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Trumps AmtseinführungDer Geruch von Machtergreifung

Bernd Pickert
Kommentar von Bernd Pickert

Während die anwesenden Demokraten die friedliche Übergabe der Macht feiern, verkündet Trump in seiner Antrittsrede eine radikale Agenda des Umsturzes.

Washington, 20. Januar: der frühere US-Präsident Barack Obama bei der Amtseinführung von Donald Trump Foto: Kenny Holsten/NYT/ap

D onald Trump ist wieder Präsident der Vereinigten Staaten. Zum zweiten Mal hat er am Montag eine Antrittsrede gehalten, und sie überraschte anders als die erste. Damals, 2017, waren viele noch erstaunt, dass Trump auch nach dem Ablegen des Amtseides gar nicht den Versuch unternahm, ein bisschen staatsmännisch zu wirken. Es war damals das erste Anzeichen, dass diese Präsidentschaft etwas Besonderes werden und die Leitplanken der US-amerikanischen Demokratie einem Härtetest unterziehen würde.

Damit, dass Trump ein normaler, die Regeln der Demokratie achtender Präsident würde, rechnet inzwischen niemand mehr. Dass Trump allerdings tatsächlich – Stichwort Panamakanal – ausrufen würde, die USA würden in seiner Amtszeit ihr Territorium vergrößern, war denn doch erstaunlich, auch wenn es in den Ad-hoc-Kommentaren der US-Medien nicht die gebotene Aufmerksamkeit erhielt.

Die konkreten Ankündigungen, die Trump machte, waren schon seit Tagen durchgestochen worden: Nationaler Notstand an der Südgrenze, Massenabschiebungen, Ende von Klimaschutz, wahnwitzige Ausweitung der Erdölförderung, „anti-woker“ Kulturkampf von oben, Herstellung von Loyalität in der Verwaltung. Eine radikale Agenda ersten Ranges. Aber nach acht Jahren Trumpismus ist die Normalisierung des extremistischen Wahnsinns offenbar abgeschlossen. Es regt sich niemand mehr auf.

Einigkeit per Gleichschaltung

Wie damals unternahm Trump gar nicht erst den Versuch, Floskeln unterzubringen wie, dass er „der Präsident aller Amerikaner“ sein wolle. Im Gegenteil, seine Rede war eine klare Breitseite an alle, die ihn nicht gewählt haben und politisch woanders stehen. Trotzdem sieht sich Trump als „unifier“, als einer, der Menschen zusammenbringt. Wie er das allerdings meint, sagte er an einer Stelle: Immer mehr Teile der Gesellschaft schlössen sich ihm an und konvertierten zur MAGA-Bewegung – das ist Einigkeit per Gleichschaltung.

Der 20. Januar 2025 werde der Tag der Befreiung für die US-Amerikaner sein und die folgenreichste Machtübergabe der US-amerikanischen Geschichte, sagte Trump. Vor acht Jahren wäre das leere Trump-Bombastik gewesen. Heute, angesichts der geballten Milliardärspower, die sich im Kapitol unter einer radikalen Agenda zusammenfand, um ihren Führer zu bejubeln, klingt es nach Machtergreifung. Erst recht verbunden mit dem Kommentar, sowohl die Justiz als auch der Attentäter von Pennsylvania hätten ihm nach Freiheit und Leben getrachtet. Es sei nur der Fügung Gottes zu verdanken, dass er am Leben sei, um Amerika wieder großartig zu machen.

Daneben sitzen alle noch lebenden ehemaligen Präsidenten, allesamt überzeugte Trump-Gegner. Sie feiern mit ihrer Anwesenheit die großartige Tradition der zivilen Machtübergabe von einer Regierung zur anderen und sich selbst als überzeugte Demokraten. Das ist ja irgendwie richtig. Aber es fühlt sich unglaublich falsch an.

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Bernd Pickert
Auslandsredakteur
Jahrgang 1965, seit 1994 in der taz-Auslandsredaktion. Spezialgebiete USA, Lateinamerika, Menschenrechte. 2000 bis 2012 Mitglied im Vorstand der taz-Genossenschaft, seit Juli 2023 im Moderationsteam des taz-Podcasts Bundestalk. Bluesky: @berndpickert.bsky.social In seiner Freizeit aktiv bei www.geschichte-hat-zukunft.org
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61 Kommentare

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  • Na Mahlzeit

    Ligger - “Der Geruch von Machtergreifung.“

    Shure - El Murks - Elon Musk makes 'Nazi-style salute' at Donald Trump's inauguration parade



    www.youtube.com/watch?v=e2bbb-6Clhs



    &



    Wer die “Besoffenheit“ in Gesichtern Haltungen Hinkels sowie der Massen aus & im



    3. Reich noch/wiedermal auf dem Schirm hat!



    Dieser Sound - ist in der Tat mehr als vertraut!



    Hörnmer doch mal rein - wa! Newahr



    Frauman achte auf die Details.



    Adolf Hitler: Speech at Krupp Factory in Germany (1935) | British Pathé



    www.youtube.com/watch?v=FJ3N_2r6R-o



    & aus der Reichsparteitagsstadt - Markus 👂🦻



    Hitler Speeches - 6th Party Congress at Nuremberg 1934 - Stock Footage



    www.youtube.com/watch?v=C0_m4cGiZJs



    & das Vorbild von La Tuffas Italienischer fidanzata Giorgia Meloni



    Dichiarazione di guerra 10 giugno 1940 (HD) Mussolini



    www.youtube.com/watch?v=UmnxcjRk37Q



    Normal •

    kurz - Völker hört die Signale -

  • Der Hut von Melanie erinnert mich ans englische Königshaus. War. Das so ( von ihm) gewollt? Ich befürchte es.

  • "Daneben sitzen alle noch lebenden ehemaligen Präsidenten, allesamt überzeugte Trump-Gegner. Sie feiern mit ihrer Anwesenheit die großartige Tradition der zivilen Machtübergabe von einer Regierung zur anderen und sich selbst als überzeugte Demokraten. Das ist ja irgendwie richtig."

    Nein, das ist nicht richtig. Die Einzige, die Rückgrat gezeigt hat, war Michelle Obama, indem sie entschied, der Amtseinführung nicht beizuwohnen. Wer glaubt, dass man Leuten wie Trump mit Fairness begegnen sollte, hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden. Eine Abwesenheit aller ehemaliger noch lebenden Präsidenten - *das* wäre ein Zeichen gewesen.

    • @Klabauta:

      *Die Einzige, die Rückgrat gezeigt hat, war Michelle Obama, indem sie entschied, der Amtseinführung nicht beizuwohnen.*

      Wenn man sich das obige Bild mit Barack Obama anschaut, dann sieht es so aus, als ob Obama denkt: "Hätte ich mal lieber auf meine Frau gehört und wäre dieser Idiotie auch ferngeblieben".

    • @Klabauta:

      Wegbleiben wäre nur eine kurze Notiz gewesen. Mir wäre es (noch) lieber gewesen, sie wären zwar zur Zeremonie erschienen - aber während der Rede aufgrund ihres Inhalts aufgestanden und gegangen.



      Das wäre keine kurze Notiz geblieben.

    • @Klabauta:

      da haben Sie vollkommen Recht.

  • Für meinen Geschmack gibt es in den Kommentaren hier und im Artikel selbst etwas zu wenig Vertrauen in die älteste Demokratie der Welt. Bisher hat sie alle 46 Präsidentschaften überstanden, eine davon unter Trump. Ja, der Präsident hat relativ viel Macht, ja, noch mehr wenn es im Kongress eine Mehrheit seiner Partei gibt und ja, von Trump sind viele fragwürdige bis surreal wirkende Entscheidungen zu erwarten. Doch der Föderalismus in den USA ist enorm stark und auch in den Red States sind nicht alle mit Trump einverstanden. Außerdem gibt es in zwei Jahren die Midterms, dann könnte es mit der Kongressmehrheit schon Essig sein.



    Und glaubt wirklich jemand, dass es unter irgendeinem vorgeschobenen Notfall/Katastrophenfall/Terroranschlag zur tatsächlichen Entmachtung des Parlaments kommen wird? Gerade in den USA kann das nicht ohne Bürgerkrieg ablaufen. Die Army/Airforce/Navy mag dem PotUS unterstellt sein, doch es gibt ca. 1.000.000 Polizeibeamte, die ihrem State/District/County unterstellt sind, dazu 400.000 Kräfte der Nationalgarde, die auch nach Staaten organisiert sind. Obendrein sind weite Teile der Bevölkerung bewaffnet. Trump/Vance sind vielleicht autoritär, aber nicht irre.

    • @mm83:

      Was muss denn passieren, damit Sie das Vertrauen in die "älteste Demokratie" wenigstens teilweise verlieren ?



      Wenn der reichste Mann der Welt und mächtigste Unterstützer von Trump auf offener Bühne und unter BEGEISTERUNG des Publikums den Hitlergruß macht - reicht das immer noch nicht ?

    • @mm83:

      Bewaffnet sind vor allem MAGA-Leute. Aber der SupremeCourt hat auch bis jetzt mehrfach Trumps Forderungen abgewehrt. Sie sind konservativ, doch nicht willfährig. Ich schätze, dass viele ihn eben umschleimen, was man ihn nur so manipulieren kann. Auch Musk muss den Wegfall der E-Autoförderung schlucken, Deutsche Verbrenner profitieren.

    • @mm83:

      "Außerdem gibt es in zwei Jahren die Midterms, dann könnte es mit der Kongressmehrheit schon Essig sein"

      2 Jahre sind mehr als ausreichend Zeit für Trump.



      Ein anderer "Führer" benötigte für die Umgestaltung eines demokratischen Systems in eine Diktatur nicht mal 2 Monate. Vom 30.1.33 bis zum 24.3.33, als das Ermächtigungsgesetz verabschiedet wurde.

      • @Kaboom:

        Abgesehen davon, dass Trump vieles ist, aber sicher nicht Hitler:



        Es würde einen Bürgerkrieg geben. Der ist schlecht fürs Geschäft. Deswegen wird Trump so etwas nicht riskieren. Er ist Opportunist, kein Fanatiker.

        • @mm83:

          Ja, noch im Novemer 1932 dachte das politische Establishment "der meint das nicht so".



          Trump braucht keinen Bürgerkrieg mehr. Er ist schon an der Macht. Den Bürgerkrieg hätte es geben können, wenn Biden gewonnen hätte. Denn die gewaltbereiten Waffennarren sind auf Trumps Seite. Die demokratische Seite mach auch ein paar Waffenfans haben - aber einen Bürgerkrieg gegen Regierung plus bewaffnete Milizen in der eigenen Nachbarschaft - sowas geht in den modernen USA nicht mehr - denn praktisch alle sind ja jederzeit über die Handydaten lokalisierbar. Und eine Organisation der Opposition braucht ganz banal technische Kommunikation. Früher traf man sich dafür in Hinterzimmern. Wer das heute über facebook, whatsapp, instagram, X, versucht, wird ganz neu lernen, was Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wirklich bedeutet, wenn es mal drauf ankommt.

  • Sämtliche GAFA CEOs hinter ihm vereint, das hat schon den Geschmack der Gleichschaltung. Und alle jubeln ihm zu!

    Sein ehemaliger Berater John R. Bolton, der die Ehre hat, namentlich in einem der ersten Dekrete genannt (und verdammt) zu werden, hat erklärt, wie man etwas bei Trump bekommen kann : Willst Du Trump von etwas überzeugen, vergiss die Sachargumente, vergiss selbst die Sachargumente, warum es für die USA gut wäre. Stattdessen überzeuge ihn, daß es gut für ihn selbst, sein Ego, seinen Reichtum ist.

    Das wissen jetzt auch alle. Und wenden es an.

    Niemand wird ihm in den nächsten vier Jahren etwas anderes sagen, als er hören will. Niemand wird mehr Schmeicheleien hören, als er. Ein noch vollständigerer Realitätsverlust als in der Vergangenheit ist programmiert.

    Das weiße Haus eine einzige Scheinrealität für einen narzistischen, senilen, Mafiaboss, um ihn herum, eine Gruppe Zauberlerlinge, die versuchen, ein Stückchen seiner Macht abzubekommen, in ständiger Angst, in Ungnade zu fallen.

    • @Deutschfranzose:

      Daran ist viel Wahres. Aber dann wird die entscheidende Frage folgende werden: Führen sie seine Befehle aus? Oder schmieren sie ihm Honig um den Bart und sabotieren wenigstens aus besserer Einsicht den größten Schwachsinn und das offensichtlich Gefährliche ?



      Und bei dieser Personalauswahl bin ich da nicht optimistisch. Da werden einige sich darauf beschränken auf Trumps Bugwelle in den Reichtum zu surfen. Andere nehmen ohne eigene Gedanken einfach das an, was von Trump kommt. Wieder andere sonnen ihr eigenes Ego in der verliehenen Macht.



      Die bekannten "Erwachsenen im Raum" sehe ich da nicht mehr.

  • Dass führende Demokraten an der Inthronisierung des Diktators teilnehmen, empfinde ich als unglaublich. Für mich ist das charakterlos.

    • @Ray No:

      Das glaube ich nicht. Sie sind eher dazu da, das Umfeld von Trump daran zu erinnern, dass es da demokratische Institutionen gibt. Es ist ein Versuch, das schlimmste zu vermeiden. Ob er Früchte trägt, sei dahingestellt, es nicht zu versuchen, hieße, genauso zu handeln wie Trump vor vier Jahren.

      • @Deutschfranzose:

        Hillary hat gelacht, als sie von der Umbenneng des Golfs von Mexiko hörte und Biden hat sich am Ende bekreuzigt. Der Irrsinn siegt, wenn er nur gut verkauft wird. Werteorientierter Westen, Menschenwürde , adieu! Putin hat jetzt Argumente: Trump interessiert Selbstbestimmung der Völker auch nicht, genauso wenig wie die bei uns, die vorschlagen, dass Putin u Trump über die Ukraine einen Deal machen. Auch Merz interessiert EU-Recht nicht, GG will er ändern. Ein Verfassungsfeind . Und dann die Ampel vor dem BVerGericht wegen der Schuldenbremse verklagen.

  • Ja, das ist das was man "Rollback" nennt! Und das ist nun psychologisch weltweit vorbereitet. Ob der Ökonomie sowas nutzt, das werden wir sehen. Die Frage ist: wieviel muss kaputt gehen bis man dann endlich zu einem weltweiten Projekt kommt?

  • War das nur mein Eindruck oder kam in der Veranstaltung dieses seltsame "Gott"-Konstrukt öfter vor als bei der Einsetzung eines neuen Papstes? Man möchte irgend wie Army of Lovers zitieren: "I believe in God. And I believe that God believes in Jean-Pierre! thats me! thats ME! THAT'S MEEEEEE!" - nur leider scheinen die das hier ganz unironisch zu meinen???

  • Ein schrecklicher, eine peinlicher Tag ! Wie kleingeistig und beschränkt, wie bigott und rückstandig ist doch dieses Amerika ! Und demokratisch (?) .... ist es wohl ab jetzt auch nicht mehr.



    Nur in einem hat Trump recht: Die Europäer müssen endlich aufhören, auf der faulen Haut zu liegen und andere die Kastanien für sie aus dem Feuer holen lassen.

    • @NormalNull:

      Aber mit Typen wie Scholz, Merz, Lindner, Weidel und Zarenknecht wird das Kastaniensammeln kaum klappen.

  • Ich finde es zur Zeit ziemlich erstaunlich, dass alle Medien meinen, sie müssen im Detail darüber berichten was Trump sagt.

    Seit der ersten Amtszeit ist klar: Was der Mann sagt und was er tut hat nur am Rande etwas miteinander zu tun. Oder anders gesagt: Dieser Mann lügt wie gedruckt.

    Ich will damit nicht sagen, Trump sei ungefährlich; im Gegenteil.



    Nur ausführlich darüber zu berichten was dieser Mann in ein Mikrofon absondert ist ziemlich kontraproduktiv: Es hilft nur einem, nämlich Trump selbst.



    Selbst Medien wie die TAZ merken anscheinend nicht, dass sie sich zum Gehilfen machen und betätigen sich munter weiter als Sprachrohr; wie alle anderen eben auch.

    • @lundril:

      Stimmt. Eigentlich wäre eine kurze, wöchentliche Zusammenfassung völlig ausreichend.

      Als Titel würde sich "Nonstop Nonsens" anbieten.

    • @lundril:

      Jetzt wird 4 Jahre lang jeder Tweet von Trump kommentiert, jeder eingesetzter Bezirksrichter, jedes Dekret. Auch Biden hat Trump-Leute entlassen, ein übliches Verfahren, Dekrete erlassen und Richter ernannt. Wurde nicht berichtet. Die Folgen von Trumps Finanzpolitik nicht validiert, nicht bewertet. CDUFDP wollen doch dasselbe.

  • Das Unglück bricht herein.



    Allein die Begnadigung von 1500 Erstürmern des Kapitols ist ein klares Signal gegen die Unabhängigkeit der Justiz.



    Die Einschränkung des Geburtsrechts ist ebenfalls ein deutliches Zeichen und der Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen ein Weiteres, dass der irrlichternden Politik Trumps vorrangeht.



    Dass Jens Spahn das Alles offenbar "halb so wild " findet und für eine Zusammenarbeit mit Trump wirbt, ist reiner Opportunismus.



    In den USA wird gerade die Demokratie demontiert und Alles was der CDU dazu einfällt, ist ein Kniefall vor Trump.



    DAS sollte bei unserer Wahl schon Beachtung finden: entweder wir machen uns zum Spielball von Trumps gefährlichen Ideen, oder wir bleiben demokratisch.



    Herr Span hat bereits sein Fähnchen nach dem Wind gedreht.



    Wer das nicht möchte, sollte sein Kreuzchen woanders machen, bei einer Partei, der unsere demokratischen Werte wichtiger sind, als die bloße Aussicht auf wirtschaftliche Vorteile mittels Stiefellecken.



    Natürlich kann Musks unbeholfene Geste auch kein versuchter Hitlergruß gewesen sein.



    Doch die neue Regierung in Washington ist offen rechtsextrem und strebt die Abschaffung der Demokratie an.

    • @Philippo1000:

      "Allein die Begnadigung von 1500 Erstürmern des Kapitols ist ein klares Signal gegen die Unabhängigkeit der Justiz. "

      Richtig. Diese Stellung des Präsidenten über der Justiz ist aber im US-System verankert, auch Biden und viele andere haben davon Gebrauch gemacht. Die Frage muss eher lauten, warum ist sowas überhaupt vorgesehen in einem Rechtsstaat.

    • @Philippo1000:

      Volle Zustimmung! Herr Span macht sich ja Hoffnung auf ein Ministeramt und schleimt sich schon mal bei der Weltmacht ein. Aber mit dieser Haltung ist er nicht der Einzige in der CD/SU (und seit Neuestem auch in der FDP). Da gibt es eine Menge potentielle - wie nannte man das in der Weimarer Republik - Steigbügelhalter ...

  • Historisch immer ein ähnliches Modell der Erklärung, hier in Europa übrigens ganz und gar nicht unbekannt:



    So legitimierte auch der Absolutismus.



    "Es sei nur der Fügung Gottes zu verdanken, dass er am Leben sei, um Amerika wieder großartig zu machen."



    Im Rückblick auf 1981



    Patti Davis, Reagans Tochter:



    "Mein Vater glaubte, dass Gott ihn aus einem ganz bestimmten Grund verschont hat, nämlich um den Kalten Krieg mit der Sowjetunion zu beenden und zu versuchen, eine Art Abkommen über Atomwaffen zu erreichen. Es ist möglich, dass das, was er und Michail Gorbatschow erreicht haben, nicht geschehen wäre, wenn er nicht angeschossen worden wäre.



    “God spared him for a reason”



    Das heißt also, dass Gott den Fall des Kommunismus bewirkt hat, indem er John Hinckley auf Ronald Reagan schießen, ihn aber nicht töten ließ. Eine mehr als bizarre Sichtweise."



    Quelle zackzack.at

  • Nicht zu vergessen, dass einer der führenden MAGA-Faschisten Elon Musk öffentlich bei der Siegesfeier den Hitler-Gruß gezeigt hat.

    Quelle: youtu.be/e2bbb-6Cl...i=0vznZgV2-iud_N9L

  • "Es war einmal ein Volk, das glaubte an den Weihnachtsmann" (Blechtrommel) - später konnte es kaum glauben, dass Günter Grass in der Waffen-SS mitgelaufen war.

  • Es ist vielleicht erwähnenswert, das Elon Musk bei der Amtseinführung einen Hitlergruß gezeigt hat. Das könnte das Gefühl von Machtergreifung verschlimmern.

  • Gemässigtes Klima, gemässigte Politik, gemässigter Kapitalismus.



    All das scheint vorbei zu sein.



    Das Irre kriecht aus allen Löchern.



    Und die Welt geht den Bach runter.



    Der Wahnsinn ist das neue Normal.

  • Ein beklemmender Kommentar zu einer beklemmenden politischen Entwicklung in den USA, die auch Deutschland betrifft.



    Denn die Atmosphäre einer "Machtergreifung" lag auch im schönen Hamburger Rathaus in der Luft, als hunderte Bürger ergriffen der Demagogie von Weidel lauschten.



    Wie im Kapitol in Washington waren Gemälde an den Wänden, feine Atmosphäre aufgrund zart daherkommenden Klavierspiel.



    Die Hamburger Morgenpost fragt in dem Zusammenhang zurecht: Wer hat Angst? Eine Frage, die sich sicher auch die versammelten Demokraten der demokratischen Partei im Kapitol in Washington stellten , als die der Rede Trumps lauschten.

    Weidel im Hamburger Rathaus

    www.youtube.com/watch?v=qLtkcA52raI

  • Ist es so schwierig, dieses Trumpeltier einfach nicht zu beachten? Der narzistische Wahn benötigt doch "Gegenspieler" und so lange das Präsidentending Aufmerksamkeit bekommt, fühlt es sich bestärkt.



    "Make my Penis great again" ist doch der Traum vieler alter Männer, nix Besonderes in dieser Hinsicht.

  • Habe mir gerade seine Rede angehört. Wer jetzt noch über Trump lacht, der hat nicht verstanden was die Stunde geschlagen hat. Sieht aus, als würde Europa erwachsen werden müssen.

    • @Nachtsonne:

      Seine verbale Giftemission war noch wesentlich schlimmer als erwartet.

  • Falsch ist noch sehr euphemistisch. Es klingt eindeutig nach faschistischer Machtübernahme und Machtmissbrauch.

    Ich hab das Gefühl, einen Hitler-Moment zu erleben.

    • @Mitch Miller:

      Was für eine entsetzliche Verharmlosung des Hitlerfaschismus! Hier ist ein Präsident, den wir nicht mögen müssen, auf demokratischem Wege ins Amt gewählt worden. Er wird eine Politik verfolgen, die viele von uns ablehnen.

      Das hat mit dem Terror, der hier von 33 bis 45 geherrscht hat, nicht im geringsten etwas zu tun. Trump wird keine Juden vernichten, keine KZs errichten, die Schwarzen nicht entrechten und keine Rassenideologie einführen. Mit diesem Regime kann man vielleicht Stalin, Pol Pot oder Mao vergleichen, aber, bei aller Antipathie, nicht Trump.

      • @Debaser:

        Genau. Hitlers faschistischer Staat darf nicht verharmlos werden. Man kann Trump nicht mal mit Putin vergleichen, höchstens mit Urban .

      • @Debaser:

        Du hast recht. Wir erleben gerade nicht den 30.Januar 1933, wohl aber das Jahr 1930. Da begann (in Deutschland) die schrittweise Entdemokratisierung. Und 1933 war die Demokratie dann schon so entkernt und unattraktiv, dass der Weg in die Diktatur beschritten werden konnte.

      • @Debaser:

        Bei aller Antipathie, die ich Trump ebenfalls entgegenbringe, kann ich Ihnen hier bloß zustimmen. Wir werden sehen, was daraus entstehen wird, aber die Begriffe Faschismus und Nazi werden eindeutig zu häufig und leichtfertig benutzt. und dadurch verlieren sie bloß ihr gewicht, was letztendlich den radikalen kräften in die Karten spielt.

  • Danke für diesen Artikel!



    Es kommt die Zeit, in der Europa, wieder die Wiege der Demokratie wird.



    Einem Trend zur Oligarchie muss entgegen getreten werden. Wir müssen zeigen, dass Demokratie besser für Alle ist.



    Das bedeutet dem Rassismus, den reaktionären Kräften, Etwas entgegen zu setzen.



    Das funktioniert aber nicht, indem man/frau diese demokratischen Kräfte spaltet.



    Merz vertritt "afd" Positionen.



    Da kann man doch nicht zustimmen!



    In Flüchtlingsfragen vertritt er Positionen, die nicht mit deutschem, nicht mit EU und nicht mit Menschenrecht zu vereinbaren sind.



    Hinzu kommt, dass ein Ende der Migration nach Deutschland auch ein Ende Deutschlands als Wirtschaftsstandort bedeutet. Wir müssen Trumps Fehler nicht nachahmen.



    Wir müssen zeigen, dass eine sozial ökologische Zukunft möglich ist. Das geht nicht mit Merz, liebe Grüne!



    Es wird Aufgabe der JournalistInnen sein, Trump nicht zuviel Raum zu geben, sondern die wichtigen Fragen nach vorne zu stellen.



    Wer Putins Vorgehen in der Ukraine verurteilt, kann Trumps Ideen für Grönland und Panama nicht gutheißen.



    Wir müssen Europa stärken und den antidemokratischen Bewegungen Contra geben. Das geht gerade gut, denn es wird gewählt.

    • @Philippo1000:

      "Es wird Aufgabe der JournalistInnen sein, Trump nicht zuviel Raum zu geben, sondern die wichtigen Fragen nach vorne zu stellen."



      Genau. Es ist Wahlkampf, Und wir haben nur 4 Wochen Zeit. Zeit, dass sich Medien vermehrt um unsere Probleme kümmern. Und herausarbeiten, wer was will.

  • Hallo,



    Trump hat heute Abend zwei Antrittsreden gehalten. Die erste im Rahmen der Vereidigung. Die war schon furchterregend, hatte aber begrenzt viel für die Faktenprüfung aufzuweisen.



    Später hat Trump eine Rede vor dem Haus gehalten. An die Fans. Und diese Rede war die Wahrheit. Ich habe die Rede zufällig bei irgendeinem Nachrichtensender gesehen. Nicht in den Öffentl. Rechtlichen, nicht bei den üblichen sonstigen Sendern. Auch fand ich keine Kommentare, die sich auf diese viel angsteinflößendere Rede in Wort oder Bild. Vielleicht findet die TAZ ja die Aufzeichnung der Rede, wahrscheinlich vor dem Capitol. Mein Eindruck: Die Rede bei der Inthronisierung war für Gott und die Welt. Die zweite Rede war für die Jünger ... und sie war das eigentliche Versprechen mit all den Lügen, die ihn so weit gebracht haben. Und mit ganz neuen. Guckt Euch das doch mal an ....



    Schöne Grüße

  • Das einzige, was einem an so einem Tag ein bisschen Hoffnung gibt, ist die Tatsache, dass Trump inzwischen schon ganz schön betagt ist, auch wenn er gerade nochmal einen Energie-Boost bekommen hat. Auch er muss sich irgendwann der Natur beugen, und das kann in dem Alter schnell gehen.

    • @fhirsch:

      Trump hat eigene Nachkommen, Vance ist nicht betagt, Musk hat noch viele Jahre vor sich....



      Ihre Hoffnung wird sich auch bei Putin nicht erfüllen.

      • @Erfahrungssammler:

        Ja, aber Trump ist halt inzwischen der Messias; alle anderen laufen nur in seinem Windschatten.

        Geregelte Nachfolge ist bei Autokratien sehr häufig ein Problem, weil die Leute nur Führerkult und Egoismus beherrschen.

        • @fhirsch:

          Nicht persönlich gemeint - ich sehe das ein wenig anders.



          Trump hat es geschafft, Absurdität "salonfähig" zu machen. Jetzt wird ein Gewöhnungseffekt eintreten, seine schlimmsten Mitläufer stellen fest, dass funktioniert, was sie selbst nicht für möglich gehalten hätten.



          Jetzt haben Musk, Zuckerberg, Bezos und Genossen freiere Hand als jemals zuvor. Und sollte Trump aus irgendeinem Grund die Absurdität nicht mehr anführen können - Vance wird es noch "besser" machen.

        • @fhirsch:

          Nordkorea?

  • Ein lupenreiner Faschist tritt an. Die Welt wird in den nächsten vier Jahren schlechter werden. Auch für uns in Europa.

    • @Agarack:

      Und hört das Schlechterwerden dann nach vier Jahren auf? Und falls ja - wie viele Jahre braucht die Welt, dann wieder besser zu werden?

  • Das weitere Drehbuch:



    Mitte 2026 "ereignet" sich ein schwerer Anschlag in den USA.



    Trump ruft das Kriegsrecht aus. Wahlen werden "bis zur Behebung der nationalen Krise" ausgesetzt .



    Trump verstirbt "überraschend" .



    Vance übernimmt und verlängert das Kriegsrecht auf "unbestimmte Zeit ", entmachtet das Parlament und regiert fürderhin mit Hilfe eines" Rates der Fähigen " aus Musk und anderen Milliardären. Ein Aufstand von Schwarzen und Hispanics an der mexikanischen Grenze wird blutig niedergeschlagen und zum Anlass genommen, Teile von Mexico und Kanada zu annektieren...



    Die Demokratie in den USA geht den Weg des römischen Reiches von der Republik zum Imperium ins Nichts.

  • Das Trump sich auf Gottes Fügung beruft darf man nicht überbewerten.



    Gott und die US Präsidenten stehen in ständigem Kontakt - Biden hat sich darauf berufen an seiner Kandidatur festzuhalten bis Gott ihm etwas anderes sagt...



    Obama hat regelmäßig religiöse Stunden im Weißen Haus abgehalten und diverse geistliche Vordenker aus dem breiten Spektrum der amerikanischen Freikirchen eingeladen...



    Für Europäer mag das befremdlich klingen, hier kriegen manche ja schon Schnappatmung wenn ein Kruzifix leblos an der Wand hängt - in den USA sitzt Gott aber immer direkt mit im Oval Office 🤷‍♂️

    • @Farang:

      Manche sagen ja, Gott sei tot



      Aber er ist wohl eher beim Wort zum Sonntag eingeschlafen und wurde jetzt von Trump aufgeweckt, Putin war wohl noch zu leise.



      Die Darstellung Gottes durch Benoit Poelvoorde in "Das brandneue Testament" ist vielleicht doch nicht so weit hergeholt, der würde Trump zum Papst erklären.

  • "Aber es fühlt sich unglaublich falsch an." und es wird sich auch als falsch erweisen...

    • @nutzer:

      Ich vermute auch, dass viele Demokraten und Wähler die Gefahr extrem unterschätzen. Mein Bauchgefühl aus den letzten 8 Jahren und den Aussagen von Trump sagt mir, dass er bzw. seine Einflüsterer sich weiter radikalisieren werden, wenn sie auf keinen Widerstand stoßen. Die haben inzwischen ein Handbuch, wie man die Demokratie auf demokratische Weise aushebeln kann...und sie werden es anwenden. Deutschland hat da zumindest noch ein paar höhere Hürden, aber die USA basieren in Vielem noch auf "das wird niemand machen, das gehört sich nicht". Die haben aus unserer Geschichte nicht genug gelernt.

      Ich glaube nicht, dass es in vier Jahren in den USA noch freie Wahlen geben wird. Die Gleichschaltung hat begonnen, bald kommt zum Zuckerberg....äh...brot die Peitsche raus. Wehe du wählst falsch...! Das ist den Wahlen 1932 leider sehr ähnlich. Und nächstes Jahr dann die Kapitolbrandverordnung...

  • Er schafft es tatsächlich faschistischer zu reden als Putin, der das immer schön hinter bösartigem Zynismus versteckt. Solche KGB-Schläue fehlt Trump zum Glück, hoffen wir, dass die US-Amerikaner bald merken was für ein Fehler es war ihn wieder zu wählen. Faschismus hat noch keinem aus der Armut geholfen, eher als Märtyrer fürs Vaterland an die Front befördert.

    • @TV:

      @ TV



      " solche KGB Schläue fehlt ihm."



      Kurz und knackig auf den Punkt gebracht was Trump und Putin unterscheidet.



      Ja, die Amis werden merken, dass es ihnen NICHT besser geht -



      aber Trump, der skrupellose Demagoge, Lügner, Brüllaffe wird die Schuld mit grossem Hassgerede anderen in die Schuhe schieben und damit die Wut der sich betrogen fühlenden Leute - mit verheerenden Folgen für Minderheiten umlenken.



      Auch das hat in DL stattgefunden...

      Ich befürchte das Schlimmste.



      Es sei denn, alle mit Menschenverstand und Respekt ausgestatteten Leute - egal ob Demokrat oder Republikaner finden zusammen und finden Formen des Widerstands und verlassen ihre Komfortzonen und gehen mutig und vereint und anständig auf die Strassen.



      ( siehe DDR 1989, wo die Regierung vom VOLK, quer durch alle Berufs- und Altersgruppen , zum Rücktritt gezwungen wurde )

      Statt wie Obama & Co dem Irrsinn beizuwohnen und ihn damit zu legitimieren ! Sie legitimieren Trump - nicht die Demokratie.



      Pseudodemokraten verbiegen sich hier aus eigener Eitelkeit und Machtnostalgie whatever.



      Michelle Obama verkörpert weiterhin Integrität und Glaubhaftigkeit.



      So geht Anstand verknüpft mit Verstand.

    • @TV:

      Das ist so leider nicht ganz korrekt. Loyale Mitläufer und überzeugte Karrieristen können in autokratischen, korrupten Systemen Karrieren machen, die andernfalls unmöglich wären. Beispiel Heydrich et al bei der SS, oder Idi Amin in Uganda. Linientreue und Skrupellosigkeit helfen da ungemein. Und bei den ersten zu sein, die sich anbiedern, siehe Marky Musk and the funky bunch. Erstmal hilft das weiter. Ist halt ein Gamble, aber anscheinend sind jede Menge Leute bereit, das Risiko einzugehen. Im totalen Eigeninteresse, versteht sich.

  • Die Idee eines "Westens" dürfte nun obsolet sein. Damit ist auch der Maßstab hinfällig, an dem man diesen "Westen" messen, seine eigenen Verbrechen, die Verbrechen der Vladimir Putins be-/anklagen konnte. Wenngleich die Durchsetzung internationalen Rechts immer schon gleichermaßen an den USA und Russland gescheitert ist und ein Format wie die "humanitäre Intervention" in vielen Fällen unglaubwürdig war. Internationales Recht und seine Strafverfolgungsbehörden konnten sich nicht zu einer mit Exekutivkräften ausgestatteten Instanz entwickeln, die Völkerrecht und Menschenrecht von den Wirtschaftsinteressen einzelner, großer Nationen ablösen konnte. Der BRD ist es nie gelungen, die Befreiung vom NS nicht nur auf die USA zu projizieren sondern sich selbst und andere als wirksame Stimmen gegen den Faschismus zu etablieren. Es wäre verantwortungslos, sich einem identitär-libertären Dealmaker anzupassen. Die Volatilität des "Dealmaking" braucht es vielleicht, um internationale Schutzzonen für die von Trumputin Verfolgten zu etablieren. Sobald diese Schutzzonen aber als "Terrornester" diffamiert sind: Weiterziehen. UN-Pop-Ups gegen die Mob-Up- und Annexions-Politik.