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Kommentar „Sea-Watch“Unterlassung ist ein Verbrechen

Daniél Kretschmar
Kommentar von Daniél Kretschmar

Die Kapitänin der „Sea-Watch“ gehört nicht ins Gefängnis. Die Verantwortlichen für die Mittelmeertoten sollten in den Knast. Die sind nicht nur in Italien.

Die Frage, wer da ins Gefängnis gehört, beantwortet sich von selbst Foto: dpa

W er einen Menschen im Badesee vor dem Ertrinken rettet, darf wohl mit einer lobenden Erwähnung im Lokalblatt rechnen. Wer Dutzende aus dem Wasser zieht, findet sich bald im Schloss Bellevue wieder, denn ein Bundesverdienstkreuz ist das Mindeste, was Lebensretter*innen zusteht. Der Grund ist einfach: Wer Ertrinkenden oder in Seenot geratenen Menschen die lebensrettende Hand reicht, ist unbedingtes Vorbild einer humanen Gesellschaft.

Carola Rackete kann darüber wahrscheinlich nur müde lächeln. Ihre Verhaftung bei Einfahrt in einen sicheren Hafen, mit 40 Menschen an Bord der „Sea Watch 3“, stellt zwar jedes Prinzip des menschlichen Miteinanders auf den Kopf, war aber erwartbar. Racketes Gäste werden vom rechtsradikalen Innenminister Italiens nämlich nicht als Menschen wahrgenommen, sondern als gesichts- und rechtlose Bedrohung.

Seenotretter*innen sind für Matteo Salvini einfach nur Schleuser, Verbrecher also. Und die gehören in den Knast. An der Kapitänin Rackete wird ein Exempel statuiert.

Nun wäre es aber zu einfach, die Schuld für Eskalation allein in Rom zu suchen. Schließlich ist die Dehumanisierung der Geflüchteten, die Reduzierung ihrer Leben auf verzichtbaren Ballast, der stumm vor der libyschen Küste versinken kann, ein gesamteuropäisches Projekt.

Jede Abschiebung, jedes Hau-ab-Gesetz, jede Demütigung auf der Ausländerbehörde, jede von Rassismus triefende Rede in den Parlamenten der EU, gibt Salvini die Rechtfertigung für seinen menschenverachtenden Kurs an dieser tödlichen Grenze zwischen Afrika und Europa.

Das Schweigen der EU-Institutionen und der nationalen Regierungen, allen voran die deutsche, ist nichts weniger als unterlassene Hilfeleistung und immer wieder ein wenig verschämtes Einverständnis mit der Brutalität des Grenzregimes auf dem Mittelmeer.

Carola Rackete, Sea Watch und die anderen Rettungsorganisationen weigern sich mit Mut und Menschlichkeit, den andauernden Massenmord kommentarlos zu dulden und sind deswegen Repressionen ausgesetzt. Die Frage, wer da ins Gefängnis gehört, beantwortet sich von selbst.

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Daniél Kretschmar
Autor
Jahrgang 1976, Redakteur für die tageszeitung 2006-2020, unter anderem im Berlinteil, dem Onlineressort und bei taz zwei. Newsletter unter: https://buttondown.email/abgelegt
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86 Kommentare

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  • Diese und



    vergleichbare



    Fälle belegen



    einfach



    überdeutlich



    das diesbezügliche



    Versagen der EU.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @tazeline:

      leider wahr...

  • Vielleicht sollte man erwähnen, dass International Maritime Organization bei unveränderter Empfehlung zur Rettung Schiffsbrüchiger genauso Empfehlungen zur Bekämpfung des Personenschmuggels mit unsicheren Boten gibt:



    www.imo.org/en/Our...Pages/Default.aspx

  • Die Rettung der Flüchtlinge an sich ist ja ok, dabei stellen sich mir im Falle des Verhaltens der Sea-Watch aber 2 Fragen:



    1. die Flüchtlinge an Bord des Schiffes wurden vor der lybischen Küste aufgenommen, das hat die Sea-Watch bestätigt, warum wurden die Flüchtlinge nicht nach Lybien gebracht, was der kürzeste Weg zur nächsten Küste gewesen wäre und genau darauf begründet sich ja auch der italienische Vorwurf des Menschenschmuggels.



    2. Das Schiff hat wochenlang vor der italienischen Küste gelegen, auch nachdem bereits mehrere euroäische Staaten eine Aufnahme zugesagt hatten, warum also blieb das Schiff vor Ort und hat die Flüchtlinge zB nicht nach Portugal gebracht? warum sollten sie unbedingt in Italien von Bord gehen?



    Ich frage mich da unwillkürlich ging es dabei wirklich um Flüchtlingsrettung oder sind die Flüchtlinge nur Mittel zum Zweck um die rechte italienische Regierung gezielt zu provozierten?

    • @Damon:

      Zu erstens:



      Das Seerecht sieht vor, Gerettete in den nächsten SICHEREN Hafen zu bringen und nicht an der nächstgelegenen Küste abzuladen. Die Häfen Lybiens, einem Bürgerkriegsland, sind nach dieser rechtlichen Definition keine sicheren Häfen. Lampedusa ist der nächste sichere Hafen gewesen, deswegen hat die Sea Watch 3 diesen auch angesteuert.



      Zu zweitens



      Aus dem selben Grund wie bei erstens. Lampedusa ist der nächste sichere Hafen und die Sea Watch 3 nach internationalem und europäischem Recht verpflichtet auf dem kürzesten Weg Gerettete in einen sicheren Hafen zu bringen.



      Und abgesehen davon kann so eine Schiff auch nicht, ohne Treibstoff und Proviant ewig rumkreuzen.



      Das ist jetzt Spekulation meinerseits, aber ich würde mal schätzen, dass ausserdem der Treibstoff für die Fahrt nach Portugal nicht ausgereicht hätte.



      sea-watch.org/sea-...che-gewaesser/amp/

    • @Damon:

      Wenn das so stimmt, wie Sie es sagen, dann werfen Sie aber gerade mit Punkt 2 eine sehr wichtige Frage auf.



      Wo und wie ist das für mich nachprüfbar?

      • @LittleRedRooster:

        Es gibt mehrere Artikel die den Ablauf so beschreiben, einfach mal googeln.

    • @Damon:

      1. Laut EU-Beschluss dürfen Schiffbrüchige nicht nach Libyen gebracht werden, da sie dort nur wieder auf Sklavenmärkten landen und in die Hände von Erpresserbanden fallen, die Flüchtlinge foltern und vergewaltigen und die Videos deren Familien schicken mit Geldforderungen. Und wenn die Familien nicht zahlen, werden die Leute halt ermordet und verscharrt und man versucht es mit anderen. Das ist dort einfach ein Business mit Menschenmaterial.

      2. Portugal ist verdammt weit weg von Italien.

      • @Mustardman:

        Dann bleibt immernoch Tunesien oder Ägypten, auch eine Fahrt nach Portugal wäre definitiv schneller gegangen als 2 Wochen.



        Laut einem Artikel auf Welt hat sich die "Kapitänin" vor Beginn der Fahrt über die möglichen rechtlichen Konsequenzen ihrer Handlungen bei einem Anwalt informiert, sie wusste also genau was auf sie zukommt, daher halte ich die Aktion für eine gezielte Provokation der rechten italienischen Regierung. In dem Zusammenhang bin ich auch zutiefst entsetzt über das Verhalten der deutschen Politiker welche die Reaktion der Italiener verurteilen, sich aber vermutlich fürchterlich aufregen würden wenn ein Schiff in dieser Weise in einen deutschen Hafen einlaufen würde.

        • @Damon:

          Dass Italien da als EU-Außengrenze in einer beschissenen Situation ist, sehe ich auch so.

          Die zwei Wochen waren nicht geplant. Das ist ein Rettungsschiff, keine Kreuzfahrt. Ein Rettungswagen, der nach einem Unfall in Hamburg einen Verletzten abtransportiert, bringt den auch nicht in ein Krankenhaus in München.

          Dass es Ihnen aber nur darum geht, diese Schiffbrüchigen egal wo loszuwerden, so lange es nicht die EU ist, ist aber auch offensichtlich. Und das Wort "Kapitänin" in Anführungszeichen quasi mit der Zange anzufassen scheint mir auch darauf hinzudeuten, dass Sie nicht an einer sachlichen Diskussion interessiert sind. Kann das sein?

          • @Mustardman:

            Meine Meinung zu den Flücxhtlingen ist recht zwiegespalten, einerseits befürworte ich deren Rettung aus echter Seenot, andererseits gibt es zahlreiche Videos in denen klar zu erkennen ist das sie nur scheinbar in Seenot waren, während sie tatsächlich von Schiffen in internationale Gewässer gebracht werden, dort auf Boote umsteigen die dann von vorgeblichen Seerettern wie der "Sea-Watch" aufgesammelt und nach Europa gebracht werden. So wenig ich den italienischen Innenminister leiden kann, so muss ich ihm doch Recht geben wenn er sagt das die NGOs mit dieser Praxis die Schlepperei unterstützen. Es wäre vielleicht schon hilfreich wenn die anderen europäischen Staaten die Mittelmeer-Anrainer wie Italien, Spanien oder Griechenland mit den Unmengen an Flüchtlingen nicht so lange allein gelassen hätten, dann hätte Italien jetzt vielleicht auch keine rechts-nationale Regierung...

            Ich würde den Begriff "Kapitänin" nicht in Anführungszeichen setzen wenn die Frau tatsächlich ein Kapitänspatent hätte, laut ihrer Biografie hat sie aber "nur" einsogenanntes "nautisches Patent", was sie eigentlich nur für den Dienst als Offizierin auf zivilen Schiffen qualifiziert, nicht jedoch als Kommandantin eines Schiffes.

  • Die harte Realität ist eben, dass was bei der AfD mangels Machtzugriff nur widerwärtigste Rhetorik ist, in der EU schon als knallharte Realpolitik gefahren wird. AfD sind nicht die bösen anderen, AfD sind wir.

  • Es kumulieren ja mehrere Themen in der aktuellen Situation:

    Rettung ist Pflicht, nur muss dann auch ein zügiges Vefahren (mit allen Schritrn nicht länger als 3 Minate) und eben auch Rückführungen bei Nichtanerkennug/Nichtdukdung erfolgen.

    Parallel muss endlich eine Entwicklus für Afrika aufgenommen werden, anstelle mit subentionierten Agrargütern dort jegliche Landwirtschsft platt zu machen und sie über euphemistische Freihandelsabkommen auszubeuten.

    Final muss die Finanzierung des Ganzen geregrlt werden. Und das ist doch immer der größte Dollpunkt. Eskostet eben reichlich Geld und das oberste % Macht sich nen schlanken Fuß und lässt den Rest bezahlen. Dabei werden die Kosten gerne durchgereicht.

    • @J_CGN:

      "… anstelle mit subventionierten Agrargütern dort jegliche Landwirtschaft platt zu machen und sie über euphemistische Freihandelsabkommen auszubeuten."

      Sie sagen es. - Auf der Seite 'Deine Stimme gegen Armut' steht: "Aufgrund finanzieller Unterstützungen aus der gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) produzieren die europäischen Landwirte mehr Getreide, Fleisch, Milcherzeugnisse, Obst und Gemüse, als in der EU verbraucht werden. Diese Überschüsse werden häufig zu Dumpingpreisen, also unter dem Niveau der Weltmarktpreise, in die ganze Welt verkauft. Damit sind die Verkaufspreise oft niedriger als die eigentlichen Produktionskosten. Vor allem die Bauern in Afrika können nicht mit den künstlich billig gehaltenen Agrarprodukten konkurrieren. Die Händler in Afrika kaufen die billigen EU-Güter und die lokalen Bauern können ihre Produkte nicht mehr verkaufen. Ohne diese Verkaufseinnahmen brechen die ländlichen Existenzen zusammen."

      Und dann dürfen wir auch nicht den IWF und die Weltbank vergessen. Früher hatten die Kolonialherren in den afrikanischen Staaten das Sagen, heute ist es für die Afrikaner nicht besser geworden, denn Afrika "gehört" jetzt dem IWF und der Weltbank. Der IWF und die Weltbank zwangen Afrika endgültig in die Knie. Zuerst mussten die Gesundheitsprogramme und sämtliche Ausbildungsprogramme beendet werden. Dann schlossen noch ausländische Firmen heimlich Verträge mit den korrupten afrikanischen Regierungen und damit war der Weg in die heillose Abhängigkeit und der Verschuldung Afrikas, geebnet. Weil die EU auch Millionen Euro an korrupte Staaten zahlt, dürfen europäische Trawler die Fanggründe vor der Küste Afrikas plündern. "Cash for Fish" heißt das fragwürdige Geschäft - für die Einheimischen bleibt fast nichts übrig

      Hier muss endlich etwas getan werden, sonst bekommen Europas rechte Politiker noch mehr Stimmen, denn die meisten europäischen Bürger wissen doch gar nicht, dass Europa die Schuld daran trägt, dass so viele Flüchtlinge zu uns kommen.

      • @Ricky-13:

        Es gibt auch eine ganze Menge Europäer, die das nicht wissen wollen.

  • Selbstverständlich liegt Daniel Kretschmar richtig, wenn er darauf hinweist, dass Schiffbrüchige zu retten sind. Leider lässt er aber dabei unerwähnt, dass die Probleme aus dem schnellen afrikanischen Bevölkerungswachstum nicht in Europa gelöst werden können.

    www.google.com/url...t=1561971191499555

  • Sehr richtig! Vor Gericht gehören ganz andere Leute - aber „Wo kein Kläger ist, da ist auch kein Richter.“

    • @Rainer B.:

      Wer gehört denn zum Beispiel vor Gericht?

      • @Damon:

        Die Leute, die einfach wegschauen und weiterschippern, wenn Menschen ertrinken.

  • Europa lässt an seinen Grenzen - die längst in die Länder der Subsahara ausgeweitet wurden, damit Menschen an der Ausreise gehindert werden (das ist der eigentliche Grund für den Rückgang der Überfahrten auf dem Mittelmeer), Tausende ertrinken. Schande Europas, das Menschrechte mit Füßen tritt und die Verantwortlichen - u.a. Salvini - nicht vor den ICC bringt und zur Verantwortung zieht.

  • Zitat:“Racketes Gäste werden vom rechtsradikalen Innenminister Italiens nämlich nicht als Menschen wahrgenommen, sondern als gesichts- und rechtlose Bedrohung.“

    Je nun. Das „gesamteuropäische[] Projekt“ Flüchtlingsabwehr ist vor allem zweierlei: Ein Armutszeugnis und ein Beleg dafür, dass auch Europa wieder „groß“ werden will. So „groß“, wie „Herrenmenschen“ einmal waren in der Geschichten alter weißer Männer und ihrer treuen Diener.

    Im Übrigen scheint mir der Abwehrreflex einer Mischung aus Feigheit und schlechtem Gewissen zu entspringen. Je größer beides ist, um so stärker ist der Wunsch nach Kontrolle. Damit will ich natürlich nicht gesagt haben, dass die Angst der (Ex-)Tyrannen völlig unbegründet ist. Seit seiner Sesshaftwerdung erntet der Mensch ja vor allem das, was er zuvor gesät hat. Vielleicht treibt ihn ja genau das im Paddelboot über die Weltmeere: Er sehnt sich zurück ins „Paradies“.

    Wie dem auch sei. Respekt dieser Frau, die sich dem Egoismus der Steinzeitbauern widersetzt. Salvini ist dazu ja offenbar weder gewillt noch in der Lage. Und seine europäischen Amtskollegen auch nicht. Die haben wohl zu viel Angst vor der Wut ihrer Untertanen.

    Ist offenbar wirklich nicht leicht, ein alter weißer Mann von vorgestern zusein unter lauter altenweißen Männern von vorgestern. Kein Wunder, dass es modernen weißen Frauen dermaßen schwer gemacht wird, menschlich zu handeln.

  • "Brutalität des Grenzregimes auf dem Mittelmeer"

    Was ist die Alternative? Noborder für Afrika. Jeder, der es irgendwie aufs Mittelmeer schafft darf kommen.

    Es wären dann relativ viele. Knapp eine Million Menschen warten in Libyen. Andere rücken nach. Perspektivlose Jugendliche die legitimerweise nach Europa wollen gibt es sehr viele.

    Was ist die Perspektive? der Zuwanderer die es nach Europa geschafft haben und der Herkunftsländer? Wird das Bevölkerungswachstum gedämpft wenn es die Möglichkeit der Auswanderung gibt?

    Die Bevölkerung Afrikas verdoppelt sich ca. alle 25 Jahre. Das ist ein Problem. Die Gläubigen dieser Welt - Christen, Moslems, Menschenretter, UN etc. - ignorieren dieses Problem.

    Man muss nicht jedes Problem lösen. Aber die eigene Auffassung zu überhöhen und die anderen als Mörder zu bezeichnen hilft nicht weiter.

    • @A. Müllermilch:

      "Knapp eine Million Menschen warten in Libyen"

      Jaja. Die Asylantenflut.

      "Die Bevölkerung Afrikas verdoppelt sich ca. alle 25 Jahre"

      Sagen Sie doch, was Sie denken: "die Afrikaner vermehren sich wie die Karnickel".

      Lauter finstere, rassistische Stereotypen. Die Geburtenrate geht in Afrika genauso zurück, wie in anderen Ländern auch. Wenn die Jugend dort eine Perspektive bekommt, dann geht das auch schneller. Solange wir die mit unseren Hühnerabfällen bewerfen (just because we can), wird das nix.

      Nein, auch nicht die (tatsächlich unberechtigte) Angst vor "der Flut" rechtfertigt keine Verbrechen gegen die Menschlichkeit: und das was Salvini da treibt (und wir, durch ihn als Instrument!) ist nichts anderes.

      • @tomás zerolo:

        "Die Geburtenrate geht in Afrika genauso zurück, wie in anderen Ländern auch."

        fake news.

        Sagen Sie doch, was Sie denken: "die Afrikaner vermehren sich wie die Karnickel".

        Nicht nur die Afrikaner. Wir alle. Im Prinzip ist da kein großer Unterschied. Hohes Lebensrisiko bedeutet viel Nachwuchs - sonst stirbt die Spezies aus. Geringes Lebensrisiko und viel Nachwuchs geht auf Dauer nicht gut.

        "Wenn die Jugend dort eine Perspektive bekommt, dann geht das auch schneller."

        Wo soll die herkommen? Ganz Afrika wartet auf den Merkel-Plan zur Beseitigung der Fluchtursachen. Bis der kommt, passiert gar nichts.

        "Solange wir die mit unseren Hühnerabfällen bewerfen (just because we can), wird das nix."

        Da sind wir uns einig. Hilfe und Belehrungen komplett einstellen, damit Afrika eine Chance auf eine eigene Entwicklung hat. Keine Gebrauchtwaren/Müll nach Afrika.

        • @A. Müllermilch:

          Der globale Overshootday 2019, also der Tag, ab dem die jweiligen Länder über die Verhältnisse der Ökosysteme leben, ist am 29. Juli., der Overshootday für Deutschland ist bereits am 3. Mai (!) gewesen. Der Overshootday für Ägypten ist am 25.11..



          Merken Sie etwas? Lebensstil, Produktion, Kosum, Energie- und Ressourcenverbrauch in Ländern wie Deutschland ist eine Fluchtursache.

      • 8G
        83492 (Profil gelöscht)
        @tomás zerolo:

        "Lauter finstere, rassistische Stereotypen."

        So geht aufgeklärter Diskurs! Wenn jemand mit unangenehmen Fakten kommt, das Argument (und damit die Person) erst mal Zeichen niedriger Gesinnung diskreditieren. Das ganze dann noch mixen mit richtigen Aussagen, die aber irrelevant sind, z.B.

        "Die Geburtenrate geht in Afrika genauso zurück, wie in anderen Ländern auch."

        Das ist irrelevant, weil die Geburtenrate zwar zurückgeht, aber immer noch für ein kräftiges Wachstum sorgt.

        Voila, argumentative Lufthoheit wieder erobert.

        • @83492 (Profil gelöscht):

          "Voila, argumentative Lufthoheit wieder erobert."



          Und das zu recht. Wenn mensch den Ökologischen Fußabdruck hinzunimmt, sollte auffallen, dass das Kritisieren auf hohes Populationswachstum in Teilen Afrikas, von eigentlichen Problemen ablenkt und das liegt in westlichen Ländern. Nicht die große Familie in Somalia lebt über die Verhältnisse sondern der Mensch ab Mittelschicht aufwärts in Deutschland, USA ...

          • @Uranus:

            *des hohen Populationswachstums

          • 8G
            83492 (Profil gelöscht)
            @Uranus:

            "Nicht die große Familie in Somalia lebt über die Verhältnisse sondern der Mensch ab Mittelschicht aufwärts in Deutschland, USA ..."

            Das ist richtig. Aber ich nehme an, Sie möchten, dass auch die große Familie in Somalia ein gutes Leben hat. Und "gutes Leben" bedeutet in der Regel, auch für die Menschen in Afrika, die Lebensweise in den Industrienationen. Wie dieses Modell gelebt werden kann, ohne den Ast abzusägen, auf dem wir sitzen, ist die große ungeklärte Frage.

            Was sind Ihre Ideen, wie für 11 Milliarden Menschen (*) ein würdiges Leben gewährleistet werden kann, ohne dabei unsere Lebensgrundlage zu zerstören?

            (*) Das ist die Median der UN-Prognosen population.un.org/...listic/POP/TOT/900

            • @83492 (Profil gelöscht):

              "Aber ich nehme an, Sie möchten, dass auch die große Familie in Somalia ein gutes Leben hat."



              Ja. Dieser Anspruch wird hier in der Diskussion aber nicht mitformuliert. Dass die Tragfähigkeit der Erde begrenzt ist, sehe ich durchaus. Es fragt sich aber, inwieweit eigene (bzw. der eigenen Gesellschaft) Privilegien, Wohlstand, Profitieren, Wirtschaftspolitik usw. in Positionen berücksichtigt werden. Wie sieht es also aus mit der eigenen Verantwortung?

      • @tomás zerolo:

        @Tomás "Lauter finstere, rassistische Stereotypen" Nein, gesicherte Erkenntnisse. 400 Millionen Menschen wollen Afrika nach Europa verlassen. (welt online vom 22.03.18) Und die Bevölkerung Afrikas soll sich bis 2050 tatsächlich verdoppeln. (dw vom 21.09.18) Offenbar blenden Sie die Realität gerne mal aus, um sich moralisch zu überhöhen und Andere, die sich differenziert mit dem Thema Migration befassen, als Rassisten zu diffamieren.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @A. Müllermilch:

      "Was ist die Perspektive? der Zuwanderer die es nach Europa geschafft haben und der Herkunftsländer? Wird das Bevölkerungswachstum gedämpft wenn es die Möglichkeit der Auswanderung gibt?

      Die Bevölkerung Afrikas verdoppelt sich ca. alle 25 Jahre. Das ist ein Problem. Die Gläubigen dieser Welt - Christen, Moslems, Menschenretter, UN etc. - ignorieren dieses Problem."

      Die Perspektive ist, die Menschen bei uns aufzunehmen und auszubilden. Kanpp eine Millionen Zuwanderer*innen sind ein Klacks, bzw. eine dringend notwendige Verjüngung unseres sterbenden Kontinents.

      Die Menschen, die in Europa aus- und weitergebildet werden, können dann wiederum zur Entwicklung ihrer Staaten beitragen. Durch marterielle (z.B. Geld) und immaterielle Rücküberweisungen (z.B. Ideen).

      Das Bevölkerungswachstum korreliert in aller Welt mit dem durchschnittlichen Bildungsstand der Frauen. Der Ideentransfer bei gleichzeitig gezielter Frauenförderung auf dem afrikanischen Kontinent, sind die Rezepte, wie dem Bevölkerungswachstum entgegengewirkt werden kann.

      Ansonsten gilt die Regel, was es in Europa zu wenig gibt (Menschen), gibt es anderswo zu viel. Und was es anderswo zu wenig gibt (Wohlstand), gibt es in Europa in solchen Mengen, dass es geteilt und dadurch weiter vermehrt werden kann.

      • 8G
        83492 (Profil gelöscht)
        @74450 (Profil gelöscht):

        "Ansonsten gilt die Regel, was es in Europa zu wenig gibt (Menschen), gibt es anderswo zu viel. Und was es anderswo zu wenig gibt (Wohlstand), gibt es in Europa in solchen Mengen, dass es geteilt und dadurch weiter vermehrt werden kann."

        Klingt so nach Raum ohne Volk. In Europa gibt es aber nicht zu wenige, sondern zu viele Menschen. Deren Wohlstand kann nämlich nur durch den massiven Einsatz fossiler Energieträger gewährleistet werden. Eine Vermehrung des Wohlstands der auf fossilen Energieträgern beruht ist das letzte, was die Welt noch braucht.

        P.S.



        Vermehren durch Teilen ist ein schöner Spruch, verletzt aber so ziemlich alle Erhaltungssätze der Physik.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @83492 (Profil gelöscht):

          "Eine Vermehrung des Wohlstands der auf fossilen Energieträgern beruht ist das letzte, was die Welt noch braucht."

          Das ist aber auch eine Frage, die unabhängig von Zuwanderung beantwortet werden muss.

          "Vermehren durch Teilen ist ein schöner Spruch, verletzt aber so ziemlich alle Erhaltungssätze der Physik."

          Volkswirtschafteh folgen keinen Sätzen der Physik. Sozialwissenschaft ist keine Naturwissenschaft.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Die Flüchtlinge landen in Süditalien und ab diesem Zeitpunkt übernimmt die Mafia. Junge Frauen und Mädchen werden als Prostituierte versklavt und die Männer und der Rest der Frauen verrichten Sklavenarbeit auf den Tomaten- und Obstplantagen. Diese Ernten werden in Dosen verpackt und zum Teil nach Schwarzafrika verschickt, wo sie die heimische Landwirtschaft mit Dumpingpreisen ruinieren. Dann gibt es dort wieder Menschen, die ihr Heil in Europa sehen und sich von "Sea-Watch 3" retten lassen, um... Vielleicht sollte man mal die Leute bekämpfen, die sich an dem Elend dumm und dämlich verdienen. das sind nicht nur die Schleuser!

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @KOBA:

          Ja, das ist ein Teil der Katastrophe. Ein Grind mehr, warum wir in Deutschland Aufnahmekontingetente für Mittelmeerüberlebende schaffen sollten!

      • @74450 (Profil gelöscht):

        "Die Perspektive ist, die Menschen bei uns aufzunehmen und auszubilden. Kanpp eine Millionen Zuwanderer*innen sind ein Klacks, bzw. eine dringend notwendige Verjüngung unseres sterbenden Kontinents." (Dhimitry)



        Retten, aufnehmen, ausbilden und integrieren - alles klar, da sind wir einer Meinung! Aber von Europa als "sterbenden Kontinent" zu sprechen ist ja dann doch wohl ganz schön neben der Kappe!



        Bevor man sich mit solchen Sprüchen blamiert lohnt es sich schon sich mal die Bevölkerungsentwicklung der europäischen Staaten differenzierter zu betrachten:



        aktuell.nationalat...ngsentwicklung.pdf



        Dabei kann man unschwer feststellen, dass ein Rückgang der Bevölkerung eigentlich in erster Linie im Osten Europas feststellbar ist. Das betrifft gerade auch jene EU-Länder die sich am unkooperativsten bezgl. der Aufnahme von Migranten verhalten, wie Polen und Ungarn - aber auch Italien im Süden. Was Deutschland betrifft, so ist das ein eher regionales Problem, welches sich wieder an den östlichen Bundesländern festmacht. Und was alle diese Länder gemeinsam haben ist nicht nur eine unausgewogene Sterbe/Geburtenrate, sondern eben auch eine ausgeprägte Abwanderungswelle - gerade auch von jungen Frauen - in wirtschaftlich besser gestellte Länder und Regionen.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @LittleRedRooster:

          "Bevor man sich mit solchen Sprüchen blamiert lohnt es sich schon sich mal die Bevölkerungsentwicklung der europäischen Staaten differenzierter zu betrachten:"

          Jaja, geschenkt. Ich wollte Ihnen mit dem "sterbenden Kontinent" nicht zu nahe treten. Fakt ist aber, dass die positiven Wachstumswerte in der BRD aber hautsache auf Zuwanderung basieren. Nicht auf der Fertilität, der schon lange hier Lebenden. ;)

      • @74450 (Profil gelöscht):

        "Ansonsten gilt die Regel, was es in Europa zu wenig gibt (Menschen), gibt es anderswo zu viel."

        Schöne Regel. Damit lässt sich auch das Wachstum von derzeit ca. 7Mio Menschen auf ca. 10 Mio. Menschen bis zum Ende des Jahrhunderts gut bewältigen. Der jährliche Bevölkerungszuwachs beträgt weltweit 78Mio. Je mehr je besser, denn Gott liebt jeden Menschen gleich.

        "Die Menschen, die in Europa aus- und weitergebildet werden, können dann wiederum zur Entwicklung ihrer Staaten beitragen."

        Wie gut, dass es in Europa genug kluge Menschen gibt, die den Afrikanern den richtigen Weg zu Frieden und Wohlstand für alle erklären können. Das gibt doch Hoffnung für eine bessere Zukunft.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @A. Müllermilch:

          "Wie gut, dass es in Europa genug kluge Menschen gibt, die den Afrikanern den richtigen Weg zu Frieden und Wohlstand für alle erklären können. Das gibt doch Hoffnung für eine bessere Zukunft."

          Sie sollten den Absatz komplett lesen. Es sind schon die Afrikaner*innen selbst, die den Wandel bewirken.

        • @A. Müllermilch:

          "Der jährliche Bevölkerungszuwachs beträgt weltweit 78Mio. Je mehr je besser, denn Gott liebt jeden Menschen gleich." (Müllermilch)



          Ach Du heiliger St. Simplicissimus!



          Ausgerechnet mit dem zusammenfantasierten Fabelwesen "Gott" zu argumentieren und dessen vermeintliche "Liebe" zu preisen, das ist schon starker Tobak. Dass dieser Gott dabei so "liebend" ist ausgerechnet den Weltregionen die größten Zuwachsraten zu bescheren in denen es die miserabelsten Lebensbedingungen gibt spricht für sich - und schon eher für ein ausgesprochen sadistisches Gemüt.



          Also, bei aller Liebe, aber dass unser Planet langsam an dem Punkt angelangt ist an dem es ihm mit dem sich explosionsartig vermehrenden Parasitenwesen "Mensch" zuviel wird, das ist doch wohl zu offensichtlich.



          Aber: "Wie gut, dass es in Europa genug kluge Menschen gibt, die den Afrikanern den richtigen Weg zu Frieden und Wohlstand für alle erklären können." (Müllermilch)



          Sagen Sie mal, ist das Ihr Ernst oder der pure eurozentrische Zynismus?

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @A. Müllermilch:

      Sie haben recht. Man muss einfach den Mumm haben und das aussitzen.

      Ein Trost: Über das was in Libyen passiert, wird kaum noch berichtet.

      Und wenn die Gut-Menschen-Kreuzfahrtschiffe endlich aus dem Mittelmeer weggeekelt sind, erfährt man nichts mehr von den tausenden die dort jämmerlich ertrinken.

      Und in Europa ist alles wieder in schönster Ordnung.

  • Wieso werden die Geretteten eigentlich nie nach Tunesien gebracht?

    • @Saccharomyces cerevisiae:

      www.tagesspiegel.d...ngen/22702028.html

      • @pitpit pat:

        Kein Recht darauf, an Land zu gehen



        Die wichtigste Frage ist aber, wie weit diese Hilfspflicht reicht. Eine Versorgung, sei es mit Nahrungsmitteln, sei es medizinischer Art, könnte auf See erfolgen. Es wäre grundsätzlich also nicht nötig, dafür den Küstenstaat zu betreten. Die Staatengemeinschaft nimmt daher allgemein kein Recht auf Ausschiffung an. Ein außereuropäisches Beispiel dafür lieferte die "Tampa". Im Jahr 2001 weigerte sich Australien, aus Seenot gerettete Migranten an Bord des norwegischen Frachters aufzunehmen - wohl zu Recht.



        www.lto.de/recht/h...rontex-verordnung/

      • @pitpit pat:

        Danke für den Link:



        Der Artikel zeigt deutlich, dass Seenotrettung mit der Unterstützung der Migration vermischt wird.



        Es wird auf die Menschenrettung verwiesen und dann sofort die politische / ökonomische / gesellschaftliche Situation in den betreffenden Länder angeführt. Das hat aber mit Seenotrettung nichts zu tun.



        Die Schlussfolgerung, eine Seenotrettung sei nur nach Europa möglich, ist falsch.

  • Der Kommentar ist scharf. Passt die Schärfe? Es geht doch nicht um die Rettung Schiffbrüchiger - da wären sich alle sofort einig. Es geht um die Bedingungen für eine Zuwanderung nach Europa als gleichberechtigte neue Mitbürger - und die Werte, Schuldfragen etc., die in Europa gelten sollen. Also keine kleinen Fragen, wo ich nicht sehen kann, was der Beitrag der taz in diesem schwierigen Gebiet voller Widersprüche ist.

    Der Artikel scheint mir mehr an einer Dehumanisierung großer Teile der europäischen Bevölkerung zu arbeiten. Ich finde das nicht gut. Weder dieses einfache Draufhauen auf andere, noch sich so komplett vor der Auseinandersetzung mit schwierigen Fragen zu drücken.

    • @Markus Michaelis:

      Die politisch Verantwortlichen kennen das Thema nicht erst seit dem Amtsantritt des italienischen Regierungschefs. Es hätte seit mehreren Jahren vorher ein vernünftiges Konzept zum Umgang mit Zuwanderung entwickelt werden können und müssen. Stattdessen investiert man in Frontex und spekuliert auf das Abschrecken durch Ertrinkenlassen. Daher ist die Feststellung des verschaemten Einverständnisses mit der derzeitigen Situation leider zutreffend.

    • @Markus Michaelis:

      Du drückst dich doch gerade selbst vor diesen schwierigen Fragen, indem du das Aufzeigen von Verantwortlichkeiten als Dehumanisierung der am Leid eines Kontinenten Mitverantwortlichen abwehrst.

  • Gut wäre, wenn sich die verschiedenen Seiten mal ehrlich machen würden. Es geht nicht um Seenotrettung sondern um Schleusung nach Europa. Hier in Tunesien gab es mehrfach die Situation, dass in Seenot geratene Migranten Rettung durch die herbeigeeilte Küstenwache verweigerten mit dem Argument: wir warten auf die NGO. Die kamen dann aber nicht immer rechtzeitig und es gab viele Tote. Wer ist jetzt dafür verantwortlich?

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @joa :

      Und die Geschichte können Sie erzählen weil Sie auf einem der Boote waren?

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Sie wurde ausführlich stand in allen tunesischen und franzoesischen Medien behandelt. Lesen hilft.

  • #FreeCarola



    Überall und besonders in Berlin, am nächsten Samstag!

    www.facebook.com/e.../3355424354483419/

    • @Frido:

      Danke für die Info. Bin dabei.

  • Den Verdienst des Rettens wird ihr niemand absprechen, nicht mal Salvini. Der Retter vom Badesee wird seine Gerettenen aber auch nicht ans andere, entferntere Ufer bringen nur weil dort schon die Presse & der Applaus warten.

    • @TazTiz:

      Sie hat die Geretteten in den nächsten sicheren Hafen gebracht wie das Seerecht es vorsieht.



      Daran wurde sie allerdings mehrere Wochen gehindert.



      Nach Ausschöpfung aller rechtlichen Mittel hat sie das dann sehr verantwortungsbewusst im Sinne der Geretteten einfach gegen jeden Widerstand umsetzen müssen.



      Sie wusste um die Konsequenzen für sie persönlich und hat sich ihnen bewusst ausgesetzt, ja aussetzen müssen.



      Dafür bin ich ihr unendlich dankbar und habe allergrößten Respekt!



      Den hat sie verdient und nicht das kleinliche Herumgekrittel von Menschen, die zu so einer Konsequenz niemals in der Lage wären!

    • @TazTiz:

      Sie hat die Geretteten in einen sicheren Hafen gebracht - so, wie das Seerecht es vorschreibt. Oder sollte sie sie Vergewaltigung, Sklaverei und Mord in den von uns geförderten KZs am näheren Ufer aussetzen?

  • Carola wird freikommen und die Rakete wird fliegen! Diese Aktionen müssen wöchentlich stattfinden, damit Europa ach wird!

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Salvini gehört nach Den Haag.

    • @05838 (Profil gelöscht):

      @Markus79 Bin ganz bei Ihnen. Herr Salvini gäbe einen hervorragenden Richter ab.

    • @05838 (Profil gelöscht):

      Sehe ich zwar auch so... aber nicht nur der. Auch diejenigen im Hintergrund, die sich "die Hände in Unschuld waschen", und Italien, Griechenland und Spanien alleine mit dem Schlamassel lassen... und somit das Aufkommen solcher Widerlinge wie Salvini erst möglich machen. Das sind nämlich genauso widerlich und zynisch.

      Dazu gehört nicht ganz unwesentlich... unser Horscht, der mit den 69 Kerzen auf dem Gebutstagskuchen. Ab nach Den Haag.

  • Wenn die Frau schon das Patent als Kapitän hat, dann sollte sie am Beginn der Tragödie schon daran gedacht haben, in den Hafen eines anderen Landes zu fahren. Die Haltung Italiens und des menschenfeindlichen Salvinis ist seit langem bekannt.

    Und so ganz unschuldig an der Eskalation in der öffentlichen Meinung sind die anderen Staaten der EU nicht. Wie lange tönten Merkel und Co bei einem Hilferuf Italiens (und auch Spaniens und Griechenlands) nur: 'Vertrag von Dublin - Die Länder wo die Einreise in die EU stattfindet, sind verantwortlich'. So wurde die Bevölkerung anfällig für die Parolen der Rattenfänger!

    Wie wäre es, wenn die Frau die Reise in einen polnischen Hafen gemacht hätte. Wenn sie so gehandelt hätte, wäre sie schon lange vor Ort und der schwarze Peter läge an einem richtigen Ort! So kann man kein besonderes Mitgefühl mit ihr haben. [...]

    Kommentar gekürzt. Bitte verzichten Sie auf überzogene Polemik. Danke, die Moderation

    • @fvaderno:

      Seit wann hat Polen einen Mittelmeerhafen?

    • @fvaderno:

      So. So "kann man" also "kein besonderes Mitgefühl mit ihr haben".

      Sie können vielleicht nicht. Ich weiss nicht, warum das so ist, was Ihnen vielleicht fehlt -- Menschlichkeit?

      Ich jedenfalls habe Mitgefühl mit ihr. Und grossen Respekt. Und Bewunderung.

      Und ich weiss, ich bin nicht alleine damit.

      • @tomás zerolo:

        bist Du ganz bestimmt nicht!

  • An der Europäischen Mauer im Mittelmeer sterben im Monat mehr Menschen als an der innerdeutschen Grenze in 28 Jahren. Kann man das so sagen? Und was ist ein Unrechtsregime, liebe Große Koalition und kleine Opposition?

  • "Seenotretter*innen sind für Matteo Salvini einfach nur Schleuser, Verbrecher also."



    Verbrecher sind für mich "Leute" wie Salvini… und sie verhalten sich u n m e n s c h l i c h.



    Genug Geld zur Rettung wäre auf jeden Fall da.



    Es geht um blanke, dumme Macht.

  • #CarolaRakete, ich kenne dich nicht - aber du bist eine krasse Heldin! Danke dir für deinen unglaublichen Einsatz! Ich denke, du hast in Deutschland mehr Menschen hinter dir, als bei der italienischen Justiz gegen dich... Lass dich nicht unterkriegen! Ich glaube nicht, das die damit durchkommen!

  • 0G
    05654 (Profil gelöscht)

    Gut gebrüllt Löwe ...

    Salvini macht sich mit der Verweigerung von Seenotrettung & Asyl , sowie der Behauptung Rackete habe mit dem Manöver Leben der Küstenwache bedroht und gegen Seerecht verstoßen , selbst diverser Straftatsbestände ( wie Verleumdung & Unterlassener Hilfeleistung etc.) stafbar . Um von Seenot- & Menschenrecht gar nicht zu reden , welches er komplett mit Füßen tritt .

    Racketes Held*inn*en-hafter Humanitärer Einsatz über Alle Landesgrenzen & Konventionen hinweg gehört gebührend anerkannt , wenn auch wie der vorliegende Fall zeigt meist sprichwörtlich `Undank der Welt Lohn` und die Verhaftung der Kapitänin sowie Beschlagnahme des Schiffes völlig unverhältnismäßig ist . ( Warum sie anstatt in Italien nicht in Frankreich anlanden wollte welches die Aufnahme der Geretteten anbot , weiß nur die Göttin allein . )

    ( P.s. : Übrigens - Warum wird die Wahrnehmung des Grundrechtes auf Freie Meinungsäußerung meinerseits in letzter Zeit , insbes. am WoEnd , konsequent blockiert bzw. ebensolche ( durchaus adäquat formulierte ) Kommentare nicht freigeschaltet - Hab ich mir was zu schulden kommen lassen dass sich der Zensor auf den Schlips getreten fühlt - Oder ist die Taz neuerdings eine Meinungs- & Rechts-Freie Zone geworden ? *Brummel* )

  • Klartext. Endlich.

  • "Die Verantwortlichen für die Mittelmeertoten sollten in den Knast. "

    Also die Deppen, die andere Leute auf einem Schlauchboot stapeln, um es ins Meer zu schippern in der Hoffnung, kurz vorm Untergang noch gerettet zu werden?

    • @John Farson:

      Ja, klar. Die zuallererst.

      Dazu aber genauso die Salvinis und Seehofers, und deren Einheizer, die Gaulands und Höckes.

  • 0G
    05653 (Profil gelöscht)

    Wir gaffen wir nur und sind erschüttert.



    Wer formuliert eine EU-Petition



    www.openpetition.e...p%C3%A4ische_Union

  • So ist es........leider

  • Unterlassung von der einen Seite, ja. Nötigung von der anderen Seite aber auch. Hier sind die moralischen (Minus-)Punkte gar nicht so klar verteilt, wie suggeriert wird. Denn Seenotrettung heißt nun einmal Rettung aus Seenot, für die es offenbar eine Handvoll Alterativen gab. Wozu dann das Pochen unter Gefährdung der Schutzbedürftigen auf den schnellsten Weg in das Land, wo Milch und Honig fließen? Dann muss man sich m. E. zurecht dem Vorwurf der Schlepperei aussetzen.

  • Krasseste Formen der Erniedrigung und des Hasses sind längst Teil der offiziellen Politik eines Europas, dem man nur noch mit Scham und Wut begegnen kann. [...] Sie sabotierten das EU-Projekt "Mare Nostrum" und benutzen das Elend der Menschen für ihre Karriere.

    Kommentar gekürzt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Moderation

    • @Ataraxia:

      Mare Nostrum war ein ausschießlich italienisches Projekt.

  • Die Geflüchteten hätten nach wenigen Tagen in Marseille an Land abgesetzt werden können. Dann wäre die Sea Watch 3 längst wieder auf der Suche nach weiteren Schiffbrüchigen, die jetzt hilflos ertrinken müssen.

    Stattdessen hängt das Schiff jetzt nach wochenlanger Irrfahrt zeitlich unbefristet am Haken und die Kapitänin sitzt im Knast. Die italienischen Behörden werden alles tun, dass es so lange wie möglich so bleibt.

  • „Das Schweigen der EU-Institutionen und der nationalen Regierungen, allen voran die deutsche, ist nichts weniger als unterlassene Hilfeleistung und immer wieder ein wenig verschämtes Einverständnis mit der Brutalität des Grenzregimes auf dem Mittelmeer“



    Hierzu meldet der DLF: „Die 40 Flüchtlinge, die noch an Bord waren, konnten das Schiff inzwischen verlassen. Mehrere Länder wie Deutschland, Portugal, Frankreich und Luxemburg haben sich bereit erklärt, die Menschen aufzunehmen. www.deutschlandfun...rn:news_id=1022410



    Übrigens konnte mir bisher niemand erklären, weshalb es zwingend erforderlich ist, die geretteten Flüchtlinge in Italien an Land zu bringen. Ich finde es ärgerlich, wenn nach jeder Rettungsaktion das wochenlange und für die Flüchtlinge quälende „Geschacher um Gerettete“ beginnt, während ein Hafen in einem anderen, kooperativeren Staat vielleicht nach wenigen Tagen erreichbar wäre.



    Wieso fragt SeaWatch nicht bei anderen Mittelmeer-Anrainern nach? Die bereits mehrfach mit Italien gemachten Erfahrungen sollten doch Grund genug sein, eine andere Lösung zu finden?



    Noch besser wäre natürlich, diese Frage schon IM VORFELD mit möglichen Aufnahmeländern grundsätzlich zu klären, denn es wird auch künftige Rettungsaktionen geben!

    • @Pfanni:

      Es ist zwingend erforderlich, dass das Prinzip des nächsten sicheren Hafens weiter bestehen bleibt.



      Es kann nicht sein, dass ein Schiff, welches in Seenot geratene Menschen gerettet hat, dann erstmal herumfragen muss, welchen Hafen es anlaufen darf.



      Das würde die Akzeptanz zur unbedingten Verpflichtung zur Seenotrettung deutlich schwächen.



      Ist vielleicht einfacher zu verstehen, wenn Sie sich die Situation mal mit einem europäischen Freizeitskipper vorstellen, der von einem italienischen Fischer aus Seenot gerettet wird.



      Und nein, das ist nicht "etwas ganz anderes", es sei denn man verabschiedet sich von dem Grundsatz, dass alle Menschen die gleichen Rechte haben.

  • Danke! Ich hab ausnahmsweise mal keine Einwände... :)

    Ich verstehe nur nicht, wie viele Menschen dieses Unrecht erkennen und gleichzeitig nicht sehen, dass einer der Fehler das schlichte Vorhandensein von Grenzen ist... ganz simpel. Meine Schlussfolgerung ist genauso simpel... und alle Menschen die noch an diesem Nationalstaatending festhalten, haben irgendwie ne Schraube locker... Und nein, es wird auch keine sozialverträgliche, linke, nationale Revolution geben. Da kommt immer nur Scheiße raus. Ich wünsche mit eine Zukunft in der das Wort "Nation" einfach nicht mehr existiert... keine Länder, keine Traditionen, ach ja....

    • @Neinjetztnicht:

      Grenzen haben durchaus Sinn, jedoch nur für Warenbewegungen. Damit lässt sich das Wachstum einzelner Segmente der Volkswirtschaften sehr gut steuern, was einem Monopol wessen auch immer so stark entgegen wirkt, wie kaum etwas anderes. Man sollte die Bewegungsfreiheit des Menschen nicht an die der Waren knüpfen.

  • Völlig richtig.

  • "Jede Abschiebung (...) gibt Salvini die Rechtfertigung ".

    Fordern Sie etwa ein Ende von Abschiebungen? Jeder - ob Schutzbedürftig oder nicht - darf nach Europa kommen und hier bleiben?

    • @gyakusou:

      Wäre doch gerecht, oder nicht?!



      Oder sind SIE ein besonderer Mensch, dem es zusteht, auf Kosten der ärmeren Länder zu leben?! Ich denke nicht.



      Außer es war "ironisch" gemeint, was Sie da "versucht" haben auszudrücken…