piwik no script img

Kommentar Stichwahl in FrankreichIrrsinn aus Prinzip

Rudolf Balmer
Kommentar von Rudolf Balmer

Störrische Stimmenthaltung: Die Mélenchon-Anhänger sind schlechte Verlierer und riskieren aus Frust die Zukunft Europas.

Viele von Mélenchons Unterstützern wollen sich enthalten. Was sie wohl tatsächlich an der Wahlurne tun werden? Foto: ap

Weder noch!“ sagen in Frankreich viele enttäuschte Linkswähler aus dem Lager von Jean-Luc Mélenchon. Sie sind über den Ausgang des ersten Durchgangs der Präsidentenwahl so frustriert, dass sie den zweiten und entscheidenden lieber boykottieren wollen, als durch eine Teilnahme an einer Wahl zwischen „Pest und Cholera“ eine persönliche Mitverantwortung zu übernehmen.

Keine Stimme für Marine Le Pen, sagen sie. Doch sie müssen sich die Frage gefallen lassen, wie effizient ihr deklarierter Kampf gegen die extreme Rechte ist, wenn dem anderen, einzigen Gegenkandidaten der Wahlzettel versagt wird. Ist es die wichtigste Priorität, keine Abstriche an der eigenen Überzeugung und Linie machen zu müssen? Nennen sich die Mélenchon-Anhänger deshalb die „Unbeugsamen“?

Die linke Kritik am Programm des unabhängigen Präsidentschaftskandidaten Emmanuel Macron ist mehr als berechtigt, und die Enttäuschung der WählerInnen der ausgeschiedenen Kandidaten Mélenchon, Hamon, Poutou oder Arthaud durchaus verständlich. Doch eine andere Alternative zu Le Pen an dieser Wahlurne am 7. Mai gibt es nun mal nicht. Vielleicht ein anderes Mal, jetzt aber nicht.

Oder aber man ist konsequent und lehnt aus Prinzip eine solche Wahl in einem kapitalistischen System a priori als Manipulation der Massen ab. Zuerst aber zur Veränderung auf die Wahl setzen, und dann schmollen, weil das Resultat nicht den Hoffnungen entspricht, heißt, schlechte Verlierer zu sein und vor der Entscheidung mit der Faust im Sack die Arena zu verlassen.

Wer resolut gegen einen neoliberalen Sozialabbau protestieren will, wird dies zweifellos unter einer Regierung von Macron einigermaßen ungehindert tun können – und sogar müssen

Wer resolut gegen einen neoliberalen Sozialabbau protestieren will, wird dies zweifellos unter einer Regierung von Macron einigermaßen ungehindert tun können – und sogar müssen. Genau diese so teuer erkämpfte demokratische Freiheit ist jedoch von Marine Le Pen sehr ernsthaft bedroht. Die beiden mit der Wahlverweigerung auf dieselbe Stufe zu stellen, ist absurd und gefährlich.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Rudolf Balmer
Auslandskorrespondent Frankreich
Frankreich-Korrespondent der taz seit 2009, schreibt aus Paris über Politik, Wirtschaft, Umweltfragen und Gesellschaft. Gelegentlich auch für „Die Presse“ (Wien) und die „Neue Zürcher Zeitung“.
Mehr zum Thema

90 Kommentare

 / 
  • Wieso wird hier eigentlich immer einem neoliberalen Sozialabbau als angeblich einzig heilsbringende Flexibilisierung verkrusteter Strukturen das Wasser geredet?

     

    Natürlich ist es illusorisch, irgendwie das verlorene Paradies stetiger Leben mit lebenslangen Jobs wieder herstellen zu wollen. (Le Pen-style, begleitet von ekelhaftem Minoritäten-Sündenbockbashing und Fantasmagorien völkischer Identität.)

    Dann sollte man aber doch zumindest endlich mal die angeblich alternativlosen "flexibilisierten" Leben entsprechend mit Grundeinkommen, guten Basisrenten etc. absichern. - und mit einer internationalen Gemeinschaftspolitik z.B. auf EU-Level, die nicht nur aus "Standortkonkurrenz" und Sozialdumpingspiralen besteht.

     

    Was auf jeden Fall gar nicht geht, ist ein System komplett flexibilisierter Dauerprekarität zu schaffen, wo Menschen in permanenter unplanbarer Existenzangst leben, als Arbeitslose für "selber schuld" erklärt und mit Sanktionen unter Androhung des Entzugs des letzten Existenzminimums gegängelt werden, während "die Wirtschaft" aller Verantwortung entzogen prächtigst davon profitiert. Das ist das perverse neoliberale System von Reagan und Thatcher bis zu Blair-Schröder-Macron.

     

    Ein Nachdenken über für echte Alternativen hätte ich gerne auch in dieser Publikation. Stattdessen: Totschweigen von Kandidaten wie Hamon. Ein Artikel und Kommentar nach dem anderen mit dem Tenor, dass Kritiker des obengenannten Prekarisierungsdrecks irgendwie alle "Spinner" seien, und der Bockmist halt irgendwie alternativlos sei und dringend weiter gewählt werden sollte, weil's halt immer noch besser als Faschisten ist. (Siehe gesamte Berichterstattung zur Frankreich-Wahl.) Ziemlich bitter, wenn selbst in ehemals grünlinken Kreisen "wenigstens nicht Nazi" die Messlatte guten Lebens sein soll. Sehr viel tiefer sinken kann man wirklich nicht.

    • @kami:

      Ihr Text hätte prima in die Zeit VOR dem ersten Wahlgang gepasst - sofern auch da schon entsprechend für Macron getrommelt worden wäre. Heute aber stehen all Ihre Vorschläge in Frankreich nicht (mehr) zur Wahl. Die Franzosen haben sich dafür mit zu großer Mehrheit für Vertreter einer anderen Politik entschieden.

       

      Insofern mag man viel gegen BEIDE verbliebenen Kandidaten sagen. Auch genug, um zu dem Ergebnis zu kommen, dass eigentlich keiner von beiden die eigene Stimme "verdient" hat - wäre da nicht jenes beschämende Totschlagargument "Besser als Faschismus", das eben von den beiden für Macron gilt und für Le Pen eher nicht, und die Tatsache, dass eine verweigerte Macron-Stimme wahlarithnetisch fast die gleiche Wirkung entfaltet wie eine abgegebene Le-Pen-Stimme.

  • "Wer resolut gegen einen neoliberalen Sozialabbau protestieren will, wird dies zweifellos unter einer Regierung von Macron einigermaßen ungehindert tun können"

     

    eine Gewissheit, die ich nicht teile. Wer Macrons Wirken als Wirtschaftsminister verfolgt hat, der weiss, dass dieser Mann keine Skrupel hat, per Notstand seine neoliberale Agenda durch zu diktieren.

     

    Macron gibt sich nach aussen als Demokrat. Aber offenbar nur, solange es zur Verfolgung seiner Interessen auch opportun erscheint.

     

    Die Partei hat er verlassen, um eine "Bewegung" ins Leben zu rufen, deren Initialen die seines eigenen Namens sind und deren alleiniger Repräsentant und vorstand er selbst ist. Das klingt nicht besonders demokratisch, das klingt eher nach Gespenstern, wie dem niederländischen Geert Wilders.

     

    Vielleicht wird der eine oder andere vehemnte Unterstützer noch große Augen machen welcher Wolf sich aus diesem Schalfspelz schält, wenn er erst einmal auf dem Präsidententhron Platz genommen hat.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @cursed with a brain:

      Haha, nicht zu vergessen, dass der Mann von Albercht Müllers "interessierten Kreisen" gesteuert wird!

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @cursed with a brain:

      Allet Faschos, außer Großvatti ...

  • Wie schon die Schmetterlinge sangen:" Wer zum Faschmismus Nein sagt und Ja zum Kapital, dass der das nur zum Schein sagt ist eine klarer Fall."

  • Mélenchons Anhänger befinden sich in einer sehr komfortablen Position. Sie brauchen nur Le Pen nicht zu verhindern und bekommen so die rassistische Politik, die sie sich offenbar insgeheim wünschen – und das, ohne sich selbst die Hände schmutzig machen zu müssen oder auch nur ihr pseudolinkes Welt- und vor allem ihr hochmoralisches Selbstbild in Frage zu stellen.

    • @Zwieblinger:

      Sie haben vergessen, noch zu behaupten, dass Kritik an einem ehemaligen Investmentbanker versteckter Antisemitismus sei, weil er bei Rothschild war.

  • Eine Option wird gar nicht debattiert: Ungültig wählen. Ist es nicht so, dass ich damit Signalisiere, dass ich kein Angebot wähle, jedoch "es ist mir nicht egal" signalisiere?

     

    Naja, das kann natürlich auch als "ich bin zu blöd für den Wahlzettel" interpretiert werden.

     

    Je höher die "ungültig" Quote, desto deutlicher das Signal oder des Klos im Hals des Interpreten.

    • @Konrad Hötzendorf:

      Das Problem an dem Vorschlag ist, dass jedes noch so "expressive" Schweigen eines Wählers zu der eigentlichen Wahlfrage - "Macron oder Le Pen?" - ein Schweigen bleibt und sich in die Machtlosigkeit flüchtet. Man kann es "interpretieren", aber das wird eine Le Pen im Falle ihres Sieges kaum bremsen. Der Sieger regiert auf Basis der gültig abgegebenen Stimmen.

  • Immerhin wird es nun ein etwas engeres Rennen als im Schnarchjahr 2002.

    Zwei durch und durch bürgerliche Kandidaten müssen nun sehen, wie sie ihre Stimmen zusammenbetteln.

    Nach dem Krawallduell gestern ein Grund mehr für Linke, sich das in aller gebotenen Ruhe und Neutralität anzusehen.

    • @Linksman:

      "...sich das in aller gebotenen Ruhe und Neutralität anzusehen."... wie eine Semi- bis Ganzfaschistin Staatspräsidentin wird.

       

      Es ist wie in Weimar, irgendwo trifft sich dann Linksmann und Rechtsmann immer wieder bis das durch und durch bürgerliche System, das gemeinsame Hassobjekt, endgültig kaputt ist.

       

      Und final treffen sie sich dann noch mal: der eine mit langem Gesicht innen und der andere feixend außen vorm Stacheldraht.

      • @Waage69:

        "...wie eine Semi- bis Ganzfaschistin Staatspräsidentin..."

         

        Oder ein neoliberaler Wirtschaftsfaschist und Scheindemokrat ohne Partei, aber dafür Kopf einer "Bewegung" mit seinen Initialen, der auch gerne mal ohne parlamentarische Legitimation auf der Basis von Notstandsgesetzen den ausführenden Arm der Finanzoligarchie gibt.

         

        Wirklich eine "tolle" Wahl. Nur eben eine, bei der Frankreich jetzt schon verloren hat.

  • "So wird das mal eher nix."

     

    Das ist ja eine lässige Einstellung - könnte man auch fahrlässig nennen sag ich jetzt einfach mal so.

     

    Auch wenn Macron mehr oder weniger wirtschaftsliberal ist, er steht bestimmt eher für Demokratie und BürgerInnenrechte als Le Pen. Außerdem bedient er keine chauvinistischen und rassistischen Vorurteile.

     

    Ich persönlich bräuchte da nicht lange überlegen.

     

    Ich würde mir, wäre ich Linker, eher jetzt Gedanken über die Wahlen zur Nationalversammlung machen und wie man da möglichst viele gute Abgeordnete reinbekommt. Wenn es allerdings bei den Wahlabsprachen zwischen Liberalen, Sozialisten und Linken ein ähnliches Affentheater gibt sehe ich für die NV schwarz bis schwarzbraun.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    "Die Mélenchon-Anhänger sind schlechte Verlierer und riskieren aus Frust die Zukunft Europas."?

    Etwas kleiner geht's nicht, Herr Balmer?

    Was ist das eigentlich für ein Europa, in dem wir leben? Ein Europa der Konzerne, Banken und Wirtschaftsgiganten aller Couleur, und das liegt vor allem an Menschen, wie Merkel, Hollande und auch Macron. Mélenchon will diesen Irrsinn nicht mitmachen, und das ist gut so.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @81331 (Profil gelöscht):

      Was für ein Europa wollen Sie ? Brennende Flüchtlingsheime, geschlossene Grenzen, Anfeindungen von Homosexuellen, Abtreibungsverbot plus -register, Pöbeleien gegen Schwarze, Juden, Muslime, Minarettverbot, totaler Einreisestopp für Ausländer und Flüchtlinge, konsequente Abschiebungen, wenn ein Ausländer schwarzzfährt, Wiedereinführung der Todesstrafe, von nationalen Währungen und Grenzregime ? Enge freundschaftliche Bindungen zu Putin und Trump, Schaffung eines Eurasischen Staatenbundes unter Führung Russlands ? Wie, Melenchon will diesen Irrsinn mitmachen, indem er nichts dagegen unternimmt ? Nich so schnafte, eigentlich...

  • Der Graben dieser Stichwahl teilt die Lager nicht in rechtsnationalistisch und rechtsneoliberal, sondern ganz simpel in Stadt und Land, in Zentrale und Randzone, in "gefördert" und "vernachlässigt", in in "hipp" und "abgehängt".

     

    Macron steht für Paris und seinen Geldadel, für Unternehmertum und mondäne Bourgeoisie, Turbo-Akademiker und Turbokapitalisten.

     

    Le Pen wendet sich an jene, die dabei zurück bleiben, die den schnellen Takt nicht halten konnten. Und sie tut das, was Konservative immer tun, sie sucht sich ein paar Minderheiten, die sie an den Pranger stellt und für die allgemeine Mißstimmung verantwortlich macht.

     

    Macron kann diese Wahl nur gewinnen, wenn er für die Abgehängten eine glaubwürdige Alternative entwickelt, wenn er sich überhaupt mal für sie zu interessieren beginnt.

     

    Aktuell steht er aber anscheinend (und wenn man seinen hiesigen "Unterstützern" glauben darf) gegenüber seinen linken Kritikern noch auf dem Standpunkt "Ich geh feiern und schütte mich fünf Jahre zu, Kaviar und Schampus für meine Freunde und mich, die Rechnung zahlt Ihr - Ihr habt ja schliesslich die Vorwahl verloren".

     

    So wird das mal eher nix.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @cursed with a brain:

      Le Pen, eine Konservative ? Ah, ja.

       

      Der Graben dieser Stichwahl teilt die Lager in Faschisten und ihre Helfershelfer und die, die Faschisten ablehnen.

      Eine Einteilung zwischen Land und Stadt ist irreführend, der Graben verläuft zwischen Ost und West. Die Bretonen zB., egal ob sie auf dem Land leben oder in den Städten sind eine sichere Bank gegen den Faschismus.

      Völlig absurd auch, die Bewohner von Paris, die den Faschisten nur 5 % gaben, unter Geldadel, Turbokapitalisten oder mondäne Bourgeoisie zu subsumieren.

      Es gibt tatsächlich auch "normale" Menschen, die Faschismus ablehnen.

       

      Und jemand, der nicht mitkommt, braucht deshalb noch nicht zum Schwein zu werden und für seine Probleme die Moslems, die Juden, die Schwulen, die Flüchtlinge etc. verantwortlich zu machen, um sich auf deren Kosten besser zu fühlen.

       

      Nee. Faschismus braucht es nicht. Aber viele Gegner dieser Menschenfeinde.

       

      Melenchons Wähler sollten sich überlegen, was sie für ihr Land tun können, statt ständig zu fragen, was der verbliebene antifaschistische Kandidat für sie tun kann.

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @60440 (Profil gelöscht):

        Die Frage "Was kannst du für dein Land tun" ist völliger Bockm...

        Sollte es jemals ein Vereinigtes Europa geben, dann dürfen einzelne Länder keine Rolle mehr spielen. Mélenchon hat's verstanden, Macron und Le Pen nicht.

        • 6G
          60440 (Profil gelöscht)
          @81331 (Profil gelöscht):

          Und weil er verstanden hat, der wirre Irre, unterstüztzt er die Faschisten, indem er sie nicht verhindern hilft.

          Zum Schaden Frankreichs, das übrigens noch existiert und eine Rolle spielt, zB. bei dieser Wahl. Aber, psst, darf niemand wissen, is nen Geheimnis ...

  • Man kann aussteigen wann man will!

     

    Das nennt man Freiheit.

  • Man kann es auch anders drehen. Das Problem hier ist doch Macron: mit seinem starrsinnigen Festhalten am Neoliberalismus riskiert er mal einfach so den Wahlsieg einer Faschistin. Er scheint überhaupt nicht zu begreifen, wie ernst die Lage ist, und wird möglicherweise enden wie Hillary.

    • @Sandor Krasna:

      Ahh. Der Andere ist schuld. Der hätte uns ja schließlich da abholen können, wo unser Mann uns unfreiwillig stehen gelassen hat. Wenn der Hund einen Schwanz will, dann muss er den auch mit sich wedeln lassen...

       

      Beruhigend, sowas, nicht wahr? Das macht einen eventuellen Wahlsieg von Le Pen umso erträglicher - weil es ja der pöse Macron war, der ihn verschuldet hat - und natürlich nicht die Deppen, die sehenden Auges Le Pens Wählern das Feld überlassen haben. Feines "Sozialbewusstsein", so eine Einstellung...

       

      Und zum Inhaltlichen:

      Man gewinnt keine Wahlen, wenn man aller Nase lang seine Positionierung ändert (außer vielleicht, man heißt Trump). Macron ist nicht Melenchon und wird es auch weder vor noch nach der Wahl je werden - und nur deshlab steht ER im zweiten Wahlgang und nicht Melenchon.

       

      Es dürfte klar sein, dass Macron, um es dessen Wählern inhaltlich recht zu machen, nicht bloß kosmetische Zugeständnisse machen sondern ans Eingmachte gehen und wesentliche Positionen Melenchons übernhemen müsste, die seinem bisherigen Programm an die Substanz gehen. Melenchons Programm hat aber nunmal nicht die demokratische Legitimation, jetzt den Vortritt vor dem Macrons zu beanspruchen. Melenchon hat VERLOREN. Das sollten seine Anhänger lernen zu akzeptieren.

      • @Normalo:

        Wenn jemand nicht akzeptiert, dass Melenchons Anhänger "verloren" haben, dann doch wohl Sie.

         

        Eben, WEIL sie "verloren" haben, überlassen sie nun anderen das Feld der Stichwahl. Ist doch nur konsequent, oder etwa nicht? Wieso irgendeinen Idioten wählen, nur weil seine Anhänger meinen, die gegenkandidatin sei ja eine noch viel größere Idiotin. Als Anhänger Melenchons würde ich da sagen, "Na gut, dann findet das mal schön selbst raus, wer von Euch der noch größere Idiot ist."

         

        Entweder man WILL um breite Zustimmung werben, oder man gebärdet sich schon vor der Zeit als "Imperator Rex" ohne Reich und Krone. "Bonne chance, Monsieur Macron", mehr gibt es da eigentlich nicht zu sagen.

         

        "Ihr kleinen Macron-Pisser wollt unsere Stimmen?", würde ich fragen, "Dann kommt gefälligst mit einem ANDEREN 'Angebot', als plumper Nötigung und Verleumdung. Die stehen Euch doch gar nicht zu! IHR wollt was von UNS, nicht umgekehrt. Mehrheiten findet man durch Gespräche und KOMPROMISSE, nicht durch Anfeindungen und Erpressungsversuche. Das nennt sich 'Demokratie'. IHR tut gerade so, als ob IHR niemanden für Eure Mehrheiten braucht, dann haltet doch einfach mal die Klappe! Und wenn IHR es verbockt, dann weil IHR unfähig zum politischen Konsens seid, nicht umgekehrt."

        • 6G
          60440 (Profil gelöscht)
          @cursed with a brain:

          Beleidigte Leberwürste akzeptieren nie, dass sie verloren haben. Und verloren haben die Steigbügelhalter der Faschisten vor allem auch, weil sie nicht mehrheitsfähig sind. Und das liegt an ihrer (sie nennen es Unbeugsamkeit, richtig muss es heissen:) Verstocktheit. Kompromisse machen geht nicht, Ideen einbringen auch nicht. Es reicht nicht mal zu einer klaren Absage an die Faschsiten.

          Wusste nicht, dass wirre alte Irre wie der sich links nennende Guru noch pubertieren können. Aber man lernt nie aus ....

          • @60440 (Profil gelöscht):

            Politik ist kein Spiel, bei dem man eine beleidigte Leberwurst ist, wenn man an seinen Prinzipien weiterhin hängt. Ihre Aussage ist einfach unglaublich bescheuert, da fehlen mir die Worte. Sollen die Amerikaner auch Trump unterstützen und keine beleidigte Leberwurst mehr sein?

            • 6G
              60440 (Profil gelöscht)
              @Mantis Toboggan:

              Im Fall Trump ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen. Damit das in Frankreich nicht passiert, aufhören beleidigt zu sein ! Es ist nämlich kein Spiel.

        • @cursed with a brain:

          So ein Quatsch. Die Melenchon-Wähler sind auch diesen Sonntag gefragt, was SIE wollen - nur halt mit eingeschränkter Auswahl. Wenn sie darauf die Aussage verweigern, ist das ihr gutes Recht, aber an einem etwaigen Sieg von Le Pen sind sie dann genau so "schuld", wie Jeder, der für sie gestimmt hat, weil er es nicht besser weiß.

           

          Sie missverstehen nämlich etwas: Es geht nicht darum, was Macron und seine Anhänger wollen, sondern was Melenchons Anhänger wollen. Ist es ihnen wirklich egal, ob Macron oder Le Pen gewinnt?

           

          Falls ja, sollen sie sich bitte gerne enthalten. Dann wundere ich mich nur über den ethischen Kompass dieser Menschen.

           

          Falls aber nein, tun sie sich selbst keinen Gefallen, wenn sie auf die Stimmabgabe verzichten. Dann ist jede Stimme, die auf der einen Seite ausfällt, eine Aufwertung der Stimmen der anderen Seite. Das kann eigentlich niemand wollen,der halbwegs logisch denkt.

           

          Um mehr geht es nicht (zumindest mir).

           

          Wählerstimmen sind keine Handelsware. Weder kann Macron Anspruch auf sie erheben, noch kann der Wähler sie zu Markte tragen und an den Kandidaten, der sich am aktivsten bei ihm einschmeichelt, verhökern. Die Optionen sind, wie sie sind. Der Wunschzettel der Melenchon-Anhänger ist wohl mit keiner davon zu realisieren, aber es gibt immer noch diese Optionen und die Möglichkeit, diese ernsthaft zu analysieren und die am wenigsten unerwünschte zu ergreifen. Sich in die Schmollecke zurückziehen und die Schuld dafür auf Andere schieben, dass es dann womöglich zur schlechtesten von allen Möglichkeiten kommt, ist jedenfalls - milde ausgedrückt - in meinen Augen ein schwaches Bild.

        • @cursed with a brain:

          Gut auf den Punkt gebracht. Sehe ich auch so.

  • Nun, die sozialistische Partei ist jetzt tot, und zwar selbstverschuldet. Mit falschen Versprechungen hatten sie vor 5 Jahren gesiegt, voller Angst, die Wähler über den Abgrund der Ökonomie zu informieren. Frankreich braucht Realismus, und den hat Macron. Er ist viel analytischer und schärfer als Hollande. Deshalb kommt es jetzt darauf an, dass sich um ihn herum eine ebenso mutige, undogmatische und zur Abwechslung auch mal - praktische statt ideologische- Bewegung formiert.

    Mehr kann man vom Jahr 2017 nicht erwarten, faute des illusions gauchistes.

    • @Ataraxia:

      Uhhh, da fehlt ja nur noch die rituelle Beschwörung des "gesunden Menschenverstandes" als politische Richtschnur.

       

      Auch wenn die zur Stichwahl stehenden Kandidaten sehr verschieden sein mögen, die Haltung ihrer "Freunde" rechts des Rheins sind es in großen Teilen offenkundig nicht.

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @cursed with a brain:

        Wenn man so unpolitisch ist, dass man keinen nennenswerten Unterschied zwischen Macron und Le Pen zu machen imstande ist: Ersterer ist weder homophob, noch rassistisch. Er möchte keine Volksgemeinschaft mit entsprechendem gesunden Volksempfinden, geschlossenen Grenzen und Wiederinführung überholter nationaler Währunen, Grenzkontrollen etc...

        Reicht längst, um für Macron zu stimmen, damit solche Menschenfeinde wie die Faschisten keinen Boden unter die Füsse bekommen.

        Sehr wohltuend auch, dass Macron die Probleme in Frankreich als hausgemacht ansieht, statt stets, wie die Faschistein oder der andere wirre Irre, was ntütlich schön einfach ist, auf Deutschland zu zeigen und die immer alte Leier vom pösen Schäuble etc. abzusondern.

        • @60440 (Profil gelöscht):

          "...statt stets, wie die Faschistein oder der andere wirre Irre, was ntütlich schön einfach ist, auf [andere] zu zeigen und die immer alte Leier..."

           

          Das ist aber schön, dass ausgerechnet Du das sagst.

           

          Ausgerechnet Du. Der schon jetzt weiss, wer "Schuld" ist, wenn Macron die Stichwahl nicht gewinnt. Und der jetzt schon genau weiss, dass es Macron auf jeden Fall nicht sein kann.

           

          Wie ich schon sagte, Du bist dem, was Du zu bekämpfen vorgibst, schon auf Deine Art viel zu ähnlich geworden, um noch glaubhaft in Deinem "Kampf" sein zu können.

          • 6G
            60440 (Profil gelöscht)
            @cursed with a brain:

            Schuld sind die Deutschen, gell ?

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Ataraxia:

      Und die Linke hat es nicht einmal geschafft sich auf einen Kandidaten zu einigen und so den Einzug in die Stichwahl vermasselt. Und das, obwohl der Konservative aufgrund von Lügen und Abzocke sich und seine Partei desavouiert hat und als Konkurrent ausfiel.

      Und als sei dieses Verasgen nicht schon schlimm genug, boykotiert der wichtigste Vertreter der sich links schimpft den verbliebenen demokratischen Vertreter in der Stichwahl. Weil, es war noch nicht genug verbrannte Erde ...

  • Es gibt viele Gründe, aus denen man Frankreich nicht mit Deutschland vergleichen kann und darf, aber in Deutschland hat man immerhin schon öfters lernen müssen, dass „das kleinere Übel“ auch schon mal der größere Griff ins Klo sein kann.

    Macron orientiert sich - wenn auch etwas dezenter - sozialpolitisch an Gerhard Schröders Agenda 2010, was eher auf ein kurzes Gastspiel von ihm hinweist. Danach dürfte die Kacke dann - nicht nur auf dem Land - erst so richtig mächtig dampfen.

    „Schlechte Verlierer“ sind für mich nur die, die schon vorher aufgeben, obwohl sie doch längst gar nichts mehr zu verlieren haben.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Rainer B.:

      Man hat in Deutschland auch schon mal gemerkt, dass sinnlose Prinzipienreiterei und dümmliches Beharren auf Maximalforderungen dazu führte, dass der Hauptgegenr aus des Augen geriet, was geradewegs in die Katastrophe geführt hat. Aber das ist ja schon sooooo lange her ...

      • @60440 (Profil gelöscht):

        Wie meinen?

        • @Rainer B.:

          Wenn Sie mit „dümmliches Beharren auf Maximalforderungen“ Hitlers Ermächtigungsgesetz von 1933 (Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich) meinen, ist Ihnen da durchaus zuzustimmen.

          „Gebt mir vier Jahre Zeit und ihr werdet Deutschland nicht wiedererkennen“, hatte Hitler damals ausgerufen und tatsächlich hat er in dieser Zeit aus einer jungen Republik eine Diktatur nach uraltem Verschnitt gemacht.

          [Ähnlichkeiten mit der heutigen Türkei und lebenden Personen sind völlig unbeabsichtigt und rein zufällig]

  • Bitte, Herr Balmer, hören Sie auf, die Keule ( man könnte auch sagen Leerformel ) 'Neoliberalismus' zu schwingen, - ist jeder Politiker, der unbequeme Wahrheiten sagt, 'neoliberal'. Ist jeder, der sagt, der öffentliche Dienst ist nicht gerade der Sektor, der den Reichtum einer Gesellschaft und vor allem Arbeitsplätze für junge Menschen schafft, - der also eine unbequeme Wahrheit ausspricht, deswegen 'rechts' ? Wie viele, viele Jahre gibt es in Frankreich eine empörende Jugendarbeitslosigkeit und wie schlecht ist die Lage im Bildungswesen: das will Macron ändern - unterm andern ! Also wenn schon Schablonen:

    Macron ist sozialliberal, und nicht neoliberal !

    • @Christoph :

      Wieso setzen sie gerade "neoliberal" mit "rechts" gleich?

       

      Und rufen dann, Macron sei es nicht?

       

      Und die These, dass der öffentliche Dienst keinen Reichtum schafft, ist eine unbelegte These — die leicht zu widerlegen ist: Bildung ist der zentrale Grundpfeiler des Reichtums einer Gesellschaft, und sie ist … genau: Öffentlicher Dienst. Das gleiche gilt für eine funktionierende Polizei, die im Dienst der Öffentlichkeit arbeitet, und viele weitere Infrastruktur — z.B. Wasserversorgung (die durch Privatisierung aus allen Erfahrungswerten heraus teurer würde).

       

      Das ist daher keine unbequeme Wahrheit, sondern eine bequeme Lüge, um sich nicht mit den Fehlern der letzten Jahrzehnte auseinandersetzen zu müssen. Und um sich nicht mit denen anlegen zu müssen, die in den letzten Jahrzehnten immer mehr an Macht gewonnen haben.

  • Vielleicht mal interessant was Betroffene meinen, hier Teilnehmer der Gymnasiatenproteste zwischen den Wahlgängen. Gerade die jungen Menschen werden ja mit den Folgen leben müssen und machen sich ihre Entscheidungen nicht leicht. Hier findet man wohl alle Positionen die in der französichen Linken diskutiert werden.

    https://www.youtube.com/watch?v=HcB1_WwlUQk

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Lars:

      Wollen wir hoffen, dass die Mehrheit der Betroffenen (und die darf gerne sehr groß sein) sich gegen die Faschistin und gegen das peinliche Enthaltungsgeeiere eines gewissen alten wirren Mannes wenden ...

  • 6G
    60440 (Profil gelöscht)

    Melenchon darf ja gar nichts gegen die Faschisten sagen. Befehl aus Moskau.

    • @60440 (Profil gelöscht):

      Genau. Zum Glück haben wir Merkel und nicht Erhard Eppler, um gegenüber dem russischen Morden und der Vertreibung von Flüchtlingen noch eine zumindest rhetorisch klare Linie zu halten (die Zahlen in der Ukraine sind 2.5 Mio. Vertriebene, die von Syrien kennen wir. Die Zahl der Toten und der für immer von schweren Verletzungen Beeinträchtigten dort kennen wir ebenfalls. Russland ist die "Schutzmacht" des Massenmörders und Giftspritzers Assad und von Marine Le Pen, die von über 30% der Franzosen unterstützt werden könnte!

      Assads Vater hatte schon einem der schlimmsten Naziverbrechern Unterschlupf gewährt, komme gerade nicht auf den Namen.

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @Ataraxia:

        Alois Brunner. Übrigens unterstützt Mélenchon öffentlich die Opposition gegen Putin. Kann jeder nachlesen, der Französisch versteht. Und Ich bezweifele, dass Herr Kreibig seine Informationen direkt von der französischen Quelle schöpft. Je pourrais me tromper, c'est à voir.

        • 6G
          60440 (Profil gelöscht)
          @82236 (Profil gelöscht):

          Ach, die Oppostion in Russland war für die Annexion der Krim oder den von Russland angezettelten Krieg in der Ostukraine ?

          Von dem alten wirren Mann hörte man so gar nichts dagegen und gegen den Kriegstreiber Putin.

          Wahrscheinlich weil er so gegen ihn ist, dass es ihm die Sprache verschlägt.

          So geht es ihm ja auch bei Chavez, Castro oder Mao. Alles liebe Leute, mit denen der wirre alte Mann aus ebenso alter Verbundenheit in treue ferst beisammen steht. Der wahre Feind steht für ihn östlich des Rheins ...

    • @60440 (Profil gelöscht):

      In Ihrem Stil unterscheiden sie sich auch nicht von durchschnittlichen AFDler der gegen Muslime hetzt. Viele Vorurteile, auf denen man auch beharrt wenn man Quellen bekommt die klar das Gegenteil sagen( siehe Flüchtlinge und den Link von Amnesty France, den Sie einfach ignoriert haben,da er nicht in Ihr Weltbild passt und in ihrem Weltbild Melenchon gegen Flüchtlinge ist. Was weiß schon Amnesty France wenn Sebastian Kreibig das Gegenteil behauptet). Und das zieht sich halt durch alle ihre Kommentare, zumindest Frankreich betreffend. Viel Nicht- und Halbwissen mit dem man die Welt beglückt. Kennt man halt von der AFD

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @Lars:

        Und die Le Pen-Putin-Achse dürfte Ihnen auch geläufig sein, gell ? Putin will mit allen Mitteln Europa zerstören, oder wie er es nennt, "Gayropa". Le Pen kriegt Moneten und bei Macron wird gestreut, er sei homosexuell. Und was tut Melenchon ? Er hilft der Faschistin, indem er ihr nicht entgegen tritt. Das kommt Mosaku eben zupass ...

        • @60440 (Profil gelöscht):

          Nichts als wirres Zeug von Dir. Du könntest bei Breitbart Karriere machen.

          • 6G
            60440 (Profil gelöscht)
            @cursed with a brain:

            Breitbart würde nie was gegen Putin und seine Freunde machen.

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @Lars:

        Ich hab die taz zitiert, was Melenchons Ausfälle gegen Flüchtlinge angeht. Nochmal meine Frage: Warum kommentieren Sie hier, wenn sie dem Medium Lügen unterstellen ?

  • Dass Melenchons nicht in die Stichwahl gekommen ist, ist für Frankreich genauso wichtig wie der Umstand, dass le Pen nicht Präsidentin wird, insbesondere wegen des verheerenden Wirtschaftsprogramms von Melenchons. Frankreich braucht eine Liberalisierung und Flexibilisierung des Arbeitsmarktes, genau das Gegenteil von dem, was Melenchon will. Von dessen sonstigen Irrungen, etwa in Bezug auf Nato, EU und Putin, ganz zu schweigen.

    • @verflixt:

      Joah. Nur wäre halt mal zu fragen, weshalb Flexibilisierung nur geht, indem man Kapital und Arbeitgebern alle Freiheiten gibt, und alle anderen die Zeche dafür zahlen lässt.

      Mag ja sein, dass Arbeitssicherung mit starrem Kündigungsschutz etc. heutzutage nicht mehr geht. Nur: Wenn man die Leute nicht mehr in einer lebenslangen Arbeitsstelle absichern kann, weil das zu unflexibel ist oder (was keiner mal laut sagt) halt einfach keine Vollbeschäftigung mehr herzustellen ist, dann müsste man halt mal die Leute auf ihren flexiblen Lebenswegen mit Zeiten ohne Arbeit, mit Umschulungen, Neuanfängen etc. absichern - z.B. durch ein GRUNDEINKOMMEN, was durch die Gewinne der Flexibilisierung bezahlt wird.

       

      Stattdessen bietet Macron nix anderes als Agenda 2010-Politik: Da wird als Flexibilisierung verkauft, die Leute z.B. einfacher rausschmeißen zu können... nur statt die als Teil des flexiblen Systems dann auch entsprechend flexibel aufzufangen und abzusichern wird ihnen gesagt, dass sie selber dran schuld seien. Und wer es wagt, dann nicht jeden Drecksjob zu Dreckskonditionen anznehmen, bekommt auch noch die klägliche Stütze gestrichen. (Was Le Pen dem Macron ja prompt unter die Nase gerieben hat.)

      Sorry, das ist keine gute Flexibilisierung, sondern die olle neoliberale Variante davon: zum Profit einiger (weniger) auf Kosten der anderen. Und da dürfen sich diese anderen noch nicht mal enthalten, sondern sollen das auch noch mit ihrer Stimme unterstützen?

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    "Irrsinn aus Prinzip", Herr Balmer, bitte etwas mehr Zurückhaltung in Ihrer Wortwahl, nicht jeder ist, wie Sie, ein Fan von Macron. Meine Empfehlung, öffnen Sie Ihren Geist für Neues, Verbitterung ist auf Dauer extrem schädlich für den Organismus.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Und was ist - nach Ihrer Meinung - so "neu" an Marine le Pen?

       

      Nur zur Erinnerung: Sie ist die einzig verbliebene Alternative zu Macron. Alle anderen stehen nicht mehr zur Wahl.

  • Das immer hastigere, wiederholte Bashing des Herrn Balmer gegen Mélenchon-Anhänger zeigt, wie richtig die Enthaltung ist.

     

    Wäre ich französischer Linkswähler, so hätte ich ohne das Moralgeschrei der Mittewähler vielleicht - mit Bauchschmerzen - Macron unterstützt. Nach diesen Beleidigungskaskaden hätte ich es mir aber wieder anders überlegt.

     

    Wahlrecht heißt, auch nichtwählen zu dürfen.

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Linksman:

      Juhu, Faschismus ! Lang entbehrt in Frankreich. Muss unbedingt mal wieder her ...

    • @Linksman:

      Nichtwählen zu dürfen, heißt immer noch nicht, dass es von besonderem Verstand oder Verantwortungsbewusstsein zeugt, das auch nicht zu tun (nur deshalb nicht zu wählen, weil die, für deren Kandidaten man eventuell stimmen würde, nicht nett genug zu einem sind, übrigens AUCH nicht). Das Bashing dient insoweit auch nicht der Durchsetzung irgendwelcher Pflichten.

       

      Aber versuchen wir es mal positiv:

      Bei einer Wahl geht es um die Macht eines jeden Einzelnen. Sie ist SEINE Chance, seine Meinung in den politischen Prozess einzubringen. Man tut nicht irgendeinem Kandidaten einen Gefallen sondern SICH SELBST, wenn man wählt.

       

      Genau deshalb ist es ja auch richtig, dass es keine Wahlpflicht gibt. Das Volk ist der Souverän, und der regiert absolut. Das bedeutet auch, dass es nicht Sache der Staatsgewalt ist, zu hinterfragen, ob der Souverän (bzw. Teile davon) da vielleicht gerade himmelschreienden Blödsinn mit seinen Herrschaftsrechten anstellt.

       

      Wer also wirklich meint, dass es ihm EGAL ist, ob es Macron oder le Pen wird (andere Alternativen gibt es nunmal nicht mehr), der tut sich tatsächlich einen Gefallen, wenn er am Wahltag kein Kreuz macht.

       

      Alle Anderen aber schneiden sich durch eine Enthaltung nur selbst etwas ab, bzw. drücken sich vor der Entscheidung. Das KANN man ihnen vorwerfen, und ein anderes wichtiges Recht der Demokratie, die freie Meinungsäußerung, gibt einem auch das Recht, dieses lautstark zu tun.

    • @Linksman:

      Nur dass sie hier Ursache mit Wirkung vertauschen.

       

      Erst gab es Mélenchon ohne Wahlempfehlung und seine Wähler bzw. unterstützer, die entweder wohl Le Pen doch nicht so schlimm finden oder tatsächlich beleidigt sind, weil die Heilsversprechungen ihres Kandidaten doch nicht so überzeugend waren, wie gedacht (unter Linken leider ein weit verbreitetes Phänomen).

       

      Dann erst gab es die Kritik an dieser Haltung.

      • @sart:

        Nennen wir es das System. Die EU. Das System sollte für die Leute da sein und nicht die Leute für das System. Mit dem System sind viele Leute unzufrieden. Demos, Proteste, Aufstände sind in Frankreich fast schon an der Tagesordnung. Wie kann man dann von den Leuten verlangen, für das System zu stimmen? Ein System für das Macron steht. Wie kann man überhaupt von Leuten verlangen, einen bestimmten Kandidaten zu wählen? Das ist wie manch ein Diktator mit 80 - 100% Zustimmung... Um den Faschismus zu verhindern... Ach komm...

         

        Was soll dieses System auch noch einen Freifahrtschein bekommen? "Wir lieben Euch". Das beste wäre, wenn Macron mit Ach und Krach gewinnt. 1% Vorsprung oder so. Frankreich steht noch gut da. In Portugal, Spanien usw. sieht es anders aus. In Deutschland können wir mit dem Euro gut leben. Aber es bräuchte Reformen. Etwa 2 verschiedene Euro. Einen für die wirtschaftlich stärkeren, einen für die schwächeren Länder. Seit Jahren wird geschwätzt. Experten in Talkrunden...noch und nöcher. Was passiert? Aber die Leute sollen sich zufrieden geben: "hey, Ihr habt freie Wahl und dürft euren Unmut sogar auf Demos ausdrücken". Welch ein Privileg. Und TTIP erledigte dann ein Trump, keine 500 000 Demonstranten. Keine Unterschriftaktionen und Petitionen. Weil es dem System scheißegal ist.

  • Der Kandidat, den Sie ansprechen hätte in einer Wahl wie jetzt in Frankreich nicht gewonnen.

     

    Außerdem ist es sehr erfrischend, wie hier so viele einem Kandidaten, der angekündigt hat, komplett undemokratisch genau wie Trump per Dekret regieren zu wollen, das Wort reden.

    • @J_CGN:

      Dieser Kandidat tritt bei dieser Wahl ja auch nicht an. Fakt ist, dass er die seine gewonnen hat - und dass vorher die gleiche Diskussion stattfand, wobei die "unbeugsamen" Stimmverweigerer im linken Lager sich lässig darauf verließen, dass er genau das ja eh nicht schaffen könnte. Wie das lief, ist wohlbekannt, alles weitere ist Spekulation.

       

      Und was Macrons Ankündigungen betrifft: Das macht ihn auch nicht schlimmer als le Pen (die das übrigens erst recht so handhaben würde, wenn das Parlament nicht so wollte wie sie). Aber es gibt Vieles, das le Pen schlimmer macht als Macron - aus meiner Sicht zumindest.

       

      Die Fakten sind ganz einfach:

      Jede abgegebene Stimme zählt, und EINER von den beiden WIRD der nächste Präsident von Frankreich. Es fragt sich ausschließlich, wer - von den beiden - die bessere und wer die schlechtere Wahl ist. Und wer auch immer zu genau dieser Frage eine Meinung hat, wäre mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn er dieser Meinung am Wahltag durch Enthaltung das demokratische Gewicht nähme. Denn wenn er nicht wählt, macht er KEINE Aussage, weder für Melenchon noch gegen irgendwen der beiden Kandidaten. Er wertet er damit effektiv nur die Stimmen derer auf, die den Kandidaten wählen, den man bei Teilnahme NICHT gewählt hätte - einfachste Arithmetik.

  • "Genau diese so teuer erkämpfte demokratische Freiheit ist jedoch von Marine Le Pen sehr ernsthaft bedroht."

     

    Auch wenn einem Le Pen nicht passt, ist sie dennoch demokratisch in die Stichwahl gewählt worden!

     

    Was für ein merkwürdiges Demokratieverständnis...

    • @Jens Frisch:

      Was für ein seltsames Demokratieverständnis, jeden der gewählt wurde für eine Demokraten zu halten.

  • Was heisst hier "schlechte Verlierer"? In Frankreich gibt es keine Wahlpflicht und als Linker will man nun mal nicht rechts wählen.

    Eine Enthaltung drückt genau dies aus.

    Ist ja nicht so, als würden Mélenchonwähler eine Annullierung oder Wiederholung der Wahl fordern.

    Und protestieren ist ja schön und gut, aber das erste "loi Macron" wurde mit bestenfalls semidemokratischen Mitteln durchgesetzt und Macron hat bereits erklärt, per Dekret regieren zu wollen, d.h., dass er die öffentliche Meinung schlicht ignorieren will.

  • Warum beschäftigt sich die taz noch so ausgiebig mit Melanchon und seinen Anhängern. Wenn sie noch nicht mal bei der ersten Wahl nach der verlorenen Wahl in der Lage sind eine Entscheidung zu treffen, kann es mit der Regierungsfähigkeit nicht weit her sein.

  • 3G
    38057 (Profil gelöscht)

    Vielleicht könnte man auch in Betracht ziehen, dass die Neoliberalen nicht das kleinere Übel sind. Ich hätte weder Le Pen, Macron, Trump oder Clinton wählen können. Und das hat überhaupt nichts mit Enttäuschung, sondern mit Überzeugung und Haltung zeigen zu tun.

    • @38057 (Profil gelöscht):

      "Vielleicht könnte man auch in Betracht ziehen, dass die Neoliberalen nicht das kleinere Übel sind."

       

      Ich wäre gespannt, wie Sie das begründen wollen. Mit der historisch nur in sehr viel extremeren Fällen belegbaren Hoffnung vielleicht, dass der "Backlash" nach fünf Jahren Le Pen einen nachhaltigen Wandel hervorbringen würde, der die Schäden, die sie in der Zwischenzeit angerichtet hat, wieder wettmacht? Ansonsten fällt mir nur das ungute Gefühl ein, dass das politische Pendel vielleich doch von stramm links nach stramm rechts durchschwingt...

       

      Und keinen der verbleibenen Kandidaten "wählen zu können" hat mehr mit Starrsinn und Egozentrik zu tun als mit "Haltung zeigen". Nichtwählen heißt nämlich nicht so sehr, die Stimme tapfer zu "verweigern", sondern hat vor allem den Effekt, die eigene demokratische Gestaltungsmacht an den Rest der Wählerschaft abzugeben. Damit stimmt man nicht mit "Nein!", sondern mit "Egal, macht doch, was Ihr wollt!".

       

      Diese Verachtung für den Wert der eigenen Stimme - und die Verantwortung, die der mit sich bringt - beobachte ich häufig bei Menschen, die tendenziell totalitär denken und unter "funktionierender Demokratie" eher verstehen, dass das Volk (oder zumindest eine ausreichende Mehrheit) gefälligst so wählt, wie man selbst es für richtig hält. Das ist im besten Fall ein idealistischer, mit der menschlichen Natur aber leider unvereinbarer Traum, Wahlentscheidungen aber beziehen sich auf die Realität.

      • @Normalo:

        Pardon, aber Sie verlangen hier von einem Bräutigam er solle eine Braut heiraten die er nicht liebt - und tut er dies nicht, so drohe ihm die Zwangsbeglückung mit einer bösen Hexe.

        Ist nun der Ärmste tatsächlich "starrsinnig und egozentrisch", wenn er beiden das Ja-Wort verweigert?

        • @LittleRedRooster:

          Der Vergleich hinkt ganz gewaltig. Eine Wahl ist doch weder Liebesbezeugung noch Treueschwur!

           

          Aber machen wir uns den Spaß und bleiben drin:

          Das "Ja-Wort" steht hier überhaupt nicht zur Debatte. Das hat längst die französische Verfassung stellvertretend für alle Franzosen gegeben. Die "Zwangsbeglückung" kommt so oder so, egal ob der einzelne Bräutigam wählt oder nicht. Die Wahl ist nicht mehr - aber auch nicht weniger - als die Möglichkeit des Bräutigams, mit zählbarer Verbindlichkeit seinen Senf dazu zu geben, DURCH WEN die Zwangsbeglückung erfolgen soll.

           

          Wer meint, es sei überflüssig, sich dazu zu äußern, wenn man schon nicht die Wunschbraut bekommt, der überlässt diese Entscheidung jenen anderen Bräutigamen, die tatsächlich den Mund aufmachen. Wer das ist und was der sagt, kann der Schweigende nicht beeinflussen.

           

          Und nein, ich "verlange" gar nichts. Jeder kann mit seiner Stimme machen, was er will. Ich bilde mir nur eine Meinung und rede darüber.

      • @Normalo:

        Interessante Interpretation.

        Wahlentscheidungen wie Sie sie sehen, scheinen allerdings erstens weniger realitätsbezogen als vielmehr auf Umfragen fixiert und zweitens eine taktische Erwägung zu sein, die - wie man hier sieht - nicht die Alternative ertragen kann, dass Menschen tatsächlich das wählen woran sie glauben, also eine Meinung haben. Ist das dann wirklich unverantwortlich und unrealistisch?

         

        Ob Frankreich wirklich bekommt was es verdient, zeigt sich wohl erst, falls tatsächlich Le Pen gewinnt, daran, wie viele 'Normalos' sich dann auf die Demokratie besinnen und den Regierungspalast für "das Volk" zurückgewinnen. Falls Macron gewinnt, ist man wohl erstmal wieder einige Jahre comfortably numb.

        • @TV:

          Wieso Umfragen? Es geht um die Wahlentscheidung eines jeden Einzelnen! Umfragen vor solchen Wahlen sind Schall und Rauch. Das sollten wir spätestens seit letztem Herbst wissen.

           

          Was aber die Wahlentscheidung betrifft, habe ich sicherlich kein Problem mit der Bezeichnung "taktisch". Taktik ist die Wahl der Mittel, um die Realität möglichst nah an den eigenen Vorstellugen und Überzeugungen zu gestalten. Insofern sehe ich keinen Widerspruch zwischen Glauben an die eigenen Ziele einerseits und taktischen Erwägungen andererseits.

           

          Das Problem ist halt die Realität. In der hat Melenchon nunmal ganz klar und - für diese Wahl - endgültig sein Ziel verfehlt, Präsident zu werden. Damit wissen auch seine Anhänger, dass sie ihre politischen Ziele nicht gegen die der anderen Bewerber durchsetzen werden.

           

          Die Niederlage ist also da. Frage ist nur, wie schlimm man sie werden lässt. Aus meiner Sicht wäre ein Sieg le Pens für jeden humanistsch denkenden Linken als der absolute Totalverlust zu bezeichnen. Macron kann dagegen eigentlich nur für diejenigen die schlechtere Alternative sein, denen "nicht genug mein Freund" ein größerer Dorn im Auge ist als "mein Feind".

           

          Eine Hoffnung, dass Alles besser wird, wenn le Pen als Amtsinhaberin so eine Abschreckungswirkung entfaltet, dass der Backlash den von ihr angerichteten Schaden wieder (mehr als) wettmacht, halte ich für illusorisch. Das hat vielleicht bei Hitler geklappt, aber um welchen Preis - und letztlich wahrscheinlich auch nur, weil der sein Spiel hemmungslos gespielt und dann wirklich Alles verloren hat. Le Pen würde so weit nicht gehen. Wenn sie es schlau anstellt, wird sie eventuell sogar wiedergewählt - siehe Erdogan oder Putin.

           

          Fazit:

          Le Pen gewähren lassen, heißt sie in den Fahrersitz setzen. Ab da agiert sie, und "das Volk" kann nur noch reagieren - und zwar im Zweifel mit gleicher Behäbigkeit wie auf Macron. Nennen Sie diese Überlegung meinetwegen "taktisch", aber unrealistisch macht sie das nicht.

  • Was ist das für eine Demokratie, die Schiss vor Wahlen hat?

    • @Hoschti:

      Ist das eine Antwort auf den Kommentar?

       

      Passender wäre mMn: Was ist das für eine Demokratie, die Schiss vor Wahlenthaltungen hat?

  • Blödsinn aus Prinzip!

    Ich muss also als Linker den International orientierten Kapitalismusvertreter unterstützen? Damit die Vertreterin der Nationalkapitalisten nicht an die Macht kommt?

    Diesen damit auch noch zusätzlich legitimieren. Das kann doch nur satirisch gemeint sein.

    An Herrn Müller, ich denke , die These das aus dem Elend der Umsturz erwächst hat sich schon lange erledigt.

    Marx hat mal die Alternativen so beschrieben: Kommunismus oder Barbarei. Warum werd ich nur das blöde Gefühl nicht los die Menschheit hätte sich entschieden.

    • @Dodoist:

      Die Frage, die sich bei so einer Wahl stellt, ist die: Möchten Sie lieber, dass die verbliebene Wählerschaft die Nationalkapitalistin legitimiert, nur damit Sie Ihr sauberes ideologisches Westchen behalten können?? Denn wenn Sie nicht mitentscheiden, entscheidet das restliche Wahlvolk für Sie - was ich persönlich die weit weniger gesellschaftlich verantwortliche Positionierung finde.

       

      Denn in Einem haben Sie - temporär - Recht: Kommunismus ist mit den derzeit auf dieser Welt lebenden Menschen sicher KEINE realistische Möglichkeit. Der Gedanke wird nicht sterben, diese Menschen schon, also ist es zu früh, die Hoffnung endgültig aufzugeben, aber jetzt und hier steht Kommunismus schlicht nicht zur Wahl.

       

      Also was tun? Den Rest des Lebens in der Ecke sitzen und so tun, als gäbe es nur eine Sorte von "Barbarei" und nicht etwa unzählige und durchaus mehr oder weniger unmenschliche Varianten davon, zwischen denen durchaus eine Entscheidung möglich ist?

  • Diese Überhöhung von LePen ist einfach absurd. Ja, sie ist extrem rechts und gefährlich. Nein, sie ist njcht die Totengräberin der Demokrstie und sie hat darüberhinuas auch keine parlamentarische Mehrheit.

    Außerdem ist ihr Wählerpotenzial weitgehend ausgeschöpft und die Wahrscheinlichkeit, dass sie gewinnt deutlich unter 3%.

     

    Die aktuelle Hysterie, um unbedingt hohe Zustimmungswerte für Macron zu generieren, ist einfach ein peinliches Armutszeugnis des demokratischen Selbstbewusstseins.

    • @J_CGN:

      "Außerdem ist ihr Wählerpotenzial weitgehend ausgeschöpft und die Wahrscheinlichkeit, dass sie gewinnt deutlich unter 3%."

       

      Erinnern Sie sich noch an den November 2016? Da war auch so ein rechter Kandidat bei einer nicht ganz unwichtigen Wahl, von dem (fast) Alle dachten, er habe doch eh keine Chance. Der fand es auch super, dass die Anhänger des einen wirklich linken Gegenkandidaten nach dessen Ausscheiden mit der verbliebenen Kapitalismusvertreterin nichts am Hut haben wollten.

       

      Dass man so einen Satz wie Ihren kein halbes Jahr später schon wieder liest, ist echt tragisch...

      • @Normalo:

        Der Kandidat, den Sie ansprechen hätte in einer Wahl wie jetzt in Frankreich nicht gewonnen.

         

        Außerdem ist es sehr erfrischend, wie hier so viele einem Kandidaten, der angekündigt hat, komplett undemokratisch genau wie Trump per Dekret regieren zu wollen, das Wort reden.

        • 6G
          60440 (Profil gelöscht)
          @J_CGN:

          Wie erfrischend auch die Vorstellung, wie wohl die Faschisten regieren werden, wenn sie es doch schaffen, weil einige wirre Irre nich mal einfachste Zusammenhänge raffen ...

    • @J_CGN:

      Danach können sie sich halt wieder selbst feiern.

  • Ich finde nicht dass ich mich als Wähler für die falsche Wahl meiner Mitwähler verbiegen muss und ob Moral und Politik aufeinander gepasst werden müssen ist für mich auch noch nicht klar beantwortet

  • Zur Wahl stehen zwei Rechtsextreme: ein marktradikaler Neoliberaler und eine Faschistin aus einer Neonazi-Partei.

     

    Pest und Cholera.

     

    Ich kann die Mélenchon-Anhänger gut verstehen. Ich könnte auch keinen von beiden wählen.

  • Wenn auch taktisch unklug, habe ich eine gewisse Sympathie für diese Leute, die sich nicht verbiegen lassen, auch nicht für einen faulen Kompromiss.

  • Nein,wieso denn,ist doch ok?!In den USA Trump,in Frankreich Le Pen,lasst die Idioten doch mal von der Kette,sollen ihre Chance zum Scheiße bauen bekommen,anders werden nur Mythen und Märtyrer befördert.Es muss erstmal klar werden dass die Rechte keine Lösungen,sondern nur Verschlimmerungen bringen wird.

    Es wäre auch für Deutschland verheerend gewesen,wenn das Hitlerattentat vom 20.Juli funktioniert hätte.Nur aus Schaden wird man klug!

    • @Markus Müller:

      Ich möchte nicht, dass Herr Trump oder Frau Le Pen Scheiße bauen, die wir alle dann auslöffeln dürfen. Die Idee, dass es zuerst schlimmer werden müsste - und man dies auch noch befördern sollte - bevor es besser werden könnte hat meistens nicht besonders gut funktioniert.

      zum Hitlerattentat: einerseits ist es richtig dass die totale Niederlage des Nazismus positiv war, es gab keinen Platz für Dolchstoßlegenden oder Ähnlichem. Andererseits waren die Hälfte der Todesopfer nach dem Attentat. Ein Erfolg hätte also sehr vielen Menschen das leben gerettet, sowohl auf dem Schlachtfeld, als auch in den Konzentrationslager, als auch bei den Bombardierungen.

    • @Markus Müller:

      Der Vergleich mit dem 20. Juli ist offensichtlich Blödsinn. Eine Verhinderung Le Pens (falls man sie überhaupt fälschlicherweise mit Hitler vergleichen möchte) wäre mit einer Verhinderung Hitlers VOR 1933 zu vergleichen und nicht nach 11 Jahren Herrschaft. Und wir dürften uns wohl einig sein das ein erfolgreiches Attentat auf Hitler vor seiner Machtergreifung keineswegs als "verheerend" zu bezeichnen gewesen wäre.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Bis Sonntag werden 's auch die allerletzten gecheckt haben...