piwik no script img

Israels Pläne für GazaEs hängt an Netanjahu

Felix Wellisch
Kommentar von Felix Wellisch

Nun ist es klar: Israel will Gaza wieder okkupieren, die Folgen dürften fatal sein. Die letzte Hoffnung ist Israels Bevölkerung.

Die Konsequenzen: Eine Mutter trauert um ihren Sohn, der durch einen israelischen Luftangriff in Khan Younis getötet wurde Foto: Hatem Khaled/Reuters

D en gesamten Gazastreifen will die israelische Regierung militärisch erobern und auf unbestimmte Zeit besetzen. Damit ist ein Kernanliegen der religiös-nationalistischen Siedlerbewegung zur Regierungslinie geworden. Die zwei Millionen Palästinenser, die die Armee derzeit mit Ansage aushungert, sollen laut Medienberichten auf einem Bruchteil des Küstenstreifens zusammengetrieben werden. Dass die Regierung nur darauf wartet, sie in andere Länder „umzusiedeln“, daraus macht Ministerpräsident Netanjahu kein Geheimnis.

Unerwartet kommt der Schritt nicht. Schon im Februar vergangenen Jahres hatte Netanjahu angekündigt, Israel werde nach dem Krieg die „Sicherheitskontrolle“ in Gaza behalten. Ein erster Schritt dorthin war, dass der Regierungschef entgegen der Einschätzung von Armee und Geheimdiensten auf der Kontrolle des Philadelphi-Korridors zwischen Gaza und Ägypten beharrte. Dabei trieben ihn wie schon vor dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 besonders zwei Ziele: um jeden Preis an der Macht zu bleiben und jede moderate palästinensische Selbstverwaltung im Keim zu ersticken.

Die Grundlagen für neue Gewalt werden indes zementiert, wenn die Armee künftig inmitten einer Bevölkerung stationiert wird, die ihr nach 19 Monaten Dauerbombardement mit mehr als 50.000 Toten feindlicher als je zuvor gegenübersteht. Die Hamas wird trotz allem Leid kaum kapitulieren. International ist seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump wenig Druck gegen Netanjahu zu erwarten. Widerspruch könnte stattdessen aus Israel selbst kommen. Umfragen zeigen seit Monaten, dass die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung den Krieg für die Rückkehr der Entführten beenden würde.

Es wäre nicht das erste Mal in der israelisch-palästinensischen Geschichte, dass Verständigung aus Pragmatismus möglich wird. Doch mit Netanjahu an der Spitze, der die Spaltung der traumatisierten israelischen Gesellschaft wie kein Zweiter auf zynische Weise zu nutzen weiß, dürften diese Stimmen der Vernunft ungehört verhallen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Felix Wellisch
Korrespondent
berichtet für die taz aus Israel und den palästinensischen Gebieten. Geboren 1989. Er hat Politik- und Sozialwissenschaften in Jena, Dresden und Kairo studiert und die Deutsche Journalistenschule in München absolviert. Ernst Cramer & Teddy Kollek-Fellow.
Mehr zum Thema

107 Kommentare

 / 
  • Israel hat schon einmal eingesehen oder einsehen müssen, mit der Besetzung des Gaza-Streifens finanziell, materiell und personell überfordert zu sein. Ob die Voraussetzungen jetzt besser sind, wo Trump "America first" im Weißen Haus sitzt, "sein" Geld nicht einfach nur woanders ausschütten will?

    www.spiegel.de/pol...nung-a-291880.html



    und, eineinhalb Jahre später, aber mit einem bemerkenswerten Ausblick in die Gegenwart:



    www.spiegel.de/pol...-0000-000044404615

  • Ich wunder mich, dass so viele Forist:innen Netanjahu und sein extrem rechtes Kabinett so bereitwillig in Schutz nehmen. Wie kann man NICHT sehen, dass Israel schreckliche und massive Kriegsverbrechen begeht und weitere ankündigt UND dass Hamas schreckliche Dinge getan hat und tut?

    Wie kann man sich nur das Ausbomben, Aushungern und Vertreiben der palestinensischen Bevölkerung und das gezielte Töten von Journalisten als legitim schönreden? Und wie kann man nur die Bestialität von 7-10 verharmlosen oder glorifizieren?

    Wieso ergreifen so viele Menschen Partei für eine der Kriegsparteien statt für die zivile und lebenwollende Bevölkerung sowohl in Gaza als auch in Israel?

  • "... jede moderate palästinensische Selbstverwaltung im Keim zu ersticken ..." wurde nicht von Nethanjahu, sondern von der Hamas ausgeführt, die, nachdem sie demokratisch gewählt worden war, eine Diktatur errichtete und alle moderaten Kräfte in Gaza unterdrückte.

    • @JeanK:

      Aber bitte nicht vergessen, dass Nethanjahu lange Zeit ganz bewusst nichts gegen die Hamas unternommen hatte damit sie jede moderate palästinensische Selbstverwaltung im Keim erstickt, um so die Palästinenser zu spalten. Er hat zugeschaut wie Katar die Hamas finanzierte, ließ sie unbehelligt und setzte gleichzeitig gemäßigte palästinensische Organisationen unter Druck.

  • "Die Hamas wird trotz allem Leid kaum kapitulieren." - und genau da liegt das Problem. Da können alle, die auf dem totalitär-islamistischen Auge blind sind noch so sehr die Schuld bei Netanjahu suchen. Auch unter einer linken Regierung in der Knesset würde die Hamas weiterhin die Zerstörung Israels fordern und damit größtes Hindernis für Frieden sein. Free Gaza - from Hamas!

    • @Fisherman:

      Ihren Worten zur Widerlegung:



      Auch unter einer Linken Regierung wurden im besetzen Westjordanland von Rechten Siedlern Unheil angerichtet, Gaza gegängelt, Strom abgeschaltet usw...

      Sie schreiben "Free Gaza - from Hamas" dem kann ich zustimmen, nur darum geht es der Regierung NICHT.



      Es geht hier um folgendes: "Free Gaza from Palästinenser"

      Das scheinen Sie und und andere immer noch zu ignorieren und relativieren.

  • Es hängt an der Hamas.

    Diese hat den Krieg initiiert.

    Und diese treibt ihn weiter. Auf Kosten der Palästinenser:innen.

    Ohne Mitleid. Ohne Gnade.

    Die Hamas wird niemals aufgeben.

    Im Vorwort der Hamas-Gründungs-Charta von 1988: „Israel wird bestehen und so lange bestehen bleiben, bis der Islam es annulliert".

    "Artikel 13 erklärt, dass die Hamas friedliche Lösungen und internationale Konferenzen zur Lösung der Palästina-Frage rigoros ablehnt. . . . Die Palästina-Frage könne nur durch den Dschihad gelöst werden."

    Die Hamas ist eine Söldnerarmee ihrer Chefs in Teheran. Und muss liefern. Sonst gibt es keine Kohle mehr. Was heißt, dass die Hamas-Terroristen zum Arbeitsamt müssen. Ob das mit dem Ego vereinbar ist?

    Nun, und Israel hat keine andere Wahl mehr wenn es sich vor der Hamas schützen will. Israel hat jede Menge Friedensangebote gemacht, doch klar ist, dass es der Hamas nur um sich selber geht.

    Auf Kosten der Menschen in Palästina.

    „Wollt ihr denn gar nichts begreifen?“, fragte Abbas vor ein paar Tagen. „Ihr Hundesöhne, lasst die Geiseln frei und beendet das."

    Das werden sie nicht tun.

    de.wikipedia.org/wiki/Hamas-Charta

    • @shantivanille:

      Israel ist nicht von der Hamas gesteuert sondern von einer in Teilen rechtsextremen und nationalistischen Regierung deren langfristiges Leitlinie ein Groß-Israel ist.

    • @shantivanille:

      Nein. Es hängt an BEIDEN. Sowohl Hamas als auch Israelische Kriegsverbrecher treiben die Katastrophe unbeirrt und ungestoppt von außen weiter. Wer die Schuld nur einer Seite gibt, hat weder die Problematik verstanden noch den Fanatismus in dem er/sie urteilt.

      • @Perkele:

        So wie @shantivanille muss ich auch Ihnen widersprechen.



        SELBSTVERSTÄNDLICH hängt es an Netanyahu und nicht an der Hamas - aber doch wohl deshalb, weil an Israel immer noch die Maßstäbe eines demokratischen Rechtsstaates anzulegen sind, auch unter dieser gewählten Regierung Netanyahu. Daraus kann er sicher nicht entlassen werden.



        Verstößt er dagegen - und die Anzeichen dafür häufen sich leider massiv - müsste man natürlich über weitergehende Konsequenzen hinsichtlich der bisherigen Unterstützung Israels bzw. Sanktionen nachdenken.



        Die Hamas hingegen tut genau das, was von einer Terrororganisation nicht anders zu erwarten ist - also muss der Sumpf trockengelegt werden, der diesen Terrorismus immer wieder hervorbringt.



        Wie das geschehen kann, darüber scheiden sich allerdings entschieden die Geister, in der öffentlichen Debatte in Israel wie auch hierzulande.

    • @shantivanille:

      Nur schade, dass es viele Beweise dafür gibt, dass die Hamas von Israel und insbesondere von Netanjahu unterstützt und finanziert worden ist, auch durch Katar.

      • @Edo:

        "Nur schade, dass es viele Beweise dafür gibt, dass die Hamas von Israel und insbesondere von Netanjahu unterstützt und finanziert worden ist"



        Und das enthebt sie der Verantwortung für ihre Taten? Doch wohl kaum. Die Hamas hätte mit dem Geld zweifellos sinnvollere Dinge kaufen können.

  • Netanjahu bekommt die Gelegenheit zu seinem Handeln auch, weil die arabische Welt es nicht hinbekommt, die Hamas zur Aufgabe zu bewegen, oder wenigstens die Freilassung der Geiseln durchzusetzen. Dabei sind die Tunnelterroristen absolut abhängig von ihren Gönnern. Aber so wichtig scheint die Beendigung des Leids für die „Bruderstaatler“ dann doch nicht zu sein.

    • @vieldenker:

      Ich wünschte ich könnte Ihnen Recht geben.



      Leider sehe ich es anders.



      Die Hamas ist nur zu einem geringen Anteil von Gönnern abhängig und nicht absolut.



      Wäre es absolut würden diese schon jetzt keine hmmm 'neuen' Kämpfer mehr haben.



      Haben die aber.

      Was die Waffen angeht auf die Sie sich eventuell bei einer Antwort berufen: Es wird in dieser Welt immer irgndwem geben der für Geld Waffen beschafft.



      Geld gegen Ware.

    • @vieldenker:

      Warum auch? Wir reden hier von Staaten die alles andere als Lupenrein agieren - man kann eine Lupe ohne Linse benutzen.



      Auf welcher Grundlage fordern Sie von diesen Staaten ein plötzlich sowas wie Menschlichkeit oder linkes Gedankengut an den Tag zu legen?

  • Ich stimme dem Artikel zu - ich glaube auch, dass nur die Israelis selbst sich dieser schrecklichen Regierung entledigen kann. Und dennoch: Es gibt ja auch noch Möglichkeiten von außen darauf hin zu wirken, also den Prozess zu unterstützen. Daher verstehe ich nicht, weshalb bisher niemand Sanktionen gefordert hat. Den Waffenexport sofort zu stoppen halte ich für das Mindeste. Darüber hinaus sollte mAn aber auch jeglicher sonstiger Im- und Export von Waren und Dienstleistungen gestoppt werden. Ich bin gerade nicht im Bilde wie hoch Ein- und Ausfuhren von Gütern (und welcher Güter) zwischen der EU und Israel sind, aber ich denke es ist allerhöchste Zeit auch diese Möglichkeit zu nutzen. Es wäre zumindest einen Versuch wert - auch wenn sich gezeigt hat, dass repressive Systeme sich von so etwas eher weniger beeindrucken lassen. Des weiteren wäre jetzt eine klare Sprache von Nöten. Dort geschieht ein Völkermord und was vorbereitet wird sind ethnische Säuberungen. Und was das Zusammenpferchen von Menschen auf sehr engem Raum angeht, das weckt Assoziationen. Es gibt Vergleiche, die verbieten sich auch heute noch, aber sie drängen sich geradezu auf!

    • @Einfach-Jemand:

      Die EU hat ein Assoziationsabkommen mit Israel und ist deren größter Handelspartner. Das Abkommen hat eine Menschenrechtsklausel, dass scheint aber auch keinen in der EU zu interessieren. Nach dem Gutachten des IGH hätte es zumindest Konsequenz sein müssen, dass keine israelischen Waren aus den besetzten Gebieten mehr in die EU eingeführt werden. Dies wurde aber nicht eingestellt, sie müssen eben nur wie vor ein paar Jahren beschlossen, gesondert gekennzeichnet werden. Das Gutachten hat eideutig gesagt, das Drittstaaten nichts tun dürfen um die völkerrechtswidrige Besatzung aufrechtzuerhalten oder zu unterstützen und es wurden auch explizit Handelsbeziehungen genannt. Als das bei einer Pressekonferenz des AA zur Sprache kam, wurde nur wieder damit abgewiegelt das man sich für eine zwei-Staaten-Lösung einsetzt. Die Frage ist wie lange es dauert bis das vor einem europäischen Gericht landet. Sicher ist das Gutachten des IGH nicht bindend, aber wie Völkerrechtler schon sagten wird es auf Gerichtsentscheidungen in der Zukunft sehr wohl Einfluß haben. Die Einfuhr von militärischen Gütern wie Dronen aber auch IT finde ich auch sehr problematisch wenn man sieht wie es getestet wird.

      • @Momo Bar:

        Allerbesten Dank für die kompetente Zusammenfassung! Auch für die weitergehenden Informationen zum IGH. Das Assoziierungsabkommen könnte demnach der Hebel sein, Israel in dieser Frage unter Druck zu setze. Ich fürchte jedoch, dass eine solche Politik zumindest mit Merz nicht zu machen sein wird. Auf EU Ebene müsste eine solche Abstimmung einstimmig erfolgen und Merz versteht unter "Staatsraison" ja auch "bedingungslose Unterstützung" egal welcher Politik. Zumindest muss man ihn und auch Wadephul so verstehen. Was die Einfuhr militärischer Güter angeht gebe ich Ihnen völlig Recht. Gerade freut man sich hierzulande ja über die Installierung von Arrow III. Sicherlich ein hoch potentes System, dessen Anschaffung mAn aber unter diesen Umständen unverzüglich auf Eis gelegt werden sollte.



        Es zeigt sich in dieser Frage wirklich, dass nicht einmal hierzulande wirklich Lehren aus dem 2. Wk. gezogen wurden - was wenn nicht ein bedingungsloser Universalismus, also die Einsicht, dass menschliches Leben immer und überall gleich schützenswert ist, könnte denn die Lehre sein?! Ich schäme mich für diese Politik!

  • Im Grunde genommen ist es doch auch die Heuchelei die wir derzeit gegenüber Israel fahren. Mutlos, kraftlos, Lachplatte, mehr ist doch von unseren politisch Verantwortlichen nicht zu erwarten.

  • „Jede moderate palästinensische Selbstverwaltung im Keim zu ersticken“ – auf welcher Grundlage basiert diese propagandistische Behauptung?

    Nach allem, was ich weiß, wurden gerade innerhalb des Gazastreifens alle moderaten palästinensischen Bewegungen und Stimmen nicht von Israel, sondern mit brutaler Gewalt durch die Hamas unterdrückt.



    Wer sich für Dialog, Reform oder zivile Rechte einsetzt, wird dort verfolgt – nicht gefördert.

    • @Jens Baron:

      Netanjahus Bemühungen zur Unterminierung der Palestinian Authority sind gut dokumentiert, zB gibt es hier einen nicht so alten Artikel von CNN zu den von Netanjahus Regierung unterstützten Geldzahlungen von Katar an die Hamas mit genau dem Ziel:

      edition.cnn.com/20...ng-intl/index.html

      • @Outis:

        Netanjahu ist auch strikt dagegen, dass die Autonomiebehörde in Ramallah eine Rolle im Gazastreifen spielt. Obwohl diese nach den Oslo-Verträgen eigentlich zuständig ist.

  • "Umfragen zeigen..., dass die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung den Krieg für die Rückkehr der Entführten beenden würde." Beenden ja, aber nicht wegen einer unmenschlichen Kriegsführung, Kollektivbestrafung und Bruch des Humanitären Völkerrechts. Die israelische Bevölkerung scheint einen Tunnelblick auf den Krieg Israels zu haben.

    • @Rinaldo:

      Ja, den Tunnelblick scheint die israelische Bevölkerung zu haben. Es ist, wie auch im Artikel steht, eine traumatisierte Bevölkerung, mehrheitlich jüdisch identifiziert und damit eben mit der jahrhundertelangen Verfolgungserfahrung im Rucksack. Dennoch ist es wünschenswert, dass größere Teile der Bevölkerung (manche sind ja schon so weit) über den Tunnelrand hinauszublicken beginnen.

      • @Brombeertee:

        Was Sie schreiben ist richtig, dennoch darf und kann das nicht als "Entschuldigung" genommen werden.



        Wir sind jetzt in der 3./ 4. Generation nach dem 2. Weltkrieg angekommen.



        Man muss auch mal Verantwortung für das jetzige tun annehmen.



        Sonst könnte jeder Straftäter/innen sagen "ich kann dafür nicht verantwortlich gemacht werden, den Schuld ist das Trauma meiner Urgroßeltern"

        Und ja ich weiß das ist überspitzt geschrieben.

        • @Keine Sonne:

          So einfach ist es eben nicht.



          Die Diskussion über die AfD wird hierzulande schliesslich auch immer vor dem Hintergrund der NS-Vergangenheit geführt - es werden dabei allerlei Vergleiche und Parallelen gezogen (ob stichhaltig oder nicht, will ich hier nicht erörtern).



          Wäre es nicht die AfD, wäre es eine ganz „normale“ rechtsextremistische Partei wie so viele in Europa (ärgerlich genug!).



          Und die (sozial)psychologische Forschung über transgenerationelle posttraumatische Störungen ist inzwischen auch weiter fortgeschritten - da können Sie sich mal einlesen, wenn es um ein Verständnis geht, wie Vergangenheit in der Gegenwart stets präsent ist.

  • ... jede moderate palästinensische Selbstverwaltung im Keim zu ersticken.



    Keine gute Idee.

    • @aujau:

      "Moderate palästinensische Selbstverwaltung" : eine gute Idee. Nur wer wird das machen, besonders dann, wenn die Hamas weiter unter Waffen steht?

      • @Kai Ayadi:

        Die Hamas wird die Waffen nicht "Freiwillig" abgeben, das sehe ich als gesichert an.

        Aber vielleicht... nur vielleicht in einigen Jahren wenn sich alles hmm "positiver" entwickelt?



        D.h. freie moderate Palästinensische Selbstverwaltung ohne das sich Israel einmischt? D.h. Kein abschalten von Strom und sonstigen Schikanen?



        Vielleicht nur vielleicht würde es dann gelingen das sich die Hamas langsam ganz langsam wie der IRA selbst auflösen wird...

        ...... man wird ja mal träumen dürfen....

        Wichtig wäre es der Hamas die Grundlage ihrer "Stärke" zu entziehen.



        Und das sind nicht die Waffen welche diese haben sondern der Hass.

      • @Kai Ayadi:

        Das ist ein wesentlicher Teil des Problems. Hamas muss weg.

    • @aujau:

      Bisher ist ein Keim einer moderaten palästinensischen Selbstverwaltung aber gar nicht zu erkennen. Die palästinensische Autonomiebehörde ist zwar im Vergleich zur Hamas das kleinere Übel, aber mitnichten moderat.

  • Dass manche der hier Kommentierenden mit Verweis auf den 7. Oktober und die immer noch von der Hamas gefangen gehaltenen Geiseln bereit sind, jede Menschenrechtsverletzung und jedes Kriegsverbrechen der israelischen Regierung für legitim zu erklären, erschreckt mich zutiefst.



    Menschenrechte und Menschenwürde gelten für alle!

    • @Klabauta:

      Aufgrund der Judenverfolgung von der Antike bis heute, finde ich, haben Juden ein Sonderrecht verdient. Als Ausgleich für all die Schandtaten, die wir ihnen angetan haben.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Bitte was?



        Sie machen mir Spaß, ehrlich ich weiß grade nicht ob ich lachen oder weinen soll.



        Eigentlich bin ich fassungslos.

        Mit Ihrer Einstellung könnten auch andere argumentieren HABEN argumentiert.



        Antike: Christen wurden ebenfalls verfolgt... und nun?



        Sie schreiben von "wir" beziehen sich u.a. auf die Antike wo "Christen" ebenfalls verfolgt wurden...



        Was für ein Rechtsverständis...



        Das macht sprachlos.

    • @Klabauta:

      Genauso sehe ich es auch. Hinter der Rechtfertigung das man immer weiter tausende nicht beteiligte friedliche palaestinensische Menschen toeten duerfe wegen 20-30 israelischen Geiseln verstecht sich einfacher primitiver Rassismus- In den pro Israel Kommentaren hier genauso wie in der Regierung Scholz und der von Merz sowieso. Natuerlich weiss jeder das Netanjahu die Geiseln nicht haben moechte. Warum passiert was passiert im Westjordanland wird dann immer separiert von der Katastrophe in Gaza.

    • @Klabauta:

      Kontextualisieren heißt nicht legitimieren.

      Menschenrechte und Menschenwürde werden typischerweise nicht als grenzenlose Einbahnstraße betrachtet.

      Solange man sich im Grunde als überlegen betrachtet, funktioniert es.

      Sobald Sie das nicht mehr tun, ist oft Schluss damit.

      Sie haben die Angst der Israelis und ihre Traumatisierung in Ihrer Gleichung nicht drin.

      • @rero:

        Traumatisierung geht auch nur bis zu einem Punkt.



        Damit kann und darf man nicht alles rechtfertigen, so wie Sie es tun.

        • @Keine Sonne:

          Thema:



          Das Notwehrrecht wird begrenzt durch die Unzulässigkeit eines Notwehrexzesses.

        • @Keine Sonne:

          Das ist keine Rechtfertigung

          Das haben Sie mich missverstanden.

          Es ist die Sachlage

          Wer das nicht berücksichtigt, wird keine Lösung für den Konflikt finden.

  • Bei der Berichterstattung über Gaza, besonders bei den Fotos wie auch zu diesem Artikel, muss ich oft an B. Brecht denken:

    "„Denn die einen sind im Dunkeln



    Und die anderen sind im Licht.



    Und man siehet die im Lichte



    Die im Dunkeln sieht man nicht.“

    Die Geiseln in den Tunneln, im Dunkeln, werden meiner Meinung nach zu selten thematisiert und ihr Leid verdrängt. Und, ich sehe die Verantwortung dafür nach wie vor bei der Gaza-Hamas-Iran-Huthi-u.a.-Kriegspartei und nicht bei etwaigen "Verhandlungsdefiziten" von Israel/Hr. Netanjahu.

    • @*Sabine*:

      Das Leid der Geiseln wird kaum thematisiert sagen Sie.



      Problem ist nur: Das Leid dieser wird nicht besser nur weil 2 Millionen Menschen mehr mitleiden.



      Menschenrechte sollten universal sein, bei Ihnen kommt es so rüber das diese nur für eine Bevölkerung sind.



      Sie stellen das Leid von den Geiseln über das Leid von 2 Millionen Zivilisten und Kindern.



      Das ist erschreckend.



      Besonders angesichts der Tatsache das es der Israelischen Rechten Regierung schon lange nicht mehr um die Geiseln geht.

  • Ich glaube sogar, dass das nicht sein ursprüngliches Ziel war. Krieg verändert die Menschen, und nicht zum Guten.

    • @Encantado:

      Nur ein kleiner Ausschnitt zur Geschichte der Partei, der Netanjahu seit Jahrzehnten angehört: "The Likud was formed on 13 September 1973 as a secular party by an alliance of several right-wing parties prior to that year's legislative election—Herut, the Liberal Party, the Free Centre, the National List, and the Movement for Greater Israel. Herut had been the nation's largest right-wing party since growing out of the Irgun in 1948."



      Die "Hetze", die Netanjahu Anfang der 90er zur "Sabotierung", zum Beenden der Friedensgespräche von Rabin und Arafat betrieb, hat letztlich Erfolg gehabt: Rabin wurde ermordet. Es lohnt sich, intensiv nachzulesen, was als Geschichte in die Menschheitsarchive gelangt ist. Übrigens, die Terrororganisation Hamas ist später als militanter Arm dem Vorläufer "Mujama al-Islamiya Islamic charity" "ergänzt" worden. Der Vorläufer wiederum hat sich meines derzeitigen Wissensstandes (noch nicht mit allem durch...) anfangs vornehmlich um humanitäre u.ä. Belange gekümmert (~haben sollen). Die einen Wehren sich gegen "Unrecht", die anderen wollen Ihr "Recht durchsetzen". Wie schön wäre es, wenn alle gegenseitig die Menschenrechte zugestehen würden.

      • @Buchfan:

        Suppenküchen und eine radikal-islamistische sowie antisemitische Einstellung können sich auch wunderbar gegenseitig ergänzen... Nach der Suppe gab es dann die Lektüre der Schriften von al-Banna und Qutb. Dann gings seit 1980 erstmal gegen die palästinensische Linke und den säkularen Nationalismus. Der Gazastreifen wurde systematisch und brutal islamisiert, dann konnte man sich endlich gegen Israel wenden.

        • @Kai Ayadi:

          Ich denke, ich werde noch Monate brauchen, und immernoch nicht mal ansatzweise "Historiker-Niveau" erreichen können, never. Verkürzen Sie mir doch bitte d. Recherche zu Ihrer Aussage u. leiten mir die entsprechenden Quellen weiter. Unabhängig davon: ich habe einen historischen Ausschnitt als Kommentar zitiert. Wenn Sie bis 1917 zurück lesen, ergibt sich ein "besserer Überblick". Die Notwendigkeit d. "Flucht" aus Jahrtausend langer "Entmenschlichung" einer Menschengruppe nur aufgrund ihrer Religion begrüße ich ausdrücklich! Stopp! Und Sicherheit füri mmer! Weiter wäre ich Ihnen verbunden, in weit Ihr Komm. d. komplexen Konflikt "erhellt"? Ohne auf einander zu zugehen, wie es Rabin und Arafat versuchten, wie denken Sie wird d. Leben für Israelis und Palästinenser sich in der Zukunft entwickeln? Statt Versöhnung Vertreibung, weitere ggst. "Menschenrechtsverstosse" u vieles mehr? Greater Israel, od. in "kleiner Version", niemals einen palästinensischen Staat zw. Jordan und d. Mittelmeer? Einverstanden mit unschuldigen Toten i. d. Levante? Wo ist d. Plädoyer effektiv die Hamas zu entfernen?

          • @Buchfan:

            Zwei Bücher zur Hamas kann ich empfehlen:



            "Der Architekt des Islamismus. Hasan al-Banna und die Muslimbrüder" von Gudrun Krämer (ausführlich) und



            "Djihad und Judenhass" von Matthias Küntzel (kurz und prägnant).

    • @Encantado:

      Ich denke man muss leider vom Gegenteil ausgehen. Nachen Sie sich klar, dass auch Netanyahu eine extreme Kraft ist. Ich zitiere aus der gültigen Satzung des Likud:

      The Right of the Jewish People to the Land of Israel (Eretz Israel)



      a. The right of the Jewish people to the land of Israel is eternal and indisputable and is linked with the right to security and peace; therefore, Judea and Samaria will not be handed to any foreign administration; between the Sea and the Jordan there will only be Israeli sovereignty.

      Ich denke nicht, dass man das anders als "from the river to the sea" verstehen kann.



      Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Genese des Likud.

      www.jewishvirtuall...of-the-likud-party

      • @Einfach-Jemand:

        Die Frage ist, ob es ein Konzept ist, das er gerade in Gaza umsetzt.

        War Netanjahu vom 7. Oktober überrascht?

        War er.

        Würde es ohne den 7. Oktober den aktuellen Krieg in Gaza geben?

        Eher nicht.

        Spricht irgendwie nicht dafür, dass Netanjahu die ganze Zeit nur sein " from the river to the sea" umgesetzt hat.

    • @Encantado:

      Sind sie sich da sicher? Bereits am 13.Oktober 2023 wurde unfreiwillig ein 10-seitiges Dokument des Geheimdienstministerium von Israel veröffentlicht mit dem Namen: "Options for a policy regarding Gaza's civilian population" en.wikipedia.org/w...ivilian_population



      Auch dort ist als Option C, die wohl favorisiert wurde, die Vertreibung der Palästinenser vorgesehen. Und Netanjahu wusste von dem Bericht, weil er in nämlich öffentlich runtergespielt hat, vermutlich weil es harsche kritik gab v.a. aus Ägypten.

      • @Momo Bar:

        "Sind sie sich da sicher?"



        Natürlich nicht. Ich schrieb ja, 'ich glaube'.



        Das Vorgehen zu Anfang, so brutal es auch war, scheint mir jedoch eher von, na ja, Zurückhaltung geprägt, jedenfalls im Verhältnis zu einer von Anfang an geplanten Vertreibung und Okkupation.



        Wissen werden wir's vermutlich nie.

        • @Encantado:

          Was @Einfach-Jemand geschrieben hat haben Sie gekonnt überlesen.

          Wie es halt so ist wenn etwas nicht im eigenen Nariv entspricht.



          Ignorieren, ausblenden und verneinen.



          Erklären Sie mir bitte warum Sie das machen.



          Es würde mich wirklich interessieren.

          • @Keine Sonne:

            "Erklären Sie mir bitte warum Sie das machen.



            Es würde mich wirklich interessieren."



            Hauptsächlich zwei Gründe (na, vielleicht drei)



            1. Er argumentierte historisch aus dem Werdegang des Likud; das ist sicherlich interessant, hat aber mit meiner Meinungsäußerung zum _konkreten_ und _aktuellen_ Krieg nur bedingt was zu tun. Beachten Sie hier bitte auch, dass ich in meiner Äußerung absolut nichts über die Hamas gesagt habe, die ein ähnliches Gründungsdokument aufzuweisen hat. An ihren Taten sollt ihr sie erkennen. Und zu Beginn ging die israelische Armee erkennbar _nicht_ mit dem Ziel vor, die Palästinenser auszurotten und/oder komplett zu vertreiben.



            2. Insofern ist die Argumentation mit historischen Dokumenten, noch dazu auf englisch, kein konstruktiver Beitrag, der etwas neues brächte. Diese Tatsachen sind (mir) durchaus bekannt. Aber es schwingt in solchen Zitaten unterschwellig für mich eine fixe Meinungsposition mit, die nicht auf eine offene Diskussion aus ist (die weiß Gott in diesem Thema schwierig genug ist). Da fällt mir wenig zu ein. Was soll ich dazu sagen?



            3. Zuwenig Zeichen, sorry. Ich antworte nicht auf Zitate als Totschlagargument.

  • Einen Artikel,der nicht mal die Vorgeschichte erwähnt, nämlich das Israel den Gazastreifen geräumt hat und alle Siedlungen dort abgebaut haben und was danach passiert ist: Den kann man nicht Ernst nehmen.

    • @Peter Schütt:

      Und dann ordnen Sie bitte ein, welche Auswirkungen das auf die israelische Parteipolitik hatte. Dann wird nämlich ein Schuh draus! Der ehemalige Hardliner Sharon hat mit dieser Entscheidung nämlich zu einer massiven Radikalisierung der religiösen Rechtsextremen in Israel geführt, deren Resultat wir jetzt sehen. Seit dem Abzug aus Gsza unter Sharon war genau das, was Bibi jetzt verkündet, das große Ziel der religiösen Rechten Israels.

    • @Peter Schütt:

      ...und dass Israel fast alles unternommen hat, um das Leben der palästinensischen Bewohner möglichst unerträglich zu machen. Abhängigkeiten in der Versorgung, Schließung/Wiedereröffnung von Grenzübergängen usw. gehörte seitdem zu den Instrumenten. Ja, ja, ich höre schon die Sprüche "Aber die Hamas..." Ja, die haben genauso unverantwortlich gehandelt. Doch das zeigt einmal mehr, dass es eben BEIDE Seiten sind, die Verbrechen begehen. Beide haben ein Ziel, nämlich das Volk der jeweils anderen Seite zu vernichten.



      Wer das außer Acht lässt handelt fanatsich und Fanatismus verhindert jede vernünftige Lösung.

      • @Perkele:

        Danke das Sie das so deutlich schreiben.

      • @Perkele:

        Eben. Israel wollte diese Gebiete doch wohl nie dauerhaft aufgeben. Interessant wäre ja auch zu erfahren, woher bei der Totalblockade die ganzen Waffen (bis hin zu richtig großen Dingern) und die Baumaterialien für die höchst aufwendige Infrastruktur der Hamas gekommen sind.

        • @Gothograecus:

          Durch die Tunnel die nach und aus Ägypten führten vielleicht? Es gab nie eine "Totalblockade". Lebensmittel und Strom wurden die allermeiste Zeit nach Gaza geliefert.

          • @Kai Ayadi:

            Eben das erscheint mir unwahrscheinlich, vor allem, dass es niemand gemerkt haben soll (auch die nötigen Bauarbeiten) in einem komplett überwachen Gebiet. Mit Totalblockade meinte ich außerdem nicht, dass nichts reingelassen, sondern dass alle Zugangswege streng kontrolliert wurden.

      • @Perkele:

        Ihr es liegt an beiden Seiten Kommentar wirkt etwas deplatziert unter einem Artikel mit dem Titel Es hängt an Netanjahu. Das Gegenteil ist richtig. Netanjahu hat für den eigenen Machterhalt kaum noch eine Wahl als sich als Hardliner zu gerieren sonst wäre er schnell weg vom Fenster. Die Palästinenser dagegen könnten seit Jahrzehnten einen eigenen Staat und Frieden haben, wenn sie das denn nur wirklich wollen würden. Der Fehler der Israeli und des Westens war ja über Jahrzehnte die Annahme die dortige Bevölkerung würde sich irgendwann schon rational nach unseren Maßstäben verhalten. Die Rechnung wurde da allerdings ohne den jihadistischen Islamismus gemacht, der ein friedliches Zusammenleben mit solchen Gesellschaften für Nichtmuslime komplett ausschließt.

        • @Šarru-kīnu:

          ...und in dieser Rechnung fehlt ebenso die kriegsverbrecherische Handlung der israelischen Verantwortlichen. Und nebenbei: es allerhöchste Zeit, dass Netanjahu endlich zur Rechenschaft gezogen wird: in Israel wegen seiner Korruptionsaffären und internatioanl vor dem Strafgerichtshof.

        • @Šarru-kīnu:

          Sie blenden Israels Rolle und Schuld komplett aus.



          Deren Fehler war vor allem die Rechte der Palästinenser mit Füßen zu treten.

        • @Šarru-kīnu:

          Ein absurder Kommentar Ihrerseits.



          Mein Anliegen ist nicht, palästinensische Führungsfiguren zu verteidigen, aber dass es nicht zum Frieden kam, lag ganz entscheidend auch daran, dass ihn israelische Rechtsregierungen nicht wollten, weil sie glaubten, durch einseitiges Sicherheitsmanagement (inklusive phasenweiser Förderung der Hamas zwecks Spaltung der Palästinenser*innen und Untergrabung einer einheitlichen Verhandlungsposition der Palästinenser*innen), Siedlungspolitik und Vertreibungen dem From-the-River des Likud näher zu kommen als durch einen politischen Prozess. Ansätze gab es in der Sicherheitskooperation zwischen Shin Beth und PA, die den Palästinenser*innen am Ende aber nichts einbrachte. Selbst das, was moderatere Stimmen auf der israelischen Rechten (Olmert, Livni) anboten, lief für die Palästinenser*innen auf ein extrem souveränitätsreduziertes Gebilde hinaus. Ihr Jihadismus-Argument ist so einseitig, dass es falsch wird, womit ich ausdrücklich nicht sagen will, dass jihadistische Bewegungen in den besetzten Gebieten heute keine Rolle spielen würden, wenn Israel in der Vergangenheit nur anders gehandelt hätte. Aber Ko-Produktionen gilt es als solche anzuerkennen!

        • @Šarru-kīnu:

          "Netanjahu hat für den eigenen Machterhalt kaum noch eine Wahl"

          Sollte für einen gewählten Regierungschef der eigene Machterhalt stets die höchst Priorität sein? Koste es, was es wolle?

        • @Šarru-kīnu:

          Es ist reizvoll, dass Sie einem ganzen Volk die Rationalität absprechen, ich würde allerdings dazu raten, sich erst einmal den Details des NO-Konflikts und auch mit den genauen Gründen für das Scheitern bisheriger Verhandlungen befassen. Spoiler: Das lag nicht nur an der Kompromisslosigkeit der Palästinenser, sondern auch daran, dass die israelische Seite trotz salbungsvoller Worte nie mehr als Bantustans geboten hat (werfen Sie einmal einen Blick auf Details wie Strassenverläufe, Checkpoints und Wasservorräte). Und das übrigens schon bevor der Islamismus eine besondere Rolle gespielt hat. Übrigens: Glauben Sie das biblische begründete Expansionsansprüche wesentlich zuträglicher für ein friedliches Zusammenleben sind?

          • @O.F.:

            Sie bringen ein Strohmannargument. Šarru-kīnu hat nicht einem "ganzen Volk" die Rationalität abgesprochen, sondern das Verhalten der dortigen "Bevölkerung" als nicht rational bezeichnet. Es ist klar, dass damit nicht 100 % der Bevölkerung gemeint sind, sondern die Mehrheit der Bevölkerung. Es gibt keine Bevölkerung, deren Mitglieder sich sämtlich gleich verhalten. Entscheidend ist, ob sich die rationalen Teile der Bevölkerung durchsetzen oder die irrationalen. Und dafür, dass dass die Mehrheit einer Bevölkerung sich irrational verhält, gibt es in der Geschichte unzählige Beispiele; man muss dafür nicht einmal einen Blick über die Landesgrenzen werfen.

            Bei den Palästinensern haben sich rationale Kräfte, die eine friedliche Entwicklung anstrebten, bisher nie durchgesetzt. Und "Bantustans", Checkpoints und Straßenverläufe sind kein rationales Argument für Terrorismus und Raketenangriffe auf ein militärisch überlegenes Land; "Wasservorräte" auch nicht, solange die Wasserversorgung ausreichend ist. Es gibt viele Regionen auf der Welt, deren Bevölkerungen weitaus ärmer sind als die palästinensische und dies nicht zum Anlass nehmen, ihre Nachbarländer mit Terror und Krieg zu überziehen.

            • @Budzylein:

              Nun habe ich kein Argument für Gewalt formuliert, sondern Gründe für das Scheitern der bisherigen Verhandlungen genannt (soviel zum Thema Strohmannn-Argumente). Dass er einigermaßen verkürzt ist, sich über Terror und Krieg" seitens der Palästinenser zu empören, aber gleichzeitig die Besatzung und ihre Folgen nicht einmal zu erwähnen, sollte eigentlich evident sein.

          • @O.F.:

            Der Islamismus spielte in Gaza spätestens ab 1980 f. eine immer größere Rolle, da gab es noch gar keine Friedensverhandlungen zwischen Palästinensern und Israelis. Nationalistische und antisemitische Vernichtungsdrohungen gegen Israel gab es seit und schon vor der Staatsgründung.

            • @Kai Ayadi:

              Sorry @Kai Ayadi



              Das ist so nicht richtig.



              Bitte nicht immer alles Blind wiederholen was man für richtig hält.



              Verhandlungen vor den 1980 und dessen scheitern:



              de.m.wikipedia.org...20zu%20d%C3%BCrfen.

              《- Bitte ebenfalls lesen wer für den Mord verantwortlich war und wie die "Bestrafung" aussah.

            • @Kai Ayadi:

              Und was war das Verhalten -von Anfang an- der israelischen Hardliner? Genau das Gleiche!

            • @Kai Ayadi:

              Es gab bereits vor 1980 Friedensverhandlungen. Und Gewalt und Extremismus sind von Anfang an, auch schon vor der Gründung Israels keineswegs nur von palästinensischer Seite ausgegangen. Die Frage, mit der mein oben stehender Beitrag endet, ist also auch an Sie gerichtet.

              • @O.F.:

                Ich glaube keiner der Kommentator*innen, die in diesem Forum die israelische Sicht beleuchten, bestreiten, dass auch von dieser Seite Gewalt und Extremismus ausgegangen sind und ausgehen.



                "Biblisch begründete Expansionsansprüche" waren nur ein, sogar unbedeutender Aspekt des Zionismus, leider haben sie an Bedeutung gewonnen. Das es keine historische Verbindung des Judentums zu dem Land gibt, ist aber genausowenig wahr.

                • @Kai Ayadi:

                  Lesen Sie den Beitrag, auf den ich geantwortet habe. Die biblische Dimension spielte auch im Frühzionismus eine Rolle, auch dann wenn sie säkular auftrat: denn abgesehen davon, dass man nach mehr als einem Jahrtausend keine historischen Ansprüche auf Land erheben kann (oder gehört Köln den Italienern?), sind diese oft gar nicht so historisch: denn was die Geschichtswissenschaften über das antike Israel zu sagen haben, fällt um einige Dimensionen kleiner aus als in der Bibel.

                  • @O.F.:

                    Ich danke Ihnen,



                    So was ähnliches wollte ich auch schreiben.

                    Ein Forist geht bis in die Antike um eine Art Freifahrtschein auszustellen, ein anderer um Landbesitzeinnahme zu rechtfertigen.

  • Welche Lösung gibt es denn aktuell für den Gazastreifen?

    Die Terrorgruppen haben mit ihren jahrelangen Attacken auf Israel, die im bestialischen Überfall gipfelten, jegliche Bereitschaft zu einer friedlichen Lösung immer weiter verneint.

    Die Palästinenser haben im Gazastreifen zu wenig gegen die Terroristen getan und tun immer noch zu wenig.

    Die Hamas ermordet Paläsinenser wie es ihr gerade gefällt.

    Mit Netanjahu ist in Israel ein Rechter an der Macht, dem die vom IRAN aufgerüstete. Terroristen gerade recht kommen, um seine skrupellose Politik rechtfertigen zu können.

    Was hat es den Palästinensern gebracht, die Terroristen gewähren zu lassen? Nichts außer Leid und Tod.

    Es kann keinen Frieden geben solange die Terroristen in Gaza das Sagen haben. Hier liegt der Schlüssel zum Frieden.

    • @Gnutellabrot Merz:

      Sämtliche bestialische Völker- und Menschenrechtsverstöße seitens Israel blenden Sie wohl aus?



      Schuld haben allein die Palästinenser?

      Das brutale und menschenverachtende Vorgehen der IDF sorgt wohl für mehr Zulauf bei den Radikalen als es irgendein iranischer Propagandist je schaffen könnte.

    • @Gnutellabrot Merz:

      Das ist leider ein Motor des Dilemmas.

    • @Gnutellabrot Merz:

      Der Kern des Konflikt ist, dass man Palästinenser nicht für gleichwertig erachtet. Wieso war kein Frieden vor der Hamas möglich? Die Hamas ist eine Folge der brutalen Besatzung seit über 50 Jahren. Die Palästinenser werden im Westjordanland vertrieben und jetzt bald auch in Gaza. Und wie Sie ja in dem Artikel lesen können, selbst wenn die Hamas besiegt wird, werden trotzdem die Palästinenser vertrieben oder "dürfen" in ewiger Unterdrückung leben.

      • @Moritz Pierwoss:

        "Der Kern des Konflikt ist, dass man Palästinenser nicht für gleichwertig erachtet."

        Meiner Meinung nach liegt der Kern des Konfliktes darin, dass die palästinensische/arabische Seite von Beginn des Staates Israel an Krieg wollte, um alles zu erhalten, statt auch einen Staat auszurufen und nachzuverhandeln, ggf. durchaus auch mit etwas militärischem Druck; aber den Staat hätten sie damals gründen müssen.

        Mein Eindruck ist, dass es "damals" nicht darum ging, einen eigenen Staat zu gründen (also "leben und leben lassen"), sondern darum, dass es Israel nicht geben darf ... und teilweise habe ich diesen Eindruck auch heute noch.

        • @*Sabine*:

          So nur mal um Geschichtszeitlich korrekt zu bleiben auch wenn Sie das wie immer ignorieren werden:



          Gründung der Hamas: 1986



          Entstanden aus der Muslimbrüderschaft.



          Grund der Entstehung: anlässlich der Ersten Intifada, dem „Krieg der Steine“, im Gazastreifen als regionaler Ableger der Muslimbruderschaft durch Scheich Ahmed Yassin und weitere Muslimbrüder gegründet.







          Gründung der Muslimbruderschaft: 1928 Ägypten



          Grund der Entstehung: Wiederstand gegen das Britische Mandat (Kolonie), Rückkehr zu einer von Gott (Allah) gerichteten Gesellschaft und so weiter... (den Text in Wikipedia verkürzt darzustellen ist schwierig)

          《- ok alles stark vereinfacht besonders die Muslimbrüder.



          Einfach bei Wikipedia nachlesen.

          Bitte Achten Sie auf die Entstehungsjahre beider Terror Organisation.

          Wenn man sich das Gründungsjahr der Hamas ansieht sollte einem schon eine Jahres Diskrepanz auffallen zu der Entstehung des Staates Israel.

        • @*Sabine*:

          "um alles zu erhalten"



          Um alles zu behalten muss es heißen, Menschen, die in einem Gebiet seit Generationen leben können dieses nicht vom British Empire und auch nicht vom Völkerbund erhalten, es gehörte ihnen bereits, auch wenn das in London (oder Istanbul) anders, imperialistisch gesehen wurde.



          "leben und leben lassen" wäre eine Haltung, die, auf allen Seiten viel zur Lösung des Konflikts beitragen könnte. Diese Haltung von einer Seite einzufordern und dabei eine dreiviertel Million Vertriebener einfach zu unterschlagen scheint jedoch wenig hilfreich. Wäre es nicht möglich gewesen, bei der Gründung Israels "leben und leben lassen" anzuwenden und einen Staat zu gründen, der ohne ethnisch-religiöse Selbstdefinition und ohne hunderttausendfache Vertreibung auskommt?

        • @*Sabine*:

          Umgekehrt wird ein Schuh draus.

          Das es keine zwei Staaten Lösung gab/gibt hat wie andere Foristen und ich Ihnen schon so oft geschrieben haben, mehrere Ursachen.



          Dabei sind nicht, wie Sie es gerne auslegen (und dabei Geschichtliche Tatsachen ignorieren) nur die Palästinenser schuld.

        • @*Sabine*:

          Das ist Geschichtsverzerrung. Sie sollten sich mal mit dem Mandat Palästina auseinandersetzen und "The Covenant of the League of Nations"



          Die Araber wollten sehr wohl einen eigenen Staat, so wie es ihnen die Briten während des 1. Weltkrieges versprochen haben, einen arabischen Staat. Einige Fraktionen wollten nicht mal eine Trennung Palästinas vom Rest der arabischen Staaten, sondern einen einheitlichen arabischen Großstaat.



          Art. 22 Covenant 1919: "Certain communities formerly belonging to the Turkish Empire have reached a stage of development where their existence as independent nations can be provisionally recognized subject to the rendering of administrative advice and assistance by a Mandatory until such time as they are able to stand alone. The wishes of these communities must be a principal consideration in the selection of the Mandatory." Nur das man die Wünsche der dort lebenden Bevölkerung was das Mandat anging gar nicht berücksichtigt hat, das ist dokumentiert.



          en.wikipedia.org/w...date_for_Palestine



          www.ungeneva.org/e...f-nations/covenant

  • Interessant was eine Demokratie und deren offiziellen Vertreter alles machen können, während andere Demokratien und eine weltweite Öffentlichkeit dabei tatenlos zu schauen... Und traurig zu sehen was Menschen, im Namen von Nationalismus und Religion, offenbar bereit sind zu tun.

    • @Dilemma:

      Sehr guter Meinungsbeitrag.Dem ist wahrlich nichts hinzuzufügen.

  • 'Dass die Regierung nur darauf wartet, sie in andere Länder „umzusiedeln“, daraus macht Ministerpräsident Netanjahu kein Geheimnis.

    Unerwartet kommt der Schritt nicht.'

    Nein, beileibe kommt das nicht unerwartet, zumindest nicht bei neutralen Beobachtern, und hätte hier so auch wesentlich früher entsprechend kommentiert werden können. Schon in den ersten paar Monaten hat die Israelische Armee mit ihrer Stoßrichtunng von Nord nach Süd die Menschen in Gaza Richtung Ägypten gedrängt, natürlich mit dem Ziel, sie aus dem Streifen zu verdrängen (immer auch begleitet mit dem Vorwurf, Ägypten mache sich mitschuldig an dem Leid der Palestinener, weil / wenn es seine Grenzen nicht öffnet.

    • @EffeJoSiebenZwo:

      „ Ägypten mache sich mitschuldig an dem Leid der Palestinener, weil / wenn es seine Grenzen nicht öffnet.“

      Tut Ägypten auch, es bricht Völkerrecht und ignoriert die individuellen Rechte auf Flucht und die kollektiven Rechte auf Freizügigkeit.

      • @AlHozo Hoto:

        Israel wohl nicht? Die sabotieren sogar Hilfe für die Zivilbevölkerung, zu deren Schutz sie eigentlich verpflichtet sind.

      • @AlHozo Hoto:

        Also der Grenzübergang war zumindest für den Warenverkehr offen und auch ein paar tausend Palästinenser konnten fliehen, bevor er von Israel erobert wurde.

      • @AlHozo Hoto:

        Übrigens denke ich, das individuelle Recht auf Bleiben sollte über dem individuellen Recht auf Flucht (wtf?) stehen.

        • @EffeJoSiebenZwo:

          Das Recht auf Bleiben ...- wird in dieser Dynamik kaum diskutiert.



          Der Stärkere darf nicht tun, was er will, auch wenn er s/ein Recht zurecht beansprucht.

          • @humusaufbau:

            Sehr gut geschrieben.



            Danke

  • "International ist seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump wenig Druck gegen Netanjahu zu erwarten."



    Allein dieser Satz treibt Tränen des Zorns in die Augen. Aha, Trump soll es also richten?! Stimmt, uns bindet ja die Staatsräson die Arme auf den Rücken. Schande, Schande, Schande.

    • @Trabantus:

      Weshalb Sie da Zorn verspüren, müssten Sie erklären.

      Es geht nicht um Trump als Person, sondern um die USA.

      Die USA können den Druck auf Netanjahu nur ausüben, weil sie andererseits auch für Israels Sicherheit einstehen.

      Wünschen Sie sich, dass die Bundeswehr Anlagen der Huthi im Jemen bombardiert?

      Deutschland als neuer Weltpolizist?

      Da dürften Sie in diesem Land ziemlich allein dastehen.

      Wenn Sie sich schämen wollen, ist das Ihr Ding.

      • @rero:

        Da habe ich mich offensichtlich mißverständlich ausgedrückt. Von Trump erwarte ich nichts. Eine Schande ist es, dass es offensichtlich die USA braucht um Israel in den Arm zu fallen. Wo ist es denn, dieses einige Europa, mit seinem angeblichen Einfluß auf Israel? Das Versagen dieser sogenannten Internationale, sprich im Wesentlichen der westlichen Werteunion, ist eine Schande, zumindest in meinen Augen und ich schäme mich für diese untätige, in einer selbstverordneten, bedingungslosen Staatsräson gegenüber Israel gefangnenen Regierung. Sie benutzt diese als Entschuldigung für´s Zusehen. Einfach abscheulich.

  • Zynisch finde ich nur, wie hier ein ums andere Mal völlig außer Acht gelassen wird, dass die Palästinenser diesen Krieg begonnen haben.



    Ich schreibe bewusst 'die Palästinenser', denn egal ob beim Massaker an israelischen Zivilisten oder dem seit Jahrzehnten andauernden, beinahe täglichen Raketenbeschuss Israels aus dem Gazastreifen - immer sieht man die Bevölkerung johlend und feiernd im TV.



    Wo ist da das Mitgefühl?



    Wo sind da die Stimmen der Vernunft?



    Das Land möchte ich sehen, dass nach jahrzehntelangem Beschuss, dass seine Zivilbevölkerung unter einem Raketenschutzschild (Iron Dome) tagtäglich verstecken muss, hier nicht endgültig die "Sicherheitskontrolle" übernehmen wollen würde.

    • @Farang:

      Sie sehen also die gesamte Bevölkerung jubelnd im TV? Glückwunsch, damit sind Sie der Einzige! Bzw. der Einzige, der das wirklich glaubt.



      Jahrzehntelanger Beschuss? Wachen Sie nur alle paar Jahre auf?

      Mit Verlaub: Nach Stimmen der Vernunft fragen, sich aber selbst komplett einseitig und menschenfeindlich äußern passt irgendwie nicht.

      Wie sieht es im Gegensatz dazu mit der radikalisierten israelischen Gesellschaft aus? Die feiern wohl überhaupt keine toten Palästinenser?

    • @Farang:

      Ein Verbrechen rechtfertigt nicht ein anderes.

    • @Farang:

      Moment mal....es gibt sie doch, die beschwichtigenden, ruhigen Palästinenser, nur, die interessieren keinen, die Kamera auf den johlenden Hamasgroupiemob zu richten, ist doch viel quotenfreundlicher, sonst zerstört man doch das heile Bild des Rechtskonservativen vom blutrünstigen israelfeindlichen Palästinenser!



      Selbst mit einem zusammengearbeitet, der Krieg an sich, aber nich Israel gehasst hat! Was mag wohl aus ihm geworden sein.....

    • @Farang:

      Die Stimmen der Vernunft ob Howidy und andere werden gefoltert, ermordet, mundtot gemacht und flüchten.

    • @Farang:

      Es gehört sicherlich dazu, dass man, wie Sie, beispielsweise Mitgefühl verlangt, oder danach fragt. Die Kulturen, ich wage diese These, muss man auf den Kern hin vergleichen und in die Pflicht nehmen, zB Grundrechte/Menschenrechte, sonst kommt man leider nicht weiter. "Johlende Menschen", wenn jemand stirbt, wünsche ich auch mir nicht, aber das Gegenteil kann man nicht verlangen. Und wer dies verlangt, der hat keine geeignete Erfahrung, oder macht vorsätzlich solches Verlangen auf. Des Weitern ist "Feiern und Johlen", wenn jemand stirbt, auch kein Grund, diese Menschen dafür umzubringen, oder in schwerstes Elend zu stürzen. Im Übrigen gab es diese Gegenstimmen, gegen die Politik der Hamas und gegen die Politik Israels (auch wenn Sie das nicht gemeint haben). Für mich heißt das, es gibt Vernunft = Humanität zwischen Menschen aus "allen Erdteilen". Davor haben Rechte, andere Konservative und ähnliche Spinner auf der gesamten Welt die größte Angst, weil das die Vernünftigen auch wehrhaft macht. Deshalb wünsche ich mir mehr davon.

    • @Farang:

      Das ist in mehrfacher Hinsicht verkürzt: Sie blenden nicht aus, dass dieser Artikel nicht für sich allein steht, sondern Teil einer durchaus differenzierten Berichterstattung in der taz ist, in der es immer wieder auch um die Geiseln und ihre Angehörigen geht. Sie ignorieren auch, dass dieser Krieg und mit ihm der ganze NO-Konflikt eben nicht nur von den Palästinensern ausgeht, sondern diese auch (!) das Opfer von Jahrzehnten Vertreibung und Besatzung sind. Wenn Sie sich dann noch in Kollektivschuldthesen steigern und ein ganzes Volk zum Tätern erklären, müssen Sie sich die Frage stellen, ob damit die Grenze zum Rassismus nicht längst überschritten ist.

      • @O.F.:

        Wie so oft treffend von Ihnen geschrieben.



        Vielen Dank dafür.

  • Höchstens 24 Geiseln sind am Leben, den Rest haben Hamas und Gazaner Gruppen zu Tode gefoltert.

    Dutzende Leichen hält Hamas auch noch. Statt diese freizugeben ermordet Hamas Protestierende gegen ihr Regime.

    Die Berichterstattung über das Ende des zweiten Weltkrieges zeigt wie ähnlich Fatalisten und Menschenfresser Menschen kurz vor Niederlagen umbringen. Deren Flucht verhindern wollen.

    Gegen Hamas Terror hilft Geldfluß aus Katar zu unterbinden, Waffenfluß aus dem Iran. Dafür braucht es den Philadelphia Korridor, der nur nicht gehalten werden sollte, da Militärs denken, dass Hamas eh wieder angreift.

    Die Kibbutzim peaceniks hat Hamas ausgelöscht unter Applaus der Linken internationalen Gemeinschaft.

    Gehasst wird Hamas durch den Mord an Shoa überlebenden und Babies, Kindern, wie nicht zuvor.

    • @AlHozo Hoto:

      Und zwei davon wurden von der Israelischen Armee erschossen während diese eine weiß Fahne schwenkten, nach dem diese erfolgreich ihren Entführer entfliehen konnten.

      Es ist nicht alles weiß und schwarz.

    • @AlHozo Hoto:

      Ahem, gute Idee mit dem Geldfluss aus Katar. Welcher israelische Premierminister hat nochmal Lieferungen von Bargeld von Katar an die Hamas ermöglicht, um die PA klein zu halten?



      Ihr Kommentar hier liest sich leider wie billiger Whataboutism. Es geht hier darum, dass ein selbstsüchtiger Politiker in Eigeninteresse und Verbund mit Rechtsextremen dabei ist, jegliche Fundamente der israelischen Gesellschaft zu untergraben. Ein tatsächliches Interesse daran, sich um die Sicherheit von Israelis zu kümmern (Palästinenser:innen spielen für die Leute, die Hunger explizit als Kriegswaffe einsetzen, ja ohnehin keine Rolle), sehe ich da nicht, die werden als Soldaten in Gaza verheizt in der Erfüllung der feuchten Träume der religiös-fundamentalistischen Siedlerbewegung. Das Trauerspiel lässt sich inzwischen auch nicht mehr mit dem Verweis auf die verbrecherische Hamas schönreden oder entschuldigen.

      • @Outis:

        "Ahem, gute Idee mit dem Geldfluss aus Katar. Welcher israelische Premierminister hat nochmal Lieferungen von Bargeld von Katar an die Hamas ermöglicht, um die PA klein zu halten?"

        So what? Das Geld ist aus Katar, die Waffen aus dem Iran. Warum sollten der gewählten Regierung in Gaza, der Hamas, bitteschön die Agency abgesprochen werden dumme Entscheidungen zu treffen (Geld aus Katar annehmen, um Wahabismus zu fördern)?

        Selbst wenn Netanjahu Koffer persönlich rüber bringen würde, so ist die Mehrzahl an Zahlungen nicht der IDF zugänglich.

        Ebenso wie die Waffenlieferungen aus Ägypten nicht der IDF zugänglich waren.

        Gazas Regierung hat einen Angriffskrieg geplant und durchgeführt, Gazas Regierung hat sich Geld dafür besorgt, Gazas Regierung und ihre Unterstützer*innen tragen die Verantwortung und sollten zur Rechenschaft gezogen werden.