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18.11.2024 , 11:23 Uhr
Na, wäre es nicht viel erhellender, Robert spräche nicht vom Emissionshandel, sondern davon, dass die BRD sich anmaßt, das Recht, die Atmosphäre zu verschmutzen, zu Geld zu machen? Und zwar nicht nur die, die sich innerhalb der bundesdeutschen Grenzen befindet, sondern die planetar, weil sich unser Schmutz, unser CO2 dummerweise weltweit verteilen wird. Also eine Atmosphäre, die gar nicht in unserem Besitz ist?
Aber, wer wird den schon so genau hinschauen wollen, handelt es sich doch um einen "marktorientierten Ansatz". Damit scheint ja alles gesagt.
zum Beitrag11.11.2024 , 07:02 Uhr
Dass ein Kapitalist es mit Gesetzen nicht so genau nimmt, wenn es der Rendite gut tut, nichts Neues, dass Kapitalisten bei Krieg und Frieden mitreden wollen, wenn ihre Interessen betroffen sind (man denke nur an die Kriegszeilprogramme der deutschen Industrie 1914) auch nichts Neues. Was uns aber Angst machen muss, sind die libertären Ideen eines Elon Musk, eines Peter Thiel und vieler anderer, deren Programm darin gipfelt, den (demokratischen) Staat zugunsten einer "freien", nur durch Vertragsbeziehungen gestalteten Assoziation zu ersetzen. Also: Abschaffung aller die Schwächeren schützenden Gesetze und Institutionen, das Ganze verbrämt als die Freisetzung der Marktkräfte, die alles besser können als Staaten. Der in Argentinien herrschende Anarchokapitalist Milei ist ein weiterer Vertreter dieses marktradikalen Flügels des Neoliberalismus. Wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen.
zum Beitrag29.10.2024 , 16:06 Uhr
Erst damit wird ein Schuh draus: "Oxfam warnt aber auch: Es ist nicht nur der klimaschädliche Konsum, durch den die Superreichen zur Erderhitzung beitragen. Eine noch größere Rolle würden Investitionen spielen. Teilweise besitzen die Milliardäre die klimaschädlichsten Unternehmen selbst oder profitieren finanziell von ihnen." Dieser Konsum benötigt Einkommen. Und schon sind wir wieder bei unseren Kapitalismus, der eine derartige Vermögenskonzentration zulässt und nur einen inneren Antrieb kennt: Wachstum. Und da jedes Wachstum eine materielle Basis benötigt, zerstört das kapitalistische Wachstum, welches eben diese Vermögenskonzentration ermöglicht und befördert, den Planeten. Und Da nur das Wachstum zählt, und die fossilen Geschäftsmodelle mehr Profite und mehr Wachstum generieren als viele andere, sind unsere Milliardäre direkt oder indirekt Profiteure dieser Geschäftsmodelle. Wollen wir eine andere Welt, so genügen keine Einzelmaßnahmen, dann ist der globalisierte Kapitalismus der Gegner. Der genannte Herr Kühne ist dafür ein glänzendes Beispiel. Er verkauft seine Yacht. Sie wird also mit neuem Besitzer weiterhin die Welt verschmutzen.
zum Beitrag26.09.2024 , 11:57 Uhr
Hier geht es doch nur um Disziplinierung mittels Angst. Tesla-MA sollen Angst haben, wenn sie sich krank melden. Das ist Ziel dieser Massnahmen. Und es wird funktionieren.
Beim Rest könnte man jetzt viel mutmaßen, aber wie's innerbetrieblich ausschaut, wie krankheitsauslösend die Arbeitsbedingungen sind, was die Beschäftigten für Führungskräfte haben usw. usf. sind Themen, die werden im Regelfall nicht öffentlich erörtert. Also dürfen wir hier im Forum unseren Vorurteilen freien Lauf lassen. Alle die dort nicht arbeiten, wissen im Regelfall am Besten, das die Beschäftigten sich das selber zuzuschreiben haben oder der Betriebsrat sich unsolidarisch verhält und was so sonst noch kommt. Überraschend nur, dass eine behauptet linke Zeitung eine derart AG-affine Leserschaft hat.
zum Beitrag25.09.2024 , 13:28 Uhr
alles richtig. Wäre zu ergänzen durch den Hinweis, dass alle unsere gesellschaftlichen Systeme und öffentlichen Dienstleistungen auf das dem Kapitalismus inhärenten Wachstum angewiesen sind, wie der Junkie auf den nächsten Schuss. Da es aber kein "unschuldiges" Wachstum gibt bedeutet jedes Wachstum automatisch: steigender Naturverbrauch, sowohl bei der Generierung der Rohstoffbasis als auch bei der Entsorgung des mengenmässig zunehmenden Abfalls unserer Gesellschaften. Also heißt Climate Change automatisch Systemwechsel. Wie ein am planetaren Gleichgewicht ausgerichtetes gesellschaftliches System (was deutlich über die Frage nach dem Wirtschaftssystem hinausgeht) für 8, 9 oder 10 Mrd. Menschen aussehen könnte, diese Debatte wäre zu führen. Und dann wären wir beim Thema materieller Verzicht in allen Lebenslagen für die indutriell entwickelten Länder und der Frage nach der weltweiten Gerechtigkeit. Da wir alle mehr zu verlieren haben als unsere Ketten, wollen wir darüber noch nicht einmal nachdenken. Also wird alles seinen erwartbaren Gang gehen. Und die Wetterkatastrophen werden immer mehr Opfer fordern. Auch hierzulande. Und dann verdrängen wir die Zusammenhänge. Bingo.
zum Beitrag08.09.2024 , 10:10 Uhr
Wenn man die Systemfrage aus den Augen verloren hat, so wie bei Grünen und SPD, dann endet man als Strecke der kapitalistischen Treibjagd. Solange mit Fossilem Profite gemacht werden können, wird diese Kapitalfraktion mit all ihren Annexorganisationen alles tun, um diese Gewinne einzufahren. Und das funktioniert noch viele Jahrzehnte, denn dieses Geschäftsmodell verscherbelt heute die Zukunft der Menschheit. Die heutigen Gewinne der fossilen Kapitalfraktion sind die planetaren Schulden zukünftiger Generationen. Diesem Hamsterrad entkommen wir nur, wenn wir diesen Kapitalismus überwinden, der uns, für die Profite einer klitzekleinen Minderheit zu Mittätern macht.
zum Beitrag29.07.2024 , 10:34 Uhr
Es sind zwei Probleme. Das eine ist ein Strukturelles und lässt sich als Zerstörung der Bahn beschreiben. Umwandlung in eine Aktiengesellschaft, trimmen auf Profit, Privatisierungen, Rückbau von Gleisanlagen usw. usf. Das andere Problem lässt sich mit "Digitalisierung" umschreiben und hält aktuell auch andernorts Einzug. Dank Digitalisierung (heute KI genannt) laufen offen oder verdeckt in vielen großen Unternehmen Personalabbauprogramme. Früher war's der Roboter, der die Arbeiter*innen am Band überflüssig machte, heute ist es das textverstehensfähige Computerprogramm, der Angestelltenfunktionen in der Verwaltung überflüssig macht.
Und dann passt das doch alles wieder schön zusammen. Die überflüssigen Angestellten erhalten Teilzeitangebote und um auf Vollzeit aufzufüllen können sie sich als Lokführer*innen verpflichten. Die
zum Beitrag26.07.2024 , 14:50 Uhr
Das typische Argument derjenigen, die nichts ändern wollen. Hätte dieses Argument Gültigkeit, so gäbe es heute noch Kinderarbeit , Skalverei usw. usf.
Irgendeine*r muss halt mal anfangen.
zum Beitrag25.07.2024 , 09:54 Uhr
Als wäre es eine Frage von Wissen. Die Mehrheit der Bevölkerung weiß, dass der Klimawandel menschengemacht ist. Sobald aber deutlich wird, dass potentielle Maßnahmen in den eigenen Lebenswandel eingreifen, (Auto, Urlaub etc.) oder gar Geld kosten könnten, sinken die Symphatiewerte. "Wasch' mich, aber mach mir den Pelz nicht nass" ist das hier weithin gelebte Motto. Man muss nicht an die Wirksamkeit der Aktionen der "Letzten Generation" glauben, ihnen die Schuld in die Schuhe zu schieben, dass die Zustimmungswerte für Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz sinken, ist eine Kurzschluss. Wie wäre es denn mal mit einem Maßnahmenpaket für Umwelt- und Klimaschutz, das mittels entsprechender Steuererhöhungen von den Reichsten der Gesellschaft bezahlt wird und zugleich die ärmerer Hälfte massiv entlastet. Könnte ja sein, dass die Zustimmungswerte dann wieder steigen, weil die Haupttäter zahlen und diejenigen, die sich nur schwer wehren können, davon profitieren.
Aber billige Polemik ist halt leichter als eine soziale und ökologische Politk.
zum Beitrag24.07.2024 , 12:51 Uhr
Seltsam .... und trotz dieser negativen Kosten-Nutzen-Betrachtung verfügt unser Staat noch über Steuermilliarden ... diese Welt ist echt seltsam. Könnte aber auch sein, dass es sich hierbei um ein Narrativ derjenigen handelt, die von ihren Millionen und Milliarden nichts abgeben wollen. Wäre nicht das erste Mal ... so wie ja jede Diskussion um höhere Steuern als Neiddebatte diffamiert wird und Erbschaftssteuern die Familienunternehmen kaputt machen und das Tempolimit die deutsche Autoindustrie. Dabei, wer will kriegt sie dran, die Reichen und ihr Vermögen, legales und illegales. Die Schwiez kann darüber eine schöne Geschichte erzählen ....
zum Beitrag24.07.2024 , 10:31 Uhr
Hier sind die Forderungen sinnvoll gelistet ....
www.die-linke.de/themen/steuern/
Muss man nur wollen.
zum Beitrag08.07.2024 , 13:03 Uhr
Aber die Grünen haben doch gar keine Fundis mehr. Die Ökosozialist*innen wurden Anfang der 80er aus der Partei gejagt. Und "Fundi" war passend, um die Ökosizalist*innen zu diffamieren. Wer war schon gerne "Fundamentalist" und die semantische Nähe zum Religiösen kam sicherlich nicht von ungefähr. Insofern, die Grünen sind im Bereich der Funktionsträger*innen grün angemalte (Sozial-)Liberale, mehr aber auch nicht mehr. Und je offenkundiger das wird, desto schwieriger die Abgrenzung zum politischen Gegner, der inzwischen eher der Zwillingsschwester ähnelt.
zum Beitrag14.06.2024 , 09:34 Uhr
Wenn man verstehen will, auf welcher rechtlich-ideologischen Basis unsere Straßenverkerhsordnung ruht, dann lohnt ein Blick in diesen Aufsatz: www.bpb.de/shop/ze...mobilgesellschaft/
Und hinterher wundert man sich nur noch über sehr wenig. Und wem das nicht reicht: es gibt Analysen zum Einfluß der automobilen Lobby in den Gremien, die sich im Auftrag des Verkehrsministeriums mit der Weiterentwicklung der Straßenverkehrsordnung beschäftigen. Spätestens dann hat man auch die letzten Illusionen verloren.
zum Beitrag27.05.2024 , 16:13 Uhr
Also ich war echt und ich habe von meinem Stimmrecht Gebrauch gemacht und gegen die Rücknahme des Verbrenner-Aus gestimmt. Bin ich nun Teil der Manipulatoren? Aber davon ab: "Wenn man nur die richtige Partei wählt, dann bleibt alles so, wie es ist – oder war. Weiter Diesel oder Benzin verbrennen, um von A nach B zu kommen, weiter die Gasheizung im Keller, das Schnitzel auf dem Teller, und in den Sommerurlaub geht’s im Flieger." Das ist doch das Programm von CDU, FDP und auch der SPD, nur redet die nicht so gerne drüber. Der Friedrich hat es doch vor ca. einem halben Jahr prägnant formuliert: Es reiche doch wenn man sich in zehn Jahren mit dem Klimawandel beschäftigte. Man muss den Kerl nur beim Wort nehmen. Dann passt das alles.
zum Beitrag08.05.2024 , 11:52 Uhr
Klagen gegen "greenwashing" ist ja gerechtfertig, ändert aber nichts an der Misere. Wer#s wissen will, wie umweltschädlich Kreuzfahrten sind, der weiß es und der Rest zieht jede beliebige Ausrede, um sich damit nicht beschäftigen zu müssen. Freiwilliger Verzicht hebt das Thema "Reisen" auf eine moralische Ebene. Hilft dem Klima auch nicht, denn Moral gegen Urlaub, da weiß man doch schon im Ansatz was gewinnt. Bleibt nur noch der Eingriff in die "freie" Wirtschaft. Bestimmte "Vergnügen" müssen einfach verboten werden. Denn ohne Verbote wird's nicht gehen. Am einfachsten wäre es, die Förderung von Erdöl, Kohle und Gas (inkl. Fracking) komplett zu verbieten. Alle nachgelagerten Prozesse kämen von alleine zum Erliegen. Ansonsten geht's weiter wie bisher: wir glauben an irgendwelche technologischen Lösungen, die es nicht gibt und bis dahin verbrennen wir die fossilen Energieträger. Und nein, die Regenerativen sind dabei keine Lösung, aktuell fängt ihr Zuwachs gerade mal den durch das kapitalistische Wachstum zusätzlich benötigten Strom auf.
zum Beitrag17.04.2024 , 08:36 Uhr
Man kann sich die Welt auch schön reden. Wenn die Produktion rückläufig ist, weil die Wirtschaft nicht brummt und die Energie zu teuer ist, dann gilt im Umkehrschluss: a.) brummt die Wirtschaft wieder steigt das CO2 wieder an, denn man hat ja substantiell nichts gemacht. b.) bleibt die Energie teuer und die Produktion wandert ab, dann wird die CO2-Produktion nur verlagert. Die Gewinne landen weiterhin bei den bisherigen (dt. Unternehmen) und ihren Anteilseignern, aber Dtl. ist fein raus. In beiden Fällen hat der Planet verloren und wir haben uns die Welt schön gerechnet. Und das nur, um die "grüne Szene" nicht zu demotivieren? Was für eine abstruse Logik.
zum Beitrag20.02.2024 , 07:52 Uhr
Erfolge? Die Opfer derjenigen, die versuchten, sich gegen die kapitalistische Ausbeutung zu erheben sind ungezählt. Die Macht kommt, wenn es darauf ankommt, aus den Gewehrläufen. Erfolge gegen die bewaffnete, die kapitalistische Wirtschaftsweise schützenden Mächte (Staaten) zu erringen, waren wenige und zeitlich meist sehr begrenzte.
zum Beitrag20.02.2024 , 07:45 Uhr
... und wo mussten die Zwischenprodukte der DDR reüssieren? Auf den kapitalistischen Märkten. Und was wurde mit den erwirtschafteten Devisen gemacht? Produkte auf den kapitalisitischen Märkten erworben. Also: Teil des kapitalistischen Weltsystems. Vielleicht nicht vollintegriert, aber in den Worten von Immanuel Wallerstein: Halbperipherie.
zum Beitrag19.02.2024 , 13:51 Uhr
Als Zivildienstleistender (gg. 1985) mit behinderten Menschen wurde mir im Vorbeigehen von einer älteren Frau mitgegeben, dass es das unter Adolf nicht gegeben habe und als Vater eines schwerbehinderten Jungen wurden wir auf Spazeirgängen mehr als einmal gefragt, ob man das nicht vorher gesehen habe ... Weiterreden musste da niemand mehr denn mit dem Wissen hätten alle vernünftigen Eltern das Kind abgetrieben. Gesellschaft als eine entscheidungsprägende Instanz kommt in dem Text leider nur am Rande vor.
zum Beitrag19.02.2024 , 11:32 Uhr
a.) es gibt nur ein kapitalistisches Weltsystem. b.) Irgendwelche "Perspektiven" interessieren nicht. Es gibt keine konkreten Planungen, wie Europa aus der ölbasierten Wirtschaft aussteigen will. c.) Fehlendes Fracking: mglw. hätten wir einen Ölpreisschock erlitten, die genannten Folgen sind spekulativ. In einer makrtwirtschaftlichen Logik würde ein Preisschock auf alle Fälle zu einer schnelleren Entwicklung von Lösungen führen, die ohne / mit weniger Öl auskommen würden.
Ändert aber nichts an den Grundproblemen: Öl = CO2 = ungebremste Aufheizung der Atmosphäre = die für Menschen günstigen planetaren Lebensbedingungen gehen unwiderruflich verloren.
zum Beitrag19.02.2024 , 11:15 Uhr
Ein kleines logisches Missverständnis: unsere "realsozialistischen" Staaten waren Teil des kapitalisitschen Weltsystems. Oft nur als Lieferanten für unsere Rohstoffe, und das möglichst billig. die innerer Organisation (Marktwirtschaft / Planwirtschaft) spielt dabei keine wesentliche Rolle. Am Ende sind alle Systeme Teil des weltweiten kapitalistischen Ausbeutungssystems.
zum Beitrag11.02.2024 , 08:02 Uhr
"Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen“. Ganz altmodisch den Horkheimer zitiert und schon sind wir mitten im Problem. Der Autor hat diesen Punkt ja "angedeutet"als er von den Millionären schreibt, die die rechten Bewegung finanzieren. Was wir hier erleben, ist eine dem Libertatrismus entspringenden Bewegung, die uns zeigt, dass der entfesselte Kapitalismus gut ohne Demokratie auskommt. Kapitalismus und rassifizierte Strukturen passen gut zusammen, im historischen Kolonialismus kann man das bestens studieren. Das dieser Ideologie inhärente Versprechen an weiße Menschen/Männer lautet, das sie in diesem System zu den Gewinnern zählen werden. Wer diese Verbindung aufbrechen will benötigt eine neue, glaubwürdige Erzählung von einer lebenswerten Zukunft ohne Kapitalismus. Die zu etablieren, während gleichzeitig das durch diesen Kapitalismus zerstört Klima zu kollabieren beginnt, dürfte schwer werden.
zum Beitrag06.01.2024 , 10:54 Uhr
Ach so, unsere Bauern und Bäuerinnen müssen unterwandert werden. Was für ein Unsinn. Historisch gesehen war das deutsche Landvolk strukturell anfällig für rechte Parolen. Das Land wählt rechts galt früher und gilt heute noch. Also dürfen wir annehmen, dass zwischen 15 und bis zu 30 % unseres Landvolks zu AFD und Konsorten tendieren. Da braucht es keine Unterwanderung. Und es wäre die erste Bevölkerungsgruppe, die freiwillig auf Subventionen verzichten würde. Beides zusammen schafft günstige Bedingungen für rechtsdrehende Koalitionen.
zum Beitrag04.12.2023 , 10:37 Uhr
Genau hier sitzt das Problem: der Großteil der hiesigen Bevölkerung zählt im globalen Maßstab zu den oberen 10%, sowohl beim Einkommen, beim CO2-Ausstoß und beim Ressourcenverbrauch und damit in Summe zu denen, die sich auf Kosten anderer Regionen und Menschen wesentliche Teile der Ressourcen dieser Welt aneignen und verbrauchen. Wir gehören zu den Gewinnern der kapitalistischen Durchdringung der Welt. Unser Wohlstand ist basiert auf der Armut, dem Hunger, den Krankheiten und dem Tod im globalen Süden. Und wer steigt schon gerne vom Siegerpodest? Der Siegeszug rechtsextremer Parteien gerade in den kapitalistisch "erfolgreichsten" Staaten ist auch Ausdruck der Abwehr der Kosten einer gerechteren Welt. Denn wir müssten abgeben und verzichten. Und leider gibt es keine breitenwirksame Bewegung, die Klassenkampf und Klima- und Umweltschutz verknüpft. Wer die Reichsten der Welt (seiner nationalen Gesellschaft) unangetastet lässt, kann nicht erwarten, dass die Ärmsten die Lasten tragen und das ohne Widerstand hinnehmen. Le Pen, Wilders, AfD, Trump - hier verknüpft sich primitiver Rechtsextremismus mit dem "Versprechen", dass der Klimawandel / Ressourcenverbrauch / Umweltkrisen eine "quantité négligable" sind und die globalen Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnisse zu Gunsten der bisherigen Privilegierten auf Dauer gestellt werden können.
zum Beitrag20.11.2023 , 20:02 Uhr
Und wen wundert es? Saudi- Aramco baut zusammen mit Elf eine petrochemische Industrie auf, mit der die Plastikgrundprodukte hergestellt werden sollen. Diversifikation angesichts des zu erwartenden Rückgangs beim Ölverbrauch für Mobilität. Im Rahmen der kapitalistischen Logik ein sehr vernünftiger Ansatz. Und niemand auf der internationalen Bühne stellt den Kapitalismus in Frage. Also passt das gut zusammen, die Petrochemie und der Kapitalismus.
zum Beitrag16.11.2023 , 16:07 Uhr
Grabenkämpfe, was für Grabenkämpfe? Die Ökosozialist*innen hat man mit dem Kampfbegriff "Fundis" belegt, was auch besagte: "politikunfähige Träumer" und in den späten 80ern aus der Partei gedrängt. Übrig geblieben sind die kompromiswilligen mittig liberalen Grünen, die Mainstream-Grünen, die nirgends mehr anecken wollten. Was ja auch lange Zeit gut geklappt hat. Und jetzt ist die Parteiführung sogar so überangepasst, dass Teile der eigenen Basis das Grausen kriegen. Grabenkriege, wie in der Vergangenheit werden sich daraus aber nicht mehr entwickeln. Man ist sich politisch, soziologisch und ideologisch zu nahe.
zum Beitrag24.10.2023 , 17:13 Uhr
Dann lieber nicht mehr wählen, wenn das die Alternative sein sollte.
zum Beitrag24.10.2023 , 14:48 Uhr
Würden Sie in der Region wohnen, dann wüßten Sie, dass die Braunkohlekraftwerke nicht nur CO2 ausstoßen sondern auch sonst nur Dreck machen, bspw. Arsen ausstoßen. Die Tagebaue bedeuten zudemgroßflächige Zerstörung.
Warum sollte man das alles außen vor lassen?
Ohne dieses Zerstörungswerk müssten wir uns nicht über Triebhausgase aus der Braunkohleverbrennung unterhalten.
zum Beitrag24.10.2023 , 07:54 Uhr
Der ist gut. Dafür kaufen wir russisches Flüssiggas und Erdöl, das über Indien den Weg zu uns finden. Wenn Sie alle von ihrer Liste streichen, die Russland ernsthaft und umfassend boykottieren wollen, dann müssen sie bei der nächsten Wahl zu Hause bleiben.
zum Beitrag24.10.2023 , 07:50 Uhr
Würde mich doch mal interessieren, ob man über einen männlichen Politiker ähnlich harsch urteilen würde, wenn er sich und seine Fähigkeiten derart in den Vordergrund stellt. Und nein, damit wird die Person Wagenknecht nicht in Schutz genommen. Nur die unmaßgeliche Frage gestellt, ob hier mit unterschiedlichen Maß gemessen wird.
Man spiegle dieses mal an Phänomen Aiwanger. Dem wird für Bayern Ähnliches nachgesagt. Hat man alles klaglos akzeptiert, Was waren die Feststellungen der letzten Wochen: "der kann Bierzelt", keine Freien Wähler in der Landespolitik ohne ihn, Ohne Aiwanger keine Freien Wähler etc.
zum Beitrag26.09.2023 , 14:33 Uhr
„Das Wirtschaftswachstum der Moderne versprach uns ein Leben im Wohlstand. Jedoch wird durch die Umweltkrise des Anthropozäns klar, dass es ironischerweise gerade das Wirtschaftswachstum ist, das die Grundlagen des menschlichen Wohlstands untergräbt.“ (Kohei Saito)
Nachdem nun alle deutschen Parteien ihren Frieden mit dem Kapitalismus gemacht haben, ist jede Verzweiflung nachvollziehbar, denn alle Lösungsvorschläge dieser Parteien behaupten, mit kapitalistischen Maßnahmen eine existenzielle Krise bewältigen zu können, die durch eben diesen Kapitalismus hervorgerufen wurde. Da ist es doch verlockend, über Demonstrationsformen zu diskutieren. Weiter weg vom Problem kann man ja überhaupt nicht mehr sein. Und selbst Klimabewegte beteiligen sich an dieser sinnlosen, weil Verantwortung verschiebenden Diskussion. Hat die Politik doch alles richtig gemacht. Man will nichts ändern am "weiter so", da bietet sich die Verschiebung der Debatte doch an .... und alle machen mit.
zum Beitrag09.09.2023 , 22:28 Uhr
Es sind ja nur Ziele. Und dann vergleicht die UNO irgendwelche unverbindlichen Zusagen und erklärt, unsere Zukunftsprognosen hätten sich verbessert. Aber irgendwo muss ja das Positive herkommen. Vielleicht sollten wir einfach mal aufhören, uns amzulügen .....
zum Beitrag25.08.2023 , 09:45 Uhr
Dafür nicht.
zum Beitrag24.08.2023 , 11:30 Uhr
Wenn es doch nur die mit Erdöl betriebene Mobilität wäre. Gerne vergessen wird, dass die Petrochemie ein relevanter Großabnehmer von Öl und Gas ist. Und was wäre die moderne Zivilisation ohne "auf der Basis von Erdgas oder Erdöl hergestellte Ausgangs- und Zwischenprodukte für die Herstellung von Kunststoffen, Elastomeren, Fasern, Waschmitteln, Farbstoffen, Textilhilfsmitteln u. a." (Lexikon der Chemie).
zum Beitrag24.08.2023 , 10:27 Uhr
Das Buch zum Thema, leider nur auf französisch ... Mickaël Correia, Criminels climatiques. Enquête sur les multinationales qui brûlent notre planète, Paris 2022 (ISBN : 9782348046773)
zum Beitrag24.08.2023 , 08:10 Uhr
Solange ein Geschäftsmodell funktioniert und Gewinne abwirft, wird es weiter betrieben. Eigentlich müssten die Staaten einen Ordnungsrahmen definieren, wodurch derartige Geschäftsmodelle nicht mehr möglich sind. Nachdem dies nicht passiert, bedeutet das, dass dies von der Politik nicht gewollt wird. Warum sollte also das dreckige Dutzend auf die sprudelnden Gewinne verzichten, die sie ja erwirtschaften müssen, um innerhalb eines kapitalistischen Systems ihr Existenzrecht zu verteidigen? Gewinne oder Untergang ist nun mal die kapitalisitische Devise. Forderungen an das dreckige Dutzend, ein erfolgreiches Geschäftsmodell aus "übergeordneten Gründen" zu beenden, sind widersinnig, da es im Kapitalismus keine dem Gewinn und dem Wachstum übergeordnete Gründe gibt.
zum Beitrag23.08.2023 , 08:34 Uhr
Stimmt, man plane heute mal einen mehrwöchigen Fahrradurlaub in Südeuropa ... früher gab es Erfahrungswerte, man hatte so Vorstellungen, wie heiß es werden könnte, ob man im Oktober wirklich noch im Massif Central radeln sollte etc. Heute steht man vor der Frage, ob man im Juni schon mit der ersten Hitzewelle rechnen muss, im Juli vielleicht weggeschwemmt wird auf dem Campingplatz oder vor Feuer fliehen muss und überhaupt, ob die erträumte Radstrecke inzwischen nicht nur noch verbrannte Erde ist. "Planungssicherheit", das ist Vergangenheit.
zum Beitrag14.08.2023 , 11:35 Uhr
"Karl Marx aus dem Schrank zu holen ist dabei wenig hilfreich. Da kann ich auch auf eine Anastasia Siedlung setzen oder "nachhaltig meditieren"."
Was für ein Quatsch. Karl Marx steht für eine grundsätzliche Kritik am Kapitalismus. Mit dem Begriff des "metabolischen Bruchs" hat er schon sehr früh auf die Austauschbezeihungen der Gesellschaft mit der Natur aufmerksam gemacht und festgestellt, dass der Kapitalismus in seiner Entwicklung die Natur "vernutzt" / verbraucht und zerstört zurücklässt. Insofern kann man mit Marx die Zerstörung des Planeten als Ausdruck des dem Kapitalismus innewohnenden Wachstumszwangs beschreiben und festhalten, dass der Kapitalismus nur dann funktioniert, wenn der die Gaben der Natur als kostenloses Geschenk vereinnahmt. Und dann landen wir bei der Schlüsselfrage, ob der Kapitalismus Teil der Lösung oder nicht doch die entscheidende Ursache ist. Man kann Max Horkheimers Spruch zum Faschismus auf dieses Problem abwandeln: „Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Klimawandel schweigen“,
zum Beitrag13.08.2023 , 21:33 Uhr
Um mit Immanuel Wallerstein zu antworten: die Existenz einiger Staaten, die sozialistisch im Namen führten, ändern nichts daran, dass auch sie Teil des kapitalistischen Weltsystems waren, eingebunden über Austauschbeziehungen: Rohstoffe gegen Halbfabrikate oder Endprodukte und einem ökonomischen Entwicklungspfad folgten, der kein Jota von dem abwich, den Weltbank, IWF und andere den Entwicklungsländern anempfahlen, um Anschluss an die hoch entwickelten Industrieländer zu finden.
zum Beitrag13.08.2023 , 19:32 Uhr
Die Psychologie liefert leider keine umfassende Analyse unserer materiellen Lebensedingungen. Die letzte Analyse lieferte Marx und mit der Idee der klassenlosen Gesellschaft lieferte er zugleich die Basis für einen Zukunftsentwurf, bei dem ein Welterklärungsmodell einerseits in der Lage war, den Betroffenen Gründe für Ungerechtigkeit und Ungleichheit zu liefern und andererseits ein Blick auf eine Zukunft zu entwerfen, die frei davon sein wird. Nichts davon ist im Bezug auf die Klimakatastrophe vorstellbar ..... solange der Kapitalismus weiterhin unhinterfragt herrscht und den Planeten zerstört.
zum Beitrag31.07.2023 , 07:31 Uhr
Immerhin verschiebt das Interview den Fokus der Berichterstattung ein wenig. Die Aussage lautet doch, dass die Politik endlich klima- und umweltschützende Maßnahmen ergreifen soll, um Klimaschutz nicht als Problem der individuellen Lebensführung zu verhandeln. Damit sind wir am Kern des Problems. Mit Hilfe ordnungspolitischer Maßnahmen einen Rahmen für Wirtschaft und Gesellschaft setzen. Das aber wird politisch nicht gemacht, im Grunde auch nicht gewollt. Die LG ist für mich nur ein Ausdruck für dieses politische Versagen. Wenn soll eine Bewegung denn in welcher Form ansprechen, wenn die Politik sich verweigert?
zum Beitrag29.07.2023 , 07:35 Uhr
Das Problem bei der LG zu suchen, ist absurd. Da haben es sich die Analysten der Umfrage sehr einfach gemacht. Denn im Grundsatz handelt es sich um ein politisch-ökonomisches Umsetzungsproblem. Sobald Klimaschutz konkret zu werden droht, wird bemerkbar, dass die Maßnahmen Geld kosten, unbequem zu werden drohen, Verhaltensänderungen bedeuten könnten Und dabei bewegen sich solche Lösungsansätze noch im Bereich der vorhandenen ökonomischen Strukturen (vulgo, sind vereinbar mit unserer kapitalistischen Wirtschaft). Wer aber an die Ursachen ran will, also die ökonomischen Strukturen unseres Handelns in Frage stellt, den kapitalistischen Wachstumszwangs unserer Externalisierungswirtschaft, handelt konsequent im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes, findet aber derzeit nur wenige Gleichgesinnte in der Bewegung. Mit Umfragen solchen Kalibers, kriegt man das aber eh nicht zu fassen
zum Beitrag19.06.2023 , 11:40 Uhr
Nicht nur die Autofahrer*innen, auch die Fliegenden und diejenigen, die der Petrochemie huldigen, denn was wäre das für ein Leben ohne unser Plastik?
zum Beitrag19.06.2023 , 11:39 Uhr
Wir bereiten uns sehr dynamisch auf einen Zustand vor, den niemand wollen kann: "„Degrowth by disaster“ wird die Zukunft sein, wenn Klimaschocks die Welt treffen."(Michelle Williams)
Der Zustand wirs aber unwiderruflich kommen, da es uns an der notwendigen Phantasie mangelt, uns ein Leben ohne Kapitalismus vorzustellen. Und wenn wir die Phantasie hätten, so fehlt es uns an der Macht, die kapitalistischen Strukturen umzustürzen.
Das Fürchterliche daran bleibt aber: diejenigen, die an ihren fosilen Geschäftsmodellen festhalten, sind entweder reich genug, um sich noch einige Zeit vor den Folgen schützen zu können, oder leben in Weltregionen, die erst mit zeitlichem Verzug Teil des Desasters werden werden.
Erst einmal opfern wir die anderen.
zum Beitrag05.06.2023 , 14:42 Uhr
Bei all diesen Überlegungen sind doch bestimmte Prämissen handlungsleitend: hier die Prämisse, dass der Individualverkehr weiterhin im eigenen Auto stattfindet, dass sich an unserem Mobilitätsverhalten nichts verändert. Nun denn. Hinter jeder Autobatterie steckt ein weiteres im Zweifelsfalle 2 Tonnen schweres Fahrzeug, in dem neben Lithium weitere knappe Rohstoffe, Stahl uvm. verbaut werden wird. Rohstoffe, die wiederum andernorts abgebaut werden und dort für Zerstörung sorgt. Dort, wo am Ende die Autos fahren, müssen für die Nutzung Straßen, Brücken, Tunnels gebaut werden. Also auch nur Zerstörung. Die dem Wahn zugrunde liegende Prämisse ist das Problem und diese ist Ausdruck der kapitalistischen Produktionsverhältnisse, in und mit und für die wir leben. Solange wir daran festhalten und wie hier beim E-Auto bspw. nur auf die Autobatterie achten, alles andere aber ausblenden, können wir uns spitzenmäßig über einen klitzekleinen Teilaspekt auslassen und all die darin Männer so faszinierenden technologischen Teilaspekte. Ändert aber nichts daran, dass die Welt am Gesamtpaket verreckt.
zum Beitrag22.05.2023 , 11:36 Uhr
Wird in diesem Zusammenhang auch über die großflächigen Zerstörungen erinnert, die der Bergbau hervorruft? Oft genug ist das Metall in nur geringsten Mengen enthalten, werden für eine Tonne Metall 100 Tonnen Gestein abgebaut, danach wird das Metall unter Einsatz diverser giftiger Chemikalien aus dem Gestein gelöst und in der einen oder anderen Weise weiter verarbeitet.
In nie gesehenem Umfang muss der Bergbausektor wachsen. Bedeutet einfach: in nie gesehenem Umfang wird der Planet weiter zerstört werden. Um den Energiehunger der Industrieländer zu befriedigen. Die Zerstörungen werden dabei vorzugsweise in den nicht entwickelten Ländern stattfinden, wo Menschen leben, die nichts für den Zustand unserer Atmosphäre können.
die imperiale Lebensweise fordert weitere Opfer.
zum Beitrag16.05.2023 , 12:58 Uhr
Die Grünen haben erkennbar ein Problem. Aber das Problem ist ein strukturelles. Strukturell dahingehend, dass die Grünen ganz offensichtlich weiterhin der Idee folgen, dass die Klimakatastrophe alle betrifft (korrekt) und irgendwie alle gleich schuld sind (falsch). Entsprechend setzen die Lösungsvorschläge immer beim Individuum an: anders essen, anders reisen, anders heizen. Die wahren Profiteure der Klimakatastrophe, unsere Industrie bspw. in Form des automobil-fossilen Komplexes, unsere chemische Industrie mit ihren Giften und die Superreichen mit ihren Superyachten und Privatflugzeugen, diese werden ausgespart. Darüber wird im Regelfall noch nicht einmal geredet. Der einzige Gegner, der benannt wird ist die Energieindustrie, was sich anbietet, da man auf diese schon seit den seligen Atomstromzeiten draufgehauen hat. Das klingt kämpferisch, wäre aber glaubwürdiger, wenn man die Verstaatlichung / Kollektivierung der Energieindustrie fordern würde, um die notwendigen Änderungen mit der gegebenen Eile umsetzen könnte. Im Kampf gegen die Klimakatastrophe ist also Glaubwürdigkeit gefragt, wenn man von breiten Schichten der Bevölkerung Änderungen erwartet. Glaubwürdig aber sind die Grünen mit derartig löchriger Programmatik schon lange nicht mehr.
zum Beitrag26.04.2023 , 11:06 Uhr
Ich habe mich längere Zeit während meines Studiums mit der französischen Geschichte beschäftigt und auch dort geforscht. Auch heute bin ich noch gerne in F und lese auch regelmäßig die französische Presse. Was aber auffällt: kaum ein Presseorgan scheint in der Lage, die französische Politik verständlich zu erklären. Es reicht für einfache Vergleiche die sich bspw. in Bezug auf die französische Rentenreform meist darauf reduziert haben, oberflächlich irgendwelche Renteneintrittsalter gegenüber zu stellen und festzustellen, dass da anscheinend eine Nation privilegierter Frührentner*innen sich ihr Paradies retten wollen. Das ist billig, denn es erklärt nichts. Und so scheint es mir an vielen Stellen zu laufen. Insofern mag der Vorschlag gut klingen, allein mir fehlt der Glaube, dass hier Personen ins Gespräch kommen, die ausreichend Kenntnis der jeweiligen politischen Kultur haben und ausreichen politische Empathie, um einen verletzungsarmen Diskurs zu führen. Wenn die Deutschen so auftreten, wie es in der Presse oft genug vorgelebt wird, dann kommt das auf der anderen Seite an wie teutonische Besserwisserei. Dann lieber mal bescheiden den Mund halten ....
zum Beitrag21.04.2023 , 10:57 Uhr
erst mal nachlesen, dann schreiben. Der Gesellschaftsrat soll auch in den Augen der LG nichts "diktieren": er basiert darauf: "Die Regierung hat sich in den Koalitionsvertrag geschrieben: „Wir werden Bürgerräte zu konkreten Fragestellungen durch den Bundestag einsetzen und organisieren.“ Wir nehmen sie beim Wort, denn Vorbilder aus Frankreich, Irland, Belgien zeigen, dass das Format Menschen in ihrer Anstrengung vereint und konstruktive Ansätze hervorbringt." Umgesetzt werden soll es über das Parlament. "Unsere Forderung: Die Regierung soll öffentlich zusagen, die mit den im Gesellschaftsrat erarbeiteten Maßnahmen verbundenen Gesetzesvorhaben in das Parlament einzubringen. Außerdem soll sie die für die Maßnahmen und Gesetzesvorhaben nötige Überzeugungsarbeit im Parlament leisten und die Gesetze nach Verabschiedung in einer beispiellosen Geschwindigkeit und Entschlossenheit umsetzen. Das ist ein Prozess, der echte gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht und das Vertrauen in unsere Demokratie stärkt."
Man kann die Sinnhaftigkeit in Frage stellen oder eine gewisse Naivität behaupten, denn gerade Frankreich zeigt, dass ein Gesellschaftsrat zum Thema Klima überraschend produktive Vorschläge gemacht hat. Das Thema, da hocken dann die Klimaleugner drin und blockieren alles, hatte sich in F. nicht bestätigt. Dafür hat die Regierung die Vorschläge dann so eingedampft, dass das Ganze sich als Totgeburt erwiesen hat.
zum Beitrag17.04.2023 , 10:38 Uhr
Frankreich hat das mit den Gesellschaftsräten durchgezogen. Die Lösungsvorschläge lagen alle im Rahmen der kapitalistischen Logik. Macrons Regierung hat selbst diese Vorschläge weiter eingedampft bevor sie in die Nationalversammlung gegangen sind. Übrig geblieben ist fast nichts. ein schönes Beispiel für die fehlende Effektivität von Gesellschaftsräten.
zum Beitrag03.04.2023 , 07:53 Uhr
Man kann die Ergebnisse als Kompromiss verkaufen, handelt es sich dabei doch im ersten Durchgang um Politikmarketing. Man muss aber darauf nicht hereinfallen. Nicht Bad Segeberg ist das Problem sonderndie "Klimahistorie" dieser Koalition. Angefangen bei einem klimapolitisch unambitionierten Koalitionsvertrag, mit dem Highlight eines Autoverkehrsminister von der FDP, und nun beobachten wir seit mehr als einem Jahr, das dieser unambitionierte Koalitionsvertrag sozusagen Tag für Tag beim Thema Klimaschutz / Biodiversität weiter entkernt wird. Und die Grünen lassen sich am Nasenring durch die Manege ziehen. Auch eine Form, die eigene Überflüssigkeit zu belegen. Man sollte dann aber nicht am Ende "mimimi" machen. Dann ist man nicht nur überflüssig, man verliert als Partei auch jede Glaubwürdikeit.
zum Beitrag31.03.2023 , 10:22 Uhr
Tja, dann stoßen wir an den Punkt, an dem Regeln gesatzt werden müssen, was man noch darf und was nicht. Steuern auf irgendeinen Verbrauch ist ab einem bestimmten Vermögen / Einkommen egal, also müssen diese Verbrauchsquellen verboten werden. Klappt natürlich nur global und das will die ökonomische Elite, die von solchen Verhältnissen profitiert nicht. Statt bspw. auf einen Markt zu setzen, der irgendwann fossile Energien überflüssig machen könnte, sind Vorschriften nötig, dass fossile Energien nicht mehr gefördert werden dürfen. Diese Liste ließe sich fortsetzen. jetzt werden mir alle RealistInnen erklären, dass das nicht gehe, alle Marktfetischisten draufsatteln, dass der Markt das alles besser regeln könne als der verbietende Mensch und am Ende landen wir an dem Punkt, dass die Zerstörung des Planeten schneller voranschreitet, als unsere Bereitschaft in Besitzstände einzugreifen. Nun gut, dann warten wir gemeinsam auf die nächste Katastrophe ... vielleicht befördert ja das den einen oder anderen Lernprozess.
zum Beitrag30.03.2023 , 07:37 Uhr
Weiterkämpfen als Grüne? Eine rot-schwarze Koalition macht ein Klimagesetz, was ja an sich schon mehr als erstaunlich war und es sind die Grünen, die es sich unter'm Hintern kaputverhandeln lassen, wofür kämpfen? Für eine rot-schwarze Koaliton, damit wir wieder ein vernünftiges Klimagesetz bekommen?
zum Beitrag29.03.2023 , 15:25 Uhr
Ich meine mal gehört zu haben, dass Regieren kein Selbstzweck sei, ich meine aus dem Munde eines grünen Politikers .... klingt immer gut, solange man Opposition ist, weil man damit behauptet, Grundsätze zu haben, die man regierend umsetzen will. Die Grünen belegen eindrucksvoll, dass Regieren sehr wohl zum Selbstzweck werden kann und man dafür die eigenen Grundsätze und Programme über Bord wirft. Dumm nur, wenn das eigene Wahlvolk diese Wendungen nicht mitmachen will. Schröders Hartz IV hat der SPD das Rückgrat gebrochen, diese Koalition hat den Grünen das Rückgrat gebrochen, denn wäre Regieren kein Selbstzweck, dann hätte man spätestens jetzt über die Aufkündigung der Koalition entscheiden müssen. Man hat das noch nicht einmal in Erwägung gezogen, also gitl: gleich was die Grünen Großkopferten jetzt in den Talkshows erzählen, sie haben diese Beschlüsse unterzeichnet und sind nun mitverantwortlich für all den klimapolitischen Rollback, den wir nun erleben müssen.
zum Beitrag22.03.2023 , 09:12 Uhr
Irgendwie glaube ich, ich bin im falschen Film. Alles richtig, es muss ganz ganz schnell gehen. Aber: die hier vorgestellten Maßnahmen kommen vrmtl. alle zu spät. Man nehme Ba-Wü als Beispiel: aktueller Sachstand: bis 2040 wird mit einem durchschnittlichen Temperaturanstieg ggüber der vorindustriellen Zeit um 3 Grad gerechnet. Bisher war man in Ba-Wü davon ausgegangen, dass dieser Wert 2100 erreicht werde. Kommt also 60 Jahre früher. Ein Ausstieg aus allem Fossilen wird diesen Temperaturanstieg kaum mehr verbremsen. Die hier vorgestellten Planungen referieren in keiner Weise auf die gerade wieder dokumentierten massiven Beschleunigungen des Zerstörungsprozesses, die damit einhergehenden zunehmenden Dürren, die irgendwie unvorstellbaren Temperaturspitzen, der Wassermangel einerseits und Regenereignisse wie an Ahr und Erft andererseits.
Wie soll da ein neuer Wald entstehen?
zum Beitrag20.03.2023 , 20:10 Uhr
Das trifft aber auch die Extraktion aller Rohstoffe, und wer findet einen Preis für bspw. die Kohle die in riesigen Tagebauen im kolumbianischen Regenwald gefördert wird, was kostet das ebenso gewonnene Eisenerz aus dem brasilianischen Urwald? Wie teuer wird Dünger, wenn die Grundwasserverschmurtung bepreist wird? Was kosten T-Shirts, wenn man alle im Baumwollanbau verwendeten Chemikalien bepreist? Als Idee klingt das gut, wenn man das wirklich auf alle unsere Produkte und Materialien überträgt, dann stirbt der Kapitalismus, wie wir ihn kennen.
zum Beitrag20.03.2023 , 16:40 Uhr
Klingt im ersten Moment logisch, geht aber nicht auf. Denn wir alle werden in diese Strukturen hineingeboren. Wir stehen auf den Schultern unserer Vorfahren. Und N.F. beschreibt den Kapitalismus nicht nur als okonomisches System, sondern als ein die gesamte Geselschaft durchdringendes, unser Handeln und Denken in allen Aspekten an dieses System Anpassendes.
Ihre These zum Thema "Bepreisung" ist relativ schlüssig, denn wenn alle Rohstoffe dahingehend bepreist würden, das dem Planeten kein Schaden entsteht, dann wäre es sehr fraglich, ob es den auf Massenkonsum basierende Kapitalismus der "fortgeschrittensten" Länder des Planeten überhaupt gäbe. Unser Reichtum, unser Wohlergehen basiert auf Ausbeutungsverhältnissen unterschiedlichster Art, historisch gewachsen und weiterhin wirkmächtig. Helmut Kohl sprach von der Gnade der späten Geburt, hier gilt eher die Gnade vom richtigen Geburtsort.
zum Beitrag14.03.2023 , 08:19 Uhr
Wie wäre es mit der Lektüre des Grundgesetzes, einem Verinnerlichen der Regeln der Gewaltenteilung und einer begrifflichen Klärung bspw. hinsichtlich der Frage, worum es sich bei einer Aristokratie handelt. Und dann wäre auch die ach so niedliche Frage zu diskutieren, in welchem Dienstleistungsverhältnis der Rechtsstaat steht. Rechtsstaatsnormen, wie sie bspw. im Grundgesetz verankert sind, stehen zum Glück über den gerne behaupteten Mehrheiten.
zum Beitrag14.03.2023 , 07:28 Uhr
Der Abstand zwischen Rechtsstaat und Rechtsbruch: ein Wissing.
zum Beitrag14.03.2023 , 07:27 Uhr
Ach so, bei einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts und das darauf basierende Klimaschutzgesetz handelt es sich um einen Formalismus.
Mit anderen Worten: der Rechsstaat hat seine Berechtigung verloren, wenn es um das heilige Auto geht.
Gut zu wissen.
zum Beitrag13.03.2023 , 18:17 Uhr
Und es obrigkeitsstaatlich nicht zu tun ist Rechtsbruch taz.de/CO2-Emissio...-Verkehr/!5918724/
zum Beitrag13.03.2023 , 15:27 Uhr
Klugerweise sollte hier differenziert werden: a.) Mobilität ist ein - gefühltes - Menschenrecht. b.) Mobilität findet mit dem Auto statt. c.) Menschenrechte lassen sich demokratisch nicht abschaffen ist einfach Unsinn, denn das geht am Thema vorbei.
zu a.) will niemand abschaffen bleibt b.) und hier findet in der Argumentation eine ahistorische Gleichsetzung statt, die besagt, dass automobile Mobilität ein gefühltes Menschenrecht sei. Das ist ahistorisch, da bis in die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts automobile Mobilität ein Vergnügen der oberen 10% war, zumindest in Westeuropa. Ab dann folgte die westeuropäische Entwicklung dem US-Vorbild (wie schon Hilters Autobahnbau und der Volkswagen vom US-amerikanischen Vorbild inspiriert war : die gesamte Infrastruktur wurde auf das Auto fokussiert. Mit allen negativen Konsequenzen. Nachdem aber Menschen entschieden haben, dass automobile Mobilität das Maß aller Dinge ist, können Menschen auch wieder andere Entscheidungen treffen. Straßen zurückbauen, Subventionen zur Beförderung der automobilen Mobilität reduzieren, ÖPNV ausbauen. Und kein Grundrecht wird dadurch verletzt. Und wir müssen noch nicht einmal das "kommunistische Manifest" bemühen.
zum Beitrag13.03.2023 , 10:12 Uhr
Ein Scheingefecht. Die Gründe für Wissings Verhalten liegen nicht bei der Technologieoffenheit u.a., sondern zielt darauf ab, die von allen MobilitätsforscherInnen geforderte Reduzierung der genutzten Autos zu verhindern. Dazu passt dann auch sein Plan, die Autobahnen etc.auszubauen.
Statt also den Liberalen auf den Leim zu gehen und darüber zu diskutieren, ob es genug E-Fuels geben könnte oder ob diese irgendwie "nachhaltig" sein könnten, sollten wir die Debatte neu zentrieren: Autos müssen weg, wir brauchen ein anderes Mobilitätskonzept.
zum Beitrag09.02.2023 , 08:06 Uhr
Als ließe sich unser Mobilitätsproblem über den Preis lösen. MobilitätsforscherInnen erklären, dass mindestens 50% der aktuell zugelassenen Autos weg müssen. Und zwar nicht nur wegen des CO2s, sondern auch wegen des übermäßigen Platzverbrauchs. Und da reden wir noch nicht einmal über 10-spurige Autobahnen, sondern nur über den täglichen Wahnsinn im Kiez, im Vorort, in der Mittel- oder Kleinstadt. Dafür brauchen wir kein 49 Euro-Ticket. Da braucht es eine entsprechende Infrastruktur. Da sehe ich aber bisher weniger als nichts. Und deshalb werden AutofahrerInnen auch nicht umsteigen. Weil es mit dem Auto bequemer ist, weil in den Straßenbahnen zu viel Unterschicht sitzt, weil die Verbindungen nicht passen, weil jede zweite Bahn ausfällt usw. usf. (alles in den letzten Tagen als Ausrede gehört.)
zum Beitrag22.01.2023 , 11:50 Uhr
Der Link zum "Wie" und "wer", denn wie und wer gehören zusammen:
www.francetvinfo.f...html#xtor=CS2-765-
zum Beitrag20.01.2023 , 09:14 Uhr
Warum wer finanziert? In F, so der Kommentar, wird der frühere Ruhestand durch Lohnverzicht bezahlt. Die Mindestlebensarbeitszeit von 42 Jahren ist auch vergleichbar zum deutschen System, auch hier zahlen die Beschäftigten mit langen Arbeitszeiten und die politische Dimension wird ausgeblendet. Sowohl in Dtl. als auch in F. wird aus "normalen" Steuermitteln ins Rentensystem zugeschossen. Wenn der franz. Staat Vermögenssteuern senkt und die großen Einkommen und Vermögen entlastet, dann spricht das für eine zielgerichtete Politik zu Lasten der unteren Bevölkerungsschichten und gegen die Behauptung einer "Laissez-faire"-Politik, die nun zu einer unsanften Landung ansetzt.
zum Beitrag20.01.2023 , 08:20 Uhr
Er hat in vielem Recht, insbesondere, wenn er darauf hinweist, dass eine bäuerliche Landwirtschaft in der kapitalistischen Marktwirtschaft möglich ist, aber von uns allen zu bezahlen wäre. Vergleichbar dem Umgang mit der Atomindustrie. Geld gegen Abschaltung. auch die Feststellung, dass die VerbraucherInnen sich schizophren verhalten, akzeptiert. Ist vermutlich oft so. Aber am Ende stehen wir, er, der Landwirt und ich, der Verbraucher vor der gleichen Situation. Beide verhalten sich so, wie es sich für Marktteilnehmer eines kapitalistischen Systems gehört. Es wird das produziert, was am Markt verkäuflich ist und zwar so billig wie möglich, da man andernfalls auf seinen Produkten sitzen bleibt und auf der anderen Seite wird das verüfgbare Einkommen so genutzt, dass man möglichst viel dafür bekommt. So haben wir das gelernt und so lehren wir es meistens auch unseren Kindern ("die schwäbische Hausfrau") und andere haben noch nicht einmal genug Geld, um da viel entscheiden zu können. Wenn wir es anders wollen, dann müssen wir dieses System umstürzen. Andernfalls bleibt es in seinen Grundzügen wie es ist.
It's capitalism, stupid.
zum Beitrag19.01.2023 , 12:31 Uhr
Nun ja, das Gegenmodell war nicht auf Umwelt- und Klimaschutz angelegt, sondern als aufholende / überholende Entwicklung bei Produktion und Konsumtion. Zudem waren die Staaten des Gegenmodells ja trotz alledem Teil der Peripherie des globalen Kapitalismus, da sie den kapitalisitschen Kernstaaten bspw. Rohstoffe lieferten aber auch als Nachfrager aufgetreten sind. Ein Gegenmodell, das sich in einer nicht auflösbaren Abhängigkeit zu den kapitalistischen Kernstaaten befindet und einer identisch naturzerstörischen Logik folgt und dann noch die ArbeiterInnen wohl nicht weniger ausbeutet wie im Kapitalismus ... Es fällt mir schwer, das als ein ernsthaftes Gegenmodell zu betrachten, geschweige denn, darin das Scheitern eines Gegenmodells zu erkennen. Im Grunde war es ökonomischer Bankrott, weil das nationalstaatliche Geschäftsmodell nicht funktioniert hat.
zum Beitrag18.01.2023 , 09:44 Uhr
Man muss noch nicht einmal den Kapitalismus als solchen kritisieren, um die Absurdität der deutschen Politik zu begreifen: MobilitätsforscherInnen sind sehr eindeutig in ihren Aussagen: im Grunde sind die Klimaziele rund um Mobilität nur erreichbar, wenn so rund jedes zweite Auto in Dtl. unwiderruflich stillgelegt wird. statt 45 Mio zugelassenen Autos auf unter 25 Mio. Stattdessen subventionieren den Kauf von E-Autos, bis in ein paar Jahren sollen es 10 Mio sein. Aber ein Plan, dass es dann nur noch 15 Mio Benziner auf deutschen Straßen geben darf, existiert nicht. Bedeutet, ohne das es ausgesprochen wird: langfristiges Ziel des grünen Kapitalismus: mindestens so viele E-Autos wie heute schon auf den Strßen sind: Das nennt sich grünes Wachstum. (Inklusive der Zerstörung des Planeten zur Gewinnung entsprechender Rohstoffe irgendwo auf der Welt.)
zum Beitrag18.01.2023 , 07:51 Uhr
Aber nur, um eine temporäre Knappheit zu beheben. Ein Plan zur generellen Reduktion des Energieverbrauchs industrialisierter Gesellschaften liegt weder vor noch wird er irgendwo diskutiert. Die ökonomischen Prognosen sehen einen weiterhin wachsenden Energiebedarf. Womit klar wird: die Energiewende wird, weder im globalen noch im nationalen Maßstab, schnell genug ausreichend regenerative Energien zur Verfügung stellen, um diesen wachsenden Bedarf zu befriedigen. Die Erschließung weiterer Gas- und Ölfelder, Kohlegruben ist damit diesem Wachstumspfad inhärent. Die Auslandsreisen von Habeck und Scholz zu den Scheichs und Gasfeldern in Afrika und anderswo erklären sich damit nur zu einem Teil aus der Notwendigkeit, russische Bezugsquellen zu ersetzen. Sie folgen einer Diversifikationsstrategie und sichern zugleich billige Energie für den nationalen wachsenden Bedarf. (E-Autos, Wärmepumpen, blauer Wasserstoff, Bitcoins, Serverfarmen und wo der wachsende Strombedarf sonst noch entsteht.) Entscheidend aber im globalen Kampf nationaler Kapitalismen ist die Verfügbarkeit billiger Energie. Weswegen der grüne Kapitalismus bereits ein Widerspruch in sich ist.
zum Beitrag12.01.2023 , 15:41 Uhr
... und nein, es sagt niemand, Rotgrün habe einen Krieg vom Zaun gebrochen. Da es wohl nur wenige Kriege in der Neuzeit gegeben hat, bei denen materielle Interessen keine Rolle gespielt haben, stellt sich die Frage, welche materiellen Interessen hier eigentlich im Spiel sind. Und die Verfügung eines westlich orientierten Staates über relevante Rohstoffe könnte (auch) erklären, warum EU und NATO zu sehr hohen Aufwänden bereit sind, um die Ukraine zu unterstützen. Der Schutz der Demokratie mag eine schönes Argument sein, ob damit alleine die Milliarden an Militärunterstützung zu erklären sind, wäre zu hinterfragen.
zum Beitrag12.01.2023 , 15:34 Uhr
Nein, nicht um das Klima zu retten, sondern um das eigene "Geschäftsmodell" am Leben zu erhalten: wichtige / wertvolle Rohstoffe für den Weltmarkt fördern und verkaufen. Öl und Gas sind eine endliche Geschichte, also muss diversifiziert werden. Rohstoffe im Donbass würden gut ins Portfolio passen.
zum Beitrag12.01.2023 , 11:02 Uhr
An anderer Stelle habe ich gelesen, insbesondere im Donbass lagerten größere Mengen an Rohstoffen, die für die Energiewende dringend benötigt werden. Was, wenn sich hinter dem großen Kampf um Demokratie und Sebstbestimmung und gegen russischen Imperialismus am Ende nur schnöder Hunger nach metallenen Rohstoffen verbirgt. Dann bekommt ja auch die Aussage von Anton Hofreiter einen sehr realistischen Hintergrund und ordnet sich ein in eine Reihe mit Elon Musk, der für Lithium auch eine störrische lateinamerikanische Regierung wegputschen würde. Früher kämpften Grüne gegen den Imperialismus. Heute sind sie die neuen, modernen Imperialisten.
zum Beitrag12.01.2023 , 10:55 Uhr
Ist doch eigentlich einfach und in sich logisch. In beiden Fällen werden wichtige Kapitalinteressen bedient. Einerseits die Waffenindustrie - da helfen moralische Begründungen Anderseits die heimische Energieindustrie. Und wenn man das Thema Mobilität anschaut, dann reicht der Blick nach Ba-Wü. Dort werden die Kapitalinteressen der heimischen Autoindustrie von den Grünen mustergültig bedient.
Noch Fragen?
zum Beitrag19.12.2022 , 15:05 Uhr
Man sollte von der Überschrift her argumentieren: da steht "staatsgläubig" und das beschreibt auch die größte Schwäche der "Letzten Generation". Dieser Staat ist die Instanz, die dafür sorge tragen muss, dass eine nationale kapitalistische Wirtschaft brummt und im Konkurrenzkampf mit anderen nationalen Wirtschaften nicht unter die Räder kommt. Geht das mit etwas Umwelt- und Klimaschutz, dann kann man das machen. Stören Klima- und Umweltschutz die Geschäfte, dann macht man irgendwelche Pläne, die Aktivitäten vortäuschen. In der aktuellen Konfliktsituation ist das doch wunderschön zu beobachten: der Verlust russischen Erdgases wird kompensiert durch Kohle und Flüssiggas und weil diese Energie für Produktion und Konsumtion zu teuer ist, werden nun die Steuermilliarden genutzt, um den Energiepreis runterzusubventionieren.
Die "Letzte Generation" sollte also dringend an ihrem Staatsverständnis arbeiten.
zum Beitrag14.12.2022 , 08:26 Uhr
Das war mit Ansage. Und es ist ja nicht so, dass das nur die Bösen aus dem Rechten Lager gewesen wären, die mit dem CSU-Parteibuch. Die SPD und die Grünen haben an der Delegitimierung der Letzten Generation und damit auch dem Versuch, diese nun zu kriminalisieren redlich mitgewirkt.
Straßenblockaden, Klebeaktionen, Ventile schließen. Oft genug noch nicht einmal Straftaten, bestenfalls Ordnungswidrigkeiten. Daraus eine kriminelle Vereinigung zu machen, spricht dafür, dass einerseits der Nervfaktor der Letzten Generation recht hoch ist, andererseits damit aber auf die weiter steigenden Defizite der deutschen Klimapolitik (soweit sie diesen Namen überhaupt verdient) hinweist. Klingt ein bisschen nach Antike: man tötet den Überbringer der schlechten Nachrichten. Allemal besser, als am schlechten Zustand der eigenen Politik etwas zu verändern.
zum Beitrag13.12.2022 , 09:22 Uhr
Entscheidend wird doch sein, dass das "weniger" beim früheren Renteneintritt so hoch ausfallen wird, dass kleine Renten sich auf Hungerleiderniveau reduzieren werden. Im Grunde ein Vorschlag der die Reduzierung des Renteniveaus als "Freiheit" und "Flexibilität". Das ist die Freiheit und die Flexibilität, die sich die HochverdienerInnen leisten können, die untere Hälfte der Gesellschaft aber deutlich länger im Gefängnis der Abhängigkeit halten wird.
zum Beitrag12.12.2022 , 07:57 Uhr
Und direkt aus einem Unternehmen: zu viele Überstunden, zu viele Umstrukturierungen (jetzt müssen wir alle "agile" werden) und zu viel Digitalisierung. Am Ende stellen viele Beschäftigte Mitte 50 fest, dass ein Leben ohne Arbeit möglich ist und noch nicht einmal sinnlos. Und: mal grundsätzlich, gibt es uns Menschen nur als Arbeitskräfte, die sich für die "Volkswirtschaft" verausgaben müssen oder wäre es mal an der Zeit, sich Menschen als Menschen und nicht als Arbeitstiere vorzustellen?
zum Beitrag03.12.2022 , 19:24 Uhr
Mal die eigenen Phantasien hinterfragen und diese nicht andern unterstellen.
zum Beitrag02.12.2022 , 14:23 Uhr
Nööö, weder weltfremd, noch Idealismus. Ganz pragmatisch: was wurde politisch zugesagt, was wird eingehalten. Die Differenz wird vermerkt und bewertet.
zum Beitrag02.12.2022 , 14:21 Uhr
Aus der Vergangenheit lernen ist das Eine, Vergangenheit in die Zukunft verlängern etwas anderes.
Unsere Gesellschaft verlängert die Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte (=unsere Normalität) und baut darauf ihre Zukunftserwartungen.
Altbekannt, denn so funktioniert bspw. ja auch so etwas wie Hochwasserschutz. Man nimmt die Hochwasser der vergangenen Jahrhunderte und baut dementsprechend Dämme u.a.. Der Klimawandel zerstört diese Art der auf vergangenen Erfahrungen beruhende Planungen. Oder noch einfacher: Bauernregeln waren die verdichteten "statistischen" Wettererfahrungen früherer Generationen von Landbewohner*innen. Der Klimawandel hat sie total entwertet. Diese Erfahrung werden wir in den kommenden Jahren und Jahrzehnten in immer mehr Bereichen machen.
zum Beitrag02.12.2022 , 09:52 Uhr
Die Antwort lebt von der eigenen historischen Zeiterfahrung, auf der aufsetzend wir meinen, die Zukunft prognostizieren zu können.
Offen bleibt angesichts der sich beschleunigenden Klimaveränderungen, welche Bildungspatente die Demonstrierenden erwerben werden, (könnte ja sein, dass sich das alles gar nicht mehr lohnt), wie sich das Thema Arbeit gestalten wird und falls es dann noch Arbeit im Sinne einer kapitalistischen Erwerbstätigkeit geben sollte, wie wir zu den Arbeitsstellen kommen werden.
zum Beitrag02.12.2022 , 09:47 Uhr
a.) die Unterschiede sind bekannt. b.) wer aber als Regierungspartei seine Ziele aufgibt, muss sich das vorhalten lassen, denn, c.) gewählt wurde die Partei wegen ihrer Ziele / ihres Programms c.) wer dann aber noch so tut, als halte er die Ziele weiterhin hoch, aber das Gegenteil macht, hat jede Glaubwürdigkeit verspielt.
zum Beitrag02.12.2022 , 07:12 Uhr
Spannend, wie weit sich R.H. von den grünen Ursprüngen entfernt hat. Wie hätte sich eine grüne Partei ohne den Anti-AKW-Protest entwickelt und wie viel wurde im Rahmen der auch gewalttätigen Proteste "zerstört oder beschmutzt"? Auch hier der Versucht, wohldosiert und in feine Worte gekleidet, bestimmte Protestformen und Organisationen zu delegitimieren. Das wird sich in den kommenden Wochen fortsetzen, denn wir beobachten hier das Vorspiel zur Räumung des Dorfes Lützerath. "Ende Gelände" und alle die den Widerstand stellen, werden in den kommenden Wochen präventiv zu Kriminellen und Teroristen gestempelt werden. Und da ist es sinnvoll, das gesamte Umfeld in Misskredit zu bringen. Die grüne Spitze mag ja glauben, damit Solidarisierungen mit diesem Flügel der Klimabewegung zu reduzieren. Aber ihre politischen Lügen vom längerfristigen Nutzen der Laufzeitverlängerungen der Kohlekraftwerke, werden ihnen lange nachhängen. Und genau das ist das grüne Problem: der Klimaschutzminster macht Antiklimapolitik. Und die Kinder von der "letzten Generation" rufen laut, das der Kaiser ja keine Kleider anhabe.
zum Beitrag02.12.2022 , 06:55 Uhr
Die Vernutzung .... (Gebe den Kampf mit der Rechtschreibkorrektur verloren!)
zum Beitrag01.12.2022 , 22:24 Uhr
Die Vermutung....
zum Beitrag01.12.2022 , 22:20 Uhr
Ein Kommentar, der durch maximale Unwissenheit hervorsticht Stand in einem Dienstleistungsbetrieb mit Tarifbindung, Gleitzeitregelung und dem Anspruch der guten Vereinbarung von Familie und Beruf. Nach 10 Stunden wird ausgeatempelt und weitergearbeitet, weil Projekttermine drohen oder das agile arbeitende Team Ergebnisse erwartet und nein, es gibt keine Zeiträume, zu denen diese Stunden in Freizeit umgewandelt werden können, den das Ende der einen Projekts ist bereits der Beginn des Folgeprojekts oder Neudeutsch, des nächsten Sprints. Und wie üblich, hier ist es die saisonal geforderte Kellnerin, die in der Nachsaison ihre Stunden abbauen kann, so wie es bei der Verteuerung des Autofahrens immer die alleinerziehende Krankenschwester ist. Die Vermutung der Beschäftigten hat längst ganz andere Berufsgruppen erreicht.
zum Beitrag28.11.2022 , 06:45 Uhr
Früher hieß das Ablasshandel, der Vatikan profitierte. Bäume pflanzen für 's Fliegen ist nichts anderes, der Kapitalismus profitiert. Gegen den Ablasshandel half die Reformation .....
zum Beitrag27.11.2022 , 20:53 Uhr
Fliege in den Amazonas, solange es ihn noch gibt!
Irgendwie ist ja alles zu begründen .... ich sag mal, man kann sich auch sehr intellektuell in die Tasche lügen.
zum Beitrag13.11.2022 , 14:33 Uhr
Man lese zusammen: "mehr Ressourcen, mehr Wachstum, mehr Ausbeutung von Menschen und der Natur. (...) Sie müssen zum Aufbau erneuerbarer Energien und klimafreundlicher Infrastrukturen für die Staaten des Südens und des Ostens Programme auflegen, die, (...) mit Billionen an Dollar daherkommen und die nur eine Auflage haben dürfen: Verzicht auf fossile Energie." Mit Billionen an Dollar gegen die Fossilen? Und das geht ohne "mehr Ressourcen, mehr Wachstum, mehr Ausbeutung von Menschen und der Natur" Wenn der Anfang des Artikels dem Ende widerspricht.....
zum Beitrag23.09.2022 , 07:52 Uhr
Nun ja, es ist ihnen 2019 gelungen, das Thema prominent zu platzieren. War mehr als die alte Umweltbewegung in den 20 Jahren zuvor erreicht hat. Andererseits handelt(e) es sich in der Mehrheit um Jugendliche und junge Erwachsene, die sich systemkonform verhalten, indem sie mit wissenschaftlich fundierten Argumenten Forderungen an die Politik herantragen. Man kann sich fragen, ob dieses Konzept wirksam ist, wenn die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass die Politik handlungsunwillig / handlungsunfähig ist. Das Problem ist m.E. der altlinke Erfahrungshintergrund vom "Gang durch die Institutionen", der als erfolgreich rezipiert wird. Der aber die harten kapitalistischen Grundlagen unseres Systems nie angetastet hat, aber viel zur je individuellen und kulturellen Befreiung der Geselllschaft beigetragen hat. Das Infragestellen des Kapitalismus aber ist zur Bekämpfung der Klimakatastrophe jetzt nötig. Aber man verweist die Klimabewegung auf diesen alten Pfad, der einerseits zu langsam ist und andererseits das falsche Ziel fokussiert, nämlich den "Überbau" und nicht das Fundament.
zum Beitrag23.09.2022 , 07:38 Uhr
Ach, Uranerz ist nicht fossil? Und damit endlich?
zum Beitrag23.09.2022 , 07:34 Uhr
Damit wir uns richtig verstehen: aus der Umweltbewegung ist bisher noch nie eine grüne RAF entstanden. Dazu brauchte es eine andere ideologische Ausstattung als den Schutz von Mensch und Umwelt. Was korrekterweise keine Aussage über die Zukunft zulässt. Aber die RAF zielte auf Menschen. Was bisher als "Radikalisierung" in der Umweltbewegung diskutiert wird ist bestenfalls ziviler Ungehorsam, noch nicht einmal Sachbeschädigung. Es wäre einfach gut, wenn Medien wie die TAZ nicht auf das konservativ-reaktionäre Framing einsteigen würden, mit dem die Umweltbewegung frühzeitig kriminalisiert werden soll.
zum Beitrag22.09.2022 , 08:34 Uhr
Sehr schräg, die Argumentation. Die AntiAtomkraftbewegung war deutlich militanter als hier beschrieben. Erinnert sei an Brockdorf und Wackersdorf. Zudem stand eine grüne RAF noch nirgends auf der Agenda. Noch ist kein Braunkohlekraftwerk in die Luft gefolgen, keine Autobahnbrücke wurde gesprengt aber alle warnen, im Guten wie im Schlechten, vor dieser Entwicklung. Was wisst ihr, was ich nicht weiß, kann man hier nur fragen. Und beim Rest: beim aktuellen Tempo der Veränderung (es passiert ausser Kosmetik nichts), laufen wir stramm auf eine Erwärmung von 3 bis 4 Grad zu. Insofern: man muss nur warten, dann kommt die Zerstörung zu uns, ganz ohne grüne RAF.
Aber dann ist es ja irgendwie Schicksal und keiner kann was für und die politische Verantwortung kann elegant auf andere verschoben werden und moralisch, ja moralisch sind wir alle sauber geblieben. Hat halt nicht geklappt mit dem Überzeugen im fossilen Kapitalismus.
zum Beitrag29.08.2022 , 10:50 Uhr
Na, da hat der polnische Ministerpräsident den Begriff des Antropozäns sehr wörtlich ausgelegt. Unser menschlicher Dreck in der Oder ist eigentlich ganz natürlich und damit ist jegliches Problem erklärt und gelöst.
zum Beitrag23.08.2022 , 10:15 Uhr
Ja, ja jetzt wird wieder in die Flasche gekuckt, wir steigern das Bruttosozialprodukt
Dem ist nichts hinzuzufügen.
zum Beitrag23.08.2022 , 07:42 Uhr
Deswegen erscheint das Buch auf Deutsch und in Deutschland und wendet sich an die hier Besserverdienenden .... Die in Somalia haben da sicher einen anderen Blick drauf.
zum Beitrag22.08.2022 , 14:38 Uhr
Aber mal ehrlich: auf die Protestbewegungen der 70er und 80er folgte die neue Freude am Konsum, der die ehemaligen Protestierenden ebenso frönten, wie alle, die danach geboren wurden / ins Erwerbsleben eintraten. Und das Ganze wurde uns als eine kapitalistische Erfolgsgeschichte verkauft, die man zugunsten aller Menschen fortschreiben müsse. Tja, der Drops ist gelutscht. Und auch der Anteil der Armen an der Weltbevölkerung steigt wieder, womit auch diese Erfolgsgeschichte der letzten beiden Jahrzehnte zu ihrem natürlichen Ende kommt.
zum Beitrag22.08.2022 , 14:30 Uhr
Gemeint ist der aktuelle Lebensstandard der westlichen, industrialisierten Länder. Womit implizit auch erklärt wird, dass die Ausbeutungsverhältnisse gegenüber dem Süden erhalten bleiben werden. Denn, um diesen Optimismus zu teilen, wäre zu erklären, wie die armen Ländern einen ebensolchen Lebensstandard erreichen können, ohne die planetaren Grenzen um ein Mehrfaches zu übersteigen. Unseren Lebensstandard statt für 80 Mio für 8 Milliarden Menschen. Also alles mal 100 .... da braucht man dann aber viele Pillen, um noch optimistisch zu bleiben.
zum Beitrag17.08.2022 , 07:47 Uhr
Mag sein, aber ich habe beim Durchradeln der beiden Departements nur die Holzlaster gesehen, die tonnenweise Baumstämme abgefahren haben. Holzwirtschaft in größtem Maßstab. Plantagenwirtschaft.
zum Beitrag17.08.2022 , 07:45 Uhr
Wer sich Luftbilder anschaut, bspw. bei Franceinfo stellt fest, dass es sich um hunderte Quadearkilometer an Pinienplantagen handelt. Das entspricht dem Eindruck, den wir beim Durchradeln der betroffenen Departements vor dei Jahren gewonnen hatten. Schlimm, dass sie verbrennen, aber die Anfälligkeit derartiger Monokulturen bei Waldbränden ist bekannt. Ich konnte aber bisher nirgends erkennen, dass dieser Aspekt in F diskutiert würde.
zum Beitrag16.08.2022 , 12:38 Uhr
Die Illusion, wir würden über unser Konsumverhalten die Produktionsbedigungen beeinflussen können. Eine Chimäre. Und natürlich liegt es an einer Wirtschaftsweise, die im Kern nur funktioniert, wenn Wachstum generiert wird und jedes Wachstum nur möglich ist, wenn mehr Ressourcen verbraucht werden. Und wie produziert man Wachstum, wenn die Heimatmärkte gesättigt sind? Genau, man erschließt neue Märkte. Das tut der Kapitalismus seit mehreren hundert Jahren. Und zerstört damit die planetaren Lebensgrundlagen. Und sicher, es sind Menschen am Werk, Entscheider in Vorständen und Geschäftsleitungen, die genau dieser Wachstumslogik folgen und die wie wir aktuell sehen, nichts mit Nachhaltigkeit am Hut haben, wenn die Erergieversorgung des eigenen Unternehmens, wenn der Rohstoffnachschub gefährdet ist. Dann will man Kohle, Öl, Atom, dann müssen Flüsse ausgebaggert werden etc. pp. Das ist unser Kapitalismus, in dem und mit dem wir leben, der uns prägt, der sogar unsere Phantasie beschränkt und mit dem wir untergehen werden, falls wir nicht endlich beginnen, uns eine Idee von einem anderen Wirtschaften und Leben zu machen.
zum Beitrag16.08.2022 , 12:29 Uhr
Anders herum wird ein Schuh draus. Die Erwartung an die Klimabewegung "alle mitnehmen" ist strukturell falsch, denn mitgenommen werden müssen in einer repräsentativen Demokratie die RepräsentantInnen. Diese müssen die Gesetzte und Verordnungen verabschieden / erlassen, die notwendig sind, um (vereinfachend formuliert) überhaupt irgend etwas zu verändern. Werden Gasheizungen gesetzlich verboten, dann mögen das viele für total doof halten, aber qua Gesetz müssen sie mitziehen. Adressaten politischer Protestbewegungen sind Parteien, Parlamente, Regierungen. Die Klimabewegung ist die erste politische Bewegung, von der man erwartet, Alle mitzunehmen. Das ist ebenso falsch, wie zu erwarten, wir könnten über unser Konsumverhalten die kapitalistischen Produktionsbedingungen verändern.
zum Beitrag16.08.2022 , 08:51 Uhr
Die Kommentare sind spannender als der Kommentar, denn was macht denn die Klimabewegung? Sie geht einen kleinen Schritt weiter und spricht von zivilem Ungehorsam. Mehr ist es nicht. Wer an die Anti-atomkrftbewegung denkt und bspw. Brockdorf vor Augen hat, der kann erkennen, was möglich wäre. Und zur Erinnerung: aus der Anti-AKW-Bewegung wurde keine RAF!. Die hatte andere Ursprünge und andere Motive. Umwelt war nnicht dabei. Und für den Rest: Ja, solange wir dem Kapitalismus huldigen sind die Weichen auf Klimakatastrophe gestellt. Wir laufen auf 3 bis 4 Grad Erwärmung bis zum Jahrhundertende aus. Und bekommen einen lebensfeindlichen Planeten. Es ist an der Zeit, sich eine ganz neue Welt vorzustellen. Die Grünen haben sich aus diesem Diskurs schon lange verabschiedet und spielen grünes Reparaturkommando. An der Ukrainekrise erkennen wir, wohin das führt: Rückkehr zu den alten ausgetretenen Pfaden: Gas, Fracking, Kohle und zur Not auch Atom. Die Wirtschaft muss brummen. Und wer sich dem entgegen stellt, der wird jetzt bereits kriminalisiert.
zum Beitrag02.08.2022 , 14:52 Uhr
Das Bittere daran: wir wissen seit sicherlich 50 Jahren, was kommen kann und immer wurden Entscheidungen aufgeschoben. Man nehme die Ukrainekrise als Muster für die Reaktionen der europäischen Gesellschaften auf eine existenzielle ökonomische Krise. Was ist zu beobachten: wir sind im Rückwärtsgang. Zurück zur Atomkraft, zurück zur Kohle .... alles natürlich nur für einen Übergang, so der offizielle Politsprech. Ich muss noch nicht einmal über Apokalypsen nachdenken, aber ich muss mich ernsthaft mit einer Welt beschäftigen, die sich im Laufe der kommenden Jahrzehnte um bis zu 3 Grad erwärmen wird. Und nachdem wir schon mit den aktuellen Hitzewellen, basierend auf einer globalen Erwärmung von 1,2 Grad, überfordert sind, dann werden die kommenden Jahrzehnte sehr, sehr übel werden. Aber auch diese Erkenntnis heben wir uns kollektiv für später auf ....
zum Beitrag01.08.2022 , 08:15 Uhr
Und immer wieder die Frage an die Presse: was, wenn unser Problem unsere kapitalistische Lebens- und Produktionsweise ist? Dann ist Abstand zwischen schwarz und rot und gelb und grün eher gering, da diese Parteien immer in der Logike des Systemerhalts handeln und denken werden. Und der Erhalt bestimmter Arbeitsplätze, klimaschädlich oder nicht, hat dann einen ebensolchen Stellenwert, wie die Erhaltung einer bestimmten Industrieproduktion. Dann spielen Arbeitgeber und Gewerkschaften das gleiche Spiel und CDU, FDP und SPD sind dabei. Und grün bedeutet doch nur noch, andere Industrien zu fördern, die ebensowenig nachhaltig und ökologisch sind. Wer fragt denn, zu welchen Bedingungen die Rohstoffe im globalen Süden gefördert werden, die unsere Wirtschaft klimaneutral machen sollen? Wer spricht von den kapitalistischen Ausbeutungsstrukturen, wenn europäische, chinesische oder US-amerikanische Konzerne die landwirtschaftlichen Flächen des globalen Südens für unseren (zum Teil auch biologischen) Nahrungsmittel veriennahmen? Wer fragt, wer an der Rohstoffextraktion im globalen Süden verdient und wer mit der Verschmutzung leben muss? Wer fragt, wo unser Plastik- und Textilmüll landet? Alles Teil der kapitalistischen Logik, die hier weitestgehend ausgeblendet wird.
FFF wird daran leider nichts ändern und die Politik will es schon drei Mal nicht, da unsere Gesellschaft nur noch als massenkonsumierende Gesellschaft denkbar erscheint.
zum Beitrag26.07.2022 , 09:29 Uhr
Tja, im Ansatz verfehlt, die Kritik an den Energieunternehmen. Denn die haben ja alles richtig gemacht bis vor ein paar Monaten. Der volkswirtschaftliche Ansatz lautete, die dt. Wirtschaft billigst mit Energie zu versorgen. Das hat mit dem russischen Gas funktioniert. Jetzt die an den Pranger zu stellen, die das Gas dort gekauft haben, wo's am billigsten war, ist auch hanebüchen.
Und ja, man hätte es besser wissen können. Aber das ist wie bei der Klimakatastrophe .... wissen und machen, da klafft ein riesiges kapitalistisches Loch.
Wir wollen billigste Energie in größtmöglicher Menge, die Fossilen haben diese Anforderungen erfüllt, was interessiert da einerseits Abhängigkeit und andererseits Klimazerstörung. Beide Problemlagen sind unerheblich, solange die Konkurrenzfähigkeit der nationalen Wirtschaft nicht in Frage gestellt wird.
zum Beitrag25.07.2022 , 10:02 Uhr
Aber, aber .... man muss sich doch gar nicht so groß abstimmen. Die FDP als Partei des Kapitals weiß doch was gewünscht wird. Und sie hat erfolgreich geliefert.
Jetzt könnte man über die Strategie der Grünen ins Grübeln geraten, oder sich fragen, ob es sich noch um eine eigenständige Strategie handelt oder nicht ebenfalls um Liebesdienste für das Kapital.
zum Beitrag03.07.2022 , 09:05 Uhr
War alles genau so zu erwarten. Im Bund wie in den Ländern wollen die Grünen die Versöhnung von Umwelt und Wirtschaft. Da es da nichts zu versöhnen gibt, gewinnen die Kapitalinteressen und der Umweltschutz bleibt auf der Strecke bzw. im Unverbindlichen. Wer Grün wählt kann wissen, was er bekommen wird. Die Bedienung der Kapitalinteressen versehen mit grünen Floskel und manchmal in Habeckscher Manier sogar noch mit philosophischen Einsprengseln.
zum Beitrag24.06.2022 , 11:52 Uhr
Und um wie viel wurde die Stahlproduktion ausgeweitet? Sie Effizienzsteigerungen haben sich ihn massiven Mehrverbrauch/Mehrbedarf übersetzt Auch Automotoren sind sehr viel effizienter geworden. Dafür wurden die Autos schwerer und enthalten viel mehr Elektronik. Der Spritverbrauch je km hat sich dadurch nicht verändert. Effizienzgewinne führen nicht automatisch zu einer nachhaltigere Produktion Und schnell schon gleich gar nicht. Das waren alles jahrzehntelange Prozesse.
zum Beitrag23.06.2022 , 21:10 Uhr
Bisher ist ein Wachstum ohne gleichzeitig steigenden Ressourcenverbrauch nicht mehr als eine Idee. Noch nie realisiert, Wunschtraum aller grünen Wachstumsfetischisten. Und der Verweis auf die dazu notwendigen Innovationen ist hanebüchen. Die Klimakatastrophe hat mehr Tempi als die Breitenwirksamkeit von Innovationen. Hierbei handelt es sich um einen "Glaubensartikel". Die einen glauben an Gott die andern an Innovationen. Beides wird die Menschheit nicht retten. Und das wir Menschen auf unseren Wohlstand nicht verzichten wollen, war Prämisse meines Ursprungsbeitrags
zum Beitrag23.06.2022 , 07:41 Uhr
In den diversen Krisen zeigt sich, was die europäischen Politiken und Gesellschaften für wichtig halten: Wirtschaften wie bisher oder Kampf der Klimakatastrophe. Das Wirtschaften wie bisher gewinnt .... wie immer. Echte Alternativen, die die sozialen und gesellschaftlichen Folgen eines anderen Wirtschaftens bedenken und Lösungen vorschlagen, sind ja bisher ernsthaft noch nicht einmal andiskutiert. Wir scheitern ja bereits an der Frage, ob die in der Pandemie immer schneller wachsenden Vermögen der oberen 10% der Vermögenspyramide (dito bei den hohen Einkommen) nicht massiv besteuert werden müssen, um soziale Ausgleichsmaßnahmen zu finanzieren. Und solange unser Wirtschaftsmodell immer nur im Wachstumsmodus funktioniert, werden die Ressourcen des Planeten weiterhin ausgeplündert und zerstörte und unbewohnbare Regionen zurückgelassen. Das ändert sich auch nicht dadurch dass das erhoffte Wachstum nun grün angemalt wird. Jedes Wirtschaftswachstum ist mir steigendem Ressourcenbedarf verknüpft. Auch das grüne Wachstum.
zum Beitrag20.06.2022 , 15:39 Uhr
Man könnte in's Kleinklein gehen, aber Thomas Piketty hat gestern in einem Kommentar im Spiegel-online drei große Gruppen gebildet: Linke: gegen 33 % Mitte-Rechts (Macron + republ. Rechte): gegen 33% und Extreme Rechte: auch gegen 33 %
Mit anderen Worten: die BefürworterInnen der Demokratie stellen teilen sich das demokratische WählerInnenspektrum. Das Mehrheitswahlrecht sorgt nun dafür, dass im Parlament eine Mehrheitsbildung möglich ist, wenn Ensemble mit der LR zusammen geht. Dann hat er eine Mehrheit in einer Größe, die der vorherigen Legislaturperiode vergleichbar ist. Würde das Verhältniswahlrecht gelten, dann hätte Macron auf Basis des ersten Wahlgangs keine Mehrheit Mitte-Rechts.
zum Beitrag20.06.2022 , 14:31 Uhr
Das war die offizielle Begründung .... gleichzeitig fand aber eine Umschichtung bei den Steuern statt: die Vermögenssteuern wurden gesenkt. Möglicherweise wären die Gelbwesten ein kleines Häuflein geblieben, wären die Steuereinnahmen in die ländliche Infrastruktur geflossen. Mehr Busse, Reaktivierung von Bahnlinien, Subventionen für den Laden vor Ort.
zum Beitrag20.06.2022 , 12:55 Uhr
Ein noch schwierig einzuschätzender Wahlausgang. Eine Übertragung der Stimmen zwischen Ensemble und Nupes hat wohl nicht funktioniert, andernfalls hätten die Rechtsradikalen nicht so viele Sitze abräumen können. Insofern ist die Hinwendung von Macron zur noch republikanischen Rechten mehr als schlüssig. Das Tuch zwischen der geeinten Linken und Macron ist zerrissen. (war es zwar schon längst, aber über einen Angstwahlkampf: ICH oder Le Pen, konnte Macron diesen Sachverhalt immer überspielen.) Spannend aber wird, wie sich die, die von den Sozialisten zu Macron übergelaufen sind, im neuen Bündnis einfinden werden. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Macrons Ensemble hier einiger Abgeordneter verlustigt gehen wird, wenn der Rechtsschwenk zu akzentuiert ist.
zum Beitrag15.06.2022 , 14:34 Uhr
Und in der TAZ sind nicht wenige Artikel erschienen, die am Vorwurf des Linkspopulismus mitgestrickt haben. Vielleicht Mal den politischen Kompass neu justieren. Könnte helfen.
zum Beitrag13.06.2022 , 20:10 Uhr
"Hier ein paar Beispiele: Vermüllung, Emmission von Treibhausgasen, Mangel an sauberem Trinkwasser, Mangel an adequatem Wohnraum". Hierbei handelt es sich um Probleme der industrialisierten Konsumgesellschaften. Die Gesellschaften, denen man eine zu hohe Geburtenrate zuspricht, sindan diesen Problemlagen weitestgehend unbeteiligt. Aber daran sind sie jetzt auch Schild. Man nennt es wohl Schuldverschiebung.
zum Beitrag13.06.2022 , 18:34 Uhr
Und, hätten sie soviel Gas wie wir, müsste der Wald nicht abgeholzt werden Es gibt immer auch andere Antworten als auf die Überbevölkerung zu verweisen.
zum Beitrag13.06.2022 , 18:22 Uhr
a. Malthus ist der, der die Bevölkerungsgröße an die Nahrungsgrundlagen Band und die Nahrungsgrundlagen als unflexibel unterstellte. Sozusagen der Urvater der Denkschule von der Überbevölkerung gebunden an die Nahrungsgrundlagen. b. Rassistisch wurde das Modell in dem Moment, in dem die Überbevölkerung zum Problem der Unzivilisierten, der Wilden gemacht wurde. Der Tod unnötiger Esser analog der Argumentation im 3.Reich gegenüber bspw. behinderter Menschen. c. Nein nicht sexistisch. Eine Untersuchung der UNESCO erbrachte das Ergebnis. Gebildete Frauen bekommen weniger Kinder. Bei Männer hilft Bildung nicht.
zum Beitrag13.06.2022 , 16:53 Uhr
In Bezug auf das Bevölkerungswachstum bin ich sehr entspannt. Die Uno geht von max. 10 Mrd. Erdenbewohnern aus und rechnet dann mit einem Bevölkerungsrückgang. Diese Entwicklung ließe sich mit einfachen Mitteln beschleunigen. Schulbildung für Mädchen und Frauen senkt Geburtenraten schneller als jedes Verhütungsmittel. Frauen scheinen Bildung auch hier sinnvoll einzusetzen. Von Männern ist vergleichbares nicht bekannt Das aber ist nicht Thema des Artikels. Der handelt von einem wissenschaftlich verbrämtes Weltbild, das zeigt, das eine so verstanden Ökologie nach Rechts anschlussfähig ist. Ursächlich hierfür ist ein an Malthus orientiertes Modell eines Bevölkerungsmaximums. Das Modell ist falsch, die möglichen Ableitungen weißen ins Rassistische.
zum Beitrag13.06.2022 , 13:53 Uhr
Es geht nicht um irgendwelche kommunistischen Paradiese, das verschiebt die Debatte in eine ziemlich unsinnige Richtung. Der aktuelle Sachstand, sozusagen das zentrale Faktum, lautet, wir leben in einem kapitalisitischen Weltsystem. Das sozio-ökonomische Modell funktioniert nach bisheriger Erkenntnis nur im Wachstumsmodus. Wachstum bedeutet: mehr Ressourcen, mehr Abfall, mehr Zerstörung. Dieses Modell hat bestenfalls 200 Jahre benötigt, um den Planeten in den aktuellen Zustand zu versetzen. Wenn wir uns auf die "Überbevölkerung" fokussieren, so gehen wir am Thema vorbei, denn die Zerstörung des Planeten wird von der Minderheit der reichen Industriestaaten und deren konsumierenden Bevölkerung vorangetrieben. Statt von der Überbevölkerung zu reden wäre vrmtl. Überkonsum der korrektere Begriff. Und damit wird das statische Modell eines planetaren Gleichgewichts aus Menschen und Ökologie unsinnig und falsch. Und im westlichen Erklärmodus ein rassistischen Welterklärungsmodell.
zum Beitrag13.06.2022 , 12:42 Uhr
die Frage ist doch, über welche Art der Grenzen geredet wird und welche Vorstellungen von Mensch, Natur und dem Zusammenhang zwischen beiden wirksam sind. Ein ökologisches planetares System zu behaupten, dass nur eine bestimmte Menge an Menschen erträgt, ist in sich unlogisch. Grenzen der planetaren Belastbarkeit ergeben sich aus unserer kapitalisitischen Produktionsweise und dem dieser innewohnenden Wachstumsimperativ. Dann aber verschieben wir die Ursachen weg von einem biologistischen Erklärungsmodell hin zu einem ökonomisch-sozialen. Und wir verzichten auf den dem Neomalthusianismus eingeprägten Sozialdarwinismus und Rassismus. Überbevölkerung in diesem Modell findet nämlich immer nur bei den "Wilden" statt, denen der zivilisierte Westen die ökologisch korrekte Art der Fortpflanzung / der Anzahl des zuläassigen Nachwuchses erklärt. Denn die industrialisierten Gesellschaften wissen ja, wieviele Menschen der Planet erträgt und diese wissen auch, welche Menschen davon profitieren sollen.
zum Beitrag13.06.2022 , 10:37 Uhr
Als gäbe es eine absolute Größe für Überbevölkerung. Im späten Mittelalter haben Änderungen in der Produktionsweise dazu geführt, dass mehr Menschen von weniger landwirtschaftlicher Nutzfläche ernährt werden konnten, dazwischen lagen weitere Änderungen bei der Art der landwirtschaftlichen Produktion. Jedes Mal wurden als starr angenommene Grenzen der Versorgbarkeit von Menschen durchbrochen. Malthus hat das Ganze sozialdarwinistische aufgeblasen und seine Argumente werden heute noch gerne verwendet und sind doch falsch. Er sah die Grenze schon Mitte des 19. Jahrhunderts erreicht. War aber wieder mal falsch, denn mit Hilfe des Kunstdüngers und weiterer "Verbesserungen" genetischer Art und Herbiziden und Fungiziden können wir inzwischen 10 Mrd Menschen ernähren. Die zugrunde gelegten Denkmodelle der Grenzen sind in sich statisch und erkennen nicht, welche Veränderungen der Kapitalismus gerade in der Lanwirtschaft hervorgerufen hat. Wenn es denn eine Grenze gibt, die uns Sorgen bereiten muss, dann liegt diese nicht in der Ökologie, sondern der von Menschen hervorgerufenen Zerstörungen. Das aber ist eine gänzlich andere Argumentation.
zum Beitrag13.06.2022 , 08:07 Uhr
Wenn man die Entstehung des Kapitalismus als Antwort auf eine spätmittelalterliche "Überbevölkerungskrise" versteht (Übergang in eine Kaltzeit, Verlust von Ackerböden und damit stießen die feudalen Produktionsmethoden an ihre immanenten Grenzen), dann wird klar, dass die "wissenschaftliche" Behauptung einer Überbevölkerung bisher immer Behauptung blieb. Der in den malthusianischen Logiken immer inhärente Sozialdarwinismus macht dieses Denken zu einem Teil rechtsextremem Gedankenguts. Hier nur eine stark vereinfachte Denkfigur ausformuliert: das Argument von den hohen Geburtenzahlen primitiver (vulgo: dem Tierreich näheren) Völker, so die alte Argumentation, hat sich heute in ein ökonomisches Gewand gekleidet, kennt aber weiterhin die "höher stehende" und besseren Zivilisationen, komischerweise immer die weißen westlichen, die den anderen, den unterentwickelten, mit den tierischen Instinkten, zeigen, wie es richtig geht.
zum Beitrag12.06.2022 , 09:56 Uhr
... und Melenchon ist linksradikal? Da scheint inzwischen das ganze System der politischen Zuordnungen nach rechts verrutscht zu sein. Womit Melenchon nicht automatisch zu einem sympathischen Menschenfänger wird. Aber er ist derzeit anscheinend der einzige mit hinreichender Autorität, um eine gemeinsame linke Liste auf die Beine zu stellen. Ansonsten bliebe die Auswahl zwischen der Macron-Rechten und den Rechtsradikalen. Mir scheint, der Artikel fokussiert auf die Form der Auseinandersetzung, die tieferliegenden Ursachen, die vielfältigen Krisen, die dem zugrunde liegen, werden nur am Rande erwähnt.
zum Beitrag08.06.2022 , 12:25 Uhr
Wie sagt mein Sohn: "Mehr Fleisch aus Massentierhaltung oder willst du schuld sein am Tod eines glücklichen Schweins?"
zum Beitrag31.05.2022 , 08:35 Uhr
Das spricht doch alles für Energiesparen und nicht für einen steigenden Energieverbrauch. Dieser Aspekt wird aber nicht verfolgt.Es muss immer mehr werden. Der Glaube an technische Lösungen, die fehlen, nicht ausgereift, nicht wirtschaftlich funktionieren spricht dafür, dass wir den Planeten schneller verhunzen, als wir technische Lösungen gegen unser Zerstörungswerk finden. Der Klimawandel und seine Folgen scheinen unsere technologischen Fähigkeiten zu überfordern. Das zu akzeptieren wäre der erste Schritt, um über realistische Lösungen nachzudenken, die jetzt wirken und nicht erst in einer weit entfernten Zukunft.
zum Beitrag31.05.2022 , 08:28 Uhr
Das führt doch total in die Irre, wenn wir uns auf eine generationenbezogene Schulddebatte einlassen. Es gilt: Menschen ohne Kinder müssen sich nicht zwingend Sorgen um die Zukunft ihrer Progenitur machen. Können sich aber trotzdem um die Zukunft des Planeten und die Zukunft ihres Patenkindes sorgen. Menschen mit Kindern machen sich nicht alle automatisch Sorgen um die Zukunft des Planeten. Manche wollen auch nur, dass es ihren Kindern mindestens so gut geht wie ihnen und denken in den Dimensionen: Mein Auto, mein Haus, mein Swimmingpool. So weit, so schlecht. Wenn wir uns darauf verständigen, dass die Zerstörung des Planeten eine Folge der kapitalistischen Ausbeutung ist, und Marx dann noch dahin folgen, dass der wir alle, die wir hier leben, durch eben diesen Kapitalismus in unserem gesellschaftlichen Sein und Denken geprägt sind, dann wird klar, dass die auch junge Menschen nicht qua Gnade der späten Geburt automatisch zu Klimaschützer*innen werden. In jeder Altersgruppe gibt es solche uns solche.
Wir könnten uns bestenfalls noch über die Menge des während einer Lebenszeit produzierten CO2s unterhalten. Und da schneiden die 50jährigen nicht gut ab. Deren Lebensstil nämlich, der einerseits prägend ist für die Art wie die Jungen leben und der andererseits geprägt ist von mindestens 30 Jahren westlichem Wohlstand und Überfluss, war uns ist extrem planetenzerstörend.
zum Beitrag30.05.2022 , 11:40 Uhr
Das hier beschriebene Verhalten der NRW-Grünen war mit Ansage. Dazu nun aber das historische Argument vom Koch und vom Kellner zu bemühen, das die Grünen noch immer umtreibe, spricht eher dafür, dass die Grünen sich einer Therapie unterziehen müssten, wenn es noch zutreffen würde. Dazwischen lag ja auch das rotgrüne NRW-Bündnis 2010 bis 2017 mit den beiden Portagonistinnen auf Augenhöhe. Man sollte aus dieser Zeit eher den Rahmenbetriebsplan für den Braunkohletagebau in Erinnerung behalten, um zu wissen, zu welchen Zugeständnissen die Grünen in NRW bereit sind, Hauptsache sie sind Regierung. "Wir sind Regierung" ist halt doch wichtiger als eine vollwertige Klima- und Umweltpolitik. Dumm nur, dass Habeck uns als Bundeswirtschaftsminister um den Verstand redet, solche rhetorischen "Lichtgestalten" auf Landesebene aber eher dünn gestreut sind. Hier wird's daher früher auffallen, dass die Grüne Programmatik und das Grüne Regieren nicht zusammenpassen.
zum Beitrag30.05.2022 , 08:43 Uhr
Immer wieder das Erstaunen, wie das mit dem Kapitalismus funktioniert ... Wir huldigen dem Wachstum, also ist unser Energiehunger ungebremst. Und weil die Wirtschaft wachsen muss, ungebremst am besten, ereldigen die Energieunternehmen ihren Job: sie stellen dieser unserer Wirtschaft billige Energie zur Verfügung. Und da bisher jede neue Energiequelle nicht alte Energiequellen überflüssig gemacht hat sondern wegen des wachsenden Bedarfs aufgesattelt wurde, können wir sicher sein, dass die Regenerativen eben keine Ablösung der Nichtregenerativen bedeuten. Und das Erstaunen über die Politiker von Biden bis Habeck (über den Rest sollten wir gleich mal den Mantel des Schweigens decken), die genau dieser Logik folgen, erstaunt auch immer wieder. War Anderes denn zu erwarten? Die radikale Klimabewegung wird diffamiert ("zurück in die Steinzeit") und die Grünen sind ja inzwischen nicht mehr Klimabewegung sondern nur noch eine Wirtschaftsföderungsgesellschaft für ein "besseres" (=sogenanntes grünes) Wachstum. Noch sind die Kosten der Umwelt- und Wetterkatastrophen zu gering, noch sterben zu wenige Menschen in Deutschland bei Hitzewellen, Überschwemmungen u.ä.. Vielleicht müssen erst die Nordseedämme brechen, bevor wir erkennen, was die Stunde geschlagen hat.
zum Beitrag24.05.2022 , 08:32 Uhr
Eine Potentialanalyse. Sagt zumindest, dass die Partei sich einen Platz im dt. Parteiensystem sichern könnte. Die 18 Prozent sind so zu werten, wie vergleichbare Werte für die Grünen, die auch schon mal bei 30 Prozent taxiert wurden. Heißt aber auch: zwischen 5 und 10 % wären drin. Probleme sind auch genannt: Aussenpolitische Orientierung Führungspersonal und das Wagenknechtdilemma: Umwelt oder Soziales ist nur für die "alten" Kader der Linken ein Thema. Im Grunde eine Konfliktlinie die an unsere linken Altvorderen aus den 70ern erinnert: Klassenkampf oder Feminismus. Welche Linke ist heutzutage noch Feminismus denkbar?
Das gleiche gilt auch für das Umwletthema: eine Linke ohne Klima- und Umweltschutz darf nicht mehr denkbar sein. Das spricht für einen durchgreifenden Generationswechsel in der linken Führung, am besten begleitet von ein paar Rücktritten (Porschefahrer bspw.). Und mit einem solchen Profil ist man auch den alten Rattenschwanz an verkappten Faschos los, deren Weltbild nicht nur rassistisch ist, sondern die auch zugleich Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen ablehnen.
zum Beitrag24.05.2022 , 08:09 Uhr
Ach .... „Klar ist für uns als linker Jugendverband, dass wir uns mit Schwarz-Grün sehr schwertun würden.“ Kommt mir bekannt vor. Hört man vor jeder schwarz-grünen Verhandlungsrunde, mal von der Jugend, mal von dem, was sich Grünlinks nennt. Am Ende kann das Ergebnis der Verhandlungen aussehen, wie es will, mit mehr als 95% stimmt jeder grüne Parteitag zu. Da kommt zusammen, was zusammen gehört.
zum Beitrag17.05.2022 , 09:43 Uhr
Korrekt. Das ist aber hier in NRW ein SPD-Grundsatzproblem. In den eigenen Hochburgen ist sie mit sinkenden Wahlbeteiligungen konfrontiert während in den wohlhabenderen Wahlbezirken CDU, FDP und Grüne gewählt werden. In den einen liegt die Wahlbeteiligung bei über 70% in den anderen unter 35%. Der Wert einer bürgerlichen Stimme verdoppelt sich auf diese Weise. Und zurück zur SPD-Programmatik: ich habe wenig gesehen und gelesen, womit sich die SPD an die hier beschriebene Klientel gewandt hätte. Besser noch, in meinem lokalen Bereich kämpft die SPD für die Senkung der Grundsteuer A, ein Thema was prekär Beschäftigte in Sozialwohnungen sicherlich brennend interessiert oder für ausreichend Parkplätze an den Straßen der Kommune. Für prekär Beschäftigte ohne Autos sicherlich auch ein Topthema. Und der Rest: ein Olaf Scholz, der in seiner Maulfaulheit keinen Preis als Volkspädagoge erringen wird.
zum Beitrag15.05.2022 , 14:16 Uhr
Ich wohne in NRW, ich habe unterschrieben, ich fahre fast nur Rad, ich merke nichts und inzwischen glaube ich auch nicht mehr daran, dass solche Gesetze gg. die Autolobby was bringen. In Köln bspw. warte ich seit neun Jahren auf einen Radschnellweg. Es wird geplant und geplant und nichts umgesetzt. In den Mittelstädten rund um Köln kann man Radweg noch nicht einmal buchstabieren.
zum Beitrag08.05.2022 , 08:03 Uhr
Das Problem ist das Wahlrecht. Im jeweiligen Wahlbezirk wird sich entscheiden, wie weit die Linke gemeinsam kommt. Und entscheidend wird sein, ob es den Oppositionen von Rechts und Links gelingen wird eine hohe Anzahl von umstrittenen Wahlkreisen herbeizuführen. Je weniger Mandate Macrons Partei im ersten Wahlgang erhält, desto höher die Chancen für ein Linksbündnis, Macron in Schwierigkeiten zu bringen.
zum Beitrag04.05.2022 , 08:36 Uhr
Ergänzend: diese Informationen zum Investmentbanker Macron und seinen diskreten Verflechtungen mit den Medien, die sich verstärkende Rechtsorientierung seines politischen Diskurses, der mittels des Radikalismus von Bollorés Handpuppe weiterhin als "mittig" und liberal verkauft werden konnte, all das hätte die Begeisterung der deutschen "liberalen Mitte" für den Europäer Macron mindern können. Hier in der TAZ ebenso wie in anderen dt. Leitmedien.
zum Beitrag29.04.2022 , 09:44 Uhr
"Der Kapitalismus bleibt aber unverstanden solange man ihn nicht als ein von Macht und Herrschaftsstrukturen freies "Wirtschaftssystem" versteht." Zu korrigieren in: .Der Kapitalismus bleibt aber unverstanden solange man ihn als ein von Macht und Herrschaftsstrukturen freies "Wirtschaftssystem" versteht.
zum Beitrag29.04.2022 , 08:14 Uhr
Ein kurzer Nachschlag: Ursachenforschung und Sympathie / Verständnis sind zweierlei.
Und zur Aussage: "Der Kapitalismus ist übrigens nicht rassistisch." Das verkennt den Kapitalismus. Der Kapitalismus ist ja kein naturgegebenes System. Die Menschen entwickelten sich Jahrzehntausende ohne Kapitalismus. Die Forschung sagt, dass der Kapitalismus ein sich entwicklender Lösungsweg aus den Krisen des niedergehenden Feudalismus war. Vor 500 Jahren vielleicht begann der Weg der Weltdurchdringung. Der Kapitalismus bleibt aber unverstanden solange man ihn nicht als ein von Macht und Herrschaftsstrukturen freies "Wirtschaftssystem" versteht. Oder vereinfacht formuliert: es gibt keinen "freien" Markt. Macht, Herrschaft und Politik entscheiden über Rahmen, in dem der Markt sich als "freier" feiern läßt. Und weil der Kapitalismus von Macht- und Herrschaftstrukturen geformt und durchzogen ist, sind in ihn auch Rassismen oder bspw. die Abwertung von sogenannter Frauenarbeit (bspw. Pflegearbeit) eingewoben. Diese "Ungerechtigkeiten" sind Teil der dem Kapitalismus notwendigen Externalisierung von Arbeit, die an anderen Stellen die Profitraten erhöhen. Unser gesamter Wohlstand beruht auch darauf.
zum Beitrag27.04.2022 , 14:50 Uhr
Es stellt sich, links wie rechts des Rheins die Frage, wie Rassismus diskutiert wird. Der breit gepflegte Ansatz ist der "individualpsychologische" im Sinne von ein*e Wähler*in mit rassistischen, menschenfeindlichem Weltbild wählt Rassisten. Ist ja auch richtig. Und dann reden wir, aber schon seltener, von strukturellem Rassismus, ein Rassimus, der in irgendwelchen Strukturen verankert ist, gerne werden Sicherheitsstrukturen als problematisch erkannt. Wer aber redet über die im Kapitalismus eingewobenen Rassismen? Unser Kapitalismus verteilt Lebenschancen nach Hautfarbe, Geschlecht und in dieser Hierarchie stehen weiße Menschen ganz oben. Die BRD-Wirtschaft beutet systematisch osteuropäische Menschen aus, in den Schlachthäusern, auf den Feldern, hinterm LKW-Steuer ,auf dem Bau, in der Pflege. Unter Missachtung von Arbeitsschutz, Arbeitszeit und menschenwürdigem Leben. Diese Rassismen sind Grundlage kapitalistischen Wirtschaftens.
Der Artikel verzichtet nur darauf, in die städtisch-bürgerliche Empörungsfalle zu laufen und die Wählerinnen und Wähler von Le Pen als dumme rassistische Landeier zu verunglimpfen. (War hier in der TAZ in den vergangenen Tagen schon häufiger in den Kommentaren so zu lesen.)
Rassismus ist eben auch ein Welterklärungssystem, das die kapitalistischen Rassismen einsetzt mit dem Ziel einer einfachen Weltdeutung und einer besseren Positionierung der eigenen Gruppe innerhalb der kapitalistischen Hierarchisierung.
zum Beitrag27.04.2022 , 13:12 Uhr
Ich empfehle Thomas Piketty, "Kapital und Ideologie" als ergänzende Lektüre. Viele sehr eindeutige Analysen, wie sich seit den 80ern auf Grund politischer Entscheidungen, die eben auch durch die EU befördert wurden, die Vermögenskonzentration massiv verschärft hat, die Einkommensschere immer weiter aufgegangen ist. Das ist die ökonomische Basis des Erfolgs von Le Pen. Und Macron (und mit ihm die EU) stehen für genau diese Politik.
Deutschland ist der franz. Entwicklung nur wenige Jahre hinterher.
zum Beitrag26.04.2022 , 12:30 Uhr
Kein Unsinn, wer die Wähler*innenbefragungen zu lesen verstand, der sah schon früh, dass auf der Linken nur Melenchon die Chance hatte, im ersten Wahlgang Le Pen zu überflügeln. Es gab genügend Artikel in der franz. Presse, die in den letzten beiden Wochen von einem dementsprechenden Wahlverhalten von WählerInnen linker Parteien berichteten.
zum Beitrag26.04.2022 , 08:13 Uhr
Aber natürlich konnte er: Weil Wikipedia die Zahlen besser im Kopf hat: "Er war von 2006 bis 2009 Mitglied der Sozialistischen Partei (Parti Socialiste, PS) und von August 2014 bis August 2016 Wirtschaftsminister im Kabinett Valls II unter Staatspräsident François Hollande (PS)."
zum Beitrag26.04.2022 , 08:11 Uhr
... und wenn man nun noch den Mut hätte, zu beschreiben, dass das hübsche Wort vom Neoliberalismus einen Restglauben transportiert, dass der Kapitalismus eigentlich nicht so schlecht ist, wie er sich als Neoliberalismus präsentiert, dann könnten wir auch zum Kern vordringen: Rasissmus ist in jede Faser des Kapitalismus eingewoben. Die Ausbeutung von Menschen orientiert sich an Hautfarbe, Herkunft und Religion. Bei uns die Osteuropäer in den Schlachthöfen, in Frankreich die Immigranten aus den ehemaligen Kolonien. Über diesen Rassismus wird nicht geredet, aber er ist das Fundament, darauf aufbauend errichtet Le Pen ihr Weltbild. Und Macron will und wird dieses Fundament nicht ändern, denn was wäre schon sein schöner Kapitalismus ohne rassistisch konnotierte Ausbeutung?
zum Beitrag25.04.2022 , 11:17 Uhr
die WählerInnen Hidalgos dürften ohne jegliche statistische Relevanz sein. 2% der abgegebenen Stimmen im ersten Wahlgang .... Die Fehlertoleranz liegt da schon drüber. Und so geht es mit den meisten anderen auch. Für Melenchons WählerInnen gilt, unter 20% überlegten, für Le Pen zu stimmen (Ob sie es dann auch getan haben? Ich habe noch keine Wählerwanderungsgrafiken gesehen.) Oder positiv formuliert: für über 80% kam das nicht in Frage.
zum Beitrag25.04.2022 , 11:13 Uhr
Man muss Melenchon nicht mögen, aber er wird nicht zum Antidemokraten, weil er nicht zur Wahl Macrons aufgerufen hat. Und man wird nicht automatisch zum Antieuropäer, weil man die EU nicht für eine demokratisch legitimierte und soziale Institution hält. Wenn aber die Denkfaulheit dazu führt, dass jede Kritik an diesem Eutropa dem rechtsextremen Lager zugeordnet wird, weil die Rechte europafeindlich ist, dann erübrigt sich jegliche Diskussion. Es gibt eine mehr als berechtigte linke Kritik an dieser EU. Das gilt auch für andere Kritikpunkte, die Melenchon in seinem Programm aufführte. Diese werden nicht automatisch falsch und antidemokratisch, weil eine Le Pen solche Kritik in ähnlichen Worten äußert.
zum Beitrag25.04.2022 , 10:43 Uhr
Schaut mal hier: www.lemonde.fr/les...23562_4355770.html
zum Beitrag25.04.2022 , 07:55 Uhr
Und das deutsche Feuilleton bleibt sich treu. Die Wähler Melenchons sind Protestwähler*innen. Echt? Und Melenchon ist ein Linkspopulist. Echt? Es war eine perfide Stratgie Macrons, denn er spielte Antirassismus und sein "wirtschaftzsliberales" also antisoziales Europa gegen Klasse. Und er bleibt Präsident. Mehr aber auch nicht. Und er war dahingehend erfolgreich, dass viele sozial benachteiligte Wähler*innen den Wahlurnen schon beim ersten Wahlgang fern geblieben sind. Melenchon wollte diese Wähler*innen an die Wahlurnen zurückholen. Das bereits scheint ihn zum Linkspopulisten zu qualifizieren.
Davon ab: die ökosozialen Probleme werden wachsen, Macron hat keine Lösungen, denn die von ihm gerne beschworene kapitalistische Aufbruchsstimmung, die kapitalistische Dynamik wird keines der ökologischen Probleme lösen. Die von den Wissenschaften angekündigten kommenden Krisen werden schneller kommen, als es Macron lieb sein kann.
zum Beitrag23.04.2022 , 22:15 Uhr
Schön verallgemeinern. Und der Linke, der / die Macron nicht wählt, ist eine Rechte. Und wenn Linke einfach die Nase voll haben vom kleineren Übel? Man sollte sich mal der Linken unter diesem Gesichtspunkt nähern .... Ändert aber nichts daran, dass es die linksgrüne Erzählung nicht gibt, die derzeit gegen le Pen oder Macron bestehen kann
zum Beitrag23.04.2022 , 22:02 Uhr
Was für ein Quatsch. Zielführend wäre es, zwischen Wirtschaftsform und politischer Herrschaftsform zu differenzieren. Dann würde erkennbar, dass Faschismus die politische Herrschaft beschreibt, der Kapitalismus trotzdem das Wirtschaftssystem beschreibt.
zum Beitrag07.04.2022 , 15:48 Uhr
eine Einwohnerin Afrikas
zum Beitrag07.04.2022 , 15:46 Uhr
Aber das bekannte System zerstört. Und Schuldfragen verschieben das Thema auf eine moralische Ebene. Wir sollten von Fragen nach der Verantwortung reden. Sachstand ist bspw. das eine Einwohnerin 1,1t CO2 pro Jahr emittiert, wir Deutschen dagegen 8,5. Sachstand ist auch, dass wir dies seit mehr als 2 Jahrhunderten so machen. Also haben die reichen Planetenzerstörer die Verantwortung. Der Verweis auf das, was andere vielleicht wollen, dient bestenfalls der Entlastung, denn implizit besagt das, dass die anderen, wenn sie könnten, auch so geaast hätten wie wir. Fakt ist: sie haben nicht. Und sie werden es auch nicht schaffen, da kapitalistische Verhältnisse immer auch Machtverhältnisse sind. Unser Reichtum basiert auf der Ausbeutung bspw. des Südens (bei Rohstoffen) und eine Änderung hieran ist nicht absehbar.
zum Beitrag07.04.2022 , 15:40 Uhr
Wenn man den Kapitalismus als Weltsystem begreift, dann handelt der Mensch im Rahmen dieses Systems und zerstört als Teil dieses Weltsystems den Planeten. Zwischen Menschen und dem System zu differenzieren, das in und um uns ist, erscheint mir wenig hilfreich. Und damit einhergehend die immerwährende Frage: Welcher Sozialismus? Die alte SU wie das moderne China waren und sind Teile eines kapitalistischen Weltsystems, als Rohstofflieferanten, als verlängerte Werkbank, als Käufer und Verkäufer. Allen gemeinsam war die Logik des dauerhaften Wachstumsund eines steigenden Konsums. Mit identischen Folgen: umweltzerstörender Ressourcenverbrauch, die Erde als Müllkippe, die Atmosphäre als Ort, um CO2 zu verklappen.
zum Beitrag07.04.2022 , 12:23 Uhr
Die technikaffinene göttergleichen Elon Musks dieser Welt werden das für uns nicht machen.
zum Beitrag07.04.2022 , 11:00 Uhr
Und wenn die Systemfrage die einzig mögliche Antwort ist? Der Klimawandel beschleunigt und die Erwartung an "klimaheilende" Technologien ist zwischenzeitlich Teil des Problems und nicht der Lösung, da diese Erwartung dazu führt, Lösungen auf kommende Technologien und damit in die Zukunft zu verschieben. Bleibt die ernüchternde Antwort: der Kapitalismus macht Erde und Klima kaputt und Technologie wird die Menschheit nicht retten.
zum Beitrag05.04.2022 , 12:12 Uhr
Aber jetzt sind wir ja "Kriegspartei", da gelten die bisherigen Aussagen alle nicht mehr. Früher liefen die Grünen mit, wenn es hieß "Frieden schaffen ohne Waffen", jetzt machen sie "Realpolitik" also schaffen Frieden mit immer mehr Waffen. Und beim Klima- und Umweltschutz hieß die Devise früher auch, dass der Kapitalismus Ursache und nicht Lösung des Problems sei. Auch hier gilt inzwischen mit mehr Kapitalismus wird's mehr Klimaschutz. Wobei: wenn der Habeck so weitermacht, dann leben wir bald im staatsmonopolistischen Klimakapitalismus. Das Gas kommt dann aus staatlich kontrollierten Leitungen, Speichern und Flüssiggasterminals, die Gewinne verbleiben bei den US-Frackern oder den Scheichs aus Katar.
zum Beitrag05.04.2022 , 08:07 Uhr
Es ist ein bisschen wie in die Glaskugel schauen. Wirken Sanktionen, wirken sie nicht. Führt es zu einem schnelleren Ende des Krieges oder nicht? Da hilft nur: Machen und schauen. Und die BRD könnte anfangen. Zumindest beim Öl wäre es recht einfach: Tempolimit und Einschränkungen beim Flugverkehr, würde den Ölbedarf deutlich einschränken und sogar noch dem Klima helfen. Einfach machen. Und ja, es wird teurer. Aber machen wir uns doch ehrlich: es sind genau die Energieträger die teurer werden müssen, wenn wir unseren Kindern eine vielleicht noch lebenswerte Welt hinterlassen wollen. Die aktuelle Debatte jedenfalls sollte als Lehrstück begriffen werden. Wir hören hier und jetzt alle Argumente, die in den kommenden Monaten und Jahren aufgerufen werden, um uns zu erklären, warum Klimawandel wichtig ist (heute: Sanktionen) derzeit aber noch nicht geht.
zum Beitrag31.03.2022 , 09:45 Uhr
Der Verlust einer Partei links von Grünen und SPD wirkt schwer. Der Verlust einer Partei, deren Antiimperialismus, Antikapitalismus und Pazifismus sich nur gegen die USA und NATO richtet, wiegt nicht schwer. Putin und damit Russlands politische Entwicklung ist weder "links" noch Ausfluss von Antiimperialismus, Antikapitalismus und Pazifismus.
Wer das bis heute nicht wahrhaben will, darf gerne seinen politischen Abschied nehmen. Der Verlust ist zu verschmerzen.
zum Beitrag30.03.2022 , 14:13 Uhr
Es gibt ein kapitalistisches Weltsystem. Dieses System kennt unterschiedliche Zonen der Ausbeutung und kennt im Laufe seiner weltweiten Durchsetzung unterschiedliche Formen der Integration in den kapitalistischen Weltmarkt. Für China gilt, gleich welches Etikette sich die Machthaber ans Jacket heften: Volle Integration in das kapitalistische Weltsystem. Und für die Zeit der Sowjetunion gilt: diese Länder waren zu größeren Teilen in das kapitalistische Weltsystem integriert. Die SU bspw. als Rohstofflieferantin. Und alle diese Länder folgten einem Pfad der Industrialisierung (und damit der Zerstörung der Biosphäre), der nicht wesentlich vom westlichen Modell abwich. Das westliche Konsumniveau als die Zielgröße für die eigene Planwirtschaft.
Wenn aber die Folgen der Industrialisierung und damit unserer Produktionsmethoden zur Zerstörung unserer Lebensgrundlagen führen, dann gilt: irgendetwas wird/muss sich ändern: entweder unsere Art und Weise zu produzieren (=Kapitlaismus) oder die Möglichkeiten des menschlichen Lebens auf dem Planeten. Aktuell spricht vieles dafür, dass das Ende der Menschheit auf dem Planeten mit dem Ende des diese Lebensgrundlagen zerstörenden Kapitalismus zusammenfallen wird.
zum Beitrag30.03.2022 , 09:19 Uhr
Nein, ich will dem gutsituierten Bürgertum sein Flugzeug, seinen Tesla und seine Ferienwohnung auf Malle wegnehmen, im mittels Tempolimit das Autofahren vergällen, eine Luxussteuer auf teure Autos, eine Vermögenssteuer, eine Umverteilung der Arbeit hin zu einer 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich, Ausbau von ÖPNV und Radwegen, exorbitante Parkgebühren fürs Parken im öffentlichen Raum und lauter solche Schweinereien.
zum Beitrag30.03.2022 , 08:31 Uhr
Verschiedene Problemlagen vermischen sich. a.) die Russlandfrage ... mit den Modrows dieser Welt bleibt die Linke hier so ambivalent, dass jede aussenpolitische Glaubwürdigkeit leidet. b.) die Lafontaine / Wagenknechtfrage in doppelter Version: * als Konflikt um Personen und parteiinterne Cliquen. * als Konflikt um eine Neudefinition, was Politik für die "kleinen Leute" ist.
Der letzte Punkt ist m.E. der spannenste, weil man bei Cliquen und Aussenpolitik noch zu einer klaren Positionierung kommen kann, bei letzterem wirds schwerer, denn zu konstatieren ist dabei, dass die bundesrepublikanische und sozialdemokratische Linie der Sozialpolitik als Umverteilung eines ökonomischen Zugewinns sich dem Ende zuneigt. Zu verteilen gibt es nur noch, wenn man umverteilt. Und umverteilen kann heute nicht mehr wie früher lauten: jeder Mensch hat Anspruch auf Auto und Malle. Das nämlich war das Maß sozialdemokratischer und linker Umverteilungspolitik: eine Ausrichtung am Konsumniveau des bundesrepublikanischen Bürgertums.
Linke soziale und ökologische Politik kann dieser Logik nicht mehr folgen, weil das bürgerliche Konsumverhalten selbst zur Disposition zu stellen ist, sollte der Planet für Menschen noch bewohnbar bleiben.
Solange es hierfür keine programmatische Erzählung gibt für eine neue linke sozialökologische Politik wird die Linke aus den Niederungen der Bedeutungslosigkeit nicht herauskommen.
zum Beitrag30.03.2022 , 07:55 Uhr
Im Grunde legt diese Krise das schwankende Fundament des Kapitalismus frei. Ohne billigste Energie läuft's nicht. Vom Holz zur Kohle zum Öl zur Kernkraft zu den Regenerativen und immer mit dem Versprechen, dass diese Energiequellen unerschöpflich und noch preiswerter seien als alles, was dem vorausging. Und der wirtschaftliche Aufschwung der armen Länder hängt in diesem System an der Verfügbarkeit billiger Energie, die ja auch Basis unserer Industrialisierung war. Es ist volkswirtschaftlich daher nachvollziehbar, dass diese Länder den wohlfeilen Versprechungen der reichen Industrieländer nicht glauben, nachdem keine Taten folgen. Weder fließt Geld für den Ausbau der Regenerativen noch fangen die reichen Industrieländer mit der energetischen Selbstbeschränkung an. Mit dem Argument der Sicherung der Versorgungssicherheit greift man wieder zu den Fossilen, markiert ein bisschen schlechtes Gewissen verspricht zum x-ten Mal Besserung und noch schnelleren Umstieg und macht weiter wie bisher. Nicht der Krieg ist Ursache des erwartbaren Scheiterns internationaler Kooperation beim Umwelt- und Klimaschutz. Unser eigenes nationalistisch-egoistisches Verhalten ist's. Der Krieg beschleunigt nur den Prozess der Erkenntnis, dass der inddustrialisierte Kaiser keine Kleider trägt.
zum Beitrag29.03.2022 , 12:00 Uhr
Der Diskurs verrutscht. Wir diskutieren Versorgungssicherheit bei zunehmender Ablösung vom russischen Gas und Öl. Warum lese ich nirgendwo, dass unsere (Versorgungs-)Sicherheit eine sich deutlich verstärkende Lebensunsicherheit für alle zukünftigen Generationen bedeutet? Generationengerechtigkeit, Pustekuchen. Unser Wirtschaftwachstum, unser Recht auf billige Energie, unser Recht auf schnelles Fahren, unser Recht auf ....
Das Leben der Anderen ist dabei irrelevant.
zum Beitrag29.03.2022 , 11:03 Uhr
Ob das Saarland den endgültigen Untergang der Linken besiegelt halte ich noch für offen. Sie jedoch als "leer drehende Kompromissmaschine" zu bezeichnen, ist auch ein Witz. Denn wirkliche Kompromisse selbst im Sinne des kleinsten gemeinsamen Nenners werden nicht mehr produziert. Ich würde es ja gerne geschlechterspezifisch formulieren, im Sinne von: man müsse sich in der Politik von alten, gehässigen Männern fern halten, aber mit Sahra Wagenknecht gibt's dieses Variante auch in weiblich. Ansonsten aber: ja, die Linke muss sich neu erfinden, wenn sie überleben will. Mit dem Abschied der Ökosozialisten bei den Grünen bleibt ein Plätzchen im Parteienspektrum unbesetzt. Links, grün, ökologisch. Zusammen mit einer kapitalismuskritischen Klimabewegung ist Luft nach oben. Man muss diese Nische nur ausfüllen wollen. Mit alten gehässigen Männern und den entsprechenden weiblichen Pendants wird das nicht klappen.
zum Beitrag24.03.2022 , 08:04 Uhr
Toll. "„Diese ästhetischen Veränderungen bedeuten den Verlust einer wichtigen und kulturell bedeutsamen Ökosystem-Dienstleistung.“ Auch hier also eine reine Nutzwertbetrachtung - wissenschaftlich korrekt hätte man es vielleicht noch in Geldwerte umrechnen müssen in dem man Verlust der Ökosystem-Dienstleistung für den australischen Tourismussektor monetarisiert.
Nebenfrage: welche Funktion haben die bunten, jetzt aussterbenden Fische im Ökosystem ansonsten oder hat die Natur die nur vor Jahrhunderttausenden erfunden, damit im 20. und 21. Jahrtausend tauchende Tourist*innen sich an ihnen erfreuen konnten?
zum Beitrag22.03.2022 , 11:30 Uhr
"Der Markt kann aus sich heraus die sozialökologische Transformation zur postfossilen Gesellschaft nicht schaffen, weil das Problem für den Markt nicht existiert." Was ist der Markt? Eine abstrakte Größe oder nur der Ort, an dem die kapitalistische Wirtschaft den Austausch organisiert. Wenn die zweite Annahme korrekt sein sollte, so scheitert die Kritik an der Kritik an den eigenen, anscheinend nicht zu Ende gedachten Grundannahmen: es gibt nur eine kapitalistische Wirtschaft, ob ich sie nun soziale Marktwirtschaft nenne oder sozialökologische, es bleibt eine kapitalistische und als solche interessiert die Zerstörung der Biosphäre nicht, solange mittels Wachstum Gewinne generiert werden. Das ist "neoliberales" Denken reloaded. Halt grün angestrichen und habeckisiert.
zum Beitrag21.03.2022 , 12:59 Uhr
Das passt. Putin ist Putin ist Putin. Und das war er auch schon vor 20 Jahren. Nur haben alle die Augen zugemacht, wollten nichts wissen. So haben wir es mit Russland gemacht und so machen wir es mit China. Im einen Fall muss die Russische Revolution und die Befreiung vom Faschismus als "linke" Begründung mangelnder Kritik herhalten, im anderen Fall Kolonialisums / Imperialismus. In beiden Fällen handelt es sich um totalitäre Regime, denen wir die Treue halten, da sie für die BRD-Wirtschaft wichtig sind. Schon spannend, wie sich behauptete linke Fundamentalkritik am Westen, den USA, der NATO mit den Wirtschaftsinteressen unserer heimischen Kapitalisten trifft. Schon alleine das hätte zu denken geben können.
zum Beitrag14.03.2022 , 14:28 Uhr
Wenn selbst ein Spiegel-Kommentar klüger argumentiert als die hiesigen Foristen .... www.spiegel.de/wir...-908a-cc23d0cf8505
zum Beitrag14.03.2022 , 14:09 Uhr
Spekulation ist eine in Preis übersetzte Markterwartung. Kann einem gefallen, muss aber nicht. Wie die "Zeit" gerade schreibt: die ergiebigsten Frackingölquellen sprudeln nicht mehr so ergiebig. Gleiches wird von den Ölquellen Saudi-Arabiens gemunkelt. Der Ukrainekrieg legt unsere Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten offen, verdeckt aber, da er einfache Schuldzuweisungen ebenso zulässt wie einfache Lösungen (Subventionierung / Steuersenkung), dass die am leichtesten zu erschließenden Ölquellen inzwischen weniger Öl liefern als noch vor wenigen Jahren. Die Zeit der billigen Energie ist wohl vorbei. Wen man aber schon wegen eines vrmtl. nur wenige Wochen andauernden Krieges nach Subventionen giert, was wird passieren, wenn steigende Förderkosten den Grundpreis nach oben treiben? Noch mehr Subventionen nur damit wir unser Leben nicht ändern müssen?
zum Beitrag14.03.2022 , 14:01 Uhr
Wenn es so einseitig gewesen wäre. Der Protest der Gelbwesten hatte verschiedene Ursachen. Einen Zusammenhang hat Thomas Piketty detailliert beschrieben: die deutliche Absenkung der Vermögenssteuer für große Vermögen sollte mit der Erhöhung der Bezinsteuern ausgeglichen werden. Und dann stellten die Betroffenen fest, dass Staat und Region alle alternativen Infrastrukturen zum Auto geschreddert hatten.
zum Beitrag14.03.2022 , 08:49 Uhr
Und wie qualifizieren wir jetzt die in Dtl. geplanten Maßnahmen? "Ein Leben ohne Auto ist möglich aber sinnlos."? So funktioniert es also in Frankreich, so funktioniert es in Dtl. und hier reden wir sogar über einen Nachlass von 20 Cent.
Wurden die Grünen nicht gewählt, um schneller zur Klimaneutralität zu kommen? Und dürfen sich nun alle bestätigt fühlen, die genau daran gezweifelt haben?
zum Beitrag09.03.2022 , 08:32 Uhr
Sehr amüsant, eigentlich fordert der Artikel eine Überprüfung Gewissheiten, die Teile der bundesdeutschen Linken anhängen / anhingen. Man könnte sich ja mal fragen, ob die Liebe zu russischer Revolution und den Befreiern vom Faschismus sich nicht überlebt hat, als der oligarchische Kapitalismus in Russland die Macht und Gesellschaft vereinnahmte oder ob nicht der russische Imperialismus zum Umdenken hätte anregen können .... aber nun übernehmen die linken Geostrategen das diskursive Ruder und wir erfahren viel über Kriegstreiber, NATO und Kriege und unsere gesellschaftlichen Lebenslügen (Ungleichbehandlung von Flüchtlingen bspw.). Nur am Grundproblem, dass man Putin breit hofiert hat und "linke" PolitikerInnen daran mitgewirkt haben, das wird nicht mehr diskutiert. Man könnte bspw. auch mal fragen, warum linke Politik unter dem Deckmantel der Sozialpolitik seit Jahren die billige Energie aus Öl und Gas verteidigt hat, und deshalb im- wie explizit den größten Lieferanten in Schutz genommen hat. Jetzt wird nachhaltige Energie plötzlich zu einer strategischen Notwendigkeit und linke und weniger linke Politik (à la Schröder) wird anrüchig.
Mal ehrlich, einer Linken hätte eine Kritik an den bestehenden Verhältnissen, die Imperialismuskritik mit einer Kritik am Wachstumszwang des Kapitalismus und den daraus resultierenden weltweiten ökologischen Zerstörungen verbindet, gut zu Gesicht gestanden.
In diesem Kontext war Putin schon immer auf der falschen Seite.
zum Beitrag08.03.2022 , 21:21 Uhr
Warum Krieg? Wir reden von Linken, die nicht in der Regierung sind, aber Nordstream verteidigten, Putins "Sicherbedürfnisse", vulgo Großmachtsansprüche verteidigten und die Verletzung das Selbstbestimmungsrecht kleiner Staaten für ein natürliches Recht Russlands gehalten haben Dinge, die sie zurecht kritisiert haben, wenn derartiges den USA zugerechnet werden könnte.
zum Beitrag08.03.2022 , 14:46 Uhr
Korrekt. Nur dass es für diesen "neuen" Blick genügt hätte, wenn (ich lasse Georgien mal aussen vor, das war weit weg und wurde in der dt. Öffentlichkeit sehr stiefmütterlich behandelt) man die Besetzung der Krim ernst genommen hätte oder die von Moskau gesteuerten und bewaffneten "Aufständischen" in der Ostukraine. Großrussicher Imperialismus vom Feinsten und man hat sich mit Verve auf den US-Politik gestürzt. Man darf sich fragen, was Linke an einem Diktatoren wie Putin finden, dessen historische Bezugspunkte eine Mischung aus Zar und Stalin sind. Schon alleine das hätte genügen müssen, um auf Abstand zu gehen.
zum Beitrag04.03.2022 , 14:46 Uhr
Man muss nicht die einzelne Wortmeldung diskutieren, andernfalls verliert man den Gesamtzusammenhang aus den Augen. Rober Habeck spricht von Versorgungssicherheit und sozialem Unfrieden, weswegen aller Arten von Kraftwerken weiterlaufen müssen, die FDP spricht implizit von Versorgungssicherheit, weswegen die düngende industrielle Landwirtschaft weiterlaufen muss. Das Kabinett spricht von militärischer Sicherheit, weswegen die Bundeswehr schnell und massiv aufgerüstet werden muss. Das mag alles irgendwie verständlich und nachvollziehbar sein aber es addiert sich zu einem veritablen ökologischen Rollback.
Und zumindest die nun geplante beschleunigte Wende bei der Energieerzeugung: Regenerativ = unabhängig wird an den harten materiellen Fakten scheitern / ausgebremst werden: Ausbau des Leitungsnetzes ... in großem Umfang noch zu erledigen. Rohstoffversorgung für die ganze regenerative Infrastruktur .... im Argen, wenn bspw. Russland als Rohstofflieferant ausfällt und der Bedarf steigt. Das addiert sich zusätzlich zum Mengenproblem zu einer ungeahnten Kostensteigerung, wodurch der Ausbau weiter verlangsamt werden wird. Als Folge des russischen Imperialismus werden wir im Hinblick auf die Klimakatastrophe um Jahre zurückgeworfen werden.
zum Beitrag02.03.2022 , 08:53 Uhr
Die in unserem Land vorherrschende Logik wird selbst durch den Ukrainekrieg nicht durchbrochen: Versorgungssicherheit, soll heißen: wir wollen uns bei unserem Energiehunger nicht einschränken lassen. Also hat alles andere hinten anzustehen und die Grünen lassen sich dafür auch noch feiern. Man könnte auch übers Energiesparen versuchen. Aber das ist ausserhalb des Denkbaren. Das lässt Übles für das Thema Klimawandel erwarten. Unser wachsender Energiehunger wird als Versorgungssicherheit dafür sorgen, dass die Kolekraftwerke laufen und laufen und laufen ....
zum Beitrag14.02.2022 , 14:39 Uhr
Ein Männerding .... Drohkulisse aufbauen, Forderungen stellen und glauben, angesichts der Drohkulisse bekomme man einige seiner Forderungen durch. Derzeit sieht es so aus, als werde das nicht funktionieren.
Da echte Männer aber nicht zurückziehen, sondern in einer solchen Situation die Konfrontation suchen, ist der Krieg nahe.
Weil, Putin will ja ein echter Mann sein und kein Weichei.
zum Beitrag31.01.2022 , 21:15 Uhr
Zweimal Nein. Keine Umfrage, sondern eine Urabstimmung, die von Linken Basisgruppen organisiert wurde. Und damit: nicht selbst beauftragt.
zum Beitrag31.01.2022 , 14:50 Uhr
Und es könnte noch schlimmer kommen. Vieles deutet darauf hin, dass Linkswähler*innen nach 5 Jahren Erfahrung mit Macron im 2. Wahlgang nicht mehr wählen werden, da das kleinere Übel schon ein großes ist.
Die Türe Für Le Pen oder Zemmour öffnet sich.
zum Beitrag27.01.2022 , 10:42 Uhr
Gut so. Anders scheint es ja nicht zu gehen. Die Bedürfnisse der jungen Generation auch zukünftig einen lebensfähigen Planeten zu beseideln, werden systematisch den Bedürfnissen der Generationen geopfert, deren zerstörerische Lebensweise diese Situation erst provoziert hat. In der Politik übersetzt sich das in einem: Das schaffen wir ja eh nie ...
Mit einem solchen Urteil im Rücken erhält die Politk den klaren Auftrag, die Einhaltung des Budgets mit konkreten gesetzlichen Vorgaben, Richtlinien und Verboten zu erzwingen.
Und das ist richtig so.
zum Beitrag25.01.2022 , 21:10 Uhr
Um es mit Immanuel Wallerstein zu sagen: die sozialistischen Staaten waren nicht mehr als Teil der kapitalistischen Peripherie und damit randständiger Teil des kapitalistischen Weltsystems.
zum Beitrag25.01.2022 , 14:27 Uhr
Und alles nur, um den Kapitalismus zu retten. Ein System das auf billige Energie angewiesen ist, wie ein Abhängiger auf seine Dosis, benötigt der Kapitalismus seine billige Energie, um weiterhin das zu tun, was er tun muss: Wachsen. Und in der TAZ feiert man seit einigen Monaten nun wieder die Atomkraft, die dieses viel besser leiste als die Regenerativen. Chapeau!
Schon gemerkt? der Kapitalismus ist das Problem und die Klimakrise nur ein kleiner Ausschnitt aus der planetaren Gesamtkrise, die sich, und damit sind wir wieder am Anfang, aus den zerstörerischen Ausbeutungsmechanismen eines auf ewiges Wachstum angelegten Kapitalismus ergeben.
zum Beitrag17.01.2022 , 11:38 Uhr
Wie meistens kommt solche Artikel von der falschen Seite. Man fragt die Menschen, wie sie's gerne hätten ... und erhält die zu erwartenden Antworten. a.) grundsätzlich nein b.) ja, vielleicht, aber plus die Prämissen, also auch: grundsätzlich nein.
Hat man die Menschen in den 50ern gefragt, ob sie autogerechte Städte wollen, oder hat das die Politik (schon zu Zeiten, als nur Minderheiten ein Auto hatten) einfach entschieden und die Strukturen auf "Autofahren" umgebaut. Nun denn, dann also jetzt in die andere Richtung. Rückbau und Umbau für Rad, FußgängerInnen und ÖPNV. Und dann mal schauen, wie sich die Betroffenen auf die neue Situation einstellen. Es gilt aber immer: über die Strukturen lassen sich Änderungen herbeiführen.
zum Beitrag13.01.2022 , 16:11 Uhr
M.E. mehrere Denkfehler, denn hier wird wieder nur der zweite Teil der "Verwertungskette" in den Blick genommen. Wo kommt den das notwendige Uran her? Unter welchen Bedingungen wird es gefördert? Was bleibt zurück? Bspw. strahlende Abraumhalden und giftige Chemikalien. Sind diese Kosten in den hier laufenden Schönrechnereien auch drin? Und: unser Problem an dieser Stelle: unhinterfragt wird davon ausgegangen, dass ein immer mehr, also Wachstum, nötig und möglich ist. Damit kriegen wir aber keine Klimakatastrophe in den Griff. Wir werden das für unsere Generation Undenkbare zu denken haben: Weniger und Verzicht. Der neue Zuspruch zum Atom folgt einer sehr einseitigen Lösung: Reduktion von CO2. Die parallel stattfindende großflächige Zerstörung der Biosphäre, die bspw. auch beim Abbau von Uran stattfindet, wird einfach als "Nebenwidersrpuch" beisiete geschoben, ja nicht einmal thematisiert.
zum Beitrag06.01.2022 , 09:52 Uhr
Da können wir uns aber glücklich schätzen. Der Verkauf von "Verschmutzungszertifikaten" füllen unsere Staatskassen. Marktkonform. Dumm nur, dass die Falschen von dein Einnahmen profitieren. Denn wofür kassiert der Bund denn? Er erlaubt Unternehmen gegen Geld, ihr CO2 in der Atmosphäre zu verklappen. Und die Atmosphäre gehört: allen Erdenbürgerinnen und -bürgern. Der Bund verscherbelt also, etwas überspitzt formuliert, die Lebensgrundlage der BewohnerInnen der Pazifikinseln. Inselversenken für die deutsche Staatskasse.
zum Beitrag04.01.2022 , 11:07 Uhr
Macron verspricht, was alle wollen: billige Energie. Und die Mehrheit der Bevölkerung glaubt, dass mit Atomkraft sowohl das Klima gerettet werden kann, als auch die Energie billig bleibt und damit die Grundlage für den erreichten Wohlstand erhalten bleibt. Man nennt das ganze erfolgreiche Propaganda. Die Umweltschäden durch den Uranabbau: strahlender Abraum, Einsatz giftiger Chemikalien erfolgen zum Glück außerhalb Europas und unserer Urlaubsorte. Externalisierung halt. Wird vermutlich auch der europäische Weg beim Atommüll werden, irgendwo in einem dünnbesiedelten Landstrich außerhalb Europas verbuddeln und damit auch die Endlagerungsfrage als gelöst betrachten. Und dann kann Atomkraft nicht nur als klimaneutral sondern auch noch als nachhaltig vermarktet werden.
Solange wir aber nur "unser" Thema bei der Atomkraft bearbeiten, nämlich die Endlagerfrage und die Produktion von Uran nicht einmal thematisieren, wird die Gesamtproblematik auch nicht erkennbar. Da sollten die Grünen und die Umweltverbände mal ein bisschen nachlegen.
zum Beitrag28.12.2021 , 08:19 Uhr
Das Problem ließe sich lösen, wenn man den richtigen Gegner ins Visier nähme: Höhere Löhne für alle, weniger Gewinne für Unternehmen, also ganz alte Schule, ein höherer Anteil der Beschäftigten an den Einkommen. Das erhöht den Mindestlohn automatisch. Dazu höhere Steuer für die oberen 10% Prozent erhöht das Umverteilungsvolumen Blöd nur, das dieser Teil weder mit den Grünen noch mit der FDP überhaupt denkbar ist
zum Beitrag27.12.2021 , 19:50 Uhr
Wie wäre es mit Klimakampf als Klassenkampf? Würde vermutlich mehr bringen.
zum Beitrag27.12.2021 , 13:34 Uhr
Das klappt nicht .... jede virtuelle Welt ruht in der materiellen. Welches Wachstum wäre virtuell zu realisieren ohne die ganze materielle Infrastruktur Aussenraum?
zum Beitrag27.12.2021 , 13:31 Uhr
Aber es ging doch nur um"schlauer als die FDP" und das traue ich jedem Virus zu.
zum Beitrag24.12.2021 , 14:54 Uhr
Hier ist doch beschrieben, was zum Erfolg führen kann. Und die Erfahrung, dass politische Mehrheiten gegen wirtschaftliche Interessen wohl nur unter Anwendung von Gewalt auf Dauer erfolgreich sind. Kapitalismus als Wirtschafts- und Herrschaftsweise halt.
taz.de/Umweltprote...entinien/!5824065/
zum Beitrag13.12.2021 , 14:41 Uhr
Nein, wir zahlen aktuell die Kosten für die Förderung. Produktion umfasst die Schaffung des zu fördernden Rohstoffs. Ein aktuelles Beispiel für die "billige" Nutzung der vom Planeten erbrachten "Arbeit": was kostet es, eine Tonne CO2 aus der Luft herauszuholen und im Untergrund dauerhaft einzulagern und wieviel hat dieser Prozess uns bisher gekostet, nachdem das Meer 90% unsereres CO2 eingelagert hat. Wieviel würde es uns wohl in Realität kosten, wenn wir künstlich Erdöl produzieren würden? Diese Produktionskosten sind hier gemeint. Das ist es, was der Planet für unser Überleben beisteuert. Und zwar im Vergleich doch recht billig.
zum Beitrag13.12.2021 , 11:28 Uhr
Eine Frage der Perspektive: mal hochrechnen, was an Stromerzeugungskapazitäten notwendig sind, um weltweit aus den kohlenstoffbasierten Energien auszusteigen und alles auf nachhaltig umzustellen. Und dann bspw. noch gleichzeitig den energiearmen Länder Afrikas eine entsprechende wirtschaftliche Entwicklung wie auf der Nordhalbkugel ermöglichen .... da könnten unsere europazentrierten Erwartungen an "günstig" ganz schnell zerbröseln.
zum Beitrag13.12.2021 , 11:23 Uhr
Nachdem Norwegen steigende Stromkosten bezuschussen will und in anderen europäischen Länder Vergleichbares geschieht, ist's wohl kein deutsches Phänomen.
zum Beitrag13.12.2021 , 09:54 Uhr
Vielleicht sollte man es auch in einem größeren Ma?stab betrachten: vielleicht endet eine jahrhundertelange Phase der billigen Energie (billig, weil die Natur den Rohstoff in Jahrmillionen produziert hat (Kohle, Öl, Gas) und wir Menschen ihn uns billig aneignen konnten. Die "Produktionskosten" hat ja der Planet übernommen. Und nun müssen wir die Produktionskosten selber tragen. Und auch wenn Wind und Sonne ohne unser Zutun arbeiten, die gesamte für diese Form der Energiegewinnung notwendige Maschinerie (bspw. in Form notwendiger Rohstoffe, Speichermedien, Leitungsnetze usw. usf.) wird höhere Kosten produzieren als die bisher verwendete Infrastruktur der alten Energieträgermedien. Warum wohl investieren unsere "Oberkapitalisten" in Fusionsreaktoren und "Kleinstkernkraftwerke" wenn nicht mit dem Ziel, die Zeit der billigen Energie ins Unendliche zu verlängern. Und damit weitergefragt: Ist der massenkonsumfundierte Finanzkapitalismus des 21. Jahrhunderts ein Zukunftsmodell, wenn die billige Energie wegfällt?
zum Beitrag10.12.2021 , 10:25 Uhr
Man schaue auf die Bilder, die darin auffindbaren Zitate. Wir haben es mit einer sehr gekonnten Inszenierung zu tun. Die geborenen Profis des Selbstmarketings sind da am Werk. Ebenso sind die historischen Referenzen zu werten: Als Marketing, das nur deshalb funktioniert, weil eine große Mehrheit der Bevölkerung die gesellschaftlichen Konflikte und Blockaden, die unter Brandt partiell abgeräumt wurden, gar nicht mehr einzurodnen weiß. Brandt ist ist eine Ikone und so wird er in diesem Zusammenhang auch genutzt. Che Guevarra ist ja inzwischen auch nicht mehr als ein modisches Accessoire. Brandt degeneriert zum politischen Accessoire, zur Anstecknadel am Revers derjenigen, die sich Fortschrittlichkeit und Offenheit auf's Panier geschrieben haben.
zum Beitrag29.11.2021 , 10:13 Uhr
Ja, die ist man 64 Jahre alt, hat die 16 Jahre unter Merkel kaum ertragen und nun wagen die Jungen festzustellen, dass diese Ampel es nicht bringen wird. Wobei halt, alle die Punkte die Jan da so notiert hat, die wurden, soweit ich das mitbekommen habe, auch vom Parteinachwuchs für gut befunden. Aber mit einem Ersatzscheuer im Verkerhsministerium und weiteren klimapolitischen Entscheidungen, die wenig Hoffnung für ein schönes Leben in der Zukunft erwarten lassen, da muss man nicht wirklich freudig erregt sein ob der ach so tollen Ampel. Ich bin nur wenige Jahre jünger als der Jan, aber meine Erwartungen an die Ampel tendieren im klimapolitischen Bereich auch gegen null. Das Schlimmste: inzwischen erwarte ich mir von den bundesdeutschen Gerichten mehr als von den Grünen geschweige denn von der Ampel als Kollektiv. Wer hier hätte das vor 20 Jahren geglaubt?
zum Beitrag25.11.2021 , 15:10 Uhr
a.) seltsam, hier Kommentare lesen zu müssen, die das Verhalten einer Frau abwertend beurteilen, wenn sie, so der äußere Anschein, ein höherwertiges Amt anstrebt als die Scheuernachfolge. Werden Männer hier auch derart diffamiert? b.) wir werden keine Verkehrswende sehen. Aber das war ja schon klar, als das Tempolimit gestrichen wurde. Beim Rest gilt: das 1,5° - Ziel werden wir so nicht hinbekommen und die Umweltzerstörung (Rohstoffbedarf) durch die komplette Ersetzung der Fahrzeugflotte, wie sie hier angedacht wird, ist nirgends eingepreist. Globale Klima-/ Umweltgerechtigkeit? Nein, das Koalitionsprogramm verlängert die Ausbeutung des Globalen Südens mit dem Ziel uns den gewohnten Wohlstand zu erhalten. Diesen Geist atmet nicht nur der Verkehrsbereich. Das zieht sich durch.
zum Beitrag19.11.2021 , 08:00 Uhr
Im Grunde war das bekannt. Warum sollte die Bundesanwaltschaft eine andere Nachkriegsgeschichte haben als der komplette westdeutsche Justizapparat? Trotzdem gut, dass es untersucht wurde und nun wissenschaftlich fundiert ist.
zum Beitrag08.11.2021 , 13:09 Uhr
Lustiger Ansatz. Das hatten wir doch schon beim Kapitalismus. Der wurde auch entpolitisiert. Die linken Parteien haben allen Sozialisierungs- und Umverteilungsgelüste beerdigt. Die Steuersätze sinken, die Ungleichheit bei Einkommen und Vermögen steigt ins Unermessliche. Aber das ist ja jetzt normal und außerhalb jeglicher politischer Diskussion. Die Menschheit ist unhinterfragt kapitalistisch. Und nun machen wir das also auch mit dem Umwelt- und Klimaschutz. Gratulation. Dabei gilt doch ganz klar: wer vom Kapitalismus nicht reden will, der soll beim Umwelt- und Klimaschutz schweigen.
zum Beitrag08.11.2021 , 11:48 Uhr
Ein kurioser Ansatz. Die Folgen sind heute schon zu beobachten. Der Kapitalismus wurde entpolitisiert. Linke Parteien haben Sozialisierungen / Umverteilungen entsagt. Die Ungleichheit ist gestiegen, aber dabei handelt es sich ja nun nicht mehr um ein politisch zu lösenden Problem, sondern um das unpolitisch Normale. Und nun das gleiche Procedere beim Klimaschutz. In sich schlüssig, denn wer über den Kapitalismus nicht reden will, soll zum Umwelt- und Klimaschutz besser schweigen.
zum Beitrag26.11.2019 , 08:48 Uhr
Welch ein Scherz: "alle Stoffe lassen sich ohne Klimaschäden produzieren" Vielleicht sollte dann auch darüber geredet werden, wo die Rohstoffe für die in Dtl. angesiedelten Produktionsbetriebe herkommen: Europas Eisenerz wird im inzwischen im Schwerpunkt im umweltzerstörenden Tagebauverfahren im brasilianischen Amazonasbecken "gewonnen" oder besser geraubt. Das sorgt via Zerstörung des Regenwaldes für Klimaschäden und zudem für massive und nicht wieder gut zu machende Umweltschäden. Aber egal, Hauptsache, man produziert in Dtl. klimaneutral.
zum Beitrag03.04.2018 , 16:07 Uhr
Das Problem des "Nationalbolschewismus" in der deutschen KPD sollte man nicht unter den Tisch kehren. Hat der KPD zwar keine zusätzliche Stimme bei Wahlen gebracht, aber nachdem auch die russischen Vorbilder im russischen Nationalismus ihren Anker gefunden hatten, um das großrussische Reich als sozialistische Volksrepublik wieder zu errichten, war es den deutschen Kommunisten unbenommen Zweckbündnisse mit den Nazis einzugehen. Hat zumindest den Niedergang der Weimarer Republik nicht gebremst, dieses politische Verhalten.
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