live +++ AfD-Parteitag in Riesa +++: Viele bunte Finger gegen rechts
Tausende protestieren in Riesa gegen den AfD-Parteitag. Sie ziehen in „Fingern“ durch die sächsische Kleinstadt. Die Polizei setzt teils Gewalt ein.
Inhaltsverzeichnis
- 9:10 Frust im blauen Finger
- 9:00 Polizei räumt Tripod
- 8:45 Palästinensische Fahne wird geschwenkt
- 8:35 Kein Auto soll durchkommen zur AfD
- 8:30 Sitzblockaden teils stabil, teils von Polizei gestört
- 8:20 Wasserwerfer aus Berlin vor Ort
- 8:05 Polizei setzt Gewalt gegen pinken Finger ein
- 7:57 Bunter Finger blockiert Kreuzung
- 7:55 Polizei setzt pinken Finger fest
- 7:49 Polizei setzt Pfefferspray ein
- 7:40 Demo weicht von Route ab
- 7:29 Demo mit 1500 Personen läuft los
- 7:20 Pinker Finger drückt Polizei weg und läuft
- 6:56 Aus allen Himmelsrichtungen gegen die AfD
- 6.53 Polizei setzt Hunde ein
- 6:45 Shuttlepunkt der AfD in Oschatz blockiert
- 6.25 Polizeikette gegen pinken Finger
- 6:16 Ankommende werden bejubelt
- 4:30 Abfahrt in Leipzig
- 2:00 Abfahrt in Berlin
- Tausende auf dem Weg zu AfD-Parteitag in Riesa
- Anreise aus dem gesamten Bundesgebiet
- Zwei Kundgebungen in Riesa untersagt
- Aufbau am Freitag
Tausende demonstrieren zur Stunde im sächsischen Riesa gegen den Bundesparteitag der rechtsextremen AfD. Dieser soll um 10 Uhr beginnen. Ob das klappt, ist unklar. Mehrere Initiativen haben dagegen Proteste angemeldet, Tausende Menschen sind auf den Straßen. Sie haben sich in Gruppen zusammengefunden, sogenannte Finger, die in verschiedenen Farben gekleidet sind. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot, Hunden, Pferden und Wasserwerfern, vor Ort. (lol)
9:10 Frust im blauen Finger
Der blaue Finger befindet sich noch weit entfernt von Riesa. Nachdem die Demonstrierenden über ein Feld auszubrechen versucht hatten, scheitert das Weiterkommen an drei Polizist:innen. Zurück auf der Straße sperrt die Polizei diese ab und stoppt den Aufzug erneut. Frustration macht sich in den Reihen der allesamt sehr jungen Antifas breit. Wie es weitergehen soll, weiß dort gerade keiner. (tk)
9:00 Polizei räumt Tripod
8:45 Palästinensische Fahne wird geschwenkt
Der orangefarbene Finger ist bei der Abfahrt der B 169 im Süden angekommen. Eine palästinensische Fahne wird geschwenkt, wie ein Video der kommunistischen Gruppe „Klasse gegen Klasse“ auf Bluesky zeigt. (lol)
8:35 Kein Auto soll durchkommen zur AfD
8:30 Sitzblockaden teils stabil, teils von Polizei gestört
8:20 Wasserwerfer aus Berlin vor Ort
8:05 Polizei setzt Gewalt gegen pinken Finger ein
7:57 Bunter Finger blockiert Kreuzung
7:55 Polizei setzt pinken Finger fest
7:49 Polizei setzt Pfefferspray ein
7:40 Demo weicht von Route ab
Die Demo, die vom Bahnhof gestartet ist, weicht von ihrer Route ab. Die Polizei stellt sich in den Weg und bittet per Ansage, zurück auf die Route zu gehen, den Beamten Folge zu leisten und ruhig zu bleiben. Keine größere Konfrontation. (dmn)
7:29 Demo mit 1500 Personen läuft los
7:20 Pinker Finger drückt Polizei weg und läuft
Die Polizei hat versucht, den pinken Finger aufzuhalten. Doch dieser drückt sich durch und setzt sich Richtung Ziel in Bewegung. Er nimmt jetzt beide Spuren der Bundesstraße ein und die Menschen rufen „Whose streets? Our streets!“. Die Polizei läuft jetzt wieder vor dem Finger her. Es hatte sich am Rand außerdem ein weiterer Finger herausgebildet. (are)
6:56 Aus allen Himmelsrichtungen gegen die AfD
6.53 Polizei setzt Hunde ein
6:45 Shuttlepunkt der AfD in Oschatz blockiert
6.25 Polizeikette gegen pinken Finger
6:16 Ankommende werden bejubelt
Empfohlener externer Inhalt
4:30 Abfahrt in Leipzig
2:00 Abfahrt in Berlin
Tausende auf dem Weg zu AfD-Parteitag in Riesa
Empfohlener externer Inhalt
Die AfD hat an diesem Wochenende ihren Bundesparteitag in der sächsischen Stadt Riesa geplant. Alice Weidel soll dort zur Kanzlerkandidatin gekürt werden. Am Samstag um 10 Uhr soll er beginnen. Ob das klappt, ist derzeit unklar.
Mehrere Initiativen haben dagegen Proteste angemeldet. Die AfD treibe als parlamentarischer Arm der extremen Rechten antidemokratische Hetze voran, heißt es unter anderem zur Begründung. Aus dem gesamten Bundesgebiet sind bereits am Vortag oder in der Nacht Busse losgefahren, am frühen Morgen stiegen Aktivist:innen in Leipzig und Dresden in Züge.
Das Bündnis „Widersetzen“ hat für den Samstagmorgen ab 6:30 Uhr zu zivilem Ungehorsam aufgerufen: Aktivist:innen sollen Zufahrten blockieren, um den Parteitag der extrem rechten AfD zu verhindern. Auf einer Aktionskarte hat das Bündnis 12 verschiedene Standorte überall in der Stadt eingezeichnet.
Ein Plan, der gegen die Linie der sächsischen Polizei läuft. Sie ist mit einem Großaufgebot vor Ort. Lutz Rodig, Chef der zuständigen Polizeidirektion Dresden, erklärte am Mittwoch, die Legitimität von Protest komme an ihre Grenzen, wenn er verhindere, „dass andere ihre Grundrechte ausüben können“. Demnach zählt der AfD-Bundesparteitag dazu. (dmn)
Anreise aus dem gesamten Bundesgebiet
Verschiedene Initiativen haben Busse organisiert, damit Aktivist:innen aus ganz Deutschland nach Riesa reisen können. Laut dem Bündnis „Widersetzen“ wurden letztlich mehr als 200 Busse gebucht, einer komme sogar aus dem österreichischen Innsbruck.
Die Polizei hat in Riesa eine großflächige Kontrollzone eingerichtet, in der sie seit Freitag um 16 Uhr „ohne weiteren Anlass die Identität einer jeden Person feststellen“ kann. Außerdem kontrolliert die Polizei schon auf den Zufahrtsstraßen von Riesa, weil sie annehme, dass gewaltbereite Personen zum Protest anreisen würden. „Wir werden bei unseren Vorkontrollen sehr differenziert vorgehen“, versprach Lutz Rodig, Präsident der Polizeidirektion Dresden, vor ab.
Im Anschluss an die Kontrollen werde die Polizei die Reisebusse in die Riesaer Innenstadt bis zum Versammlungsort begleiten. Die leeren Busse sollen dann außerhalb abgestellt werden. Nur so sei ein Verkehrschaos zu verhindern. (dmn)
Zwei Kundgebungen in Riesa untersagt
Gegen den AfD-Bundesparteitag in Riesa haben Vereine und Privatpersonen mittlerweile 18 Versammlungen angemeldet. In der Stadt verteilt waren zwölf kleinere Kundgebungen mit bis zu 100 Teilnehmer:innen geplant. Laut dem Bündnis Widersetzen hat die Polizei zwei von diesen verboten. Sie hätten an zwei Ecken zwischen der Bundesstraße 169 und der WT Arena, dem Veranstaltungsort des AfD-Bundesparteitags, stattfinden sollen. Die Anmelder:innen haben dagegen Widerspruch eingelegt, doch die Eilanträge gegen das Verbot sind taz-Informationen zufolge abgelehnt worden.
Direkt vor der WT Arena ist ab 9 Uhr eine Kundgebung mit 5.000 Teilnehmer:innen angemeldet. Bei dieser hat die Initiative Kein Bock auf Nazis eine Bühne aufgebaut. Neben mehreren Redner:innen treten auch Bands auf, etwa die Punkbands ZSK und Team Scheiße sowie der Rapper Pöbel MC. Offiziell für 12:30 Uhr ist auch eine Demonstration geplant, allerdings hieß es von den Veranstalter:innen, dass sich deren Beginn der dynamischen Lage anpassen würde. (dmn)
Aufbau am Freitag
Am Vortag des AfD-Bundesparteitags und der Proteste dagegen begann in Riesa das große Aufbauen. Vor der WT Arena, in der die AfD zu tagen plant, haben die Initiativen Kein Bock auf Nazis und Widersetzen eine Bühne errichtet und Toilettenwägen aufgestellt.
Derweil transportierten Lastwägen Polizeigitter durch die Stadt. Im Laufe des Tages platzierten Beamte sie am Straßenrand und rund um Supermarktparkplätze. Zusätzlich patrouillierte eine große Zahl an Polizeiwagen durch die Stadt. (dmn)
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