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Krieg und Frieden in der UkraineWas vom Pazifismus übrig bleibt

Kommentar von Olaf L. Müller

Der Krieg in der Ukraine wirft viele Fragen auf: Soll die Nato in den Krieg eintreten? Die Ostgrenzen stärken? Ein Zuruf aus der pazifistischen Ecke.

Sonnenblumen vertrocknen, Raketen schlagen ein: 7. September 2023 in der Nähe von Saporisch­schja Foto: Pierre Crom/getty

D er Wind hat sich endgültig gedreht. Während der Kanzlerkandidat der ehemals pazifistischen Grünen satte 3,5 Prozent unserer Wirtschaftsleistung für das Militär aufwenden will, hat die reine Lehre eines absoluten Pazifismus bei der kommenden Wahl keinerlei Aussicht auf Erfolg.

Das liegt auch an den Ängsten, die seit Trumps Wiederkehr umgehen. Wie Kaninchen starren die Europäer auf die Schlange aus Moskau und den Hasardeur aus Washington: Was wird aus uns, so die Sorge, wenn der Hasardeur den atomaren Schutzschirm zuklappt und uns mit der Schlange im Regen stehen lässt?

Olaf L. Müller

ist seit 2003 Professor für Wissenschaftstheorie an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2022 erschien sein Buch „Pazifismus. Eine Verteidigung“ bei Reclam. Im Februar folgt dort sein Essay „Atomkrieg. Eine Warnung“.

Wie uns die Militärs vorrechnen, wäre die derzeit geschwächte Armee Putins in fünf bis sechs Jahren wieder so weit gerüstet, dass ein russischer Überfall aufs Baltikum oder auf Polen gute Aussichten auf Erfolg hätte – wenn wir uns nicht rechtzeitig wappnen.

Für einen relativen Pazifismus

Man kann sich seine Ängste und die Ängste seiner Mitbürger nicht aussuchen. Im relativen Pazifismus krempelt man die Ärmel hoch und stellt sich den Ängsten – auch denen auf der Gegenseite, auch denen im Kreml, die paranoid sein mögen und genau deshalb gefährlich sind.

Statt jedwede kriegerische Handlung zu verdammen, denken relative Pazifisten in Grautönen und sagen: Je kriegerischer, desto zweifelhafter. Ein Kriegseintritt der Nato zugunsten der Ukraine wäre gefährlicher und kriegerischer als die Waffenlieferungen; die Waffenlieferungen wären kriegerischer und zweifelhafter als eine Verstärkung der Nato-Ostgrenze; und eine aggressive Verstärkung dieser Grenze wäre ethisch zweifelhafter als eine deutlich defensive.

Wer die reine Lehre preisgibt, muss nicht gleich auf Habecks harte Linie einschwenken. Stattdessen gilt es, unsere Militärs mit hartnäckigen Fragen zu behelligen: Welche Waffen genau brauchen die Soldaten, um einen russischen Überfall auf Nato-Länder aussichtslos zu machen, ohne dass diese Waffen als Vorbereitung eines westlichen Angriffskriegs missdeutet werden könnten?

Wir brauchen nicht so viel Power wie Putin

In den Lehrbüchern steht, dass Angreifer für die Eroberung eines Territoriums mehr als dreimal so stark sein müssen wie die Verteidiger. Wir brauchen also gar nicht genauso viel Power wie Putin. Und wir brauchen auch nicht tief in seine Gefilde hineinballern zu können, wenn wir seine Jungs just bei der Verletzung unserer Grenzen ausschalten wollen. Für eine Grenzverteidigung sind etwa die geplanten Mittelstreckenraketen witzlos.

Ernst zu nehmen ist die Sorge, dass Putin in fünf, sechs Jahren plötzlich große Truppen an einer ihm genehmen Stelle der Nato-Grenze massiert, um dort durchzubrechen. Frage an die Militärs: Welche logistischen und welche Aufklärungs­fähigkeiten brauchen wir, um mit unserem Drittel rechtzeitig am Ort sein zu können?

Angreifer müssen dreimal so stark sein wie die Verteidiger. Wir brauchen also gar nicht genauso viel Power wie Putin

Relative Pazifisten sind nicht stur gegen Waffen und Transportgerät zur Verteidigung; nur möchten sie dies Arsenal so defensiv wie möglich ausgelegt wissen. Warum? Weil sie sich sorgen, dass eine übertrieben aggressive Rüstung die Paranoia bei Putin und Konsorten noch anheizt. Sie fürchten sich davor, dass uns das chaotische System aus Hasardeur und Schlange im Augenblick höchster Spannung durch einen dummen Zufall um die Ohren fliegen könnte. Und zwar atomar. Wie gesagt, man kann sich seine Ängste nicht aussuchen.

Eine militärisch defensive Stärkung der Nato-Grenzen mag mittelfristig das Mittel der Wahl sein. Doch ist sie dem relativen Pazifismus auf lange Sicht zu kriegerisch. Nachhaltige Sicherheit sieht anders aus und beginnt mit Vertrauen. Was soll das heißen? Da kann einem viel einfallen.

Wenn wir ein hochmodernes Raketenabwehrsystem installieren, dann sollten wir Moskau an der Technologie teilhaben lassen. Wenn wir die Wehrpflicht wiedereinführen, dann sollten die jungen Frauen und Männer wählen dürfen, ob sie in der Armee dienen wollen oder in neu aufzustellenden Einheiten, die den friedlichen Widerstand einüben.

Das größte Friedensprogramm der Welt hat die EU erfunden. Es heißt Erasmus und schickt Unmengen von Studenten von Land A ins Land B. Während die jungen Leute nebenbei studieren, leben und kochen sie zusammen, sie feiern, sie verlieben sich – und werden Freunde fürs Leben. Dieses Programm sollten wir auch mit Russland auflegen. Kostet weniger als Panzer und Raketen.

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83 Kommentare

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  • Putin hat keine Angst, der Autor möge sich bitte mal mit dem Gegenstand auseinandersetzen, zu dem er schreibt. Moskau hat einen klaren, offen kommunizierten Plan für Europa, keine Paranoia.



    Und die "Einheiten, die den friedlichen Widerstand einüben" sind so ein viel gestreichelter Mythos des Pazifismus - es hat diese Menschen in der Ukraine zuhauf gegeben, die sich dem russischen Einmarsch friedlich in den Weg gesetzt, die Soldaten in Diskussionen zu ziehen versucht etc haben. Ein paar Wochen später konnten wir alle, auch der Autor, in Butscha und all den anderen Orten besichtigen, was aus ihnen geworden ist. Friedlicher Widerstand und ziviler Ungehorsam funktionieren mit zumindest in Resten existierender demokratischer Öffentlichkeit, aber nicht in Nordkorea, Putinrussland oder einem Assad-Syrien.

  • Pazifismus basiert u.a. auf der menschlichen Gabe zur Vernunft und Einsicht.

    Nicht nur in der Moderne garantierten ein ausgeglichenes Kräfteverhältnis der Mächte längere Zeiten des Friedens.

    Zur Vernunft gehört es ebenfalls, dass ein großer Staat militärisch derart aufgestellt ist, sich souverän gegen Agressoren verteidigen zu können.

    Und zwar unabhängig von jedweden Bündnissverpflichtungen.

    In Bezug auf die Landesverteidigung und die Bündnissverpflichtungen besteht bei der hiesigen Behörde die "als einzige in Europa eine eigene Armee unterhält", ein immenser Nachholbedarf aufgrund jahrzehntelanger Versäumnisse.

    Da ist es mit Geldern alleine auch nicht getan. Es braucht auch die entsprechende Mentalität dahinter und passende Strukturen.

  • Habecks harte Linie? Hier wird so getan als erstelle er mit den 3,5 Prozent Verteidigungsausgaben einen Freibrief für Kriegstreiberei.



    Irritierend, dass der Autor, der sich für pazifistische Ideen einsetzt, selbst das Vertrauen in einen anderen Menschen untergräbt, indem ihm nicht zugestanden wird, nach moralischen Maßstäben zu urteilen.



    Er provoziert damit einen Konflikt. Würde mich jemand der Kriegstreiberei bezichtigen, weil ich für Waffenlieferungen an die Ukraine eintrete, würde die Beziehung großen Schaden nehmen. Welchen Beitrag das dazu leistet, ein friedliches Zusammenleben zu fördern, verstehe ich nicht.



    Wir können alle nur Meinungen haben, sie mit Argumenten begründen und darauf hoffen, dass sie bei anderen gehör finden.



    Wer meint, das gehe anders als so, erhebt sich über andere.



    Es braucht Demut, das zu akzeptieren.



    Ohne sie ist auch der Ansatz des "relativen Pazifismus" nichts weiter als der Rückzug auf eine theoretische Ebene, die es erlaubt alles besser zu machen, als alle anderen es versuchen. Das fühlt sich vielleicht gut an, hilft aber praktisch nicht weiter.

  • Ein Problem der Erasmus-Lösung: sie bezieht im derzeitigen Stand nur Studenten ein. Wer nicht studiert, hat nichts davon.

    Das ist ein Grund, warum weite Teile der Bevölkerung die EU grundsätzlich ablehnt, der Brexit ein Erfolg wurde, und ein Dexit überhaupt diskutiert wird.

    Mal ganz unabhängig davon, dass Jugendaustausch mit allen Ländern sinnvoll ist.

  • Ein wichtiger Grundgedanke durchzieht den Beitrag: der Pazifismus ist nicht aktiv wenn schon die Raketen fliegen, der Pazifismus beginnt VOR den Konflikten. Es scheint aber die Männer der Welt wollen garnichts aus der Konfliktforschung lernen. Dann müssen sie sich nicht wundern, wenn es knallt.

  • Man überlebt als Pazifist nur, wenn man stark und gerüstet ist. Alles andere ist Träumerei.

  • "man ...stellt sich den Ängsten – auch denen auf der Gegenseite, auch denen im Kreml, die paranoid sein mögen"



    Da geht der Autor bereits der Argumentation des Angreifers auf den Leim: "IHR macht mir doch Angst" ist doch lediglich das Ablenkungsmanöver von der eigentlichen Motivation des Kreml: Die Ukraine auszulöschen als unabhängige Nation und wieder heimzuholen in das zu restaurierende großrussische Reich. Diese wahre Motivation ist gänzlich unabhängig von unserer Rüstung (die ja auch seit der deutschen Einheit massiv heruntergefahren wurde, also eigentlich ja angstlösend hätte wirken müssen). Der Angriff auf die Ukraine ist nicht wie behauptet eine angstgesteuerte Reaktion auf Aktionen oder Unterlassungen "des Westens", sondern originärer Aneignungs- und Herrschaftsplan des Putin-Kreml. Den muss man weder verstehen noch akzeptieren

  • Was Pazifismus übrigbleibt? Offensichtlich nicht viel. Inkompetente Theorien und Zahlenspielchen. Auf dem Papier war die afghanische Armee den Taliban haushoch überlegen, doppelt so viele Soldaten, jede Menge schwere Waffen, die die Taliban nie hatten. Sie sind gelaufen, ohne einen Schuss abzugeben. Wehrhaftigkeit beginnt im Kopf. Da nistet bei uns die Friedenstaube. Waffen nützen nichts, wenn man nicht willens ist, sie einzusetzen. Es reicht, wenn Putin uns das nicht mehr zutraut. Wenn er Taz liest, hat er dazu keinen Anlass. Frieden schaffen mit überlegener Feuerkraft ist gar nicht mehr nötig, wenn der Gegner einfach aufgibt.

    • @Claude Nuage:

      Ein sehr entscheidender Aspekt, der bei den ganzen Zahlenspielchen gerne vergessen wird, danke für die Erwähnung!



      Sieht ja beim Angriff auf die Ukraine nicht anders aus: Wer hätte nicht gedacht, dass der Riese Russland die Ukraine nicht in wenigen Tagen überrennen würde?



      Und wie sieht es bei uns aus? Deutschland ist "bäh" und sollte besser "verschwinden", das Wort "Vaterland" sollte besser nichtmal geflüstert werden. Und dann sollen Menschen mit diesem Mindset ihr Leben für dieses Land riskieren? Unwahrscheinlich. Und das weiß Putin.

      • @Desdur Nahe:

        Und wer hat den Menschen dieses Mindset immer wieder eingetrichtert? Die Antwort können Se sich sicher denken.



        Wobei es ja nicht um Vaterland und Hurra-Patriotismus gehen muss. das kann in der rechten Ecke bleiben.



        Aber ist die ganze staatliche Grundlage, unsere freiheitlich demokratische Grundordnung nicht, was unbedingt gegen Feinde von innen und natürlich von außen verteidigt werden muss? Das müsste den Leuten eingeimpft werden. Denn ohne diese Grundordnung wird auch der Pazifist zukünftig anders, und nicht unbedingt freier und besser, leben müssen. Dieses Verständnis sollte in linken Kreisen, welche ja eher akademisch gebildet sind oder vorgeben zu sein, doch eigentlich auch im Vordergrund stehen.

  • Mich deucht hier beißt sich jemand an der Hoffnung fest, das Szenario in Richtung des Sechstagekrieges oder vielleicht Desert Storm zwingen zu können.

    So funktioniert das nur leider nicht.

    Unterm Strich bleibt, dass sich Pazifisten grob in zwei Kategorien einteilen lassen:



    Die Bewaffneten und die Erfolg- und Leblosen.

    • @metalhead86:

      》Unterm Strich bleibt, dass sich Pazifisten grob in zwei Kategorien einteilen lassen:



      .



      Die Bewaffneten und die Erfolg- und Leblosen《



      .



      Das halte ich nicht nur für zynisch, sondern auch für historisch widerlegt, unter "Kampf für Indiens Unabhängigkeit (1914–1948)" in dem Wikipedia-Eintrag zu Mohandas Karamchand Gandhi nachlesbar.



      .



      de.m.wikipedia.org..._Karamchand_Gandhi



      .



      Gandhi wurde zwar tatsächlich ermordet - aber von einem Hindu-Nationalisten, also einem "Falken" auf der eigenen Seite.

      • @ke1ner:

        Ghandi kämpfte gegen ein Land mit freier Presse und freien Wahlen. Das war etwas anderes als der Kampf gegen das russische Imperium. Das zu vergleichen ist ebenso fatal, wie die Ereignisse von 1989 für eine Blaupause für Revolutionen zu halten.

    • @metalhead86:

      Die Pazifisten hatten zu Kriegsbeginn ihre Chance.

      Die Ukrainer wären begeistert gewesen, wären die Pazifisten erfolgreich gewesen und hätte Russland seine Kriegshandlungen eingestellt.

      Irgendwie haben die Pazifisten ihre Chance aber nicht genutzt.

      Ob Moldawien und Georgien jetzt Austauschprogramme nutzen?

    • @metalhead86:

      Den Zusammenhang zum Sechstagekrieg verstehe ich nicht.

  • Gerd Grözinger , Autor , Prof., Europa-Univ. Flensbu

    Was ich überhaupt nicht verstehe, dass nicht - bevor ich eine Position einnehme, wieviel Pazifismus, wieviel Aufrüstung - mal auf die Zahlen geschaut wird. SIPRI und andere Quellen liefern die doch online. Und da ist in fast allen Dimensionen die NATO Russland jetzt schon weit überlegen. Siehe z.B.:



    search.app/fYg9vkbHnJtRtJV7A

    • @Gerd Grözinger:

      Zahlenmäßig war Russland auch soweit überlegen, daß Putin glaubte, die Sache müsse in zwei Tagen erledigt sein. Dann haben sich die Ukrainer plötzlich geweigert, ihm die Panzer aufzutanken. Und nicht nur das. Die wußten auch, wo man die Dinger treffen müsse.

    • @Gerd Grözinger:

      Sie haben vollkommen Recht. Wir leben jedoch in Zeiten in denen tatsächliche Fakten oft einen geringen Stellenwert haben als "gefühlte" Fakten.

    • @Gerd Grözinger:

      Die NATO-Rüstungsausgaben betragen jetzt schon das 12-fache des russischen Rüstungsetats und die Diskrepanz soll sich gemäß Trump noch vergrößern; er fordert von den übrigen NATO-Mitgliedern 5% ihres BIP in Rüstung zu stecken.

      Das hat nichts mehr mit Verteidigung, mit defensiver Rüstung zu tun, sondern soll die Basis für jederzeitige Angriffskriege gegen jeden nicht willfährigen Gegner schaffen. Hintergrund ist die Konkurrenz um bestimmte Rohstoffe und entsprechende Regionen.

      Dass jüngst Alice Weidel im Gespräch mit Elon Musk begeistert die 5% noch zu übertreffen versprach, wäre die AfD in der Regierung, passt.

      Es passt auch zum Sozialabbau, Demokratieabbau, Asylrechtsabbau und zur offenen Missachtung von Völker- und Menschenrecht bei der Bekämpfung und Ausrottung "des Bösen".

      • @Uns Uwe:

        Die Rüstungsausgaben werden bei Sipri in Dollar angegeben. Diese Zahlen sind entsprechend völlig sinnfrei. Außer man hält es für sinnvoll, wenn bei einem sinkendem Rubel-Dollar-Kurs die Rüstungsausgaben Russlands sinken.



        Von all den anderen "Unzulänglichkeiten" der Angabe (unterschiedliche Kosten für Personal, Erwerb von Rüstungsgütern, im Haushalt versteckte Ausgaben für Rüstung etc.) mal gar nicht zu reden.

        • @Kaboom:

          Die Nato ist Russland in fast allen militärischen Schlüsselparametern weit überlegen. Auch ohne USA. Selbst die europäischen Nato-Staaten für sich genommen liegen in Militärbudget, Truppenstärke und Großwaffensystemen vor Russland. Das ist das Ergebnis der Studie „Wann ist Genug genug - ein Vergleich der militärischen Potentiale der Nato und Russlands“ im Auftrag von Greenpeace:

          "Wann ist genug genug? Ein Vergleich der militärischen Potenziale der Nato und Russlands"

          www.greenpeace.de/..._NATO-Russland.pdf

          Und da das so ist, muss man vermuten, dass die irren Rüstungsanstrengungen der USA und NATO-Länder keinen allein defensiven Zielen dienen. Oder, was ist Ihre Ansicht dazu?

      • @Uns Uwe:

        Sie vergleichen den Sold der Russen mit dem Sold in der Nato. Halten Sie uns für blöd?

        • @Claude Nuage:

          Wo tut er das? Setzen Sie "Rüstungsausgaben" mit "Sold" gleich?



          .



          Und ginge es vielleicht doch höflich?

  • Definiere "Pazifismus" ... Natürlich kann man sich auf den Standpunkt stellen, gar nichts militärisch zu verteidigen. Also lieber unter fremder Herrschaft zu leben als selbst Gewalt anzuwenden. Einfach jeden Überfall wehrlos hinnehmen und auch andere Angegriffene nicht mit Gewalt zu verteidigen.

    Ob man so ein Verhalten als "gut" bewertet, ist wie jedes Werturteil persönliche Ansichtssache und nicht objektiv bestimmbar. Man kann nur nach dem Kompromiss suchen der für möglichst viele akzeptabel ist. Der muss nicht logisch und in sich konsistent sein, und ist auch nicht endgültig sondern ändert sich mit der Zeit.

  • Das Problem ist doch eher, dass Putin Schlange und Hasardeur in einer Person ist. Und wie man an der Ukraine gesehen hat, braucht man dann unter Umständen nicht nur genug Drohpotential für den direkten Verteidigungsfall vor Ort, sondern auch sofort die Fähigkeit dem Angreifer und seiner Bevölkerung auch weit im Hinterhalt die Folgen seines Tuns zu verdeutlichen. Bevor er wieder falsche Schlüsse zieht. Um seine Paranoia sollten sich vielleicht besser Psychologen vor Ort kümmern. Wäre die billigste Lösung für alle.

  • Man kann auch Pazifist sein indem man den Agressor mit Gewalt die Waffe entreißt und diese zerbricht.



    Ein Pazifist der sich Totschießen lässt um zu beweisen dass der Andere der Agressor ist, nutzt niemanden etwas.



    Pazifismus heißt nicht auf Waffen zu verzichten, sondern als Ziel zu haben Agressionen zu vermeiden und den ewig gestrigen Hohlköpfen das Spielzeug wegzunehmen denn sie können offensichtlich nicht damit umgehen.



    Es wäre schön wenn man keine Waffen bräuchte, wenn es keine Menschen mit aggressiven Anwandlungen gäbe.



    Leider ist dies aber im Moment nicht möglich, zumal die Menschheit nach wie vor nicht in der Lage ist sich als Kollektiv zu verstehen.



    Traurig das, aber nicht die Schuld von Pazifisten ob verbohrt oder realistisch.



    Finde ich -_(*-*)_-

  • Wir verkaufen doch selber Massen Waffen . Scheinheilig. Und bestimmt holen wir das über den Verkauf and andere Länder wieder rein, die brauchen ja schließlich nun auch mehr.

  • "In den Lehrbüchern steht, dass Angreifer für die Eroberung eines Territoriums mehr als dreimal so stark sein müssen wie die Verteidiger. Wir brauchen also gar nicht genauso viel Power wie Putin."

    Schön, aber derzeit haben wir leider nicht mal Schutzräume, um Menschen vor aus Russland einschlagenden Raketen zu schützen.

  • "Nachhaltige Sicherheit sieht anders aus und beginnt mit Vertrauen. Was soll das heißen? Da kann einem viel einfallen."



    Ja, Zivilschutz, Übungen, ABC-Alarm, alles um sich "gewappnet" zu sehen.



    Kriegsbereitschaft war das "Zauberwort".



    Und die Verzahnung des militärischen mit dem zivilen Bereich ist möglich mit dem Gesundheitssicherstellungsgesetz.



    Quelle noz.de



    "Ärzte und Krankenhäuser für den Kriegsfall zu wappnen, manch einer könnte das als Panikmache kritisieren. Lauterbach sieht das anders: „Es braucht auch eine Zeitenwende für das Gesundheitswesen. Zumal Deutschland im Bündnisfall zur Drehscheibe bei der Versorgung von Verletzten und Verwundeten auch aus anderen Ländern werden könnte."..."

    • @Martin Rees:

      Der Bau von Luftschutzbunkern war eine der ersten Maßnahmen der Nazis zur Kriegsvorbereitung.

  • Warum ist die Angst eigentlich allein auf Putin begrenzt?



    Die ganze Aufrüstungsspirale (2%, 3%, 3,5%, 5%...) nützt doch vor allem Trump und seinen rechten Freunden.



    Dieses ganze Waffenarsenal will bezahlt werden. Das Geld wird UNS fehlen. Nicht nur für soziale Zwecke, auch für die Unterstützung der Wirtschaft. Das wird die Gesellschaften auseinander divididieren, weil es den wirtschaftlichen Abstieg vieler beschleunigen wird.



    Die Staaten werden noch egoistischer ihre Nationalinteressen priorisieren. Kleinstaaterei gegenüber MAGA und China sind die Folge. Die EU wird dann auch als Wirtschaftsunion auseinander brechen und am Ende haben wir wieder ein Europa von vor 1945 voller Waffen und voller rechtsnationaler Gesinnung.



    Und wenn wir dieses waffenstarrende Europa haben, was dann? Waffen werden benutzt.



    Müssen wir uns dann noch ernsthaft um Putin Sorgen machen?



    Ich bin bis dahin hoffentlich schon unter der Erde. Meine Kinder aber müssen das ausbaden.

    • @Nansen:

      Ganz einfach: weil Putin der Aggressor ist. Aber irgendwie scheint mir wird ein gewisser Schlag linker der alten Schule nie akzeptieren können, dass eben nicht die Amerikaner die Urbösen sind. Der Autor des Artikels scheint mir im Übrigen aus der gleichen Schule wenn er nicht umhinkommt neben der Schlange Putin auch immer wieder auf den vermeintlichen Hasadeur Trump zu verweisen. Es ist irgendwie traurig zu sehen, wenn läute nicht in der Lage sind mit der Zeit zu gehen und stumpf an alten Feindbildern festhalten.

    • @Nansen:

      Schauen Sie sich doch die Schäden in der Ukraine an!



      5% des Bruttosozialprodukts sind nichts dagegen!

      • @Carsten S.:

        Ja, aber 5% für eine sehr theoretische Gefahr ist viel. Oder sehen Sie neben Russland noch andere Feinde, die uns überfallen "wollen"?

        • @Alexander Schulz:

          Noch im Januar 2022 galt ein russischer Überfall auf die Ukraine auch als theoretisch.



          Wenn die NATO - aus welchen Gründen auch immer - nicht zusammensteht, kann das "theoretische" sehr schnell real werden.



          Wie beurteilen Sie die Angriffe auf die Infrastruktur?

    • @Nansen:

      "Dieses ganze Waffenarsenal will bezahlt werden. Das Geld wird UNS fehlen. Nicht nur für soziale Zwecke, auch für die Unterstützung der Wirtschaft. Das wird die Gesellschaften auseinander divididieren, weil es den wirtschaftlichen Abstieg vieler beschleunigen wird. "

      Nicht wirklich, da Deutschland seinen Wehretat größtenteils bei deutschen Waffenherstellern und Ausrüstern investiert und somit in die eigene Wirtschaft.

      • @Tom Tailor:

        Wir arbeiten dann also alle bei Rheinmetall & co? Und die altruistischen Eigentümer dieser ganzen "deutschen Waffenhersteller und Ausrüster" bauen dann unsere maroden Brücken auf, finanzieren die Bildung und kümmern sich um Kultur (Aufzählung unvollständig)?



        Oder meinen Sie das so:



        Wir stecken also jährlich 210 Milliarden Euro in Rüstung. Da das ja in die Wirtschaft fließt, kriegen wir das zurück und bauen dann damit unsere maroden Brücken auf, finanzieren die Bildung und kümmern uns um Kultur.



        Wird bestimmt super funktionieren.

        Und was wir dann mit den ganzen Waffen machen, findet sich.

        • @Nansen:

          Ich meine es so: wenn wir sowieso einen höheren Anteil in den Militäretat stecken (müssen), kommt dies zumindest teilweise auch unserem Staat (durch erhöhte Steuereinnahmen) zu Gute, unabhängig von einer erhöhten Verteidigungsfähigkeit.

          Dass das Geld in Infrastruktur und Bildung besser aufgehoben werde steht außer Frage, nur geht es darum nicht. Auch nicht um die Frage ob wir das ganze militärische Gedöns auf Dauer brauchen.

          • @Tom Tailor:

            Können wir uns darauf einigen, dass höhere Rüstungsausgaben keine gesellschaftliche win-win-Situation bilden?

            • @Nansen:

              Auf jeden Fall. Jeder in Rüstung gesteckte Euro ist einer zu viel. Wenn es nach mir ginge wäre der Rüstungsetat bei Null, nur können wir uns diesen Luxus nicht leisten. Solange es Nachbarn gibt die Appeasement als Schwäche verstehen und selbst territoriale Ausdehnungsgelüste verspüren, müssen wir gegen halten. Zur Not auch mal etwas mehr.

  • "Wenn wir die Wehrpflicht wiedereinführen, dann sollten die jungen Frauen und Männer wählen dürfen, ob sie in der Armee dienen wollen oder..."



    Ob das den von der Führung der BW annoncierten Bedarfen dann realiter entspricht, wage ich zu bezweifeln, es braucht offensichtlich qualifizierte InteressentInnen für spezielle Aufgaben.



    Die Äußerungen von Generalinspekteur Carsten Breuer interpretiere ich so.

    • @Martin Rees:

      Der Generalinspekteur ist durch den Ukrainekrieg gründlich widerlegt. Die Ukraine braucht Infanteristen, und zwar eine Menge. Dass man für die Infanterie besonders qualifiziertes Personal braucht, behaupten nur Söldnerführer, die sie verkaufen wollen.

  • Ich verstand mich auch lange als Pazifist und vielleicht auxh nach wie vor relativ. Aber der Artikel ist doch sehr naiv in einigen Punkten. Was wir allerdings neben leider wieder notwendig gewordenen Ausgaben für das Militär auch bräuchten wären mehr Ausgaben für Friedensbemuehungen allgemein.

  • Der letzte Absatz gehört unterstrichen. Eine langjährige Freundin aus Russland hat bis vor Corona Schüleraustausche organisiert. Da kamen junge Russinnen und Russen nach Sachsen, junge Deutsche in den Ural. Und sie haben jeweils gesehen, dass das Ambiente erst einmal fremd war, aber dass die anderen jungen Leute so waren wie sie, keine Feinde, sondern eher Freunde.



    .



    Sobald der Krieg stillgelegt ist, sollten diese Initiativen wiederauferstehen. Jeder dort verausgabte Euro wäre tatsächlich mehr wert als eine Million für Panzer und Raketen. Die Leute auf der anderen Seite sind trotz der Propaganda nicht alle gleichgeschaltet, mehrheitlich halten sie uns nicht für Feinde. Lassen auch wir uns nicht gleichschalten und aufhetzen!

    • @Kohlrabi:

      Wer bitte hetzt Sie denn auf?

      Wo schaltet Sie jemand gleich?

      Eine Spezialoperation gegen Nazis lässt sich gegen Deutschland noch leichter begründen als igegen die Ukraine.

      Mit der Ukraine hatte Russland mehr als Schüleraustausch.

      Verwandschaftliche Verbindungen, viele in der Ukraine sprachen Russisch als Muttersprache, man lebte lange zusammen im gleichen Land, ...

      Trotzdem stellten nur wenige die offizielle russische Sichtweise in Frage.

      Hören Sie sich bei Russen und Russischstämmigen in Deutschland um.

      Man muss sie nicht gleichschalten.

      Viele sind so schon Putinfans.

      Putin habe Russland vorangebracht, Sorge für Ordnung, ...

      Die Ukrainer haben früher auch nicht geglaubt, dass Russen sie für Feinde halten würden.

      • @rero:

        Zitat: "Hören Sie sich bei Russen und Russischstämmigen in Deutschland um.



        Man muss sie nicht gleichschalten.



        Viele sind so schon Putinfans.



        Putin habe Russland vorangebracht, Sorge für Ordnung, ..."

        Stimmte sogar mal. Damals, als er Jelzin ablöste. Und dann verselbständigte sich der Eindruck genauso wie bei den hiesigen Erdogan-Fans. Hab die mal gefragt, kaum zwanzig, wieso sie in Hamburg in der U-Bahn sitzen, anstatt in Istanbul ihrem Idol zu huldigen. Eingesehen hatten sie wohl, daß das irgendwie unlogisch sei. Aber daraus Konsequenzen ziehen ...

        Bei den Russen ... War da nicht der Vater in Moskau, der seinem Bub im Kiewer Luftschutzkeller erklärte, die Bomben würden von Ukrainern abgeworfen? Wieso überrascht uns das? Putin hat sich während seinem Dienstes in Dresden (zuletzt im Range eines Majors) sicherlich ausgiebig mit der deutschen Geschichte befaßt. Es ist eben die Frage, was er daraus machte. Wie der Nordkoreaner, den man für zivilisiert hielt, weil er in Europa studiert hatte.



        So schließt sich der Kreis zum Osten. Nach der Wende zu Wohlstand gelangt, aber auf dem Eis tanzen: www.tagesspiegel.d...t-afd-5339353.html

  • Herr Müller sei daran erinnert, daß Putin dank seines Dienstes in Dresden der deutschen Sprache mächtig ist und nur auf Artikel wie diesen wartet, um jeden seiner Militärs, der ihn von einer Landung auf Rügen abraten möchte, abgrundtief in den Senkel zu stellen.

    Wie wäre es, vielleicht mal in der taz mitzulesen? Putins Armee ist nicht geschwächt. Die packt die derzeitigen Geländegewinne ohne Mobilmachung. Und auch ohne die gesamte aktuelle Waffen- und Munitionsproduktion, davon geht ein ansehnlicher Teil nicht an die Front, sondern in die Depots.

    Vergessen Sie das mit den fünf bis sechs Jahren. Putins Armee steht während des laufenden Krieges schon bald besser da als an dessen Anfang, als ein Großteil der Ausrüstung Museumsstücke aus Sowjetzeiten waren. Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern. Und da stand schon Zutreffenderes drin.

    • @dtx:

      Umso mehr ein Grund, das Wettrüsten einzustellen und es mit Diplomatie zu versuchen.

      • @Hans Dampf:

        Leute, die nicht einmal mit der FDP erfolgreich verhandeln können, wollen sich an Putin versuchen und das mit einer Verhandlungsposition, die sie selbst über Jahrzehnte geschwächt haben.

      • @Hans Dampf:

        Al Capone sagt:



        Mit einem Gewehr und netten Worten erreicht man mehr als mit netten Worten allein.

      • @Hans Dampf:

        Die Diplomatie wurde doch nicht abgeschafft.

        Sie schafft es halt gerade nicht.

      • @Hans Dampf:

        Als wenn man das nicht versucht hätte.



        Wenn jemand absolut keinen Frieden will hilft auch die



        Diplomatie nicht.

      • @Hans Dampf:

        Genau, denn den Gangster überzeugt man am ehesten mit eigener Wehrlosigkeit zur Friedfertigkeit.

  • "...ohne dass diese Waffen als Vorbereitung eines westlichen Angriffskriegs missdeutet werden könnten" -- was würde Putin _nicht_ als ebendies missverstehen, wenn es ihm in den Kram passt? Schon eine liberale Demokratie an seinen Grenzen scheint ihm bedrohlich. Ein Erasmus-Programm wäre in seinen Augen mit Sicherheit der Versuch der homosexuellen Agenda, die russische Lebensart zu untergraben. So sind alle seinesgleichen. Paranoia fragt eben nicht nach Logik.

    • @miri:

      "Schon eine liberale Demokratie an seinen Grenzen scheint ihm bedrohlich"

      Was heißt hier "schon"? Eine liberale Demokratie in der Nachbarschaft ist die ultimative Bedrohung für das System Putin. Es wäre nur eine Frage der Zeit, bis Menschen in Russland sich fragten, warum eine freie und souveräne Ukraine sich ökonomisch wesentlich besser entwickelt als Russland.

  • Die EU als Beispiel für Friedenspolitik ist zutreffend.



    Mit der Wende und schließlich der Wiedervereinigung ging auch die Möglichkeit einher, mit Jugendgruppen in die Sowjetunion zu reisen.



    Solche Austausprogramme sorgen für gegenseitiges Verständnis.



    Einen von Putin begonnen Krieg muss man/frau deshalb nicht richtig finden.



    Aber der Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine hatte hierzulande die Begleiterscheinungen, dass das neue (alte) Feindbild " der Russe" war.



    Schlimme Menschenrechtsverletzungen wurden pauschal allen Russen angelastet, schließlich unternahmen sie nichts dagegen.



    Als "Orks" wurden sie bezeichnet und somit entmenschlicht. Das ist Rassismus. Interessant, das sowas von Menschen kam, die Rassismus ansonsten weit von sich weisen.



    Als Eine Hochwasserkatastrophe in Russland stattfand, lauteten die Kommentare in etwa:



    " geschieht ihnen recht".



    Wir Deutschen sollten uns zweimal überlegen, wann wir mit dem Finger auf andere zeigen.



    Nach unsäglichen Verbrechen wurden wir von ehemaligen Feinden unterstützt und wieder in die Weltgemeinschaft aufgenommen. Wir sollten unsere Geschichte bedenken , bevor wir anklagen. Frieden macht der Mensch, keine Waffen.

    • @Philippo1000:

      Russland hat die Ukraine aus exakt demselben Grund überfallen, wie Hitler die Sowjetunion 1941 überfallen hat. Da, wo 1942/43 die Wehrmacht Ukrainer ermordet hat, ermorden nun die Schergen Putins Ukrainer mit dem Ziel der Vernichtung des Volkes und des Landes.



      Und Sie vertreten also jetzt die Meinung, wir sollten die Opfer dem russischen Terror ausliefern. Erklären Sie diese "putzige" Idee doch bitte den Angehörigen der Opfer von Butscha und ein paar tausend weiterer russischer Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit

    • @Philippo1000:

      Unsere Historiker mal wieder. Wir dürfen den Ukrainern nicht helfen, weil unsere Großväter so viele von ihnen umgebracht haben (übrigens weit mehr als Russen).

    • @Philippo1000:

      Wenn es eine Hochwasserkatastrophe in Russland gibt und die Armee mit mehreren 100 000 Mann in einem anderen Land Krieg führt, sind die Prioritäten offensichtlich falsch gesetzt.

      Ich kann mich noch daran erinnern, dass Niederländer in Frankreich noch in den 80er Jahren mit mir nicht deutsch sprechen wollten, obwohl sie es konnten. Nicht, dass ich das gut fände, aber einfach mal als persönlichen Eindruck...

    • @Philippo1000:

      Haben Sie in den zurückliegenden fast drei Jahren wahrgenommen, was russische Soldaten, Söldner, Kämpfer in der Ukraine angerichtet haben? Falls ja: Sie stören sich daran, dass deren Opfer sie als "Orks" bezeichnen?



      Sie führen die Opfer des 2. Weltkriegs an... Verkennen allerdings, dass gerade die Ukraine unfassbar viele dieser Opfer zu beklagen hat. Damals waren das eben noch Sowjetbürger. Aber keine Russen. Verwechseln Sie das doch nicht.

      • @tazziragazzi:

        Ich habe die Nachrichten verfolgt.



        Ich habe, in meiner Wortmeldungen nicht bemängelt, dass die Opfer oder deren Angehörige den Gegner "verteufeln", das ist emotional nachvollziehbar.



        Ich beziehe mich darauf, dass westliche Berichterstattung und auch private Kommentare darauf hinzielen, Alle Russen zu entmeschlichen.



        Sind Sie der Meinung, dass das gerechtfertigt ist?



        Meinen Sie, dass die Taten Einzelner zur Verurteilung Aller BewohnerInnen eines Landes taugen?



        Dann dürfte es natürlich auch gerechtfertigt sein, die BewohnerInnen Deutschlands als Nazis zu bezeichnen.



        Wer allerdings statt unendlichem Krieg, Frieden bevorzugt, sollte in Erwägung ziehen, dass auf der anderen Seite der Front auch Menschen stehen.



        Das steht in keinem Widerspruch zu der Tatsache, dass Kriegsverbrechen verübt werden und Kriegsverbrecher verurteilt gehören.

  • "In den Lehrbüchern steht, dass Angreifer für die Eroberung eines Territoriums mehr als dreimal so stark sein müssen wie die Verteidiger. Wir brauchen also gar nicht genauso viel Power wie Putin."

    Wir brauchen aber auch mehr als ein Drittel, denn im Ernstfall wollen wir keinen "ausgeglichenen" Krieg mit 50/50 Chancen für beide Seiten. Europa anzugreifen muss ganz deutlich eine schlechte Idee sein, Putins Selbstüberschätzung mit eingepreist.

    "Und wir brauchen auch nicht tief in seine Gefilde hineinballern zu können, wenn wir seine Jungs just bei der Verletzung unserer Grenzen ausschalten wollen. Für eine Grenzverteidigung sind etwa die geplanten Mittelstreckenraketen witzlos."

    Was das bedeutet erlebt doch die Ukraine gerade: Die Russischen Flugzeuge und Raketenwerfen bleiben schön außerhalb der Reichweite von dem was die Verteidiger haben dürfen und sprengen dank größerer Reichweite unbehelligt Infrastruktur. Sollte es wirklich zu einem Konflikt kommen, feuern Putins Schergen nicht erst nach übertreten der Grenze.

    • @Volker Racho:

      Habt Nachsicht, die kriegsstrategischen Aussagen wurden von einen Pazifisten formuliert.

  • Der Artikel ließt sich sehr, wie die Theorien eines hochgebildeten Armstuhl-Strategen, der offensichtlich wenig Ahnung hat vom Sachgebiet über das er gerade versucht zu referieren!

    • @Arjun G. G.:

      Was qualifiziert Sie, das zu beurteilen?

  • Man sollte in Zeiten von KI, Drohnen, lückenloser Überwachung an Himmel, Land und See, usw. nicht Unsummen für altes Militärgerät (Panzer, Fregatten, Hubschrauber etc. ) ausgeben und stattdessen wieder auf die de Gaullsche Strategie der Abschreckung setzen mit der Atombombe als Waffe der Kleinen. Auf den Ukrainekrieg umgesetzt hieße das, die Ukraine stellt Russland als Angreifer ein Ultimatum des sofortigen Kriegsendes und Verhandlungen, andernfalls wird das AKW Kursk angegriffen.

    • @Eckhard Hanseat52:

      Warum glauben Sie, setzt Putin seine Atomwaffen nicht ein? Skrupel? Angst vor der Nato? Er muss dann befürchten, dass ihm seine Verbündeten China und Indien von der Fahne gehen. Nach einem Angriff auf ein russisches Atomkraftwerk stünde die Ukraine auch alleine da.

    • @Eckhard Hanseat52:

      Die de Gaullschen Atomwaffen, die die Russen in Deutschland stoppen sollten?

    • @Eckhard Hanseat52:

      Welch eine geniale Idee. Tschernobyl hat ja bewiesen dass radioaktiver Fallout streng auf ein land begrenzt ist und nicht ganz Europa verseuchen wird.

      Ps: wenn mit europäischer Hilfe russische AKW angegriffenen werden, weshalb sollten dann nicht auch belgische AKW dank russischer "Unterstützung" explodieren.

  • "Dieses Programm sollten wir auch mit Russland auflegen. Kostet weniger als Panzer und Raketen."



    sicher, das ist der richtige Weg, bis das wieder möglich ist, dauert es aber leider noch.

    • @nutzer:

      Wovon träumt der Herr Müller nachts? Daß Annalenas Nachfolger(in) die entsandten Studenten aus Russland zurückholen kann, nachdem die wegen "Verunglimpfung der Armee" bspw. in den "Schwarzen Delphin" www.youtube.com/watch?v=-yn_a-ISxBY oder an die Ukrainische Front kamen?

    • @nutzer:

      Ja, sehe ich auch so. Das dauert leider noch.



      Auch wenn's der richtige Weg ist, Putins konfrontative System ist nunmal nicht darauf ausgelegt, solche Programme wie Erasmus zu unterstützen.

    • @nutzer:

      Warum, es passiert doch bereits, nur mit einer kleinen Veränderung. Die Menschen aus Russland, der Ukraine, aus Belaruss u.a. sind schon da und nicht nur für ein paar Wochen oder Monate, sondern etwas länger als Kriegsflüchtlinge, Migranten, politisch Verfolgte usw. Im Moment ist das aufgrund der Repressionen und der Waffengewalt eben nur ein einseitiges Spiel, das wird sich aber wieder ändern. Aufpassen müssen wir nur darauf, dass unsere demokratischen Politiker dieses Austauschprogramm wegen Dummheit beenden, und in Zukunft vor den Grenzen unseres Landes oder gar der EU verbannen, nur weil sie sich von geschichtsvergessenen Nationaldeutschen treiben lassen.

    • @nutzer:

      Man muss es einfach tun. Es gab sogar Austauschprogramme, privat initiiert, seit dem Krieg. Sie wurden öffentlich niedergemacht.



      Insgesamt ein sehr sehr kluger Artikel. Weniger im Sinne einer speziellen Fachkenntnis, mehr im philosophischen Sinn.



      Pflichtlektüre!

      • @Ringsle:

        Es gab schon zu Ostzeiten staatlich organisierte Austauschprogramme, es gab nach der Wende private Austauschprogramme, reiche Russen machen in der EU Urlaub und lassen ihre Kinder dort studieren.

        Selbst Putins Töchter kennen Großbritannien und andere Länder aus eigenem Erleben, sind offenbar gerne mal hingeflogen.

        Es hat doch alles nichts gebracht.

        Hier waren alle überrascht.

        Mir fehlt ausgerechnet die philosophische Klugheit im Artikel gerade.

        Am fiesesten für Pazifisten ist doch: Hätte die Ukraine ihre Atomwaffen nicht aufgegeben, wären die Russen vermutlich nicht einmarschiert.

        • @rero:

          Andere Nutzer haben es geschrieben. Es geht darum, die Entmenschlichung des Gegenüber zu unterbinden.



          Weil es hier auch angeführt wurde: ja, die Bänder zwischen Russen und Ukrainern sind eng! Vielleicht ist das auch ein Faktor, warum der Krieg bisher nicht noch schlimmer ist. Putin geht gerade immer so weit, wie er es als opportun verkaufen kann.



          Das ist ja gerade das Tückische an der Eskalationsspirale. Je mehr wir aufdrehen, umso mehr kann er aufdrehen.



          Wie gesagt: der Autor ist sicher kein Militärstratege. Aber die Philosophie eines abgestuften Pazifismus finde ich nachdenkenswert.

          • @Ringsle:

            Wo ist hier in Deutschland die große Entmenschlichung?

            Weil seit Kriegsbeginn zu lesen ist, dass ja nur Putin der böse Diktator ist?

            Weil allenthalben darauf hingewiesen wurde, dass "die Russen " ja gar nichts dafür könnten?

            "Eskalationsspirale" ist witzig.

            Die Ukraine verliert gerade.

            Wo eskaliert hier irgendwer irgendetwas?

            Zöger-Olaf?

            Wollen Sie uns jetzt erzählen, Putin bräuchte Scholz, um den Krieg zu führen?

            Ich würde mir wünschen, hinter dem "abgestuften Pazifismus" wäre nicht nur Philosophie, sondern auch Praxis

            Dann hätte der Autor bemerkt, dass es das alles gab, was er neu einführen möchte.

          • @Ringsle:

            der Westen dreht auf und Putin reagiert nur...?



            und Russen und Ukrainer fühlen sich einander verbunden....



            aaaaha!

            • @nutzer:

              nanana...!



              Ich habe nicht behauptet, dass der Westen für Putins Handeln Auslöser ist.



              In einer Interaktion zwischen zwei Seiten hat aber jede Aktion Auswirkung auf das Gegenüber.



              Von Putin sind deeskalariende Schritte aktuell nicht zu erwarten. Jetzt erklären Sie mir bitte mal, wie man die Eskalationsspirale dann überhaupt stoppen kann. Sicher nicht mit dem Unterlassen deeskalierender Schritte. Wenn Putin nicht deeskaliert, muss es eben der Westen tun, völlig losgelöst von Schuldfragen. Die helfen nicht beim Streitlösen.

              Und: nicht ALLE Russen und Ukrainer sind verbunden, klar. Es gibt aber viele Bünde auf privater Ebene und was glauben Sie, wie diese Menschen unter dem Konflikt leiden? Auf jeden Fall sind nicht jedem Ukrainer alle Russen und jedem Russen alle Ukrainer egal!

  • Die Nato ist ein Verteitigungsbündnis für Natostaaten, nicht mehr und auch nicht weniger.



    Die Nato hat außerhalb dieser Natostaaten nichts, absolut nichts zu suchen!

    • @Tauber Manfred:

      Wenn die Nato zu dumm, feige oder zu unfähig ist, die Ukraine zu unterstützen, obwohl es in ihrem eigenen Interesse liegt, wei glaubhaft ist es, dass die Natostaaten einem kleinen angegriffenen Mitgliedsstaat beispringen?

    • @Tauber Manfred:

      Deshalb wollen ja die Ukraine und viele andere in die NATO.

    • @Tauber Manfred:

      Danke, sehe ich auch so.