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Kontroverse um Ehrung für ImamEin Brückenbauer unter Druck

Der Imam Benjamin Idriz ist weithin anerkannt. Doch eine Preisverleihung an ihn geriet nun in die Kritik. Grund sind seine Äußerungen zu Israel.

Imam Benjamin Idriz in der Moschee im oberbayerischen Penzberg, am 23.10.2023 Foto: Friedrich Stark/imago

Benjamin Idriz ist so etwas wie ein Vorzeige-Imam. Als Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Ende 2019 seine Gemeinde im oberbairischen Penzberg besuchte, pries er diese sogar als „Modell“. Denn Idriz predigt regelmäßig auf Deutsch, im Vorstand seiner Moschee sitzen Frauen, und seine Gemeinde pflegt einen regen Austausch mit ihrer Umgebung.

Der 53-jährige Idriz, 1972 in Skopje im heutigen Mazedonien geboren und Spross einer traditionsreichen Familie von Theologen und Imamen, ist aber auch weit über die Kleinstadt südlich von München hinaus bekannt. In seinen Büchern versucht er, einem nichtmuslimischen Publikum seine Religion näherzubringen. Sein erstes, im Plauderton gehaltenes Buch trug den Titel „Grüß Gott, Herr Imam“. Sein letztes Buch, „Das schöne Wort“, stellte er erst im Februar in einer ehemaligen Kirche in München der dortigen Stadtgesellschaft vor.

Am Mittwochabend wurde Idriz für sein Wirken mit dem Thomas-Dehler-Preis ausgezeichnet – ein Preis, den die gleichnamige FDP-nahe Stiftung vergibt. Der Preisverleihung vorausgegangen war jedoch eine massive Kontroverse. Die Bild-Zeitung und die Jüdische Allgemeine hatten Idriz als „Israelhasser“ tituliert, und die FDP-Spitze distanzierte sich von ihm. Er hätte „anders entschieden“, erklärte FDP-Chef Christian Dürr, und auch die Parteigranden Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Wolfgang Kubicki übten Kritik. Doch Stiftungspräsident Thomas Hacker blieb standhaft und hielt an der Ehrung fest. Der Imam sei zweifellos ein „Brückenbauer“, auch wenn man nicht jede seiner Äußerungen teile.

Empörung und Misstrauen

Der Grund für die Empörung: Vor knapp drei Wochen hatte Idriz nicht nur die Freilassung der israelischen Geiseln durch die Hamas, sondern auch die Freilassung palästinensischer Häftlinge durch Israel begrüßt. Und in einem Facebook-Beitrag hatte er zuvor den Wunsch geäußert, dass sich jüdische Gemeinden in Deutschland stärker vom Vorgehen der israelischen Regierung distanzieren würden. Die Muslime hätten das auch getan, als der sogenannte „Islamische Staat“ unschuldige Menschen ermordete, so Idriz. Diese Parallele fanden manche unpassend. Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden, sieht darin eine Gleichsetzung des jüdischen Staats mit der Terrormiliz und findet die Ehrung von Idriz deshalb „schlicht unbegreiflich“.

Seit dem 7. Oktober 2023 spürt Idriz das Misstrauen, das vielen Muslimen entgegen schlägt, wieder stärker. Sein Versuch, im Dezember 2023 in München ein öffentliches Friedensgebet von Muslimen, Juden und Christen auf dem Marienplatz zu organisieren, scheiterte, nachdem unter anderem die Deutsch-Israelische Gesellschaft und ihr Vorsitzender, der Grünen-Politiker Volker Beck, dagegen Sturm gelaufen war. Dabei hat Idriz den Angriff der Hamas als „unislamisch“ verurteilt und an seinem Engagement gegen Antisemitismus nie einen Zweifel gelassen.

Die Stimmung sei heute sogar schlechter als nach den Anschlägen vom 11. September 2001, meint Idriz heute. Aber das Misstrauen war wohl nie weg. Von 2007 bis 2010 wurde seine Gemeinde vom bayerischen Verfassungsschutz beobachtet, bis sich die Vorbehalte in Luft auflösten. Und gegen seine ambitionierten Pläne, in München eine Begegnungsstätte mit Moschee und Museum zu errichten, machte noch vor zehn Jahren die rechtspopulistische Kleinpartei mit einem Bürgerbegehren mobil. All diesen Widerständen zum Trotz engagiert sich Idriz seit Jahrzehnten im interreligiösen Dialog und hat sich mit Beharrlichkeit seine heutige Anerkennung erkämpft. Doch die wird nun wieder in Frage gestellt.

Dass er sich nun selbst einem solchen Shitstorm aus einer ganz anderen Richtung ausgesetzt sah, habe er nicht erwartet, sagte Idriz nun der taz.

Nach einer rechtsextremen Hetzkampagne der Partei „III. Weg“ im Januar 2025 solidarisierten sich noch Vertreter der Staatsregierung, der Stadt und der katholischen Kirche einhellig mit ihm und seiner Gemeinde. Dass er sich nun selbst einem solchen Shitstorm aus einer ganz anderen Richtung ausgesetzt sah, habe er nicht erwartet, sagte Idriz nun der taz. In seiner überwiegend versöhnlichen Rede kritisierte er die Anwürfe als „Ausdruck eines tief sitzenden antimuslimischen Rassismus“. Zugleich warb er jedoch unverdrossen für ein „Münchner Abkommen für jüdisch-muslimische Zusammenarbeit“.

Ob er damit auf offene Ohren stößt? Das liegt wohl in Gottes Hand.

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143 Kommentare

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  • Ich überblicke jetzt nicht so alles, was Idriz gesagt u. geschrieben hat. Zu einigem hätte ich doch die eine oder andere krit. Anmerkung. Aber das summiert sich jetzt nicht zu einer grundsätzl. Ablehnung der Würdigung. Mir scheint der sehr scharfen Kritik der jüdischen Gemeinde die denkbar negativste Auslegung zugrunde zu liegen.



    Eher ist der Konflikt Symptom einer massiven Verhärtung der Fronten. Gerade auf jüd. Seite gibt es eine große Enttäuschung u. Verbitterung über die fehlende Solidarität nach dem 7. Okt. Nicht zuletzt linke Juden wie Eva Illouz oder Igor Levit haben das sehr deutlich zum Ausdruck gebracht. Fassbar auch in der Jüd. Allgemeinen, in der leider seit längerem eine Haltung unkritischer Unterstützung der jetzigen israel. Regierung um sich greift. Das ist aber auch die Reaktion auf das desillusionierende Gefühl, sich auf eine Gesellschaft, in der sich viele durchaus heimisch fühlten, nicht mehr verlassen zu können. Gewisserm. die Neuauflage des Traumas von 1933.



    Dass darüber partiell die Fähigkeit zur Differenzierung verlorengeht, ist bedauerlich. Sich darüber zu beklagen, steht aber wiederum jenen nicht zu, die ihrerseits undifferenziert auf Israel eindreschen.

    • @Schalamow:

      Das ist ein Punkt: Dem Gegenüber einfach mal die schlimmste Auslegung unterstellen. Das passiert Menschen rasch, zu rasch (Ich schließe mich auch da nicht aus).

      Am 7.10. war dabei nach meinem Eindruck schon noch fast die ganze Welt solidarisch, von einzelnen Kurzgeschlossenen abgesehen.

      Die Solidarität bröckelte, als klar wurde, dass Netanyahu mit Zehntausenden von Opfern seine Regierungszeit verlängern wollte (ok, diese Unterstellung mache ich).



      Wofür die Geiseln und anderen Opfer des 7.10. aber doch gar nichts konnten.

      Gegen Antisemitismus hier kämpfen wird eine ewige Aufgabe, was sie nicht minder nötig macht. Gegen andere Abwertung kann es gleich mit gehen. Das heißt auch nie die "Wagenburg" mit Likud und schlimmer. Und Frau Illouz hätte ruhig reden dürfen, nebenbei.

  • Hamas-Massaker: 1200 bestialisch getötete Menschen, 250 verschleppt. Gazakrieg: > 60.000 Tote, Hungersnot, Lebensgrundlagen zerstört.

    Wir kommen nicht umhin, anderen Menschen „gemischte Gefühle“ zu erlauben. Wenn wir in jeder einzelnen Formulierung nach Kolonialismus oder Antisemitismus suchen, dann bleibt sicher kein Brückenbauer übrig.

    • @derzwerg:

      Einige Mitforisten scheinen etwas Geschichts-& Realitätsvergessen. Vor 20 Jahren zog sich Israel vollständig - unter Scharon - aus Gaza zurück. Was war die Konsequenz, die Hamas richteten erste Raketen auf Israel und fingen an Gaza mit einem 500 km Tunnelsystem , mit Eingängen in Privathäusern, Kliniken, Schulen und Moscheen zu verbinden. Der Bau der Tunnel wird von vielen Fachleuten, unter anderen Eli Goldschmidt, als strategische Angelegenheit angesehen. Das Geschenk von Scharon hat sich als eine Falle bestätigt. Hätten sich die 21 Siedlungen noch im Gazastreifen befunden, der Tunnelbau wäre unmöglich gewesen. Aber aus Fehlern lernt man !

      • @Alex_der_Wunderer:

        Die Angriffe der Hamas waren keine Antwort auf den israelischen Rückzug, sondern die Fortsetzung der Kämpfe, die Israel zum Abzug gezwungen haben

        • @Francesco:

          Die Angriffe der Hamas waren als Antwort auf das " Geschenk " von Scharon zu interpretieren.



          Bei Terroristen hilft nur absolute Härte. Kein guter Wille.

          • @Alex_der_Wunderer:

            Gut, dass Sie "Geschenk" in Anführungszeichen schreiben. Sharon hat eingesehen, dass der Versuch, die Besatzung aufrechtzuhalten und die jüdischen Siedlungen zu schützen, zu nicht mehr tragbaren militärischen Verlusten führte. Das war der einzige Grund für den Truppenabzug. Mit Goodwill gegenüber den Palästinensern hatte das nichts zu tun. Warum also hätten die Palästinenser dankbar sein sollen?

      • @Alex_der_Wunderer:

        Das Ende der Besatzung ist der Schlüssel, nicht noch weitere Kolonialisierungsfantasien auf Kosten Dritter, vermute ich.

        Was würden Sie bauen, wenn immer wieder Bomben auf Ihr Land fallen? Ihr Flughafen zerstört wird, Ihr Hafen abgeriegelt und niedergebombt, ihre Grenzen abgeriegelt. Sie offensichtlich demoralisiert und zermürbt werden sollen, Menschen erschossen oder verhaftet werden, weil sie einfach am falschen Ort waren. Wer hat noch mal das Geld an die Hamas ganz bewusst durchgelassen, um Palästina zu spalten? Jedenfalls trotz der hohen Bevölkerungsdichte waren hohe Häuser da keine gute Idee, wenn Sie sich die Bilder gerade noch mal vor Ihr Auge holen. Bunker wäre das erste, was ich auch als normaler Mensch dort verschalen würde.



        Aber wieder zurück zum Brückenbauen des Kollegen. Mit den Narrativen Netanyahus oder noch ärgerer Gesellen mit Gazafantasien sicher nicht, mit der Hamas des alten Schlags auch nicht. Unser Einfluss ist auf Israel, warum nutzen wir den nicht?

        • @Janix:

          Deutschlands Regierung hat doch, wenn auch nur minimal Unterstützung geliefert.

          • @Alex_der_Wunderer:

            Die EU half mal beim Flughafen und weiterer Infrastruktur, bei Unterstützung der Zivilgesellschaft, bei Projekten. Was hilft das, wenn die IDF das kurz danach systematisch und bewusst kaputtbombt?

    • @derzwerg:

      Sich nicht von etwas komplett vereinnahmen lassen, sondern so viel Energie auch ins tägliche Denken einfließen lassen, dass es für etwas Differenzierung reicht, ist ein Start (und dann werden wir immer noch "weiße Flecken" haben).



      Also weder "Israel darf alles, sonst Antisemit" noch "Hamas darf alles, sonst Kolonialist". Ich sehe eher das erste bei uns überrepräsentiert, andere vielleicht das zweite.

      Zumal es die positiveren Akteure vereinzelt und universale Prinzipien ja durchaus immer noch gäbe. Gleiche Rechte, egal welche Religion, Selbstbestimmung, ... damit lässt sich beginnen, Handlungen abzuleiten.

      • @Janix:

        Sehr zu empfehlen ist das Buch von Johannes Gerloff :



        " Die Palästinenser : Mythen & Märtyrer " EAN/ISBN 9783949069093 jota

        • @Alex_der_Wunderer:

          Verstehe ich die eine Rezension bei A. so, dass das Buch betont, dass Palästina künstlich aus dem 20. Jh. sei? Ja, ist es und hat dann doch etwas mit Israel und sehr vielen anderen Staaten der Welt gemein.



          Das heißt auch nicht, dass Araber, Christen, Muslime nicht auch Rechte in der Region haben sollten, entweder in einem eigenen Staat gemäß der UN-Resolutionen oder in einem gemeinsamen Staat, der religions- und ethnosblind wäre. Von erwähnten Prinzipien mal abgeleitet.



          Die Variante Südafrika erfüllte das nicht.

  • Den Fall des Herrn Idriz kann und will ich nicht beurteilen. Um dies zu können, müsste man tief in seine Moschee schauen und begreifen, wie Islam dort wirklich gelebt wird.



    Ansonsten hat er Meinungen geäußert, wie viele hier.



    Gerade im Fall des Nahen Ostens und ganz besonders Israel/Palästina gibt es immer viele Wahrheiten.

    Was mir allerdings immer wieder auffällt, wenn ich Nachrichten lese und vor allem sehe: Es gibt da, wo viel Blut fliesst, überproportional häufig ein „Allah“-Siegesgeschrei.



    Auch hierzulande tritt der Islam in Teilen sehr aggressiv bis militant auf, fordert gar für unser Land das Kalifat. Vorsicht? Ja, gerne!

    Nun: wenn man bedenkt, wie alt diese Religion ist, steht sie derzeit dort, wo das Christentum im 14. Jahrhundert stand. Damals und gerade in den darauf folgenden, 2 Jahrhunderten hat sich dieses auch nicht gerade durch philanthropische Meisterleistungen profiliert.



    Natürlich darf man auch nicht den Kontext zur aktuellen Zeitgeschichte außer Acht lassen, der andere Handlungsoptionen aufdrängen würde.



    Allerdings: im Gegensatz zum Mittelalter sind es heute nicht die islamischen Länder, die eine Hochkultur der Bildung wären.

    • @Hungerboomer:

      Dafür, dass Sie meinen, dass Sie sich eigentlich erst mal Moscheestudien betreiben müssten um sich überhaupt ein Urteil erlaben zu können fällt es ihnen ziemlich leicht ein extrem schlechtes Bild gesättigt mit Vorurteilen zu Herrn Benjamin Idriz unter die Leute zu bringen.

      Dabei wäre es ein leichtes gewesen, sich im Internet zu Herr Benjamin Idriz zu informieren. Er soll den Preis ja nicht umsonst von Herr Steinmeier verliehen bekommen, und sicherlich nicht für die Einführung eines Kalifats oder wovon AfDler sonst noch feucht träumen.



      Als Einstieg empfehle ich Ihnen den Wikipedia Artikel zu Herrn Idiriz: de.wikipedia.org/wiki/Benjamin_Idriz

      • @Rudolf Fissner:

        Nochmals: ich äußere mich nicht zu Herrn Idriz.



        Und an die „Kalifat-Demos“ und ähnliche Vorfälle auch in D sollte man sich erinnern können. Da dürfte es schwer fallen, diese zu „AfD-Propaganda“ zu verklären.



        Teile des Islam sind tatsächlich Gegner unserer Gesellschaft.



        Auch der Islam sollte nicht heiliggesprochen werden. Sind auch nur Menschen.

        Ich weiß: „Jehova“….😂

    • @Hungerboomer:

      Irgendwie ist mir entgangen, dass Pol-Pot-Kambodscha, Mao-China, Stalin-Sowjetunion, Hitler-Deutschland islamisch waren. Oder Putin-Russland es inzwischen ist. Naja. Aber Huntington hat damals einfach etwas behauptet, dann wird das ja stimmen.

      • @Janix:

        Fun Fact: Nero war auch kein Islamist.

        Ändert aber nichts an den angesprochenen Problemen mit Islamisten und dem politischen Islam. Ergehen Sie sich gerne weiter in Ablenkungsmanövern und reden von Differenziertheit die Sie selbst letztlich gar nicht an den Tage legen. Damit kommen Sie im bestimmten Kreisen sicher sehr gut an, mit der Realität hat es nur weniger zu tun.

      • @Janix:

        Was die Kenntnisnahme von Gräueln in jüngerer Zeit in Afghanistan, Syrien, Sudan, etc. mit Huntington zu tun haben soll, erschliesst sich mir nicht.

        Auch wird weltweit vor islamischer Terrorgefahr zu Recht gewarnt. Wer es vergessen hat: es gab einen 11. September.

        Das soll nicht alle Moslems unter Generalverdacht stellen. Die hier leider übliche, pauschale, totale Kritiklosigkeit ist jedoch ebenfalls fehl am Platz.



        Es gibt in Teilen Ausprägungen des Islam, die mit unserer Gesellschaft nicht kompatibel sind, und dort darf man gerne hinsehen, meine ich.

        • @Hungerboomer:

          Wenn sie sich um Extreme und deren Kompatibilität mit unserer Gesellschaft Gedanken machen, sind Sie in Deutschland schon ganz gut beschäftigt auch ohne den Islam als Feindbild! Denn der Teil der Muslime mit extremistischen Auslegungen ist unter Muslimen in Deutschland geringer als der Wahlerfolg der Tierschutzparte! Ganz im Gegensatz zu den Extremisten der AfD, z.B. die ich als Muslimin in diesem Land für das weitaus ungleich größere Problem der Inkompatibilität bzgl unserer Gesellschaft und Gefahr für die Demokratie und eine Bedrohung für Millionen von Menschen, wie auch mich halte! Denn im Gegensatz zu Islamisten hat AfD bereite Zustimmung und Sympathien beim Volk u. somit ein realistischesPotenzial zur Errichtung eines menschenfeindlichen Systems. Irritierend, dass sie sich bei soviel Sorge um unsere Demokratie, die wahrhaftige Stärke der Nazis ignorieren u. ein paar Hobby-Mullahs so viel Macht in D zutrauen, ein Kalifat zu errichten?!? Wenn Sie extreme Religionsauslegungen kritisieren wollen und ja der Meinung sind, dass das legitim ist, zumindest beim Islam, Sie doch mal bei extremistischen Juden wenn sie sich trauen u. deren Hass auf Muslime! Z.B, im WJL o. Israel. Minister

        • @Hungerboomer:

          Ich hatte noch den japanischen Shintoismus und das Nanjing-Massaker vergessen. Und ja, das war für mich gerade Huntington II, auch wenn es eine Weile her ist, dass ich Aufsatz und Buch im Original durchging.



          Also verkürzt: die Behauptung, es wäre doch irgendwie die "blutige" "islamische" Seite, auch wenn die "christliche" oder "jüdische" angriff. Siehe Serbien und Bosnien, siehe Israel seit den 1940ern in den meisten Fällen, siehe USA in Afghanistan, Russland in Syrien. Sudan ist ein innermuslimischer Bürgerkrieg, oder? Was war der 11. September, so schrecklich terroristisch er war und sein sollte, gegen ... (Sie finden es alles selbst).

          Es gibt auch Teile von Christentum, Judentum, Islam, Hinduismus, ... selbst die eigentlich modern friedlich-rationalen Sikhs hätten ihre Teile und Ausprägungen, leider.

          Ich möchte auf einer hoffentlich versöhnlichen Note enden: Ja, lasst uns überall und universal hinsehen, auf den Balken bei "uns", den Balken bei "anderen" gleichermaßen, welche vielleicht gar nicht so "anders" sind.

          • @Janix:

            Natürlich kenne ich all die geschichtlichen Zusammenhänge. Meine Beobachtung ist viel simpler: immer, wenn man irgendwo aus diesen Regionen die Übertragungen von Gräueln sieht, schreien augenscheinlich fanatisierte Menschen irgendwas mit „Allah“. Nicht „Black Rock“ oder „AfD“, das sind in dem Zusammenhang Whataboutisms. Das macht mir und vielen, anderen Menschen Angst. Ganz subjektiv, ganz einfach. Und dass inzwischen in beunruhigender Zahl immer wieder Einzelfälle von Attacken durch in solchen, durch den Islam geprägten Regionen traumatisierten Menschen hierzulande völlig irrationale Messerattacken begehen, Anschläge vorbereiten, etc., darf man durchaus zur Kenntnis nehmen. Das Problem wird nicht besser, wenn man die Augen davor verschließt, sondern wenn man sich entscheidet, sich damit und mit den Menschen ehrlich auseinanderzusetzen und nicht, sie solange zu idealisieren, bis es zu spät ist.

            • @Hungerboomer:

              Allah heißt Gott. Oh Gott: Gottseidank haben wir hier Gottbewahre das nicht, herrje.

              Ich habe noch Attentäter Baruch Goldstein im Kopf, diesen Rechtsextremen von Halle, die NSUler, Anders Breivik.



              Das macht mir keine Angst, denn Angst ist, was Terroristen schaffen wollen.



              Da die Augen offen zu halten ist sicher richtig. Ohne fixe Ideen aus der Springerpresse am besten.

        • @Hungerboomer:

          Wenden Sie diese (nicht falsche, aber gewollt spezifische) Logik mal auf die Variable "Geschlecht" an.



          So schön alles bei Ihnen klingt, Sie versuchen nur, rassistische Klischees rational zu rechtfertigen, indem sie Ereignisse und Variablen so wählen, dass sie zu Ihrer Aber-Der-Muselmane-Ausrufezeichen-Rhetorik passen.



          Antidemokratische Elemente bekämpfen.



          So ginge es auch. Fehlt halt der Muselmane.

          • @Davin_112:

            Wo grade von der Bekämpfung antidemokratischer Elemente sprechen: wieviele Demokratien im arabisch-muslimischen Raum kennen Sie?

            • @Fran Zose:

              Wenn Sie gerade anregen, mal die demokratischen Bewegungen (arab. Frühling) dort zu unterstützen und nicht die westfreundlich-ölliefernden Autokratien, aufzuhören, demokratische Ansätze zu destabilisieren (Libanon, Palästina) hätten wir wieder einen möglichen gemeinsamen Punkt. Einen guten Morgen.

              • @Janix:

                In den „westlich-öfreundlichen Autokratien“ hat überhaupt gar kein Frühling stattgefunden; das nur nebenbei. Die anderen, zugegeben ursprünglich hoffnungsvollen Ansätze sind dann auch schnell ins islamistische bzw. am Ende ins Autokratische gewendet worden. Sehr schade wie ich finde. Wo ich Ihnen recht gebe ist, dass der Westen, so es ihn gibt, seine Beziehung zu den ölfreundlichen Autokratien überdenken sollte, denn diese finanzieren nicht zuletzt die religiösen Terroristen, welche die Region nicht zur Ruhe kommen lassen.

                • @Fran Zose:

                  Westfreundlich-ölliefernd. Die Staaten werden unterstützt und mit Waffen beliefert. Saudi-Arabien stellte die Fundis im Inland ruhig, indem es sie im Ausland mästete. Qatar, indem es die Hamas in zu vermutender Kooperation mit USA und Israel stützte. Oder die Waffen toben im Jemen.

                  Tunesien bekam eher nichts, als es gerade eine demokratische Phase hatte, von Obama aber zuvor fahrlässig in Kairo angedeutet. Demokratie kann im Übrigen die Nebenwirkung haben, dass dann nichts US-Freundliches oder auch Friedensverträge mit Israel aufgedrückt werden können, gegen den Mehrheitswillen, der eher Brot, Selbstbestimmung und gerechte Lebenschancen sucht.



                  Libanon wurde von Israel und Syrien destabilisiert, das knospende Palästina von Israel. Ägypten erhielt die korrupte wie bequeme Militärdiktatur zurück, sobald der Allahseibeiuns an die Wand gemalt wurde.

                  • @Janix:

                    Das knospende Palästina, der ist wirklich gut. Bzgl. der Länder wie Katar und Saudi-Arabien bin ich ja Ihrer Meinung was die Notwendigkeit eines kritischen Blickes auf die Zusammenarbeit mit diesen angeht, lesen Sie doch einfach meinen Kommentar. Die unterstützen nämlich gerne mit Geld und Waffen Hamas und Konsorten, aber ansonsten wird gerne auf den Westen verwiesen der doch bitte das Geld für den Wiederaufbau Gazas geben soll. Einfach schizophren.

              • @Janix:

                Unterstützen wobei genau? Sich eine Regierung der Muslimbruderschaft zu geben wie in Ägypten? Oder eine andere Art der Autokratie? Verstehen Sie mich nicht falsch, beides ist deren Recht. Nur sollte man sich hinsichtlich der Demokratie nicht allzu vieler Illusionen hingeben.

  • Mein letzter Stand ist, dass der Zentralrat der Juden in Deutschland immer noch fest an der Seite des selbst proklamieren "einzig jüdischen Staates" steht und dessen Genozid in Gaza weiterhin leugnet und mit "Selbstverteidigung" rechtfertigt. Es kann doch nicht zu viel gefordert sein, sich davon zu distanzieren? Wir leben in einem Land, dass sich dem internationalen Recht und der Humanität verschrieben hat. So steht es zumindest im Grundgesetz.

    • @Timothee Güsten:

      Sehr viel spricht für einen "Genozid", gerade in Deutsch schreibend spricht zugleich auch einiges dafür, den Begriff sparsam einzusetzen.

      Ich sehe es bei Distanzierungen anders, und da danke ich B Idriz für die gestartete Diskussion, die das vielleicht besser klärt.



      Ein Jude, eine Jüdin hier ist null verantwortlich für Netanyahu. Das sind einfach Deutsche.



      Dito mit Muslimen, Katholiken, Anglikanern, ...



      Niemand muss sich ständig distanzieren.



      Ich freue mich über Menschen, die gegen Hamas, gegen Likud, gegen ... auf die Straße gehen. Ich würde sie nur nicht aus einem Schubladendenken dazu verpflichten wollen. Das wurde viel zu lange mit Muslimen gespielt, damit sollten wir so langsam aufhören und uns wieder alle an den Händen fassen.

    • @Timothee Güsten:

      Warum sollte man sich von einem "Genozid" distanzieren, der zwar von einigen Kreisen unterstellt wird, aber längst nicht belegt ist? Sie insinuieren, dieser "Genozid" sei ein Faktum. Das ist er mitnichten.

      • @Katharina Reichenhall:

        Weil es der menschliche Anstand, der Humanismus und ganz speziell in Deutschland, die deutsche Geschichte fordert!



        Natürlich kann die Deutschen aber auch schon wieder erst mal den vollendeten Genozid abwarten und später dann ihren Nachfahren erzählen davon hätten sie nichts mitbekommen! Sollte bekannt vorkommen, gell?

        Zumindest wenn das phrasenhafte „nie-wieder“, mehr als nur ein Blabla sein soll, um jüdische Extremisten und deren Verbrechen zu decken!

        Seltsam, dass es in der gesamten westlichen Welt keine einzige Feststellung von Völkermord gibt, die die gerichtliche/rechtliche Einordnung eines Völkermords



        In Form eines Urteil abgewartet oder auch nur beansprucht hat, sondern schon immer, ohne ein solches Urteil, wenn es ausschließlich um muslimische Täter und nicht muslimische Opfer geht! WM Fall Armenien, wie jetzt im Fall des Sudan! Erst vor zwei Tagen ein Bericht hier in der TAZ mit Titel Völkermord live in Echtzeit. Obwohl es kein Gerichtsurteil oder eine tatsächliche Untersuchung oder eine internationalen Konsens dazu gibt! Bei jedem Völkermord an Muslimen, und davon gab es allein in der Neuzeit der moralisch überlegenen, westlichen Welt vier, gucken wir erst hinterher!

        • @Edda:

          Interessant, dass Sie auf den Sudan hinweisen. Allerdings sollten Ihnen dann auch die Unterschiede auffallen.



          Dass die IDF bei ihren Angriffen unverhältnismäßig vorgeht, dieser Eindruck drängt sich zumindest auf. Aber ihre Ziele sind militärisch, gerichtet gegen einen Gegner, der die Regeln des Kombattanten-Status' bewusst ignorierend, in Zivilkleidung kämpft, sich hinter Zivilisten versteckt und in einem Bunkersystem verschanzt, dass unter Siedlungen angelegt ist. Wie man einen solchen Gegner bekämpft, ohne dass dabei auch Zivilisten in Mitleidenschaft gezogen werden, weiß ich nicht. Wäre es allerdings das Ziel, möglichst viele Palästinenser umzubringen, hätten die IDF ganz anders vorgehen können. Insofern sind hier sowohl sachlich wie juristisch die Voraussetzungen für einen Völkermord nicht gegeben. Ganz anders im Sudan. Dort geht nur darum, möglichst viele Zivilisten abzuschlachten, ein militärisches Ziel gibt es nicht.



          Wie Sie auf vier Völkermorde an Muslimen kommen, weiß ich nicht. Die Armenier jedenfalls sind ein christliches Volk. Und im Falle Bosnien, daran darf ich Sie erinnern, war es die NATO, die intervenierte. Die islamische Welt guckte zu - wie jetzt im Sudan.

          • @Schalamow:

            Während bei vielem bei Ihnen,



            wurde die Türkei, so der Hinterkopf, damals an einer Intervention für die Bosnier gehindert. Auch andere islamische Länder boten das an.

        • @Edda:

          Es stimmt einfach nicht, was Sie schreiben.

          Der Krieg in Bosnien mit dem Genozid an den bosnischen Muslimen war in Deutschland der Grund, dass man sich von dem pazifistischen Dogma damals verabschiedet hat.

          Als sich die westlichen Staaten sich im Kosovo-Krieg einmischen, die nach internationalem Recht nicht zweifelsfrei vertretbar waren, ging es darum, einen weiteren Genozid an Muslimen - diesmal im Kosovo - zu verhindern.

          Via heute bezweifeln manche Historiker und Politikwissenschaftler, dass diese Gefahr real war.

          Ob sie das war oder nicht, soll dahingestellt sein.

          "Bei jedem Völkermord an Muslimen [...] gucken wir erst hinterher!" ist faktisch falsch.

  • Ich fände es auch begrüßenswert, wenn sich der Zentralrat der Juden in Deutschland kritischer gegenüber der israelischen Regierung äußern würde, anstatt jegliche Kritik an Israel als Antisemitismus zu diffamieren und damit dem Antisemitismus Vorschub zu leisten.

    • @Henne Solo:

      Der Zentralrat der Juden in Deutschland ist nicht dazu da, sich in israelische Politik einzumischen.

      Er soll sich in deutsche Politik einmischen.

      Die Frage ist, ob sie wirklich "jegliche " Kritik diffamieren.

      Bislang habe ich noch nichts gelesen, wo ich sagen würde, war jetzt völlig u berechtigt.

      Zudem wissen wir ja alle, dass die Diskriminierten diejenigen sind, die die besondere Expertise beim Erkennen von Diskriminierungen haben.

      Ist bei PoC und Rassismus so, kann bei Juden und Antisemitismus nicht anders sein.

    • @Henne Solo:

      Ich bin begeistert über die zahlreiche Sudan-Kritik...



      Ach, stimmt, die gibt es ja garnicht.



      Israel-Kritik hingegen gibt es in Massen und die Behauptung, diese würde immer direkt als "Antisemitismus diffamiert" ist geradezu grotesk falsch.

      • @Katharina Reichenhall:

        Ihr Vergleich ist Polemik und whataboutism at its best!

        Es ist nicht die RSF D im Gegensatz zu Israel von sich behauptet, die einzige Demokratie in Afrika und die moralische Armee der Welt zu sein. Es ist auch nicht die RSF, die wir Bedienung und Kritik los unterstützen, mit Waffen U-Booten beliefern, zu denen wir außerordentliche Handels und Wirtschaftsbeziehungen haben, denen gegenüber es unsere Staatsraison es für immer loyal an ihrer Seite zu stehen.



        Wenn wir all das auch den Verbrechern der RSF gegenüber und ihren Kreuel Taten zu sichern würden, dann wäre es der Mindest Anstand und Humanismus, das genauso wie im Falle Israels im Auge zu behalten und eine besondere Verantwortung, den Handeln der RSF gegenüber zu fühlen, da man praktisch wie im Falle, Israels, indirekt Unterstützer und Mittäter wäre. Daher ist es mehr als befremdlich, wie sie dazu kommen, den Sudan oder die Verbrecher im Sudan, gleichzusetzen wie Israel und Israels Verbrechen gegen die Menschlichkeit u. den Völkermord. Bzgl Sudan ist es hingegen weder in der TAZ noch sonstwo in dt. Medien, Politik, Gesellschaft umstritten, von einem Völkermord zu reden. Auch ohne Gerichtsurteil dazu. Ist das nun antimuslimisch?

      • @Katharina Reichenhall:

        Die Kritik gibt es freilich, aber halt praktisch nicht durch den Zentralrat. Das war der Punkt.

  • Der Imam setzt also die Konzertbesucher (Nova-Festival) und die Bauern (diverse Kibbuze) auf israelischer Seite gleich mit den verurteilten Mördern, die in großer Zahl unter den freigelassenen Palästinensern vertreten waren.

    Ich wundere mich, andere finden das normal.

    • @Gesunder Menschenverstand:

      Ein Großteil der eingesperrten Palästinenser ist ohne Gerichtsverfahren und ohne Prozess dort illegal inhaftiert gewesen, (bzw. nach israelischem Militär Recht unbegrenzt festgehalten, während die jüdischen Siedler nach israelischen Zivilrecht vor Gericht gestellt vor Gericht und dann meist freigesprochen werden.

      • @torrez:

        Die USA sperren "enemy combatants" in Guantánamo jahrelang ohne Anklage ein, Malaysia erlaubt präventive Haft auf unbestimmte Zeit, Frankreich nennt es "rétention administrative", Indien hält ganze Dörfer ohne Gerichtsbeschluss fest, Australien deportiert gleich auf eine Insel im pazifischen Nichts, in China "Re-education Through Labor", das eine Art administrative Haft mit Arbeitszwang für politisch Andersdenkende ist usw.

        Ach ja, in Bayern geht Präventivhaft auch bis zu einem Monat und mehrfach verlängerbar, theoretisch auf unbestimmte Zeit...

        Und ganz ehrlich: Der Hamas dürften die paar Palästinenser in Administrativhaft herzlich egal sein - denen geht es um die Freipressung ihrer Mörder und Genozidstrategen.

      • @torrez:

        Informieren Sie sich doch einfach mal über die Palästinenser, die da freigelassen wurden. Das sind zahlreiche Mörder, Terroristen und Vergewaltiger.

        • @Katharina Reichenhall:

          Wo haben Sie sich denn informiert?

    • @Gesunder Menschenverstand:

      Was genau ergibt denn diese krude Schlussfolgerung?

      • @Perkele:

        Fakten.

        • @Katharina Reichenhall:

          Welche?

        • @Katharina Reichenhall:

          Ein paar Fakten zur Versachlichung:

          „250 von ihnen sollen verurteilte Straftäter sein, die unter anderem wegen Morden oder der Teilnahme an Terror-Angriffen und anderen schweren Straftaten teils lebenslange Haftstrafen in israelischen Gefängnissen absaßen.



          Mehr als 1.700 der freigelassenen Häftlinge waren erst nach dem Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober 2023 in Gaza verhaftet worden. Die meisten saßen seitdem ohne Anklage in israelischen Gefängnissen.“

          Quelle WDR

          Was heißt das? Der Großteil der Freigelassenen waren sogenannte Sicherheitsgefangene.

          „ Die Zahl der palästinensischen Sicherheitsgefangenen in Israel ist auf 11.040 gestiegen.



          Von den 56 Prozent der palästinensischen Sicherheitshäftlinge, die außerhalb der regulären Strafverfahren festgehalten werden, sind laut Hamoked die meisten sogenannte Administrativhäftlinge. Bei einer solchen Administrativhaft werden Verdächtige aus Sicherheitsgründen für sechs Monate und länger ohne offizielle Anklage festgehalten.“

          Quelle:Zeit

          • @Klabauta:

            Ja was wollen Sie denn?



            250 Schwerstverbrecher sind nun wieder frei, damit unschuldige Israelis endlich wieder bei ihren Familien sein können.

            • @Katharina Reichenhall:

              Was ich will? Die von Ihnen geforderten Fakten liefern.

              @torrez schrieb:



              "Ein Großteil der eingesperrten Palästinenser ist ohne Gerichtsverfahren und ohne Prozess dort illegal inhaftiert gewesen"

              Sie antworteten:



              "Informieren Sie sich doch einfach mal über die Palästinenser, die da freigelassen wurden. Das sind zahlreiche Mörder, Terroristen und Vergewaltiger."

              Beides ist richtig. Die Freigelassenen waren weder allesamt unschuldig, noch allesamt Schwerstverbrecher.



              Nebenbei: Es liegt mir fern, die Freilassung von 250 Terroristen zu verharmlosen.

              Was mich wirklich ärgert, ist die Diffamierung eines Mannes, der sich für Versöhnung einsetzt.

              Zitat B. Idriz:

              "Unschuldige Menschen - Frauen, Kinder und Alte - zu töten, zu verschleppen oder als Geiseln zu halten, widerspricht dem moralischen und rechtlichen Kodex des Korans ebenso wie der ethischen Vorbildlehre (Sunna) des Propheten Muhammad. "

              Den vollen Text seines Schreibens v. 6. Oktober 2025 gibt es bei epd zu lesen: www.sonntagsblatt....ler-preis-erhalten

    • @Gesunder Menschenverstand:

      Es ist eigentlich schon lange medienbekannt, dass Israels Regierung massenhaft und recht willkürlich Palästinenser inhaftierte, genau für solche Austauschaktionen. Einerseits also "klug", andererseits genau Geiselnahmen hervorrufend, was Netanyahu in seinem letzten Gefecht wohl genauso egal ist wie sein Volk. Ich gehe davon aus, dass der Imam eine Zweiteilung gute/israelische Geiseln und alle-böse-palästinensische Geiseln nicht mitspielen wollte. Wir müssen differenzieren.

    • @Gesunder Menschenverstand:

      Das hat er meines Wissens nach nicht getan. Woher nehmen Sie diesen Vorwurf?

  • Herr Idriz mag für Herrn Bax ein Vorzeige-Imam sein. Die zurückliegenden Monate haben allerdings gezeigt, dass er das, ganz nüchtern betrachtet, nicht ist. Zumindest nichtim Sinne der Kriterien des verliehenen Preises. Dazu waren zu viele Wortmeldungen deutlich über der Grenze.

    • @tazziragazzi:

      Dann nenn' mal Beispiele mit Quellenangabe....

    • @tazziragazzi:

      Das Leid der Palästinenser mit ins Gedenken einzubeziehen ist für viele in Deutschland natürlich schon ein Affront.



      Oder welche "Wortmeldungen" meinen Sie, ganz nüchtern betrachtet?

  • Von Muslimen wurde immer wieder verlangt, dass sie sich von islamistischem Terror distanzierten bzw. man bemängelte, dass sie sich nicht davon distanziert hätten.



    Und jetzt regt man sich auf, wenn ein Muslim von der jüdischen Gemeinde verlangt, sich von Israels Regierung zu distanzieren.



    Wenn zwei dasselbe tun, ist es nicht dasselbe?

    • @ecox lucius:

      Nah eben.

      Damals haben sich die muslimischen Organisationen hierzulande selten von den IS-Verbrechen distanziert.

      Wer das verlangte, galt als islamiphob.

      Aber von der jüdischen Gemeinde das jetzt in Bezug auf die israelische Staatsregierung zu verlangen, die den Krieg in Gaza nicht aus religiösen Gründen führt, das soll jetzt auf einmal völlig legitim sein?

      Hat man hier von einem türkischen Moscheeverein eine Distanzierung verlangen, weil Erdoğan gerade wieder Krieg gegen Kurden in Syrien führt?

      Offensichtlich existieren unterschiedliche Maßstäbe.

    • @ecox lucius:

      Es kommt darauf an, wer diese beiden sind...

    • @ecox lucius:

      Der eigentliche Witz dabei ist, dass wohl nur die Forderung nach einer Distanzierung von den Kriegsverbrechen der rechtsextremen israelischen Regierung ohne die gleichzeitige entschiedene Distanzierung von der Hamas, IS und Co. OK gewesen wäre 🤓

    • @ecox lucius:

      Das sehe ich auch so.

    • @ecox lucius:

      Israel wurde als Staat angegriffen und handelt entsprechend als Staat im Krieg. Was hat das mit dem Judentum zu tun? Genau, nichts. Und warum also sollten sich Juden in Deutschland distanzieren? Mir fällt kein vernünftiger Grund ein und trotzdem haben genug hier lebende Juden ihren Unmut über die Art der israelischen Kriegsführung geäussert. Wenn Sie hier die religiöse Karte spielen wollen, dann wird umgekehrt ein Schuh draus: die Hamas hat Israel überfallen, weil es in jüdischer Staat ist. Wie weit die Distanzierung der hiesigen Moslems von der Hamas ist scheint mir mehr als fragwürdig. Und der IS, von dem sich einige Moslems distanziert haben, hat ausdrücklich mit Bezug auf und Namen des Islams seine Untaten begangen.

      Vielleicht gehen Sie daher nochmal in sich und überlegen, ob diese Forderung vor dem Hintergrund des oben dargelegten Ihrer Meinung nach also tatsächlich unproblematisch ist wie Sie schreiben. Es ist eben nicht dasselbe wie Sie behaupten. Sollten Sie dennoch bei Ihrer Meinung bleiben, dann kann ich nicht anders als Ihnen antiisraelisch verbrämten Antisemitismus zu unterstellen.

    • @ecox lucius:

      Es heißt doch immer, Israelkritik habe nichts mit Antisemitismus zu tun. Aber umgekehrt scheint es für Sie zu gelten: so wie Sie ist formulieren, haben jüdische Gemeinden etwas mit Israel zu tun.

  • Anti-Netanjahu-Regierung ist ebenso wenig antisemitisch wie die Ablehnung von Trump antiindianisch und antiamerikanisch ist.

    • @Zeit und Raum:

      What ? Zwischen 2006 und 2023 richteten sich 297 von 761 UN- Resolutionen gegen den jüdischen Staat ! Gewaltsame Regime wie das syrische von Baschar al-Assad oder Teheran erhielten in diesem Zeitraum weit weniger Resolutionen 54 & 23 ! Der UN-Nothilfe-Koordinator Martin Griffiths betonte etwa im Februar 2024, die UN sähen die Hamas nicht als Terrorgruppe, sondern als politische Bewegung. Dazu passt, dass der einstige Chef des UN-Hilfswerk für Palästinenser-Flüchtlinge [ UNRWA ] Pierre Krähenbühl bei einem Treffen mit Hamas-Führern im Februar 2017 in Beitut betonte : " Wir sind vereint und niemand kann uns trennen. "

    • @Zeit und Raum:

      Ihr Satz ist vollkommen sinnbefreit.

      • @Katharina Reichenhall:

        "Antiindianisch" ist auch für mich im Aus. Es ist ansonsten wohl nur ungeschickt formuliert?



        Vielleicht meinte ZuR, dass wer Netanyahus Regierung kritisiert, natürlich dadurch kein Antisemit ist. Wer Trump kritisiert, ist dadurch kein Anti(-US-)amerikaner. Zwei offensichtliche Punkte.

        Kann beides dabei auch mal zusammenfallen. Es gibt jedoch dabei auch Netanyahu-Gänger hierzulande, die sonst antisemitisch sind. Und Trump-Gänger, die sonst antiamerikanisch sind.

  • Ungeachtet mancher positiven Berichte gehen mir die drei Buchreligionen im Moment gehörig auf den Sack.

    • @BS:

      Besuchen Sie dennoch Ihre Bibliothek am Orte weiterhin. : )

      Das Konzept einer Offenbarungsreligion, die angeblich genau weiß, was Spaghettimonsters Wille ist, incl. Apokalypse, militärische Ausbreitung oder Niedermetzeln Andersgläubiger ist wohl stets gefährlich, wie die drei Genannten wohl auch zeigen. Sie hat vielleicht aber auch gute Seiten und kann vor einem totalen Unterwerfen gegenüber der weltlichen Macht schützen. Mindestens mit einer Prise humanistischem Universalismus und Glaubenszweifel sollte mensch wohl dabei würzen.

      • @Janix:

        Volle Zustimmung. Die permanente Aufklärung (Bibliothek)



        ist ein muss.

  • Wenn man ohne benamte Bezugnahme auf die Gräueltaten der Hamas und Co. gefordert hätte, dass die jüdische Gemeinde in Deutschland sich von den Kriegsverbrechen des Staates Israel distanziert, wäre es auch aufs Butterbrot geschmiert worden.

    Die jüdische Gemeinde hätte ein Zeichen setzen sollen und den guten Willen dieser muslimischen Gemeinde zumindest anerkennen sollen. Das wäre ein Zeichen des Friedens gewesen. .

  • Für mich bleibt die Frage an Herrn Schuster, weshalb man nicht erwarten könne, sich von dem Vorgehen einer radikal rechtsextremen Regierung in Tel Aviv genauso zu distanzieren, wie vom radikalen IS.



    Tausende jüdische Stimmen weltweit, tun genau das.



    Respekt für sie, das ist für mich die größte Leistung um dem Antisemitismus entgegenzutreten.

    • @Mark Menke:

      Herr Schuster MUSS sich natürlich NICHT von der Politik Netanyahus in Israel distanzieren, das ist nicht sein Job als Vorsitzender des ZdJ in Deutschland. Es ist zu akzeptieren, ob er sich nun pro oder anti Netanyahu outet oder einfach keine Meinung zu den politischen Vorgängen in Israel/Palästina hat (weil sie ihm als Angehörigen der jüdischen Religionsgemeinschaft in Deutschland möglicherweise schlicht nicht interessieren).



      Erwartet werden kann von ihm in seiner Position ein entschiedenes Auftreten gegen den leider grassierenden Antisemitismus in UNSERER Gesellschaft … und in der Beziehung habe ich gegen Herrn Schuster nun wirklich nichts auszusetzen, im Gegenteil.



      Sollte sich die überwiegende Mehrheit der jüdischen Community bzw. der jüdischen Gemeinden von Herrn Schuster nicht repräsentiert fühlen, steht es ihnen ja frei, sich eine/n andere/n Vorsitzende/n zu wählen.

      • @Abdurchdiemitte:

        Niemand ist gezwungen werden Stellung zu beziehen bei Kriegsverbrechen. Es bleibt jedem überlassen, Verbrechen zu ignorieren und seine Moral an der Landesgrenze abzulegen. Selbst dann noch, wenn der Kontext zu den Tätern noch so eng ist. Aber dann soll Schuster das auch sagen und sich nicht hinter schrägen Vorwürfen verstecken.

    • @Mark Menke:

      Erstens: Die Antwort auf Ihre Frage ist offensichtlich: Auch wenn man die rechte israelische Regierung verbrecherisch findet, ist es immer noch eine Regierung eines säkularen Staates. Das heißt, sie übt nicht Verbrechen im Namen des Judentums aus. Der IS übt Verbrechen im Namen des Islams aus, mit dem expliziten Ziel, alle Muslime auf der Welt in das eigene Kalifat zu integrieren.

      Zweitens: "Tausende jüdische Stimmen weltweit, tun genau das.Respekt für sie, das ist für mich die größte Leistung um dem Antisemitismus entgegenzutreten."



      Sie implizieren hier zwei Dinge: Erstens, dass es Aufgabe der Jüdinnen und Juden ist, dem Antisemitismus entgegenzutreten. Zweitens, dass Jüdinnen und Juden, die das nicht tun, am Antisemitismus zumindest mitschuldig sind. Das ist eine alte Mär, die ihren Ursprung schon im ältesten Judenhass hat, als die Juden noch als "Christusmörder" geschmäht wurden, die an ihrer Unterdrückung durch ihre Versündigung letztlich selbst schuld seien.

      Sie sollten sich schämen. Menschen, die denken wie Sie, sind der Grund, warum ich der aktuellen politischen Linken in Bezug auf Antisemitismus zutiefst misstraue.

      • @Agarack:

        Es ist die Pflicht eines jeden Menschen, Jude oder nicht, Antisemitismus und anderen Formen der Diskriminierung entgegen zu treten.



        Und säkularer Staat hin oder her: Israel hat mittlerweile selbst viele Merkmale einen demokratischen Staates abgelegt und/oder in den Schatten gerückt. Unterschiedliches Recht für Palästinenser und Juden ist da nur eine Sache.

      • @Agarack:

        Ich stimme 1. zu, dass es falsch ist, die Opfer von Diskriminierung für die Bekämpfung der Diskriminierung verantwortlich zu machen.



        Gleichzeitig scheint mir deine Echauffage für den konkreten Fall zu kurz gedacht. 1) Ich find's auch nicht schön, nationalistische Ideologie zu reifizieren durch individuellen Bekenntniszwang, allerdings werden russische kulturelle (und religiöse) Institutionen durchaus auch zu kritischen Positionierungen zur Politik der Russischen Föderation angehalten.



        Die Verbindung von Judentum zu Israel ist komplexer, aber der Anspruch Israels als *jüdischer* Staat des zionistischen Projekts stellt letztlich eine zumindest potenziell institutionalisierte Verbindung zu Jüdinnen und Juden her, in der einzelne Individuen wenig Mitspracherecht haben, genau wie bei anderen Nationalismen.



        2) Das öffentliche Auftreten Netanjahus, das schon bisweilen den Eindruck erweckt, als stilisiere er sich als DER Sprecher und Beschützer von JüdInnen weltweit, kann die Frage aufwerfen, inwiefern die so kooptierten Institutionen damit einverstanden sind.



        Wenn allein die Frage Antisemitismus ist, sind ähnliche Fragen zur Politik der RF dann Russophobie?

        • @Outis:

          Aj wej, es geht bei Ihnen ja drunter und drüber... Weil Sie vermeinen, dass Israel "letztlich eine zumindest potenziell institutionalisierte Verbindung zu Jüdinnen und Juden her [stellt]" (was übrigens Kokolores ist), sind diese in den Fängen Israels? Weiter schreiben Sie, in diesen Fängen hätten "einzelne Individuen wenig Mitspracherecht"... Bei Gott, wie Recht sie haben – ich wollte kürzlich auf eine pro-palästinensiche Demo. Plötzlich spüre ich diese von Ihnen ausgemachte Verbindunng und bin ohnmächtig. Wie von selbst schnüren sich meine Schuhe wieder auf, mein Demo-Schild senk wie von selbst in den Keller herab. Aus dem Sessel konnte ich nicht mehr aufstehen. Ich habe mir stattdessen irgendwelche Tiraden Netanjahus angeschaut und war so friedlich dabei... Ich frage mich manchmal echt, was für abstruse Vorstellungen hierzulande über das Judentum kursieren...

      • @Agarack:

        >Das heißt, sie übt nicht Verbrechen im Namen des Judentums aus.<

        Zumindest der orthodox-religiöse Teil der israelischen Regierung begründet die Vertreibung der Palästinenser mit religiösem Recht, nämlich von Gott dem Volk Israel versprochenen Land.

        Jeder Nicht-Religiöse wird das als Spinnerei bezeichnen. Wer sich so - als von Gott auserwähltes Volk - über andere erhebt, darf sich nicht beschweren, wenn von Gott nicht Auserwählte das kritisch sehen.

        • @A. Müllermilch:

          Sie können doch nicht aus der Präsenz einer ultrareligiösen Zehn-Prozent-Partei in der Regierung schließen, dass die ganze Regierung "Verbrechen im Namen des Judentums" begeht, auch wenn der ganze Rest der Regierung das explizit nicht tut. Das ist, mit Verlaub, absurd. Das heißt nicht, dass man diese Gruppe nicht kritisieren darf - aber eine Distanzierung von ihr von allen jüdischen Diaspora-Gemeinden zu verlangen, ginge schon sehr weit, finden Sie nicht?

  • "Und in einem Facebook-Beitrag hatte er zuvor den Wunsch geäußert, dass sich jüdische Gemeinden in Deutschland stärker vom Vorgehen der israelischen Regierung distanzieren würden. Die Muslime hätten das auch getan, als der sogenannte „Islamische Staat“ unschuldige Menschen ermordete, so Idriz."

    Ja, das ist in den Augen der meisten Leute hoffentlich disqualifizierend, auch wenn Daniel Bax das natürlich anders sieht. Erstens setzt es Israel mit dem islamischen Staat gleich, zweitens tut es so, als wären die Verbrechen Israels im jüngsten Gaza-Krieg im Namen des Judentums geschehen, so wie die Verbrechen des IS im Namen des Islams geschehen seien. Beide Behauptungen sind so abwegig, dass eine Unterstellung bewussten Antisemitismus naheliegt. Hinzu kommen die ganzen vergangenen Äußerungen von Herrn Idriz zu dem Thema, die Herr Bax hier unterschlägt - so wurde das Friedensgebet, von dem er schreibt, von den anderen Religionsgemeinschaften abgesagt, weil die Organisation, der Herr Idriz angehört, den Terror der Hamas mit dem "Terror Israels gegen die Zivilbevölkerung" gleichgesetzt, was zum damaligen Zeitpunkt absolut haarsträubend war. So jemand verdient keinen Preis.

    • @Agarack:

      Ich kann Ihnen weitgehend zustimmen … nur lässt sich darüber streiten, ob hierzulande lebenden jüdischen Mitbürgern ein irgendwie geartetes Bekenntnis zu Israel (wie es der Zionismus von ihnen einfordert) wie auch das Insistieren auf eine Verurteilung Israels bzw. der Politik Netanyahus (wie es viele Linke von ihnen fordern) überhaupt abverlangt werden kann. Ich halte BEIDES für falsch.



      Und natürlich lässt sich dem ZdJ (und der JA als der weitreichendsten jüdischen Pressestimme hierzulande) vorwerfen, den mit Blick auf Gaza kritischen jüdischen Stimmen in der Diaspora nicht den Raum eingeräumt zu haben wie den die israelischen Kriegsverbrechen relativierenden rechtszionistischen Stimmen.



      Dass wir andererseits hinsichtlich der Hamas-Verbrechen hier seitens des offiziellen „Verbands-Islam“ in Deutschland ein leider fast vollständiges Totalversagen erleben mussten, ist mir bewusst.



      Allerdings kann angesichts dessen, wie die Diskussion über den „Islam in Deutschland“ derzeit geführt wird - leider auch von hochrangigen Regierungspolitikern - nicht erwartet werden, dass auf muslimischer Seite diesbezüglich irgendwelche Reflexions- und Veränderungsprozesse befördert werden.

    • @Agarack:

      Die Herrn Netanyahu und Gallant werden per internationalem Haftbefehl des ICC gesucht wegen: Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Vor der ICJ läuft das Verfahren wegen des Menschheitsverbrechens: Genozid. Ebenfalls vor dem ICJ das Verfahren gegen Deutschland wegen: Komplizenschaft.

      • @Hammann:

        Was Sie hier sagen, ist hinlänglich bekannt, und hängt nur mit einem der beiden von mir genannten Argumente überhaupt zusammen. Aber selbst, wenn Sie rein vom rechtlichen Status her argumentieren wollen (was Herr Idriz meines Wissens nach nicht tat), ist der Vergleich "IS-Israelische Regierung" immer noch abwegig. Denn der IS ist in praktisch jedem Land als Terrororganisation eingestuft, und wegen der Mitgliedschaft in ihm sind (auch in Deutschland) schon Menschen verurteilt worden. Das ist eine ziemlich andere Situation als: "Ein internationales Verfahren mit ungewissem Ausgang ist anhängig".

  • Antijüdisch ist auf jeden Fall zu verurteilen. Antimuslimisch jedoch ebenso. Wer da Unterschiede macht ist unredlich. Idriz hat noch viel höhere Auszeichnungen verdient, ob seiner Bemühungen um Ausgleich.

    • @Perkele:

      >Antijüdisch ist auf jeden Fall zu verurteilen. Antimuslimisch jedoch ebenso.<

      Ich bin dazu noch Antichristlich - mir gehen alle Religiösen auf den Keks.

  • Also wenn Herr Idriz ein Vorzeige-Imam ist, dann ist Herr Bax wohl ein Vorzeige-Verteidiger Israels. Ich zitiere mal aus Wikipedia >>Zum zweiten Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 schrieb Idriz, dass sich die jüdischen Gemeinden in Deutschland „von den Handlungen der israelischen Regierung“ im Krieg in Israel und Gaza seit 2023 hätten distanzieren sollen – genauso wie sich Muslime von den IS-Terroristen distanziert hätten.

    • @DemianBronsky:

      Was kritisieren Sie nun genau? Den Vorwurf, dass jüdische Gemeinden hierzulande sich NICHT ausreichend von den israelischen Kriegsverbrechen distanziert hätten? Oder die Behauptung Idriz‘, in Deutschland lebende Muslime hätten sich von den IS-Terroristen distanziert? (Richtiger in DIESEM Kontext wäre es allerdings gewesen, die Muslime hätten sich umgehend und entschieden vom Hamas-Terror am 7.10.2023 distanziert.)



      Und warum wird von muslimischen Mitbürgern überhaupt verlangt, sich von Vorgängen in Nahost zu distanzieren, wohingegen jüdischen Mitbürgern das nicht abverlangt wird, weil es eben um Belange der jüdischen Diaspora geht und nicht um israelische Politik. Auch Muslime haben ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland.

      • @Abdurchdiemitte:

        Die Muslime, die den Hamas-Terror frenetisch gefeiert haben, haben Sie scheinbar irgendwie übersehen.

        • @Katharina Reichenhall:

          Nein, habe ich nicht. Ich habe das explizit erwähnt (wenn auch in Klammern) und kritisiert, dass die Distanzierung nicht umgehend und und entschieden erfolgt ist.



          Mit dieser Kritik spreche ich in erster Linie die offiziellen Islam-Verbände an. Ich empfinde es als Zumutung und Stigmatisierung. von allen rund 6 Mio. in Deutschland lebenden Muslimen einen Gesinnungstest abzuverlangen, wie sie es mit islamistischem Terror halten.



          Das ist genau so diskriminierend, als ob man deutschen Juden individuell eine Verurteilung Israels oder deutschen Katholiken das Entsprechende hinsichtlich der Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche abverlangen würde.



          Aber bei Muslimen scheint Sippenhaft offenbar in Ordnung zu gehen.

      • @Abdurchdiemitte:

        Mein Beitrag wurde – warum auch immer – kupiert. Was ich kritisiere? Z.B. dass Herr Bax sein Lebensthema gefunden hat und um es vorsichtig zu sagen, nicht eben ausgewogen schreibt. Aber geschenkt, kommen wir zu Herrn Idriz. Er verlangt tatsächlich von den hiesigen Juden eine Distanzierung von Israels Prolitik. Warum um Gottes Willen? Es war bereits falsch von den hiesigen Muslimen irgendeine Positionierung zu verlangen. Zugleich behauptet er, die hiesigen Muslime hätten sich vom Terror distanziert. Ich habe es nach dem 7. Okt. 23 anders erlebt. Und seitdem fortwährend. Für mich hat es die Sache geklärt. Auch gut. Aber diese vermeintlich erfolgte Distanzierung als Blaupause für die Forderung nach Distanzierung zu Israels Politik oder Regierung, ist aus mehreren Gründen falsch. Einmal weil diese Blaupause eine Illusion ist. Zum anderen: was habe ich mit der Politik Israels zu tun? Warum erwartet man von mir ein Distanzierung?

        • @DemianBronsky:

          Ihre Fragen sind durchaus berechtigt, darauf wollte ich hinaus.



          Ebenso nicht nachvollziehbar ist dann aber auch die Forderung, hierzulande lebende Muslime sollten sich von der Hamas distanzieren. Sie sollen den Terror lediglich nicht noch bejubeln.



          An mich als biodeutschen Christen ist noch niemals die Erwartung herangetragen worden, ich solle mich von den Missbrauchsskandalen der katholischen Kirche distanzieren … ich würde das auch als reichlich befremdlich empfinden (ganz abgesehen davon, dass ich Protestant bin).

          • @Abdurchdiemitte:

            Acha! Und was ist mit den Kreuzzügen? Und der dezidiert anti-muslimischen Reconquista? Der Christianisierung Amerikas? Und Woelki, was ist mit Woelki? Oder meinetwegen Käßmann? Für mich ist das hier noch lange nicht ausgestanden. Oh, es gäbe so viele Gründe für eine kleine eklige Aufforderung zur Distanzierung...

            Sorry, das ist alles so absurd.

  • Dass deutsche politische Kreise ihre universalen Menschenrechte und Völkerrecht lange nicht wirklich auch für Palästinenser gelten ließen, war arg oft und lange der Fall, leider. Dafür dürfen diejenigen sich so langsam gerne entschuldigen.



    Israel unter Netanyahu hat zwar vielleicht mehr Tote bewusst in Kauf genommen als der IS, gleichwohl ist da mehr Unterschied als nur "-rael". Da müsste mensch mal die Äußerung im Original ansehen. Bevor er so oder so ein Urteil abgibt.



    Dass sich Juden nicht von Netanyahu für seine Zwecke "verhaften" lassen, ist sicher eine gute Idee. Verlangen kann mensch es kaum. Wie sich auch Schiiten nicht jede Minute gegen Khamenei äußern müssen oder Katholiken gegen ... und ...



    Einen angenehmen Abend!

  • Erst mal finde ich es positiv zu hören, dass man sich auf moslemischer Seite vom IS distanziert hat; so richtig habe ich das gar nicht mitbekommen. Aber wenn ein Mann des Wortes fordert Juden in Deutschland müssten sich von Israel distanzieren so wie man sich vom IS distanziert habe, dann spricht viel dafür anzunehmen, dass es sich um eine bewusste Gleichsetzung von Israel und IS handelt. Und falsch ist der Bezug obendrein: Israel führt den Gazakrieg in seiner Funktion als angegriffener Staat und nicht ihm Namen des Judentums; ein fundamentaler Unterschied zu IS und Hamas. Apropos: Was ist eigentlich mit einer Distanzierung der hiesigen Moslems von der Hamas? Ich habe davon wenig mitbekommen und die, die es tun werden dann meist in ihrer eigenen Community angefeindet. Den Terror der Hamas einfach als unislamisch zu definieren ist ein bisschen wenig, versteht sich die Hamas doch explizit als dem Islam verpflichtet. Ähnlich billig wie Linke, die meinen es gäbe keinen linken Antisemitismus, denn wer antisemitsisch sei könne automatisch nicht links sein.

    • @Fran Zose:

      "von Israel distanzieren", wie Sie sagen, wurde nicht gefordert. Sie versuchen die Debatte wieder in den antisemitischen Kontext zu verlagern.



      Gefordert wurde: "vom Vorgehen der israelischen Regierung" zu distanzieren.



      Wollen Sie beides gleichsetzen oder doch bloß rhetorische Fallen stellen?



      Jedenfalls eine verständliche Forderung, ist die Regierung Israels doch in Teilen eindeutig rechtsextrem und rassistisch. Inklusive Minister, die sich selbst offen als Faschisten bezeichnen.



      Aber selbst hier in der taz möchten ja einige Kommentaroren und Foristen nichts kritisches über diese Regierung wissen.

    • @Fran Zose:

      Leider versucht die Regierungs Israels penetrant die Mehrheit der Juden - die bekanntlich außerhalb Israels lebt - zu vereinnahmen und auch mit religiös aufgeladenen Begriffen eine Art Wagenburg zu schaffen, dass Netanyahus Untaten eben nicht kritisiert, er eben nicht dafür verhaftet und verurteilt wird. Dass der Krieg fortgesetzt wird.



      Gegen diese Vereinnahmung darf jede und jeder gerne aufstehen.



      Muss es aber genauso wenig als Jüdin/Jude, wie es Muslime wirklich tun müssten, wenn Hamas, Boko Haram oder Saudi-Arabien etwas abzieht. Oder Christen zu X, Y oder Z. Oder ...

    • @Fran Zose:

      "Aber wenn ein Mann des Wortes fordert Juden in Deutschland müssten sich von Israel distanzieren"

      Lesen Sie doch bitte den Artikel nochmal. Es heißt "Vorgehen der israelischen Regierung " nicht "sich von Israel distanzieren".

      Was soll bitte so schwer für die deutsche jüdische Gemeine sein, sich von Kriegsverbrechen zu distanzieren Das schaffen die amerikanischen Juden doch auch. Laut jüngster Umfrage der Washington Post sehen 61% der amerikanischen Juden im Vorgehen Israel im Gaza Kriegsverbrechen. 40% sehen darin Völkermord.

      • @Rudolf Fissner:

        Sie sind Christ? Bitte distanzieren Sie sich UMGEHEND von der homophoben Gesetzgebung Ugandas.

        Sie fragen sich, was das mit Israel zu tun hat? Ganz einfach: Israel ist ein säkularer Staat und hat mit dem Judentum an sich so wenig zu tun wie Uganda mit dem Christentum an sich. Das ist beim islamischen Staat offensichtlich anders, der als Terrororganisation seine Verbrechen explizit auf den Islam bezieht. Dieser Unterschied kann doch nicht so schwer zu verstehen sein.

        • @Agarack:

          Nein, da machen Sie sich was vor. Von säkular zu sprechen trifft es einfach nicht.

          de.wikipedia.org/w...atsgesetz_(Israel)

          Und dass wir immer nur einseitig Bekenntnis der muslimischen Mitbürger einfordern hat einfach was mit Anti-muslimischen Ressentiments in der Deutsch Gesellschaft zu tun. Und nichts mit dem IS.

          • @Schleicher:

            Das Nationalstaatsgesetz, bei aller Kritik, bedeutet nicht, das Israel kein säkularer Staat mehr ist. Das gibt der Gesetzestext schlicht nicht her. Das ist ein bisschen, als würden Sie aus dem Gottesbezug in der Präambel des Grundgesetzes und der vielfachen Einheit der gesetzlichen Feiertagen mit den christlichen Feiertagen schließen, dass Deutschland kein säkularer Staat ist.

        • @Agarack:

          Ich bin Agnostiker und auch kein Papst. Aber ja auch Christen müssen gegen Kriegsverbrechen positionieren. Machen ja auch Christen.

    • @Fran Zose:

      Aus Daniel Bax‘ Satz „…hatte er zuvor den Wunsch geäußert, dass sich jüdische Gemeinden in Deutschland stärker vom Vorgehen der israelischen Regierung distanzieren würden.“

      wird bei Ihnen

      „Aber wenn ein Mann des Wortes fordert Juden in Deutschland müssten sich von Israel distanzieren“

      Finde den Unterschied!



      So funktioniert gezielte Desinformation.

      • @Klabauta:

        Sie haben recht, wörtlich ist es „wünschen“. Aber das macht überhaupt keinen Unterschied daran, dass er damit eine unzulässige, um nicht zu sagen unverschämte Gleichsetzung von Israel von IS und israelischer Regierung bei gleichzeitiger Unterstellung die Regierung Israels würde aus religiösen Gründen den Krieg in Gaza führen. Warum sonst sollten sich Juden distanzieren?

      • @Klabauta:

        Distanzieren sich die Palästinenser oder wenigstens eine Mehrheit von Ihnen eigentlich mittlerweile von der Hamas oder ist alles noch beim alten. Darüber liest und hört man eigentlich wenig Bus gar nichts.

        • @Die_Mitte_machts:

          Kleiner Schelm! Idriz’ Wunsch, mehr jüdische Gemeinden würden sich von der israelischen Regierung distanzieren, war gar nicht Gegenstand meines Posts (auch wenn ich ihn teile), sondern die inkorrekte Wiedergabe durch @Fran Zose.

          Dass eine Distanzierung durch muslimische Gemeinden in Deutschland nicht stattfindet, trifft übrigens keineswegs zu.

          „ "Das ist das erste Mal, dass sich die Verbände so deutlich von der Hamas distanziert haben", sagt er. Der 69-Jährige, selbst ein Sohn von Verfolgten der Nazis, atmet durch: "Da ist kein Krümelchen Zweifel übrig geblieben - das ist für uns ein Quantensprung.



          Schwarz auf weiß und "uneingeschränkt" verurteilten die muslimischen Verbände die Gräuel der Hamas.“

          SZ v. 23.10.2023

    • @Fran Zose:

      Wenn Sie nicht gehört haben, dass sich Muslime vom IS distanziert haben, dürfe das an Ihnen liegen. Das haben nämlich nicht nur sämtliche deutsche Islamverbände gemacht, sondern auch islamische Autoritäten überall in der Welt.



      Ich weise auch gerne darauf hin, dass Idriz nicht gefordert hat, sich von Israel zu distanzieren, sondern vom Vorgehen der israelischen Regierung - die gerne behauptet, im Namen aller Juden zu sprechen und zu handeln und auch dezidiert religiös argumentiert. Wie verkürzt es ist, die Besatzungsmacht Israel allein als angegriffen Staat zu sehen und nicht als Mitverantwortlichen für eine Gewaltspirale, die nicht erst 2023 begonnen hat, wissen Sie vermutlich selbst.

      • @O.F.:

        Das „klare Distanzieren“ ist wohl eher eine Wunschvorstellung. Nach 9/11, Bataclan, Nizza, Barcelona oder dem 7. Oktober kamen meist nur routinierte Einzeiler – formell korrekt, aber ohne jede Wucht. Wo waren die hunderttausenden Muslime, die laut und sichtbar sagen: Nicht in unserem Namen? Diese Leerstelle zieht sich seit Jahren durch.

        • @Heike 1975:

          So sieht es nämlich aus.



          Wer diese pflichtschuldigen "Distanzierungen" irgendwelcher Verbände wirklich ernst nimmt, hätte wahrscheinlich auch Ulbricht geglaubt "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten". Das, was zwar nicht alle, aber doch ein erheblicher Teil hier lebender Muslime denkt, konnte man immer wieder besichtigen.

      • @O.F.:

        Es wurde die israelische Staatlichkeit angegriffen; was gaben deutsche Juden damit zu tun? Genau, nichts;; scheint Menschen wie Sie aber wenig zu interessieren.

        Mir reicht ein Blick vor meine Haustür und ich sehe seit dem 7. Oktober viel zu oft einen Mob vorbeilaufen, der die Untaten der Hamas feiert. Distanzierung? Nicht die Bohne, aber die deutschen Juden sollen sich distanzieren? Im übrigen gibt es sehr viel mehr Juden, auch in Israel, die gegen ihre Regierung gehen als Palästinenser oder gar allgemein Araber, die gegen die Hamas protestieren würden. Erst neulich wurden doch wieder Ergebnisse bekannt, wonach sich die Hamas weiterhin einer erschreckend hohen Beliebtheit erfreut, von welcher die israelische Regierung nur träumen kann.

        Und am Ende wird immer weinerlich die Karte des antimuslimischen Rassismus gezogen. Zugegeben ein Gefühl und keine empirisch belegte Studie: Hasspredigten werden wohl eher in Hinterhofmoscheen hierzulande gehalten als in Synagogen. Aktion und Reaktion.

        • @Fran Zose:

          Das Ende der Besatzung ist bekanntlich wohl ein Schlüssel zum Frieden in der Region.



          Hasspredigten sollten wir uns alle untersagen, aus welcher Religion auch immer. Es gibt und gab sie aus "christlicher" Sicht. Es gibt und gab sie aus "muslimischer" Sicht und auch "jüdischer" Sicht. Besonders fies wird es, wenn da Nationales eingemengt wird. Dass "die" uns die blonden Mädchen wegnähmen. Dass Juden allesamt nach Europa zurück sollten. Dass Araber nochmals vertrieben werden sollten für Groß-Israel.

          Generell dabei: Genauso wenig wie sich ein Muslim für Chamenei oder Salman täglich zu verantworten hätte, so auch kein Jude für Netanyahu und kein Katholik für Franco, Atheist für Stalin, Hindu für Modi oder Buddhist für Hirohito und Tojo.



          Ich freue mich über jede Person, die auf Frieden hinwirkt, nehme jedoch niemanden in Kollektivhaftung oder in die Schublade wegen des (ja doch zumeist zufälligen) Glaubens.



          Vielleicht so?

        • @Fran Zose:

          Das Verhältnis von Judentum und Israel ist doch etwas komplizierter als von Ihnen suggeriert. Zumal viele jüdische Verbände (darunter so wichtige wie der ZdJ) sehr dezidiert als Führsprecher Israels auftreten. Insofern ist es - nicht erst seit dem Völkermord in Gaza durchaus legitim auch eine Distanzierung von offenkundigen Verbrechen zu erwarten. Die scheußliche Komik, die darin mitschwingt, wenn Sie ressentimentgeschwaengerte Klischees über Araber verbreiten und gleichzeitig Kritik an antiarabischem Rassismus als "weinerlich" abtun, ist Ihnen vermutlich entgangen, passt aber leider in gängige Deutungsmuster... der Geist von 1904.

          • @O.F.:

            Ich wünschte es wäre ein ressimentgeschwängertes Klischee meinerseits, dass die Hamas sich unter Palästinensern und Arabern sich weiterhin großer Zustimmung erfreute, nur ist es leider eben kein Klischee sondern das Ergebnis aktueller Umfragen. Googlen bitte kurz selbst, Sie werden da mehrere Quellen finden und dürfen sich gerne eine aussuchen. Aber ich weiß, wahrscheinlich auch wieder irgendwie am Ende alles kompliziert; Ihre übliche Ausflucht.

            • @Fran Zose:

              Ja, es ist kompliziert. Das ist allerdings keine "Ausflucht", sondern eine Wirklichkeit, die sich nicht auf rassistische Feindbilder reduzieren lässt.

        • @Fran Zose:

          Der Punkt ist doch, dass Herr Schuster sich bei der sich bietenden Gelegenheit an die Seite Israels, der IDF und der isrselischen Regierung stellt.

          • @Francesco:

            Da waren frühere Zentralräte klarer.



            Natürlich ist Israel eine Art Notfallkoffer für Juden in der ganzen Welt, aber das heißt doch nicht, dass eine gesunde Distanz und Trennung von Glaubensgemeinschaft und Militärstaat nicht hinzubekommen wäre, mehr jedenfalls als bei Schuster.



            Dem wir gegen Antisemitismus weiterhin beistehen sollten. Bei seinen Beschönigungen von Unrecht Israels jedoch nicht.

  • 》Dabei hat Idriz [...] an seinem Engagement gegen Antisemitismus nie einen Zweifel gelassen《 - aus dem Artikel hier geht hervor, dass das nicht stimmt: über die Kritik an seinen Äußerungen, die als antisemitisch aufgefasst werden, wird ja oben berichtet, den Zweifel gibt es also.



    .



    Es kann sich also nur um die Ansicht des Autors handeln - och, Herr Bax, Ihre Einschätzung zu diesem Punkt als maßgeblich?



    .



    Da verlass ich mich - sicherheitshalber - doch lieber auf die der Jüdischen Allgemeinen oder die des Zentralrats. Und meine eigene: falsche Wahl für diesen Preis!

    • @ke1ner:

      Ich würde dazu raten, sich erst einmal auf den eigenen Verstand zu verlassen und selbst über das Wirken von Idriz zu urteilen. Der gute Mann hat sich seit Jahren gegen Antisemitismus auch unter Muslimen und für den jüdisch-muslimischen Dialog engagiert. Ihm Antisemitismus abzudichten, weil er das Agieren der gegenwärtigen rechtsextremen Regierung in Israel kritisiert und von jüdischen Verbänden in Deutschland dasselbe erwartet, wie von muslimischen, nämlich den Mund aufzumachen, wenn Extremisten im ihrem Namen Verbrechen begehen, ist billig und selbst ein Zeichen ideologischer Verhärtung.

      • @O.F.:

        Danke für den Rat! Steht da aber eigentlich schon: "Und meine eigene [...]"



        .



        Die Gleichsetzungen sind das Problem, vor allem die Freilassung der israelischen Geiseln durch die Hamas mit der palästinensischer Häftlinge durch Israel.



        .



        》Zudem sollen etwa 2.000 palästinensische Inhaftierte freikommen, von denen etwa 250 in Israel zu langjährigen Haftstrafen verurteilt wurden. Viele der Gefangenen wurden jedoch nach dem 7. Oktober 2023 als sogenannte Sicherheitsgefangene verhaftet. Dabei handelt es sich in der Regel um Menschen, die wegen vermeintlich sicherheitsrelevanter Vergehen – vom Verbreiten von Propaganda bis hin zu schweren Gewalttaten – inhaftiert wurden《 (zeit.de)



        .



        Gegen 48 israelische Geiseln (28 davon tot).



        .



        Teilnehmer des Nova-Festivals, friedliche Kibbuzbewohner, werden mit Hamas-Terroristen und ihren Handlangern gleichgesetzt.



        .



        Als seien die Ziele und Methoden der Hamas vertretbar, sie die legitimen Vertreter der 'palästinensischen Sache'.



        .



        Die in der Hamas-Version die Vernichtung der Juden mindestens in Israel bedeutet, wie der 7. Oktober noch einmal belegt hat - das ist Antisemitismus, der durch den Preis verdeckt wird.

  • Gab es eigentlich schon mal irgend eine positive Aussage von Idris zur Notwendigkeit von Israel als sicheren Staat für Juden? Wäre mir zumindest nicht bekannt. Wäre vielleicht mal ein Anfang, um seine Positionen zu klären.

    • @vieldenker:

      Warum verlangen Sie das? Einem Staat Notwendigkeit zu bescheinigen, der auf der Vertreibung der Palöstinenser beruht? Das hieße, diese Vertreibung zu rechtfertigen.

      • @Francesco:

        》Einem Staat Notwendigkeit zu bescheinigen, der auf der Vertreibung der Palästinenser beruht? Das hieße, diese Vertreibung zu rechtfertigen.《



        .



        Wird auch dann nicht richtiger, wenn's alle nachbeten: Grundlage ist 1947 der Teilungsplan in der UN-Resolution 181 de.wikipedia.org/w...BCr_Pal%C3%A4stina und die Ausrufung des Staates Israel 1948.



        .



        (Eine vergleichbare Grundlage wie die für die Teilung Indien/Pakistan und den folgenden "Bevölkerungsaustausch")



        .



        Den Angriff der arabischen Nachbarn auf Istael direkt nach der Staatsgründung kann wan im Lichte dieser Resolution 181 sicher als völkerrechtswidrig bezeichnen, und meines Erachtens gehört zu den als "Nakba" bekannten Vertreibungen auch untersucht, was daran Flucht vor den herannahenden arabischen Armeen war (auch der aktuelle Vergleich lohnt sich: die Exekutionen angeblicher palästinensischer Kollaborateure durch die Hamas am Tag nach dem Waffenstillstand)



        .



        Schon 1947 eine "Zwei-Staaten-Lösung", Jerusalem unter internationaler Kontrolle...



        .



        Maßgeblich hintertrieben von Palästinensern wie Al Husseini de.wikipedia.org/w...d_Amin_al-Husseini , einem üblen NS-Kollaborateur.

    • @vieldenker:

      Ja. Und Gegenfrage: Gab es von Ihnen eigentlich schon mal eine deutliche Distanzierung von den Rechtsextremisten in der israelischen Regierung?

      • @Rudolf Fissner:

        Auch wenn es Ihnen unmöglich erscheinen wird. Man kann gegen die Rechtsnationalen Regierungsmitglieder in Israel sein und trotzdem nicht beide Augen verschließen. Die einfache, grundsätzliche Anerkennung des israelischen Staates darf man doch wohl auch von jedem zugewanderten Deutschen erwarten, nach der von uns verursachten Vorgeschichte. Oder sehen Sie das anders?

        • @vieldenker:

          Eben deswegen darf man ja auch von Ihnen erwarten, dass Sie sich bei jeder Äusserung zu den Kriegsverbrechen Israel immer auch gleichzeitig vom Rechtsextremismus distanzieren. Warum machen Sie es dann aber nicht?

          • @Rudolf Fissner:

            Nö, niemand erwartet eine permanente Distanzierung von irgendwas. Aber Sie hatten behauptet, es gäbe ein Bekenntnis zur israelischen Staatlichkeit durch den Iman. Den Nachweis bleiben Sie aber trotz Nachfrage schuldig. Das ist das eigentliche Thema.

    • @vieldenker:

      Ich weiß nicht, ob man ausgerechnet denen, die sich um Aussöhnung und friedliches Miteinander stark machen und das seit Jahrzehnten soetwas vorwerfen kann.



      Nur weil es einem nicht bekannt ist, bleibt es doch eher fragwürdig damit sein Tun diskreditieren zu wollen.



      Mir zum Beispiel ist keine Äußerung von ihm bekannt, die einen jüdischen Staat in Abrede stellt.



      Sollte es dazu einen Link geben, sehe ich ihn mir gern an und verstehe Ihre Haltung.

      • @Mark Menke:

        Ich habe weder etwas vorgeworfen, noch unterstellt. Sondern lediglich nachgefragt, ohne bisher eine konkrete Antwort des Wann oder wo zu lesen bekommen zu haben. Insofern wäre meine Aufforderung an Sie: Sollte es dazu einen Link geben, sehe ich ihn mir gerne an und verstehe ihre Haltung;-)

    • @vieldenker:

      Ich glaube in der Tat würde es Vielen (auch oder besonders Linken) guttun, bei dieser Frage anzufangen. Es scheint leider für sehr viele Menschen zu einfach den eigenen Antisemitismus nicht zu erkennen. (River to the sea usw.)

      • @Zille:

        Between the sea and the river heißt das beim Likud.

        • @Francesco:

          Ob nun so oder so. Beim Spruch des Likud geht es nicht darum, dass das Gebiet frei "free" ist, sondern um Nationalismus. Er impliziert die Übernahme des Westjordanlandes und Vertreibung der Bevölkerung durch Israel und belegt dieses seit Jahrzehnten existierende und bis heute angestrebte Ziel.

      • @Zille:

        Gute Anregung.

  • Nordmazedonien, mit Verlaub...

    • @Gothograecus:

      Republik Nordmazedonien, und eigentlich ist er in der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien geboren, die bei allen ihren Schwächen die gegenseitige Toleranz noch gut beherrschte.

  • "als „Ausdruck eines tief sitzenden antimuslimischen Rassismus“.

    Ich weiß nicht, ob das eine konstruktive Weise ist, mit Kritik umzugehen.

    Dem anderen erstmal die Legitimation seiner Perspektive moralisch abzusprechen, führt selten weit.

    "Versöhnlich" klingt für mich anders.

    Mag sein, dass das an der hier verkürzten Darstellung liegt.

  • Idriz hat Recht. Der Zentralrat der Juden und einige jüdische Gemeinden sind zum unkritischen Sprachrohr der israelischen Regierung verkommen.



    Anstatt mal zu reflektieren kommt bei Kritik der Beißreflex.



    Schlimmer ist es mit FDP und Union. Verbündeten gehen denen schon immer über gleiches Recht für alle.



    Und über die BILD und andere Springer Erzeugnisse, FAZ oder auch den Focus braucht man eigentlich gar nicht mehr reden/schreiben. Die haben sich in Sachen Nahost längst aus jeglicher objektiver Berichterstattung verabschiedet. Negative Seiten Israels werden konsequent ausgeblendet und jegliche Kritik dämonisiert.



    So sucht man Berichte über das Vorgehen Israels im Westjordanland bei diesen ehemaligen Qualitätsmedien vergeblich, genauso wie Gutachten bzw. offizielle Berichte zur Besatzung oder der Annexion.



    Selbst die dpa berichtet nur noch verkürzt oder verharmlosend.

    • @Barnie:

      "Bei Kritik beißreflex". Das macht Idriz zum Glück ja nicht, indem er auf Kritiker, die seinen Vergleich eines demokratisch legitimierten Staates mit einer Terrormiliz gleichzusetzen kritisieren, mit "ihr seid halt Rassisten" kontert.

    • @Barnie:

      Naja, ein "Qualitätsmedium" war "Bild" ja wohl nie...

      Davon abgesehen haben Sie natürlich weitgehend Recht. Der Imageschaden für Israel durch das Vorgehen der Regierung Netanjahu ist weltweit so immens, dass weder Maulkörbe noch der reflexhafte Vorwurf des Antisemitismus viel helfen. Da muss einiges geleistet werden, um das zu reparieren. Vor allem viel ehrliche Selbstkritik, anstatt immer nur auf die anderen Kritiker einzudreschen.

  • Geschichtsbewusste werden die Forderung nach einem "Münchner Abkommen" eher peinlich finden. Zustimmen kann ich der Idee der Schaffung einer Begegnungsstätte. Gab es hier im Ort auch schonmal von einem muslimischen OB-Kandidat, um ein jahrzehntelang leerstehendes schickes Kinogebäude der Renovierung für sinnvolle Nutzung zuzuführen. Nun wurde von der Stadt eine andere Nutzung beschlossen.