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Kommentar Berliner MobilitätsgesetzHelme verhindern keine Unfälle

Der Berliner Senat plant eine Helm­pflicht für radfahrende Kinder. Sie macht den Verkehr nicht sicherer. Ein Radverkehrsaktivist kommentiert.

Helme tragen nicht zu einer fahrradfreundlichen Politik bei Foto: dpa

Wie widerspricht man am besten der eigenen Politik? Das versucht der Berliner Senat derzeit in Sachen Mobilitätspolitik vorzumachen. Damit der Radverkehr in der Hauptstadt in Fahrt kommt, erhält Berlin ein eigenes Mobilitätsgesetz. Das sieht zum Beispiel vor, dass jede Hauptverkehrsstraße einen Radfahrstreifen bekommt, der breit genug zum Überholen ist und genug Abstand zu parkenden Autos gewährleistet. So weit, so fortschrittlich.

Doch wie passt dazu die jüngste Bundesrats­initiative der Senatskanzlei zur Einführung einer Helm­pflicht für Kinder? Gar nicht. Sie macht das Radfahren weder sicherer, noch überzeugt sie jemanden davon, öfter das Fahrrad zu nutzen.

Fast 80 Prozent der Sechs- bis Zehnjährigen trugen laut Bundesanstalt für Straßenwesen 2016 beim Radfahren einen Helm. Wer hier noch Regelungsbedarf sieht, macht das Radfahren nur unnötig kompliziert und sucht den ersten Schritt zu einer allgemeinen Helm­pflicht. Kein Fahrradhelm hat es bisher fertiggebracht, einen Unfall zu verhindern. Er mag zwar in Einzelfällen die Unfallfolgen lindern, aber für die Entscheidung, einen Helm zu tragen, sollte der Einzelne selbst verantwortlich sein.

Das Land Berlin hingegen trägt in erster Linie Verantwortung dafür, dass das Radfahren selbst sicherer wird. Es sollte sich auf Maßnahmen konzentrieren, die dazu beitragen, dass es gar nicht erst zu Unfällen kommt.

Daniel Doerk

Daniel Doerk lebt in Osnabrück und wirbt für bessere Bedingungen im Radverkehr. Er bloggt unter www.itstartedwithafight.de zu allem, was mit Fahr­rädern und Verkehrspolitik zu tun hat.

Ein unerfreulicher Nebeneffekt einer Helmpflicht ist nämlich, dass sie sich insgesamt negativ auf den Radverkehr auswirkt. Sie suggeriert nicht nur, dass Radfahren gefährlich ist und man sich unbedingt schützen muss, wenn man sich für dieses Verkehrsmittel entscheidet. Eine australische Studie hat auch herausgefunden, dass die Zahl der Radfahrer abnimmt, wenn man sie zwingt, einen Helm zu tragen. Unter den jüngeren sogar um 30 Prozent.

Das wiederum erhöht das Risiko für die übrig gebliebenen Radfahrer: Je weniger Radfahrer auf der Straße, desto rücksichtsloser ist das Verhalten der Autofahrer. Mit der Helmpflicht erreicht man das Gegenteil von dem, was man will: den Radverkehr fördern.

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192 Kommentare

 / 
  • Einen sehr pragmatischen Ansatz hatte der gute alte, und von mir hoch verehrte Sheldon Brown. Der war selber überzeugter Helmträger, aber dennoch ein Gegner einer Helmpflicht.

     

    Das Thema wird mit einer Empfehlung zum (freiwilligen) tragen von Helmen, sehr umfassend fair und ausgewogen unter: WikiPedalia Fahrradhelme behandelt.

     

    Einen Abschnitt fand ich besonders bemerkenswert, vor allem der letzte Satz ist wichtig in Ergänzung des Beitrags von @ The Swiss:

     

    "(...)Sofern Helmeinsatz nicht weitestgehend üblich und nachhaltig durchgesetzt wird, sind Gesetze weniger erfolgreich als Werbung und Überzeugungsarbeit für das Helmtragen. Deutliche Unterstützung für diese Art Gesetz kommt im wesentlichen von außerhalb der Fahrradgemeinschaft. Wenn Helmgesetze eingeführt werden, sollten sie unter strenger Beobachtuing stehen, um verheerende ungewünschte Konsequenzen zu vermeiden. Ein Fahrradfahrer, der im Falle eines Unfalls keinen Helm getragen hat, sollte auf keinen Fall vor Gericht eine Teilschuld zugesprochen bekommen (...)"

     

    Aber wie gesagt, der komplette Artikel ist lesenswert.

  • 8G
    82732 (Profil gelöscht)

    Ich und meine Kinder tragen beim Velo- und auch beim Skifahren einen Helm. Zur Sicherheit.

     

    Und trotzdem möchte ich vor allem diesem Satz vehement zustimmen:

     

    "[...] für die Entscheidung, [hier: einen Helm zu tragen], sollte der Einzelne selbst verantwortlich sein."

     

    Es sollte noch Dinge geben, die nicht staatlich reglementiert sind...

  • In Dänemark fahren ca. 35% der Radfahrer mit Helm. Daher ein starker Rückgang bei Kopfverletzungen:

    https://www.sikkertrafik.dk/media/4793/bicycle-helmet-fact-sheet.pdf

    • @DJ Boemerang:

      Nöö! Daher fahren die jetzt nicht mehr so oft mit dem Rad.

      • @Rainer B.:

        Gibt es denn da einen Link mit dem Sie Ihre Aussage belegen können?

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Nach Angaben der französischen Strassenwacht vermindert das Tragen eines Helms gefährliche Kopfverletzungen um 70%, leichte um 30%. In Frankreich besteht Helmpflicht für Kinder bis 12 Jahre seit Anfang 2017, bei Nichtbeachtung gibt es ein Bussgeld von 90€.

    Es hat weder einen Volksaufstand noch eine Verminderung der Fahrradbenutzer gegeben.

    • @82236 (Profil gelöscht):

      Lesen Sie mal diesen ja schon älteren Artikel, der dagegen etwas weiter greift:

      //http://www.taz.de/!5063181/

       

      Und fragen Sie sich mal, warum es in Dänemark oder Niederlanden einen Volksaufstand gäbe,in den Fahrradnationen. Frankreich ist dahingehend nicht der Nabel der Welt. Da geht man doch eher für Arbeitnehmerrechte auf die Straße

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @lions:

        Davon mal abgesehen, dass Frankreich natürlich seit 1789 der Nabel der Welt ist, und Franzosen nicht immer und ausschliesslich für Arbeitnehmerrechte auf die Strasse gehen, was nebenbei bemerkt eine hervorragende Sache ist, hat Ihr Artikel nichts mit dem Umstand zu tun, dass wenn ein Unfall passiert, die Folgeschäden geringer sind, wenn man einen Helm trägt. Und was das Verkehrsaufkommen anbetrifft, kann man Amsterdam natürlich nicht mit Paris vergleichen. Und es kann auch Stürze ohne Fremdeinwirkungen geben, gerade bei Kindern.

        Problematisch wird es beim Vélib, also dem freien Fahrradverleih, weil man Ja nicht mit immer mit einem Helm rumrennt, wenn man spontan die Entscheidung trifft, ein Fahrrad zu nehmen. Wie gesagt, bei uns ist die Benutzung der Fahrräder nicht zurückgegangen im Gegenteil sie nimmt zu. Und nehmen Sie ein anderes Beispiel, Spanien, da geht die Helmpflicht bis 16 Jahre und in einer Stadt wie Valencia, die ich sehr gut kenne, wird trotzdem viel geradelt. Übrigens besteht die Helmpflicht bereits in 13 EU-Ländern, also die Hälfte.

  • Es ist wiedersinnig, widerspricht also der Logik, eine Tätigket, bei der die Wahrscheinlichkeit (https://de.wikipedia.org/wiki/Wahrscheinlichkeit) für bestimmte Ereignisse, hier das Erleiden von Kopfverletzungen geringer ist, als bei anderen Alltagstätigkeiten, als "Gefährlich" zu bezeichnen. Zu einer Quelle:

    Zunächst empfehle ich, die schon veröffentlichten Kommentare zum Artikel zu lesen.

    Aber für Sie trotzdem hier noch mal https://critical-mass-kiel.de/tag/hannelore-kohl-stiftung/

  • Ach, das fügt sich doch wunderbar in die Reihe von seltsamen Kommentaren hier ein ;)

    • @Uranus:

      Troll aus der Wunderwelt? ;-)

    • @Uranus:

      Argh, sollte an RUDOLF FISSNER gehen.

  • Bin gespannt, wie man rückblickend in sagen wir 100 Jahren solche Diskussionen bewertet.

    Wir sind dabei, die Kinder 100%ig schützen zu wollen, und zwar vor allem. Meine und die meisten anderen Eltern von damals würden in der heutigen Zeit andauernd vor Gericht landen, oft würden ihnen vermutlich die Kinder weggenommen bei ihrer Art von Aufsichts- und Sorgfaltspflicht. Ich nenne das Helikopter- Wahnsinn.

  • Die "Argumentation" des Autors ist genau so schlüssig wie diejenige, die es damals bei der Einführung der Gurtpflicht für Autofahrer gab.

    • @Tom Tailor:

      Wie jetzt? Hat man die damals auch schon explizit für Kinder geführt? Bin gespannt, wie die Durchsetzung erfolgen soll, etwa: Ihr Kind wurde dabei erwischt, heute Mittag von der Schule mit dem Rad, aber unbehelmt nachhause gefahren zu sein; Macht 60€, Eltern haften für ihre Kinder.

       

      Btw: Der Sicherheitseffekt des Gurtes dürfte ungleich größer sein, als der des Fahrradhelms.

      • @lions:

        "Macht 60€, Eltern haften für ihre Kinder."

         

        Vor allem kann sich, wenn wirklich was passiert, die Versicherung drücken.

      • @lions:

        Gurt geht nicht beim Radfahrern. Daher ist dort auch der Sicherheitseffekt mit Gurt nicht höher.

        • @Rudolf Fissner:

          Sicherheitseffekt mit Gurt und Radfahren? Das haben Sie da reingelegt.

          Ein Sicherheitseffekt als Argument in einer Kampagne, ohne Betracht der spezifischen Fahrzeuge, sondern anhand der... na raten Sie mal!

          • @lions:

            Die Äpfel und Birnen vergleichen Sie ;-)

            • @Rudolf Fissner:

              Ja durchaus, bspw nach ihrem Vitamin C- Gehalt.

              • @lions:

                Und wie schützt ein Gurt besser wenn der Kopf irgendwo aufschlägt? Gibt es da eine bestimmte Wickeltechnik für den Kopf?

                • @Rudolf Fissner:

                  Na gut, ich erläutere es mal. Ziel eines Vergleichs ist Gleichheit oder Ungleichheit zweier Sachverhalte festzustellen. Dabei reicht ein Vergleichsaspekt als vermutete Gemeinsamkeit aus, das Verfahren durchzuführen; Der Vergleich nach... Also vergessen Sie mal die beliebte Obstmetapher, weil Äpfel mit Birnen nach... eben vergleichbar sind.

                  Wie also Fahrrad hier mit Auto vergleichen; wo ist die Gemeinsamkeit? Diese ist in dem Sicherheitskontext zu finden, indem man das Ergebnis nach Einführung der Sicherheitsmaßnahme miteinander vergleicht; In verhinderten Todes/Verletzungsfällen. Meine Annahme: Der Effekt auf Erhalt Gesundheit/Leben nach Einführung der Gurtpflicht nach vorgenannten Kriterien war ungleich höher, als der nach Einführung der Helmpflicht sein wird. Dass die Unfallarten unterschiedlich sind, ist bei der Bewertung irrelevant, wenn man den Erhalt der Gesundheit und das damit verbundene Risiko allein forciert .

                  Vergleiche können nach vielfältigen Kriterien durchgeführt werden; Hier bezogen auf den Sinn eines Gesetzes nach Erwartung des Effekts.

                  Noch Fragen?

                  • @lions:

                    Ja , sollten wir jetzt alle Autofahren, weil das sicherer ist? Und ist Radfahrern mit Helm dann immer noch sicherer als ohne?

                    • @Rudolf Fissner:

                      Das wäre dann der klassische Fehlschluss, denn forderst käme bspw selbst keine Gardinen mehr aufzuhängen oder sich eben als Fußgänger zu bewegen.

                      Fahrradfahren mit Helm ist sicherer, nur halte ich den Effekt für so gering, dass eine Pflicht in Gesetz gegossen in Konsequenz voraussetzte, dass nach Statistik gefährlichere Handlungen darin eher behandelt werden müssten, wie bspw der Fußgänger mit Helm. Die Regelwut würde hier aber als offensichtlicher wahrgenommen.

                      • @lions:

                        Es wurde meinem Verständnis nach kein Regelungsbedarf gesehen, weil die Quote bei Kindern mit Helm bereits hoch ist.

                         

                        Dein Einwand legt nahe, dass auch diese Kids das Ding eigentlich ablegen können, weil der „Effekt zu gering“ ist.

                        • @Rudolf Fissner:

                          Noch ein Fehlschluss. Es gibt keine Empfehlung dagegen, nicht von mir noch von ernstzunehmenden Politikern. Es gibt aber eine Empfehlung gegen ein Gesetz. Es sollte im Ermessen der Eltern bleiben, den Kindern die Anweisung zu erteilen oder Unterlassung durchgehen zu lassen. Die dahingehende Entmündigung der Eltern dürfte da stattfinden, wo quantitativ ein echtes Problem entstünde.

                          • @lions:

                            Ich seh schon. Man will zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen. Auf der einen Seite den Effekt von Helmen als so gering (was imme man darunter versteht, das wird nicht klar gelegt ) beschreiben, dass ein Pflicht als sinnlos erscheint. Auf der anderen Seite will man aber zur Empfehlung einen Helm zu tragen (oder auch nicht) keine Stellung beziehen.

                             

                            Ich denke die Zahlen (z.B. 70% Reduzierung schwerer Kopfverletzungen) sprechen für sich und dafür, über eine Helmpflicht für Kinder nachzudenken.

                            Entmündigung von Eltern und Kindeswohl sind zwei Interessen, die austariert werden müssen und immer schon auch zu Gunsten des Kindeswohl entschieden wurden.

  • Die typisch deutsche Lösung:

    Wir können für die Sicherheit der Rad fahrenden Kinder nichts tun, keine sicheren Radwege, keine zusätzlichen Sicherungen insbesondere im Bereich der Schulen, keine verstärkten Schutzmaßnahmen durch Ordnungskräfte, keine hinreichende Tempobegrenzung für PKW. Stattdessen Helmpflicht. Das verhindert keinen Unfall mit Kindern, mindert allerhöchstens Kopfverletzungen und ist die billigste Lösung. Und billig hat Priorität, nicht die Sicherheit von Kindern.

  • Eine führende Krankheits- und Todesursache in den industrialisierten Ländern stellt die Verletzung des Kopfes dar. Schädel-Hirn-Verletzungen sind bei Menschen unter 45 Jahren die häufigste Todesursache. Unter 100.000 Europäern erleiden - je nach Region - zwischen 229 und 1.967 jedes Jahr ein Schädel-Hirn-Trauma. Für Deutschland gibt es keine exakten epidemiologischen Daten, es wird angenommen, dass bei uns jährlich 200-300 Personen pro 100.000 Einwohner ein Schädel-Hirn-Trauma erleiden.

     

    Wie entstehen Schädel-Hirn-Verletzungen?

     

    Sie entstehen durch Gewalteinwirkungen auf den Kopf z.B. durch

     

    •Schlag

    •Sturz

    •Aufprall oder Anprall

     

    So erleiden z.B. mehr als die Hälfte aller im Straßenverkehr verletzten Personen ein Schädel-Hirn-Trauma.

    http://www.spinesurgery.de/de/fuer-patienten/4-patienten/51-schaedel-hirn-verletzung.html

    • @Stefan Mustermann:

      Gut, dann tragen Sie immer einen Helm, ich will Sie nicht abhalten! Das Kinder im Grundschulalter einen Helm tragen sollten und das ja auch tun (meine auch!) stellt ja hier auch wohl kaum jemand in ein schlechtes Licht.

       

      Die Argumentation des Autors ist aber das eine gesetzliche Pflicht für Kinder die ohnehin schon generell Helm tragen mit großer Wahrscheinlichkeit einer gesetzlichen Pflicht für jugendliche und Erwachsenen den Weg bereiten würde.

       

      Sie können getrost davon ausgehen das sich die eine Hälfte der heute nicht Helm tragenden Radfahrerinnen zwar zähneknirschend an das Helm tragen gewöhnen würden da sie entweder auf das Rad angewiesen und/oder wie ich radfahrsüchtig sind. Nur wenige würden dann noch ohne Helm fahren und Bußgelder in kauf nehmen aber ein großer Teil würde das Rad einfach stehen lassen.

       

      Eine allgemeine Helmpflicht würde m.E. definitiv den Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehr zurückdrängen und das wäre ökologisch eine Katastrophe. Erinnern Sie sich z.B. an den Mofaboom der 70er und frühen 80er der definitiv durch die eingeführte Helmpflicht abgewürgt wurde. Was ja nun aber ökologisch und für die Fitnes der Menschen nicht besonders tragisch war …;-)

       

      Ich selber trage Helm beim Rennradfahren und Mountainbiken. Auf dem Holländer nicht, auf dem Reiserad (meinem geliebten uralten Peugeot Randonneur :-)) auf längeren Radreisen schon aber im Alltagsverkehr nicht.

      Sie sehen also, ich bin zwar kein Helmfan aber auch kein ideologischer Gegner und entscheide von Fall zu Fall und nach Zweckmäßigkeit und Risikoabwägung.

      Eine allgemeine gesetzlich sanktionierte Helmpflicht sähe ich dagegen als übergriffig in meinem Freiheitsverständnis. Gäbe es eine Partei welche sich so eine Pflicht ohne wenn und aber auf ihre Fahnen geschrieben hätte (gottseidank ist diese Thema selbst bei den Grünen umstritten) würde ich sie nicht wählen können.

      • @Waage69:

        Tja "Das Kinder im Grundschulalter einen Helm tragen sollten und das ja auch tun (meine auch!)" evtl. kennen Sie sich nicht aus mit %ten. Aber unter 100 % sind nicht alle.

         

        Daher wohl auch Ihre Fehler bei der Risikoabwägung. Einzig schade, dass die Gemeinschaft dann für Sie zahlen muss, weil Sie meinen auf dem Holländer sinderer zu sein als auf dem Rennrad.

        • @BluesBrothers:

          Das Sie hier mit der Moralkeule (Gemeinschaft...) kommen sehe ich als unfair mir gegenüber an.

          Ich könnte mir jetzt auch zur Erwiderung eine Polemik aus den Rippen wringen, spare es mir aber ein und wünsche Ihnen stattdessen allzeit unfallfreie Fahrt und ein gutes Händchen bei all Ihren Risikoabwägungen im Leben.

           

          Zur Versachlichung und Denkanstoss empfehle ich mal folgenden Artikel:

           

          "Folgen der Helmpflicht für junge Radfahrer in Schweden" von Erik Sandblom in "Fahradzukunft" Ausgabe 21, Februar 2016

           

          (kann leider nicht verlinken, Artikel ist aber bei der Fahradzukunft im Archiv abgelegt, also einfach zu googeln)

           

          Hier findet man zwei Punkte bemerkenswert.

           

          -Die steigende Helmnutzung hat Verletzungen nicht verringert

           

          -Wirkung der Helmpflicht: Weniger Radfahren bei Schulkindern

           

          Der erste Punkt spricht sicher nicht gegen das freiwillige Tragen eines Helms von Kindergarten- und Grundschulkindern, zeigt aber das eine Pflicht keine weiteren Effekte bringt sondern nur die Akzeptanz des Verkehrsmittels Fahrrad senkt.

          • @Waage69:

            Die Untersuchung unterscheidet nicht beim Schweregrad der Kopfverletzung. Ein schweres Schädel-Hirn-Trauma wird dort gleich gesetzt mit Kopfschmerzen.

        • @BluesBrothers:

          Warum soll sie nicht zahlen? Sie stellt ja auch eine fahrradfeindliche Infrastruktur bereit und begünstigt aus verschiedenen widersinnigen Gründen die massenhafte Verwendung von Massen an Autos. ;)

      • @Waage69:

        Vielleicht sollte auch noch dazugesagt werde, dass bei einer Helmpflicht sicher viele auf billige, unbrauchbare Modelle zurückgreifen würden, die gar nicht wirklich Schutz bieten, nicht passen u. evt. die Sache nur noch schlimmer machen.

  • Warum Helme allein nicht hinreichend sind? Es ist keine präventive Maßnahme.

     

    Um Unfallquote zu reduzieren, könnte man zusätzlich die Geschwindigkeit von Fahrzeugen in den bewohnten Ortschaften reduzieren, jährliche Fahrkönnen-Überprüfungen durchführen und sichere Fahrrad-Infrastrukturen bauen.

  • Der Berliner Senat plant eine Helmpflicht für radfahrende Kinder.

     

    Das ist eine richtige Entscheidung, die Kinder schützen wird. Oft fahren Autos zu schnell in den Straßen, wo Kinder spielen.

     

    Eine Kopfverletzung kann fatale Folgen haben. Das sollen alle Eltern wissen!

     

    Als Stuntman oder Kampfsportler beispielsweise, lernt man, wie man fallen muss, wenn man geworfen oder z.B. von einem Auto überfahren wird.

    https://www.youtube.com/watch?v=FtFvR7QRmow

     

    Aber selbst die Besten unter den Profis müssen manchmal mit schlimmen Verletzungen rechnen.

     

    //http://www.sueddeutsche.de/kultur/im-interview-jackie-chan-ruecken-knoechel-loch-im-kopf-1.979477

    • @Stefan Mustermann:

      "Das ist eine richtige Entscheidung, die Kinder schützen wird. Oft fahren Autos zu schnell in den Straßen, wo Kinder spielen. "

       

      Dann würde ich ja dafür plädieren dafür zu sorgen, dass die Autofahrer sich an die Regeln halten.

    • @Stefan Mustermann:

      "Oft fahren Autos zu schnell in den Straßen, wo Kinder spielen."

      Gut, dass Sie das erwähnen. Helmpflicht für draußen spielende Kinder! Es ist unverantwortlich, dass so etwas noch nicht eingeführt wurde. Das tolle ist: es braucht dann auch keine Spielstraßen. Mit Helm halten die Kinder dann ja mehr aus. Endlich könnten die Autos wieder schneller fahren. ;)

      • @Uranus:

        Helmpflicht für spielende Kinder, das ist schon eine trollinge Antwort, oder?

        • @Rudolf Fissner:

          Ach, das fügt sich doch wunderbar in die Reihe von seltsamen Kommentaren hier ein ;)

          • @Uranus:

            Sie haben das Prinzip hier erfasst! ;-)

  • Nun für mehr Eigenverantwortung bin ich zwar eigentlich schon aber doch bitte für Erwachse und nicht für Kinder. Die können sie nämlich wirklich nicht tragen.

     

    Radfahren wird als gefährlich dargestellt, weil es gefährlich ist. Die Forderung Unfälle zu verhindern klingt erstmal nobel aber sie lässt völlig außer Acht das man Unfälle nicht abschaffen kann. Es ist ja nicht so das die Menschen gerne und absichtsvoll in Unfälle verwickelt werden und deshalb aktiv daran gehindert werden müssen noch weitere zu verursachen.

     

    Diese dummdreiste Argumentation hat System: Man muss nicht den Leidtragenden zwingen sich zu schützen, man muss verhindern das er zum Leidtragenden wird! Das hört man von Linken heute zu so ziemlich allem. Psychisch labile sollen nicht “getriggert” werden, Frauen sollen sich nicht vor Übergriffen schützen und Radfahrer sollen sich keine Gedanken um ihre Unfallsicherheit machen. Stattdessen will man Reizthemen, sexuelle Gewalt und Unfälle einfach abschaffen. Funktioniert zwar von vorne bis hinten nicht, macht aber einen unglaublich progressiven Eindruck! Und darauf kommt es an, auf den Schein!

    • @disenchanted:

      "Radfahren wird als gefährlich dargestellt, weil es gefährlich ist"

      -------------------------------------------------------------

      Diese Aussage ist gerade in Bezug auf jede Art und Schwere von Kopfverletzungen falsch!

      Die Wahrscheinlichkei derade beim Radeln irgend eine Art einer Kopfverletzung zu erleiden, ist eher geringer, als bei nahezu allen anderen Alltagstätigkeiten.

      Und sie ist VIEL geringer, als beim Autofahren.

      Wenn also über irgendeine neue Art einer Helmpflicht nachgedacht werden sollte, dann zuallererst bei allen Autoinsassen.

      • @Wagenbär:

        Ob radfahren gefahren birgt oder nicht hängt nicht davon ab wie gefährlich oder ungefährlich andere Fortbewegungsarten sind. Könnten Sie mir bitte mal eine Quelle für Ihre behauptungen nennen?

        • @disenchanted:

          Es ist wiedersinnig, widerspricht also der Logik, eine Tätigket, bei der die Wahrscheinlichkeit (https://de.wikipedia...rscheinlichkeit) für bestimmte Ereignisse, hier das Erleiden von Kopfverletzungen geringer ist, als bei anderen Alltagstätigkeiten, als "Gefährlich" zu bezeichnen. Zu einer Quelle:

          Zunächst empfehle ich, die schon veröffentlichten Kommentare zum Artikel zu lesen.

          Aber für Sie trotzdem hier noch mal https://critical-mas...-kohl-stiftung/

  • Die Überschrift ist Panne.

     

    Man bastelt sich eine offensichtlich falsche Behauptung zusammen (Helme verhindern Unfälle) um dagegen anzureden (Helme verhindern keine Unfälle) mit dem Ziel das Helme daher unnütz seien.

    • @Rudolf Fissner:

      Für manche vielleicht nicht ganz so offensichtlich. Mit meinem Fahrradhelm bekam ich plötzlich eine Aura der Unfallvermeidung +5. Ich glaube fest daran, daß er magisch ist!

  • Zu dem oft gelesenen Argument: Im Auto soll der Helm aufgesetzt werden, da es mehr Kopfverletzungen im Auto gibt, nur folgenden Hinweis:

     

    Es kommt nicht auf die absolute Zahl von Kopfverletzungen an, sondern auf die Zahl der Kopfverletzung je Kilometer. Und da ist das Verhältnis des Fahrrads wesentlich schlechter sein.

     

    Zum Thema Kinder: Wie soll man einem Kind erklären, dass es einen Helm tragen muss/soll, wenn es die Erwachsenen nicht machen? Wenn das Kind dann zum Jugendlichen heranwächst, wird der Helm aufgrund der Frisur weggelassen.

    • @Strolch:

      (...) Wenn das Kind dann zum Jugendlichen heranwächst, wird der Helm aufgrund der Frisur weggelassen.

      --------------------------------------------------------------

       

      Richtig! Und das ist gut so, denn Fahrrad"helme" sind unnötig und sowiso keine Helme

    • @Strolch:

      "Es kommt nicht auf die absolute Zahl von Kopfverletzungen an, sondern auf die Zahl der Kopfverletzung je Kilometer"

       

      Die ist ein wichtiger Einwand. Wie Sie hier nachlesen können, leben Autofahrer pro Km gefährlicher als Fahrradfahrer. https://www.clevere-staedte.de/blog/artikel/helmpflicht-f%C3%BCr-fu%C3%9Fg%C3%A4nger-und-autofahrer

       

      Zum Thema Kinder: Selbstverständlich sollte ALLE im Auto einen der Höchstgeschwindigkeit angemessenen Helm tragen.

      • @markstein:

        Selbstverständlich sollten Kinder auf dem Fahrrad IMMER angeschnallt sein.

        • @Rudolf Fissner:

          Interessanter Vorschlag.

          Können Sie vielleicht noch kurz erläutern wie das funktionieren soll?

          • @markstein:

            Interessante Frage. Man merkt, wie Sie Auto (+Helmpflicht) und Fahrrad (+Anschnallpflicht) so langsam zusammen denken.

             

            Man nähere sich beim Bau von Fahrrädern dem Auto an, nehme ein Liegerad und schon hat man die Möglichkeit sich anzuschnallen.

            • @Rudolf Fissner:

              An ein Liegerad habe ich tatsächlich nicht gedacht. Da könnte es klappen.

               

              Jetzt müßte ich nur noch wissen, was das an zusätzlicher Sicherheit bringen soll. Können Sie dazu was sagen? Oder soll das eher einen optischen Zweck erfüllen?

              • @markstein:

                Sie sind ja lustig. Natürlich können Sicherheitsgurte in Autos und woanders Unfälle nicht verhindern.

                • @Rudolf Fissner:

                  Das ist schon klar.

                  Ich habe deshalb ja auch gefragt, welchen Zugewinn an Sicherheit die Sicherheitsgurte für Fahrradfahrer bringen sollen.

                  Ich gehe also richtig in der Annahme, dass Sie dies aus optischen Gründen für gut heissen?

                  • @markstein:

                    Ich vermute in etwa den gleichen Zugewinn den sie beim tragen von Helmen in Autos anpeilen. Ich tippe: sogar noch 10 % höher!

                    • @Rudolf Fissner:

                      Bisschen dünne Argumentation, oder?

                      Auf dieser Basis tippe ich: Es hat nur optische Gründe.

  • Mir hat als Schulkind der Helm das Leben gerettet. Es war niemand anders beteiligt, die Straße hatte einen Riss in dem das Rad steckenblieb, ich über den Lenker gesegelt, auf den Kopf, Helm 3 fach gebrochen, ich konnte einfach weiterfahren. Dabei habe ich den Helm sehr ungern getragen. Meine Eltern bestanden darauf, aber es war unüblich und ich konnte mir von Gleichaltrigen viel Spott anhören. Manchmal habe ich den Helm daher im Schulranzen gelassen, an dem Tag zum Glück nicht. Wenn jedes Kind verpflichtet wäre einen Helm zu tragen, gäbe es solche Probleme nicht. Wie man bei Kindern gegen eine Helmpflicht argumentieren kann, ist mir unverständlich. Die Argumente, dann fahren weniger Rad und Helme verhindern keine Unfälle sind so offensichtlich schlecht, dass hier das ideologische Gerüst so manches Kommentators, der in anderen Bereichen ja auch zum logischen Denken fähig ist, angegriffen sein muss.

    • @BluesBrothers:

      Also als ich mal ähnlich verufallt bin als Kind, hatte ich vor allem Abschürfungen an den Händen, mit denen ich den Sturz abgefangen habe. Hätt ich einen Helm aufgehabt, wär ich vielleicht auch aufs Dach gefallen, wer weiß. (Will ja nicht gegen den Helm an sich argumentieren.) Aber ich finde es ist hysterisch, jetzt eine Helmpflicht zu verlangen. Dann sollten auch bestimmte Geräte auf Spielplätzen verboten werden, weil Kinder da runter fallen können. (Oder Bäume) Vielleicht wärs sinnvoller zu fordern, dass Kinder mehr Möglichkeiten haben, spielend ein gutes Körpergefühl zu erwerben.

    • @BluesBrothers:

      "Mir hat als Schulkind der Helm das Leben gerettet"

      ----------------------------------------------------------------

      Es läßt sich problemlos nachweisen, dass die Anzahl solcher scheinbaren Lebensrettungen durch Fahrad"helme" grotesk auffällig weit über der Zahl der tatsächlich bei Fahrradunfällen getöteten Menschen liegt.

      Sogar wenn solch eine folienbeklebte Styropor-Kopfbedeckung völlig zerbrochen ist, imaginieren die Gläubigen, dass sie dennoch oder gerade deswegen eine lebenrettende Schutzwirkung gehabt habe.

    • @BluesBrothers:

      Es sagt doch niemand dass Helme schlecht sind. Ich persönlich finde Helme gut, ich trage auch hin und wieder einen, bei längeren Strecken z.B.

       

      Eine Pflicht jedoch finde ich quatsch, da ich nicht bei jeder Fahrt beispielsweise zum Supermarkt einen Helm anziehen will. Und erst recht nicht dazu gezwungen werden. Zwingen wir als nächstes dann auch Fußgänger Helme zu tragen? Wenn nein wieso nicht?

       

      In meinen Augen will ein solcher Vorschlag nur von den wahren Lösungen zu mehr Sicherheit im Verkehr ablenken: Geschwindigkeitsbegrenzungen im Innenstadtbereich und bessere Verkehrsführung an Kreuzungen.

       

      Eines dürfen sie nicht vergessen ein Helm schützt nur bei sehr spezifischen Krafteinwirkungen und nur den Schädel. Rumpf, Schulter, Hüfte und Wirbelsäule werden überhaupt nicht geschützt.

       

      Also: Unfälle vermeiden statt übergriffiger Vorschriften.

      • @Franco:

        "Geschwindigkeitsbegrenzungen im Innenstadtbereich und bessere Verkehrsführung an Kreuzungen" stehen doch zu einer Helmpflicht für Kinder nicht in einem Alternativverhältnis. selbstverständlich ist dies immer eine Abwägungsentscheidung. Wir könnten ja auch die Gurtpflicht abschaffen und Kleinkinder nicht mehr verpflichtend in Kindersitze setzen. Empfinden sie die Verkehrsregeln auch als "übergriffige[...] Vorschriften" ?

        • @BluesBrothers:

          Die Maßnahmen sollten noch viel radikaler sein: z.B. autofreie Stadt, ÖPNV-Ausbau und kostenlos.

          Denn Autos ...

          erzeugen Feinstaub und Abgase, die zu Erkrankungen und Tod führen,

          ... deren Fahrer_innen verwickeln Menschen in Unfälle, in Folge dessen Menschen bleibende Schäden 'erhalten' bzw. sterben

          ... tragen als Teil des Verkehrssektors zu 14 % zum Klimawandel bei.

          ... sind Ressourcenverschwendung

          ... Platzverschwendung

          ...

          • @Uranus:

            Gerne, das Kfz zurückzudrängen hat Vorteile. Wir haben zu zweit 1, aber schon das ist ja kein gutes Verhältnis. Insb. ein kostenloser Nahverkehr würde viele Kfz oder zumindest Zweitwagen wohl erledigen.

            Ich denke aber den größten Faktor haben Sie gar nicht genannt und das ist das Prestigebedürfnis. Ein Kfz ist eben wie ein Scheckbuch, dass man jederzeit vorzeigen kann, ohne dass dies einen so seltsamen Eindruck macht, wie sonstiges Protzgehabe. Zudem ein Scheckbuch, dass man(n) auch leasen kann^^.

            Ich garantiere Ihnen, wenn dicke Autos nicht mehr bewundert würden, sondern als das erkannt was Sie sind, Dreckschleudern und ein Spielzeug für Egoisten, wärs ganz schnell vorbei mit dem Spaß. Aber auch in meinem Umfeld finden es viele Fraun toll wenn da einer mim dicken Audi kommt. "Naja der war ja ganz nett, aber hatte nur so nen billigen Kleinwagen" ;)

            • @BluesBrothers:

              "Insb. ein kostenloser Nahverkehr würde viele Kfz oder zumindest Zweitwagen wohl erledigen."

              Eben. Und wenn ich an den täglichen Verkehrskollaps denke, würden viele ÖPNV dem sicher vorziehen.

              In Teilen hat das dicke Auto ja schon an Ansehen verloren. Einige jüngere Menschen schaffen sich ja kein Auto an, Andere schaffen es ab. Siehe auch steigende Nutzung von CarSharing (was allerings keine Lösung meiner Ansicht nach ist) oder eben auch von Fahrrädern. Letztlich muss sich strukturell etwas ändern ...

  • Ja genau! Die Pflicht, einen Sicherheitsgurt im Auto anzulegen, sollten wir gleich mit abschaffen!

    • @Strolch:

      Dies wäre der falsche Weg. Vielmehr sollte sie durch eine Helmpflicht für alle Insassen ergänzt werden, um die Unfallfolgen zu mindern.

      Aber auch dies würde Unfälle nicht verhindern. Ein striktes Tempolimit mit Tempo 30 innerorts wäre ein wirksamer erster Schritt dazu.

      • @markstein:

        Das wäre super! Dann müsste der Erste-Hilfe-Koffer nicht mehr im Auto sein für all die Radfahrer ohne Helm!

        • @Rudolf Fissner:

          Und auch nicht mehr für die Autofahrer ohne Helm. Eine klassische win-win-Situation.

  • Autofreie Stadt, Tempolimits für KFZ, ÖPNV ausgebaut und kostenlos zugänglich, Fahrradleihstationen... dann braucht es auch keine Helmpflicht.

    • @Uranus:

      Unsinn. Es gibt reihenweise Unfälle an denen ausschließlich derjenige beteiligt ist der dann im Krankenhaus landet. Wenn sich der Lenker quer stellt dann hilft auf die Autofreie Stadt nichts.

      • @disenchanted:

        Wie hoch ist der Anteil der Unfälle, in denen sich bspw. der Lenker querstellt gegenüber dem Anteil, in denen

        KFZ beteiligt sind? Wieviele Menschen tragen bleibende Schäden davon bzw. sterben?

    • @Uranus:

      Fahrradverleihstationen verhindern keine Unfälle.

      • @Rudolf Fissner:

        Jein. Es ist eine Maßnahme, die den Umstieg vom Auto auf alternative Verkehrsmittel wie das Fahrrad fördert und Fahrräder schnell verfügbar zu macht. In Folge (zusammen mit den von mir anderen, genannten Vorschlägen) würden weniger Autos genutzt und es kommt zu weniger Unfällen mit Autos.

        • @Uranus:

          Sosehr ich die Einschränkung des privaten Autoverkehrs befürworte, aber das ist Glaskugelei.

           

          Übrigens. Durch das Verbot von Fahrrädern würde es zu keinen Unfällen mit Fahrrädern kommen.

          • @Rudolf Fissner:

            Es ist eine von mehren Maßnahmen, die zu einer Verringerung von Autos führen würde. Zumal der Verkehr in Städten/auf Straßen ja schon seit Jahren unter den Massen an KFZ kollabiert und für Frust, Stress, Zeit- und Ressourcenverschwendung sorgt. Alternativen sind da sicher schon aus dieser egoistischen Perspektive willkommen. Und dann kommen eben noch die sozio-ökologischen Gründe dazu.

            Ich sage ja nicht, dass es zu einem bestimmten Zeitpunkt in Städten XYZ so kommen wird, wenn Sie meine Kommentare hier lesen. Ich formuliere in meinen Kommentaren zu dem Thema hier eine Position, eine Kritik an aktueller Verkehrspolitik - nix Glaskugel.

            Andereseits - wenn Sie sich andere Städte wie z.B. Kopenhagen anschauen, dessen Fahrradinfrastruktur ausgebaut ist und dessen weitere Bedingungen dazu führten, dass dort die Mehrheit(!) mit Fahrrädern unterwegs ist, ist das schon ein Zeichen dafür, was möglich ist und was aus meiner Sicht schnell angestrebt werden sollte. Siehe auch: http://copenhagenizeindex.eu/01_copenhagen.html

             

            Ja, und wenn wir nicht aus dem Haus ... ah, Moment, viele Unfälle passieren ja im Haushalt, verdammt...

      • @Rudolf Fissner:

        Richtig, Fahrradverleihstationen verhindern keine Unfälle. Die verleihen Fahrräder, wie der Name schon sagt.

         

        Tempolimits z.B. hingegen sind ein sehr probates Mittel um Unfälle zu vermeiden. Was meinen Sie?

        Autofreie Städte wären dem auch zuträglich, sind aber ein sehr weitgehendes Mittel. Das muss vielleicht gar nicht sein.

        • @markstein:

          Sehnst! So ist das auch mit den Helmen. Können sinnvoll sein auch wenn sie keine Unfälle verhindern.

           

          Tempolimits sind natürlich ein sehr effektives und mit das wichtigste Mittel um Unfälle zu vermeiden. Weiß doch jeder. Ziemlich doofe Frage also.

           

          Aber was hat das mit Helmen, Sicherheitsgurten, Fahrradstationen und dem Morgenkaffee zu tun?

           

          Nichts. Oder? Was meinen Sie?

          • @Rudolf Fissner:

            Nun, ich bin lediglich auf Ihre wenig zielführende Anmerkung eingegangen, dass Fahradverleihstationen keine Unfälle verhindern. Weiß doch auch jeder.

             

            Wenn Sie schon anerkennen, dass Tempolimits vermutlich das beste Mittel sind, dann wundert es mich, dass Sie auf dieses bisher nie eingegangen sind, sondern ständig monoton Helme für Fahrradfahrer fordern, zuletzt sogar Sicherheitsgurte für Fahrradfahrer.

             

            Helme können definitiv sinnvoll sein, ich habe mich nie gegen sie ausgesprochen. Man sollte das Thema jedoch ganzheitlich betrachten und dabei logischerweise alle Verkehrsteilnehmer betrachten. Dabei kommt man unweigerlich zum Schluß dass Helme nun mal für alle sinnvoll sind. Eine Autofahrermatschbirne ist ja nicht weniger schlimm als eine entsprechende eines Radfahrers. Dass ein paar Frisuren auf dem Rad oder im Auto Schaden nehmen können, halte ich für verschmerzbar.

            (Fußgänger erleiden ebenfalls Kopfverletzungen, für sie gilt natürlich gleiches.)

            • @markstein:

              Ihre Antwort enthält einen Fehler. Nicht ich erkenne an, dass ein Tempolimit vermutlich das beste Mittel sei, sondern Sie ;-)

               

              Ob Helme für alle sinnvoll sind vom LKW Fahrer bis hin zum 6-jährigen Fahranfänger auf dem Rad, das würde ich mal bezweifeln.

              Da müssten Sie vielleicht irgendwie besser versuchen den Knoten im Hirn zwischen diesen beiden Extremen zu lösen oder vielleicht irgendeine wissenschaftliche Untersuchung vorweisen, die das für die einzelnen verkehrsteilnehmer aufgedröselt, geschafft hat.

               

              Beachten Sie dabei, dass es nie um 100%-ge Sicherheit geht, sondern sinnvolle Entscheidungen. Die wird auch ein Tempolimit nicht erreichen.

              • @Rudolf Fissner:

                Meine Antwort enthält keinen Fehler. Lesen sie doch Ihren eigenen Post:

                "Tempolimits sind natürlich ein sehr effektives und mit das wichtigste Mittel um Unfälle zu vermeiden. Weiß doch jeder."

                 

                Ich muss natürlich weder einen Knoten lösen, noch weitere Untersuchungen vorlegen. Die Fakten, auf die ich immer verwiesen habe, reichen aus, um darzulegen, dass alle Verkehrsteilnehmer Risiken ausgesetzt sind, die mit einem Helm verringert werden könnten.

                 

                Mit einem Tempolimit erreicht man keine 100%ige Sicherheit. Ich stimme jedoch Ihrem o.a. Zitat vollumfänglich zu.

                • @markstein:

                  Dann würde ich doch vorschlagen, dass alle 500 Meter eine Fahrradsstation erbaut wird. ;-)

  • Ich kann nur eines sagen, unabhängig von welchen Studien auch immer: ich gehöre zu denjenigen, die trotz schwerer anderweitiger Verletzungen dank Helm nur ein geringfügiges Schädel-Hirn-Traum erlitten haben. Die paar Millimeter Styropor zwischen meinem Os temporale und der Ampelsäule waren der Unterschied zwischen einer Temporalisruptur und einer Gehirnerschütterung, vulgo zwischen einem Tag Kopfschmerzen und einer Restexistenz als Gemüse oder six feet under.

    Wenn hier einfach ein Rudel Leute rumpolemisieren müssen, die zu faul sind einen Helm aufzusetzen, bitte. Dann wünsche ich Euch allen viel Glück, falls ihr tatsächlich Radler sein solltet.

    Ich hoffe aber eigentlich, all diese Typenb haben einfach gar kein Fahrrad sondern wollen halt meckern. Kann man ja machen.

  • Wenn man mit dem Renner unterwegs ist, empfiehlt es sich Helm zu tragen, da man sonst bei einem Unfall eine Mitschuld an Kopfverletzungen hat.

    https://www.kanzlei-im-inntal.de/helmpflicht-beim-radfahren-der-status-quo/

     

    Dieses Urteil war nach dem BGH - Urteil:

    https://diepresse.com/home/recht/rechtallgemein/3871803/Hoechstgericht_Rennradfahrer-muessen-Helm-tragen

  • Fahrradhelmpflicht schützt nur einen - die Fahrradhelm-Industrie.

  • Eine komische Diskussion ist das. Jede verhinderte schwere Kopfverletzungen ist es wert, einen Helm zu tragen. Mit Matschbirne als Pflegefall zu enden halte ich für wenig erstrebenswert.

     

    Es gibt so viele Möglichkeiten zu verunfallen als Radfahrer, ob mit oder ohne Beteiligung anderer, da ist es einfach logisch, einen Helm zu tragen.

     

    Und wer glaubt durch Nichthelmtragen die Blechlawine zu reduzieren, der gefährdet primär die eigene Gesundheit und sonst erreicht er nix.

     

    Ziemlich absurd die ganze Diskussion.

    • @Gnutellabrot Merz:

      Aber warum wird denn dann nicht auch über Helmpflicht für Autofahrer diskutiert? Komisch, oder haben die einfach nen Betonschädel?

      • @Rooni:

        Warum ist am Fahrrad der Airbag nicht ebenfalls Pflicht?

        • @Rudolf Fissner:

          Zuviele Trollkekse gefrühstückt?

          • @Uranus:

            Nö nur Spaßkekse zusammen mit Markstein

        • @Rudolf Fissner:

          Warum ist der Airbag im Auto nicht Pflicht?

  • Es wundert mich dass bisher noch nicht angeführt wurde dass

     

    1. es mit Helm zu einer Risiko-(Über)Kompensation kommen kann: Der Helmträger fühlt sich sicherer und geht mehr Risiken ein.

     

    2. ein Helmträger von Autofahrer als weniger fragil angesehen wird und zum Beispiel gefährlicher durch Autos überholt werden (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17064655)

     

    Außerdem schützen Fahrradhelme nicht annähernd so gut wie vermutet wird.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Franco:

      Geht denn der Autofahrer auch mehr Risiken ein, seitdem er zum Gurt verdonnert ist? Und fährt der Autofahrer am Radfahrer wirklich deshalb näher vorbei, weil er auf seinem Kopf einen Helm sieht?

      • @849 (Profil gelöscht):

        Also ich trage normalerweise einen Helm beim Radfahren und ja, wenn ich den vergessen habe, fahre ich automatisch vorsichtiger.

        • @Rooni:

          Und vorsichtig fahren schützt dann im Falle eines Unfalls ihren Schädel?

          • @Rudolf Fissner:

            Es gibt einen Unterschied zwischen Unfallvermeidung und Schadensbegrenzung im Falle eines Unfalls.

             

            Ersteres ist wichtiger und ein Helm hilft höchstens bei letzerem, und auch das nur sehr begrenzt.

             

            @Atalaya ich weiß nicht ob Autofahrern beim Tragen eines Gurtes tatsächlich anders fahren. Und ja, die Autofahrer halten bei Helmträger weniger Abstand und bei Frauen mehr als bei Männer, unterbewusst wahrscheinlich. Lesen sie die Studie die ich verlinkt habe.

            • @Franco:

              Richtig. Aber wer behauptet denn, dass Helme Unfälle vermeiden? Das sind selbstgebastelte Windmühlen.

              • @Rudolf Fissner:

                Niemand mit klarem Verstand behauptet das.

                 

                Und deswegen ist es auch Humbug eine Helmpflicht vorzuschreiben, weil es keine Unfälle vermeidet, aber die Politik glaubt was gutes zu tun ohne dass es weh tut. Vielmehr wehren sie sich dagegen vernünftige Verkehrspolitik zu machen inkl mehr Geschwindigkeitsbegrenzungen und -Kontrollen, bessere und breitere Radwege, mehr Sichtbarkeit für schwache Verkehrsteilnehmer.

                 

                Von mir aus kann man ja auch Helme fördern (z.B. von der Steuer befreien oder bezuschussen), nur vorschreiben sollte man sie nicht.

  • 8G
    82732 (Profil gelöscht)

    Ich bin sehr dafür, bei Ski- und Velofahren einen Helm zu tragen. Und tu es auch selber.

     

    Aber dennoch finde ich:

    "für die Entscheidung, [...], sollte der Einzelne selbst verantwortlich sein".

    • @82732 (Profil gelöscht):

      Also die Kinder selber und selbst die Eltern dürfen nicht mehr reinreden?

      • @Rudolf Fissner:

        Informieren sie sich bitte mal zum Thema Minderjährigkeit und elterliche Sorge.

         

        Kommentar gekürzt, bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Moderation

  • Autos sind mörderische Riesengeschosse, vor die sich die Menschen bei ihrer Einführung noch gefürchtet haben. Manchmal sind sie bequem.

    Kennt jemand eine einzige Straße im Zentrum, auf der die Geschwindigkeit eingehalten wird? Die Wrangelstraße ist zur Hälfte eine "Spielstraße" - dort rasen sie oft mit 50kmh durch. Das wird selten kontrolliert. Jeder, der beruflich sein Fahrrad benutzt, weiß um die täglichen Schikanen, kaputte, enge Radwege,

    besonders parkende Objekte, wobei ich bei Paketboten Verständnis habe, die stehen selber unter Druck, weil die blöden Kunden alle bei Amazon kaufen und Billigpost benutzen. Schnell schnell und billig billig macht die Leute kaputt.

  • Ja, man muss schon sehr um die Ecke denken: Ohne Helm fahren mehr Menschen Rad, und die schiere Anzahl der Räder macht die Autofahrer vorsichtiger. Also fährt man ohne Helm sicherer. Das ist der ernstgemeinte Grundtenor der Fahrradverbände.

    Es gibt für alles seine Untersuchung, z.B. mit welchem Seitenabstand man als Radfahrer mit und ohne Helm überholt wird, wurde mal in England untersucht. Das Ergebnis wundert nicht: Ein Radler ohne Helm wird weiträumiger umfahren...

    Man könnte meinen, die Radlobby will um jeden Preis mehr Räder auf der Strasse, koste es, was es wolle.

    • @Wuff:

      Mehr Kleinkinder auf die Straße!

      • @Rudolf Fissner:

        "Mehr Kleinkinder auf die Straße!"

        Wie kommen Sie zu diesem recht bizarren Schluß?

         

        Kleinkinder müssen auf dem Gehweg fahren. Das ist auch gut so

        • @markstein:

          Entsprechend der Logik von Wuff würde eine Herrschar an Kindern auf den Straßen dazu führen, das Autofahrer vorsichtiger fahren, was wiederum dazu führt, dass die Unfallzahlen zurückgehen.

          • @Rudolf Fissner:

            Ist nicht meine Logik, sondern die der Fahrradlobby.

          • @Rudolf Fissner:

            WUFF hat nicht von Kleinkindern geredet. Logik geht anders.

  • Ich bin definitiv gegen eine allgemeine oder auch spezielle Helmpflicht aus den ähnlichen Gründen wie Herr Doerken.

    Wenn ich mir zum Brötchenholen auf meinem alten Holländer oder Reiserad einen Helm aufsetzen müsste bliebe das Rad bei mir stehen.

     

    Wenn 80% der Kinder mit wohl steigender Tendenz bereits Helme tragen sähe ich da ebenfalls keinen Reglungsbedarf. Sinnvoll wären eher nicht moralisierende Motivationskampagnen um diesen hohen Wert zu halten oder weiter zu steigern.

     

    Apropos moralisierend: komisch das man bei diesem Thema so oft die ganz große Moralkeule herausholt (siehe @Kunz, @Fissner).

     

    Skandalöser finde ich dagegen die Autofixiertheit allgmein, meist zu wenig Verkehrsraum für Radfahrer und Fußgänger und z.B. das man auf der Autobahn immer noch auf großen Strecken kein Tempolimit hat obwohl es andauernd mit fatalsten Folgen scheppert. Hier werden oft ganze Familien ausgelöscht.

     

    Aber hat wohl was mit Lobbimacht zu tun:

     

    z.B. die of aus prekären Notlagen heraus genutzten fuffziger Moppeds auf unsinnige und schikanöse 45Km/h zu begrenzen (solange das allgemeine Tempolimit innerorts nicht ebenfalls 45Km/h ist) ist möglich. Dafür findet sich auch immer eine passendes Gutachten ebenso wie dann ja auch wohl in Zukunft für eine spezielle oder allgemeine Helmpflicht für Radfahrer.

     

    Den Porsche , Tesla etc. an eine kürzere Leine zu legen dagegen ist scheinbar nicht möglich.

    • @Waage69:

      Dann bleibt Ihr Rad eben stehn, wen kümmerts. Wenn dafür Kinder sicherer unterwegs sind, nehme ich gerne in kauf, dass Sie laufen.

      Wie sich Helmtragen und mehr Verkehrsraum für Radfahrer gegenseitig ausschließen, haben Sie aber nicht erklärt. Nichts als ein Schneinargument.

      • @BluesBrothers:

        Warum laufen - hab ja schließlich noch ein Auto.

  • Vier von fünf Kopfverletzungen wären mit Helm nicht passiert

     

    //http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2017-07/fahrradhelm-sicherheit-radfahren

    • @Rudolf Fissner:

      1.: Der richtige Link ist

      //http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2017-07/fahrradhelm-sicherheit-radfahren

      2. enthält die dort bescgriebene Studie erebliche methodische Fehler.

      (Siehe dazu auch die Kommentare unter dem Artikel)

      3. Geht es aktuell um die Planung einer Helmpflicht.

      Gegen genau solch eine Helmpflicht sprechen sich auch die Autoren der dort besprochenen Studie nachdrücklich aus.

      • @Wagenbär:

        Wie? Sind es nur drei von fünf Kopfverletzungen?

        • @Rudolf Fissner:

          5 von fünf Radfahrerkopfverletzungen könnten vermieden werden wenn gar keine Fahrräder mehr benützt würden...

          ...oder wenn man morgends einfach im Bett liegen bliebe.

           

          Ich frage wie man sich als Mensch mir grüner Einstellung wie Sie für einer Helmpflicht das Wort reden kann der letztlich nur der ADAC beifall klatschen kann da er den Anteil der Räder im Straßenverkehr merklich verringern würde.

           

          Oder ist das inzwischen so eine Art Zwangshaltung so wie:

          Grün = Vorschriften, Spassbefreiung, Gouvernantentum & Verbote?

           

          Als ich noch jung war waren die Grün/Alternativen noch von anderem Kaliber.

          • @Waage69:

            Was hat das den mit "grüne" zu tun.

            Man nimmt m.E. die Gesundheit von Menschen in Geiselhaft um den Autoverkehr zurückzudrängen. So notwendig das ist, ich halte es für den falschen Weg.

             

            Eine Helmpflicht für Kinder, z.B. bis zum Alter wo sie einen Führerschein machen, würde auch nicht den Radverkehr verringern.

             

            Würde man etwa mit einem jungen Alter anfangen und die Hürde jährlich erhöhen, dann wäre es für diese Kinder sogar das normalste von der Welt.

            • @Rudolf Fissner:

              Sie sind also nicht nur für eine Helmpflicht für Kinder sondern auch für Jugendliche und dann auch noch als schleichende, hm, ich nenne es mal "Umerziehungsmassnahme".

               

              Ich finde Kinder sollten Helme tragen, was sie ja inzwischen auch schon der Regelfall ist. Jugendliche und Erwachsene wenn sie es für notwendig erachten. Der Gesetztgeber bleibt aber außen vor.

               

              Sie sind in diesem Punkt für Reglementierung, ich dagegen. So einfach ist das.

              • @Waage69:

                Mir Regelmentierungswahn hat das alles wenig zu tun. Auch Kinder müssen bereits vor roten Ampeln halten.

                 

                Haben Sie Kinder?

                Lernen diese Regeln?

                Dann sollten Sie ein Fachmann oder -frau für Regelmentierungen sein.

                • @Rudolf Fissner:

                  Von Wahn habe ich nichts geschrieben. Abgesehen davon ist es ein Unterschied ob ich meine Kinder reglementiere oder der Staat.

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Weg mit der Anschnallpflicht im Auto, sie verhindert keinen einzigen Unfall.

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Dies wäre der falsche Weg. Vielmehr sollte sie durch eine Helmpflicht für alle Insassen ergänzt werden, um die Unfallfolgen zu mindern.

      Aber auch dies würde Unfälle nicht verhindern. Ein striktes Tempolimit wäre ein wirksamer erster Schritt dazu.

      • @markstein:

        Ich verneige mich vor deiner treffenden Argumentation!

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Nicht alles was hinkt ist auch ein (sinnvoller) Vergleich!

      Bei den Insassen von Autos geht es um Beschleunigungskräfte, die um Größenordnungen höher sind, als jene, die bei Fahrradunfällen auftreten können.

      Die Gurte im Auto können ihre Schutzwirkungen zudem nur im Zujsammenwirken mit dem Gesamtsystem "Auto", zu dem z.b auch die bekannten "Knautschzonen gehören, entfalten.

  • -- Aus eigener Erfahrung möchte ich dringend raten, einen Fahrradhelm zu benutzen!

    -- Ursache auch meines Krankenhausaufenthalts in der Neurologie (Gehirnerschütterung, glücklich ausgegangen!) war aber nicht etwa der fehlende Fahrradhelm.

     

    Die Ursache war ein Rechtsabbieger (Autofahrer), der direkt vor seiner Wohnung einen Fahrradweg einfach überfuhr. Ebenso hätte er dort einen Kinderwagen überfahren können. Dies tat er, weil er sich in den Verkehr einfädeln wollte, der an dieser Stelle mitten in der Stadt niemals 70/80 km unterschreitet (Prenzlauer Promenade). Eine Geschwindigkeitskontrolle habe ich in den Jahren, da ich dort wohnte, nie gesehen.

     

    Genau diese Konstellation ist die Hauptursache der jährlich getöteten Radfahrer: siehe nur die Einmündungen, an denen sie in Berlin getötet werden. Da hilft ein Helm gar nichts.

     

    Helmtragen darf keineswegs zur Pflicht gemacht werden, weil sie Ursache und Wirkung vertauschte und den Autofahrern als Vorwand diente, noch asozialer zu fahren.

     

    Autofahrer sind heute in Großstädten eine Minderheit - und dies gilt innerhalb des S-Bahnrings ganz besonders. Die SPD ist dort von einer Mehrheit der Nicht-Autofahrer gewählt. Das sollten sich die verbliebenen SPD-Funktionäre, die viel zu oft in Vororten wohnen - und schon deshalb ganz blind autofixiert sind -, endlich vor Augen führen: bei Strafe des Untergangs dieser Partei. In Berlin hat die SPD eine der letzten Gelegenheiten zu zeigen, ob sie noch wirkliche Reformpolitik im Interesse ihrer Wähler/innen kann - oder ob sie sich auch hier der ideologischen Propaganda gegen die Interessen ihrer Wähler/innen hingibt.

  • Die Wahrscheinlichkeit, das "Risiko", beim Radeln irgendeine Art von Kopfverletzung zu erleiden ist nicht größer, als beim Gehen, geringer, als beim Begehen von Treppen und VIEL, geringer, als beim Autofahren.

    Wenn also eine Helmpflicht eigeführt werden sollte, dann muss sie vor allem für alle Autoinsassen eingeführt werden.

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @Wagenbär:

      Na Sie haben ja mal Ahnung :-(

      • @80576 (Profil gelöscht):

        Ich habe mich mit allen bekannten und publizierten Studien zu (scheinbaren) Schutzwirkungen von Fahrrad"helmen" und Sttistiken im Zusammenhang mit Kopfverletzungen sowie mit der Geschichte der öffentlichen Diskussion um Fahrradhelme umfänglich beschäftigt.

        Ich kenne auch alle Prüfnormen für Schutzhelme im allgemeinen und für

        Fahrrad"helme" im besonderen.

        Bei letzteren ist daher für mich feststehend, dass diese alles mögliche, aber jedenfall gerade keine Helme sind.

        • @Wagenbär:

          Vielen Dank für Ihren Kommentar. Leider hat die amtliche Helmpropaganda inzwischen dazu geführt, dass die echten Zahlen als Fake News abgetan werden. Dabei kommen die Fake News hier von offizieller Stelle. Jeder, der sich die Mühe macht mal Studien und Statistiken kritisch zu lesen, wird dies feststellen.

          • @Velofisch:

            jeder, bis auf LESER77

  • Man sollte ideologisch verbohrte Helmgegner wie Herrn Doerk, die auf der Straße verteilte Kindergehirne in Kauf nehmen, weil sie glauben, eine Helmpflicht für Kinder würden Menschen das Radfahren madig machen, an den verunfallten Kindern vorbeischleifen.

    • @Kunz:

      Kinder verunglücken ja nur auf dem Fahrrad oder ?

      Natürlich nicht! Also Helmpflicht für Kinder auch im Auto und auf Fußwegen?

    • @Kunz:

      Bisher kenne ich ein Kind, das im Straßenverkehr eine schwere Kopfverletzung davongetragen hat. Der Junge ist als Fußgänger beim odnungsgemäßen Überqueren der Straße von einem Auto angefahren worden. Also Helmpflicht auch für Fußgänger?

      • @Ute Krakowski:

        Ja, Helme für alle! Damit die Autofahrer_innen weiter schnell im Vorfahrtmodus fahren können. ;)

    • @Kunz:

      (...)" ideologisch verbohrte Helmgegner"(...)

      sind etwa so "Ideologisch", wie Menschen, die über Bachblüten, Homöopatie, oder die Ablassbriefe der Kirchen aufklär(t)en.

      Helmgläubige verhalten sich demgegenüber so irrational, wie alle anderen religiösen Gläubige.

    • @Kunz:

      Man sollte ideologisch verbohrte Autofanatiker_innen wie die meisten Verkehrsminister_innen, die auf der Straße verteilte Fahrradfahrer_innenkörperteile in Kauf nehmen, weil sie lieber Nebelkerzen wie Helmpflicht zünden als unfallreduzierende Maßnahmen wie verbesserte Fahrrafahrinfrastruktur, autofreie Städte bzw. zumindest Absenkung der Geschwindigkeit für KFZ, Ausbau des ÖPNVs, kostenloser ÖPNV... umzusetzen, an den verunfallten Radfahrer_innen vorbeischleifen.

      • @Uranus:

        Wann kapieren die Helmgegner endlich, dass Helmtragen und die Forderung nach der fahrradgerechten Stadt kein Widerspruch sind. Man kann das eine tun, ohne das andere zu lassen. Selbst wenn weit und breit keine Autos fahren, können Radfahrer trotzdem zu Fall kommen und sich schwerste Kopfverletzungen zuziehen.

        • @Kunz:

          Ich bin nicht gegen das Tragen von Fahrradhelmen und würde Andere auch nicht davon überzeugen, lieber keinen zu tragen. Ich bin bloß misstrauisch gegenüber der Politik, die bisher zu Lasten von Radfahrer_innen und Fußgänger_innen geht und befürchte, dass das Bild entsteht, es würde ja etwas für Radfahrer_innen getan werden durch die Helmpflicht.

        • @Kunz:

          Das verstehe ich auch nicht. man konnet diesen Standpunkt, dass beides nicht vereinbar sei häufiger beobachten. Das Wissen darum wird nicht das Problem sein. Das muss merkwürdige andere Gründe haben ;-)

          • @Rudolf Fissner:

            Das Ding ist doch, dass mit der Helmpflicht Fahrradfahrer_innen in die Verantwortung genommen werden und gleichzeitig kaum KFZ-Fahrer_innen und Infrastrukturplaner_innen. Aber es soll ja munter KFZ gefahren werden dürfen, auch wenn dafür Menschen sterben, egal ob direkt durch Unfälle, auf längere Sich durch Abgase und Feinstaub oder abstrakter durch Folgen des Klimawandels, der zu 14 % durch Verkehrsemissionen verursacht wird - nicht wahr?

            • @Uranus:

              Kennen Sie nur Schwarz und Weiß?

               

              Mit einer Fußgängerampel werden auch nur Fußgänger in die Verantwortung genommen. Deshalb sind Sie doch nicht schlecht.

               

              Und legen Sie Ihre Schützengrabenbrille ab.

               

              Nicht jeder Befürworter der Helme ist gleich klimamäßig und verkehrspolitisch eine Ökosau.

              Das mit Helmpflicht für Kinder nur Schädel geschützt werden und nicht das Klima das Ist eine Binsenweisheit, die wohl nicht nur Sie nachvollziehen können

              • @Rudolf Fissner:

                Nö, ich finde es nur irrsinnig, dass Fahrradfahrer_innen zuletzt sich scheinbar gezwungen, sich sichtbarer zu machen (bspw. durch Warnwesten) und Helme zu verwenden bzw. viele Menschen erst gar nicht Rad in der Stadt sich zu fahren trauen aufgrund der besch*** Fahrbedingungen. Da sehe ich das Vorhaben der Politk, die Einführung einer Helmpflicht, als Armutszeugnis. Es gibt in Deutschland ca. 44 Millionen zugelassene Autos und das obgleich Klimawandel voranschreitet, Unfalltote, um Feinstaub- und Abgasbelastungen diskutiert wird ... Der Kontext sollte aufgrund der Dringlichkeit dazu genannt werden.

  • was dieser vorschag von der SPD zeigt, ist, dass besonders gerne menschen ihren senf zum thema rafahren und radverkehr abgeben, die von der materie augenscheinlich ueberhaupt keine ahnung haben. senatsmitarbeiter, wohlgemerkt. bei finanzfragen wuerde sich das kein staatsekraeter trauen, bei radverkehr offenbar kein problem und jede scham weicht, sich zum affen zu machen.

  • DOCH das tun sie. Zumindest, wenn man einen mit auffälligen Farben hat, denn die hoch sitzenden Hüte werden gerade von abbiegenden Autofahrern wesentlich besser gesehen als alles andere.

    Das hab ich selbst etliche Male erfahren, ich fahre mit Helm seit es sie gibt (etwa seit Mitte der Achziger?): vorher ständig Beinahunfälle, danach war fast Ruhe.

    Wobei ich hier von Grossstadt rede und insbesondere durch Park- und Grünstreifen abgesetzte Radwege: der Radfahrer an sich ist nahezu nicht zu sehen.

     

    Im Gewusel wird so ein Leuchtpunkt als bewegtes Objekt deutlich besser wahrgenommen, das merke ich auch umgekehrt als Autofahrer.

    Witzigerweise gehen Fussgängern einem Helmradler auch viel eher aus dem Weg, weil "schnell" - ohne Helm wird man weniger ernst genommen.

     

    Eine Steigerung sind noch Helme mit Licht und es ist mir sch...egal, ob die legal sind. Dass Autos Fahrradfahrer totfahren ist auch illegal.

  • Wenn man dann auch noch die Kopfverletzungen bedenkt, die Fußgänger regelmäßig bei Zusammenstößen mit Autos erleiden, stellt sich die Frage, wieso eigentlich nicht einmal CSU-Hinterbänkler oder AfDler auf die Idee kommen, eine Helmpflicht für Fußgänger zu fordern... oder gleich die obligatorischen Lebenshelm für alle Menschen, 24 Stunden am Tag zu tragen, womit dann auch Kopfverletzungen beim Aufenthalt in Wohnungen abgedeckt wären - es gibt schließlich ein Supergrundrecht auf Sicherheit! Sicherheit!! SI-CHER-HEIT!!!!!

  • 7G
    7964 (Profil gelöscht)

    Nach wie vor stimmt die Relation nicht. Es gibt mehr tödliche Kopfverletzungen in Kraftfahrzeugen als beim Radfahren und dennoch redet kein Mensch über eine Helmpflicht im Auto!

    Das ist das Groteske!

  • Ein paar Fakten (huch!) zu der genannten australischen Studie:

     

    Die Studie befasst sich mit Radfahrer_innen, die 16 oder älter sind. Als Evidenz, was eine Helmpflicht für Kinder (unter 14) bewirken würde, taugt sie nicht. Und selbst, wenn doch: Das Ergebnis der Studie, dass nur eine_r von fünf Befragten häufiger radeln würde, wenn er/sie keinen Helm tragen müsste, spricht nicht gerade für einen starken Effekt einer Helmpflicht.

     

    Aber es kommt noch besser: Nur 8% der 600 Befragten (also 48 Personen) waren totale Helmverweigerer, die meisten davon männlich und zwischen 16 und 24. Das ist die klassische Risikogruppe, die auch sonst im Straßenverkehr nicht gerade durch Besonnenheit auffällt. Auf ihnen basiert der Befund, der auch hier im taz-Artikel genannt ist. Ausgerechnet diese Gruppe in der Diskussion um mehr Sicherheit zum Maß der Dinge zu erheben, ist absurd.

    • @Ren Hoëk:

      Typische Autofahrer-Argumentation. Die klassische Risikogruppe beim Radln im Ort sind nicht die (angeblichen) "Verkehrsraudis", also die jungen Erwachsenen, und auch nicht die schnelleren Radler im mittleren Alter, sondern hauptsächlich Leute über 65 Jahre (etwa jeweils 50% der getöteten Radfahrer und Fußgänger)

  • So,so, Helme verhindern keine Unfälle.

    Dann weg mit den Airbags. Die machen Autos bloß teurer.

    • @Trabantus:

      na und? Je teurer die Scheißautos sind, desto besser. Sollten mehr Leute auf Fahrrad und Öffentliche umsteigen.

    • @Trabantus:

      Sicher verhindern Helme wie auch Airbags keine Unfälle. Sie vermindern bloß die Unfallfolgen. Die Anzahl von Unfällen wird durch Maßnahmen wie verbesserte Fahrrafahrinfrastruktur, autofreie Städte bzw. zumindest Absenkung der Geschwindigkeit für KFZ (da bräuchten Sie dann auch keinen teuren Airbag - zumindest innerorts ;)), Ausbau des ÖPNVs, kostenloser ÖPNV ... verringert.

      • @Uranus:

        „Bloß“ - Unfallfolgenverringerung ist doch keine Kleinigkeit und steht auch nicht im Gegensatz zu Maßnahmen zur Unfallvermeidung

        • @Rudolf Fissner:

          In Gegensatz steht sie nicht. Das stimmt. Die Politik_erinnen erwecken aber den Eindruck, an der Pro-Autopolitik weitestgehend festzuhalten und eine Helmpflicht als Nebelkerze zu zünden, sie täten ja etwas für Radfahrer_innen. Durch Helme verringert sich eben nicht die Wahrscheinlichkeit, von KFZs übersehen, ignoriert zu werden...

          • @Uranus:

            Wer behauptet denn dass man mit Helmen eher gesehen wird? Das ist doch ausgedacht.

            • @Rudolf Fissner:

              Ein vorrangiges Problem ist die Anzahl der Unfälle und deren Ursachen dennoch.

  • Um leider doch auch noch meinen Senf dazu zu geben: Helme verhindern/mindern Kopfverletzungen. Aber Schutzanzüge/Ritterrüstungen/irgendwas-noch-absurderes/den Fahrer in Kunstharz eingießen würde Verletzungen noch mehr mindern. Die Frage ist, ob es das Wert ist.

    Und die für mich entscheidende Frage ist: sollten wir nicht zurück kommen zu seobstbestimmten Wesen, die nicht jeden Pups vorgeschrieben bekommen? In diesem Fall schädigt die Helmvermeidung ja niemand.

     

    Warum soll man als Mensch, dem sogar zugetaut wird, unsere Bundesregierung ohne größere Restriktionen zu wählen, nicht diese eine Entscheidung einfach auch mla selbst treffen dürfen? Bitte nicht die Millionste Vorschrift, die mein Leben noch weiter reglementiert!

    • @Jalella:

      unangeschnallt im Auto und ein ausgeschalteterAirbag schädigen ja auch niemanden, außer den Fahrer. Ist es nicht sinnig diese beiden künftig nicht mehr vorzuschreiben? Mündige Bürger können dann selbst entscheiden, ob sie heute das Risiko mögen oder eher nicht...

      Das ist rein ironisch, aber diese ganzen Argumente hier sind einfach nur am Thema vorbei.

      • @nutzer:

        "unangeschnallt im Auto und ein ausgeschalteterAirbag schädigen ja auch niemanden, außer den Fahrer." Falsch. Alle Insassen sind einem Risiko ausgesetzt. Potentiell auch Insassen weiterer Fahrzeuge.

         

        Auf einem Fahrrad sind Sie und ggfs. Fußgänger, die Sie in einen Unfall verwickeln, einem Risiko ausgesetzt.

        Helmpflicht für Fußgänger.

    • 9G
      96830 (Profil gelöscht)
      @Jalella:

      Seit wann dürfen Kinder die Bundesregierung wählen?

  • Die immer wieder angeführte Studie aus Australien ist aus der Mitte der 90er Jahre ... also mehr als 20 Jahre alt. Ich halte es methodisch für vollkommen unseriös, diese räumlich und zeitlich SEHR weit entfernte Studie für irgendeine Argumentation im Deutschland des Jahres 2018 zu nutzen.

  • Ich pendle schon seit Jahrzehnten mit dem Rad und fahre zur Zeit täglich ca. 20 km auf Haupt- und Nebenstrassen von und zu meinem Arbeitsplatz, und auch sonst ist das Rad mein Hauptverkehrsmittel. Die grössten Unfallgefahren gehen nach meiner Erfahrung von Autofahrern aus (vor allem sich plötzlich öffnende Autotüren und durch Autofahrer, die einen erst überholen und dann direkt vor einem rechts abbiegen), aber von den fünf Unfällen, bei denen mir mein Helm vermutlich das Leben gerettet hat, war nur einer mit einem Auto, zwei waren mit Fussgängern und zwei waren komplett selbstverschuldet und ohne "Unfallpartner". Das heisst, so wie sich mir die Helmfrage darstellt, sollte sie entkoppelt von den Problematiken des Autoverkehrs geführt werden.

     

    Helme verhindern keine Unfälle aber sie können die Unfallfolgen mindern; dieser Umstand scheint unbestritten. Gibt es dokumentierte Fälle, in denen ein Helm direkt oder indirekt zu einem Unfall geführt hat oder in denen das Tragen des Helmes die Unfallfolgen verschlimmert hat oder hätte? Mir sind keine bekannt (was nicht viel heissen muss), und es scheint mir evident, dass Fahrradhelme mehr nutzen als schaden. Ob sich daraus eine Notwendigkeit oder auch nur Rechtfertigung einer gesetzlichen Helmpflicht ableiten lässt, ist eine andere Frage und der Vergleich mit der Gurtpflicht und der Helmpflich für Motorradfahrer hinkt eben nicht.

     

    Ich möchte mich hier nicht für oder gegen eine Helmpflicht für Fahrradfahrer aussprechen und auch keine Meinung zur Gurtfplicht abgeben. Das ist eine politische und gesellschaftliche Frage (wollen wir oder dürfen wir als Gesellschaft oder Staat so etwas vorschreiben...), aber für mich hat sie nichts mit der Diskussion um Radwege oder der um das Verhältnis zwischen Auto- und Radfahrern zu tun.

    • @Peter Mueller:

      Na, so wie Sie schreiben scheinen Sie ja teilweise nicht sonderlich rücksichtvoll unterwegs zu sein. Das macht vielleicht das Bewusstsein, durch den Helm geschützt zu sein. Ich habe jedenfalls öfter mal den Eindruck, dass behelmte Fahrradfahrer oft unvorsichtiger und rücksichtsloser unterwegs sind. Oder ist es so, dass Leute die sich ihrer eigenen Aufmerksamkeitsmängel bewusst sind, eher einen Helm tragen?

    • @Peter Mueller:

      Danke! Ein sachlicher Beitrag!

  • 9G
    96830 (Profil gelöscht)

    Ich glaube Eckart von Hirschhausen meinte dazu mal: Ein Gehirn, das nicht in der Lage ist für seinen eigenen Schutz zu sorgen, verdient auch keinen Schutz.

     

    Fahrradfahren ist gefährlich. Und Helme machen es eine ganze Ecke ungefährlicher. Punkt.

    Wenn Sie zu cool für Helme sind, okay, es ist Ihre Sicherheit. Aber Kinder sollten geschützt werden, notfalls vor ihren Eltern.

  • Der Fehler hierbei ist meiner Meinung nach die Helmpflicht auf Kinder zu beschränken.Sie sollte für alle gelten.Sicherheitsgurte für Autofahrer und Helme für Motorradfahrer sind doch auch selbstverständlich.Neben mir hat ein Kolege gearbeitet der einen schweren Fahrradunfall hatte.Im Krankenhaus sagte der Notarzt ihm das er ohne Helm nicht überlebt hätte.

    • @Hans Peter Sommer:

      Der Fehler ist eher, darauf zu schließen, dass man aus der Gurtpflicht für Autofahrer eine Helmpflicht für Fahrradfahrer ableiten kann.

      Falls es darum geht, die Sicherheit zu erhöhen, dann sollten doch zuerst sichere Radwege geschaffen werden.

      Für Ihre autofahrenden Kollegen habe ich den Rat, im Auto künftig einen Helm zu tragen, da es weit mehr Kopfverletzungen bei Autofahrern gibt als unter Fahrradfahrern.

      • @markstein:

        "da es weit mehr Kopfverletzungen bei Autofahrern gibt als unter Fahrradfahrern" Für dissen Nonsens hätte ich gern einen Beleg.

        • @benevolens:

          Der Nonsens ist eher, dass alle Welt glaubt, ein Helm mache Radfahren sicherer. Kopfverletzungen sind unwahrscheinlich im Radverkehr, Beine sind viel eher betroffen. Wer sich für den Fall der Fälle einen Helm aufsetzen mag, kann dies freilich tun, eine Pflicht ist absurd.

          Sinniger wäre es ohnehin, das Bedrohungsszenario zu entschärfen. An tödlichen Unfällen sind nicht nur meist Autos beteiligt, sondern sie sind auch fast immer schuld. Eine kluge Infrastruktur, die Autos vom Rad trennt rettet zig mehr Leben als irgendein Helm dieser Welt.

          Überspitzt ließe sich sogar formulieren, dass der Fahrradhelm den Autos sogar nützt, da sie noch weniger aufpassen müssen, mit Helm kann ja nichts passieren gell ;)

        • @benevolens:

          *diesen

      • 9G
        96830 (Profil gelöscht)
        @markstein:

        Woher nehmen Sie die Behauptung, es gäbe mehr Kopfverletzungen bei Autofahrern? Das sehen irgendwie alle mir bekannten Statistiken diametral anders.

        Autofahrer fliegen nicht schon bei niedrigen Geschwindigkeiten meterweit durch die Luft. Außerdem haben Autos Gurte und Airbags.

         

        Sichere Radwege verhindern auch nicht plötzliches Abbremsen oder Kollisionen, man kann bessere Wege haben UND einen Helm. Je sicherer desto besser.

        Und nicht vergessen: Wir reden hier über Helmpflicht für Kinder.

        • @96830 (Profil gelöscht):

          Lesen Sie einfach meinen Link, dann wissen Sie woher ich die Behauptung nehme. Gerne nehme ich alle Ihnen bekannten Statistiken zur Kenntnis.

           

          Trotz dem meterweit-durch-die-Luft fliegen, gibt es unter Fahrradfahrern dann doch weniger Kopfverletzungen als unter Fußgängern und Autofahrern.

           

          Mal im Ernst: Wir ziehen doch an einem Strang und wollen alle das beste für die Kinder. Deshalb sollte Helmpflicht für Kinder auf Fahrrädern, im Auto und zu Fuß eingeführt werden. (Auf Leitern und auf Bäume klettern ist ab sofort natürlich ebenfalls tabu.) Die Kinder werden uns sichere Fahrradwege und Tempo 30 ebenfalls danken. Je sicherer desto besser - schön, dass wir uns da einig sind.

          • 9G
            96830 (Profil gelöscht)
            @markstein:

            //http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2017-07/fahrradhelm-sicherheit-radfahren

            //http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/sicherheitsforschung-mit-oder-ohne-1.2683240#redirectedFromLandingpage

             

            So als Beispiel.

             

            Der Vergleich mit Fußgängern und Autofahrern hinkt, wie ich weiter unten gesagt habe, extrem.

            Beim Fahrradfahren ließen sich die meisten Kopfverletzungen mit Helmen verhindern oder abmildern, beim Autofahren oder Zufußgehen entstehen schwerwiegende Kopfverletzungen hauptsächlich bei schwerwiegenden Unfällen, wo auch ein Helm nicht mehr geholfen hätte.

             

            Und es dauert nur ein, zwei Sekunden so einen Helm aufzusetzen. Gegen Helme zu argumentieren ist einfach nur irrational.

            • @96830 (Profil gelöscht):

              Ich argumentiere nicht GEGEN Fahrradhelme sondern FÜR mehr Sicherheit. Wahrscheinlich nützt ein Styropor-Fahrradhelm im Auto nicht viel. Es müssen eben angemessene Helme sein. Wäre Niki Lauda ohne Helm gefahren ...

              Das Aufsetzen des Helmes dauert auch für Autofahrer nur zwei Sekunden. Gegen diesen Sicherheitsgewinn zu argumentieren ist irrational.

               

              Weshalb Fußgänger-Unfälle schwerwiegender sein sollen, als die von Radfahrern erschließt sich mir nicht.

               

              Falls es Ihnen tatsächlich um einen Sicherheitsgewinn im Straßenverkehr geht, dann müßte die Forderung nach einem Tempolimit die erste sein. Dadurch ließen sich massenhaft Unfälle VERMEIDEN. Sicherheit muss ganzheitlich betrachtet werden.

              • 9G
                96830 (Profil gelöscht)
                @markstein:

                Beim Auto beachtet man schon zahlreiche andere Sicherheitsmaßnahmen. Eine halbe Stunde mit Sicherheit beschäftigt zu sein, nur um 10 Minuten zu fahren, das ist nicht verhältnismäßig. Da muss man sich auf die wichtigsten Dinge konzentrieren.

                Beim Autofahren nützen Helme sehr wenig, andere Dinge viel mehr, deswegen macht man lieber die (bzw. wird da gesetzlich zu "gezwungen").

                Beim Fahrradfahren ist ein Helm das Erste, Mindeste und Wichtigste, was man tun kann. Ob dann sowas wie Knie- und Ellbogenschoner vom Aufwand/Nutzen verhältnismäßig wären, darüber könnte man vielleicht streiten.

                 

                Ich habe nicht gesagt, dass Fußgängerunfälle schwerwiegender wären. Einfach nochmal den Satz lesen.

                 

                Und es geht hier nur um Fahrradhelme, nicht um irgendwas anderes. Natürlich lässt sich die Sicherheit sonstwo auch verbessern, aber wie ich da zu irgendwas stehe wissen Sie überhaupt nicht, und tut wie gesagt auch nichts zur Sache hier.

            • @96830 (Profil gelöscht):

              "Beim Fahrradfahren ließen sich die meisten Kopfverletzungen mit Helmen verhindern oder abmildern"

               

              Stichwort Rotationsbewegung... Vielleicht lesen Sie noch mal die Quellen von MARKSTEIN ;)

              • 9G
                96830 (Profil gelöscht)
                @Ano Nym:

                In der Quelle steht nichts von Rotationsbewegungen.

            • @96830 (Profil gelöscht):

              Deshalb trägt ja auch beim Autosport niemand einen Helm

               

              **Achtung Ironie**

              • 9G
                96830 (Profil gelöscht)
                @Rooni:

                Lesen Sie mal hier: https://en.wikipedia.org/wiki/Racing_helmet

                 

                Gewöhnliches Autofahren im Straßenverkehr unterscheidet sich enorm vom Rennfahren, der Kopf ist dabei ganz anderen Belastungen und Gefahren ausgesetzt.

  • Dieser Vorstoß des Senats kam unmittelbar nachdem die Planung der Straßenbahn durch die Leipziger Straße ausgeschrieben wurde.

    Es ist daher wohl eher ein Versuch die Autofahrer ein wenig abzulenken und den von ihnen entfachten Shitstorm einzudämmen. Hat ja auch funktioniert.

     

    Es sollten ja außerdem die Strafen erhöht werden, für den Fall, dass benutzungspflichtige Radwege missachtet werden. Auch dies zielte nur auf die Einfältigkeit der Autofahrer, da bei denen nur in den seltensten Fällen angekommen ist, dass kaum ein Radweg auch tatsächlich benutzungspflichtig ist.

     

    Dass diese ganze Anti-Radfahrer-Polemik außerdem Unsinn ist, steht außer Frage. Da ist dem Artikel nichts hinzuzufügen.

  • Hm, ich bin kein Freund der Helmpflicht, aber die hier dargelegte Argumentation erinnert mich irgendwie an andere Diskussionen.

    Und klingt sehr nach Rechtfertigung, wie gesagt ich bin kein Helmfreund, aber diese Argumentation überzeugt mich überhaupt nicht.

    • @nutzer:

      Auch ich bin kein Freund der Helmpflicht. trotzdem finde auch ich die Argumente zum Teil nicht schlüssig.

      -> Zum Beispiel entscheiden bei Kindern die Eltern über das tragen des Helms, nicht die Kinder. Hoffe ich bei den kleineren jedenfalls.

      -> Radfahren in der Stadt ist nicht ungefährlich

       

      Sicherer für Radfahrer wäre es wahrscheinlich, innerorts alle Radwege abzuschaffen.

    • @nutzer:

      Das liegt daran, dass die Argumentation inkonsistent und polemisch ist:

      Helme verhindern Kopfverletzungen -

      das muss nicht durch "in Einzelfällen" relativiert werden.

      Dass Unfälle nicht verhindert werden, ist ebenso offenkundig und braucht nicht erwähnt zu werden.

      Wenn dem Autor die Maßnahmen der Stadt nicht ausreichen, kann er das sagen aber bitte nicht andere Maßnahmen unpassend mit einbeziehen. Da helfen auch ominöse australische Studien nichts.

       

      Kinder sind nicht mündig und oft besonders unvorsichtig und es ist im Interesse aller die Helmentscheidung nicht den oft unwissenden und desinteressierten Eltern zu überlassen.

      • @benevolens:

        Zu den Wissenden und Informierten gehören Sie ja nun auch nicht.

         

        Es wird zu wenig getan um Unfälle zu verhindern. Tempo 30 innerorts wäre eine passende Maßnahme die sofort wirken würde.

         

        "Helme verhindern Kopfverletzungen."

        Wie an anderer Stelle schon ausgeführt, sind Helme für Auto-Insassen sehr sinnvoll. Vor allem bei unmündigen Kindern. Das geht uns alle an!

        • 9G
          96830 (Profil gelöscht)
          @markstein:

          Ihr komischer Link führt zu einem Artikel, wo irgendein Fahrradfahrer-Lobbyverein wüst Zahlen aus Statistiken verdreht, und der mit seiner Meinung alleine dasteht.

          Deren Vergleich hinkt vorne und hinten. Natürlich ist Fahrradfahren prinzipiell gefährlicher, das wird Ihnen jede seriöse Quelle bestätigen.

           

          Außerdem: Nur weil man mehr für die Sicherheit beim Autofahren machen könnte, heißt das noch lange nicht, dass man auf die Sicherheit beim Fahrradfahren verzichten sollte.

          • @96830 (Profil gelöscht):

            "das wird Ihnen jede seriöse Quelle bestätigen."

             

            Na dann: Her damit.