piwik no script img

Zu wenig neue ElektroautosZiel der Bundesregierung floppt

Im vergangenen Jahr sind nur knapp 400.000 neue Elektroautos zugelassen worden. Damit werden die Pläne der Bundesregierung immer utopischer.

Hier könnte Ihr neues Elektroauto stehen Foto: dpa

Flensburg taz/dpa Das Ziel der Bundesregierung, dass bis zum Jahr 2030 etwa 15 Millionen Elektroautos zugelassen sein sollen, wird zunehmend utopischer. Im vergangenen Jahr ist der Bestand hierzulande nämlich nur um knapp 396.000 gewachsen. Zum 1. Januar waren laut Kraftfahrt-Bundesamt knapp 1,41 Millionen reine batteriebetriebene Stromer (sogenannte BEVs) zugelassen. Das ist in etwa jeder 35. Pkw auf deutschen Straßen. Zählt man die gut 2000 zugelassenen Autos mit Brennstoffzelle und 922 000 Plug-in-Hybride mit, waren es 2,33 Millionen – also etwa jedes 21. Auto.

Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte erst bei einem Treffen mit der Autobranche im November 2023 das 15-Millionen-Ziel bekräftigt. Die Industrie selbst spricht inzwischen von nur 9 Millionen reinen Elektrofahrzeugen in sechs Jahren.

Das belegen die Zahlen der Amtsstatistiker. Der Zuwachs bei den reinen Stromern fiel damit minimal stärker aus als 2022, als knapp 395.000 hinzugekommen waren. Er liegt zudem deutlich unter den BEV-Neuzulassungen im vergangenen Jahr, die sich auf 524.000 summieren. Ein nicht unerheblicher Teil der in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge wurde also offenbar bei Unfällen zerstört, stillgelegt oder ins Ausland verkauft.

Im laufenden Jahr zeichnet sich ab, dass der Elektroautobestand langsamer wachsen könnte – auch weil die staatliche Kaufprämie weggefallen ist. Die BEV-Neuzulassungen im Januar und Februar lagen mit zusammen knapp 50.000 deutlich unter den Durchschnittswerten des Vorjahres. Allerdings war auch der Verkauf Anfang 2023 nach Kürzungen bei der Prämie zunächst nur schleppend in Gang gekommen.

Die meisten sind größere SUVs

Die größte Gruppe unter den Elektroautos in Deutschland sind größere SUVs, die mit 487.000 mehr als ein Drittel der zugelassenen BEVs ausmachen. Erst weiter dahinter folgen Minis und Kleinwagen mit 238.000 beziehungsweise 235 000 Fahrzeugen.

Bei den Marken hat nach wie vor Volkswagen die Nase vorne: Etwa 237.000 Stromer der Wolfsburger sind in Deutschland zugelassen. Dahinter folgen Tesla mit 164.000 und Renault mit 120.000. Rang vier belegt Hyundai mit 92.000 vor BMW mit 85.000 auf dem fünften Platz.

Blickt man auf die Bundesländer, variiert der Anteil von Elektroautos am Fahrzeugbestand deutlich. Während sie in Hamburg 3,7 Prozent des Bestandes ausmachen, in Hessen 3,4 und Baden-Württemberg 3,3, sind es in Sachsen-Anhalt nur 1,3 Prozent, in Mecklenburg-Vorpommern 1,4 und in Sachsen 1,5 Prozent.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

49 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • "Damit werden die Pläne der Bundesregierung immer utopischer." Sind nicht fast alle Pläne der Ampel utopisch , sei es beim Wohnungsbau , E-Mobilität , kostengüstige Energie ? Die E-Mobilität ist in Deutschland eh eine Milchmädchenrechnung, woher soll denn der Strom kommen ? Atom-,Kohle- demnächst auch Gaskraftwerke werden abgeschaltet, nur mit Wind und Sonne wird man den enorm steigenden Stromverbrauch, auch für Wärmepumpen, nicht erzeugen können.



    Die individuelle Mobilität durch den ÖPNV ersetzen zu können, gehört wohl eher in das Reich der Träume , als in die Lebenswirklichkeit der Menschen außerhalb der städtischen Ballungsgebiete.

  • Die Zulassungszahlen sagen nichts aus über die gefahrenen Kilometer, die Emissionen, die Effizienz der Investition. Wer schafft sich beispielsweise ein sündhaft teures Luxus-Auto aus dem E-Sortiment der SUV-Kategorie an, um damit Greenwashing zu betreiben?



    Wer benutzt ein Auto jetzt auf Kurzstrecken, wo alternativ Fahrrad, ÖPNV oder Roller Alternativen wären?



    Das Thema ist auch ein Bereich der soziologischen und ökonomischen VerbraucherInnenforschung, allein die Bezugnahme zu Investitionen in geschaffene "Möglichkeiten einer Nutzung" liefert keine realistischen Korrelationen.



    Die Zahlen der Wartungen aus Werkstätten oder Statistiken zum Benzinverbrauch könnten den Überblick verbessern.



    Bei auto-motor-und-sport.de stand Mitte 2023:



    "Ein nach wie vor teilweise löchriges Ladesäulen-Netz in Kombination mit ebenso nach wie vor recht langen Ladezeiten rückt die Reichweite von Elektroautos ins Bewusstsein der Fahrer. Wer allerdings bereits ein Elektroauto hat, fährt damit anscheinend viel. Nach einer Auswertung des Vergleichsportals Check24 auf Basis der über das Portal abgeschlossenen Kfz-Versicherungen im Jahr 2022 haben Elektroautofahrer 2022 deutlich längere Strecken zurückgelegt als Fahrer von Benzin-Modellen.



    Bei den Analysen der Spezialisten von Check24 kam heraus, dass Elektroautofahrer in Deutschland 2022 pro Auto im Schnitt 12.215 Kilometer gefahren sind. Fahrer von mit einem Benzin-Verbrennungsmotor ausgerüsteten Modellen haben nur 10.088 und damit 2.127 Kilometer weniger zurückgelegt."



    Das ist vielleicht ein interessanter Trend.

  • Bei 100% Förderung würde es klappen. Wäre halt noch ein sogenanmtes Sondervermögen notwendig.



    Das Problem liegt aber wohl am horrenden Wertverlust beim Gebrauchtwagenverkauf.

  • Mit einer Vernünftigen Ladeinfrastruktur wären es ohne weiteres mehr Stromer, ohne Tankstellen hätte sich auch ein Verbrenner nie durchgesetzt.

    Wie alles im Westen in den letzten Jahren, zu wenig zu spät.

    Mut Leistungswille und neue Wege sind ein Fremdwort geworden. Lieber sich bequem überholen lassen und dann meckern weil andere schon Jahrzehnte weiter sind (Baltikum bei der Digitalisierung z.B.).

    • @christoph ganter:

      Das Meckern über die fehlenden Ladesäulen wirkt wirkt auf mich irgendwie wie 10 Jahre aus der Zeit gefallen. Ich wohne in Ostwestfalen-Lippe also sehr ländlich. Es gibt hier wirklich keinen Supermarkt und kein Parkhaus/Parkplatz, das nicht ein paar Ladesäulen hätte. Ist das in anderen gegeben wirklich anders?

      Ich glaube die Gründe dafür, dass die Leute keine E-Autos kaufen wollen sind - inzwischen - andere. Z.B. die exorbitanten Strompreise. Das Versprechen, mit einem E-Auto Geld zu sparen ist so nicht mehr haltbar. Ein kleiner Diesel fährt sich inzwischen billiger.

  • was für ziele floppen denn nicht? e-autos sind genauso ein irrweg wie die verbrenner.



    die ausgaben der regierung dafür lohnen mitnichten.



    die meisten verkehrsteilnehmer sind zu fußßgehende, radfahrende. bahn ist zu teuer, öffis dito.



    0-tarif muß her + besseres öffentliches nah-+fernverkehrssystem, fracht auf die schiene+aufs binnenschiff.



    frachtsegler, energieschonende schiffssysteme im binnenland. laßt euch was einfallen.



    insgesamt weniger produktion (das geht!), weniger konsum (das geht auch), keine haustiere, und und und ...



    und wenn der kapitalismus darunter zusammenbricht, solls mir auch recht sein.

    • @Brot&Rosen:

      Und zu welchem Ergebnis sollen diese (doch recht) radikalen Ziele führen?

  • Gibt es Ziele, die die Bundesregierung erreicht? Also richtige, kommunizierte Ziele (und nicht so Sachen wie "mehr politische Beamte / Staatssekretär_innen als je zuvor")?

    Ich denke an die 400.000 Wohnungen, die Zeitenwende bei der Bundeswehr, Kohle im Strommix... und so weiter. Nuja.

    • @Wurstprofessor:

      Ausbau der Photovoltaik ✓



      Ansiedlung von Chipsproduktion✓



      Steigerung der Ärztezulassungen✓



      Steigerung der Menge an Kita-Erziehern✓



      Usw.

      Es interessiert sich die Öffentlichkeit nur nicht für die erreichten Ziele.

  • taz: „Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte erst bei einem Treffen mit der Autobranche im November 2023 das 15-Millionen-Ziel bekräftigt.“

    Fällt jemanden etwas auf? Genau, der selbsternannte Klimakanzler ist in Wahrheit ein "CO2-Autokanzler". Für die E-Autobatterien benötigt man nämlich auch Materialien und Rohstoffe, durch die noch mehr CO2 freigesetzt wird, das will aber keiner wahrhaben. Aber egal, denn die Hauptsache ist doch, dass das Wirtschaftswachstum nicht schwächelt und der Irrsinn auf den Straßen weitergeht – egal ob nun mit Verbrennern oder E-Autos. Rund 30 Milliarden Euro sind bis 2030 allein für den Aus- und Neubau neuer Autobahnen vorgesehen und da sind neue Straßen in Städten noch gar nicht mit eingerechnet. Nach einem Bericht des Club of Rome werden die Treibhausgas-Emissionen 2030 ihren Höhepunkt erreichen, und ab da wird ein sich selbst verstärkender Klimawandel ausgelöst. Das passt doch zeitlich sehr gut, denn bis 2030 sind die neuen Autobahnen sicherlich auch fertig und die Autoindustrie kann dann noch mehr CO2-Klimakiller auf den Markt werfen, um dem Klima endgültig den Gnadenstoß zu geben. Keine Frage, der Mensch braucht Mobilität, aber weder in einem tonnenschweren SUV noch in einem 300 PS Porsche und auch nicht in kleinere PS-E-Autos, sondern in einem vernünftig ausgebauten Verkehrsnetz, das aus Bus und Bahnen besteht, regelmäßig und pünktlich fährt und auch für arme Menschen erschwinglich ist. Vielleicht benötigt dann sogar die Landbevölkerung irgendwann kein Auto mehr. Aber dann kann ja die Autoindustrie keinen Reibach mehr machen, wenn die Städte und Dörfer endlich "autofrei" wären. Man möchte aber lieber die Autoindustrie am Leben erhalten, damit die mit ihren CO2-Karren weiterhin das Klima zerstören können. Das scheint auch der Hauptgrund zu sein, weshalb man kein Geld in die öffentlichen Verkehrsmittel steckt. Selbst das 49-Euro-Ticket möchte man ja wieder teurer machen (oder wieder abschaffen), damit der Irrsinn mit den Autos nie aufhört.

    • @Ricky-13:

      Nur gut 30% der Bundesbürger leben in Großstädten ab 100.000 Einwohnern, in denen entsprechend ein ÖPNV, der den Individualverkehr fast vollständig ersetzen könnte, überhaupt nach heutigem Stand der Technik praktikabel umsetzbar wäre. Weitläufige Kleinstädte und Dörfer können sich schlichtweg keinen engmaschigen ÖPNV leisten. (Nun gut, vielleicht mit einer Zwangsbeglückung mit 199€ Tickets für jeden ab Säuglingsalter, statt der 49€ Tickets auf freiwilliger Basis. Aber die CO2 Emissionen werden dann auch kaum sinken.)



      Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass die Vorschläge rein auf den ÖPNV zu setzen immer nur von Großstädtern kommen, die sich in Deutschland außerhalb ihrer Stadtgrenze seit Jahrzehnten nicht mehr umgeschaut und mittlerweilen jeden Bezug zur Realität außerhalb des eigenen Viertels verloren haben.

      • @Vae Victis:

        "Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass die Vorschläge rein auf den ÖPNV zu setzen immer nur von Großstädtern kommen, ..."

        Da haben Sie natürlich recht, denn wenn man in einer Großstadt lebt, dann benötigt man wirklich kein Auto, da der ÖPNV wochentags höchstens mal Nachts von 01:00 Uhr bis 04:30 Uhr 'nicht' alle 5 bis 10 Minuten fährt (die 3,5 Stunden dann allerdings stündlich oder sogar halbstündlich mit Nachtbusse) - am Wochenende aber auch rund um die Uhr. Ich bin aber auch des Öfteren mal in Kleinstädten und Dörfern, allerdings eher aus touristischer Sicht (dann aber mit Auto), und bin dann ganz froh dort nicht zu leben (denn da werden ab 19 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt und der ÖPNV ist dort ohnehin ein sehr seltener Anblick), denn da ist man ohne Auto wirklich aufgeschmissen. Es ging mir auch gar nicht darum, jetzt alles sofort über das Knie zu brechen, aber wir müssen mal anfangen uns Gedanken zu machen, denn der Klimawandel spaßt nicht und macht auch keine Gefangenen - und dann 'Vae victis!' (Wehe den Besiegten!).

    • @Ricky-13:

      Anstatt pauschal auf die "böse" Autoindustrie einzudreschen, würde ich an Ihrer Stelle lieber die Menschen befragen, ob sie die Visionen von autofreien Städten und Dörfern mehrheitlich zustimmen. Insbesondere wenn es keine Alternativen zu individueller Mobilität geben darf. Die von Ihnen genannten Vorschläge, mit Bus und Bahnen 40 Millionen Autos zu ersetzen, sind fern jeder Lebenswirklichkeit, da sie niemals alle erdenklichen Möglichkeiten, warum ein Auto gebraucht wird, mit Öffis ersetzen können. Glauben Sie mir, ich weiß wovon ich rede.

    • @Ricky-13:

      Busse, die nur eine, oder zwei Personen transportieren, sind keine umweltfreundlichere Alternative zum Individualverkehr, sondern das Gegenteil.



      Gerne behaupten wir Deutschen, dass es an dem zu geringen Ausbau des ÖPNVs liegt, dass wir lieber Auto fahren. Aber das machen wir, wie die Menschen in den westlichen Industrieländern allgemein.



      Nun gibt es die Moralkeule oder die Möglichkeit, ein bisschen lenkend in die Entwicklung einzugreifen.



      Klar ist ein Auto in Berlin eher unpraktisch.



      Doch ein Ausbau des ÖPNVs auf dem Labd, wie in Berlin, ist doch völlig unrealistisch!



      Abgesehen von dem genannten Beispiel des XXL Taxis ist der Bau neuer Bushaltestellen alles Andere als Co2 neutral.



      Gerne bringe ich das Beispiel einer örtlichen Bushaltestelle ( beidseitig) mit Zebrastreifen und Kreuzungshilfe: Kostete 300.000 €.



      Wie viele Jahrzehnte müssen wir den Bundeshaushalt nur für den ÖpNV ausgeben um nur alle Bushaltestellen in Deutschland auf den aktuellen Dtand zu bringen?



      Die anderen vier Bushaltestellen im Ort werden übrigens nicht umgebaut und zwei geschlossen.



      Gehen Sie doch auch mal in die Kommunalpolitik, da können sie sowas mitbauen und auch die Grenzen des Machbaren erkennen.

  • Bezahlbare vernünftige EAutos deutlich unter 30k kommen erst jetzt langsam auf den Markt. Die Entwicklung ist ähnlich wie mit Computern, da schaut ja auch keiner mehr auf den Schlepptop aus den 90ern sondern auf das moderne flache Gerät mit langer Batterielebensdauer..

  • Eieiei verrechnet



    ... rechnen wir zweieindrittel mal einundzwanzig, so sagt uns dieser Artikel, uns rasen 49 Mio Blechbüchsen über unsre Straßen. Wirtschaftsfaktor hin oder her, das Ziel wäre doch wohl: diese Zahl halbieren, egal ob elektrisch oder nich. Wär auch wieder was Platz aufm Bürgersteig.

  • Elektroautos lösen ja nicht das Problem des Indivudualverkehrs mit verstopften Straßen und Verkehrstoten. Es ist nur ein anderer Antrieb, der ökologisch wenig bringt.

    Was wir brauchen, ist ein anderes Verkehrssystem.

    • @Uns Uwe:

      Der Wirkungsgrad von elektrischen Antrieben ist ungleich größer und thermodynamisch ist bei Nutzung der Erneuerbaren hier eine sinnvolle Alternative zu sehen.



      "Ein Elektromotor setzt rund 80 % der ihm zugeführten Energie in Bewegung um und gibt im Umkehrschluss nur 20 % der Energie an die Umwelt ab. Sicher müssen noch Verluste berücksichtigt werden, die beim Laden der Batterie anfallen. Dennoch kommt ein Elektrofahrzeug auf einen Wirkungsgrad von 64 % und ist damit sehr viel effizienter als ein Wagen mit konventionellem Verbrennungsmotor. Zum Vergleich: Bei einem Dieselmotor liegt der Wirkungsgrad bei circa 45 %, bei einem Benziner nur bei 20 %."



      Quelle:



      www.tuev-nord.de/d...taet/wirkungsgrad/



      /



      Das Verkehrssystem schreit praktisch nach KI.

      • @Martin Rees:

        "Der Wirkungsgrad von elektrischen Antrieben ist ungleich größer und thermodynamisch ist bei Nutzung der Erneuerbaren hier eine sinnvolle Alternative zu sehen."



        Ja, "bei Nutzung der Erneuerbaren". Nur gibt es die Erneuerbaren für die E-Autos allenfalls wenige Stunden im Jahr, wenn es gerade Mal Überschüsse an Wind und Sonne gibt.



        Ansonsten fahren sie mit "fossilem" Strom, und da wäre die Wirkungsgradkette Fossil -> Strom -> Übertragung -> Akku -> Motor -> Straße zu betrachten.



        Die unterschiedlichen Motorwirkungsgrade sind nur ein Teilaspekt. Ihre isolierte Gegenüberstellung dient der Verzerrung der Realität.

    • @Uns Uwe:

      Sie haben völlig Recht. Aber in einem Land mit Autoindustrie können Sie vernünftige Vorschläge machen so lange Sie wollen, es wird nichts werden. Haben Sie sich mal gefragt warum es in Luxemburg kostenlosen öffentlichen Nahverkehr geben kann, aber über Steuergesetzgebung nur schwerlich debattiert werden kann? Aus den selben Grund warum die Politik in Deutschland statt einer Mobilitätswende, eine Antriebswende unterstützt...

      • @Einfach-Jemand:

        In Luxenburg gibt es kaum eine 2 1/2 Zimmer Wohnung unter 1200 € Miete.

        Und in Großraumgebieten wie Hamburg, Berlin oder Ruhrgebiet wäre kostenloser Nahverkehr eine Katastrophe.

        Im Ruhrgebiet Zb. pendeln 50 % Berufstätige in andere Stadte. Der DB Regionalverkehr steht morgens uns nachmittags vor dem Kollaps. Überfüllte und verspätete Züge.Ausbauen von Schienen und Bahnhöfen ist kaum möglich da das Ruhrgebiet so stark besiedelt ist.

        Kostenlose Nahverkehr wäre etwas für die Landbevölkerung. Aber jede Stunde ein Bus wäre auch nicht der Renner.

      • @Einfach-Jemand:

        Luxemburg ist halt auch nur so groß wie das Saarland und hat grade mal 650k Einwohner. Das ist doch mit einem Flächenland wie Deutschland und 83 Mio Einwohnern nicht vergleichbar.



        Da kann ich auch den Vatikan nehmen und sagen das die eigentlich keine Autos brauchen, warum also wir in Deutschland.



        Der Vergleich Luxemburg und Deutschland hinkt!

        Warum soll Luxemburg Steuern erhöhen? Die haben keine Finanzprobleme!

        • @Walterismus:

          "Warum soll Luxemburg Steuern erhöhen? Die haben keine Finanzprobleme"

          Naja, natürlich nicht. Ihr Geschäftsprinzip ist es ja auch mit ihrer Steuergesetzgebung möglichst viel Geld ins Land zu holen. Und so wenig wie Luxemburg sein Geschäftsprinzip mit Debatten über Steuergesetze torpedieren möchste, möchte dt. Politik den eminent wichtigen Indistriezweig Autobau nicht mit Diskussionen um eine Mobilitätswende gefährden...

          • @Einfach-Jemand:

            Traurig, aber leider wahr. Wobei: ganz unmittelbar darauf ausgelegt, dem Rest Europas zu schaden ist die deutsche Automobilindustrie nicht - das Geschäftsmodell Luxemburgs jedoch schon.

        • @Walterismus:

          Ich finde nicht, dass der Vergleich hinkt - es geht ja um eine strukturelle Analyse, mithin darum wie gesellschaftliche Mehrheiten und Debatten zu Stande kommen. Deutschland ist nicht nur um vieles größer, es hat finanziell -trotz niedrigeren Pro Kopf Einkommens- auch ganz andere Möglichkeiten. Es gibt aber starke Interessen, die eine solche politische Diskussion gar nicht erst möglich machen. In Luxemburg sind das andere Themen. Ich will ja nicht mal sagen, dass es nicht strukturell gute Gründe gibt - die Argumente sind ja gut (d.h. aber nicht, dass es deswegen weniger problematisch wäre). Es sind ja nicht nur Leute die direkt Autos bauen - drumherum gibt es eine Vielzahl an Industrien. Und die wären alle betroffen. D.h. es ist einfach nicht zu erwarten, dass es Mehrheiten für eine Politik geben wird, völlig egal wie sinnvoll sie wäre, wenn relevante Wähleranteile darin Nachteile sehen oder hätten.

  • E-Autos ist nur was für Reiche ,das Wissen auch die Grünen.

    Und die Menschen die, es sich Leisten können werden auch noch Subventioniert.

    Schöne Ostertage.

    • @ulf hansen:

      Eben!

      Die reichsten 10% der Welt, nahezu 800 Millionen Menschen, leben in den für den Klimawandel verantwortlichen Industriestaaten.

      Dass man dort ansetzen muss, das wissen nicht nur die Grünen.

  • Würde mir selbst zur Zeit allenfalls einen linearen Plug-in-Hybrid kaufen, also ein Auto, dass elektrisch angetrieben wird und den Benzinmotor (plus Generator) lediglich als Range-Extender mitführt. Leider gibt es in dieser Bauart zur Zeit so gut wie kein Auto mit mindestens 80km elektrischer Reichweite. Dafür reicht ein 20kWh Akku aus. Den kann man sogar an einer normalen Steckdose (230V, 16A) in gut 5 Stunden laden. Ich könnte mit so einem Auto bestimmt 95% meiner Wege rein elektrisch zurücklegen, und die wenigen längeren Strecken wären weiterhin so unkompliziert zu bewältigen, wie mit einem Verbrenner.

    Die Politik setzt zu sehr auf reine Elektroautos. Denen mangelt es (vermutlich noch lange) an (gewohnter) Funktionalität (bzgl. Reichweiten, Ladezeiten, Lademöglichkeiten, Akku-Gewichte). Und die Hersteller setzen bei ihren Plug-in-Hybriden zu sehr auf Fahrzeuge mit direkten Verbrenner-Antrieben und zugehörigen Getrieben, bei denen E-Motoren nur in bestimmten Situationen und/oder eher unterstützend zum Einsatz kommen. Das bringt in der Regel nicht die erwünschten CO2-Einsparungen.

    • @Al Dente:

      Da geh ich mit; hab ich im realen Leben auch schon desöfteren in den Raum geworfen. Wenn der öffentliche Verkehr auch ohne berechtigte Streiks ned so ein Desaster wäre, könnte mensch etwas kreativ auch die 5% zu Tante Erna und mal in die Berge oder an die Pfützen damit bewältigen und spart sich die wasweißich 200kg und 5000 Tacken mehr für den ölbetriebenen Hilfsmotor*lol*...

  • Die Priorität beim Geld ausgeben ist eben rot (sozial) und nicht grün (ökologisch).

  • Der Staat kann natürlich Anfangsfinanzierungen bieten, doch letztlich müssen sich die VerbraucherInnen entscheiden.



    Wie schon im vergangenen Jahr errechnet wurde, rechneten sich die anfänglichen Subventionen nicht , bezogen auf die CO2 Einsparung. Es ist folgerichtig, dass die Subventionen reduziert und nun abgeschafft wurden.



    Nebenbei bemerkt, waren es ja in erster Linie Subventionen für Besserverdienende, da die E Autos immer noch sehr teuer waren.



    Es ist klimapolitisch viel effizienter Subventionen in Gebäude zu stecken. Gebäude sind viel langlebiger und die Investitionen zahlen sich langfristig überproportional aus.



    Selbst eine neue, klimafreundliche,bHeizung hat eine Lebenserwartung von 25 bis 30 Jahren und liegt somit deutlich über der durchschnittlichen Lebenserwartung eines Autos.



    Hinzu kommt, dass Heizungen in der Regel erst zu ihrem Lebensende ausgetauscht werden.



    Autos werden viel schneller ersetzt.



    Das neue Auto vergrößert dann die Gesamtzahl der Fahrzeuge, da der Gebrauchte von jemand Anderem weiter genutzt wird.

  • "Im vergangenen Jahr ist der Bestand hierzulande nämlich nur um knapp 396.000 gewachsen." Und was wäre gut daran, wenn es mehr wären?

    • @PeterArt:

      Unter der (realistischen!) Annahme, dass der Kfz-Bestand in absehbarer Zeit keinesfalls sinken wird, ist es gut, wenn immer mehr dieser Kfz mit immer weniger Emissionen betrieben werden.

    • @PeterArt:

      Der Nachahmereffekt und der Druck auf die Industrie, die Infrastruktur für E-Autos schneller auszubauen.

      • @Tom Tailor:

        Was ist gut an mehr Autos?

        • @PeterArt:

          Es geht nicht um mehr Autos, sondern darum das Verbraucher sich zukünftig statt eines Verbrenners ein E-Auto kaufen.

          • @Tom Tailor:

            In dem Artikel wird das eben nicht erwähnt, sondern nur die wenigen E-Autos beklagt.

  • Während jedes Verbrennerauto so einfach vor sich her stinken und Treibstoff aus arabischen Ländern befördert mit Schweröltankern verbrennt, werden bei E-Auto dauernd Umweltbedenken geäußert und sie werden schlecht geredet.



    Für einen Pendler der keine brauchbare ÖPNV hat, ist ein E-Kleinwagen allemal eine gute Alternative. Ein Dacia Spring kostet rund 20.000€ und hat eine reale Reichweite von ca. 190km, also allemal ausreichend für 95% aller Pendler.



    Aber in Deutschland ist es ja Gang und Gebe, dass man neue Technologien erst mal so lange schlecht redet, bis Asien die Marktanteile erobert hat, siehe Photovoltaik, Windkraft, Magnetschiene,...

    • @Rudi Hamm:

      In Deutschland ist vor allem Gang und Gebe, dass man gar nix mehr an neuer Technik selbst entwickelt und eine Firma gründet, sondern sich lieber einen Job bei einem Großkonzerne sucht, wahlweise beim Staat selbst, denn da hat man 'was sicheres'.

    • @Rudi Hamm:

      Ihr Beitrag ist widersprüchlich. Auf der einen Seite betrachten sie Misserfolge bei E-Autos und dann wiederum stellen Sie die Erfolge der E-Autos-Produktion in Asien heraus.

      Es ist nicht "Deutschland", das Autos produziert, es sind Automobilkonzerne. Es ist deren Verantwortung, gute Marktanteile zu erlangen.

      Was der deutsche Stammtisch dabei brabbelt ist völlig irrelevant.

      • @Rudolf Fissner:

        Ich erkenne den Widerspruch nicht wirklich. Ich bin bekennender Befürworter des E-Autos, fahre einen Hybrid mit 50km elektrischer Reichweite, was zu über 85% für mich ausreichend ist und ich zu rund 80% nur vom PV-Dach laden kann. Allederdings sehe ich große Fehler bei den deutschen Produzenten und in der Politik.



        Wenn die Infrastruktur "laden" nicht besser wird, werden viele kein E-Auto kaufen. Wann und wie soll der Mieter an einer Straße sein Auto laden können? Es muss auch Sache der Politik werden, dass dies besser wird.

        Was die deutschen Hersteller angeht: Die haben den Zug verschlafen, sind viel zu spät noch aufgesprungen und meinen E-Autos nur im Hochpreissegment anbieten zu müssen. Sie werden ein hohes Lehrgeld für diesen Fehler bezahlen.

        "Was der deutsche Stammtisch dabei brabbelt ist völlig irrelevant."



        Leider nicht, viele lassen sich von den falschen Aussagen in die Irre führen.

  • Die Inkompetenz der deutschen Hersteller, flache Akkus in effiziente Fahrzeuge einzubauen, hat einen irritierenden Nebeneffekt. Man versteckt, dass man technisch nicht konkurrenzfähig ist, hinter der SUV Mode und absurd großen Akkus.

    Enttäuschend ist das bei Kleinwagen. Die Preise sind stark gefallen und die Autos für Kurzstrecke sehr ökonomisch und bequem. Dennoch dreht sich jede Diskussion bei der Anschaffung um Reichweiten – als fahre man mit Kleinwagen quer durch Deutschland.

    Ebenso enttäuschend ist die Ladeinfrastruktur. Es entstehen viel zu wenig öffentliche Ladesäulen. Selbst auf Firmenparkplätzen gibt es für Gäste kaum Lademöglichkeiten. Und das, obwohl Wallboxen inzwischen zum Preis eines Kaffeeautomaten zu haben sind. Schrecklichen Kaffee bekommt man trotzdem überall reingeholfen.

    • @THu:

      Die Kommunen bekommen viel zu wenig Druck, die Ladesäuleninfrastruktur aufzubauen.

    • @THu:

      Ich bin mit meinen Kleinwagen, Ford Ka, quer durch D gefahren. Nicht nur das, er hat uns auch bis nach Italien gebracht.



      Es war damals eine finanzielle Entscheidung und ist es heute für viele auch noch.



      Von daher spielt die Reichweite schon eine Rolle und der Geldbeutel.

    • @THu:

      Wenn´s sooo einfach wäre. Die öffentliche Ladeinfrastruktur ist mangelhaft, das ist richtig. Nicht jeder hat ein Haus oder eigenes Grundstück. Der Zugang zu anderen Wallboxen ist kaum möglich. Nochmals zu den öffentlichen Ladesäulen: Es sind letztendlich Parkplätze die dort wegfallen oder genutzt werden. Man stelle sich das mal in einer Stadt vor, wo eh kaum Parkplätze vorhanden sind. Übrigens habe ich ein eAuto, kein Grundstück und auch keine eigene Wallbox. Ich weiß von was ich rede. So kann es NIE was werden.

      • @Ernie:

        Wieso fällt dann ein Parkplatz weg? Parkt ein E-Auto denn nicht, wenn es lädt?

        • @blutorange:

          Das Problem ist, dass diese Plätze eben NUR E-Auto-Besitzer benutzen dürfen. Wenn aber keine E-Autos auf diesen Plätzen stehen und laden, bleibe sie frei, dürfen aber auch nicht von Verbrennern belegt werden (es könnte ja durchaus ein E-Auto Fahrer dort parken wollen). Fazit: es werden Parkplätze für E-Autos reserviert, die häufig aber nicht genutzt werden.

        • @blutorange:

          Richtig, der Parkplatz ist eben eAutos "vorbehalten" und es sollte ein Ladevorgang stattfinden. Parkt und lädt dort "immer" ein eAuto? Ist der Ladevorgang immer noch aktiv?



          Auch dazu meine Erfahrung: Nein, dort stehen NICHT IMMER eAutos. Ladevorgänge finden NICHT IMMER statt. So sollte es sein, ist es aber nicht. Fazit: Steht kein eAuto drauf und lädt nicht, ist der Parkplatz also nicht belegt und fällt somit für andere Verkehrsteilnehmer weg.

    • @THu:

      Gut beschrieben, ich stimme ihnen zu.