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Ladesäulenmangel bei ElektroautosTanken schwer gemacht

Strom für E-Autos ist häufig ein rares Gut, zudem teuer. In vielen Städten treiben Monopolisten die Preise hoch. Doch jetzt regt sich Widerstand.

Alexander Köhl mit selbst verlegtem Ladekabel in Bonn. Nutzen darf er die Konstruktion nicht Foto: Steve Przybilla

Bonn taz | Alexander Köhl liebt Elektroautos. Privat fährt er einen roten Renault Zoé, 53 kWh Akku-Kapazität, 386 Kilometer Reichweite, „perfekt für den Alltag“, wie er sagt. Beruflich lebt der 43-jährige Bonner ebenfalls von der Elektromobilität: Zum einen vermietet er E-Autos, zum anderen berät er Umsteigewillige, die sich einen Stromer zulegen wollen. Er weiß alles über Wallboxen, Ladesäulen und Energieanbieter. Und doch hat er selbst ein Problem, vor dem sich viele seiner Kundïnnen fürchten: Zu Hause kann er sein Auto nicht laden.

Das Reihenhaus, in dem Köhl wohnt, hat keine Garage und keinen eigenen Stellplatz. Die nächste öffentliche Ladestation ist zu Fuß 15 Minuten entfernt. Um trotzdem an Strom zu kommen, fragte er seine Nachbarn, ob er ein Kabel unter deren Gartenweg verlegen könne. So kommt er von hinten an die Straße heran, in der sein Auto parkt. Die Nachbarn stimmten zu, Köhl hackte den Weg auf, vergrub das Kabel, installierte eine Wallbox am Gartenzaun. Die Technik funktioniert, aber Köhl hatte eine entscheidende Sache vergessen: Erlaubt ist seine Konstruktion nicht.

„Man darf in Deutschland keine Kabel über den Bürgersteig legen“, sagt Köhl, „schließlich könnte jemand darüber stolpern.“ Als er 2017 die Wallbox installierte, habe er das noch nicht gewusst. Nur durch Zufall sei er auf einen Zeitungsartikel gestoßen. Eilig fragte er beim Ordnungsamt nach, ob er sein Stromkabel mit einer Kabelbrücke sichern könnte, wie es bei Volksfesten an Bierständen üblich ist. Doch die Behörde lehnte ab. Seitdem hängt die Wallbox nutzlos an der Wand. Über 2.000 Euro hat Köhl nach eigenen Angaben für die Technik und deren Installation ausgegeben, alles umsonst. Doch damit fing der Ärger erst richtig an.

Die Anekdote steht symptomatisch für ein Problem, das in Deutschland grassiert: Die Elektromobilität boomt; 2020 wurden 194.000 reine E-Autos zugelassen, eine Verdreifachung im Vergleich zum Vorjahr. Doch der Ausbau der Lade­infrastruktur kann nicht mithalten. Aktuell kommen in Deutschland bereits 17 Elektroautos auf eine Ladestation, Tendenz steigend. Aber selbst dort, wo es Strom gibt, braut sich Ärger zusammen: Regelmäßig klagen E-Mobilistïnnen über bürokratische Willkür, Strommonopole und unübersichtliche Tarife.

Monopolisten und teure Tarife

Gemeckert wird in Deutschland gerne, aber in diesem Fall scheint die Kritik berechtigt. So veröffentlichte der Ökostrom-Anbieter LichtBlick kürzlich eine Analyse, in der es um die Marktmacht regionaler Stromanbieter geht. In den untersuchten Städten waren die meisten öffentlichen Ladestationen fest in der Hand lokaler Energiekonzerne oder deren Tochterunternehmen. In Leipzig gehören demnach 73 Prozent aller Ladestationen den Stadtwerken, in München 84 Prozent und in Hannover sogar 95 Prozent (enercity). In Berlin dominiert der Anbieter Allego (65 Prozent).

Da kaum Wettbewerb herrscht, zahlt man fürs öffentliche Stromtanken oft deutlich mehr als für normalen Haushaltsstrom. Ein Beispiel: In München kostet das Laden an einer Stadtwerke-Säule 38 Cent pro Kilowattstunde. In Hannover fallen zwischen 35 Cent und 47 Cent an, gestaffelt nach Tageszeit und Tempo – langsamer Wechselstrom ist günstiger als Gleichstrom an einer Schnell­ladesäule. Auch wenn der Durchblick in einem solchen Tarifdschungel schwerfällt, ist eines offensichtlich: Wer den Luxus einer eigenen Garage hat, spart mitunter viel Geld. Denn Haushaltsstrom kostet in der Bundesrepublik durchschnittlich nur 32 Cent pro Kilowattstunde.

Greenpeace verklagt VW

Ziel 1,5 Grad Die beiden Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland haben gemeinsam mit einer Klima-Aktivistin Klage gegen die Volkswagen AG wegen mangelnden Klimaschutzes beim Landgericht Braunschweig eingereicht. Die Kläger führen an, dass die CO2-Emissionen des Wolfsburger Autokonzerns erheblich zur Klima­krise und deren Folgen beitrügen. Das Geschäftsmodell von VW sei nicht mit dem Ziel zu vereinbaren, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Keine Verbrenner mehr Zum Schutz ihrer Freiheits- und Eigentumsrechte fordern die Kläger VW auf, den Verkauf klimaschädlicher Verbrenner spätestens 2030 weltweit zu be­enden. In ihrer Argumentation stützen sich die Kläger auf das Klimaurteil des Bundesverfassungsgerichts sowie ein niederländisches Urteil gegen den Ölkonzern Shell. (dpa, taz)

Auf die hohen Preise haben Kundinnen und Kunden noch einen gewissen Einfluss – zum Beispiel, indem sie sich eine Ladestrom-Flatrate zulegen. Mit „Elva“ gibt es einen ersten Anbieter, der je nach Autogröße eine solche Pauschale anbietet, egal an welcher Ladestation in Europa man Strom tankt.

Ein anderes Problem lässt sich jedoch nicht so einfach lösen: die Dominanz regionaler Stadtwerke. Wer zu Hause sein Auto laden will, kann sich zwar eine Wallbox in der eigenen Garage oder am Stellplatz installieren lassen. Der lokale Netzbetreiber muss die Anlage aber ab einem Verbrauch von mehr als 11 Kilowatt freigeben. Ein immer wieder geäußerter Vorwurf: Stadtwerke verschleppen die Abnahme absichtlich – es sei denn, es handle sich um eigene Produkte. Dann gehe es natürlich schneller.

Von dieser Situation weiß das Kölner Unternehmen „On Charge“ zu berichten. Die Firma stellt Ladestationen auf, wo es Lücken in städtischen Netzen gibt. „Wir sind zurzeit mit vielen Städten in Verhandlungen“, sagt „On Charge“-Geschäftsführerin Denise Neumann. Doch obwohl die E-Mobilität boomt, friste das Thema vielerorts immer noch ein Schattendasein. „Die Hälfte der Städte hat sich noch gar nicht damit befasst“, sagt Neumann. „Die anderen versuchen das Problem selbst zu lösen oder überlassen es ihren Stadtwerken.“

Die Folge: Oft bleiben Anträge, eine eigene Ladesäule ans Stromnetz anschließen zu dürfen, monatelang liegen. „Die Netzbetreiber lassen sich Zeit“, sagt Neumann. Sie beschleicht das Gefühl, dass ihr absichtlich Steine in den Weg gelegt werden, um die private Konkurrenz fernzuhalten. „Natürlich gibt es Städte, in denen es richtig gut funktioniert“, sagt Neumann. „Aber das ist vielleicht in einem Viertel der Fälle so.“

Netzbetreiber lassen Kunden warten

Auch in Bonn bei Alexander Köhl wurde die Firma aktiv. Da der 43-Jährige seine Eigenkonstruktion nicht nutzen darf und selbst keine öffentliche Ladestation in der Nähe steht, wandte er sich im Sommer 2020 an „On Charge“. Die Firma willigte ein, eine Ladestation auf eigene Kosten aufzustellen – das Geld soll später durch die Stromgebühren wieder hereinkommen. „On Charge“ stellte einen Antrag bei der Stadt Bonn, um loslegen zu können. Passiert ist seitdem nicht viel. „Der Antrag ist immer noch in Bearbeitung“, schimpft Köhl. „Die sitzen das einfach aus. Wie soll so die Energiewende gelingen?“

Inzwischen hat Denise Neumann einen Anwalt eingeschaltet und das Bundeskartellamt kontaktiert. Auf die Vorwürfe angesprochen, reagiert die Bonner Stadtverwaltung nur mit einer allgemeinen Erklärung. Mehrere Dienststellen und die Stadtwerke seien derzeit damit befasst, einen Masterplan zum Ausbau der Ladeinfrastruktur auszuarbeiten. „Solange dies noch nicht der Fall ist, wird Anträgen privater Anbieter nicht entsprochen“, schreibt die Pressestelle in einer E-Mail. Auf den konkreten Fall geht sie nicht ein.

Die Marktmacht einzelner Anbieter ist aber nicht nur auf Städte beschränkt. Wer mit dem Elektroauto auf Reisen geht, steht vor dem gleichen Problem. Das Positive: An nahezu allen Raststätten in Deutschland stehen inzwischen Schnellladesäulen, an denen man die Batterien in 30 bis 45 Minuten füllen kann. Die schlechte Nachricht: Dort dominieren ebenfalls einige wenige Konzerne, zum Beispiel EnBW, Allego oder Aral. Am teuersten ist das Laden ohne Vorvertrag. Beim Betreiber Ionity fallen dafür 79 Cent pro Kilowattstunde an – ein trauriger Rekord.

Das Bundeskartellamt hat inzwischen eine Untersuchung eingeleitet, um „strukturelle Wettbewerbsprobleme zu identifizieren“, wie es aus der Behörde heißt. Auch Noch-Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat das Problem erkannt und das sogenannte Deutschlandnetz ins Leben gerufen: Bis 2023 sollen eintausend neue Standorte mit Schnellladern entstehen. Der Bund finanziert den Aufbau und den Betrieb der Stationen, stellt aber eine Bedingung: Die Anbieter, die sich an der Ausschreibung beteiligen, dürfen hinterher nicht mehr als 44 Cent pro Kilowattstunde verlangen.

Prompte reagierten die Konzerne mit einem Protestbrief: Nun sind sie es, die eine Wettbewerbsverzerrung wittern. Immerhin befinden sich einige der geplanten Standorte in unmittelbarer Nähe zu existierenden Schnelllade­stationen. Dass diese in Zukunft weniger attraktiv sind, wenn direkt nebenan günstigerer Strom fließt, liegt auf der Hand. Die Kritik von EnBW & Co ist also zumindest teilweise verständlich. Aber eben nur teilweise: Immerhin haben auch die Energieanbieter für den Aufbau ihrer Ladeinfrastruktur vielerorts selbst eine staatliche Förderung einkassiert, wenn auch keine hundertprozentige.

In Ämtern denken viele nicht an die Zukunft

René Siry, Gebrauchtwagenhändler, über die Situation auf dem Land

Und auf dem Land? Dass die Zahl der E-Autos sich dort in Grenzen hält, ist ein offenes Geheimnis. „In den Ämtern denken viele noch nicht an die Zukunft“, sagt René Siry, ein 37-jähriger Gebrauchtwagenhändler aus dem Westerwald. Er selbst fährt seit 2018 elektrisch, findet die Standorte öffentlicher Ladestationen aber oft willkürlich. „Da steht dann irgendwo am Ortsausgang eine Ladesäule“, kritisiert der E-Mobilist. „Was soll ich da machen? Mir drei Stunden den Verkehr anschauen?“ Viel sinnvoller sei es doch, Stromquellen dort aufzustellen, wo Autos ohnehin länger stehen: vor Supermärkten, auf Wanderparkplätzen oder am Rathaus.

Trotzdem bietet der ländliche Raum gute Voraussetzungen für die Elektromobilität, findet Siry. „Die meisten hier haben sowieso ein Eigenheim. Da lohnt es sich, eine Photovoltaik-Anlage aufs Dach zu packen und eigenen Strom zu produzieren.“ Er selbst hat es so gemacht. 12.000 Euro netto haben seine Solarpanels gekostet, plus 2.000 Euro für die Wallbox. „Natürlich dauert es eine Weile, bis man das wieder drin hat“, sagt Siry. Aber es sei eben eine Investition in die Zukunft und in den Klimaschutz. „Und immer noch besser, als teures Benzin zu tanken.“

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56 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • in berlin gibts bei mir in kreuzberg jede menge ladestationen bei denen immer mindestens ein von 2 ladeplätzen frei ist und das laden mit wechselstrom leider 0,45 €/kwh was bei 20kwh pro 100 km 9€ sind nicht billig aber die die meisten verbrenner zahlen genausoviel.besser haushaltsanschluss da wärens 6€ pro 100 km oder besser potovoltaik 0€.übrigens in anderen städten(hamburg flensburg) ist auch meistens ein platz in der nähe frei.wird sich vielleicht in zukunft ändern aber bisher viel geschrei um nichts

  • Hinauszögern geht eigentlich nicht, die Niderspannunsanschlussverordnung ist mit dem Anschlusszwang knallhart: Die Netzbetreiber sind nach § 1 NAV verpflichtet, "jedermann an ihr Niederspannungsnetz anzuschließen und den Anschluss zur Entnahme von Elektrizität zur Verfügung zu stellen". Aber ich gebe zu, auch im einstweiligen Rechtsschutz sind vor dem Verwaltungsgericht 6 Monate schnell mal rum...

  • 8G
    86548 (Profil gelöscht)

    er könnte das auto einfach auf den gehweg stellen und laden. dann werden keine fussgehenden durch ein kabel behindert.

  • Die Lösung liegt so nah. Auf dem Foto kann man doch die nutzlose Hecke im Hintergund erkennen. Da stehen nur paar Ziernadelbäume dahinter, wahrscheinlich eine Wiese oder Ähnliches. Weg damit! Derlei romantischer Luxus muss dem Fortschritt weichen, vor allem wenn es um die Rettung des Planeten geht.

    Da gehört Herrn Köhls Ladestellplatz hin. Und der Gehweg ist frei. :D

    • @Fabian Wetzel:

      Hecken sind Lebensraum für Vögel und Insekten. Sie wollen also Umweltschädliche Städte für E-Autos noch Umweltschädlicher machen ?

      • @Günter Witte:

        ne.

  • "Mehrere Dienststellen und die Stadtwerke seien derzeit damit befasst, einen Masterplan zum Ausbau der Ladeinfrastruktur auszuarbeiten."

    Und das ist keine Schikane, sondern notwendig. Das Stromnetz muss entsprechend ausgebaut sein. Teilweise muss es aufgerüstet werden. Man kann nicht einfach wild neue Verbraucher anschließen.

    Natürlich wäre es gut, wenn die Masterplan bei den Stadtwerken Priorität hätte...

    • 4G
      45246 (Profil gelöscht)
      @warum_denkt_keiner_nach?:

      Es ist wohl richtig, daß die Netzanbieter vorausplanen können sollten.

      Man könnte zwar fordern, daß die entsprechenden Pläne längst in den Schubladen hätten liegen müssen, da die politischen Bestrebungen hinlänglich bekannt sind, aber die Wirklichkeit zeigt, daß nichts vorbereitet wurde. Wie fast immer.

      Dort, wo ein Laden problemlos möglich wäre, nämlich auf dem Land, zögern viele mit dem Umstieg. Zu teuer, auch wenn es wünschenswert wäre, wie ich gestern in gutnachbarlichen Beratungen zum Thema wieder hörte.

      Ich weiß nicht, warum es so oft nur Teillösungen für komplexe Probleme gibt, die nicht zuende gedacht werden.

      • @45246 (Profil gelöscht):

        "Man könnte zwar fordern, daß die entsprechenden Pläne längst in den Schubladen hätten liegen müssen..."

        Die Bundesregierung fördert er seit relativ kurzer Zeit ernsthaft Elektromobilität. Und natürlich haben die Verantwortlichen dabei vergessen, dass hinter der Säule noch jede Menge Infrastruktur steht. Solche Versäumnisse lassen sich nicht schnell aufholen. Besonders wenn man bedenkt, dass die zuständigen Behörden personalmäßig meist unterbesetzt sind. Da fällt uns die Ideologie von schlanken Staat aus den 90ern auf die Füße.

        "Dort, wo ein Laden problemlos möglich wäre, nämlich auf dem Land..."

        Das ist auch nur eine Seite. Besonders dort sind die Stromnetze häufig alt und nicht für größere Mehrbelastungen zu gebrauchen. Auch ein Ergebnis planloser Politik.

  • Und Tesla lacht sich schlapp. Sie haben ein eigenes Netz, europaweit versteht sich, dass sie ihren Kunden kostenlos anbieten. Unsere gute Autoindustrie versucht mit Inogy, deren Eigentümer die sind, mit 79 Cent pro kWh zu Punkten. In Grünheide wird man wohl nicht auf den Fahrzeugen sitzen bleiben.

    • @Gorch:

      Ein Liter Diesel enthält recht genau leicht zu merkende 10 kWh Heizwert. Ein moderner TDI Direkteinspritzer erreicht fast 50 % Wirkungsgrad in der Spitze und auch als Mittelwert mehr als als 25 %.

      Rechnen wir doch einfach mit litern und nicht mit Heizwert und rechnen wir mit Herstellerangaben, die sind in alle Richtungen gleich getürkt:

      Tiguan, 150 PS: 4,5 Liter Diesel



      ID.4 149 PS 15,5 kwh



      Preis 32 ct *15,5 = 4,96



      Der Liter Diesel muss damit EUR 1,10 kosten, um gleich teuer zu sein.

      Zu Ihrem Einwand, dass Diesel steuerlich belastet ist, mag sein. Das spielt aber für die Umwelt leider keine Rolle. Der Strompreis enthält im Übrigen EEG-Umlage, Mwst, Stromsteuer. Im Ausland kostet der daher auch die Hälfte... Unterm Strich ist Strom bzgl. Steuern - wie auch Diesel - erheblich belastet. Auf die kwh gerechnet sogar mehr als Diesel. 9,17ct Abgaben und 6,82ct Steuern (www.bmwi.de/Redakt...bestandteile.html), zusammen also 15,99 ct. Nehmen wir Ihre 10 kwh Heizwert für ein Liter Diesel, müsste dort alleine die Steuer 1,59 betragen...

      Photovoltaik schafft den E-Auto-Strom-Verbrauch von Mitte März bis Mitte Oktober. In der Zeit sinken die Stromkosten auf die verlorene Einspeisvergütung von ca. 7ct.

      Ganze nebenbei: Der Peak im Mittag von Solarstrom wird dazu führen, dass z.B. Mittags geladen wird. Dabei ist es auch (für die Umwelt) egal, wo ich lade. Nur für den Geldbeutel nicht. Warum man nachts laden muss, erschließt sich nicht.

      P.S. Ihren Hinweis mit wirtschaftlicher Betrachtung teile ich. Nur dann schauen Sie sich erst Mal die Gegebenheiten genau an.

      • @Strolch:

        "Warum man nachts laden muss, erschließt sich nicht."



        Vielleicht, weil es nicht überall, wo das Auto tagsüber herumsteht, eine Steckdose gibt? Und weil nicht jeder das Geld hat sich ZWEI E-Autos anzuschaffen, eins zum Laden, eins zum Fahren?



        "Photovoltaik schafft den E-Auto-Strom-Verbrauch von Mitte März bis Mitte Oktober."



        Und für den Winter haben wir noch Braunkohle und bald auch Atomstrom aus Frankreich.

    • @Gorch:

      Tesla öffnet sich wohl für alle, soll wohl Anfang des Jahres kommen. Möglicherweise zahlen nicht Tesla-Fahrer mehr. Zum Preis hatte ich nichts gelesen.

  • Gibt es für Tankstellen eigendlich mittlerweile die Verpflichtung Ladesäulen aufzubauen ?

    Das Argument kleine Tankstellen könnten die nötigen Investitionen nicht aufbringen kann ich hier nicht gelten lassen - denn es hat auch auch niemanden "gejuckt" als vor ein paar Jahren etliche Tankstellen aufgeben mussten weil sie die Verpflichtung Aufwangwannen für "Schlabbersprit" nachzurüsten finanziell nicht stemmen konnten.

    Mal davon abgesehen, dass ich da nur minimale Investitionskosten sehe ...

    Anderes Beispiel: Die Verpflichtung E10-Sprit anzubieten - der damals trotz Steuervorteil echtes Regalblei war ...

    Hier mal ein paar Hintergründe (Quelle: ARD)

    www.youtube.com/watch?v=CUNC6FWTquc

  • „Man darf in Deutschland keine Kabel über den Bürgersteig legen“

    Das fällt auch nur jemandem ein der unter Reichen wohnt. Es ist einfach nur eine total beschissene Idee ein Kupferkabel stundenlang auf den Bürgersteig zu legen. Wartet mal ab bis das sehr viele sind und man in kurzer Zeit ne Tonne davon klauen kann, dann versteht ihr wieso das ne beschissene Idee ist…

    • @Nafets Rehcsif:

      Mal davon ab das unsere Fußwege im großen und ganzen eh in einem erbärmlichen Zustand sind, weil wir seit 40-50 Jahren nur vom Bestand leben.

      Kabel und Kabelschächte sind auch ein Problem für Kinderwagen und Rollstühle. Zusätzlich dazu das sich Kabel natürlich wunderbar klauen lassen.

      Denke auch Krawallmacher könnten einen Spaß daran finden die Kabel nachts abzuziehen oder zu durchtrennen, damit der Wagen dann am nächsten Tag nicht genutzt werden kann. Ist bald noch einfacher als Reifen zerstechen.

      • @FalscherProphet:

        Werden ja auch soooooviele Reifen zerstochen.

  • Oh, welch Wunder. Das Thema Ladesäulenverfügbarkeit ist nun auch endlich in der taz angekommen. Es war seit jeher klar, daß es für E-Autos, in gleicher oder ähnlich großer Anzahl wie Verbrenner, in den Städten und anderem dicht besiedelten Gebiet zu wenig Ladesäulen geben wird - allein schon aus Platzgründen. Aber hey, darüber machen wir uns erst einen Kopf, wenn es soweit ist, so die Denke einiger E-Mobilität-Apologeten.



    Die Lösung muß einfach heißen, daß es weniger Fahrzeuge im Privatbesitz gibt und die Verfügbarkeit von individuellen Fahr-/Transportmöglichkeit gleichbleibend anders bereitgestellt werden muß. Auch da gibt es Lösungen, die sind in D aber noch nichteinmal in den Kinderschuhen.

    • 4G
      45246 (Profil gelöscht)
      @Lars B.:

      Ich würde so gern von Ihnen lernen, wie Menschen, die auf ihr Auto o. ä. angewiesen sind, ihre Mobilitätsprobleme lösen können, wenn es weniger Fahrzeuge in Privatbesitz geben wird.

      Nach Möglichkeit betrachten Sie bitte die Situation im ländlichen Raum:-;

    • @Lars B.:

      Die perfekte Lösung, nämlich die elektrische Straßenbahn, wurde vor über 100 Jahren in Berlin erfunden.

  • "Der Bund finanziert den Aufbau und den Betrieb der Stationen"

    Andreas Scheuer pampert mal wieder die Autofahrer/innen. Der Rest der Gesellschaft darf's bezahlen. Zum Kotzen.

    PS: Was sind "Wanderparkplätze"? Parkplätze die von Ort zu Ort ziehen wie ein Wanderzirkus?

    • @Toto Barig:

      Eigentlich sollte es Wandererparkplätze heißen, das sind Parkplätze an Wäldern ohne anderen Orten in der Natur, wo man sein Auto abstellen, und zu Fuß die Landschaft erkunden kann.

      • @Troll Eulenspiegel:

        "...Wandererparkplätze..."



        Also wenn schon, dann bitte Wander:innenparkplätze. Wir sind hier schließlich bei der taz zu Gast.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Ich dachte, daß man wandern geht um die Natur zu genießen. Ausgerechnet dorthin mit einem Auto zu fahren klingt total absurd. Vorschlag: "Wander(er)parkplätze" dicht machen, allenfalls ein paar Fahrradbügel aufstellen.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Genau. Aber in aller Regel liegen die kilometerweit entfernt von der nächsten Bebauung irgendwo im Wald, da gibt es keinen Strom, noch nicht mal ne Straßenlaterne. Das müsste der Autohändler aus dem Westerwald eigentlich wissen. Wovon träumt der Typ nachts?

        • @Schnetzelschwester:

          In aller Regel liegen Wanderparkplätze in meinem Umfeld in Ortsrandlage, wo Strom verfügbar ist und Ladesäulen sehr sinnvoll sind.

  • Erst heißt es:

    "Die nächste öffentliche Ladestation ist zu Fuß 15 Minuten entfernt."

    Später aber:

    "und selbst keine öffentliche Ladestation in der Nähe steht"

    15 Minuten zu Fuß sind doch nah. Oder muß das Auto mit einem Rad im Wohnzimmer stehen?

    • 4G
      45246 (Profil gelöscht)
      @Toto Barig:

      Nicht, wenn es im Belieben des Autohalters steht, wann und wie er das Auto bewegt.

      Kennen Sie nicht selbst die Situation, im Winter bei Regen und Kälte viel zu früh aufbrechen zu müssen, um Termine wahrzunehmen? Für sehr Viele ist das Realität.

      Ich würde nicht einen Kilometer überwinden wollen, um dann zu meinem Auto zu kommen.

      • @45246 (Profil gelöscht):

        Ich kenne diese Situation, nehme aber immer das Fahrrad. Mit dem Fahrrad hat man ein oder zwei Kilometer ganz schnell überwunden.

    • @Toto Barig:

      Das ist eine Strecke von ca. 1km bei sehr gemächlichem Gang. Das wird besonders auf dem Land gerne mit dem Auto überbrückt. Wie wenn es ein ungeschriebenes Gesetz ist, dass nur innerhalb eines Dorfes man zu Fuß gehen kann, und das nächste Dorf muss mit dem Auto zurückgelegt werden.

    • @Toto Barig:

      Wenn eine Ladestation für alle eAutos aus so einem relativ großen Einzugsgebiet reicht, dann reicht sie wohl. Aber wenn nicht, dann ist es halt knapp.

      • @Nafets Rehcsif:

        Es ging bei den beiden Sätzen nicht um die Anzahl der Ladestationen, sondern um die Entfernung. Daß es ein Bedürfnis nach ausreichend vielen Ladestellen gibt, ist verständlich. Aber daß man auch mal ein oder zwei Kilometer davon entfernt wohnt, sollte doch bitte nicht als Problem dargestellt werden.

  • "Aktuell kommen in Deutschland bereits 17 Elektroautos auf eine Ladestation, Tendenz steigend."

    Die öffentlichen Ladesäulen werden trotzdem wenig genutzt und sind oft frei, weil fast jeder E-Auto-Besitzer nachts zu Hause lädt. Wer das nicht kann, gehört zur großen Mehrheit derer die sich auch 2021 noch einen neuen Verbrenner kaufen.

  • Die Wahrheit ist das sich mit aktuellen elektrischen PKW kein 1 zu 1 Wandel schaffen lässt. Die Fahrzeuge sind immer noch viel zu groß, verbrauchen zu viele Rohstoffe und zu viel Energie. Wo der Strom herkommen soll ist mir auch ein Rätsel. Wir bauen die erneuerbaren Energien nicht aus und es werden kaum benötigte Stromleitungen gelegt. So kann es nichts werden mit dem Wandel, sofern sich gegen jedes kleine Projekt Naturschützer und Anwohner wehren.

    Die Wahrheit ist einfach das mindestens 50 % der PKW ersatzlos verschwinden müssen. Falls nicht sogar weit mehr. Ob das politisch, wirtschaftlich umsetzbar ist und auch von den Menschen in diesem Land getragen wird glaube ich aber nicht :).

    Und ja ich habe selber einen PKW weil mein Weg zur Arbeit sonst statt 20 Minuten ca. 1,5 Stunden dauern würde... .

    • @FalscherProphet:

      1960 gab es ca. 10 % der heutigen PKW-Anzahl in DE. 90 % weniger ist ein sinnvolles und erreichbares Ziel.

      • @Toto Barig:

        Wenn man gerne wieder wie im Jahr 1960 leben möchte, ja.

      • 4G
        45246 (Profil gelöscht)
        @Toto Barig:

        Tatsächlich?

        Und die Veränderungen in Infrastruktur und Gesellschaft in den letzten 60 Jahren? Vollkommen vergessen?

      • @Toto Barig:

        "1960 gab es ca. 10 % der heutigen PKW-Anzahl in DE. 90 % weniger ist ein sinnvolles und erreichbares Ziel."

        Unsinn. 1960 gab es auch weniger Einwohner. Und was glauben Sie, wer 1960 ein eigenes Auto fahren konnte? Bestimmt nicht der Arbeiter. Und wer bestimmt, wer heute dann die 10% fahren darf?

        • @Stefan L.:

          Man könnte ein Drittel der Autoberechtigungen verlosen, ein Drittel versteigern und ein Drittel nach nachgewiesenem Bedarf verteilen. So hat jede/r was davon.

          • @Toto Barig:

            "Man könnte ein Drittel der Autoberechtigungen verlosen, ein Drittel versteigern und ein Drittel nach nachgewiesenem Bedarf verteilen."

            LOL, das Bürokratiemonster, dass diesen Unsinn organisieren, verwalten und vor allem kontrollieren soll, müsste gigantisch sein. Und wie definiert man "nachgewiesenem Bedarf"? Das beträfe jeden Pendler, dess ÖPNV länger dauert, als die PKW-Fahrt.

    • @FalscherProphet:

      Wenn die Autos "halb so klein" würden, wäre das fast so gut wie das Verschwinden von 50% der PKW.

      • @meerwind7:

        Hm. Aber wenn 50% verschwinden, dann kann man den Rest doppelt so groß machen!

        Es ist schwierig, es kommt darauf an wem unsere glorreiche und weise Staatsführung künftig noch ein Auto erlaubt, so lange man das nicht weiß, weiß man nicht wofür man da sein soll…

  • > Beim Betreiber Ionity fallen dafür 79 Cent pro Kilowattstunde an



    Ein Liter Diesel enthält recht genau leicht zu merkende 10 kWh Heizwert. Ein moderner TDI Direkteinspritzer erreicht fast 50 % Wirkungsgrad in der Spitze und auch als Mittelwert mehr als als 25 %. Damit entspräche das obige einem äquivalenten Literpreis von 2 bis 4 Euro und auch die 32 Cent Haushaltsstrom noch bis zu 1.6 Euro -- bei verlustfreien 100 % Wirkungsgrad des Elektroantriebs gerechnet, real also mehr. Auch wenn Wirtschaftsdenken verpönt ist, spiegeln Preise im Markt immer den Aufwand und der Aufwand die Umweltbelastung. Die heutigen Kraftstoffpreise enthalten bereits einen Löwenanteil von Umweltsteuern, sind real also weit niedriger. Wie groß ist der Umweltvorteil des Elektroantriebs wirklich?



    > Da lohnt es sich, eine Photovoltaik-Anlage aufs Dach zu packen und eigenen Strom zu produzieren.



    Die Photovoltaikanlage produziert einen erheblichen Teil ihrer subventioniert eingespeisten Jahresarbeit im Urlaubsmonat mittags, wenn der Bedarf und die Marktpreise ins Negative fallen. Das Auto lädt im Winter, wenn sein Verbrauch doppelt so hoch wird, nachts mit Kohlestrom.

    • @Axel Berger:

      Rechnen wir doch einfach mit litern und nicht mit Heizwert und rechnen wir mit Herstellerangaben, die sind in alle Richtungen gleich getürkt:

      Tiguan, 150 PS: 4,5 Liter Diesel

      ID.4 149 PS 15,5 kwh

      Preis 32 ct *15,5 = 4,96

      Der Liter Diesel muss damit EUR 1,10 kosten, um gleich teuer zu sein.

      Zu Ihrem Einwand, dass Diesel steuerlich belastet ist, mag sein. Das spielt aber für die Umwelt leider keine Rolle. Der Strompreis enthält im Übrigen EEG-Umlage, Mwst, Stromsteuer. Im Ausland kostet der daher auch die Hälfte... Unterm Strich ist Strom bzgl. Steuern - wie auch Diesel - erheblich belastet. Auf die kwh gerechnet sogar mehr als Diesel. 9,17ct Abgaben und 6,82ct Steuern (www.bmwi.de/Redakt...bestandteile.html), zusammen also 15,99 ct. Nehmen wir Ihre 10 kwh Heizwert für ein Liter Diesel, müsste dort alleine die Steuer 1,59 betragen...

      Photovoltaik schafft den E-Auto-Strom-Verbrauch von Mitte März bis Mitte Oktober. In der Zeit sinken die Stromkosten auf die verlorene Einspeisvergütung von ca. 7ct.

      Ganze nebenbei: Der Peak im Mittag von Solarstrom wird dazu führen, dass z.B. Mittags geladen wird. Dabei ist es auch (für die Umwelt) egal, wo ich lade. Nur für den Geldbeutel nicht. Warum man nachts laden muss, erschließt sich nicht.

      P.S. Ihren Hinweis mit wirtschaftlicher Betrachtung teile ich. Nur dann schauen Sie sich erst Mal die Gegebenheiten genau an.

    • @Axel Berger:

      > Das Auto lädt im Winter, wenn sein Verbrauch doppelt so hoch wird, nachts mit Kohlestrom.

      Beim aktuellen Strommix in D stösst ein E-Auto gegenüber einem vergleichbaren Verbrenner nur etwa ein Drittel an CO2 aus. Lädt man zuhause mit Ökostrom, dann ist das E-Auto diesbezüglich unschlagbar. Außerdem geht es nicht nur um den Energieverbrauch, sondern auch um Schadstoffemissionen (NOx, Partikel und andere Leckereien). Da schneidet der Diesel trotz aufwändiger Abgasnachbehandlung schlecht ab (siehe z.B. Wikipedia -> Rußpartikelfilter -> Kritik).

      • @Nicki Name:

        "Beim aktuellen Strommix in D stösst ein E-Auto gegenüber einem vergleichbaren Verbrenner nur etwa ein Drittel an CO2 aus."



        Was eine ....[1]rechnung ist, da jeder zusätzliche Verbraucher (in diesem Fall das E-Auto) den Strommix verschlechtert. In der Bilanz fahren E-Autos ausschließlich mit konventionellem Strom.



        "Lädt man zuhause mit Ökostrom, dann ist das E-Auto diesbezüglich unschlagbar."



        Wenn es den Ökostrom dafür denn gäbe. Wenn Sie sich "Ökostrom" sichern, wird der nicht mehr. Sie stehlen ihn Ihren Nachbarn aus den Waschmaschinen etc.



        [1] Nach Belieben auszufüllen. Aber bitte nicht mit "Milchjungen/mädchen". Die können nämlich normalerweise rechnen, weil abends die Kasse stimmen muss.

        • @sollndas:

          > Was eine ....[1]rechnung ist, da jeder zusätzliche Verbraucher (in diesem Fall das E-Auto) den Strommix verschlechtert. In der Bilanz fahren E-Autos ausschließlich mit konventionellem Strom.

          Das wäre dann der Fall, wenn keine Erneuerbaren zugebaut würden, keine Einsparungen durch Effizienzsteigerungen erzielt würden, und fehlende Strommengen aus fossilen Quellen zugekauft würden. Der Anteil der Erneuerbaren am Strommix wird steigen, und damit wird auch der Strommix "grüner".

          > Wenn Sie sich "Ökostrom" sichern, wird der nicht mehr. Sie stehlen ihn Ihren Nachbarn aus den Waschmaschinen etc.

          Die Anbieter müssen Auskunft über ihren Strommix geben und Herkunftsnachweise erbringen. Wer Strom zu 100% aus Erneuerbaren anbietet, muss die gleiche Menge auch aus erneuerbaren Quellen beziehen.

          • @Nicki Name:

            "...und damit wird auch der Strommix "grüner"."



            Aber nicht wegen der E-Autos, sondern bestenfalls TROTZ der E-Autos.



            Ökostrom wird mit Vorrang ins Netz eingespeist, ist also voll ausgelastet. Wenn Sie Ihr E-Auto an die Steckdose hängen, scheint die Sonne nicht heller und auch der Wind weht nicht stärker. Was passiert, ist, dass irgendwo eine Schippe Kohle mehr aufgelegt wird oder ein Bremsstab ein Bisschen mehr aus einem Reaktorkern rausgezogen wird. Da sich die Menge an Ökostrom nicht erhöht, die konventionell erzeugte Strommenge aber steigt, verschlechtert sich der Strommix. Um genau den Anteil, den Ihr E-Auto schluckt.



            Auch die Menge an Ökostrom steigt nicht dadurch, dass Sie Ökostrom beziehen. Dann bekommen nur alle Anderen weniger Ökostrom.



            Grüner wird der Strommix nur, wenn (a) Energie eingespart wird und (b) Erneuerbare zugebaut werden. Zu (a) trägt Ihr E-Auto nichts bei (eher ist das Gegenteil der Fall) und zu (b) können Sie beitragen, wenn Sie Ihren alten Verbrenner behalten und das gesparte Geld z.B. in eine Windparkbeteiligung stecken.

      • 4G
        45246 (Profil gelöscht)
        @Nicki Name:

        Die fast zwingend zusammen gedachte Paarung E-Auto und Photovoltaik erschließt sich mir nicht.

        Hier würde es sich nicht rechnen, wegen des Autos PV-Module aufs Dach zu setzen; es käme der Ökostrom aus der Steckdose ins Auto. Was wäre dagegen denn zu sagen?

        PV mit Einspeisung möchte ich nicht. Direkt Laden mit einer Insellösung ist auch nicht wirtschaftlich. Wenn ich richtig verstanden habe: PV-Element - Wechselrichter - Lademodul - Gleichrichter. Ziemlich blöd, nicht?

        • @45246 (Profil gelöscht):

          Ich hab ja auch nichts von PV gechrieben, sondern meinte Strom vom Ökostrom-Anbieter.

    • @Axel Berger:

      "Auch wenn Wirtschaftsdenken verpönt ist, spiegeln Preise im Markt immer den Aufwand und der Aufwand die Umweltbelastung."

      Da ist leider ein Denk-Fehler. Oder mehrere. Sie nehmen an, das Umweltbelastung von dem Verursacher bezahlt werden muss. Das wäre aber erst der Fall, wenn es einen wirksame CO2 Besteuerung gäbe und keine symbolische.

      Grundsätzlich haben Sie übrigens Recht. In einer perfekten Welt, wäre ihre Aussage korrekt. Externe Kosten heißt das Stichwort.

      Ein weiterer wichtiger Faktor für den Preis ist der Wettbewerb. Herrscht keine Konkurrenz, gibt es Patente usw.

      Tankstellen sind schon Oligopolisten, aber die Ladesäulenbetreiber, sind in einer noch exklusiveren Position, was auch an dem Preisunterschied, zwischen Marktpreis und Endpreis erklärt.

      Korrekt wäre

      "Bei gesundem Wettbewerb und bei vollständiger internalisierung der Kosten spiegeln Preise auf dem Markt die realen Kosten eines Produktes wieder"

      • @Obscuritas:

        Es ist richtig, externe Kosten und staatliche Eingriffe verzerren die Preise. Trotzdem spiegeln sie in den Bereichen, wo Handarbeit keine Rolle spielt, recht gut den Rohstoff- und Energieaufwand wieder. Wenn man über keine besseren Daten verfügt, bleibt der Preis für eine erste Grobabschätzung recht brauchbar. Eine Investition, die sich finanziell nicht lohnt, ist in aller Regel auch für die Umwelt weit weniger effektiv als eine andere, bei der das doch der Fall ist.

        • @Axel Berger:

          Ich find der Peis ist derzeit bei vielen Produkten leider vollkommen unbrauchbar um die reale Kosten zu bestimmen. Beispiele?

          Plastik lässt sich heute kompostierbar herstellen und müsste nicht die halbe Erdkugel mit Müll verpesten. Die selbe Firma die dieses Plastik herstellt, stellt auch konventionelles Plastik her. Warum? Weil es billiger ist. Würde der Hersteller die Kosten für die Entsorgung tragen wäre es nicht so.

          Wie Sie sicher wissen sind die Margen in der Massenproduktion sehr gering, jede mögliche Kostenreduktion ist überlebensnotwendig.

          Auch die Plastikverpackung auf Gemüse die aus x Schichten besteht um ein nameter Plastikschicht zu sparen sind hier ein gutes Beispiel.

          Man könnte diese auch nur aus einer Schicht herstellen, die Kostenersparniss der Herstellers steht in keinem Verhältniss zu dem entstandenen Schaden für die Gesellschaft.

          In fernen Ländern werden Flüsse veseucht mit Färbemitteln aus der Textilindustrie. Wie viel von den entstandenen Umweltschäden sind im Preis der Jeans für 5€ enthalten?

          Kommt Apple für die Lungenschäden auf bei den Menschen, die den Elektroschrott ohne Schutzmaske verbrennen? Oder weniger weit hergeholt, sind die Kosten für die Entsorgung im Preis des Iphones enthalten? Wer zahlt diese Kosten?

          Weil es immmer noch zu billig ist, die Umwelt zu zerstören, haben nur sehr wenige Produkte und Dienstleistungen, den korrekten Preis derzeit.

          Ich sage nur Flugpreise.

          Bei einem Preisvergleich sollte daher immer auf externe Kosten geachtet werden.

          Sonst wird der Flug von Gran Canaria nach Malaga für 8€ (kein Scherz!) eine lohnendere Invesition in die Umwelt, als zum Beispiele, die Fahrt mit der Fähre.

    • @Axel Berger:

      Der Marktwert der Stromes liegt derzeit bei weniger als einem Zehntel des Ionity-Preises. Nachdem dieses aber auch Steuern, Abgaben und Netzumagen abdecken muss, hat Ionity einer Brutto-Marge von rund 500%, bezogen auf den Einkaufspreis des Stromes.

      • @meerwind7:

        Außer dem Strom ab Kraftwerk kostet so eine Säule den Betreiber bekanntlich gar nichts.

      • @meerwind7:

        Nach dieser Rechnung liegt der „Marktwert“ von Benzin und Diesel wo? 20ct/Liter?