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Übrigens: Die Unfallgefahr und Schwere der Folgen geht bis runter zu Tempo 30 massiv zurück. Tempo 30 in Ortschaften ist also sehr sinnvoll. Darunter sinken die Unfallzahlen und die Unfallschwere aber kaum noch. Tempo 20 ist also nicht unbedingt erforderlich. Unterschiedliche Höchstgeschwindigkeiten machen aber alles komplizierter. Eine einheitliche Geschwindigkeit von 30 in geschlossenen Ortschaften ist daher die bessere Lösung.
@FullContact Na ja, da gab es doch die (zurüchgehaltende) greenpeace-Studie, nach der bei Tempo30 die Emissionen steigen
"Die Lösung ist einfach: Tempo 20 in Wohngebieten, Tempo 30 in Städten und Dörfern, 130 auf der Autobahn. "
Nein, so einfach ist es leider nicht!
Vorab: Ich wehre mich nicht gegen eine weitere Beschränkung der Geschwindigkeiten, sie bringt nur kaum was.
Nur 11% aller Unfälle sind auf Nichtbeachtung der zulässigen Geschwindigkeit zurückzuführen.
Quelle: www.gefahrenstelle...unfallstatistiken/
Eine weitere Geschwindigkeitsbeschränkung würde die Unfallzahlen zwar minimal reduzieren aber ihre "Einfache Lösung" wäre es trotzdem nicht.
Es gibt eben nicht nur die eine Stellschraube, da das Problem nicht schwarz/weiß ist, sondern viele Grautöne hat.
Sie machen es sich zu einfach. Ich hätte schon mehr Hintergrund und Fundament erwartet, da es ein sehr ernstes Thema ist.
Sichere Rad- und Gehwege würden viel mehr bringen.
@Rudi Hamm Ein wichtiger Punkt bei niedrigeren Geschwindigkeiten und weshalb es sehr wohl etwas bringt, obwohl die Zahl der Unfälle mit dieser Ursache so gering ist, ist, dass der Reaktionsweg und der Bremsweg massiv sinken.
Der Reaktionsweg linear mit der Geschwindigkeit, der Bremsweg (in erster Näherung) sogar quadratisch (einfache Physik).
Frage zum Foto oben: Bei welcher Gelegenheit wurde das gemacht? Kann es sein, daß es sich um ein gestelltes Foto handelt?
Ansonsten: Das wichtigste Tempolimit ist Tempo 30 in der Stadt. Das zweitwichtigste Tempo 80 oder 60 auf Landstraßen. Das unwichtigste Tempo 100 auf Autobahnen. Schade, daß über Letzteres am meisten diskutiert wird.
@FullContact "Kann es sein, daß es sich um ein gestelltes Foto handelt?"
Vermutlich und HOFFENTLICH.
(Wahrscheinlich so ähnlich wie die Bilder, die Artikel von Gewalt in Partnerschaft illustrieren, also von Menschen, die ihre PartnerInnen anschreien oder die ihre Hand zum Schlag ausholen, auch "gestellt" sind)
Meine volle Zustimmung.
Sehr schade das uns mit der grünen Regierungsbeteilung gerade die Illusion genommen wurde, dies würde etwas zum Guten verändern.
Stattdessen hat man/frau das Verkehrsressort lieber an einen "Weiter-So-Politiker" vergeben, weil man sich von anderen Ressorts mehr Bestätigung der eigenen Eitelkeiten versprach.
Leider fehlt es derzeit an politischen Alternativen für die kommenden Wahlen.
Die meisten Unfalltoten finden sich außerorts (ohne Autobahn)
Es sind die Land und Kommunalstraßen.
Es brauch ein Ausbau des ÖPNV auf dem Lande und Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Lands- und Bundesstraßen. 80 statt 100!
Wo Fahrradschnellwege fehlen, müssen diese dort gebaut werden.
ich habe mir gerade mal die interaktive Straßenkarte angeguckt. Auf Autobahnen passiert so gut wie nix (auch ohne 130). Städte sind die Hauptsterbeorte. 30 in Städten würde vielleicht was bringen.
unfallatlas.statistikportal.de/
@Maik Voss "Städte sind die Hauptsterbeorte"
Das stimmt so nicht.
Innerorts finden sich nur die meisten Unfälle. Die meisten Toten im Straßenverkehr finden sich außerorts (ohne Autobahn), also auf Bundes-, Land- und Kommunalstraßen.
@Rudolf Fissner Bei dieser Fokussierung auf Verkehrstote wird vollkommen übergangen, dass die meisten Unfallopfer Verletzungen erleiden, welche nicht selten lebenslange, massive Einschränkungen mit sich bringen. Und die entsprechenden Unfälle ereignen sich nun einmal in erster Linie in der Stadt, wo Kraftfahrzeuge mit Radfahrern und Fußgängern zusammentreffen.
Die großen Unfallgefahren im ländlichen Raum ergeben sich in erster Linie aus kurvigen Streckenverläufen, die häufig ohnehin geschwindigkeitesreguliert sind, aus Bäumen am Straßenrand und aus Fehleinschätzungen bei Überholmanövern, in denen langsame Fahrzeuge involviert sind.
@14231 (Profil gelöscht) Das ändert doch nichts an der Tatsache dass der Satz "Städte sind die Hauptsterbeorte" für Tote im Straßenverkehr nicht stimmt.
Auch ist in Bezug auf den Hauptsterbeort "Landstraße" der Satz im Artikel falsch ("Die Lösung ist einfach: Tempo 20 in Wohngebieten, Tempo 30 in Städten und Dörfern, 130 auf der Autobahn.").
Der Hauptsterbeort kommt in dieser städischen Sicht der Dinge überhaupt nicht vor (??!!). Geschwindigkeitsreduzierung auf Bundes- Land- und Kommunalstraßen werden nicht erwähnt.
Und auch bezüglich der Gewichtung der Unfallursache macht es sich diese "einfache Lösung" viel zu einfach.
Geschwindigkeit ist für 15 % der Verkehrstoten verantwortlich ( www.gefahrenstelle...unfallstatistiken/ )
Da fehlen völlig zusätzliche (!!!) Maßnahmen bezüglich des Abbiegen, Vorfahrtamissachtung, Abstandsfehler, Alkohol, Geschwindigkeitsüberwachung und das beliebte Handy beim Fahren
Die Zahl der Verkehrsopfer sinkt seit 50 Jahren und wird weiter zurückgehen.
Mehr Leben retten wäre möglich würden sich die Deutschen besser engagieren im Fall des akuten Herzstillstands:
Prüfen – Rufen – Drücken
9 Minuten braucht der Rettungswagen im Durchschnitt zum Patienten. 42,6 % der Laien helfen in Deutschland. 10.000 Leben könnten jedes Jahr in Deutschland zusätzlich gerettet werden, wenn sofort mit einer Herzdruckmassage begonnen würde.
Quelle: grc-org.de
Danke, Heike Holdinghausen. Sie sprechen mir aus der Seele!
Als ich eingeschult wurde, gab es pro Jahr ca 20.000 Verkehrstote in D. Und (so gut wie) niemand kam auf die Idee, seine Kinder mit dem Auto zur Schule zu bringen. Leute, die - wie die Autorin - glauben, die Verkehrstoten seien die Ursache für diesen Irrsinn, können mir nur leid tun.
Achja, und dann war d noch die schlichte Tatsache, dass die Zahl der Verkehrstoten seit 50 Jahren ziemlich kontinuierlich sinkt.
Aber, hey es it schließlich Sommerloch, gell?
Ist schon wieder der teutsche Zentralstaat ausgebrochen, dass es nur noch einen Autobahnführer kennt, der von seinem Schreibtisch die Geschicke an der Posemuckelere Herrstraße lenkt?
Ist dort nicht mehr das Bundesland oder die Kommune für die Einhaltung von Geschwindigkeitsbegrenzungen zuständig? Dafür, dass neuralgische Punkte entfernt werden? Blitzer den Weg säumen? ÖPNV bereit gestellt wird? Radschnellwege ausgebaut werden? Dem illegalen aufgesetzten Parken nachgegangen wird?
Niemand wünscht sich, dass sein Bus mit 20 km/h durch ein Wohngebiet fährt.
Da er dann noch an jeder Haltestelle anhält, ist man zu Fuß schneller.
Der Todesstoß für den ÖPNV.
Und da fängt es an
Denn natürlich möchte ich auch, dass der Laden um die Ecke mit Waren beliefert wird.
Um die kommen nun mal mit dem LKW.
Je kimafreundicher, weil dezentraler, das organisiert ist, umso mehr LKW sind unterwegs.
@rero LKWs müssen nicht 'Sprit-schluckend' durch Land fahren, denn dafür gibt es die Güterbahn. Und in den Städten kann man Elektro-LKWs nehmen, die auf 30 Km/h begrenzt sind.
@Ricky-13 Verursachen E-LKW weniger Verkehrstote als Dieselfahrzeuge?
Wenn nicht, ist die Art des Antriebs für das Thema des Artikels wohl komplett egal.
@rero Wenn man weiterhin gestresste und übermüdete LKW-Fahrer mit 50 bis 60 Km/h mit Elektro-LKWs durch die Stadt schickt, damit der Unternehmer einen dicken Gewinn "einfahren" kann, dann wird sich natürlich nichts an den Verkehrstoten durch LKWs ändern. Ich sprach aber von 30 Km/h. Und das E-LKWs umweltfreundlicher sind als Dieselfahrzeuge, hat sich hoffentlich schon herumgesprochen.
Ja es stimmt:
die Jeep-Auto-Paschas sind wie ungeduldige kleine Kinder.
Üben wir das gemeinsam in Sammeltaxis sitzen.
Genau, man muss nur den Kindern durch intensives abrichten ihre egozentrische Weltsicht austreiben. Nicht das Umfeld wird Kindgerecht gestaltet sondern das Kind hat sich anzupassen, um nicht unter die Räder zu geraten. Nicht der Verkehr ist das Problem sondern seine Opfer. Natürlich muss man einem Kind beibringen wie man sich auf der Straße bewegt, aber es ist auch die Natur von Kindern sich von vielen Dingen ablenken zu lassen.
Man regt sich ferner darüber auf, dass Schiffe mit Geretteten nicht anlegen dürfen. Indes hunderten vermissten Menschen, u.a. Kinder und Jugendliche, im Lande trauert die Öffentlichkeit nicht oder kaum nach und macht insbesondere keinen Druck auf die Politik, aus solchen Gründen die Polizei besser auszustatten.
"Und was das homeoffice von unliebsamen Personen damit zu tun hat, nu ja."
Diese "unliebsamen Personen" (Lindner, Poschardt (wer ist Martenstein?) sind zynische Vertreter der.Raser-Liga bzw. Verharmlosere derselben. Aber das wissen Sie ja. Nu ja.
@95820 (Profil gelöscht) Ja und? Ist die Vertretung der "falschen" Interessen ein Grund zum Wegsperren?
@Normalo Mein Kommentar sollte an @FLY gehen. Aber wer spricht - außer Ihnen -von "Wegsperren"? Heike Holdinghausen empfiehlt für die Möchtegern-Zyniker das Homeoffice.
"Nein Nein Nein..." Winfried Kretschmann hat recht. Viele Menschen erkennen Ironie nicht. "Nie! Nie!"
Bin nun 70+. Einige Male war es knapp. Für das radelnde Kind, für den radelnden Jugendlichen, für den radelnden Erwachsenen, für den Fußgänger, für den PKW-Fahrer.
Schuld waren immer andere. „Weil er ein Bier hatte.“, „Weil sie telefonierte.“ Können Sie sich an die idiotische Plakatkampagne erinnern? - Und es sollte auch erwähnt werden, wie viele Schwerverletzte und Invaliden der Straßenverkehr verursacht.
Da ist doch der eigentliche Skandal:
"Interessiert nehmen wir den Hinweis des 20-seitigen ADAC-Schulweg-Ratgebers zur Kenntnis, Kinder hätten häufig noch eine sehr egozentrische Weltsicht und könnten sich schwer in andere Verkehrsteilnehmende hineinversetzen, darum müsse man mit ihnen den Schulweg intensiv üben."
Klar, die Kinder sind noch nicht in der Lage (oder wollen die bloss nicht, die kleinen Querulanten) auf den PKW- und LKW- Verkehr in der Stadt so zu achten, dass der möglichst ungestört und in möglichst hoher Geschwindigkeit rollen kann.
Und wenn sie dann mal plattgefahren werden, sind sie halt selber schuld.
Hätten die Eltern eben mal intensiver "Schulweg" üben müssen.
Bei soviel Realsatire bleibt einem die Spucke weg.
@The Calif Was für eine bösartige Auslegung eines Textes, der beschreibt, warum man mit Kindern gut den Schulweg üben muß. Weil Kinder eben Kinder sind und nich nicht den Überblick von Erwachsenen haben. Das steht da. Sie machen etwas völlig anderes draus - warum machen Sie das?
@The Calif Ja, zumal die Radfahrer*innen zunehmend aufrüsten, in der Hoffnung, dass es hilft und sie nicht totgefahren werden: Fahrradhelm, helleres Licht, Blinklicht, Warnweste, Airbag (!) ... Sie haben das Gefühl, selbst tätig werden zu müssen, weil die Bedingungen nicht wesentlich sicherer geworden sind und wenn überhaupt nur langsam und in Teilen verbessert wurden. Mein Eindruck ist, dass es ohne COVID19 auch viele der Verbesserungen so schnell nicht gegeben hätte - trotz grüner Regierungsbeteiligungen ...
"Dabei müsste man doch irre daran werden, dass wir unsere Städte und Dörfer durch Verkehr so unsicher gemacht haben ..."
Man muss nicht irre werden an Fehlern, man kann sie auch reflektieren und berichtigen.
Der richtige Punkt ist: Der unsichere Verkehr ist menschengemacht.
Das Gute: Also kann menschliche Planung ihn auch sicher machen.
Dazu bedarf es aber mehr als neue Temposchilder.
Die besten Erfolge im Kampf gegen Verkehrstote zeigen sich in den Städten & Ländern, die die in Schweden entwickelte 'Vision Zero'-Strategie einführen.
Dort wird die Verantwortung für sicheren Strassenverkehr vom einzelnen Verkehrsteilnehmer weg und hin auf das Strassendesign verlagert.
Ausgaqngspunkt der Vision Zero-Strategie ist:
“Humans make errors and willingly or unwillingly break rules. This is a given that cannot be changed.
Roads and streets should be designed in such a way that this natural human behavior does not lead to crashes and injuries.”
Das bedeutet z.B., dass der bisherige §1 StVO (Verantwortung für die Sicherheit trägt der User resp das Individuum, gegenseitige Rücksicht) erweitert werden muss um die Verantwortung der Strassendesigner.
"Safety, traditional approach:
Responsible are the individual road users
Safety, Vision Zero approach:
System designers have ultimate responsibility for the swystems, design, maintanance and use, and are ultimately liable fpr the level of safety of the entire system."
(Department of Transport, Auckland, NZ, bei der Einführung der Vision Zero-Strategie)
@Vorstadt-Strizzi Der Deutsche Staar will Befugnisse, aber bloß keine Verantwortung. Und Rechenschaft? Gott bewahre. Eher kommt dieses Tempo-20-Zeug.
@Wurstprofessor Der deutsche Staat sind wir, die Bevölkerung. Und somit haben Sie völlig Recht. Der Bürger schreit nach mehr "Staat" oder nach weniger Gängelung, je nachdem, was ihm grad besser passt.
Man sieht das bei vielen aktuellen Themen: sobald man selber etwas tun soll, geht das Geheule los beim ach so mündigen Bürger. Dass man selber Jahrzehnte lang dazu beigetragen hat, dass die Situation aktuell so ist, will niemand hören.
Bei uns in der Innenkleinstadt gilt "Spielstraße, d.h. Fahrzeuge müssen sich mit der Geschwindigkeit den zu Fuß Gehenden anpassen. Was passiert? Die Fahrräder und noch mehr die e-Fahrräder brausen überall durch, schlängeln sich zwsichen zu Guß Gehenden durch, auch auf den Gehwegen. Von denen fühle ich mich dort mehr bedroht als von den Autos. Als ich jahrelang im außereuropäischen Ausland gelebt habe und nur ab und zu einmal in Deutschland war, sind mir bei jedem Besuch die Veränderungen auf den Straßen aufgefallen. Neben immer mehr Autos war es vor allem die Aufrüstung hinsichtlich der Größe. Ich kann nicht verstehen, dass solche menschenfeindlichen (die Sicht nehmenden und Platz wegnehmenden) Fahrzeuge erlaubt worden sind.
@resto "Von denen fühle ich mich dort mehr bedroht als von den Autos"
typisches Beispiel von falscher Gefahrenabschätzung.
@Anna Bell Ein konkrete Gefahrensituation erfordert immer eine konkrete Gefahrenabschätzung. Da gibt es nicht die alleinseligmachende Abschätzung.
@Anna Bell Nein, eben nicht in der Spielstraßenzone, wo die Autos Schritttempo fahren, und viele Radler:innen durchrasen. Übrigens bin ich keine Autofahrerin mehr und sehe Autos sehr kritisch.
@Anna Bell Meinen schlimmsten Verkehrsunfall habe ich als Radfahrer mit einem anderen Radfahrer gehabt.
@rero ... was eine Anekdote ist und somit keine allgemeingültige Aussagekraft hat.
@Uranus Richtig. :-)
Bei Klischees bringe ich gern mal eine Anekdote, um die Aussagekraft eines Klischees in Zweifel zu ziehen.
In Berlin stirbt jedes Jahr ca. ein Fußgänger durch einen Radfahrer.
Meist Senioren, die aus dem Bus ausgestiegen sind.
@Uranus Individuelle Erfahrungen sind trotzdem gültig, wenn auch nicht allgemeingültig. Ich habe den Verdacht, dass es eben nicht sein kann und darf, dass auch Radfahrende tödliche Unfälle verursachen.
@resto Ja, nichts anderes wollte ich damit aussagen. Dass Radfahrende auch tödliche Unfälle verursachen (können), bezweifele ich nicht. Zum einen ginge es auch um die Relation, wesentlicher ist hier aber das Thema - nämlich Gefährdung durch Autos bzw. Autofahrer*innen.
"Die Lösung ist einfach: Tempo 20 in Wohngebieten, Tempo 30 in Städten und Dörfern, 130 auf der Autobahn. Lindner, Poschardt und Martenstein ins Homeoffice. Insgesamt weniger Autoverkehr, weniger Parkplätze in den Städten, mehr ÖPNV..."
Jawoll, die guten alten Steckenpferde urbaner Autogegner mit urbaner Froschperspektive, und den politischen Gegner Wegsperren gleich obendrauf. So macht man sich Freunde außerhalb der eigenen ideologischen Blase! ;-)
Nur klingt der Verbots- und Umgestaltungskatalog zwar in der Tat einfach verglichen mit der Komplexität des Problems, aber eine "Lösung" wäre er deshalb noch lange nicht. Die meisten Menschen kommen in Autos auf Landstraßen um, also was soll da mit Tempo 20, 30 etc. in Städten oder dem heißgeliebten Autobahn-Tempolimit gewonnen sein? Es ist nichtmal nachgewiesen, dass da, wo es kein Tempolimit gibt, tatsächlich mehr Unfälle passieren.
Und der Ausbau nicht nur des ÖP"N"V ist alles andere als eine "einfache" Aufgabe. Zum einen ist gerade lückenloser ÖPV sauteuer, weil nur mit drastischem Overkill zu realisieren (Busfahren z. B. ist NICHT attraktiv, wenn man 1 Stunde auf den Bus warten muss, und immer noch nicht rentabel, wenn diesen Bus dann doch nur 10-15 Leute pro Stunde brauchen). Zum Anderen ist der Ausbau mit ein paar zusätzlichen Fahrzeugen nicht getan, und der Streckenausbau ist jedesmal ein Kampf mit lokalen Interessenträgern (Naturschützern, NIMBYs etc.).
Also immer vorsichtig mit einfachen Lösungen für schwierige Probleme! Für einen populistischen Rant reichen die im Zweifel immer, aber für die Realität...?
@Normalo Warum muss man denn eine Stunde auf den Bus warten?
Selbst wenn nur alle Stunde ein Bus kommt kann man in der Zeit bessere Dinge tun als an der Bushaltestelle rumzusitzen.
@Normalo "Die meisten Menschen kommen in Autos auf Landstraßen um, also was soll da mit Tempo 20, 30 etc. in Städten oder dem heißgeliebten Autobahn-Tempolimit gewonnen sein?"
An der Aussage "jeder Tote ist einer zu viel" orientiert sich "Vision Zero" in Städten - wie Berlin bspw.. Dieser Anspruch wurde auch dieses Jahr unterlaufen. Bereits 6 Radfahrende wurden diese Jahr in Berlin totgefahren. Auch auf Autobahnen sind sicher einige Menschen bereits dieses Jahr gestorben. Relativieren hilft da nichts. Jegliche gefährliche Verkehrsbedinungen müssten entschärft werden. Tempolimits sind diesbezüglich eine gute Maßnahme und die kann mensch auch auf Landstraßen herabsetzen - bspw. auf 80 km/h, so wie es u.a. die DUH fordert. Das reduziert zudem Treibhausgasemissionen.
Es gibt viele gute Argumente gegen Autos und für Umgestaltung von öffentlichem Raum und Verkehr. Mit Ideologie hat dies weniger etwas zu tun. Autofans wie jene von der FDP polemisieren hingegen gerne ideologiemotiviert gegen sichereren, umweltfreundlicheren und treibhausgasärmeren Verkehr.
Naja, es geht doch um Verkehrswende und die muss eben stärker vorangetrieben werden. Bisher gibt es ja nicht mal neue Tempolimits und das ist eine einfache Maßnahme. Auch müsste der ÖPNV-Ausbau vorangetrieben werden. Es muss eben auch dort mehr investiert werden und weniger für den Autoverkehr. Zumal sich mittels verschiedene Busgrößen und Digitalisierung sich auch flexible, abgestimmte Angebote schaffen ließen.
Inwiefern soll ein Streckenausbau des ÖPNV "jedesmal ein Kampf mit lokalen Naturschützern" provozieren? So eine Aussage klingt für mich eher nach einem populistischen Rant.
@Uranus 1. Zeigen Sie mir EIN Land mit generellem Tempolimit UND mindestens gleicher Verkehrsdichte wie Deutschland, das bessere Unfallstatisken hat. Ich habe bislang keins gefunden - entweder sind die Statisken höher, oder wir reden von Ländern mit VIEL mehr Straßenkilometer pro Einwohner als es bei uns gibt (z. B. Schweden).
2. Wenn jeder Tote einer zuviel ist und die aktuelle Unfallstatistik ein Skandal, dann ist auch die eklektische Konzentration auf den Stadtverkehr und die bösen Raser auf der Autobahn ein Skandal. Ganz einfach. Sie setzt den Hebel da an, wo die Ideologie ihn sehen möchte, nicht da wo es - in Relation zur notwendigen Freiheitsbeschneidung - WIRKEN würde.
Tatsächlich ist es aber eben nunmal so: An irgendwas stirbt JEDER. Absolute Sicherheit ist daher letztlich ein zutiefst unnatürlicher Zustand. Und DESHALB tendieren Menschen dazu, einzelne Risiken zu "bagatellisieren", also Menschen nicht Ernst zu nehmen, die nicht ruhen können, bis sie gänzlich beseitigt sind, und denen die Wünsche und Entscheidungsmöglihckeiten ihrer Mitmenschen wurscht genug sind, dass sie sie ohne Zögern auf dem selbstgebauten Altar der "zwingenden Notwendigkeit" opfern würden. Solcherlei Fanatismus geht am Ziel einer gesellschaft, ALLEN (auch den weniger "Vernünftigen") ein Zusammenleben zu ermöglichen, deutlich vorbei.
@Normalo Je geringer, die Geschwindigkeit desto kürzer der Bremsweg. Je besser das Auto kontrollierbar desto weniger Unfälle. Je niedriger das Tempolimit desto weniger Unfalltote. Eine niedrigeres Tempolimit wird von daher die Zahl der Unfalltoten im Schnitt reduzieren. Ein Tempolimit gar auf 0 km/h würde für 0 Unfälle sorgen. ;-)
Ein weiterer Faktor wäre die Autoanzahl. Je weniger Autos - egal welcher Antrieb (außer wohl Fred Feuerstein-Antrieb) desto weniger Unfälle. Das ginge dann runter busbauf 0 Autos und 0 Tote durch Autounfälle. Die ultimative Freiheitbeschneidung ist der Tod. Wie gravierend Beschränkungen als einschneidend wahrgenommen werden, hängt wohl auch von der Betroffenheit ab. Menschen, die im engen Kreis Menschen verloren haben oder geschädigt sind, dürften das anders beurteilen. Wie ich bereits erwähnte, kommt die Ebene des Ökozids hinzu. Und motorisierter Individualverkehr befeuert diesen. Ohne funktionierende Ökosysteme gibt es keine Zukunft und keine Freiheit. Solche Aussagen rühren nicht von Fanatismus her. Sie basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen.
@Normalo Die Schweiz hat wohl "bessere" Zahlen als Deutschland. Dort wurde schon Anfang 1990 das Zero-Verkehrstote-Ziel ausgerufen. Da dort sowieso schon überall größere Tempolimite bestanden (z.B. Autobahn 120, Kantonalstraßen 80), wurden vor allem die Kontrolldichte erhöht - so wird mit bestimmten Geräten auch kontrolliert, wer abgelenkt z.B. mit Handy am Ohr, fährt - und die Sanktionen verschärft. Ziel nicht ganz erreicht, aber von fast 1000 Toten in 1990 auf 200 gedrückt.
@resto Ähhh - die Schweiz hat aber nur gut 8 Millionen Einwohner.
Deutschland dagegen etwa 83 Millionen.
Die Schweiz müsste sich also noch gewaltig anstrengen, um auf eine Quote wie Deutschland zu kommen.
Mit Ihrem Beispiel geben Sie @Normalo voll recht...
@rero "Ähhh - die Schweiz hat aber nur gut 8 Millionen Einwohner."
Es ist zwar für den einen oder anderen Dyskalküliker etwas verwunderlich sein, aber man kann so etwas umrechnen.
Und zumindest im nichtbergigen Teil der Schweiz sind die Verkehrsdichten etc. durchaus vergleichbar.
@Normalo Bei 130 km/h sind Spritverbrauch und CO2-Emissionen im Schnitt um rund ein Viertel höher als bei 100 km/h.
Normalo auch ins Homeoffice! 🤪
Schaut man sch Google Maps an, dann sind es immer wieder die selben Straßen, auf denen Stau herrscht.
Man bracht für den ÖPNV nicht gleich die superteure 100 % Lösung. Es ist wichtig, die wichtigsten Strecken anzugehen. Die vielbefahrenen und die Strecken zwischen Städten. Die Pendlerwege!
Wenn diese einen schnellen (!!!) ÖPNV bekommen mit schnellen Anschlusss in den Städten, dann wäre schon viel gewonnen. Die paar Kilometer zum Einstieg ins ÖPNV mit dem Auto wären der Pillepalle-Rest.
Klassischer Wutartikel. Warum nicht. Muss dann auch nicht alles lückenlos begründet sein.
Man hätte natürlich auch schreiben können, dass die Zahl weiter gesunken ist.
Oder das Ratgeber für die Stadt nicht schlecht sind. Denn es wird nicht gelingen, die Zahl der Toten durch Mobilität auf Null zu drücken. Gerade erst wieder ein Fußgänger bei der Kollision mit einem Radfahrer gestorben (und früher unter den Pferdehufen war es sicher nicht anders).
Und das die Lösung eben nicht einfach ist. Nur die Schlagworte sind einfach. Eine einzige neue Bahnstrecke ist schon schwierig.
Und was das homeoffice von unliebsamen Personen damit zu tun hat, nu ja.
@fly Die Thematisierung von 1238 Toten ist nicht gerechtfertig? Wie die Autorin schrieb: Ist halt so, hat manch einer sich schon dran gewöhnt.
@Anna Bell Welche Thematisierung? Das ist nur ein Meinungsartikel, der für die Unfalltoten eine Partei verantwortlich machen will, die auf Bundesebene in den letzten Jahrzehnten nicht viel mitregierte.
Woran man sich gewöhnt hat ist, dass auf verantwortlicher Landes- und Komunalebene die Kritiker der Elche heute selber welche sind.
@Anna Bell Niemand hat sich "schon" daran gewohnt; das sieht man an den täglichen Unfallberichten in der Regionalzeitung. Nur kann man auch konstatieren, dass die Zahl der Verkehrstoten im Vergleich zu 1970 auf ca. 1/9 gesunken sind.
@resto Und der Verkehr um den Faktor X, ich schätze mal X>10 gestiegen ist. Insgesamt ist das also eine Erfolgsgeschichte. Wenn ich mir anschaue, wie viele Bekannte in den 70ern gestorben sind und bei was für Unfällen, die leider immer passieren werden, heute die Autofahrer unbeschadet bis leicht verletzt sind. Fragen Sie mal Rettungssanitäter nach ihren Erfahrungen.
taz: "Der Anfang dafür ist mit dem 9-Euro-Ticket gemacht, der Schwung daraus die ideale Einleitung in die Verkehrswende."
Dass die Verkehrswende nicht von heute auf morgen geht, das ist klar, aber man muss doch schließlich mal einen Anfang machen - und der wurde mit dem 9-Euro-Ticket doch gemacht. Aber die Autolobby in Deutschland ist einfach zu mächtig, also wird es in absehbarer Zeit wohl keine Verkehrswende geben und das 9-Euro-Ticket kommt in den Mülleimer. "Lindner möchte die »Gratismentalität« im ÖPNV nicht finanzieren." [Quelle: SPIEGEL]
taz: "Über Tausende Tote im Straßenverkehr liegen im Verantwortungsbereich des Verkehrsministers, an dessen Untätigkeit wir uns nicht gewöhnen wollen."
Wir haben und doch schon lange daran gewöhnt. Und mit Politikern die "Freunde der Autoindustrie" sind, wird sich daran auch nichts ändern.
@Ricky-13 Welche Politiker sind nicht Freunde der Autoindustrie? Wer sind die Feinde?
Bei eRoller- oder Fahrrad-Tempo 20 oder 30 kmh sterben auch Fußgänger oder werden durch rücksichtslose Verkehrsteilnehmer verletzt. Im Übrigen haben nicht nur Kinder ein egozentrisches Weltbild, sondern auch viele Erwachsene. Erlebe ich täglich zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Auto unterwegs.
Und dann sind da noch die weniger offensichtlichen Verkehrstoten - durch den Autodreck in der Luft ...
@Tetra Mint www.hr-inforadio.d...feinstaub-106.html
2/3 alle Unfälle mit Personenschaden sind durch Nichteinhaltung der aktuellen Vorschriften entstanden.
www.destatis.de/DE...hrzeugfuehrer.html
Schärfere Vorschriften werden natürlich sofort von jedem eingehalten.
Das echt einfach.
Und wenn wir z.B. Mord nicht nur ein bißchen, sondern ganz ganz doll verbieten, dann machts auch keiner mehr.
@rollef Wenn die Vorausfahrenden sich z.B. an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten, dann bremsen die damit auch die Raser aus, das Argument zieht also nicht so ganz (alleine auf der Landstraße sieht das Ganze anders aus, klar).
@rollef Okay, dann etwas radikaler: Autos abschaffen. Wenn es keine Autos mehr gibt, können mit ihnen auch keine Menschen (und andere Tiere) totgefahren werden. ;-)
@Uranus Wie wäre es mit mehr Staat und mehr Kontrolle im Straßenverkehr (gegen Alk- und zu schnelle Fahrer) Wäre das naheliegende bei diesen Hauptunfallursachen nicht auch für Sie als Anarchist das richtige?
@Uranus *Wenn es keine Autos mehr gibt, gibt es auch keine Regelverstöße von Autofahrer*innen mehr und es können mit ihnen auch keine Menschen (und andere Tiere) mehr totgefahren werden.
@rollef Nach der Logik kann man Mord natürlich auch einfach erlauben. Und häusliche Gewalt. Und so weiter. Wenn ein paar Leute es ja einfach trotzdem machen, braucht man also auch gar nicht mehr versuchen, es zu verhindern.
@Axolotl Interessanter Gedanke.
Aber ich es fände es nicht gut, wenn mich meine Frau dauernd schlagen würde.
Dem Text kann man sich nur anschließen!
Mal sehen, was die Autoküsser unter welchem Vorwand hier noch anmerken…
@90118 (Profil gelöscht) Es ist ganz simpel: Die Leute müssen irgendwie zur Arbeit kommen - Für die Rund ein Drittel Pendler ist der ÖPNV häufig keine praktikable Alternative.
Die Lösung? Jedem der in der Stadt arbeitet auch eine Wohnung dort anbieten. Dafür müsste natürlich massiv innenverdichtet werden, aber das wäre dann tatsächlich eine Lösung.
Die Frage ist: Wird der Autoverkehr in der Stadt wirklich als großes Problem gesehen für dessen Lösung man auch persönliche Einschnitte hinnehmen würde, oder ist es nur ein Problem solange sichergestellt ist dass die gesellschaftlichen Kosten der Lösung irgendwer anderes trägt?
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht :-)
@90118 (Profil gelöscht) Wissen Sie wieviele Unfälle Fahrräder verursachen? Und eRoller?
@Elena Levi "Wissen Sie wieviele Unfälle Fahrräder verursachen? Und eRoller?"
Das Verhältnis verursachter Personenschäden bei Unfällen liegt bei 1:300 bis 1:1000, je nachdem, was alles zählt.
Also 1000 Schwerverletzte und Tote vom PKW, ggüber 1 vom Radfahrenden.
Wenn man die Schäden am Planeten noch mitzählt, wird es vollends grotesk.
@Elena Levi Wissen ist Macht, Nichtwissen macht nichts ;)
@Elena Levi Es geht nur hier nicht um die Zahl der Verkehrsunfälle, sondern um die Zahl der Verkehrstoten. Dann müssten also auch diese Zahlen verglichen werden.
Die hunderttausenden Verletzten, viele davon ein Leben lang Krüppel, fallen regelmäßig unter den Tisch. Statistisch gesehen erwischt es jeden von uns im Leben mindestens einmal. Und jede/r kennt reihenweise Fälle von durch MIV zu Schaden gekommenen Personen aus dem eigenen Umfeld.
Und die TäterIn sind fast alle. Nachdem mein Cousin im Alter von 6 Jahren auf dem Schulweg totgefahren wurde, mein Bruder im Alter von 5 schwer verletzt und ich selber 17jährig, auf dem Rad unterwegs, von einer ‚unaufmerksamen‘ Linksabbiegerin für Wochen auf Leben und Tod in die Klinik gerammt wurde, hab ich mich entschlossen, den Scheiß nicht mitzumachen, respektive niemanden ein solch unnötigen Risiko auszusetzen: Kein Führerschein und möglichst selten irgendwo mitfahren, geht seit Jahrzehnten völlig problemlos.
Mir fehlt hier noch ein 80 auf Landstraßen
@Luebke Wäre auch wichtiger. Dort finden sich die meisten Unfalltoten.
An sich ist die Prämie eine gute Idee. Doch das eigentliche Problem ist der geringe Lohnabstand – ein höherer Mindestlohn könnte kurzfristig helfen.
Mehr Tote im Straßenverkehr: Der akzeptierte Skandal
Den Wahnsinn Verkehrstote nehmen wir als Gesellschaft einfach hin – Jahr für Jahr. Dabei wäre es so einfach, das Problem einzudämmen.
Der ADAC beklagt, dass Kinder sich zu wenig in andere Verkehrsteilnehmer einfühlen können Foto: Florian Boillot
Es ist unfassbar, woran man sich gewöhnen kann. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 sind im Straßenverkehr in Deutschland 1.238 Menschen gestorben. 1.238! Soll man die kleine Meldung des Statistischen Bundesamtes überhaupt berichten? Es sterben jedes Jahr ein paar Tausend Leute bei Verkehrsunfällen, wenn nicht gerade Corona ist. Ist halt so.
Es ist halt so, dass Eltern ihre Grundschulkinder nicht alleine in die Schule spazieren oder radeln lassen, weil das im Autoverkehr zu gefährlich ist. Eltern größerer Kinder bangen, ob diese abends heil vom Fahrradweg oder von der Landstraße heimkommen. Fußgänger in autogerechten Städten laufen lange Umwege, um breite Straßen wenigstens an Ampeln einigermaßen sicher überqueren zu können. Und wer ein kleines, PS-schwaches Auto fährt, zittert sich über die Autobahn dem Ziel entgegen. An all das haben wir uns gewöhnt.
Interessiert nehmen wir den Hinweis des 20-seitigen ADAC-Schulweg-Ratgebers zur Kenntnis, Kinder hätten häufig noch eine sehr egozentrische Weltsicht und könnten sich schwer in andere Verkehrsteilnehmende hineinversetzen, darum müsse man mit ihnen den Schulweg intensiv üben. Dabei müsste man doch irre daran werden, dass wir unsere Städte und Dörfer durch Verkehr so unsicher gemacht haben, dass wir Ratgeber und Verkehrspädagogik brauchen!
Also diskutieren wir heißblütig die Gefahr durch Terroristen oder Wölfe und nehmen Tausende Verkehrstote einfach so hin – weil die Gefahr von uns selbst ausgeht und sich nicht auf Fremde und anderes wegdämonisieren lässt. Wir selbst sind nicht gerne das Problem.
Die Lösung ist einfach: Tempo 20 in Wohngebieten, Tempo 30 in Städten und Dörfern, 130 auf der Autobahn. Lindner, Poschardt und Martenstein ins Homeoffice. Insgesamt weniger Autoverkehr, weniger Parkplätze in den Städten, mehr ÖPNV. Der Anfang dafür ist mit dem 9-Euro-Ticket gemacht, der Schwung daraus die ideale Einleitung in die Verkehrswende. Die ist nicht nur ein Thema für den Klimaschutz. Über Tausend Tote im Straßenverkehr liegen im Verantwortungsbereich des Verkehrsministers, an dessen Untätigkeit wir uns nicht gewöhnen wollen.
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Kommentar von
Heike Holdinghausen
Redakteurin für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 72, schreibt über Rohstoffthemen, Chemie und gerne auch den Wald. (Mit-)Autorin verschiedener Bücher, zuletzt eine Stoffgeschichte über Seltene Erden.
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