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Preiserhöhungen bei der BahnZeichen der Zeit nicht erkannt

Anja Krüger
Kommentar von Anja Krüger

Die Deutsche Bahn erhöht mal wieder ihre Preise. Es ist im Zeichen der Klimakrise ein falscher Schritt – Bahnfahren ist schon jetzt viel zu teuer.

Schön, aber teuer: Die Bahn erhöht die Preise Foto: Carsten Koall / dpa

H ätte es noch einen Beweis gebraucht, dass die Verantwortlichen bei der Deutschen Bahn die Zeichen der Zeit nicht erkennen, das ist er: Der Staatskonzern hat angekündigt, dass er zum 12. Dezember die Preise für Tickets, Abos und Bahncards um 2,9 Prozent anheben wird. Nur die Preise für die schwer zu bekommenen Sonderangebote und die in der Coronakrise erwünschte Platzreservierung bleiben konstant.

Die Erhöhung ist das Gegenteil einer vorausschauenden Geschäftspolitik. Daraus spricht eine frappierende Weiter-so-Haltung, die die Klimakrise genauso ignoriert wie die Erfordernisse einer zeitgemäßen Verkehrspolitik.

Bahnfahren ist heute schon viel zu teuer, gerade für Gelegenheits- und Spontanreisende. Genau um diese Gruppe muss das Staatsunternehmen aber kämpfen, wenn die Fahrgastzahlen, wie politisch gewollt, steigen sollen. Die wegen Corona aufs Auto umgestiegenen Fahrgäste werden sicher nicht durch noch höhere Preise zurückgelockt – im Gegenteil. Gerade haben die Nahverkehrsbetriebe gezeigt, was Kundenfeundlichkeit ist: Abo­nnen­t:in­nen konnten ihr Ticket zwei Wochen bundesweit für kostenlose ÖPNV-Fahrten nutzen; mehr als 700.000 haben das genutzt. Auch wenn es nur ein Marketing-Gag war, geht das in die richtige Richtung.

Die Bahn konterkariert solche Ansätze mit ihrer Preispolitik. Dreist ist, dass sie die Preiserhöhung mit Hinweis auf die Inflationsrate von 4,1 Prozent schönredet. Bei den Lohnerhöhungen für die eigenen Beschäftigten spielt die Inflationsrate keine Rolle. Es passt nicht zusammen, die Preise um 2,9 Prozent zu erhöhen, aber den Bahn­mit­ar­bei­te­r:in­nen ab Dezember nur 1,5 Prozent mehr Lohn zuzugestehen.

Bei den kommenden Koalitionsverhandlungen wird der Staatskonzern sicherlich eine große Rolle spielen. Allerdings ist eine Bahnreform eine komplexe und langfristige Sache; Besserungen werden dauern. Aber die neue Bundesregierung kann schnell ein wichtiges Signal senden: die Preise senken.

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Anja Krüger
Wirtschaftsredakteurin
Buchveröffentlichungen: „Die verlogene Politik. Macht um jeden Preis“ (Knaur Taschenbuch Verlag, 2010), „Die Angstmacher. Wie uns die Versicherungswirtschaft abzockt“ (Lübbe Ehrenwirth, 2012).
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91 Kommentare

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  • Viel zu undifferenziert: 1. Die Privatisierung, Markenzeichen von FDP und kurz danach Union, hat eben nicht das gebracht, was versprochen wurde. 2. Man kann durchaus günstig fahren, 60 Euro für Stuttgart Rügen, hin und zurück. 3. Nachdem die Ära Merkel Verkehrs- und Energiewende überwiegend verschlafen hat (Ära Merkel hat noch Dutzende weitere Versäumnisse angehäuft), gibt es bei steigenden Preisen kaum eine andere Möglichkeit. Die FDP wird einige rote Linien überqueren müssen, um hier nicht als Blockierer und Verbotspartei dazustehen. Da nützt das rhetorische Gefasel von Ordnungsrahmen gar nichts.

  • Soweit Frau Krüger nur die DB kritisiert, die eine Preiserhöhung um 2,9 % vornehme und mitteilt, dass den Bahn­mit­ar­bei­te­r/in ab 12/2021 "nur" 1,5 % mehr Lohn bekommen, hat die Kosten für die Corona-Prämie (bis 1.000 Euro/Beschäftigten) vergessen, die die GDL erzwungen hat. Hinzu kommen die Kosten für den Streik und natürlich die Steigerung der Energiekosten.



    Bei der Corona-Prämie frage ich mich, wie sich ein Lockführer, der sich allein im Fahrstand befindet, bei der Arbeit anstecken kann. Beim Zugpersonal konnte ich mehrfach feststellen, dass sie ihre Masken nicht richtig aufgesetzt haben und die Fahrgäste nicht ein mal auf die Pflicht zum Tragen einer Maske bzw. zum korrekten Aufsetzen aufgefordert haben.

    Für die Beschäftigten in den Krankenhäusern muss die Zahlung von bis zu 1.000 Euro an Bahnbeschäftigte wirklich schlimm sein. Sie hatten das höchste Risiko und haben viel schlechtester abgeschnitten.

    Leider haben die Mitglieder der GDL nicht erkannt, dass sie auch benutzt wurden. Der Gewerkschafter Weselsky wollte unverkennbar nicht nur mehr Einkünfte für "seine" Mitglieder erreichen, sondern auch durch die Öffnung der GDL die Zahl der Mitglieder seiner Gewerkschaft erhöhen und damit sein eigenes Gehalt sichern und erhöhen.

    Natürlich müssen die Kosten von den Bahnkunden bezahlt werden. Von wem sonst? Das war mit Beginn des ersten Streiks klar. Schade, das die Bahn nachgegeben hat und aus Erfahrung nicht klug geworden ist. Rechtzeitig einen Notfallplan zur Hand haben kann doch nicht so schwer sein. Andere Länder/Bahnunternehmen schaffen das!

    Für mich bedeutet es, dass ich die Bahn-Card kündige und vor meinen Fahrten immer ein Preisvergleich zu anderen Fahrmöglichkeiten vornehmen werde. Schade für die Umwelt, aber ich habe keine Gehaltserhöhung, keine Corona-Prämie erhalten und muss die deutlich höheren Lebenshaltungskosten tragen.

    Herzlichen Dank an Herrn Weselsky, der seinen Arbeitsplatz gesichert hat und sicherlich auch sein Gehalt erhöhen kann.

  • Die Bahn ist ein Staatsunternehmen und bei den aktuellen Wahlen haben sich offensichtlich eine Mehrheit der Wähler für Parteien, die mehr Staat und damit eigene Macht propagieren, entschieden. Dieses Beispiel zeigt einerseits, dass wir eine kritische Distanz zu unseren Politiker haben sollten und Einiges hinterfragen sollten. Andererseits kann sich auch die Bahn nicht der ökonomischen Realität entziehen. Die massiv gestiegenen Energiekosten (Co2 Abgabe läßt grüßen) treffen auch die Bahn und das zitierte Lohnbeispiel zeigt ein allgemeines Missverständnis. Auf das Lohnangebot an die Mitarbeiter kommen die Lohnnebenkosten, so dass die Belastung für das Unternehmen deutlich höher sind! Das generelle Problem in Deutschland ist, dass etwa 2/3 der gezahlten Lohnkosten nicht an den gehen, der die Arbeit vollbringt. Fordern wir als Bürger doch einfach mal, dass die Politiker verantwortungsbewußter mit dem Geld umgehen und den Staat wie jedes andere Unternehmen effizient führen und gestalten.

  • Ich habe mit dem Bahnfahren aufgehört, als die Interregios abschafft wurden.



    Diese waren sehr Praktisch, von z.B. Marburg nach Flensburg in 7 Stunden ohne Umsteigen.

    Theoretisch mit ICE eine Stunde schneller, allerdings muss man dafür aber auch drei mal Umsteigen und erwischt mindestens einen Anschluss Zug nicht (zu über 90%), was dazu führt, das es auch wieder 7 bis 8 Stunden dauert.

    Dann das abschaffen der Nachtzüge, heute fahren normale ICEs als Nachtzüge, na dann gute Nacht.

    Am allerbesten empfand ich damals die Rosaroten Wochenendtickets, für 130 DM, da für ganz DE Gültig.

    Die Bahn, mit der ich noch zur Arbeit gefahren bin, gibt es heute nicht mehr und wird es auch nicht mehr geben, da die Gleise abgebaut sind.

    Das Auto ist und bleibt die Wirtschaftlichste alternative auf dem Land, da in den Ländlichen Gegenden derzeit alternativlos.

  • Die Bahn ist zu teuer? Wer das behauptet, der kann nicht rechnen und hat keine Ahnung von Betriebswirtschaft. Ich habe aus betriebswirtschaftlichen Gründen schon 1997 das Auto abgeschafft, weil die Gesamtbetriebskosten gegenüber der Kombination Fahrrad + Bahn nicht konkurrenzfähig sind. Und seither hat sich die Rentabilität noch mehr zugunsten der Bahn verschoben. Daran ändern auch gelegentliche Preiserhöhungen nichts.

    • @OutbackerAS:

      Das gilt NUR, wenn man da Auto überhaupt nicht benötigt. Das gilt allenfalls in richtige Großstädten wie Berlin oder München und wenn man nicht außerhalb wohnt. Ich wohne auch in einer (kleineren) Großstadt, komme aber ohne Auto praktisch nicht zu meinen Eltern, die in einer anderen, kleineren Stadt wohnen. Also brauche ich ein Auto, da ich nicht 50-mal im Jahr 80 km je Richtung mit dem Taxi fahren kann. Und selbst das wäre zu umständlich.

      • @Test6:

        Ich kann nur die Anschaffung eines Faltrades empfehlen um die letzten Meter zwischen Bushalt/Bahnhof und dem Ziel zu überbrücken.



        Ich wohne auf dem Land und fahre damit seit 3 Jahren sehr angenehm/flexibel und günstig. Ich besitze keine Auto. Einge Verkehrsbetriebe bieten auch ein Leih-Faltrad an.



        An der 14-tägigen Aktion den Nahverkehr kostenlos deutschlandweit zu nutzen habe ich auch teilgenommen und fand es klasse. Weiter so.

    • @OutbackerAS:

      na dann wohnen sie entwerder in der Großstadt, oder bei ihnen ist die Bahn billiger als bei mir.



      Ich brauch das Auto auf dem Land sowieso. Und dann ist jede Fahrt mit dem Auto billiger als Bahnfahren. Sogar wenn ich allein unterwegs bin.

    • @OutbackerAS:

      100% d'accord. Mir geht es genauso.

      • @resto:

        Ja und 80% der Pendler sehn das anders

  • Billiger Populismus von Frau Krüger.



    Schon vor Corona hat die Bahn deutliche Verluste eingefahren, nur im Betrieb, Investionen außen vor. Man kann nicht ständig alles mit Steuern subventionieren (die müssen ja auch erarbeitet werden), sondern wir müssen anfangen uns klar zu machen was das alles kostet. Beim Verbrenner gerne mit der CO2 Steuer, etc.



    Die Bahn kann noch etwas besser werden, aber sie ist nicht die Lösung für alles. Man kann nicht in jedes Dorf, in jeden Weiler eine Bahnstrecke bauen. Es wird einen Mix aus Bahn, Bus und PKW auch in Zukunft geben müssen. Und es gibt keinen Grund das eine oder andere zu subventionieren. Damit verhindert man nur das von uns die richtigen Entscheidungen getroffen werden, auf der Basis harter Fakten, u.a. Kosten.



    Von einer Wirtschaftredakteurin erwarte ich schon etwas mehr.

    • @Sputnik-HH:

      "Man kann nicht in jedes Dorf, in jeden Weiler eine Bahnstrecke bauen." – Warum nicht? Das ist schon vor Jahrzehnten versäumt worden. Nur weil wir uns an die Blechberge in unseren Wohnvierteln und Innenstädten gewöhnt haben, heißt das nicht, dass das "normal" ist.

      "...das von uns die richtigen Entscheidungen getroffen werden, auf der Basis harter Fakten, u.a. Kosten." – Dass der Planet vor die Hunde geht, ist ein ziemlich hartes Faktum. Das wird viel mehr kosten, als wir uns jemals vorstellen konnten.

  • Abgesehen von seltenen Ausnahmen wie Super-Sparpreisen bin ich in den letzten Jahrzehnten im Inland ausschließlich mit eigenem PKW, Mitfahrzentrale oder Bus gereist. Die Bahn war in dieser langen Zeit immer ungefähr um den Faktor 2 überteuert. Dazu kommt die Unflexibilität und die Unzuverlässigkeit. So wird das nix mit der Verkehrswende.

  • Es erhöhen alle jährlich die Preise. Selbst RRG-Kommunen wie Bremen, wo man vor Landtags- bzw. Kommunalwahlen jedes mal wieder für kostenlosen ÖPNV die Wahlkampftrommel rührt.

    Öffentliche Gelder für den Verkehr müssen doch in den Straßenbau fließen.

    Der Bahn und den Öffis selbst kann man das nicht ankreiden. Die wollen schlicht auch bezahlt werden.

    • @Rudolf Fissner:

      "Öffentliche Gelder für den Verkehr müssen doch in den Straßenbau fließen." Meinen Sie denn, Tickets werden preiswerter, wenn das Schienennetz ausgebaut wird (aber viele, Strecken dennoch unrentabel bleiben)?

    • @Rudolf Fissner:

      Vor allem die Vorstände, die aus der Politik kommen. Von denen macht da keiner mehr was umsonst.

      • @Rainer B.:

        Klar doch. Wenn man der Bahn keine Gelder geben will für mehr Bahn, dann sucht man sich nen Vorstand als Grund.

        • @Rudolf Fissner:

          Nun - in den letzten Jahren war es ja so, dass die Bahn nicht etwa in mehr Bahn investiert hat, sondern in mehr Bus und mehr LKW und mehr Anteile an Speditionen weltweit. Finden Sie den Fehler, wenn der Vorstand daran gar nicht beteiligt war!

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Wenn wir all den Flugverkehr, den Reise-PKW Verkehr etc. über die Bahn abwickeln ist der CO2 Verbrauch gesenkt, aber wir würden für die dafür nötige Stromerzeugung immer noch zuviel CO2 verursachen. Es muss weniger gereist werden, auswandern und jedes Jahr die Verwandten besuchen geht nicht, jedes Jahr ins Ausland Urlaub geht nicht etc etc. Natürlich muss die Bahn ausgebaut werden aber dafür braucht sie die Mittel und die kommen von zwei Quellen Einnahmen und Steuern. Diese ganzen Kommentare die hier stöhnen lassen bei mir keinen Optimisumus aufkommen, dass wir das mit dem Klima hinkriegen.

    • @83379 (Profil gelöscht):

      Ach, das hab ich schon längst abgeschrieben. Mammon sei dank.

  • Volle Zustimmung zu dem Artikel.

    Obwohl ich für die Bahn bin, muss ich mir doch bei manchen Strecken überlegen, ob ich nicht lieber das Auto nehme, die Bahn ist zu teuer.

    Und vor allem:

    Unfassbar unzuverlässig!

  • Irgendwie müssen doch die Kosten des geplanten Tiefbahnhofs in Frankfurt/Main, die anwachsenden Kosten bei S21, die Digitalisierung, die Einahmeausfälle durch unerwartete Ereignisse wie Frühling, Sommer, Herbst und Winter und die jährlich steigenden Gewinnerwartungen (Vorstandsgehälter) kompensiert werden. Allerdings scheint es niemanden groß zu stören, dass die Konkurrenz, der Autoverkehr, die Regionaflughäfen und das Flugkerosin, so massiv aus den allgemeinen Steuertopf subventioniert wird.



    Es gibt halt den guten Staat, der Geschenke verteilt und den bösen Staat, der die Bahn- und ÖPNV-Kunden zur Finanzirung bluten lässt. Und beide Staaten haben nichts miteinander zu tun.

    • @Drabiniok Dieter:

      Mich würde ja mal interessieren, inwiefern der Autoverkehr "so massiv aus dem allgemeinen Steuertopf subventioniert wird"?

      Soweit mir bekannt, ist der Autoverkehr ist mit sehr erheblichen Steuern belegt (Kfz-Steuer, Mineralölsteuer, Umsatzsteuer, Versicherungssteuer,etc.). Nur weil es immer wieder laut herausgetrötet wird, wird aus der Besteuerung noch keine Subventionierung.

      Vermutlich zielen sie auf die "Subventionierung" des Diesels ab? Aber auch hier wird nichts subventioniert. Die Steuern auf Diesel sind zwar geringer, als auf Benzin. Dennoch ist hier eindeutig ein Geldfluss von Auto in Richtung Steuertopf vorhanden - nicht umgekehrt.

      Nur weil die eine Steuer nicht so hoch ist, wie die Steuer für etwas anderes von "Subventionierung" zu sprechen ist, als würde man sagen, man hätte einen Verlust, weil der Gewinn von diesem Jahr nicht so hoch wie der von letztem Jahr war.

  • Wenn man die Bahn wirklich, preislich, konkurrenzfähig zum Auto machen will, so müsste man sich auch an der Kostenstruktur jener Kunden orientieren, die ein Auto besitzen.



    Dennn das Leute ihr Auto wegen der bahn abschaffen ist oft sehr unrealistisch.



    Der Autofahrer, der mit seiner Familie von A nach B fährt, aber vergleicht die variablen Kosten welche ihn eine zuätzliche Autofahrt kostet versus Kosten für die Bahn.

    Also : Spritpreis von Berlin nach Hamburg, das müsste das Ticket für 4(!) Personen kosten.

    Viel zu billig ??

    Ok, mag sein. Aber dann steigt der, rational rechnende, Familienvater eben doch in seinen Familien SUV....

    • @Paul Rabe:

      "Spritpreis von Berlin nach Hamburg, das müsste das Ticket für 4(!) Personen kosten."



      Genau das ist eben der Denkfehler den so viele machen. Wenn man Anschaffungs- und Unterhaltskosten, Versicherung und Kfz-Steuer, Stellplatzmiete und Parkscheine gar nicht erst berücksichtigt scheint das natürlich günstiger als es tatsächlich ist.



      Die Strecke Berlin-München (2. Kl. ohne BahnCard) wird aktuell für 89-139€ angeboten. Das entspricht 15-23 ct/km. Demgegenüber liegen sie für ein "Familien SUV" wie den VW Touareg zwischen etwa 39-149 ct.



      www.adac.de/rund-u...dId=44&rangeId=862



      www.zukunft-mobili...ometers-autofahrt/

      • @Ingo Bernable:

        "Genau das ist eben der Denkfehler den so viele machen. Wenn man Anschaffungs- und Unterhaltskosten, Versicherung und Kfz-Steuer, Stellplatzmiete und Parkscheine gar nicht erst berücksichtigt scheint das natürlich günstiger als es tatsächlich ist...."

        der Denkfehler liegt da wohl eher bei ihnen. Wenn sie meinen man kann auf dem Land auf das Auto verzichten, haben sie keine Ahnung. Und dann kann ich eben nicht ihre angegebenen Kosten mit dem Bahnticket vergleichen. Sie können im Gegenzug ja dann vielleicht auch die Anschaffungspreise der Züge rechnen... :-)

      • @Ingo Bernable:

        Anschaffungskosten sind zeitabhängige Kosten. Wenn ich ein Auto kaufe und 15 Jahre lange keinen einzigen km fahre, wird das Auto fallen die Anschaffungskosten trotzdem an. Genauso die Versicherung, Inspektion oder KfZ-Steuer. Diese Kosten laufen also bereits für das reine "Auto besitzen" und völlig unabhängig vom Verbrauch.

        Verschleiss und Verbrauch dagegen fallen an, wenn ich das Auto benutze, also damit fahren.

        Wenn ich also durch irgendwelche Umstände gezwungen bin ein Auto vorzuhalten (sagen wir mal Tagelange Streiks, Unzuverlässigkeiten oder Transporte, die mit der Bahn nicht machbar sind), dann fallen diese zeitabhängigen Kosten in jedem Fall an.

        Und genau deshalb kann man völlig zurecht, die Bahnpreise mit den Verbrauchskosten des Autos vergleichen.

        Meine letzte Fahrt Berlin-München kostete 89€ für eine Person. Am gebuchten Tag konnte die Fahrt spontan nicht angetreten werden. Das Ticket ist verfallen und ein neues musste für 125€ gekauft werden. Gesamtpreis 214€.

        Für 214€ fahre ich die Strecke Berlin-München mit meinem Auto (übrigend kein VW Tuareg) vier Mal. Und wenn ich noch eine weitere Person mitnehme sogar acht mal.

        In der Praxis überzeugt man die Menschen nicht mit den theoretischen Ersparnissen unter einer betriebswirtschaftlichen Abrechnung, sondern damit, wenn man (auch mal ganz spontan) selbst vergleicht und sieht, "oops... die Bahn ist ja wirklich günstiger".

        Wenn die Bahn für das Groh der Menschen WIRKLICH (!) billiger, schneller und/oder komfortabler wäre, dann würden die Leute ganz von allein, völlig ohne Zwang auf die Bahn umsteigen.

        Stattdessen hat man sich entschieden, den Autoverkehr solange zu verteuern, zu verschlechtern und zu verlangsamen, bis die Bahn irgendwann besser wegkommt.

        • @Selenium:

          genau so isses

      • @Ingo Bernable:

        Falsch. Die Kosten für eine Bahnfahrt (einfach) betragen 155€. Dazu kommen noch die Kosten für Bus/Taxi. Die selbe Strecke mit dem PKW kostet 62€, bzw incl ALLER Kosten 149€. Den Bahnpreis von 155€ als Komplettpreis anzusehen ist Humbug. Es ist lediglich der Anteil, den der Reisende direkt bezahlt. Die anderen nicht sichtbaren Kosten zahlt der Reisende auch, aber indirekt über Steuern. Es dürfen daher nur die reinen ersichtlichen Kosten beim PKW angesetzt werden und nicht der kumulierte Preis. Und siehe da, die Bahn ist 2,5 - 3 mal so teuer wie der eigene PKW. Daher sind die ganzen "offiziellen" Rechnungen und Darstellungen einfach nur Milchmädchenrechnungen. Von der Flexibilität und Zuverlässigkeit (der Bahn) mal ganz zu schweigen.

      • @Ingo Bernable:

        Das ist kein Denkfehler, denn ich sprach ja bewusst von



        "an der Kostenstruktur jener Kunden orientieren, die ein Auto besitzen"

        Viele Autobesitzer können nicht auf ihr Auto völlig verzichten, weil sie, teilweise, Transportbedürfnisse haben, die die der öffentliche Verkehr gar nicht erfüllt. Wer z.B., hin und wieder, seine Eltern auf dem Land besuchen will aber dafür erst spät nach der Arbeit Freitag Abends losfahren kann, der kommt da, sehr oft, schlicht nicht mehr an, da fahren keine Busse mehr (und es wäre auch ökologischer Unsinn, weil die kaum besetzt wären)

        Das heißt ökonomisch vergleicht ein rationaler Autobesitzer nur die variablen Kosten bei der Entscheidung Bahn versus Auto, die Fixkosten für ein Auto bezahlt er auf jeden Fall, denn er braucht sein Auto zu gewissen Tageszeiten / Strecken.

      • @Ingo Bernable:

        Klar, im Prinzip muss man die Fixkosten auf die tatsächlich gefahrenen Kilometer umlegen, um auf den realen Preis zu kommen und eigentlich noch die externen Kosten dazurechnen ...



        Aber oft genug sind das halt Ehda-Kosten, und wenn das Auto schon da steht, sind nur Spritpreis und der erhöhte Verschleiß "zusätzlich" und werden als Kosten für die Fahrt angesehen.

        Und ... die Kilometerkosten bei der Bahn muss man schon mit der Zahl der Mitreisenden multiplizieren. Bei den angesprochenen 4 Personen sind das dann 60-92 ct/km, da bleibt der Touareg immer drunter (bei den 149 ct ist die 1 doch zuviel?).

        • @IjonTichy:

          "bei den 149 ct ist die 1 doch zuviel?."



          Nö, laut ADAC ist das schon richtig und bei vergleichbaren Modellen findet sich auch eine ähnliche Spreizung bei den Kosten. Macht im Mittel also 94 ct/km, da ist die Bahn selbst bei vier Personen noch günstiger.

          • @Ingo Bernable:

            das nenn ich Milchmädchenrechnung! siehe oben.

          • @Ingo Bernable:

            OK, jetzt habe ich mir die Zahlen beim ADAC mal angesehen. Die 149 ct für einen Wenigfahrer mit einem V8 für > 100k€ als Kosten für den Besitzer halte ich eher für eine Milchmädchenrechnung, da zahlt die Firma bzw. über Dienstwagenprivileg oder Abschreibung die Allgemeinheit.



            Und naja, wenn die Motorisierung bei V6 und über 200 PS anfängt, dann ist das nicht unbedingt der klassische Familien-PKW.

            Ändert aber nichts daran, dass, wenn das Auto schon aus anderen Gründen da ist und man den Unterhalt schonmal trägt, die zusätzliche Fahrt eben in der eigenen Rechnung nicht mit den Fixkosten beaufschlagt wird, sondern nur mit dafür anfallenden Betriebskosten (ja, oft genug wird das mit den Spritkosten gleichgesetzt und der Verschleiß außen vor gelassen).



            Der Vergleich über alles geht nur auf, wenn man auf einen eigenen PKW verzichtet.

            • @IjonTichy:

              Der durchschnittliche Autofahrer will sich die Kosten für Umwelt und Gesundheit nicht anrechnen lassen, und die Kosten für den Flächenverbrauch in der Stadt.



              Zudem, wie kommen Sie zu der Erkenntnis, dass der Großteil der Autofahrer einen Dienstwagen fährt?

              • @Hatespeech_is_not_an_opinion:

                "Zudem, wie kommen Sie zu der Erkenntnis, dass der Großteil der Autofahrer einen Dienstwagen fährt?"

                Bitte nochmal nachlesen: das bezog sich konkret auf die Beispielrechnung des ADAC mit 1,49€/km - und das betreffende Modell ist ein Touareg mit 4l V8, Listenpreis weit über 100k€. Nicht ganz exakt das, was der Großteil der Autofahrer zur Verfügung hat.

  • "Bahnfahren ist heute schon viel zu teuer, gerade für Gelegenheits- und Spontanreisende." Gerade Gelegenheits- und Spontanreisende haben die Möglichkeit, ihren Reise um die Sparpreise herum zu planen. Betroffen sind genau die anderen, nämlich Pendler und andere beruflich Reisende.

    • @Adam Weishaupt:

      "Gelegenheits- und Spontanreisende" können sich gerade nicht ein halbes Jahr oder Monate vorher mit den günstigen Sparpreisen eindecken. Das kann man, wenn man regelmäßig dieselbe Strecke am Wochenende fährt oder bei einem länger vorher geplanten Urlaub, soweit der Arbeitgeber keine Überraschungen parat hat.

      Die Sparpreise führen zudem zu einer mutwilligen Verschlechterung des Produkts. Man sollte mal rabattierte Benzingutscheine anbieten, die von einem festgelegten PKW nur an einem bestimmten Zeitpunkt an einer bestimmten Tankstelle eingelöst werden könnten: Damit könnte man auch den Wert des verkauften Benzins reduzieren. Unsinnigerweise macht die Bahn genau das analog.

      • @meerwind7:

        Die Logik erschließt sich mir nicht.



        Ich bin bislang häufig mit Sparpreisen gefahren. Sie bekommt man nicht für fast ausgelastete Züge, sondern für wenig frequentierte und das sogar bis 3 Tage vor der Fahrt.



        Wenn Sie nun einen rabattierten Benzingutschein bekommen, nehmen Sie dann andere Fahrgäste auf, um das Fahrzeug besser auszulasten? Also Menschen, die mit einem Schild ihre Zieles auf der Straße stehen und befördert werden wollen?

      • @meerwind7:

        "Die Sparpreise führen zudem zu einer mutwilligen Verschlechterung des Produkts." Nein, sie führen dazu, dass Züge gleichmäßiger ausgelastet sind, dass Züge zu sehr stark nachgefragten Zeiten nicht überfüllt und zu weniger stark nachgefragten Zeiten wirtschaftlich zu betreiben sind. Das ist nicht nur ökonomisch sondern auch ökologisch sinnvoll und dient auch einer nachhaltigen Ressourcennutzung



        Die Fluggesellschaften haben ähnliche Preismodelle.



        Man bekommt übrigens mit ein bisschen Flexibilität auch oft noch Sparpreistickets, wenn man 1-2 Wochen vorher bucht.



        Ich glaube, oft steckt hinter dem Klagen über die Bahn eher eine Ausrede von Autofahrern, die aus irrationalen Gründen Bund mangelndem Verantwortungsbewusstsein nicht auf die Bahn umsteigen wollen.

        • @Ruediger:

          "Ich glaube, oft steckt hinter dem Klagen über die Bahn eher eine Ausrede von Autofahrern, die aus irrationalen Gründen Bund mangelndem Verantwortungsbewusstsein nicht auf die Bahn umsteigen wollen."

          Sie habens immer noch nicht verstanden. Ich würde liebend gern mit der Bahn fahren, ist mir aber einfach viiiiiel zu teuer. Ich fahr, wie hier schon mehrfach genannt, mit meinem eh vorhandenen Auto zum Drittel des Preises

        • @Ruediger:

          Als Spontanreise würde ich die Entscheidung, es scheint gutes Wetter zu geben, ich fahre deswegen Morgen (oder Übermorgen) an den Bodensee.



          Da ich aber nur ein- oder zwei Tage zur Verfügung habe möchte ic aber morgens früh hin und abends spät nach Hause.



          Da bin ich nicht unbedingt so flexibel, dass ich Sparpreise bekommen würde.



          Also setze ich meine Frau und die beiden Kinder ins Auto und fahre für ein Drittel des Preises.

          • @JayBe:

            Gerade Ihnen als Vater sollte der Umweltaspekt am Herzen liegen. Auch mit der Bahn können Sie flexibel fahren. Ihre Kinder (unter 15 Jahre) fahren kostenlos und können sich zudem in der Bahn bewegen. Es gibt auch Familienabteile. Dann würden Sie vermutlich zwar etwas mehr bezahlen, würden sich jedoch alle mit dem Einsteigen in den Zug entspannen können und die Umwelt schonen - mithin einen Beitrag für die Zukunft Ihrer Kinder erbringen.

            Und: Sie müssen auch den Verschleiß am Auto beim Preisvergleich berücksichtigen.

        • @Ruediger:

          Sorry, aber das ist das selbe Argument, nachdem Menschen Nachts Wäsche waschen sollen, weil da ja der Strom am günstigsten ist (und dabei unterschlagen wird, dass in den meisten Mietverträgen genau das ausgeschlossen wird). Dein Einwand liest sich wie 1:1 aus der Pressemitteilung der DB abgeschrieben. Statistisch sehr nett gemeint, aber das zu stark nachgefragten Zeiten die Auslastung zurückgeht ist halt einfach absurd, da weder Pendler noch Wochenend-Nach-Hause-Fahrer so zeitlich flexibel sind, wie sich das die Bahn so vorstellt. Und das mit dem Flugzeug zu vergleichen (so zusagen ja eine Paradedisziplin von DB-Chefs), ist absolut unsinnig, da Flugzeuge eine vollkommen andere Zielgruppe haben.

          • @Cypher:

            Nicht alle können Sparpreise in Anspruch nehmen, das ist klar. Aber die Sparpreise werden ja nachgefragt und natürlich entstehen dadurch Entzerrungseffekte. Davon profitieren auch die, die keine Sparpreise nutzen. Was meinen Sie, wie voll die Züge Sonntagabends wären, wenn nicht ein Teil der potentiellen Passagiere durch den Sparpreis auf andere Zeiten und weniger stark nachgefragte Verbindungen umgelenkt würden? Das macht die Bahn doch nicht aus Bosheit!



            Wenn wir das Klima retten sollen, dann muss unter anderem ein großer Teil des Verkehrs, der über Inlands- und Kurzstreckenflüge läuft künftig über die Bahn laufen. Natürlich muss da die Zielgruppe der Fluggesellschaften angesprochen werden. Ich bezweifle übrigens, dass die sich so grundsätzlich unterscheidet. Gerade preisbewusste Menschen vergleichen sehr genau zwischen Bus, Bahn und Flugzeug und nutzen mal dies, mal jenes, je nach aktuellem Angebot. Abgesehen davon verstehe ich nicht,warum solche Preismodelle der Flugklientel zuzumuten sein sollten, der Klientel der Bahn aber nicht.

    • @Adam Weishaupt:

      So sieht es aus.

      Ich fahre Ende des Monats für ein paar Tage nach Berlin. Von Freiburg hin und zurück etwas über 100€. Das ist völlig in Ordnung.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Da sind die im Vorteil, die keine Familie haben! Da würde ich auch für 100€ mit der Bahn fahren.



        Wenn ich aber drüber nachdenke, dass ich für mich meinen Mann und meine 3 Kinder, die nicht mehr als kleinkinder durchgehen dann 500€ für die Reise hinlegen müsste, würde hoffentlich jeder normal denkende Mensch mit dem Auto fahren.

        • @Nicht Grün:

          Bis zu 4 Kinder bis einschließlich 14 Jahren reisen in Begleitung eines eigenen Eltern- oder Großelternteils kostenlos mit, wenn Sie beim Kauf angegeben und auf der Fahrkarte eingetragen werden. Damit könnten Sie und Ihr Ehemann oder die Großeltern je 4 also 8 eigene Kinder /eigene Enkel kostenfrei mitnehmen. Einfach mal ins Internet sehen.

          Damit dürfte sich der Fahrpreis für Familien deutlich reduzieren. In Ihrem Fall also 200,00 Euro bei 2 Erwachsenen und 3 Kindern unter 15 Jahren.

  • Die Preiserhöhung ist doch nur logisch, denn der Ökostrom, mit dem die Bahn angeblich fährt, ist schließlich teurer geworden.

    www.dw.com/de/wie-...irklich/a-41894678

    • @Rainer B.:

      Strom ist generell teurer geworden. Nach EEG geförderter Ökostrom allerdings nicht.

      • @meerwind7:

        Ich seh da gar keinen Widerspruch zu meinem Kommentar.

  • RS
    Ria Sauter

    In anderen Ländern funktioniert die Bahn problemlos zu annehmbaren Preisen. In Der Schweiz und in Österreich sind die Züge pünktlich, sehr sauber und das Personal ist sehr freundlich.Letzteres läßt vermuten, dass sie auch gut bezahlt werden.



    Ganz anders als in den ekligen Abteilen der DB, ausser man investiert noch mehr Euro in die 1. Klasse, ist es eine angenehme Fahrt.



    Holt doch mal die Entscheider dieser Länder in unser Parlament. Dann klappt es nicht nur mit der Bahn sondern auch mit der Rente!

  • Bin leider spät dran, will hier aber noch auf ein weiteres Problem bei der Bahn aufmerksam machen: Fahrradmitnahme! Bis heute ist es nicht möglich sich online ein Fahrradticket zu kaufen. Im Jahr 2021 - Klimakrise, Verkehrswende, Bikeboom und Inlandsurlaub in aller Munde. Aber die Bahn macht es Radfahrern besonders schwer. An Ostern war ich mit dem Fahrrad in Köln und wollte wegen des schlechten Wetters mit dem Zug zurück nach Marburg fahren. Ich buchte spontan und kurzfristig. Ich suchte verzweifelt nach einem Fahrradmitnaheticket, welches schlicht und einfach nicht existiert. "Fahrradmitnahme begrenzt möglich" ist der einzige Hinweis auf der ganzen Website. Ich gab mich also der naiven Hoffnung hin, ich müsse nichts extra bezahlen, aber eben hoffen, dass ich überhaupt einen Platz für mein Fahrrad bekäme. Unmittelbar nachdem sich die Türen des Zuges geschlossen hatten, stand auch schon eine überaus sympathische Bahnmitarbeiterin vor mir und fragte mich nach meinem Fahrradticket. Ich erklärte ihr die Umstände, wollte Ihr das Problem auf der Bahn-App demonstrieren, was sie aber mit den Worten "mit der App kenne ich mich nicht aus" ablehnte. Nun erfuhr ich, dass mich die Mitnahme meines Fahrrads 6 € gekostet hätte, die ich gerne bezahlt hätte, wenn ich nur gewusst hätte wie. Nachlösen, Kulanz? Vergiss es! Zu meinem regulären Ticket für ca. 60€ kamen jetzt weitere 60€ Strafe für das fehlende Fahrradticket dazu. Nicht ohne den Hinweis, ich müsse mir beim Umstieg in Siegen dennoch ein Fahrradticket kaufen, da ich ab dort mit einer anderen Gesellschaft, der HLB, unterwegs wäre und ansonsten Gefahr liefe noch einmal 60€ Strafe zahlen zu müssen. Ich kaufte mir also in Siegen für 6 € ein Fahrradticket, was ausschließlich am Schalter möglich ist. In der HLB erfuhr ich dann, dass diese Gesellschaft Fahrräder umsonst mitnimmt. Seither setzte ich Himmel und Hölle in Bewegung, um dieses Unternehmen vollständig zu umgehen - aus purer Wut auf dieses schäbige Vorgehen.

    • @Reiskartoffel:

      "Unmittelbar nachdem sich die Türen des Zuges geschlossen hatten, stand auch schon eine überaus sympathische Bahnmitarbeiterin vor mir ..." Eher unrealistisch. Oder wenn doch, dann stand sie neben dem Eingang, in dem Sie auch in den Zug gekommen waren. Wenn Sie gleich zum Personal gehen, können Sie in der Regel im Zug nachlösen. Am Automaten gibt es auch Fahrradkarten für den Nahverkehr.



      Ich habe aber auch schon mal die falsche Art der Fahrradkarte gekauft, da das unübersichtlich angeboen wird.

      • @meerwind7:

        Is ja nett, dass Sie mir einfach eine Lüge unterstellen. Der Fahrradwaggon befindet sich am Ende und wenn die Kontrolleurin dort einsteigt, dann steht sie eben auch gleich vor mir. Was genau ist daran unrealistisch?



        Die große Frage lautet aber: Warum kann ich an der Stelle, an der ich wähle ob ich 1. oder 2. Klasse, alleine, mit Kind oder mehreren Personen reise, nicht auch ein Fahrradticket kaufen? Voll durchdigitalisiert! Und warum bietet die Bahn so wenig Möglichkeiten fürs Fahrrad an?

        • @Reiskartoffel:

          Die Aussage, dass man ein Fahrradticket nicht online kaufen kann, ist schlicht falsch. Im DB-Regioshop ist das jederzeit möglich, das Pdf-Ticket kann man dann aufs Smartphone bringen. Der Einwand ist dennoch berechtigt, auch ich ärgere mich immer wieder, dass ich das Fahrradticket online auf einer anderen Website kaufen muss.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    "Die Deutsche Bahn erhöht mal wieder ihre Preise. Es ist im Zeichen der Klimakrise ein falscher Schritt – Bahnfahren ist schon jetzt viel zu teuer."

    100% Zustimmung!

  • "... wenn die Fahrgastzahlen, wie politisch gewollt, steigen sollen"

    Wenn man etwas politisch will, sollte man auch politisch steuern und nicht kapitalistisch Profite maximieren. Irrsinn, dass die Bahn als wichtige Infrastruktur des Staates nicht in Staatshand ist.

    Alternativvorschlag: warum nicht auch gleich die Politik privatisieren. Der Bundesstag als kapitalistische Pofitmaximierungsmaschine?

    • @Jalella:

      "Irrsinn, dass die Bahn als wichtige Infrastruktur des Staates nicht in Staatshand ist."

      Ist 100% Staatsbesitz. Die zuständigen Politiker ignorieren das aber.

    • @Jalella:

      "Alternativvorschlag: warum nicht auch gleich die Politik privatisieren. Der Bundestag als kapitalistische Pofitmaximierungsmaschine?"



      Nicht aufgepasst? Ist doch längst passiert... wenn auch nur für die teilnehmenden Bundestagler.

  • 0G
    0103 (Profil gelöscht)

    Ich frage mich von was für einer Zeit hier die Rede ist. Wir leben in einer Zeit in der eine überwältigende Mehrheit der Deutschen in ihrer "automobilen Freiheit" nicht gehemmt werden möchte. In der der Autokauf in einem nie dagewesenen Maße gefördert wird und es mehr PKW gibt als je zuvor. In der sich in Anbetracht der Infektionsgefahr im ÖPNV auch der letzte Pendler ein Auto gekauft hat (wenn er konnte). In der ich jeden Tag zur Rush-Hour eine halbe Stunde mit vier bis fünf anderen Personen in einem Doppelstock-Waggon sitze. Dass die Bahn die grotesk hohen Preise für Pendler weiter anhebt ist nur konsequent. Die meisten werden, auch in Anbetracht der Tatsache dass sie dank neuer Home-Office-Regeln nicht mehr jeden Tag fahren müssen, nie wieder in den ÖPNV zurückkehren. Die vielen leeren Züge werden sich auf lange Sicht nicht halten lassen. Ich wette die gelb-grünen legen bald die Axt an: jede Stunde ein leerer Zug ist schließlich ökologischer und ökonomischer Unsinn. Stattdessen könnte man Fahrgemeinschaften fördern und somit PKW-Besitzern noch mehr Geld in den Rachen stopfen. Gleichzeitig tritt man allen die keine Alternative zum ÖPNV haben mit voller Wucht ins Gesicht. Gelb-grüner Klassismus at it's best. (Anm.: In Anbetracht der Wahlergebnisse bei den Erstwählern muss mir auch niemand mehr mit zukünftigen Generationen kommen.)

    • @0103 (Profil gelöscht):

      Hut ab, eine Regierung in Grund und Boden verdammen, die (noch?) gar nicht existiert und deren Pläne telepathisch aus der Zukunft zu empfangen, analysieren und verdammen. Das ist ein bekanntes Trollmuster: jemandem etwas unterstellen, das man ihm dann zum Vorwurf machen kann.

      • @Stechpalme:

        Danke. Weit verbreitete Haltung unter den Kommentator:innen hier. Habe es deshalb lange aufgegeben, hier einen Ansatz von politischem Verständnis zu suchen. Hier tobt sich anscheinend nur privater Frust aus.

      • @Stechpalme:

        Ihre Erwartungshaltung ist erstaunlich. Nach dem bisherigen Verlauf und aktueller Ausgangslage bedarf es keiner großen Meisterschaft mit der Glaskugel.

        • @zeroton :

          Victor Hugo in "Les Miserables" zur Charakterisierung Tholomyès': "Außerdem zweifelte er an allem Möglichen, was ja in den Augen der Schwachen eine große Überlegenheit ist."

          • @Adam Weishaupt:

            Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.



            George de Santayana

  • Bahnfahren ist zu teuer , keine Frage. Schlimmer ist, dass Autofahren mit seinen Privilegien (geschenkte Flächen) und allen seinen Folgekosten viel zu billig ist. Extrem subventioniert. Steige ich auf ein E-Auto um gibt’s Tausende. Fahre ich Rad oder geh zu Fuß gehe ich leer aus. Dafür gibt’s dann Stellplätze auf Gehwegen obendrauf. Ein Anfang wäre die Pendlerpauschale nur für öffentlichen Verkehr rauszurücken, so wie das in den Niederlanden gemacht wird.

    • @guzman:

      Es ist ein Irrtum, das man den Gebrauch von Autos vollständig über den Preis steuern könnte.



      Es gibt viel zu viele Beförderungsanforderungen die können sie vernünftigerweise nur per Individualverkehr erledigen, den es macht, auch ökologisch, keinen Sinn zu jeder Tages und Nachtzeit Busse und Bahnen, insbesondere auf dem Land, herumfahren zu lassen, die dann meistens kaum besetzt wären, weil die Nachfrage nach dieser konkreten Strecke zu dieser konkreten Uhrzeit einfach zu gering wäre.

  • Wie macht man das fest, dass Bahnfahren zu teuer ist? Funktionierende Infrastruktur ist nun mal nicht umsonst. Vielleicht ist ja alles andere viel zu billig. Reisen ist doch eher Luxus, oder?

    • @resto:

      Wenn man für eine vierköpfige Familie, von der eigentlich nur 3 Personen Zahlungspflichtig sind, weil Kleinkind, ca 480€ für ca 500km Strecke, einfache Fahrt außerhalb der Ferien bezahlt, dann muss nicht lange überlegt werden, wer eigentlich bestimmt, dass es zu teuer ist.

      Als Einzelfahrer sieht die Bilanz anders aus. Sobald man aber mehrere Tickets braucht, wird es irgendwann unerschwinglich

    • @resto:

      Indem man einfach mal mit anderen Bahnen in Westeuropa fährt.

      Vergleichsstrecke: Frankfurt-Berlin Fahrt heute mit Flexpreis 2. Klasse 120,40 EUR ohne irgendwelche Rabatte, keine Sitzplatzreservierung, so wie auch in allen anderen Beispielen, schnellste Verbindung, heute, Basispreis.

      SBB Genf-Zürich CHF 35.20/32,60 EUR

      SNCF Paris-Marseille 79,00 EUR

      Amsterdam-Groningen 27,40 EUR

      ÖBB Wien-Salzburg 56,50 EUR

      Renfe Madrid-Barcelona 65,35 EUR

      • @Sven Günther:

        Berlin - Frankfurt 550 km (jeweils Straßenentfernung, gerundet)



        Genf-Zürich 280 km für 44 CHF = 41 EUR



        Paris-Marseille 774 km, jetzt 89 EUR.



        Amsterdam - Groningen 190 km



        Wien-Salzburg 300 km



        Madrid-Barcelona 630 km - ich sehe Angebote ab 115 €. Zudem beginnt dort gerade der Wettbewerb auf diesen Strecken.



        Mailand - Rom 570 km - 90 Euro (Italotreno).

        In TGV in F gibt es tatsächlich einen großen Preisvorteil.



        In TER in Frankreich bin ich schon deutlich teurer gefahren.

        Die Auslandsbahnen haben oft eine Reservierung inklusive und es ist z.T. kein Flexpreis, sondern der Preis für einen aktellen Fahrkartenkauf für heute, dann aber festgelegten Zug. 1 Minute zu spät am Bahnsteig, und man zahlt neu (wie bei DB-Sparpreisen).

      • @Sven Günther:

        Das stimmt wohl, wenn man international vergleicht. Trotzdem sind Autofahren und Fliegen von den Kosten her zu billig. Hätte der ÖV hier Priorität (so wie in der CH), sähe es anders aus. Ich habe kein Auto, aber fast alle anderen, die ich in DEU kenne; und die können es sich nicht vorstellen, ohne zu leben. Bei den CHer Freund:innen sieht es anders aus; etliche leben ohne (und das liegt nicht am mangelnden Geld, sondern weil man es auf Grund des guten ÖV nicht benötigt). Andererseits sind "die" Schweizer Weltmeister im Fliegen....

      • @Sven Günther:

        Der Vergleich hinkt, leider:



        Die Streckenlängen der Beispiele sind sehr unterschiedlich: (Straßenkilometer, hat jemand eine Quelle für Bahnkilometer?)

        Paris–Marseille 774 km



        Madrid–Barcelona 619 km



        Frankfurt–Berlin 545 km



        Wien–Salzburg 299 km



        Genf–Zürich 278 km



        Amsterdam–Groningen 183 km

        Außerdem gibt es meines Wissens beim französischen TGV und beim spanischen AVE keine „Flexpreise“, sondern grundsätzlich nur Zugbindung und Reservierung ist obligatorisch.

        Mal abgesehen davon, sind die Preise auch schnell in Bewegung: Mir wurde als günstigste Verbindung bei der Renfe nur 29 min nach Ihrem Post „ab 87.05 €“ angezeigt, SNCF ab 107 €, bei der DB habe ich hingegen auch einen IC um 14:20 für nur 103 Euro gefunden –und der ist schneller als einige ICE-Verbindungen.

        • @o_aus_h:

          Natürlich ist das kein Beispiel, mit der ich jetzt eine Fallstudie an meiner Hochschule gestartet hätte.

          Aber, der Vergleich der Kilometer ist meiner nach nicht zielführend. Genf-Zürich ist natürlich erheblich kürzer, aber geht durch viel schweirigeres Gelände, benötigt mehr Tunnel, hat mit widrigeren Wetterbedingungen zu kämpfen die viel mehr beheitzte Infrastrukturbenötigen, das schweizer Lohnniveau liegt 70% über dem Deutschen und so weiter!

          Ich wollte nur an ein paar Beispielen verdeutlichen, dass die DB im Vergleich zu Bahnen anderer Länder deutlich teurer für den Endkunden ist.

          Denn bleiben wir mal beim Beispiel Schweiz, arbeite für eine dortige Firma und bin auch öfters da, kenne daher den Grund, warum ist denn das Ticket trotz der oben genannten Gründe so günstig?

          Weil der Staat sich viel stärker an den Kosten beteiligt, z.B. Schieneninfrastruktur.

          Staatliche Pro-Kopf-Investitionen in die Schieneninfrastruktur in der Schweiz, 440 EUR, in Deutschland 88 EUR.

          de.statista.com/st...struktur-pro-kopf/

          • @Sven Günther:

            ...und Zürich Genf geht durchs Mittelland, das ist wie deutsches Mittelgebirge.

          • @Sven Günther:

            Die SBB kriegt auch viel mehr Geld vom Staat als die DB. Deshalb geht eine Kritik des Bahnkonzerns bezüglich steigender Ticketpreise am eigentlichen Problem vorbei.

            • @FancyBeard:

              "Weil der Staat sich viel stärker an den Kosten beteiligt, z.B. Schieneninfrastruktur.

              Staatliche Pro-Kopf-Investitionen in die Schieneninfrastruktur in der Schweiz, 440 EUR, in Deutschland 88 EUR.

              de.statista.com/st...struktur-pro-kopf/"

              Äh ja, genau das hab ich auch geschrieben...

              • @Sven Günther:

                Das Ende Ihres Textes ist mir irgendwie durch die Lappen gegangen:D

  • Problematisch weil völlig phantasielos - ein jedesmal vorgeschobener Grund für die Preiserhöhungen sind die steigenden Löhne.



    Ich sag es nicht - was ist da wohl die Lösung trotz der Kosten - und Lohnsteigerungen --- na na - kommts?

  • Ich habe vor 8 Jahren aufgehört, Bahn zu fahren, weil ich mich nicht auf die Bahn verlassen konnte, was den Zeitpunkt von Abfahrt und Ankunft betrifft. Der Preis war nie mein Problem.

    • @Magenta:

      Wenn der Preis vor 8 Jahren nicht ihr Problem war, kann er es ja heute sein. Aus Erfahrung können Sie da zumindest nicht mitreden.

  • Ist die Bahn nun privatisiert oder



    ist sie noch in der Hand des Staates?

    • @Magenta:

      Sie ist an der Börse. Antwort genug?

      • @Jalella:

        Sie gehört zu Hundert Prozent der Bundesrepuplik Deutschland.

        Antwort genug?

      • @Jalella:

        Sie ist nicht an der Börse, sondern 100% Eigentum von uns, ähem, des Bundes.

  • Nicht, dass ich den Bahnvorstand in Schutz nehmen möchte, weit entfernt. Wie sie sich ihrem Personal gegenüber verhalten haben bei der letzten Tarifrunde, nachdem sie sich selbst üppige Erhöhungen genehmigt haben ist... widerlich.

    Das mit dem Preisen aber sehe ich eher bei der Regierung (und dort beim Verkehrsministerium). Das sind diejenigen, die das Setting schaffen müssen (inkl. Investitionen), dass die Bahn ein Akteur der Verkehrstransformation überhaupt werden kann.

    Bisher kommen aus dem Verkehrsministerium genau die entgegengesetzten Signale. Wir wissen auch, warum.

  • Die deutsche Bahn ist ein Unternehmen und keine Behörde. Ich würde deshalb die Kritik an den 100%igen Anteilseigner richten.