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Lisa Eckhart und der AntisemitismusEin ganz altes Lied

Wer nichts zu sagen hat, aber Leute zum Zuhören braucht, erklärt sich selbst zum_zur Gegner_in der Political Correctness. Manchen reicht das nicht.

Ein Klassiker: Der deutsche oder österreichische Clown, dem für zwei Minuten Fame alles recht ist Foto: getty images

D ie deutschsprachige Comedy, ist sie deshalb so dermaßen schlecht, um die passende Qualität gewährleisten zu können, die Deutschland und Österreich verdienen?

Das wäre logisch und irgendwie auch gerecht, wenn diese Gemeinschaften nur aus Menschen wie Mario Barth oder Sebastian Kurz bestünden. Doch auch wir gehören, wenn auch mit gleichzeitiger Verachtung für sie, zu dieser Gemeinschaft. And we’re not having any of this Lisa Eckhart nonsense.

Lisa wer? Ihr Name klingt wie die irrelevante Alman-Mitschülerin mit überhöhter Selbstwahrnehmung von früher. Geladen mit High-School-Bully-Energy besitzt sie das nötige Pretty-Privilege, um mit den Styles vom Anfang des letzten Jahrzehnts davonzukommen.

Ich spreche nicht nur von ihrem Look – irgendwo zwischen Versace for H&M und Hetera, die die Garderobe ihrer lesbischen Mitbewohnerin kopiert –, sondern auch von ihrer künstlerischen Ästhetik. Ein wenig Verharmlosung sexualisierter Gewalt hier, ein Brocken Antisemitismus da, zwischendrin etwas Rassismus und das Ganze in dem Singsang des deutschsprachigen Poetry Slams, der mich schon 2013 anekelte.

Poetry Slam und Dorfstammtisch

Fern dieser Branche ist sie mitnichten: Weil keine Schauspielschule sie wollte, fand sie als sogenannte Slammerin ihren Platz auf der Bühne. Damit bleibt sie in der Tradition weißer mittelmäßiger Bürgerlichkeit.

Wer nach dem Studium merkt, für Rap zu langweilig, für Schauspiel zu untalentiert und für Literatur nicht deep genug zu sein, aber schon mal den reaktionären Dorf-Stammtisch zum Schmunzeln gebracht hat, macht schließlich Poetry Slam. Poetry Slam kennen wir mittlerweile (leider) alle, den Dichter_innenwettbewerb gab oder gibt es im Abendprogramm jeder Uni-Mensa oder Studi-Kneipe.

Als uninteressantere Kopie von Spoken Word – einem ursprünglich von Schwarzen US-Amerikaner_innen geprägten literarischen Performance-Format – hat es schon deutsche Hochkulturkoryphäen wie Julia Engelmann und Konsorten (sorry, kann mir so Namen wie Finn-Ole und Lasse nie richtig merken) hervorgebracht. Und ja, nun eben auch die Österreicherin Eckhart.

In der ARD-Show von Dieter Nuhr – bei wem auch sonst? – waren neulich wegen eines älteren Stücks über #metoo alle Augen auf sie gerichtet. Sie hat die Formel geknackt: Wer nichts zu sagen hat, dennoch Leute zum Zuhören bringen will, erklärt sich selbst zur Gegner_in der Political Correctness und haut ein paar Jokes raus, die auch dann nicht lustig wären, wenn man über die massive Menschenfeindlichkeit hinwegsehen würde.

So hat sich letztes Jahr an Karneval schon Annegret Kramp-Karrenbauer mit einem anti-queeren „Witz“ blamiert, Lisa Eckhart zieht nach. Während sie alte Tropen wie den geldgeilen und grapschenden Juden straight out of NS-Propaganda hervorholt, stand mit ihr ein weiterer Klassiker auf der Bühne: der deutsche oder österreichische Clown, dem für zwei Minuten Fame kein bisschen Judenhass zu viel ist.

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Hengameh Yaghoobifarah
Mitarbeiter_in
Hengameh Yaghoobifarah studierte Medienkulturwissenschaft und Skandinavistik an der Uni Freiburg und in Linköping. Heute arbeitet Yaghoobifarah als Autor_in, Redakteur_in und Referent_in zu Queerness, Feminismus, Antirassismus, Popkultur und Medienästhetik.
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171 Kommentare

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  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Also dem kann ich mich anschließen, insbesondere dem Teil über Poetry Slam, dem Teil über die Ästhetik der 1920er, dem Teil über Dieter Nuhr und dem Teil über politische Inkorrektheit als künstlerisches Kapital. ;-)

    Dem wäre vielleicht nur noch hinzuzufügen, dass diese Show nur so gut läuft, weil ihr Publikum derartig halbgebildet ist, dass es sich zum Bildungsbürgertum wähnt und derartig aggressiv, dass es auf den einen oder anderen Judenwitz nicht verzichten mag, wenn er doch so eloquent vorgetragen wird.

  • 9G
    92290 (Profil gelöscht)

    www.youtube.com/watch?v=k_rTGHfr0X4

    Hat mir die Person näher gebracht. Abgesehen vom Charakter auf der Bühne. Was viele irgendwie immer wieder vergessen, dass sich Mensch auf einer Bühne in der Regel nicht so zeigen, wie sie wirklich sind. Das interessiert letztendlich auch kaum jemanden.



    Die Person anhand einer Performance runter zu machen, ist einfach schäbig.

    "If they go low, we go high." Wäre auch ne Möglichkeit. So einen moralischen Verriss hätte ich jetzt eher bei Springer erwartet.

    Und wenn sie ein Nazi wäre, hätte sie Verachtung verdient. Aber was, wenn nicht? Weiß ich das? Der Artikel hat auf jeden Fall nicht weitergeholfen, zu verstehen, was eigentlich das Problem ist. Das erfährt man dann in den Kommentaren.

    Ich will auf jeden Fall nicht in einer Welt leben, in der man nicht mal mehr ein wenig böse und aufrührerisch sein darf, egal in welche Richtung, echt egal.

  • Es ist schon erstaunlich:



    In einem Artikel, in dem es der Autorin angeblich um antisemitische Aussagen von Lisa Eckhart geht,



    verschwendet diese ca. 50% ihres Textes mit reiner persönlicher Diffamierung von Lisa Eckart, angefangen von deren Namen, über ihr optisches Erscheinungsbild bis hin zum (angeblichen) Karriereversagen.

    Dann legt Sie noch ca. 20% drauf, um Ihr generelles Missfallen des Genres "Poetry Slam" kund zu tun, und packt noch ein bisschen "Sippenhaft" dazu: Wer bei Dieter Nuhr aufgetreten ist, der MUSS ja quasi rechts-konservativ sein.

    Im läppischen Rest wird dann kurz auf die Vergehen der Frau Eckart eingegangen, nämlich deren Aussagen.



    Was genau an den Aussagen denn nun menschenfeindlich oder antisemitisch ist, wird im Artikel allerdings nicht gesagt.



    Die Aussagen von Frau Eckart werden nicht analysiert, es wird nicht dargestellt, wo die Autorin die Menschenfeindlichkeit oder den Antisemitismus sieht (Vielleicht hätte man Ihr ja sogar folgen können?), die Aussagen werden noch nicht einmal wiedergegeben.

    Nein: Allein aufgrund der Tatsache, dass Frau Eckhart von der Autorin vorab ausreichend intensiv als "Miese Person" dargestellt wurde, sollen wir ihr folgen und ihren Vorwürfen glauben.

    Entschuldigung, aber das ist wirklich Journalismus der untersten Kategorie.

    • @Peter456:

      Volle Zustimmung!

  • Heute kam in der "Zeit" auch ein Artikel zu diesem Thema: www.zeit.de/kultur...nstein-woody-allen

  • 0G
    02614 (Profil gelöscht)

    Ein guter Artikel. Die hier behandelten Äußerungen von Lisa Eckhart sind abstoßend und geschmacklos ... was Klamauk (nicht Satire) vielleicht auch mal sein darf. Allerdings sind sie auch nicht lustig. Letzeres ist ein Qualitätsmerkmal von Satire. Ein besonderes Niveau kann man hier nicht entdecken. Da hilft auch der bildungsbürgerliche Habitus nichts.

  • "Wer nichts zu sagen hat, dennoch Leute zum Zuhören bringen will, erklärt sich selbst zur Gegner_in der Political Correctness und haut ein paar Jokes raus, die auch dann nicht lustig wären, wenn man über die massive Menschenfeindlichkeit hinwegsehen würde."

    Das finde ich nun wieder – auf traurige und natürlich unfreiwillige Weise - sehr lustig: die implizite Überzeugung nämlich, dass ein Witz, der auf Kosten der political correctnes geht, überhaupt nicht witzig sein kann.

  • Natürlich ist es eine Masche vieler erfolgreicher Teilnehmer auf Poetry Slams, mehr oder weniger wohldosiert gegen die PC-Regeln zu verstoßen. Der Grad zwischen originell und witzig oder voll daneben ist dabei natürlich sehr schmal.



    Wenn es dann total daneben geht, gehört eine ordentliche Dusche wie in dem Artikel halt dazu.



    Wobei ich finde, Frau Yaghoobifarah geht in ihrem Text, wider Erwarten, noch sehr fair mit Lisa Eckhart um.

  • Lisa Eckarts Humor ist brutal und eindeutig grenzwertig bis grenzüberschreitend.



    Hengameh (und ihre Fans) dagegen kommen bei mir immer als komplett humorbefreit an. Was man schon daran merkt, dass sie sich mit dem Humor der Beschuldigten überhaupt nicht auseinandersetzt. Statt dessen: Ad hominem Angriffe wegen der Hautfarbe, dem Kleidungsstil, der Ausbildung, nochmal die Hautfarbe... Aber zumindest in punkto Brutalität gibt es da doch Gemeinsamkeiten, gell Hengameh?



    Aber natürlich, was Hänschen darf, darf Hans noch lange nicht....

    • @Amandas:

      Nutze diesen Kommentar, mich in diese für das "Volk der Dichter & Denker" mir lächerlich erscheinende Debatte um vermeintliche "Ausrutscher" in Sachen "political correctness" einzumischen.



      Fast schäme ich mich ein wenig diese Petition unterschrieben zu haben. Hier wird einfach auf zuviele "Trittbretter" aufgestiegen, die vermeintlich breit genug sind, um "bequem darauf zu fahren".



      Bitte wirklich um Entschuldigung aber hierüber könnte ich mich tatsächlich übergeben.



      Ich weiß nicht ob sich ein Tucholsky-Zitat finden lässt, welches als ein treffender Schuss vor den Bug der sich für "besser" haltenden Mitstreiter(?) um eine offenere Gesellschaft eignen würde.



      Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Krise, während der sich ja viele Menschen "outen" und zeigen "wes Geistes Kind sie wirklich sind" möchte ich allen diesen scheinbar "reinen Konsumenten" von Satire wärmstens empfehlen sich doch einmal nachträglich mit den Texten von Heinz Rudolph Kunze auseinanderzusetzen.



      Auch er hat satirische Momente in manchmal zynisch erscheinender Form festgehalten und zum Teil sehr sarkastisch bearbeitet und dargestellt, sodass es ein gewisses "Denken" erforderte, die Weltanschauung eines damals sehr jungen Mannes nachzuvollziehen.



      Bestätigt sah ich -gleichaltrig- mich in den für meine Begriffe im Sinne kultureller Kreativität sehr "langweiligen" 80er Jahren (außer NDW & Reggae ist bei mir nicht viel "hängengeblieben") in den dümmlichen Äußerungen zu Texten HRK's von altbackenen Rockern wie denen eines Herrn Niedecken, die tatsächlich Vorwürfe enthielten, die ich selbst immer nur deren konventionellen und kleingeistigen "Absonderungen" entnehmen konnte - wirtschaftlich längst abgesichert "hausierten" sie mit Texten und Arrangements, mit denen die Stones "wirklich" noch etwas riskierten und für deren "Überheblichkeit" mir auch lange das Verständnis fehlte.



      Das "Performing" von Lisa Eckhart bereitete auch mir Probleme - hilfreich war die Reflexion über das eigene "Ich" im selben Alter.

  • Für mich eine der besten Kabarettisten im deutschsprachigen Raum. Dass sie mundtot gemacht werden soll, ist typisch für das humorbefreite Deutschland.

    • @Anne klein:

      Für mich bezeichnend, dass es immer die gleichen Leute sind, die mit Kritik nicht umgehen können. Dieser Absolutheitsanspruch sagt sogar noch mehr über Frau Eckhart und ihre Fans aus als ihr krampfhaftes "Othering" von Minderheiten.

  • Den beanstandeten Auftritt von Frau Eckhart habe ich mir jetzt auch mal angesehen (www.youtube.com/watch?v=6h8g8-2rdV8 - vom 14.9.2018!).



    Ich finde ihn einfach nur misslungen und am Thema vorbei.



    Die Vorwürfe gegen Weinstein und co. und die mee-too-Debatte darüber haben nicht das geringste mit der Religion der beschuldigten Personen zu tun, außerdem gab und gibt es genug Angehörige so gut wie aller Religionen, gegen die ähnliche - und schlimmere - Vorwürfe erhoben wurden und werden. Und noch viel, viel schlimmeres wie z.B. die Massenvergewaltigungen in Indien.



    Man kann sicher bei einer sehr differenzierten Betrachtung der Vorfälle in bestimmten Zusammenhängen Einflüsse, die mit dem religiösen Hintergrund zu tun haben hinterfragen.



    Aber diese peinlich simple und bodenlos platte Verknüpfung, die Eckhart hier macht, ist wirklich unverzeihlich. Das hätte sie beim Ausarbeiten dieser Nummer schnell erkennen müssen, das so ein dummes Geschwurbel nur dem Rassismus Vorschub leistet.

    Aber so ist es kein Wunder, dass diese schwere Keule, die sie da schwingt, irgendwann mit voller Wucht auf sie zurück schlagen musste. Ich will ihr gar nicht unterstellen, tief im Inneren antisemitisch zu sein, kenne sie aber nicht gut genug, um dazu näheres zu sagen.



    Offensichtlich gehört sie aber zu der Sorte Kabarettisten, die gerne als Besserwisser mit erhobenem Zeigefinger auftreten (wie auch D. Nuhr), und die so selbstverliebt in ihre Pointen sind, dass sie darüber ihre Selbstkritik vergessen (auch darin ist sie D. Nuhr ähnlich).

    Es ist natürlich nicht verwerflich oder gar verboten, eine schlechte Nummer abzuliefern. Aber wenn Eckhart einen so drastischen und tiefen Griff ins Klo macht, darf sie sich nicht wundern, wenn sie danach braun sind und stinken.

    Granden wie Hildebrandt und Hüsch, aber auch vielen anderen gehaltvollen aktuellen Kollegen, wäre das nie passiert, bzw. ist es nicht passiert und passiert so etwas nicht.

    Ich kann den Shitstorm über Eckhart gut verstehen.

    • @jlMG:

      Dass sie Eckhards Beitrag nicht mögen, kann ich wohl nachvollziehen - Comedy ist ja immer Geschmackssache. Comedy aber wie einen Essay über Religion, Geschichte, Kultur, ... auseinanderzunehmen, nimmt ihn dann doch zu ernst und übersieht Möglichkeiten wie Sarkasmus, Lebenserfahrung, ... Ich hatte nicht das Gefühl, dass Comedy das leisten muss.

    • @jlMG:

      Ich stimme Ihnen inhaltlich weitgehend zu, aber bitte reduzieren Sie das Judentum/jüdisch-sein nicht nur auf den religiösen Aspekt, da ist nämlich soviel mehr, gerade auch kulturell...

      • @Saile:

        Das ist richtig, deshalb schrieb ich auch "Man kann sicher bei einer sehr differenzierten Betrachtung der Vorfälle in bestimmten Zusammenhängen Einflüsse, die mit dem religiösen Hintergrund zu tun haben hinterfragen." womit letztlich der ganze kulturelle Kontext gemeint ist, in dem die Religionszugehörigkeit oft ein sehr dominanter Faktor ist.

        Frau Eckhart hätte erkennen müssen, dass die sehr holzschnittartige Vergröberung, die im Kabarett ein beliebtes Stilmittel ist, da man damit die Inhalte so schön zuspitzen kann, in diesem Fall in die Irre führt und die ganze Nummer damit einfach nicht funktioniert.

        Wenn der Blick auf den religiösen Hintergrund der Beschuldigten überhaupt im Zusammenhang mit den Vorwürfen von Belang ist, was ich grundsätzlich bezweifle, dann hätte er sehr viel differenzierter ausfallen müssen.

        Aber so wurden die Vorwürfe und die Religion dermaßen grob zusammengeknüppelt von Frau Eckhart, dass sich diese Nummer komplett selber zerlegt, zerlegen muss.

        Die Stille, die während der meisten Teile dieser Nummer im Publikum vorherrscht kommt mir weniger als Aufmerksamkeit denn als betretenes Schweigen vor.

  • Yaghoobifarah findet was Scheiße = in der Regel ein guter Tipp.

  • Sehr verehrte Frau Yaghoobifarah,



    Respekt, wie Sie es immer wiede schaffen, einen wahren Debattensturm auszulösen. Ich persönlich ziehe mir Ihre Texte mit Genuss und großer Freude rein. Dank dafür.

    • @apfelkern:

      Respekt wäre aber auch zur Kenntnis zu nehmen, dass sich Hengameh nicht als "Frau soundso" versteht, sondern eher so nicht-binär. Das mit dem Siezen is cheap.

      • @Heide Gehr:

        Darf eine Person, die andere Personen nicht respektiert, Respekt von anderen erwarten?

        • @HopeDrone:

          Don't know, bin ich Luhmann? :-D

          ... Ich tät meinen: Dürfen schon, aber ob's klappt?

  • Lisa Eckhart nimmt eine antisemitische Verschwörungstheorie und erweitert sie. Was daran Satire und witzig sein soll, verstehe ich nicht. Jüdische Comedians haben bestimmt schon bessere Holocaust-Jokes gemacht.

    • @h3h3y0:

      "Jüdische Comedians haben bestimmt schon bessere Holocaust-Jokes gemacht."

      Das ist sicher richtig, aber sie blenden hier etwas aus, es kommt nicht nur darauf an, wer den Witz erzählt, viel wichtiger sind die Leute, an die der Witz gerichtet ist.

      Es wird sich z.B. regelmäßige in der israelischen Comedy oder im Kabarett über die Geschäftstüchtigkeit/Gier der Leute im Land lustig gemacht.

      Hier mal ein Beispiel mit englischem Untertitel, da ging es um die "Goldgräberstimmung" zum ESC, wie zock ich Touristen ab.

      youtu.be/gRIx0UzdAuU

      Oder denken Sie mal an "Bienvenue chez les Ch’tis" aus Frankreich, wo man sich über kulturelle Unterschiede in Frankreich lustig gemacht hat.

      Das ist dann oft Selbstironie.

      Schwierig wird es immer dann, wenn Erzähler und angedachte Zielgruppe sich über eine Drittpartei lustig machen. Das funktioniert in der Regel nur, wenn man zumindestens ähnliche Vorurteile oder Ansichten über die Drittpartei hegt.

  • Sie gehen mit Poetry Slam eigentlich recht fair um, ABER: Sehen Sie sich mal Lars Ruppel an: Politisch vernünftige, amüsante Lyrik, ebenfalls betitelt als Poetry Slam.

  • Wie wenig hierzulande dazugehört um als klug, provokant und sprachgewaltig gefeiert zu werden.

    Ein paarmal "Juden" sagen reicht da schon.

    Wiglaf Droste, bitte komm zurück.

    • @Jim Hawkins:

      Wiglaf wer?



      Interessant, was so bei Wikipedia über diesen scheinbar genialen Satiriker zu lesen ist, u.a.: "Droste verstand sich als satirischer Polemiker, was immer wieder zu Konflikten führte. Allein die taz entzog ihm ihre Medienseite, die Freitagskolumne auf der Satire-Seite „Die Wahrheit“ und seinen Job als Redakteur."



      Übrigens ist Herr Droste bereits verstorben, an Leberzirrhose...

      • Markus Joch , Autor*in ,
        @steschlieb:

        und hat in 58 Jahren mehr geleistet, als Sie in 580 könnten.

      • Markus Joch , Autor*in ,
        @steschlieb:

        und hat in 58 Jahren mehr geleistet, als Sie in 580 könnten.

      • @steschlieb:

        Sie reden ein bisschen viel über jemanden, den Sie gar nicht kennen.

        • @Jim Hawkins:

          Ich rede doch gar nicht. Wikipedia spricht.

          • @steschlieb:

            Lassen Sie es mich so formulieren:

            Wer in Deutschland und dann auch noch in der taz, über Satire redet und Wiglaf Droste nicht kennt, der ist wohl bei Nuhr und Eckhart ganz gut aufgehoben.

            • @Jim Hawkins:

              Es ist doch immer wieder schade, wenn hochverehrte Personen bei Wikipedia einem Realitäts-Check unterzogen werden und dabei nicht so schöne Dinge ans Licht kommen.



              Wieso muss ich als taz-Leser den Herrn Droste kennen? Anscheinend ist er bei der taz schon vor vielen Jahren rausgeflogen, wie er sich wohl mit fast jedermann/frau überworfen hat.

              • @steschlieb:

                Manche sind stromlinienförmig, andere nicht.

                • @Jim Hawkins:

                  "Manche sind stromlinienförmig, andere nicht", sagen sie

                  nun - fr. eckhart ist es nicht

                  was ihnen aber erst recht nicht paßt

                • @Jim Hawkins:

                  Sagen Sie mal: Warum lesen Sie eigentlich noch die taz? Die hat Ihren verehrten Herrn Droste mal ganz stromlinienförmig rausgeschmissen...

                • @Jim Hawkins:

                  Wenn man es sich mit allen verdirbt, so wie der werte Herr Droste, muss man sich über ein relativ frühzeitiges Ableben auch nicht wundern.



                  Herr Nuhr ist älter und noch am Leben so wie ich auch.

                  • @steschlieb:

                    „Quem di diligunt, adulescens moritur“ (Plautus, Bacchides, 817 f.)



                    Auf Deutsch: „Wen die Götter mögen, der stirbt jung.“ oder anders gesagt: „Nur die Guten sterben jung und die Bösen leben ewig.

                  • @steschlieb:

                    Hauptsache ein langes Leben und wenn es noch so lahm ist.

            • @Jim Hawkins:

              Drostes Lesungen wurden laut Wikipedia "zum Teil Mitte der 1990er Jahre im Zusammenhang der sogenannten „Missbrauch mit dem Missbrauch“-Debatte mit Pädophilievorwürfen von Feministinnen und Autonomen begleitet und auch durch Mahnwachen, Buttersäureanschläge, Steckbriefe usw. gestört." de.wikipedia.org/w...id=198577369#Leben

              Was mich angesichts seiner Texte, z.B. der Gegenposition in der taz zu einem Zitat, dass sich gegen die Gleichstellung Pädophiler als verfolgte Minderheit zusammen mit Juden und Homosexuelle wendet, auch nicht weiter verwundert. taz.de/!1360338/

              • @Rudolf Fissner:

                Jetzt haben wir bald den ganzen Wikipediabeitrag hier, brav gemacht.

                Jetzt genießen Sie doch für den Rest des Abends die scharfzüngige, intelligente Sprachvirtuosin.

                In der Mediathek findet sich bestimmt jede Menge, eingebettet in die nicht minder intelligenten Ausführungen eines Nuhr.

                Wenn man sich diesen ganzen Müll von deutschem Kabarett anschaut, wünscht man sich nicht nur Droste zurück.

                • 0G
                  05158 (Profil gelöscht)
                  @Jim Hawkins:

                  Jede Menge TrittbettFAHRER!

                  ;-)

                  • @05158 (Profil gelöscht):

                    Schonn.

                    Aber ganz schwer - radlos.

                    • 0G
                      05158 (Profil gelöscht)
                      @Lowandorder:

                      Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette:

                      • @05158 (Profil gelöscht):

                        Huch! Hab ich was verpaßt? 😱

                        Was ist denn da verblüffend unter die Nettikettensäge geraten? Jugend forsch!

                        • 0G
                          05158 (Profil gelöscht)
                          @Lowandorder:

                          Jugend forscht und MMM(Messe d. Meister von Morgen) gleichzeitig!



                          Astreine Zitate von Wiglaf Droste mit Anführungsszeichen...



                          Wieder eine Antwortfreude geschreddert.



                          ;-(

                • @Jim Hawkins:

                  Sorry das ihr Lieblngs-Droste hier zerrissen wurde :-) Möge er Ihnen weiterhin Spaß bereiten.

                  • @Rudolf Fissner:

                    [...]

                    Mal was zu Wichlaf - was da nicht steht.



                    Einer meiner Lieblingsmitmusiker -



                    alt-Saxophon - erzählte - “ Wenn sich unsere Väter am Tresen trafen - beide Pauker klar & ich hatte ne Kneipe in Bremen - kam: ' und was macht der Sohnemann?‘ & unisono '…komm - laß uns von was erfreulichem reden!‘ “

                    Öh.Heute Logopäde im Ostwestfälischen



                    Womit wir straightaway bei Harry Rowohlt wären - der befand - das - sei ein Unsinnswort: Ost & West hebten sich auf & übrig bliebe - falen - . vgl. W. D. -



                    m.youtube.com/watch?v=8mfL_spC1fQ



                    Aber damit nicht genug - befand er zu einer gemeinsamen Lesereise:



                    “Mist, Wichlaf hat seine Freundin dabei.



                    Da könn wir nicht ins Waschbecken pinkeln!“

                    kurz - bin da ganz bei ihnen. 🍷 -



                    Also nicht bei Ihnen - sondern bei jenen.

                    Dieser Kommentar wurde gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette. Die Moderation

                    • @Lowandorder:

                      Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - bedenkt -

                      “ Glückauf! Warnschuss?







                      "Schon häng ich wieder fest" (Ringelnatz1)







                      Der Abend wird zum Fest,



                      Wenn man sich hängen lässt



                      (Der Henker macht den Rest)“







                      kurz - Much all weesen - schon allein vom Rest - wi all genesen. Liggers.

                      • 0G
                        05158 (Profil gelöscht)
                        @Lowandorder:

                        !OFFTOPIC!



                        Ick liebe det nahtlos innennannder Jehen.



                        Biste och so schön jebaut...?



                        Meine Birne wurde weich wie'n Jummischwamm!

                        :-):-)

                        • 0G
                          05158 (Profil gelöscht)
                          @05158 (Profil gelöscht):

                          Ergänzung1:



                          Die Antwort von Jim an Fissi passt hier sowas von...Knieab!

                  • @Rudolf Fissner:

                    Keine Sorge, da war nichts dabei, das ich nicht schon wusste.

  • Antiaustrianer wollen unlängst bei der österreichischen Kabarettistin Lisa Eckhart antisemitische Tendenzen entdeckt haben. Dieter Nuhr war sekundenlang völlig sprachlos, bevor er eine tägliche zweistündige Sondersendung dazu ankündigte. (;-))

    • @Rainer B.:

      Ok. Ok. Laß mal weg - was Winfried Schmickler - unlängst backstage beim Kölsch zu beiden & dazu - kundig & auf den Punkt zu sagen wußte.



      Ok - der is aus Vizekusen - aber keiner widersprach.



      Soweit mal.

      • @Lowandorder:

        Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - merkt an -

        “ apropos Wilfried Schmickler.. Könnte der nicht mal mit Uwe Lyko -



        Lisa Eckhart und Dieter Nuhr - als "Überschätze Paare der Weltgeschichte" auflaufen lassen? Kürzlich haben die beiden "Romeo und Julia" (Balkonszene) gegeben. "Mitternachtsspitzen" aus gegebenem Anlass open air aus Köln Nippes.“

        Ja wie? Da fehlt‘s denn doch an Empathie: zu viele Haare -



        in der bräunlich Suppe -

        kurz - nich das Wahre.

        • @Lowandorder:

          Alter Kuppler! (;-))

        • 0G
          05158 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Ergänzung1:

          Schmickler / Lyko als die Geissens

          www.youtube.com/watch?v=ny2QdcHLtB8

  • »Ein wenig Verharmlosung sexualisierter Gewalt hier, ein Brocken Antisemitismus da, zwischendrin etwas Rassismus und das Ganze in dem Singsang des deutschsprachigen Poetry Slams, der mich schon 2013 anekelte.« Viel mehr muss man zum Auftritt Eckharts, der Eleganz vortäuscht, mangels Geist aber nicht erreicht, nicht sagen. Danke für den scharfen Blick, Hengameh Yaghoobifarah.

  • "Immer mehr Menschen finden Gefallen daran, wie die schwer zu fassende Österreicherin auf der Bühne zu einem wilden, wortreichen Ritt über die Verlogenheit der Moderne und das verzweifelte Festhalten am Glauben an eine bessere Welt anhebt."

    Über Lisa Eckhart, aus:



    www.fr.de/politik/...raft-10962784.html

    Manche Menschen sind in der Lage, sich mit quälenden Fragen zu beschäftigen, die auch die eigenen Positionen zu entlarven scheinen. Die meisten Menschen begnügen sich damit, sich selbst nie zu hinterfragen.

  • Die kolumne von dem deutschirsnischoderso mensch (den namen merk ich mir nicht und bin zu faul den reinzukopieren um so zu tun als hätte ich ihn mir gemerkt - give me a break, keine sau kann sich den merken, obwohl er vermutlich schön klingt wenn man ihn gesprochen hört) ist eine zuverlässige Leistung. Wie beim Porno, das Paket (bestehend aus Content Konsum und dem, was dann so folgt) ist eigentlich immer das Gleiche - und trotzdem unterhaltsam.



    Und wie bei Porno und Splattermovies gilt auch hier: Die B-Produktionen sind oft geiler.



    Danke also! Weitermachen. Wir lieben dich, auch und vor allem die, die wo sich dank dir mal so richtig und doch ungefährlich aufregen und empören dürfen, tut auch mal gut.

  • In Sachen Verkrampftheit steht Hegameh der deutschen Katroffel in nichts nach.

    Wer diesen Pipifax schon als Affront gegen die guten Sitten sieht, der soll sich mal britische oder us-amerikanische Comedians ansehen.

  • Frau Eckharts sprachlich exzellent vorgetragene Beiträge sind anspruchsvoll. Offenbar für recht viele zu anspruchsvoll...

    • 0G
      01349 (Profil gelöscht)
      @warum_denkt_keiner_nach?:

      So anspruchsvoll, dass sie selbst gar nicht sagen können, was sie daran toll finden....

      • @01349 (Profil gelöscht):

        "Toll" daran ist, dass es sich hier nicht um billiges affirmatives Kabarett handelt, dass sich womöglich auf abgenudelte Gemeinplätze (Birne, Haarfarbe, Raute) stützt, sondern das Publikum irritiert und infrage stellt. Also mich.



        Das funktionierte anfangs nicht, weil ich Weinstein und Roman Polanski bislang gar nicht und Woody Allen nur abstrakt mit jüdischer Religion in Verbindung gebracht hatte (Polanski habe ich eher für einen Polen gehalten...). Aber auch so sind Allen und Polanski für mich eher Sympathen, und die Frage ist, ob mich diese positive Voreinstellung die Vorwürfe sexueller übergriffe gegen Kinder milder beurteilen oder verdrängen lässt. Der Freispruch von O. J. Simpson war vor allem wegen der vorangegangenen Hetze weißer Rassisten eine Genugtuung, und natürlich sollten auch die Vergewaltigungsvorwürfe gegen Julian Assange frei erfunden sein. Für ähnliche Vorwürfe gegen Trump, Kavanaugh oder Pell hätte ich dagegen gerne glasklare Beweise...

      • @01349 (Profil gelöscht):

        Hab ich doch.

        Intelligenter, sprachlich exzellenter Humor.

        • 0G
          01349 (Profil gelöscht)
          @warum_denkt_keiner_nach?:

          Nee, das war nicht erklärt, das war nur drauflosbehauptet.

          • @01349 (Profil gelöscht):

            Was wollen Sie? Eine 10-seitige Analyse eines Auftritts?

            Es gibt im Netz genug Videos. Einfach anschauen und genießen...

  • Poetry-Slams sind eine Keimzelle und Multiplikator der Mittelmässigkeit.Hier sehr treffend beschrieben,danke dafür.



    Davon abgesehen war ja klar,dass sich grosse Teile des taz-forums beissreflexartig zu Wort melden würden,sobald mal wieder ein Artikel von Ihnen erscheint(der sich auch noch mit Identitätspolitik beschäftigt!!!).



    Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Durchhaltevermögen.

    • @pippilotta_viktualia:

      Danke für "Keimzelle der Mittelmässigkeit" :D

    • @pippilotta_viktualia:

      Nun ja. Der Artikel zu den Kartoffeln 🙂 war genial und (für mich) sprachschatzierweiternd. Aber dieser ist halt, na ja, ähm, .... 

      [...] gekürzt. Bitte beachten Sie unsere Netiquette. Die Moderation 

      • @Rudolf Fissner:

        Ok stimmt schon man sollte Zitate aus Artikeln nie zurückspiegeln :-)

        Daher zum Inhaltlichen: Ich finde Sätze wie "Ich spreche nicht nur von ihrem Look – irgendwo zwischen Versace for H&M und Hetera, die die Garderobe ihrer lesbischen Mitbewohnerin kopiert" irgendwie kraftlos high-schoolmäßig pupertär und äußerlich.

    • @pippilotta_viktualia:

      Volle Zustimmung:

      Eckhart nimmt nicht Juden, Schwule und Schwarze aufs Korn, sondern die Social-Justice-Warriors aus dem linken Me-Too-Juste Milieu und deren durch Identitätspolitik projezierte Vorstellung von Juden, Schwulen und Schwarzen. Nur tut sie das sehr subtil - offenbar zu subtil für viele der Angesprochenen.

      P.S. Poetry Slam ist scheiße.

      • @Teddy Brown:

        Naja, subtil... ich würde eher sagen, mit einem äußerst scharfen, vergifteten Messer, das sie genüsslich hin und her dreht. Aber ansonsten fassen sie es gut zusammen. Ich finde es schon erstaunlich, in welchem Maße die Zielgruppe (und das sind eben *nicht* die Juden, Frauen POCs) es noch nicht einmal mitkriegt, das sie gemeint ist, und blind den eingeübten Empörungsreflexen folgt.

      • 0G
        01349 (Profil gelöscht)
        @Teddy Brown:

        Für mich ist das anscheinend auch zu subtil. Können Sie's mir erklären?

        • @01349 (Profil gelöscht):

          Geht mir genauso.

          Für mich wirkt das so, als würde Eckhart mit dem Holzhammer die Tabubrecherin spielen.

          Und das eins nach dem anderen nach dem anderen. Sie arbeitet regelrecht eine Liste ab.

  • Intelligente Satire sticht.



    Intelligente Satire trifft!



    Es ist nicht der Lebenssinn von SatirikeInnen, Jubel und Begeisterung in der zugeneigten Fangemeinde zu erzeugen, sondern Salz in klaffende Wunden zu streuen. Nirgendwo anders gelingt das präziser, als im jüdischen Witz, in der Pointe gesellschaftskritischer jüdischer AutorInnen. Die Österreicherin Lisa Eckhart kann das fast genauso gut und lebt die Satiretradition vollkommener Respektlosigkeit auf hohem sprachlichem Niveau, vorgetragen mit gelassener Inbrunst und einer großen Portion Zynitrat.



    Es ist keine Religionsschelte, Kinder vor pädophilen Priestern zu warnen und es ist kein Antisemitismus, den Vergewaltiger Weinstein oder den Spekulanten Bubis in ihrer Gesamtheit darzustellen, wozu ihre Zugehörigkeit zur jüdischen Religionsgemeinschaft gehört. Weder Heinrich Heine noch Don Rickles hätten solche Elfer ohne Tormann mit ihrer Häme verschont.



    Angesichts Lisa Eckharts hohem sprachlichem Niveau und ihren Inhalten, die eine bemerkenswerte und seltene Bildungsfülle erst ermöglichen, verblasst eine inhaltsleere, von Abscheu und Ekel erfüllte Kritik, wie sie die offenkundig geringer sprachbegabte Frau Yaghoobifarah vorlegt. Nein, sie verblasst nicht. Sie verpufft, weil sie übel ist, hässlich und ohne eine Spur intellektueller Eleganz ist, eher neidvoll und darum belanglos.

    • @Christian Steinle:

      Och guck mal, Antisemitismus in Reinkultur. Oder gehört es neuerdings auch "zum Gesamtbild" beispielsweise des Mörders Fritz Honka, seine Zugehörigkeit zur christlichen Glaubensgemeinschaft darzustellen? Ok, war ne rhetorische Frage ...

    • @Christian Steinle:

      "und es ist kein Antisemitismus, den Vergewaltiger Weinstein oder den Spekulanten Bubis in ihrer Gesamtheit darzustellen, wozu ihre Zugehörigkeit zur jüdischen Religionsgemeinschaft gehört. "

      Doch, es ist Antisemitismus der übelsten Sorte. Hier wird Negatives (Sexismus, Vergewaltigung, Spekulantentum, Pädophilie oder was auch immer) in Verbindung mit der Religion der betreffenden Männer gebracht. Anders als Heinrich Heine, den Sie auch erwähnen, dessen Werk aber nie in einem Atemzug mit seiner jüdischen Abstammung gebracht wird. Dass er Jude war, wissen vermutlich die wenigsten. Was spielt es also für eine Rolle, dass Weinstein, Woody Allen oder Bubis (den Sie interessanterweise hier aufführen, obwohl er von Eckhart nicht erwähnt wird) Juden sind/waren? Haben Sie jemals gehört, dass die Religionszugehörigkeit oder die sexuelle Identität eines Nicht-Juden, Nicht-Schwulen in Verbindung mit einem von ihm begangenen Verbrechen thematisiert wurde? Frau Eckhart spielt mit dem Antisemitismus. Nicht mehr und nicht weniger. Und Sie applaudieren dieser Geschmacklosigkeit. Nun ja, über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Über das, was Antisemitismus ist, jedoch nicht.

      • @Jossi Blum:

        "Anders als Heinrich Heine, den Sie auch erwähnen, dessen Werk aber nie in einem Atemzug mit seiner jüdischen Abstammung gebracht wird. Dass er Jude war, wissen vermutlich die wenigsten"

        unter welchem stein haben sie denn bisher ihre zeit zugebracht?

        heines judentum (und erst recht seine areligiosität dabei) war sehr wohl thema

      • 0G
        01209 (Profil gelöscht)
        @Jossi Blum:

        Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette.

        • @01209 (Profil gelöscht):

          Zumal es den MeToo-Opfern um sexuelle Gewalt geht. Ich meine, es ist ja nicht gerade eine neue Erkenntnis, dass es auch unter Juden, Schwulen, Schwarzen, etc. böse Menschen gibt, doch die Eckhart stellt Juden, Schwule und Schwarze pauschal als Sex-Monster dar, die unschuldige Knaben und Frauen vergewaltigen. Mir das als Satire verkaufen zu wollen, damit kommt sie bei mir nicht durch.

          • @Jossi Blum:

            intelligente satire erfordert ja auch mitdenken und erkennen von doppelbödigkeiten

            manche sollten halt lieber beim holzhammerhumor eines mario barth bleiben

          • @Jossi Blum:

            Bei Ihnen vielleicht nicht, aber andere verstehen es als ironischen Zynismus.

          • RS
            Ria Sauter
            @Jossi Blum:

            Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Die Beitrage von Lisa E. Sind zum Teil einfach nur widerlich.

  • Man muss die Satire ja nicht lustig finden. Aber es ist Satire. Und es geht in Lisa Eckarts ausschließlich darum, die Unzulänglichkeit aller Stereotypen von links und rechts zu zeigen, weil sie Übersichtlichkeit suggerieren und Wirklichkeit natürlich NICHT adäquat spiegeln! Und weil das auch für die genauso verblödete Stereotype „alter böser weißer Mann“ zeigt wie für die Stereotypen der Rechten - der bekannte rassistische Quatsch - gefällts der taz natürlich nicht. Alle in meinem Bekanntenkreis, die eher rechts von der Mitte denken, finden Lisa Eckart doof. Sie in die neurechte Ecke zu stellen, ist genauso schlau, wie Harald Schmidt damals für einen Polenfeind zu halten. Im Betroffenheitsjournalismus hats Satire eben schwer.

    • @Lanzelot:

      Gutes Statement.

  • Bisher kannte ich Lisa Eckhart kaum, bin aber durch diese Kolumne und die Kommentare neugierig geworden.



    Boa, ist diese Frau böse! Und entlarvend. Wer da überhaupt was witzig findet, hat schnell verloren.



    @ Rudolf Fissner, ich muss Ihnen zustimmen.



    Niemand muss sie verstehen, gut finden, oder gar mögen. Aber so eine, teils bösartige, Schmähung hat sie wirklich nicht verdient.

    • @Fezi:

      Hab auch gerade das erste Mal was von ihr gesehen. Sie ist kein Georg Schramm, aber nicht schlecht.



      Danke für den Tipp, Frau Yaghoobifarah.

  • Ich sach's mal so: Als Warm-Up für den hoffentlich bald nachgelieferten ultimativen Verriß der kabarettistischen Einschlafhilfen eines Dieter Nuhr war das schon recht gut. (;-))

  • Nun mal langsam: Wenn die Frau Eckart in ihrem speziellen Outfit auf der Bühne erscheint, ist doch wohl jedem klar, dass nun kein seriös ausgewogener Tagesthemen-Kommentar folgt. Kann es sein, dass bei den massiven Angriffen von Frau Yaghoobifarah Neid im Spiel ist? Frau Eckart scheint mir nicht ganz erfolglos zu sein. Aber: Neid ist die ehrlichste Form der Anerkennung...

  • Ich staune übrigens auch darüber, dass die Autorin dieser Kolumne überhaupt nicht bei Lisa Eckhart nachfragt, wie sie die problematischen Aussagen überhaupt gemeint hat. Sollte das nicht Teil einer Verstehenskultur sein? Statt dessen wird aus dem Hinterhalt geschossen. Konstruktiv geht anders.

    • 0G
      01349 (Profil gelöscht)
      @Kagel :

      Irgendwer hatte hier ein Interview mit ihr verlinkt, wo sie sagt:

      "Mich ärgert auch, so oft zu hören, was ich mache, sei Satire. Das ist keine Satire. (...) Das ist mir alles todernst. Ich bin weder ironisch noch zynisch auf der Bühne."

      Sie können ja eine Münze werfen, ob das auch Satire ist.

  • Mir scheint, wenn ich die ellenlange Kommentarspalte hier lese, es würde die Möglichkeit völlig außer Acht gelassen, dass Frau Eckhart vielleicht gerade nicht ihre persönliche Meinung kundtut, sondern eine Kunstfigur darstellt, die genau dort herumrührt, wo es am meisten weh tut. Und das schafft sie offenbar genau so, wie die m. E. treffendste Satire eben nicht die lautesten Lacher hervorruft, sondern einem das Lachen im Hals stecken bleiben lässt. Letztlich bleibt die Interpretation immer den Rezipierenden selbst überlassen und über Geschmack lässt sich ohnehin ergebnislos streiten...



    Zum Artikel hier schließe ich mich @DEVIL'S ADVOCATE heute 18:18 an.

  • Die Moderation: Dieser Beitrag wurde versteckt.

  • Interessanter Artikel. Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob Frau Yaghoobifarah die selbe Lisa Eckhart meint, die ich mir immer wieder gerne anschaue. Selten so kluge und hintersinnige Texte gehört, wie von ihr. Ihr Humor ist sehr spitz, aber auch sehr leise. Man ist als Hörer schon aufgefordert, sehr genau hinzuhören. Gelingt vielleicht nicht jeder.



    Der erste Eindruck den ich beim Lesen hatte, war, da ist aber jemand richtig neidisch.



    Beim zweiten Lesen ist mir aufgefallen, dass Frau Yaghoobifarah über den Namen eines Menschen herzieht und ihn abwertet. Das sagt alles. Das ist unterste Schublade. Das machen Menschen, die nicht wirklich etwas zu sagen haben, aber jemanden diskreditieren wollen. Kämpft nicht die TAZ für Gerechtigkeit und Menschenwürde? Und dann so was. Ja, ja - wer im Glaushaus sitzt...



    Aber vermutlich ist dieser Text Ausdruck von noch tiefsinnigerem Humor, als ihn Frau Eckhart hat, und ich habe es nur nicht verstanden

  • Leider geht aus der Kolumne nicht hervor, mit welchem Satz Lisa Eckhart denn nun den Stein des Anstoßes geliefert hat. Ich habe Lisa Eckhart bisher als wohltuende intellektuelle Bereicherung in der Comedywelt betrachtet. Und es gibt nun wirklich etliche Aussagen von ihr, die sie als kritischen und aufrechten Geist zeigen. Immer wieder ist reaktionäres Gedankengut das Ziel ihres intelligenten Humors. Sollte sie nun mit einem Satz mal irgendwelche Befindlichkeiten verletzt haben, so what? Das kommt vor. Niemand kann es allen recht machen. Übrigens stört mich der aggressive, nicht immer sachliche Ton der Autorin. Verbale Abrüstung statt als Wut getarnte Pöbelei würde sicherlich überzeugender wirken.

    • @Kagel :

      Es gibt ein paar Verlinkungen zu Eckarts fiesem WDR-Auftritt.

  • 8G
    83191 (Profil gelöscht)

    Irgendwie erinnert mich das Ganze an die Böhmermanns-Affäre oder den Kinderchor.

    Mit dem Unterschied das die Zielgruppen sich geändert haben. Aber das ist ja auch sehr wichtig! Nur weil man über A Satire machen darf, darf man noch lange nicht über B Satire machen!

    Vielleicht ist es aber auch einfach ein Ausdruck dessen, dass Minderheiten voll in der Gesellschaft angekommen sind, wenn auch diese auf die Schippe genommen werden dürfen.

    btw. Meinen Humor trifft Fr. Eckhart nicht. Aber Böhmermann auch nicht. Ist halt Kunst.

    • 0G
      01349 (Profil gelöscht)
      @83191 (Profil gelöscht):

      Es gibt da einen ganz wesentlichen Unterschied: Böhmermann legt sich mit Mächtigen an, während Fr. Eckhart nur nach unten tritt.

      • @01349 (Profil gelöscht):

        Na, ja. Zu Böhmermanns Markenzeichen gehört es, gegen das Proletariat zu wettern, gegen Ossis usw.



        Deswegen hat ihn Fleischhauer zu Recht an ein Zitat von Harald Schmidt erinnert: "Ich mache niemals Witze über Leute, die weniger als 10.000 im Monat verdienen."

      • @01349 (Profil gelöscht):

        Also bitte! Polanski und Allen sind bestimmt nicht „unten“ und Weinstein auch erst jetzt nach seiner Verurteilung...

  • "Die deutschsprachige Comedy [...] so dermaßen schlecht, um die passende Qualität gewährleisten zu können, die Deutschland und Österreich verdienen? [...]

    Doch auch wir gehören, wenn auch mit gleichzeitiger Verachtung für sie, zu dieser Gemeinschaft.[...]

    Ihr Name klingt wie die irrelevante Alman-Mitschülerin mit überhöhter Selbstwahrnehmung von früher.[...]

    Ich spreche nicht nur von ihrem Look – irgendwo zwischen Versace for H&M und Hetera, die die Garderobe ihrer lesbischen Mitbewohnerin kopiert[...]. [...]

    Damit bleibt sie in der Tradition weißer mittelmäßiger Bürgerlichkeit. [...] stand mit ihr ein weiterer Klassiker auf der Bühne: der deutsche oder österreichische Clown, dem für zwei Minuten Fame kein bisschen Judenhass zu viel ist."

    Und das ist alles in Ordnung? Erscheint bald ein Artikel in der taz, der Hengameh "kritisiert"? Angriffsfläche wird ja genug geboten.

  • Ich sach's mal so: Als Warm-Up für den noch ausstehenden ultimativen Verriß Dieter Nuhrs kabarettistischer Einschlafhilfen war das schon recht vielversprechend.

  • Das Thema des angsprochenen Satire-Auftritts von Lisa Eckhart war, dass wir- akademisch gebildete, politisch links Sozialisierte- die Tendenz haben, Menschengruppen, die einmal Opfer waren (oder sind), allgemein positivere Eigenschaften zuschreiben. Lisa Eckhardt führt diesen kognitiven, womöglich auch emotionalen, Fehlschluß nun wirklich einigermaßen gekonnt am Beispiel der metoo-Bewegung vor. Ja, auch Juden, Schwarze, auch Frauen wurden und werden oft benachteiligt, sie können aber auch selbst grausame Dinge tun. Dies zu bemerken ist sehr schmerzhaft und deshalb ist der Spiegel, den uns die Kabarettistin vorhält durchaus hart, aber berechtigt. Unsere "gut"-"böse" Einteilung gerät ins Wanken.



    Die heftigen persönlichen Angriffe der Autorin auf Frau Eckhardt sind hingegen peinlich und niveaulos.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Frau Eckhardt und Wiener Schmäh? Ach, Gottchen.

    Was wohl Andere dazu meinen? Vor allem solche, die den Wiener Schmäh im Blut haben oder hatten. Mal bei Georg Kreissler nachschauen.

    Ich gehe jetzt erst mal in den Park. Was ich da wohl mache?

    • @76530 (Profil gelöscht):

      wer georg kreislers namen noch nicht mal richtig zu schreiben weiß, sollte sich vielleicht besser nicht auf ihn berufen

      auch und gerade kreisler war ja berühmt für vordergründig unsägliche texte (wer tauben vergiftet oder sich wien ohne wiener, weil alle erstochen, wünscht, ist ja nicht wirrklich ein netter mensch) - die man eben richtig verstehen muß

  • Leider finde ich den Beitrag nicht besonders klug geschrieben. Aber was stimmt ist: Frau Eckhart ist weder rechts noch rassistisch noch antisemitisch - die BEDIENT aber diese Vorurteile, weil sie der Auffassung ist. Man müsse nur die absurden Vorwürfe und Anschauungsarten mit gespreiztem und angelerntem Dialekt wiederholen, schon ist allen klar, dass es Satire ist. Sie will Tabus damit brechen und - hurra, geschafft! - in die Medien. Leider bedient sie damit genau die Arschlöcher sehr gut, die solche Meinungen für bare Münze nehmen.

    • @Fitzli Putzli:

      Die Gefahr, dass Sie ernstgemeinten Beifall von der falschen Seite bekommen, haben Sie aber bei Satire und Ironie grundsätzlich immer.

    • @Fitzli Putzli:

      Bitte, das mit dem "gespreiztem und angelernten Dialekt", das ist gemein. So klingt es nunmal, wenn man als Wiener_in a) jahrelang mit der 60 täglich das Reinhardt-Seminar mittelbar passiert hat und gerade vor der Herausforderung steht, b) im Piefke-Fernsehen so zu sprechen, daß es die ansonsten nur Piefkomisch sprechenden Piefke auch verstehen.



      Leider hat Frau Eckhart das alles nicht ganz so gut hinbekommen.

      • @Wurstprofessor:

        nee. ich bin selbst gelernte Ösine und vom Fach. Die Dame spricht sehr bewusst so gesetzt.

  • Sind das hie die Notizen aus der teutschen Provinz? Kartoffeln bzw. Frau Yaghoobifarah scheinen bissigsten Wiener Schmäh nicht zu verstehen.

    Lisa Eckhart nimmt bei jenem Auftritt ( www.youtube.com/watch?v=6h8g8-2rdV8 ) eben jene kartoffeligen Antisemiten und Rassisten aufs Korn, die die sich als Philosemiten tarnen. Und das besser als es Frau Yaghoobifarah je hinbekommen hat.

    • @Rudolf Fissner:

      Konnte da kein "aufs Korn nehmen von Antisemiten und Rassisten, die sich als Philosemiten tarnen" erkennen.

      • @h3h3y0:

        was vermutlich mehr über sie sagt als über fr. eckhart

      • @h3h3y0:

        Hab es mir grade angesehen: Doch, ihre Darstellung zielt darauf ab, alle durch den Kakao zu ziehen, die sämtliche gängigen Opfer (Juden, Schwarze, Transsexuelle, Behinderte, Flüchtlinge) nicht nur verteidigen, sondern gleich auch als "bessere Menschen" ohne Fehl und Tadel darstellen.

    • @Rudolf Fissner:

      Schön, dass Sie Eckhart luschtig finden. Für mich gehört sie zur Kategorie von Comedians gehört, die - besser nach oder vor jedem ach so lustigen Kommentar ein Pappschild mit der Aufschrift "Achtung Satire" hochheben, sollten. Mich würde auch interessieren, welche "kartoffeligen" Antisemiten und Rassisten sich Ihrer Meinung nach als "Philosemiten tarnen" und von Eckhart aufs Korn genommen werden. Zumal, wenn Sie sich das Video bis zum Ende anhören, sich Eckhart nicht nur an Juden vergreift, sondern Juden und andere Minderheiten gegenseitig ausspielt. Sie verbreitet in ihrer Videobotschaft sogar die Mär, dass Juden Flüchtlinge angreifen würden. Und dass ist Satire?

      • @Jossi Blum:

        "Für mich gehört sie zur Kategorie von Comedians gehört, die - besser nach oder vor jedem ach so lustigen Kommentar ein Pappschild mit der Aufschrift "Achtung Satire" hochheben, sollten"

        daß das für sie nötig wäre, kann ich mir gut vorstellen

      • @Jossi Blum:

        Sie spielt nicht Minderheiten gegeneinander aus, sondern die sich widersprechenden moralischen Maximalpositionen der großen Vereinfacher, die an der Komplexität der Welt scheitern.

      • @Jossi Blum:

        Auf ihrem Pappeschild müsste stehen: Pächter der Moral. Was leider am Duktus ihrer Formulierungen nicht nachvollziehbar ist, nicht hier und auch nicht bei Diskussionen zu anderen Themen.

      • @Jossi Blum:

        Es ist allein Ihr Ding, wenn Sie Vorwürfe hineuninterpreteieren wollen wo diese nicht vorhanden sind.

        Wenn Sie z.B. Sätze wie über das "schwarze Glied" das alle sieben Lieter Blut, über die ein Mensch verfügt, braucht, nicht als bissige Satire gegen Rassisten verstanden haben ist das auch ihr Ding

        • @Rudolf Fissner:

          Sie beantworten meine Frage nicht. Daher nochmal: "Mich würde auch interessieren, welche "kartoffeligen" Antisemiten und Rassisten sich Ihrer Meinung nach als "Philosemiten tarnen" und von Eckhart aufs Korn genommen werden. "

        • @Rudolf Fissner:

          Ich interpretiere keine "Vorwürfe" hinein, sondern erkenne, dass Frau Eckhart ein an sich ernstes Thema wie MeToo dazu verwendet, um einen Rundumschlag gegen Juden, Schwule, etc zu machen - weil einige der "Täter" eben Juden oder Schwule sind. Und dann spielt sie mit Klischees und gängigen Vorurteilen und macht sich lustig. Nein, wie witzig!

    • 0G
      01349 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Das haben Sie sich gerade ausgedacht. Der WDR widerspricht Ihnen: »Die mehrfach preisgekrönte Künstlerin erörtert die Schwierigkeiten im Umgang mit Minderheiten, mit Schutzwürdigen, mit Verehrungswürdigen, wenn diese Personengruppen sich Verfehlungen leisten, schuldig werden oder straffällig.«

      • @01349 (Profil gelöscht):

        Richtig "Schwierigkeiten im Umgang"! Und den haben Philos, die Menschen aus diesen Gruppen nicht als gewöhnliche Menschen sehen.

        Hier übrigens ein längeres Interview mit Frau Eckhart zu diversen Themen des Videos in der Frankfurter Rundschau: www.fr.de/politik/...raft-10962784.html

        • 0G
          01349 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Ich wiederhole jetzt nicht Jossi Blums Frage, wen Sie damit meinen. Auch wenn mir dadurch vielleicht ein superbissiger Pimmelwitz entgeht.

          • @01349 (Profil gelöscht):

            Satire über Jahrhunderte alte kolonial-rassistischer Stereotype sind "Pimmelwitze" ?

        • @Rudolf Fissner:

          Und was wollen Sie uns mit dem Interview in der FR sagen?? Leider geht es darin nicht um die Tatsache, dass Sie Minderheiten für ihre wie auch immer gearteten Zwecke missbraucht und gegenseitig ausspielt und sich letzen Endes nur Nazis, Antisemiten, Rassisten, Homophobiker, Schwulenhasser auf die Schenkel klopfen.

          • @Jossi Blum:

            Wo haben Sie die rechten Schenkelklopfer gesehen, die es toll f den wenn sie satirisch verarscht werden?

            • @Rudolf Fissner:

              Das beantworte ich gern, wenn sie meine vorab oben wiederholt gestellte Frage beantworten. Danke.

          • @Jossi Blum:

            " Leider geht es darin nicht um die Tatsache, dass Sie Minderheiten ----"

            Das "Sie" sollte kleingeschrieben werden. Es waren nicht Sie, Herr Fissner, sondern "sie", die Eckhart, gemeint.

  • Wer wissen will worüber HY schreibt: Hier die WDR-Aufzeichnung: www.youtube.com/watch?v=6h8g8-2rdV8

    • @Rudolf Fissner:

      Und das finden Sie also witzig.

      • @Jim Hawkins:

        Ja ich finde es extremst witzig, wie Frau Eckhart sich über verlogene Rassisten, verlogene Sexisten und verlogene Antisemiten lustig macht.

        Daher Gegenfrage: Finden Sie soetwas nicht lustig?

        • @Rudolf Fissner:

          Tut mir leid, ich kann das nicht erkennen.

          Wenn sie etwa MeToo auf zwei Juden herunterbricht, Weinstein und Polanski und dann konstatiert, dass man ja dachte, die Juden wären hinter dem Geld her und man jetzt weiß, sie brauchen das Geld nur, um an die Weiber heranzukommen, dann kann ich das nicht witzig finden.

          Darüber können auch Nazis lachen.



          Mir bleibt da eher die Luft weg.

          • @Jim Hawkins:

            Juden hinter Geld und Weibern her? Aber klar doch - so wie alle anderen auch!

          • @Jim Hawkins:

            Herunterbricht?

            Gemäß FR kritisiert Frau Eckhard genau das Gegenteil, das die MeeToo Debatte einer weißen gut situierten Oberschicht: "#MeToo hat ja in einer Schicht angefangen, da kommen die Frauen, für die sexuelle Gewalt wirklich gravierend ist, noch lange nicht zu Wort. Das waren Schauspielerinnen, Menschen, die Möglichkeiten haben, ihre Stimme zu erheben in einem Maße, das haben viele Frauen gar nicht. Das war also zunächst ein extrem elitärer Diskurs."

            Sexuelle Gewalt gegen Minderheiten und Rassismus war nicht das Thema von MeeToo. Was stört Sie also daran, dass Frau Eckhart die Themen satirisch zusammenbringt.

            Ansonsten würde ich mal behaupten, dass Sie (ich auch nicht) Satire nicht können. Typische Stilmittel der Satire sind die Übertreibung als Überhöhung oder die Untertreibung als bewusste Bagatellisierung bis ins Lächerliche oder Absurde.

            Eben das, die Satire gegen Rassismus und Antisemitismus und Sexismus bringt ihre Zusammenfassung nicht rüber.

            Und seit wann lachen Nazis darüber wenn ihnen satirisch der Spiegel vorgehalten wird?

            • @Rudolf Fissner:

              Kann schon sein.

              Anscheinend habe ich nicht den richtigen Humor für so etwas.

              Und dann ist sie auch noch Gast bei Nuhr, dem Populisten im öden deutschen Kabarett.

              Viel Vergnügen.

    • @Rudolf Fissner:

      Das Video ist in dem von mir verlinkten Artikel der JA zu sehen....

      • @Jossi Blum:

        Schön. Hättens das doch auch in ihrem Beitrag geschrieben.

        • @Rudolf Fissner:

          Tat ich doch: "und ein Video, das einem die Haare zu Berge stehen lässt."

          • @Jossi Blum:

            Ach so das Video meinten Sie, nicht irgend "ein" Video. Nun fällt es mir wie Schuppen aus den Haaren. :-)

  • In der Jüdischen Allgemeinen gibt es einen aussagekräftigen Artikel und ein Video, das einem die Haare zu Berge stehen lässt.

    www.juedische-allg...der-wdr-mediathek/

    Das ist kein Kabarett, sondern Humor auf Kosten von Minderheiten (u.a. Juden, Farbige, Behinderte, Transmenschen, etc.)

  • "Wer nichts zu sagen hat, dennoch Leute zum Zuhören bringen will, erklärt sich selbst zur Gegner_in der Political Correctness und haut ein paar Jokes raus, die auch dann nicht lustig wären, wenn man über die massive Menschenfeindlichkeit hinwegsehen würde."

    Das klingt sehr nach Hengamehs Kolumnen.

    • @Thomas Friedrich:

      Wo Sie recht haben, haben Sie recht. :-)

  • Ist da jemand in der Vergangenheit mit seinen Texten bei Poetry Slams beim Publikum durchgefallen? Anders kann ich mir den völlig unangebrachten Hass nicht erklären. Zumal Poetry Slam auch keine Kopie von Spoken Word, sondern eine Variante desselben ist. Ob die Vorwürfe gegen Frau Eckhart angebracht sind, kann ich aktuell nicht beurteilen. Ich habe sie ein paar mal bei Nuhr gesehen und fand sie recht amüsant. Zumindest spricht sie besser, als Yaghoobifarah in diesem Artikel schreibt.

  • Die passende weibliche Antwort auf Oliver Polak...

    • @Linksman:

      Polak gehört selbst einer Minderheit an und "darf" sich somit über Minderheiten lustig machen. Eckhart gehört m.A. nach keiner Minderheit an. Und die Art und Weise, wie sie ihre "Satire" an den Mann/die Frau bringt, ist ekelerregend. Ihre Wiener-Schmäh-Performance erzeugt bei mir Gänsehaut. Mir bleibt jegliches Lachen im Halse stecken, und wenn Sie die Zuschauer im Video beobachten, dann werden Sie bemerken, dass auch den meisten nicht nach Lachen zumute war.

      • @Jossi Blum:

        Wer legt eigentlich fest, was wer mit welcher Hautfarbe sagen darf?

      • 8G
        83191 (Profil gelöscht)
        @Jossi Blum:

        "Polak gehört selbst einer Minderheit an und "darf" sich somit über Minderheiten lustig machen. Eckhart gehört m.A. nach keiner Minderheit an"

        Und das ist keine Diskriminierung? Ich dachte immer Gesetze gelten für alle gleich. ;-)

    • @Linksman:

      Zwischen Polak und Eckhart liegen Welten.

      • @Jossi Blum:

        Oh ja, in der Tat: Nichts gegen Polak, aber das Niveau von Eckhart erreicht er nie und nimmer...

        Ach ja, und wieso muß mensch eigentlich einer Minderheit angehören um sich über solche lustig zu machen? Das verstehe ich nämlich irgendwie auch nicht...denn Polak macht sich ja nicht nur über Juden lustig sondern über so ziemlich jede Randgruppe...

  • Volksverhetzung, Antisemitismus, Rassismus, Menschenfeindlichkeit? Oh jee, wenn Kabarett nun nicht mehr provozieren und überspitzen darf, geh ich dann wohl auch lieber zum Lachen in den Keller. Frau Eckhart ist eine intelligente Frau mit einem herausragenden Wortschatz. Endlich werden die GEZ Gebühren nicht mehr nur für Flachwitze rausgeschleudert, weeste, weeste, weeste, kennste, kennste? Und sich über ihre Garderobe zu echauffieren ist auch billig. Die Klamotten sind halt etwas quer. Oder höre ich etwas Neid angesichts ihrer Popularität heraus?

  • Satire zu kritisieren ist immer ein schwier7ges Unterfangen. Eine Kritik an einer Satire umso mehr.

    Ich will deswegen gar nicht versuchen, irgendeine Partei zu ergreifen.

    Trotzdem einige Überlegungen dazu:

    Satire muss nicht nett sein, zu niemandem.

    Satire übertreibt oft, sogar maßlos.

    Satire kann verschiedeme Taktiken haben, um Menschen zum Nachdenken zu bringen.



    Z.B. verpackt in einer Fabel, verpackt in lustigen Sätzen, verpackt in Musik, oder hinterhältig, erst Indentifikation erzeugen, dann Hinführen zum Widerspruch oder gar ekel (oft vor sich selbst).



    Fakt ist, starke Reaktionen sind normalerweise erwünscht.

    Satire verfolgt oft den Zweck, Verborgenes offenzulegen, z.B. auch durch Zustimmung aus dem falschen Lager (oft auch vom Jedermann), womit sich dieses selbst entlarvt.

    Satire erzeugt oft eine Kunstfigur, ein Immigrant, einen Ruhrpottwüter, eine Schlampe, Trump, ...



    Es kritisiert auch keiner den Schauspieler eines Serienkillers für die gelungene Darsrellung dieser Rolle.

    Wollte man eine Satiriker*in kritisieren, sollte man zumindest differenzieren:



    Was sind die eigentlichen Ziele hinter der vorgespielten Person?



    Wie geschickt wird eine gewünschte Wirkung erreicht?

    Bei globaler Wahrnehmung wird es immer Gruppen geben, die nicht dazu passen. Idealerweise kommen dann die zur Vorstellung, die empfänglich sind. Kritiker gehören meist nicht zur Zielgruppe.

    Skandale fördern die Verbreitung der unterschwelligen Botschaften.

    • @haribo:

      Aus Wikipedia: "Satire ist eine Kunstform, mit der Personen, Ereignisse oder Zustände kritisiert, verspottet oder angeprangert werden."

      Lisa Eckhart benutzt MeToo, um Juden, Transmenschen, Schwule, Farbige, etc. zu verspotten und anzuprangern.

      • @Jossi Blum:

        Das wird auch durch Wiederholung nicht wahrer.

      • @Jossi Blum:

        Sorry, bei aller berechtigten Kritik. Da hast du mal was überhaupt nicht verstanden. Sie prangert nicht Minderheiten an, sondern -versucht- diejenigen anzuprangern, die Minderheiten benutzen, um mit ihrem selbstgefälligen Bild von politischer Korrektheit gesellschaftliche oder politische Debatten zu domieren.

        Ich finds auch viel zu plump provokant, zu nah am üblichen Anti PC-Gedöns und ich finds auch überhaupt nicht witzig.

        Aber der Frau die Zitate aus ihrem kabarettistischen Programm als persönliche Ressentimenst gegen Minderheiten zu unterstellen, ist einfach der völlig falsche Ansatz.

    • @haribo:

      sorry, die Tippfehler dürft Ihr gerne behalten :-)

  • Menschenfeindlichkeit können Sie allerdings auch ganz gut.

    • @aujau:

      Da haben Sie wohl recht, die Autorin dreht, wenn sie so richtig loslegt, immer am ganz großen Rad.



      Allerdings hat sie bei Frau Eckhart definitiv den Nagel auf den Kopf getroffen.

  • Ich habe mir ein Video von der Frau angesehen. Ich habe im öffentlich-rechtlichen TV noch nie so etwas Abstoßendes und ekelerregendes gesehen.

    Und skandalisiert wurde das bisher nur auf ein paar FB-Antifa-Seiten. Und dankenswerterweise jetzt durch Frau Yaghoobifarah. Es ist mir ein Rätsel, warum es in der Sache noch keine Anzeigen wegen Volksverhetzung gab.

    • @Jim Hawkins:

      zu Zeiten als ich den Nuhr noch gesehen habe, hat sie mich auch immer extremst verwirrt.

    • @Jim Hawkins:

      Wenn man ein wenig um die Ecke denken kann und die Schablone mal beiseite legt, dann kann man den Humor genießen und lernt oft noch etwas dabei.

      • @Kebil Buer-Neumann:

        Was lernt man denn dabei?

        • @Jim Hawkins:

          Das Rassismus ein zutiefst weißes europäisches Ding ist und jene, die meinen, sie wären diesbezüglich die "Guten" oftmals nicht den blassesten Schimmer haben welche verklemten, auch rassistischen, antisemitischen und sexistischen Stereotypen auch unter ihrer priveligierten abgehobenen kartoffeligen Haut schlummern.

          • @Rudolf Fissner:

            Der war gut.

            Einfach auf die Kacke hauen, "Tabus brechen" und schon merkt der Gutmensch, dass er gar keiner ist.

            • @Jim Hawkins:

              Ich glaube kaum, dass dass das Thema eigener verklemmter rassistischer Stereotypen irgend etwas mit dem meist von Rechten verwendeten Kampfbegriff "Gutmenschen" zu tun hat.

              • @Rudolf Fissner:

                Na dann halt des "Guten".

        • @Jim Hawkins:

          Das würde mich in der Tat auch interessieren. Ich habe das Gefühl, dass sich Frau Eckhart ihren Humor beim "Stürmer" abgeschaut hat.

          • @Jossi Blum:

            Frau Eckhart zeigt, wie blöd Stürmer Denken ist...

          • @Jossi Blum:

            Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette.

            • @Jim Hawkins:

              Oh, wie schade.