piwik no script img

Ungelöstes Problem der ErneuerbarenEin November voller Dunkelflauten

Wenn Sonne und Wind als Energiequelle ausfallen, müssen fossile Kraftwerke zugeschaltet werden. Denn der Energiewende fehlt ein wichtiges Detail.

Dunkelflaute: Wenn Sonne und Wind nicht ausreichen, müssen Kraftwerke zugeschaltet werden Foto: Jochen Tack/imago

Freiburg taz | Derzeit zeigt sich ein Defizit der Energiewende mit voller Wucht: Langzeitspeicher fehlen. Im November fielen Sonne und Wind über längere Zeit fast völlig aus – was in der Energiewirtschaft Dunkelflaute heißt.

Extrembeispiel war der 6. November gegen 18 Uhr: Die Sonne war schon untergegangen und die gesamte deutsche Windkraft lieferte gerade mal 100 Megawatt. In diesem Moment deckten Sonne und Wind nicht einmal 0,2 Prozent des Strombedarfs. Praktisch die gesamte Nachfrage musste durch steuerbare Kraftwerke gedeckt werden.

Diese sogenannte Residuallast lag laut den Energie-Charts des Fraunhofer ISE in der Spitze bei fast 66 Gigawatt. Dass die Erneuerbaren in ihrer schwächsten Stunde immerhin noch 11,6 Prozent des Bedarfs decken konnten, war Biomasse und Wasserkraft zu verdanken. Zugleich stieg der Strompreis im kurzfristigen Großhandel auf bis zu 82 Cent – ein klares Zeichen von Knappheit.

So brachte eine stabile Hochdrucklage, die Tiefs vom Atlantik abblockte und zugleich häufige Nebellagen hervorrief, Braunkohle, Erdgas und Stromimporte an die Spitze des deutschen Strommixes. Dieser setzt sich im bisherigen Monatsverlauf zu 55 Prozent aus fossilen Energien, zu 31 Prozent aus erneuerbaren und zu 14 Prozent aus Importen zusammen.

Reserve für 45 Minuten

Die bestehenden Speicher helfen in solchen Dunkelflauten kaum weiter. Mit gut 16 Millionen Kilowattstunden können alle installierten Batterien das Land rechnerisch nur für eine Viertelstunde versorgen, die Pumpspeicherkraftwerke schaffen mit ihren 40 Millionen Kilowattstunden rund 40 Minuten.

Ausreichende Speicherkapazitäten für eine Dunkelflaute bieten nur Gase. Biogas trägt heute rund 30 Milliarden Kilowattstunden jährlich zum Strommix bei. Dessen Manko jedoch: Die meisten Anlagen erzeugen auch dann Strom, wenn es genug Solar- und Windstrom gibt. Eine Option für die Dunkelflaute ist die Flexibilisierung von Biogasanlagen durch Gasspeicher – dann laufen die Aggregate im Jahr nur 1.000 bis 2.000 Stunden und erzeugen in diesen Stunden umso mehr Strom. Und Wasserstoff ist ohnehin eine Speicheroption – wenn es denn irgendwann gelingt, das Gas wirtschaftlich zu erzeugen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

93 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Wir verbrauchen viel zu viel Energie.

    • @Patricia Winter:

      Nein tun wir nicht.

      • @Whatever1984:

        Doch tun wir.

  • Genau, Biogas ist viel zu wertvoll, um es im laufenden Betrieb zu verfeuern.

  • Hm, Dunkelflauten in der taz - ich dachte die gäbe es nur in der FAZ

  • Es gibt eine schon etwas betagte Studie (2013) des Bundesverbands Erneuerbare Energien (BEE) [1]: "Möglichkeiten zum Ausgleich fluktuierender Einspeisungen aus Erneuerbaren Energien".



    Schauen wir doch dort mal nach, was als Langzeitspeicher in Frage kommt: "Power to Gas... aus heutiger Sicht einzige Langfristspeicheroption mit ausreichendem Potenzial...".



    Weiterhin: "Strombedarfsorientierter Einsatz Biogas und feste Biomasse" sowie "Strombedarfsorientierter Einsatz Biomethan... bei Einspeisung ins Erdgasnetz".



    Das war's dann auch. Dass Batteriespeicher der erforderlichen Kapazität nicht machbar sind, war ja sogar Habeck klar; daher seine wasserstofffähigen Gaskraftwerke.



    [1] www.bet-energie.de...moeglichkeiten.pdf

    • @sollndas:

      Das ist alles eine Kostenfrage. Wenn die kwh Speicher deutlich billiger ist, dürfte das wieder anders aussehen. Leider ist mir nicht bekannt, was eine kwh kostet, wenn man sie mittels Power to Gas und dann Gas to Power herstellen muss. Dann könnte man es besser bewerten. Bei Stromspeichern gibt es gerade derart viele Ansätze, dass ich glaube, die Messe ist hier noch nicht gelesen. Neben den bereits günstigeren Natriumionenspeichern gibt es Ansätze für Salzspeicher (hier schweigen die Entwickler aber über die konkreten Kosten) und vieles mehr.

      • @Strolch:

        "Das ist alles eine Kostenfrage."



        Es ist eine Optimierungsfrage. Kosten, Ressourcen, Nutzung oder Verschrotten vorhandener Infrastruktur.



        Kosten für die Lagerung von 1 kWh in einem handelsüblichen 200 l-Fass ca. 0,05 €, in einem Akku billigster Sorte (Blei) mindestens 100 €. Da kann der Umwandlungswirkungsgrad noch so schlecht sein und der Akku so billig werden wie er will, das 200 l-Fass siegt.



        Bei realistischer Betrachtung bleiben für die erforderlichen Speicherkapazitäten (vorhandene Gasspeicher: 250 TWh; nach Habeck erforderliche Wasserstoffspeicher: 200 TWh) nur Biomasse (incl. Biomethan) und E-Fuels (incl. E-Methan) übrig.



        Es sei den, man setzt auf AKW. Dass deren Fans immer mutiger aus ihren Löchern kriechen, stimmt uns doch keinesfalls bedenklich...

  • Hierbei handelt es sich um das einzige größere Versäumnis von Robert Habeck. Wobei zu diskutieren wäre wie sehr Lindners knauserei ihn da gebremmst hat.

    Laut Electricitymaps hat Deutschland z.b. gestern am 13.11.2024 einen Stromverbrauch von 1,5TWh gehabt.



    Die Produktion von Strom aus Biogas in den letzten 12 Monaten beträgt 45TWh.



    Hätte man das ganze Gas gespeichert, könnte man ausreichend Gaskraftwerksleistung vorrausgesetzt davon eine 67 Tage lange Dunkelflaute mit 100% Biogasversorgung überbrücken.



    Ihr seht, die speicherbare Energie ist längst da, wir speichern sie nur nicht. Dazu kommen Wasserkraft, und elektrochemisch gespeicherte Energie. Es ist fast alles da was wir brauche. Biogas check, Gasspeicher check. Was fehlt, Gasleitungen zu den Biogasanlagen, Gasaufbereiter um aus dem Biogas "Erdgas" zu machen. Also nich viel. Dieses Problem kann man eigentlich als gelöst betrachten.



    Nebenbei täte das auch Wind und Sonne Anteil erhöhen.

    Unsere Nachbarn in Dänemark fassen sich derweil vermutlich wieder mal an die Köpfe wie blöd wir hierzulande eigentlich sind.

    Spread the Message. Biogas MUSS flexibilisiert werden und wir sind Good to Go mit den Dunkelflauten. Problem gelöst.

    • @Jasmin Reeh:

      Ach, und wer ersetzt die Biogasproduktion wenn das Gas gespeichert wird? Diese Kapazität bräuchten wir dann auch, und zwar nicht als Wind sondern als grundlastfähige Produktion. Ausserdem: bei einem Stromverbrauch von 1.5 TWh pro Tag, und 45 TWh Biogasproduktion können wir nicht 67 sondern nur 30 Tage mit 100% Biogas überbrücken. Die Leitungen, das wären sehr hohe Kosten weil die Biogasproduktion sehr dezentral ist.



      Im Prinzip ist die Idee Biogas und evtl H2 aus Wind- und Solarstrom zu speichern richtig, und das müsste mal genauer analyysiert werden, aber das Problem ist eben komplexer und man kann nicht einfach etwas wegnehmen und so tun also ob es nicht fehlt.

    • @Jasmin Reeh:

      Solche (falsch) Aussagen kommen heraus wenn Theorie auf Praxis trifft. Es gibt in Deutschland nicht die Eine Biogasanlage, sondern fast 10000.



      - Wie ? Wo ? wollen Sie das Gas speichern ?? wer bezahlt die Speicherung ?



      - Wie kommt das Gas zu den Kraftwerken ??



      Wenn Sie Biogas nur 67 Tage im Jahr nutzen wollen, wie kompensieren Sie die anderen fast 300 Tage wo Biogasanlagen Strom und Wärme liefern ??



      Vorschläge sollten doch bitte realistisch sein !!

    • @Jasmin Reeh:

      67 Tage?



      Bei den Angaben komme ich nur auf



      45TWh : 1,5TWh/Tag = 30 Tag(e)

      Aber die Dänen können bestimmt besser rechnen ...

  • Ich war gestern in Küstennähe: Dort drehten sich die Windräder, auch wenn hier in Berlin "Dunkelflaute" vorherrscht.

    Auf den Tag gerechnet wurden gestern 14% des Stroms mit Windenergie erzeugt. Hätten wir doppelt so viele Anlagen, wäre es über ein Viertel gewesen, immerhin.

    Aber natürlich braucht es Speicher: Biogas, soweit verfügbar, saisonale thermische Speicher für die Heizung, Wasserstoff für den Rest.

    Wir wären schon viel weiter, wenn wir wenigstes den Teil der Strom- und Energiebedarfs mit erneuerbaren Energien decken könnten, der ohne Speicher auskommt. Nicht über den etwas schwierigeren zweiten Schritt jammern, wenn der erste noch nicht mal getan ist. Diese preiswerte Priorität gilt global.

    • @meerwind7:

      Tja, wären sie vorgestern an die Küste gegangen, dann wären nur 7.5% des in Deutschland erzeugten Stroms aus Windenergie erzeugt worden. Wir müssten also viermal soviele Windräder haben um auf 25% zu kommen. Dazu kommt natürlich noch der importierte Strom. Das Agorameter publiziert diese Daten nicht mehr, es werden aber etwa 10-15% des in D erzeugten Stroms sein. Die Windräder erzeugten also 5 bis 6,8% des Gesamtstromverbrauchs.

  • „wenn es denn irgendwann gelingt, das Gas wirtschaftlich zu erzeugen."



    Irgendwie [???], Irgendwo [Namibia?], Irgendwann [???] ...



    Nena, bitte: www.youtube.com/watch?v=oMHLkcc9I9c

  • Danke für diesen klaren Artikel. Energie lässt sich nicht nur in Batterien speichern. Für Fortschritte muss man einen ideologiefreien Technologie Wettbewerb zulassen.



    Die Zahlen von fast 90% fossiler Stromerzeugung bedeuten auch, dass Wärmepumpen in diesem Zeiten mehr CO2 produzieren als eine Gasbrennwerttherme.

    • @Allister:

      Falsch Aussage.



      Eine gut dimensionierte Wärmepumpe, die bei den Temperaturen die wir hatten noch auf eine Arbretitszahl von 3 kommt hat folgende Charakteristik.



      Aus 1kWh chemische Energie im Gas produziert ein GuD Gaskraftwerk 660Wh elektrische Energie. Mit diesen 660Wh fördert die Wärmepumpe ~2000Wh Wärme in die Wohnung.



      Eine Gasheizung erzeugt mit 1kWh Gas grob 1kWh Wärme.



      Damit Gasheizung und Wärmepumpe breakeven kommen, müsste der Strom aus einem Kraftwerk mit nur 30% Effizienz kommen, oder die Wärmepumpe nur eine Arbeitszahl von 1,5 haben. Beides trifft auf fast keine Anlage zu, geschweige denn gleichzeitig in Masse zusammen.



      Eine Wärmepumpe müsste schon mit 100% Braunkohlestrom aus einem Schrottkraftwerk betrieben werden damit sie mehr CO2 verursacht als eine Gasheizung.



      Und final hoffe ich, dass sie wissen was ein Extremata ist? >90% der Zeit des Jahres läuft die Pumpe klimafreundlicher, und einen signifikanten und zunehmenden Teil des Jahres sogar bereits klimaneutral. Eine Gasheizung hingegen ist ganzjährig 100% fossil.

      • @Jasmin Reeh:

        "Und final hoffe ich, dass sie wissen was ein Extremata ist?"



        Also ich kenne das Wort nicht. Ich kenne Extremum, im Plural Extrema. Meinen Sie das?

      • @Jasmin Reeh:

        Die Arbeitszahl gerät bei handelsüblichen Wärmepumpen schon bei -8° unter den Wert von 1. Eine Arbeitszahl von 3 ist ein theoretischer, nicht realistischer Wert.

        "mit 100% Braunkohlestrom aus einem Schrottkraftwerk betrieben werden"



        Es macht keinen Unterschied, ob es ein brandneues oder ein Schrottkraftwerk ist. Der Zentner Kohle verbrennt in beiden Öfen zu der gleichen Menge Kohlendioxid...

        • @Debaser:

          Aber erzeugt nicht doe gleiche Menge an elektrischer Energie.

        • @Debaser:

          UNterstellt das stimmt. Wieviele Tage gibt es, an denen es durchgängig -8 Grad und kälter ist im Jahr? Ich würde schätzten, dass sind nicht mehr als 5

  • Die fehlenden Speichermöglichkeiten fängt bereits viel früher an. Nehmen wir z.B. mal einen sonnigen, windreichen Tag mit einem teuer subventionierten Engergieüberschuss an, dem eine laue Sommernacht ohne EE-Erzeugung folgt. Bereits da muss schon auf unsaubere Lösungen zurück gegriffen werden.



    Noch kurzfristiger wirken sich z.B. böige Winde, wechselnde Bewölkung usw. aus, bei denen konventionelle Regelkraftwerke mit "schleifender Kupplung" für Netzstabilität sorgen müssen, anstatt mit bereits schon geringer dimensionierten Pufferkapazitäten das Problem zu lösen.

    Usw. usw. usw. , mit nur EE-Ausbau kann eine Energiewende nicht funktionierten. Erstaunlich, dass solche simplen Fakten bisher nur von "Klima- und Wissenschaftsleugnern" stammen durften.

    • @ton.reg:

      Böige Wind und wechselnde Bewölkung gleichen sich über das Land gerechnet zu einem stetigen Erzeugungsverlauf aus.



      Anders auf einer Insel ohne Anbindung an andere Stromnetze.

      • @meerwind7:

        Wie sich das in einem rel. kleinen Land, das oft über weite Bereiche ähnliche Wetterlage aufweist, das erleben wir gerade.



        Und ganz sicherlich wird, wenn über einer PV-reichen Stadt gerade Wolken aufziehen bei einer anderen plötzlich zeitgleich strahlender Sonnenschein durchbrechen. Falls nicht, dann schalten wir einfach eine Stadt vom Netz.

  • Wichtiger Artikel über Probleme, die manche gerne übersehen möchten. Die schlechten (weil realitätsnahen) Nachrichten zu der wahren Komplexität und den steigenden Kosten werden zunehmen.

  • "...die Pumpspeicherkraftwerke schaffen mit ihren 40 Millionen Kilowattstunden rund 40 Minuten."

    Könnte man bequem ausbauen. Die bewährte Technik ist auch wesentlich effizienter, als Wasserstoff.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Die Berichte und Unterlagen vom aufgegebenen Pumpspeicherkraftwerk Attirf nahe Schluchsee müssten noch zahlreich im Netz zu finden sein: 1,2GW für 8 Stunden.

      • @Christoph Strebel:

        Sie meinen Atdorf.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Da ist nichts bequem und einfach…



      Sehr teuer, massiver Eingriff in die Natur, sehr geringes Ausbaupotenzial in D.

      • @1Pythagoras:

        Nur teuer, wenn man unnötig teuer baut. Die Technik ist nicht teuer.

        Der Eingriff ist nur kurzzeitig,

        Geht an jedem großen Hügel.

        Nur weil so etwas gern als Megaprojekt angelegt wird, muss man das nicht so machen. Man kann auch viele kleine Pumpspeicherkraftwerke im Land verteilen.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Ist das wirklich so. Gibt es dazu auch was zum Nachlesen? Würde mich interessieren. wenn ich es richtug gegoogelt habe, braucht man 4,2 Kubikmeter und eine Fallhöhe von 100m für eine lächerliche kwh. Wir haben hier neben meinem Dorf 100 hm Unterschied. Wen ich bei 10.000 Bewohnern und einem Verbrauch von 10 kwh je Kopf und Tag ansetze, wären das 100.000 kwh für einen Tag. Wenn das Becken 10m hoch wäre, müsste das eine Kantenlänge von ca. 200 m aufweisen. Zudem bräuchte man zwei Becken. So ganz billig kann das nicht sein.

          • @Strolch:

            Löcher buddeln ist nicht teuer. Und die Kosten der Maschinentechnik halten sich auch in Grenzen. Die Röhren kosten. Aber die halten auch lange.

            Alles in Allem einfache Technik, mit überschaubaren Kosten. Viel hängt natürlich davon ab, wer plant. Wenn man will und allerlei Sonderwünsche berücksichtigt, kann man die Kosten natürlich auch exorbitant gestalten.

            Das ist ein Problem in unserem Land. Wir verbuddeln ja auch Hochspannungsleitungen in offenen Gelände oder bauen Tunnel in der Ebene. Deshalb kostet bei uns alles das Doppelte und die Bauzeit beträgt das fünffache gegenüber anderen Ländern.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Da schlägt leider die Wettbewerbstrallalafolklore zu, die denkt, der ominöse Markt ist total toll für systemrelevante Grundversorgung. Kombiniert mit mangelhafter Infrastruktur und der Unfähigkeit, Optionen zu diversifizieren. Die PSW rechnen sich halt eher ned bei dem aktuellen Gesamtkonstrukt, da ist halt auch die Frage, wie gerechnet wird. (Vermutlich alles im Detail rausfindbar, auch wenn des in Gesamtheit kein Beteiligter präsentiert.)

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Wir verbuddeln ja auch Hochspannungsleitungen in offenen Gelände

              Ja, das ist wirklich Schwachsinn. Es wird Zeit für lokale Stromtarife, damit wir im Süden merken, dass es sinnvoll wäre, die Leitungen für den Strom vom windreichen Norden zu haben. Bei Pumpspeicherwerken werde ich mal ein paar Stunden mit googeln und lesen investieren. Bringt zwar nichts, da auf mich eh keiner hört, aber dann muss ich nicht dumm sterben...

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Könnte man. Ist aber im großen Maßstab wahrscheinlich nicht besser durchsetzbar als ein Kernkraftwerk. Der BUND klopft sich heute noch auf die Schulter, dass er 2017 das größte geplante PSW Deutschlands (1400 MW, aktuell größtes ist Goldisthal mit gut 1000 MW) verhindert hat. www.bund-hochrhein...pumpspeicherwerke/

      • @Meister Petz:

        Am solche Großprojekte denke ich dabei weniger.

        Fakt ist allerdings, dass der BUND seit langer Zeit Projekte, die dem Klimaschutz dienen, aktiv verhindert. Die Verantwortlichen dort haben nicht verstanden (oder wollen nicht verstehen), dass die Dinge, die sie angeblich schützen, durch den Klimawandel viel stärker bedroht sind, als durch Bauprojekte. Typischer Tunnelblick.

  • Bei Biogasanlagen muss man zwischen Verwertung von Abfällen und Betreiben mit dafür angebauten Pflanzen (in der Regel Mais) unterscheiden. Lt. einer halbwegs glaubhaften Studie wird bei unserer Industrielandwirtschaft mehr fossile Energie in Form von Dünger, Chemie, Treibstoffe usw. eingesetzt als die Pflanzen überhaupt Photosynthese betreiben können. Geschäftsmodell : viel billige Energie in Hochpreisige umzuwandeln. Abgesehen davon, dass die großen Maisfelder ökologisches Ödland sind. Dieser subventionierte Anbau wurde bereits in einem Paper von IPCC zusammen mit der UN-Artenschutzkommission bemängelt.



    Das gewonnene Biogas (Faulgas) ist ein komplexes Gemisch kann bei der Kompression für Drucktanks unerfreuliche Effekte verursachen, wird daher direkt verfeuert.



    Der Anbau von Energiepflanzen, gerade für Biogas, sollte zwingend neu Bewertet werden....

    • @ton.reg:

      Sehr richtig.

    • @ton.reg:

      Sehr richtig. Keine Wüsten auf dem Acker, keinen Wald verheizen.

      Und Energie sparen würde viel bringen. Die größten Verbraucher sitzen in der Industrie. Deindustrialisierung wird kommen. Bereiten wir uns vor. Stundenweise kein Strom mit Ansage ist besser als ohne.

      Aber reicht das, um das Problem der Flauten und Dunkelheit zu lösen? Ich frage nicht rhetorisch.

      • @Patricia Winter:

        Nein Sie fragen ohne etwaiges Wissen von Zusammenhängen.

      • @Patricia Winter:

        Das mit dem Energiesparen hat bei unserer Verschwendungssucht hierzulande sicherlich potential, mit der Deindustrialisierung schwindet allerdings auch erheblich unser Sozialstaat.



        Bei der notwendigen Energiewende (bereits da Fossil endlich ist), hat man mehrere Fehler gemacht.



        Die Festlegung auf nur PV und WK (-> gekoppelt fluktuierend) und dann nur profitabler Ausbau statt die notwendige Technik (Puffer, Speicher, Energiemanagement) parallel zu installieren.



        Geothermie? ggf. Wellen/Gezeitenkraftwerke? Wären besser als Energiepflanzenanbau.



        Und -auch wenn ich jetzt als Nazi gekeult werde- auch Kernkraft. Nicht die aktuellen Upscale-Atom-U-Boot-Risikomodelle mit einem problematischem "Jahresvorrat" in der Brennzone. Da mit Atomen > Eisen durch Kernspaltung Energie gewonnen werden kann und durch geeignete Neutronensteuerung sogar "Atommüll" via Transmutation bestens geeignet ist, wäre dessen Endlagerung Verschwendung. Stichwort DualFluid-Reaktor.

        Aber da kämpft man gegen "Religion".

  • So nah und doch übersehen und auf energy-charts. Die Batteriespeicher liegen aktuell bei über 16 GWh, es waren letztes Jahr aber 12.44, davor 6.57, 2021 nur 3.81 und die 0.08 vor 10 Jahren sind heute nur noch ein Rundungsfehler. Nachdem jetzt endlich Batterien ohne Lithium produziert werden, schwerer aber auch günstiger, würd es mich nicht wundern wenn das Tempo massiv zulegen wird.



    In Sachen Leistung haben Batterien die Pumpspeicher schon dieses Jahr überholt.

    • @Thomas Koll:

      Daa stimmt. Sogar im deutschen batteriespeicherfeindlichem regularischem Klima, gibt es bereits kommerzielle Anbieter die elektrochemisch speichern. Schafft man die insbesondere steuerlichen Benachrichtigungen von Speichern endlich ab, wird das durch die Decke gehen wie an so schön sagt.

      • @Jasmin Reeh:

        ..batteriespeicherfeindlichem regularischem Klima..



        Ok, hat also nicht mit Kosten-Nutzen zu tun, sondern mit batteriespeicherfeindlichem Klima.



        Schon mal darüber nachgedacht, dass wenn es sich lohnt, die Wirtschaft sofort dabei ist. Und warum gibt es dann die tollen Speicher nicht zuhauf in anderen Ländern?

    • @Thomas Koll:

      Mir ist die aufgelistete Gesamtmenge von 16GWh Batteriespeicher nicht ganz klar. Wo stehen denn diese Anlagen? Doch nicht etwa auf vier Rädern?



      Sicherlich haben Sie da nähere Informationen.



      Vielen Dank im Voraus.

  • Und was ist mit alten E-Auto-Batterien? Angeblich gibt es da ein großes Potenzial, wenn man die alle zu großen Saisonspeichern zusammenschließt.

    • @Wolfgang Amadeus:

      Gibt es nicht. Saisonale Speicher werden evtl nie elektrochemisch arbeiten. Batterien arbeiten elektrochemisch.

      Saisonale Speicher sind ohnehin ein Mythos. Man braucht sie nicht. Warum sollte man Solarstrom des Sommers im Winter verwenden wollen, wen regelmäßig im Winter mehr erneuerbare Energie vorhanden ist als im Sommer? Aufgrund von Wind der im Winter regelmäßig gut bläst. Typische "RWE Lüge" die distracten soll. Auch betriebswirtschaftlich machen Saisonale Speicher keinen Sinn. Speichern verdienen Geld durch Ein- und Ausspeichern. Ein Saisonaler macht das nur einmal im Jahr.

      Was ma brauch sind "Dunkelflautespeicher". Dafür könnte man schlicht einen Teil der 45TWh Strom aus Biogas die jedes Jahr produzieren werden als aufbereitetes "Erdgas" in unseren bereits bestehenden Gaspeichern speichern. Dann braucht man nur für den Anteil Leistung die die derzeitigen Gaskraftwerke nicht decken können neue GuD Gaskraftwerke bauen.

      • @Jasmin Reeh:

        "wen regelmäßig im Winter mehr erneuerbare Energie vorhanden ist als im Sommer?"



        Sorry, das ist leider nicht Realität.....

        Es gibt durchaus Konzepte für chemische Speicher, welche leicht zu warten sind, eine hohe Kapazität haben, daneben mutmaßlich deutlich billiger als Akkus, allerdings eher für langfristigeres Laden und Entladen geeignet. Leider ist davon nichts mehr zu hören....

        Das Konzept ist recht simpel. Man benötigt eine Redox-Zelle durch die eine flüssige und chem. reaktive Substanz via zweier Tanks "durchspülbar" ist. Je nach Bedarf wechselt man die Richtung. Da sind recht hohe Energiedichten möglich.

        Das erfordert allerding noch Entwicklungsarbeit. Und ohne schnellen Profit ist es halt nichts mit "Klimarettung".

    • @Wolfgang Amadeus:

      Alte Batteriespeicher taugen als Kurzzeitspeicher, von der Tag in die nächste Nacht oder etwas länger. Nicht als saisonale Speicher.

    • @Wolfgang Amadeus:

      Li-Autobatterien haben nicht nur eine geringe Kapazität, sondern werden auch zunehmend instabil. So "arbeiten" z.B. die Zellen während des Lade- und Entladevorgangs durch signifikante Volumenänderungen. Wird das Gehäuse durch z.B. Ermüdungserscheinungen o.ä. undicht, dann fackelt die ganze Konstruktion ab....

  • Diese Forderung nach Langzeitspeichern ist nicht neu. Das wurde schon lange auch von den ach so geschähten GRÜNEN gefordert. Merkel hat das ignoriert, CDSUAFDP ignorieren das heute noch - und sehen sich als Parteien der Zukunft. Welcher Zukunft?

    • @Perkele:

      Die DIW-Koryphäe Kemfert sagte doch, wir hätten Speicher „noch und nöcher“.

      • @Carl W:

        ....und warum nutzt man die nicht???

  • Danke für diesen Artikel.



    Probleme müssen benannt werden.



    Es geht aber auch nicht Alles auf einmal.



    Gut zu beobachten war das bei der Elektromobilität, erst hieß es , es gäbe zu wenig Ladeinfrastruktur, nun gibt es so wenig Nachfrage an Elektroautos, dass Werke geschlossen und Kapazitäten heruntergefahren werden. Die Ladeinfrastruktur ist kein Problem mehr.



    In den letzten Jahren wurde der Ausbau der regenerativen Energien erfolgreich vorangetrieben.



    Die Stromspeicherung hielt mit dieser Entwicklung nicht Schritt.



    Es wäre nun sinnvoll, an diesem Punkt weiter zu machen.



    Da kommt die Wahl ins Spiel: Rot und Grün verfolgen diese Pläne seit über 20 Jahren.



    Wer also will, dass das weiter geht, sollte seine Wahl treffen.



    Merz hat hingegen betont, zurück zum Verbrenner und zur Atomkraft zu wollen .



    Windkraft findet er hässlich. Da merkt man, der Mann hat ein Problembewusstsein wie Donald.

  • Wenn Gaskraftwerke wirklich nur 1000 h/a benötigt werden, dann kann man die auch mit Erdgas betreiben. Das sollte kaum ins Gewicht fallen und die Biogasflächen könnten anders genutzt werden.



    Betreiben müsste sie wohl der Staat, als kritische Infrastruktur, losgelöst von Gewinnmaximierung. So wie sich Hessen zb den Airport, hihi, Kassel leistet. Und der ist keine kritische Infrastruktur für die Versorgung der Bevölkerung.

    • @fly:

      Biogas, welches "Biogasflächen" benötigt sollte nicht als Biogas bezeichnet werden.

      • @0 Substanz:

        Doch, weil die Pflanzen während des Wachstums CO2 binden. Dieses CO2 wird bei der Vergärung zwar wieder freigesetzt, kann aber einfacher als aus der Luft aufgefangen und weiterverarbeitet werden. Sie glauben gar nicht was CO2 für ein wichtiger Rohstoff ist. Auch und gerade in der Bio-Industrie

      • @0 Substanz:

        Jau, schauen wir beim Biogasanbieter auch immer darauf, ob es mineralölbasiertes Maiszeugs ist oder echtes Biogas!

    • @fly:

      "losgelöst von Gewinnmaximierung" bedeutet nichts anderes als "ineffizient und damit sauteuer für die Steuerzahlenden"...

      • @Desdur Nahe:

        BS.

    • @fly:

      Für die 1000 h/a müssen die Biogaskraftwerke deutlich größere dimensioniert werden, weil sie dafür die gleiche Biogasmenge in viel kürzerer Zeit verbrennen müssen.



      (sonst würden sie schon längst so verbrennen, das würde schließlich mehr Geld bringen)

      Dort fossiles Gas zu verwenden wäre also nur greenwashing von Erdgas.

  • Ist doch kein Problem, für die Zukunft ist die flexible Nachfrage geplant, d.h. Industrie wird für ein paar Stunden heruntergefahren, die Arbeitnehmer nach Hause geschickt. Die privaten Haushalte werden ebenfalls alles was geht, inkl. Wärmepumpe, ausschalten - bei den sehr gut gedämmten Häusern kein Problem. Essen kann man auch aus Konservendosen - kalt natürlich. Wasserstoff wird verwendet für die wenigen Dinge, die 24 Stunden durchlaufen müssen (z.B. Krankenhaus, Rechenzentren,...) Wenn ich mich recht erinnere braucht D zur Zeit - ohne Sektorenkopplung 1600 GWh Strom pro Tag, etwas (zu) viel um komplett mal einen oder mehrere Tage auf Wasserstoff auszuweichen.

    Kann man alles nachlesen....bei der Bundesnetzagentur

  • Wer mehr wissen will:



    www.w-hs.de/servic...i-einem-weiter-so/



    „Wir werden im Dunkeln sitzen!“ – Scheitert die Energiewende bei einem „Weiter so“?



    Montag, 05. August 2024



    Ist die deutsche Energiewende in ihrer derzeitigen Ausrichtung zu Ende? Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Prof. Dr.-Ing. Markus J. Löffler vom Westfälischen Energieinstitut (WEI) der Westfälischen Hochschule. Darin beleuchtet er intensiv die Schwankungs-Problematik erneuerbarer Energiequellen und die damit verbundenen Herausforderungen für die Versorgungssicherheit. Das Fazit: Sollte kein Kurswechsel bei der Energiepolitik stattfinden, werden die vorhandenen und derzeit geplanten Kraftwerkskapazitäten schon in wenigen Jahren nicht mehr ausreichen.



    (...)

  • Selbst wenn es schon viele Speicher gäbe, würden sie wenig nützen, denn sie müssten schließlich auch mit EE-Strom gefüllt werden können.

    • @Knuty:

      Das ist das Ziel, bis dahin aber werden die Batteriespeicher (die in den letzten Jahren enorm zulegt haben) immer mehr von den Verbrauchspitzen von anderen Kraftwerktypen übernehmen.

      • @Thomas Koll:

        Ok dann bitte mal eine Zeitschiene ab wann es soweit ist.



        2025,2030,2024..?

    • @Knuty:

      ... was ja bei viel Sonne oder Wind geschehen würde.

      • @Wolfgang Amadeus:

        Es sind aber noch längst nicht ausreichend EE-Anlagen installiert, um Speicher effektiv nutzen zu können.

        • @Knuty:

          Genau. Und so lange kann man für die Residuallast auch Erdgaskraftwerke benutzen.

  • Tja, so isses. Und Habeck hat die benötigten 25 - 40 GW Gaskraftwerke noch nicht mal ansatzweise in er Planung. Ganz abgesehen von den Kosten für die Vorhaltung von Kapazitäten in diser Größenordnung. Wasserstoff zu speichern selbst wenn man ihn hätte ist übrigens auch nicht soo leicht, der diffundiert nämöich durch Dichtungen und Wände. Leitungen für Wasserstoff zu bauen voon dem man nícht weiss wo er herkommen soll und für den man keine Speicher hat ist übrigens ein Schildbürgerstreich, Habeck wird da seiner Rolle als Märchenerzähler also durchaus gerecht.



    Biogas zu speichern wäre eine Lösung, bei Erlösen > 80 cent pro kWh könnte man drüber nachdenken. Aber, das bedeutet jede Menge dezentrale Speicher. Das sind alles technisch-wirtschaftliche Probleme bei denen man (Teil-) Lösungen entwickeln könnte. Leider sehe ich im Minsterium für Wirtschaft und Klimawandel keinerlei technische oder wirtschaftliche Kompetenz, das würde also auch dann nichts werden wenn die Regierung weiter bestehen würde.

    • @Gerald Müller:

      Wir haben doch ein flächendeckendes Erdgasnetz. Da kann man überall Buomethan einspeisen und in den vorhandenen Speichern lagern.

  • Bei Dunkelflaute können die Wallboxen abgestellt werden.

    • @Stoffel:

      Schon alleine die Tatsache, dass dieser Gedanke laut ausgesprochen wird, gefährdet die Antriebswende weiter.

      Und selbst wenn Sie die Wallbox ausschalten, lädt der Hausbesitzer sein E-Auto halt über eine handelsübliche Steckdose. Das dauert dann halt ne Weile, wäre jedoch auch kein Beinbruch.

      • @DiMa:

        Wenn das E-Auto über eine handelsübliche Steckdose aufgeladen wird, gerät es aber zu einem größeren Umweltsünder als jedes Auto mit Verbrennungsmotor.

        Da die erneuerbaren stets zu 100% ausgelastet sind, müssen für jedes E-Auto (und für jede Wärmepumpe) ein paar Eimer Braunkohle mehr in den Ofen des Kohlekraftwerks geschüttet werden. Das gilt natürlich jederzeit, nicht nur bei Dunkelflaute - zu einer CO2-Einsparung kommt es nur bei Nutzung von selbsterzeugten Strom aus der PV-Anlage.

        • @Debaser:

          Ich beziehe 90 Prozent des Stroms aus der PV Anlage (nebst Stromspeicher). Den Rest bei Flaute aus dem Netz. Schaltet man mir die Wallbüchse ab, kommt es halt aus der Steckdose.

        • @Debaser:

          Eine Wallbox bezieht die Energie aus demselben Netz und denselben Quellen wie die handelsübliche Steckdose.

    • @Stoffel:

      Sehr geil, deswegen keine E-Karre

  • Wir werden klüger sein und einsparen, effizienter werden können, doch ganz ohne Energiequellen wird es nicht gehen.



    Dann nehmen wir doch erst mal die mit den niedrigsten Gestehungskosten, auch ökologisch, also Solar und Wind.



    Dazu brauchen wir flexible Puffer-Quellen (und nicht starre "Grundlast"-Dinos, was man seit der Jahrtausendwende wissen kann)



    Der Markt hierfür existierte 16 Jahre nicht, auch weil politische Rahmensetzung fehlte. Das kann und wird man ändern - die erste Ausschreibung unterbot bereits mit Erneuerbar & Batterie das Gaskraftwerk. Das wird jedes Jahr besser werden, doch man muss es eben auch wollen.

    • @Janix:

      Und an welche flexiblen Puffer-Quellen denken Sie da so?

      Batterien? Also chemisch gespeicherte Energie.

      Ich habe so etwas im Keller stehen zu meiner PV Anlage. War sehr teuer, steigert meine Autarkie deutlich, aber wirtschaftlich ist es nicht. Ich kann's mir halt leisten.

      Jetzt in der Dunkelflaute ist sie halt dennoch ständig leer, die Batterie. Nix Autarkie.

      Lebensdauer von so einer Batterie: Mit Glück 12- ganz optimistisch 15 Jahre.

      Für ein ganzes Land ist ein alle 15 Jahre zu erneuerndes System nicht sinnvoll.

      Wasserkraft mit einem Wirkungsgrad von 80 % im Pumpspeicher.

      H2 mit einem Wirkungsgrad von

      • @EIN MANN:

        Bei Pumpspeicher bin ich neugierig, ob Zechenschächte als umgedrehte Speicher dienen können, doch Seen haben wir innerhalb Deutschlands leider weitgehend schon ausgereizt. Charme haben sie als stabil und kaltstartfähig.



        H2 ist auch chemische Speicherung, da muss dem Entweichen mit einigem Aufwand entgegengewirkt werden (Ihr Beitrag war abgeschnitten)

        Batterien werden jedes Jahr deutlich besser, die Fraunhofers sind auch schon eine Weile daran, intensiv zu forschen. Danke für Ihre Vorreiterschaft, nebenbei. Autarkie ist dabei wirtschaftlich kaum machbar, Sie werden im Regelfall auch etwas Strom vom Netz brauchen, je nach Konfiguration. Dezentralität in kleineren Kreisen wäre hingegen eine Richtung, wo wir uns von den Megakraftwerken des 20. Jh. emanzipieren könnten.



        Solange es noch Autos gibt, hätten wir Batterien da, müssen die ohnehin 23h stehenden Dinger eben mittags am Kabel haben. Infrastruktur, Querschnitte der Kabel, da ist einiges anzupacken. Ich bin froh, dass in den letzten drei Jahren wenigstens mal begonnen und nicht gebremst wurde.

  • "Und Wasserstoff ist ohnehin eine Speicheroption – wenn es denn irgendwann gelingt, das Gas wirtschaftlich zu erzeugen."



    Na ja, wenn die Strompreise so hoch sind, dann ist es auch wirtschaftlich teuer erzeugten H2 zu verbrennen. Außerdem haben wir ja in Zukunft günstigen überschüssigen Strom vor allem im Sommer und die Langzeitspeicher für H2 auch.



    Wenn man natürlich H2 für unnütze Sachen wie heizen oder Verkehr verballert, dann hat man ein Problem.

    • @Surfbosi:

      "Wenn man natürlich H2 für unnütze Sachen wie heizen oder Verkehr verballert, dann hat man ein Problem."

      Nur für das Heizen oder für den Verkehr wird doch der Strom in den geschilderten Situationen (6. November gegen 18 Uhr) gebraucht werden.

      • @DiMa:

        Eher zum Kochen. Fürs Heizen kann man die Wärme speichern.

    • @Surfbosi:

      "Außerdem haben wir ja in Zukunft günstigen überschüssigen Strom vor allem im Sommer ..."

      Nur dann, wenn PV weiter ausgebaut wird und Windkraft gar nicht.

    • @Surfbosi:

      "unnütze Sachen wie heizen oder Verkehr"



      Das erklären Sie mal den Bürgern, was alles so "unnütz" ist...steigert die Akzeptanz der Energiewende ungemein...



      Bei Dunkelflaute und Strom aus H2 einfach mal alle Wärmepumpen und Ladesäulen vom Netz nehmen, das wird lustig...

      "Außerdem haben wir ja in Zukunft ... Langzeitspeicher für H2"



      Das stimmt. Nur leider ist nicht klar, ob "Zukunft" 1 Jahr, 10 Jahre oder 50 Jahre bedeutet...

    • @Surfbosi:

      Wenn Heizen unnütz ist, könnte man es doch einfach verbieten - das würde zur Lösung etlicher Probleme beitragen!

    • @Surfbosi:

      "Na ja, wenn die Strompreise so hoch sind, dann ist es auch wirtschaftlich teuer erzeugten H2 zu verbrennen. Außerdem haben wir ja in Zukunft günstigen überschüssigen Strom vor allem im Sommer und die Langzeitspeicher für H2 auch."

      Das übliche Märchen vom Wasserstoff. Das Hauptproblem bei der Wasserstoffproduktion ist der fehlende Skaleneffekt: Industrielle Produktion lohnt sich (fast) immer nur dann, wenn es eine Dauerproduktion gibt. Erst dann sinken die Kosten so stark, dass ein wirtschaftliches Produkt entsteht. Es lässt sich ja gerade gut im Autobau erleben, was passiert, wenn die Produktion nicht mehr durchgängig passiert.

      Das Gleiche beim Wasserstoff: Wenn der nur in den Tagen und Wochen mit Stromüberschuss produziert wird und der Elektrolyseur ansonsten stillsteht, kann Wasserstoff keinen ansatzweise konkurrenzfähigen Preis aufrufen (auch jetzt nicht). Es fehlt einfach der Skaleneffekt.

      Es reicht also nicht, nur den "günstigen überschüssigen Strom" des Sommers in H2 zu verwandeln, eine industrielle Anlage muss 24/7 laufen. Auch in der Dunkelflaute.

    • @Surfbosi:

      Ich würde heizen nicht als unnütz bezeichnen .

  • Die Frage ist ja immer was Mensch will. Wenn klar ist, dass keine fossilen Energien mehr verbrannt werden dürfen, da die Folgekosten der Erderwärmung gigantisch sein werden (Massensterben, Migration, Zusammenbruch von Wirtschaftsketten etc..), dann geht es nicht mehr um die Frage ob Wasserstoff wirtschaftlich hergestellt werden kann. Er wird einfach benötigt. Die Produktion von Militärprodukten ist auch nicht wirtschaftlich, sondern wird gemacht, weil benötigt. Ist halt ne Frage , wie sich eine Gesellschaft aufstellt und entscheidet

    • @ThomLa:

      Nur dass den meisten Menschen noch nicht im vollen Umfang bewusst ist, dass wir keine fossile Brennstoffe mehr nutzen sollten. Daher kommt der Zusammenbruch zuerst. Ob danach Wasserstoff noch von Relevanz sein wird ergibt sich danach. Ich vermute eher nicht, aber man kann ja immer hoffen.

  • Ich würde mich freuen, wenn bei solchen Artikeln bitte die Größenordnungen über den Text gleich bleiben. Einmal geht es um 100 Megawatt, dann um 16 Millionen Kilowattstunden. Dann doch lieber alles in Megawatt und Megawattstunden angeben. So fällt auch das vergleichen der Zahlen leichter, was den Text verständlicher macht.

    • @Andreas schrieb::

      Megawatt und Kilowattstunden können Sie eh nicht vergleichen. Das eine ist eine Einheit für Leistung, das andere für Energie.

  • "Praktisch die gesamte Nachfrage musste durch steuerbare Kraftwerke gedeckt werden."

    In der Regel wohl auf fossiler Basis; oder eben importiert werden ...