Polizei und Justiz nicht die richtigen Stellen eingeschaltet worden, um frühzeitig medizinisch-psychologisch zu intervenieren.

  • Aus meiner Sicht sehr treffend analysiert. Antimuslimischer Hass stellt für viele Behörden und Menschen kein Problem dar. Alleine das er 46000 follower auf X hatte gibt mir zu denken.

  • Es ist nur leider keine neue Kategorie, sondern der ganz „normale“ Kulturrassismus. Man ersetze „Muslime“ durch „Juden“ und den „Großen Austausch“ durch die „Protokolle der Weisen von Zion“ und es wird klar, was das ist, wer übrigens auch Elon Musk ist!



    Ich sehe nicht wie Herr Bax, dass hier viel relativiert würde, weil sich der Hass gegen Muslime und nicht gegen Juden richtet. Was jedoch Vielen schwer fällt zu verstehen: Der Hass von Rechts nimmt die vermeintlich „eigene“ Gruppe nicht aus. In den KZs saßen auch Kommunisten, Sozialdemokraten, Homosexuelle, „Asoziale“, „Berufsverbrecher“. Und einige überzeugte Nationalkonservative mussten lange betteln, bevor sie schließlich in die NSDAP durften.



    Diese beiden Punkte müssen wir als Gesellschaft endlich verstehen: Der „westliche“ Rechtsradikalismus hat mit Judentum und Islam eigentlich wenig zu tun, die Religion ist ein Vorwand um nicht das Wort „Rasse“ benutzen zu müssen, und offensichtlich „weiß“ zu sein, wird niemanden vor Gewalt von diesen Leuten schützen, nicht einmal offener Alltagsrassismus kann das!

    • @Zangler:

      Ihr Kommentar benennt einiges richtig, ist jedoch letztlich Teil des Problems gegen das Sie schreiben.

      Für Sie wie so viele andere (Linke) ist Rechtsradikalität/Rassismus eine Eigenschaft des "Westens". Rassismus ist damit, in Anwendung Ihrer an sich richtigen Argumentation, ein "Rassenmerkmal" der Deutschen/Europäer/Westler/ "Weißen". Damit denken Sie rassistisch.

      Das ist nicht nur moralisch abzulehnen, sondern es ist auch schlicht faktisch falsch. In der Realität funktionieren, unter dem Schleier unterschiedlicher Kulturen, Sitten und Gebräuche, alle Ethnien gleich. Es gibt keine essenziellen Eigenschaften ("Volksmerkmale"). Der Rassismus der Deutschen und der Rassismus gegenüber Deutschen ist gleich groß. Wie wirksam diese praktisch sind, hängt nur von den äußeren Umständen ab - vor allem den Zahlenverhältnissen und der jeweiligen Demografie.

      Der Islamismus ist der Rechtsradikalismus der Muslime. Dieser existiert völlig unabhängig davon was Deutsche machen oder davon halten. Eben weil ein gewisser Anteil jeder Menschengruppe fremdenfeindlich ist. Die Welt dreht sich eben NICHT um "uns".