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Israels Angriff auf IranBomben für den Machterhalt

Karim El-Gawhary
Kommentar von Karim El-Gawhary

Israels Vorgehen im Iran hat viele Gründe. Allen voran: Netanjahu will seine internationale Isolation brechen und von der Lage in Gaza ablenken.

Nach einer Explosion in Teheran steigt Rauch auf, am 13.6.2025 Foto: Vahid Salemi/AP/dpa

W as ist der israelische Angriff auf den Iran? Ein Akt der Selbstverteidigung oder ein Angriffskrieg? In den Medien und vor allem den sozialen Medien wird jetzt darüber gestritten werden. Wir leben heute in einer Welt, in der diese Begriffe, die auch eine Grundlage des internationalen Rechts darstellen, ihre Bedeutung verloren haben. In dieser Beliebigkeit ist es der Stärkere, der die Regeln macht.

Der israelische Angriff war von langer Hand geplant. Warum gerade jetzt zugeschlagen wird, ­darauf gibt es viele Antworten. Der is­rae­li­sche Premier Benjamin Netanjahu argumentiert mit dem Stand des iranischen Atom­programms. Es gibt auch innenpolitische Gründe in Israel: Ein Angriff auf den Iran dient ­Netanjahus Macht­erhalt, der immer wieder ­infrage gestellt wird. Aber einer der wichtigsten Gründe ist sicherlich die zunehmende inter­nationale Isolation Israels, die Netanjahu damit zu brechen hofft. Statt über die Menschen, die in Gaza von Israel ausgehungert werden, sprechen wir jetzt wieder über den Antipathie­träger Iran.

Wie es weitergeht, kann niemand sagen. Wir können uns Szenarien ausdenken. Entscheidend ist, ob der Iran militärisch nennenswert auf Is­raels Angriff reagiert. Ist das der Fall, dann werden wir einen großen Krieg erleben, in dem medial das israelische Selbstverteidigungnarrativ übernommen wird und in dem sich die USA und auch Europa wieder bedingungslos auf die Seite Israel stellen werden. Die katastrophale Lage im Gazastreifen und im Westjordanland wird in Windschatten dieses Konflikts verschwinden.

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Kann oder will der Iran nicht nennenswert militärisch antworten, stehen für Netanjahu alle Türen offen, im Iran militärisch weiterzumachen und ihn weiter als Regionalmacht zu schwächen. Der endgültigen militärischen Hegemonie Is­raels in der gesamten Region stünde dann nichts mehr im Weg.

US-israelische Überheblichkeit

Israel bombardiert derzeit Gaza, das West­jor­dan­land, den Libanon, Syrien, den Jemen und jetzt auch den Iran. Netanjahus Überheblichkeit stützt sich auf die schier unbegrenzten militärischen Möglichkeiten Israels. Er und sein Zahlmeister Trump träumen davon, die Region militärisch in ihrem Riviera-Sinne neu zu ordnen. Überheblichkeit kommt von überheben. Überheben sich Netanjahu und Trump hier?

Offen ist, wie nachhaltig das Ganze ist und ob eine israelische Hegemonie der Region tatsächlich Sicherheit und Stabilität bringt. Aus den Erfahrungen im Irak und in Afghanistan haben wir gelernt, dass es den USA, trotz aller militärischen Überlegenheit, nicht gelungen ist, Kräfteverhältnisse in einem Land oder in einer Region in ihrem Sinne zu verändern. Das gilt auch im Falle einer militärischen Hegemonie Israels in der Region. Der größte Irrglaube ist, dass die Menschen in der Region eine solche hinnehmen würden. Insofern ist bei dem Versuch die Region von außen neu zu ordnen, der Widerstand dagegen immer schon automatisch mit eingebaut.

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Karim El-Gawhary
Auslandskorrespondent Ägypten
Karim El-Gawhary arbeitet seit über drei Jahrzehnten als Nahost-Korrespondent der taz mit Sitz in Kairo und bereist von dort regelmäßig die gesamte Arabische Welt. Daneben leitet er seit 2004 das ORF-Fernseh- und Radiostudio in Kairo. 2011 erhielt er den Concordia-Journalistenpreis für seine Berichterstattung über die Revolutionen in Tunesien und Ägypten, 2013 wurde er von den österreichischen Chefredakteuren zum Journalisten des Jahres gewählt. 2018 erhielt er den österreichischen Axel-Corti-Preis für Erwachensenenbildung: Er hat fünf Bücher beim Verlag Kremayr&Scheriau veröffentlicht. Alltag auf Arabisch (Wien 2008) Tagebuch der Arabischen Revolution (Wien 2011) Frauenpower auf Arabisch (Wien 2013) Auf der Flucht (Wien 2015) Repression und Rebellion (Wien 2020)
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84 Kommentare

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  • "Offen ist, wie nachhaltig das Ganze ist und ob eine israelische Hegemonie der Region tatsächlich Sicherheit und Stabilität bringt."

    Das hat Israel mit Jahrzehntelanger Besatzung von Gebieten,Menschenrechtsverletzngen und Kriegsverbrechen bisher nicht geschafft und wird es auch weiterhin nicht schaffen.

    Die Schlüsselfrage für Sicherheit und Stabilität in der Region ist der israelische expansive Groß-Israel-Nationalsmus

    • @Rudolf Fissner:

      Ich denke, die Tür zu Sicherheit und Stabilität in dieser Region hat mindestens zwei Schlösser.



      Denn ohne den Verzicht der Palästinenser, des Iran und anderer muslimischer Staaten und Gruppen, Israel weiter angreifen und vernichten zu wollen, wird es keinen Frieden geben.

      Ich habe auch gewisse Zweifel, dass selbst eine einseitige israelische Erklärung, so viele Siedlungen zu räumen, dass auf der Westbank ein plästinensischer Staat mit einem geschlossenen und lebensfähigen Territorium möglich wäre, die Fanatiker-Gruppen dazu bringen würde, die Waffen niederzulegen.

      Viele von denen haben ja nichts anderes gelernt, als Hass und Töten. Die müsste man, wie die afrikanischen Kinder-Soldaten, langsam an ein "normales" Leben heranführen. Das dürfte schwierig werden.

  • Weil ja hier und anderswo das Argument gezogen und immer wieder wiederholt wird, Israels Angriff auf den Iran wäre deswegen gerechtfertigt, weil sich Israel nur so gegen die unmittelbare Vernichtung hatte (vorab)verteidigen könne:

    Ich halte dies für ein Scheinargument. Die Wirkung der Atombombe besteht nicht in ihrem tatsächlichen Einsatz, sondern in ihrem Abschreckungspotential. Bis auf die USoA hat noch kein Land gewagt, eine Atombombe tatsächlich einzusetzen. Und - neben vielen anderen Gründen - auch deshalb, weil die USA sicher sein konnte, dass Japan nicht atomar zurückschlagen würde; Japan hatte ja keine Bombe.

    Seitdem gibt und hält - gottseidank - das vermaledeite Gleichgewicht des Schreckens unter den Atommächten.

    Nun weiß der Iran aber genau, dass Israel die Bombe bereits hat (danke dafür, USoA), was einerseits sein Streben nach der Bombe erklärt, andererseits auch bedeutet, dass der Iran die Bombe aber nicht einsetzten bräuchte, wenn er sie denn tatsächlich gebaut haben würde (Zumal der Fallout weit über Israel hinausginge) . Das Machtgefüge im Nahen Osten wäre aber trotzdem ein fundamental anderes, ggf gerechter. Das ist entscheidend, und das, was Israel fürchtet.

    • @EffeJoSiebenZwo:

      Für die israelische Atombombe müssen Sie micht den USA danken. Die hat Israel von Frankreich bekommen. Als Dank für die Unterstützung im Algerienkrieg.

      • @Francesco:

        Danke für den Hinweis; wenn man dem entsprechenden Wikipedia Artikel einigermaßen glauben darf, waren da wohl einige Länder dabei.

    • @EffeJoSiebenZwo:

      Na ein Scheinargument ist das sicher nicht. Schließlich hat das iranische Regime zigfach erklärt, den Staat Israel vernichten zu wollen. Und für ultarreligiöse Führer -gerade im endzeitorientierten Schiitentum- würd ich nichtmal annähernd die Hand ins Feuer legen, dass sie mit Vernunft und Weitsicht handeln.



      Dass israel zurecht Angst vor dem Atomprogramm hat und es unterbinden will, hat m.M.n. mit diesem Angriff trotzdem nur am Rande zu tun und dient aktuell nur als Vorwand. Netanyahu eskaliert, weil er weiß, dass er unter Trump Narrenfreiheit hat und dass er und sein rechtsreligiöse Regierung nur im bedingungslosen Kampf gegen seine Feinde eine Zukunft hat. Nicht umsonst bemüht er martialische Zitate aus dem Tanach für diesen Angriff und spricht immer wieder vom "totalen Sieg". Speziell auf dieser Ebene unterscheidet sich sein Kabinett nur wenig von den Ayatollahs

      • @Deep South:

        Ja, der will einfach zeigen, wo der Hammer hängt und dass Macht Recht bricht (oder setzt, wie man's sieht).

      • @Deep South:

        Das da hüben wie drüben die Machthaber gehörig einen an der Waffel haben: d'accord.

        Trotzdem halte ich die Vernichtungsrethorik der Mullahs eher für ein Mittel der Innenpolitik resp Innerarab-Politik. Im Außenverhältnis zu Israel halte ich das Streben nach Waffengleichheit für das strategisch logische Ziel.

        • @EffeJoSiebenZwo:

          Ich glaube eher, dass der Iran mit der Anreicherung von Iran Druck gegenüber den USA aufbauen möchte für ein neues Abkommen zur Beendigung der Sanktionen.

  • "Der größte Irrglaube ist, dass die Menschen in der Region eine solche hinnehmen würden." Davon merkt man aber gerade sehr wenig. Mir scheint, in Europa und Amerika lösen die Zustände im Gazastreifen deutlich mehr Empörung und Protest aus als in der arabischen Welt. Oder wird das nur nicht medial bespielt?

    • @Gothograecus:

      Wenn Sie Abd al-Fatah al-Sisi mit dem ägyptischen Volk gleichsetzen und Muhammad bin Salman mit dem saudi-arabischen Volk, was nicht 100 % falsch ist, weil sie in der Tat auch genuine Unterstützer*innen haben, weil sie von dem System profitieren oder an die Agenda ihrer Diktatoren glauben, dann haben Sie Recht.

      • @Suad Zumberi:

        Ich meinte die betreffenden Bevölkerungen. Selbst in einer Diktatur geht man auf die Straße, wenn es so ans Eingemachte geht (ging ja während des "Arabischen Frühlings" auch). Auch kann ich mir schwer vorstellen, dass Proteste in diesem Fall gleich gewaltsam niedergeschlagen würden. Außer es ist eben nicht deren "Eingemachtes". Davon abgesehen besteht die arabische Welt ja nicht nur aus Ägypten und Saudi-Arabien.

        • @Gothograecus:

          Sie haben schon mitbekommen, dass der Gaza-Protestmarsch verboten und verhindert wurde? Und dass die Machtergreifun al-Sisis den arabischen Frühling beendet hat?

  • Der persönliche Machterhalt ist ganz sicher ein wesentlich Motiv für Netanjahu aber allein das ist als Erklärung für die Politik der israelischen Regierung viel zu kurz gedacht. Es geht offensichtlich darum die militärischen Kräfteverhältnisse in der Region zu verändern. Ganz nüchtern gesprochen hat sich die gegenwärtige strategische Lage seit dem 07.10.2023 erstmal zu Gusten Israels gewandt. Die Hamas in Gaza wurde massiv getroffen. Die Führung der Hisbullah in Libanon getötet. Das Assad Regime in Syrien ist Geschichte und jetzt bleibt noch das Islamische Regime in Iran als der mächtigste Gegner übrig der aber eindeutig geschwächt ist. Zudem ist es fatal das Streben des iranischen Regimes nach Atomwaffen und dessen eindeutige Absicht Israel als jüdischen Staat zu vernichten klein zu reden. Das Netanjahu die Chance nutzt mit Trumps Unterstützung das Atomprogramm des Irans und dessen militärische Infrastruktur anzugreifen ist aus der Sicht Israels naheliegend. Abstrakte Prinzipien wie das Völkerrecht und Menschenrechte spielen da keine Rolle. Das kann und muss man bedauern und kritisieren aber so ist die Lage

    • @MaCo:

      Mit der nüchternen Einschätzung der geopolitischen Lage haben Sie sicherlich recht.



      Dennoch ist zu fragen, ob sich Israel mit seinem rüden Vorgehen langfristig nicht selbst das eigene Grab schaufelt bzw. einen neuen Weltenbrand provoziert, da es ja genügend Staaten wie die USA und Deutschland gibt, die Israel auch bei offensichtlichem Fehlverhalten weiter die Stange halten.



      Israel kann sich diesen Schlag gegen den Iran jetzt leisten - schon mit dem Vorgehen gegen Hamas und Hisbollah hat es seine militärische Stärke unmissverständlich demonstriert (und die Schwäche seiner Gegner) -, ob das alles jedoch sonderlich nachhaltig ist, steht auf einem anderen Blatt.

      • @Abdurchdiemitte:

        Ja, die Gefahr besteht. Aber wenn sie sie sehen, dann tun sie doch etwas dafür, dass die Schläge gegen den antizionistischen Klerikalfaschismus "nachhaltig" werden.

        Und was den "Weltenbrand" angeht: Den schafft die Welt schon ganz alleine, so lange sie sich nach den Idealen und Mechanismen nationaler Identität richtet. Der Tick, Israel die Schuld dafür zu geben, ist der gleiche wie der, "die Juden" für die Folgen des Kapitalismus verantwortlich zu machen. Israel spielt hier nur nach den Spielregeln der antisemitischen Welt, und traut dem dazugehörigen Selbstbetrug ala UN nicht.

        Denn der Skandal ist natürlich umgekehrt eine Welt, in der Israel zu solchen Verbündeten gezwungen worden ist wie die USA und vor allem Deutschland, weil der Nationalismus der antikolonialen Befreiungsbewegungen den Antizionismus zur eigenen Herrschaftssicherung verwendet hat.

        • @lifopiw:

          Israel ist nun aber auch Teil dieser Welt und es hat nun mal einen gehörigen Anteil daran, dass es derzeit kracht, mit unabsehbaren Folgen - das ist nur eine nüchterne Feststellung, die mit Antisemitismus oder Antizionismus so rein gar nichts zu tun hat.



          Und auch die israelische Politik hat einen erheblichen Anteil daran, dass Antisemitismus auch hierzulande wieder kräftig explodiert - nichts, was man sich wünschen sollte und auch KEINE bloße Täter-Opfer-Umkehr. Hierzulande leben aber auch weit über fünf Mio. Muslime mit einer teils anderen Perspektive auf den Konflikt als jüdische Mitbürger..



          Das rechtfertigt keine Gewalt, nicht gegen Synagogen, nicht gegen Moscheen, aber wenn wir nach Ursachen für den unsäglichen Judenhass suchen - und nach Möglichkeiten, ihn einzudämmen -, können wir die Vorgänge in Nahost nicht außer Acht lassen, auch nicht das Verhalten Israels in der Region.

          • @Abdurchdiemitte:

            Es ist falsch, den Antisemitismus mit dem Verhalten Israels "erklären" zu wollen. Es gibt hier keine Angriffe auf Russen wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und auch keine Anschläge gegen Moscheen wegen der Aggessionen des Irans oder der Türkei. Es sind allein die Juden, die hierzulande und in anderen westlichen Ländern persönlich für die Politik Israels verantwortlich gemacht und attackiert werden. Das ist Antisemitismus, und daran sind weder Israel noch die Juden schuld.

            • @Budzylein:

              Nein, Sie (und @lifopiw) verkürzen hier (bewusst?) meine Aussage … als ob es mir darum ginge, Israel bzw. seinem militärischen Vorgehen in Nahost (was AN SICH kritikwürdig ist) eine „Schuld“ am zunehmenden Antisemitismus bei uns zuzuschreiben.



              Mit dem Verweis auf über 5 Mio. muslimische Mitbürger habe ich aber auf den Charakter Deutschlands als MIGRATIONSGESELLSCHAFT verwiesen - man kann nicht voraussetzen, dass alle Muslime den gesellschaftlichen Common Sense (Palästinenser sind dabei ja nur eine Minderheit in der muslimischen Community) zu Israel und Antisemitismus teilen - auch hier übrigens beißt sich der Gedanke der Staatsraison mit der gesellschaftlichen Realität.



              Die Auseinandersetzung mit islamistischem Antisemitismus muss gesellschaftspolitisch vor dem Hintergrund geführt werden, dass Deutschland eben eine Migrationsgesellschaft IST (mit allen Chancen und Problemen, die das in sich birgt).



              Man könnte die propalästinensischen Proteste hierzulande (mit allen problematischen Begleiterscheinungen) dabei natürlich auch als eine Art von Konfliktimport deuten - aus palästinensischer Perspektive ist sie das sicherlich.

            • @Budzylein:

              Andererseits identifiziert sich der Uentralrat der Juden auch mit der Politik Israels.

          • @Abdurchdiemitte:

            Glücklicherweise hat Israel derzeit "einen gehörigen Anteil daran, dass es derzeit kracht", denn das heißt, dass es dem weltweiten Antisemitismus nicht nur als Opfer ausgeliefert ist. They Ain't Makin' Jews Like Jesus Anymore

            www.youtube.com/watch?v=pNM4KRbtevg

  • Gaza ist nicht der Mittelpunkt der Welt.

    • @Passionsblumenstrauß:

      Kommt auf den Blickwinkel an. Von Gaza aus gesehen schon.

  • Richtig!

  • "Israels Vorgehen im Iran hat viele Gründe. Allen voran: Netanjahu will seine internationale Isolation brechen und von der Lage in Gaza ablenken."

    Steile Theorie, dass Israel von dem Konfligt der seit 2023 wieder aufgeflammt ist, 2025 mit einem Angriff auf den Iran ablenken will. Vielleicht will der Iran mit seinen Waffenlieferungen an Russland auch nur von seinem Atomprogramm ablenken!?

    In einigen Boulevard Magazinen steht, dass bei den schwedischen Royals ein Kind getauft wurde...steckt da der Mossad hinter um von Gaza abzulenken?

    Der Iran schwört die Bevölkerung ein Israel auszulöschen. Ist es da nicht viel wahrscheinlicher, dass Israel versucht seine Existenz zu sichern um den Iran davon abzuhalten Atombomben zu bauen?

    Aber entscheiden Sie selbst.

    • @Pawelko:

      „In einigen Boulevard Magazinen steht, dass bei den schwedischen Royals ein Kind getauft wurde...steckt da der Mossad hinter um von Gaza abzulenken?“ Würde mich jedenfalls nicht wundern…

    • @Pawelko:

      Ist die Taufe des royalen Babys erste Meldung in den Hauptnachrichten? Persönlich glaube ich auch nicht, dass Netanjahu von irgendetwas "ablenken" will. Die Weltmeinung ist ihm wohl genauso egal wie Putin oder Trump (wenn er nicht gar zeigen will, wer das Sagen hat: "uns kann keener").

  • Der größte Irrglaube ist, dass die Menschen in der Region eine solche hinnehmen würden.

    Zumindest die Hälfte der Menschen im Iran werden ja gar nicht gefragt.

    • @Peter Schütt:

      Da haben Sie Recht. Die Menschen im Iran werden nicht gefragt. Schon seit 1979 nicht, d. h. der Errichtung der Mullah-Diktatur. Und vorher wurden sie von der Pahlawi-Diktatur auch nicht gefragt. Die Frage bleibt nur: Wenn 🇮🇱 Bomben meine Familien töten, wende ich mich dann gegen 🇮🇱 oder gegen Ayatollah Ali Chamenei? Meine überraschende Antwort: Gegen 🇮🇱. Falls Sie mir nicht glauben, fragen Sie Ihre eventuell noch lebenden Urgroßeltern, die eventuell die Bombennächte und tage in Köln, Hamburg oder Dresden miterlebt haben.

      • @Suad Zumberi:

        Vielen Dank für die Klarstellung, wie reaktionär national ihr Denken ist. Wer vor lauter nationaler Identifikation die Zusammenhänge in der Realität nicht mehr wahrnehmen kann, ist völkisch-nationalisisch. (Im Fall des Iran vielleicht auch völkisch-islamistisch.)

        Womit sie recht haben ist, dass diese "Urgroßeltern" in den Bombennächten mit hoher Wahrscheinlichkeit auch völkisch-nationalistisch waren. Zumindest waren sie es in der Mehrheit.

        Ansonsten ist hier aber keinerlei Analogie gegeben, denn so wie es ausschaut ist ein großer Teil der iranischen Bevölkerung durchaus für einen Sturz des Regimes. In Nazideutschland hat es hingegen keine Aufstandsbewegung wie die im heutigen Iran gegeben. Auch bombardiert Israel nicht großflächig Wohngebiete, sondern offenbar sehr gezielt das Atomprogramm und die militärischen Eliten.

        • @lifopiw:

          Zunächst einmal: Ich weiß nicht, was Sie unter "reaktionär national" verstehen, aber ich fühle mich von Ihrer Unterstellung nicht angesprochen. Ich habe darauf hingewiesen, dass die völkerrechtlich alles andere als gerechtfertigten israelischen Angriffe auf den Iran dazu führen werden, dass sich eine Bevölkerung, die sich ansonsten nicht mit dem Mullah-Regime identifiziert, hinter diesem versammeln wird. Es ist Ihr Wunschdenken (und das vielleicht der Netanjahu-Regierung), dass sich jetzt das iranische Volk gegen Ayatollah Ali Chamenei erhebt. Im Gegenteil. Die 🇮🇱 Bombenangriffe auf den Iran werden es stabilisieren. Das ist eine einfache politische Dynamik, die nichts mit reaktionärem Denken zu tun hat. Weder mit Islamismus, noch mit Nationalismus.

        • @lifopiw:

          Nein, das ist kein völkischer Nationalismus, sondern einfach nur Solidarität und Zusammenhalt.

  • Zurückhaltung scheint für Israel ein Fremdwort zu sein. So langsam macht mir das Sorgen.

  • Eines ist jedenfalls sicher: Den Angriff Israels auf den Iran wurde auch von arabischen Staaten unterstützt, die das Streben des Mullah-Regimes nach mittelöstlicher Vorherrschaft missbilligen. Israels Flugzeuge hätten sonst den Iran nicht erreicht.



    Sicher ist aber auch: Die extremen Instabilität der Region wird bleiben, denn die, die jetzt schwer geschlagen scheinen, sind dies nur scheinbar. Militärisch lässt sich eine Befriedung der Region und eine Sicherung der Existenz Israels jedenfalls nicht erreichen. Der einzige Weg ist die ehrliche Aussöhnung Israels mit der arabischen Nachbarn, die Aufgaben expansionistischer Bestrebungen und die Schaffung eines unabhängigen Palästinenserstaats.

    • @NormalNull:

      Keines der Nachbarländer hat die Fähigkeit. Die israelische Luftwaffe zu stppen.

    • @NormalNull:

      Die Jordanier haben ja auch iranische Drohnen abgeschossen (wie schon im Oktober). Eine iranische Hegemonie will ja wohl auch niemand dort (hatten sie schon in der Antike).

      • @Gothograecus:

        Wenn ich mich richtig an das erinnere, was in der Bibel steht, war die Herrschaft der Perser unter allen Fremdherrschaften für die Juden die angenehmste.

      • @Gothograecus:

        Im Oktober war das eine gemeinsame Aktion um eine Eskalation zu vermeiden.

  • Quantumrider wiederholt das altbekannte Narrativ der israel. Selbstverteidigung. Und mit jeder US-israelischen Bombe verliert es mehr an Glaubwürdigkeit, wenn es denn irgendwann mal glaubwürdig war. Es war Selbstverteidigung, als Israel sich 1956 im Verbund mit den europäischen Kolonialmächten Frankreich und Großbritannien dazu entschloss, einen Angriffskrieg gegen seinen Nachbarn Ägypten zu beginnen. Israel führte 1967 einen Präventivkrieg gegen Ägypten, der aus völkerrechtlicher Perspektive dennoch einen Angriffskrieg darstellt. Vermeintliche oder tatsächliche ägyptische Aufrüstung hin oder her. Es war pure Selbstverteidigung, als Israel 1982 in den Libanon einmarschierte und nicht verhinderte, dass mit Israel verbündete christl. Milizen ein Massaker an unschuldigen palästinensischen Flüchtlingen anrichteten. Das Aushungern der Palästinser und systematische Pläne zu ihrer Vertreibung, was weit mehr als ein Kriegsverbrechen darstellt (nach Auffassung vieler Völkerrechtler liegt hier bereits eine genozidale Intention vor) gehören genauso zur israelischen Selbstverteidigung wie die Besetzung libanesischen und von noch mehr syrischem Territorium(s), um sich selbst zu verteidigen.

  • Ich stimme ihnen zu und frag mich wie lange es jetzt dauert bis man anfängt einen Krieg mit Iran zu rechtfertigen.



    Zur Diskussion ob Angriffkrieg oder Selbstverteidigung, ich denke das ist wie so oft wenn es um den Nahostkonflikt geht, eine rein politische Diskussion und glaube das die Antwort von Experten im Völkerrecht vermutlich eindeutig ausfallen wird.



    Ich mein der Sicherheitsrat hatte den israelischen Angriff auf den irakischen Atommeiler 1981 als Verletzung der UN-Charta bezeichnet und "attack constitutes a serious threat to the entire safeguards regime of the International Atomic Energy Agency" und Artikel 2 Abs. 4 UN-Charta: "all members shall refrain in their international relations from the threat or use of force against the territorial integrity or political independence of any State".



    docs.un.org/en/S/RES/487(1981)



    Ja damals hat sich laut Sicherheitsrat Irak an den Atomwaffensperrvertrag gehalten, was der Iran angeblich nicht mehr macht, nur hat Israel diesen Vertrag nicht mal unterzeichnet und hat seit Jahrzehnten Atomwaffen ohne jegliche Kontrolle. Bei Massenvernichtungswaffen sollte man nicht mit zweierlei Maß messen.

    • @Momo Bar:

      Zwischen dem Iran und Israel ist schon lange Krieg, und der geht vom Iran aus. Die Raketenangriffe Irans auf Israel 2024 haben Sie wohl schon vergessen.

    • @Momo Bar:

      Meines Wissens hält sich der Iran an den Atomwaffensperrvertrag. Er hält sich nur nicht mehr an das weitergehende Abkommen, das er mit der EU und den USA geschlossen hat und das von Trump in seiner ersten Amtszeit gekündigt hat.

  • Es ist bestürzend, wie reflexhaft hier reagiert wird. Wieso ist den angeblichen Freund:innen der palästinensischen Sache, die nun den Iran verteidigen, eigentlich nicht klar, dass eine iranische Atombombe auch eine Bedrohung für die Bevölkerung des Westjordanlands und Gazas ist? Hält sich die islamistische Bombe beim Strahlen an Landesgrenzen? Hat sie einen Zionismus-Detektor?

    Bereits die Verteidigung eines zivilen Atomprogramms für den Iran ist von allen guten Geistern verlassen, denn in einem Land mit diesen Klimazonen dürfte es dabei kaum um Stromgewinnung gehen.

    en.wikipedia.org/w...ap_IRN_present.svg

    Gelten nicht einmal die einfachsten Argumente gegen Atomkraft mehr, wenn es gegen Israel geht? Und zeigt sich nicht gerade an der Unfähigkeit, die iranische Urananreicherung mit diplomatischen und mit Mitteln des internationaln Rechts zu verhindern, deren bloß ideeler Status? Und damit, wie reaktionär das Prinzip der nationalen Souveränität ist?

    Von der Hoffnung, dass dieser Angriff die iranische Opposition in die Lage versetzen könnte, das Regime zu stürzen, will ich gar nicht erst reden.

    • @lifopiw:

      Bei allem nötigen Respekt für Ihre Ausführungen, fast nichts, von dem Sie schreiben, ist überzeugend. Falls Sie der Befürworter einer diplomatischen Lösung sind, diese wurde bereits ausverhandelt und unterschrieben. Und zwar bereits 2015. Nur wurde sie anschließend von Herrn Trump in Stücke gerissen. Und Herr Netanjahu hat auch schon damals alles getan, damit es zur nachträglichen Sabotage dieses ausgehandelten Abkommens kommt. Falls Sie sich für die Palästinenser interessieren: Die interessieren sich dafür, dass die Besatzung aufhört und dafür müsste sich 🇮🇱 aus Gebieten zurückziehen, die es 1967 unrechtmäßig erobert hat, wozu es nicht bereit ist. Die Idee, dass ein 🇮🇱 Angriff auf den Iran der Sicherheit der Palästinenser dient, die an den spärlichen Verteilzentren der GHF drauf warten, ein bisschen Existenz zu erheischen und dann dennoch mit tödlichen Kugeln bedacht werden, falls sie es versuchen, ist purer Zynismus. Und wenn Sie auf die klimatischen Bedingungen im Iran zu schreiben kommen, viel kühler ist es in der Negevwüste auch nicht. Nur stört Sie die eine noch nicht fertiggestellte iranische Atombombe, die bereits bestehenden 🇮🇱 nicht. Konsequenz sieht anders aus.

    • @lifopiw:

      Hat denn das israelische Atomwaffenprogramm einen Detektor, der zwischen israelhassenden Funktionären an der Spitze und der iranischen Zivilbevölkerung unterscheiden kann?

      • @Abdurchdiemitte:

        Nein, hat es nicht. Aber stellen sie sich vor: Ich bin auch gegen Atomwaffen im Besitz Israels, und wenn es eine berechenbare Macht gäbe, die sie ihm abnimmt (und dabei gerne auch noch die aktuelle Regierung absetzt), wäre ich nicht empört. Für Israels Verteidigungsnotwendigkeiten sind sie unnütz, denn es handelt sich um Waffen, die man sich selbst bei schlechtestem Willen dem Feind gegenüber nicht vor die Haustür wirft.

        Es gibt aber keine solche berechenbare Macht. Was es gibt sind (zumeist vom Iran geförderte) Militärverbände, die Israel insgesamt für illegitim halten und ihre Raketen dem entsprechend unterschiedlos auf zivile Gebäude in ganz Israel richten. Obwohl Israel, im Unterschied zu Hamas, seine Militäranlagen nicht unter zivile Infrastruktur legt. Wie man gerade wieder sehen kann, sind dort die Schutzräume sogar für die Bevölkerung gedacht. Mit ihren Tunneln schützt die Hamas dagegen nur sich selbst, während sie diejenigen, die sich so nicht Opfern lassen will, zu Feinden erklärt.

        • @lifopiw:

          An irgendeiner Stelle in dieser Diskussion wurde ja schon auf den indisch-pakistanischen Konflikt (beides Atommächte!) verwiesen. Wenn die These stimmt, dass die (wechselseitige) atomare Abschreckung für eine Balance von Konflikten (und Nicht-Eskalation militärischer Auseinandersetzungen) sorgt, müsste Teheran der Bau einer Atombombe doch erst recht zugestanden werden? Zumindest gemäß dieser Logik … denn die „Waffengleichheit“ zwischen Israel und dem Iran wäre auf diese Weise wiederhergestellt, Israel könnte so auch nicht zur Bedrohung für seine Nachbarn (z.B. Syrien oder Libanon) werden.

  • Wer die Probleme Netanyahus leugnet, der ja gerade eben noch vermeiden konnte, dass er sich Neuwahlen stellen müsste, der ist auf einem Auge blind. Je weiter 'Verbündete' dieser Regierung Waffen liefern, müssen sie sich gefallen lassen, Mittäter zu werden in einem mörderischen Kampf, der aufgrund der Bedeutung Israels mit deutlich weniger Bewohner als die zu Feinden erklärten Nachbarn besitzen, das Existenzrecht des Landes in Frage stellt Auf Dauer werden die Waffen nicht ausreichen, um die vielen zu Feinden erklärten 'Nachbarn' in Schach zu halten. Wer liefert Netanyahu und seine Mittäter aus, damit sie in Den Haag vor Gericht gestellt werden können. Seltsamerweise ist es ausgerechnet die Vorsitzende der Grünen, die hier Verständnis für diesen Angriff äußert und damit auf die Propaganda Netanyahus hereinfällt, wo sich doch selbst Trumps Regierung an dieser Stelle zurückhält, warum auch immer !

    • @Dietmar Rauter:

      Na ja, so sehr hält sich der POTUS ja nun auch nicht zurück, um seine Freude an diesem israelischen Militärschlag gegen den Iran zu verbergen.



      Seitdem klar ist, dass es sich dabei um eine „große Sache“ (Trump-Jargon) handelt, hat er doch jegliche Zurückhaltung abgelegt - und erwartet vom Iran nichtsdestotrotz, die Atomverhandlungen fortzusetzen, als ob nichts gewesen wäre, bevor es „zu spät“ ist.



      Dasselbe irrationale Weltbild, das er auch in Sachen Ukraine und gegenüber Putin an den Tag legt.

  • Zur Erinnerung: Der Krieg gegen Israel wurde (mal wieder) von Iran's Proxy im Gazastreifen, der Hamas begonnen. Die Überheblichkeit lag und liegt beim Regime in Teheran, dass dachte damit und mit der Anreicherung von Uran durchzukommen. Israel kann sich weder mordende Palästinenser aus Gaza noch atomar bewaffnete Mullahs in Teheran leisten. Ein Land der Größe Hessens kann es sich schlicht und ergreifend nicht leisten auch nur einen Krieg zu verlieren, sonst ist es Geschichte. Ganz ernsthaft: Die Länder und Gruppen die Israel das Existenzrecht absprechen sind das Kernproblem im Nahen Osten. Wie soll man mit solchen Nachbarn Frieden schließen?

    • @QuantumRider:

      Wenn es so einfach wäre, dann sähe die Besatzungspolitik Israels völlig anders aus (keine Siedlungen, keine Annexionen, nur ein militärischer Sicherheitsgürtel, zum Beispiel). Es gibt auch dort durchaus andere Bestrebungen als nur die reine Existenzsicherung.

      • @Gothograecus:

        Da stimme ich Ihnen zu, nur wenn man mal zur Abwechslung keine Angst um das Überleben des eigenen Staates mehr hätte, würde diesen Bestrebungen massiv an Zuspruch verlieren.

    • @QuantumRider:

      Unterdrückung und Ermordung Unschuldiger hat noch nie zum Rückgang von Terrorismus geführt und auch hier wird eher die nächste Generation traumatisierter Terroristen gezüchtet, als dass sich irgendwas zum Guten wendet...

      • @Dadaesda:

        Also lässt man lieber der aktuellen Terroristengeneration freie hand, als neue zu Züchten? Als ob die nächste Generation Terroristen nicht auch durch die Hamas und den Israelhass der in Gaza schon in UNRWA-finanzierten Schulbüchern gelernt wird herangezüchtet würde.

    • @QuantumRider:

      Kannst mir zwei, vorzugsweise Ausländische, Völkerrechtsprofessoren nennen, welche die Ansicht verteten dass der Angriff der Hamas ein dem Iran zuzuschreibender und ein völkerrechtliches Selbstverteidigunvsrecht gegen ihn auslösender Angriff war?

      Nichtmal Israel selbst hat behauptet dass dies der Grund für seine Angriffe auf das iranische Konsulat war, was den Mist letztes Jahr auslöste en.wikipedia.org/w...%93Israel_conflict .

      Selbst wenn man davon ausgehen würde dass dem so gewesen sei, haben sie trotzdem kein Recht sich dann 1,5 Jahre später zu überlegen nochmal einen rießen Angriff zu starten.



      Praxistipp auch fürs Private: Sich gegen einen rechtswidrigen Angriff zu verteidigen ist nur solange zulässig wie dieser andauert.



      Oder eben unmittelbar bevorsteht aber dann hat man selbst halt die Darlegenslast dass dies auch wirklich so war, hat hier auch Niemand behauptet bisher, nur wie seit 40 Jahren immer wieder, der Iran wäre kurz davor die Bombe zu haben.



      www.youtube.com/watch?v=gf2fwOl84xo

      Israel wird erst bereit sein Frieden zu schließen,WENN der Iran Atomwaffenmacht ist weil dann ein Kräftegleichgeweicht & Notwendigkeit dazu herrscht.

      • @freedomrights:

        Sowohl das Raketenprogramm als auch das iranische Atomprogramm haben die Potenz Israel in kürzester Zeit den gar aus zu machen. Warum soll ich in Anbetracht dieser Bedrohungslage jetzt eine akademische Diskussion über Völkerrecht mit ausländischen Professoren führen??



        Und wenn man schon über eine atomare Infrastruktur verfügt ist es durchaus möglich in weniger als einem halben Jahr eine Atombombe zu bauen. Dass der Iran also kurz davor ist eine Bombe zu haben kann also immer wieder in den letzten 40 Jahren vorgekommen sein. Und wie sie auf die Idee kommen, dass ein fanatisches Regime, dass von der Vernichtung des "zionistischen Gebildes" träumt, diese nicht auch in die Tat umsetzen könnte wäre mit naiv noch äußerst euphemistisch beschrieben.

        www.youtube.com/watch?v=DSYsn8C8lQo

    • @QuantumRider:

      Obama hatte damals mit der Hilfe der EU über Jahre mit den Iran über ein Atomabkommen verhandelt und vereinbart. Das was jetzt passiert, passiert mit Ansage, denn Trump hat damals das Atomabkommen aufgekündigt. Das hat damals Israel ganz sicher nicht sicherer gemacht. Ich bin gegen das Mullah Regime, aber es gibt Akteure im nahen Osten, die den nahen Osten brennen sehen wollen, dazu gehört auch die rechte Netanjahu Regierung, die jetzt von den menschenverantenden Militäreinsatz in Gaza ablenken kann.

      • @taz.manien:

        Trump's Aufkündigung des Abkommens war ein Fehler, da stimme ich Ihnen voll und ganz zu. Netanjahu möchte ganz sicher nicht "den Nahen Osten brennen sehen", ein sicheres Israel wäre selbst diesem Rechtsaussen lieber.

        • @QuantumRider:

          Was wäre Netanjahus Zukunft in einem sicheren Israel?

          • @Systemknecht:

            Soweit ich informiert bin, warten ein paar Gerichtsprozesse auf den Guten.

    • @QuantumRider:

      Auch zur Erinnerung: Es gab Friedensabkommen in den 1990er Jahren und ich habe selber erlebt, wie in Jordanien und Israel die Hoffnung keimte, daraus könne etwas werden. Dann wurde Rabin von israelischen Rechten ermordet, die Rechte kam mit Sharon an die Macht, die Antwort war die Intifada. Und Israel unterstütze zumindest indirekt den Aufbau der Hamas, um die Palästinensische Autonomiebehörde zu schwächen.



      Man muss die "Schuldigen" nicht in Teheran suchen, zumal das hiesige Bild des Iran voller Unwissen und Missverständnissen ist. Sehr zu empfehlen ist die Lektüre des Buches der taz-Autorin Charlotte Wiedemann, Der neue Iran: literaturkritik.de...hochmut,23304.html

      • @HRMe:

        Ich stimme Ihnen zu, dass die israelische Rechte ein Problem darstellt. Die jetztige Situation wurde aber massiv durch die Mullahs aufbeschworen. (Hamas-Huthi-Hisbollah-Raketenprogramm-Atomprogramm-Fantasien von der Zerstörung Israels....etc.)

    • @QuantumRider:

      Wie soll man mit jemanden Frieden schließen, der:



      - widerrechtlich Land besetzt



      - Zivilisten einer bestimmten Ethnie in den besetzten Gebieten terrorisiert



      - rechtsextreme Kräfte in der Regierung hat, die zu ethnischen Säuberung und Töten eines ganzen Volkes aufrufen



      - Kein Interesse an Frieden hat

      Der letzte Punkt wird übrigens im Artikel ausführlich und sehr gut dargestellt...

      • @Barnie:

        Die politisch Rechte ist ein Problem in Israel, da stimme ich Ihnen zu. Aber: Israel hält kein iranisches Land besetzt. Und dass Israel kein Interesse an Frieden hat, halte ich für ein Gerücht. Sämtliche Länder die sein Existenzrecht offiziell oder inoffiziell anerkennen werden in Frieden gelassen (Jordanien, Ägypten, Saudi Arabien, Quatar, VAE, Bahrein, Oman). Und der Artikel.

        • @QuantumRider:

          Es geht um palästinensisches Land.

          • @Francesco:

            You don't say.

    • @QuantumRider:

      'Israel kann sich weder mordende Palästinenser aus Gaza noch atomar bewaffnete Mullahs in Teheran leisten'

      Das ist eine Sicht auf die Lage. Die andere ist, dass es sich Israel (zitiere Sie hier) nicht leisten, einen ebenfalls atomar bewaffneten Antagonisten in der Region zu haben, weil es dann in seiner expansorischen Strategie zum Erreichen eines Groß-Israels nicht mehr so fortfahren könnte wie bislang.

  • Iran bekundet seit langem, dass es Israel zerstören will. Einer theokratischen Diktatur kann man die Atombombe nicht überlassen. Statt sich zu freuen, dass Israel hier für die ganze Region die Kastanien aus dem Feuer holt, gibt der Artikel ganz einfachen Anti-Netanjahu-Reflexen nach. Dem Premierminister kann man einiges vorwerfen, seine Regierung muss dringend weg, aber weder der Gazakrieg an sich (wohl aber die Art der Hilfeleistung) noch der Angriff auf Iran sind illegitim: Sie sind richtige und wichtige Schritte hin zu einer Befriedung der Region. Wer sie über viele Jahre destabilisiert und mit Terror überzogen hat, war der Iran. Gut, dass er angegriffen wird. Weiter so, Israel!

    • @LeoStein:

      Danke!

  • "408,6 Kilogramm Uran in einem Reinheitsgrad von 60 Prozent soll der Iran mittlerweile besessen haben. Das steht in einem Bericht, den die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) Ende Mai an ihre Mitgliedsstaaten verschickte. Demnach ist der iranische Uranvorrat seit Februar um 133,8 Kilogramm gestiegen. Genug, um der IAEA zufolge neun Atomwaffen herzustellen, sollte das Uran weiter angereichert werden.. "



    Zitat aus Die Zeit v. 13.06.25

    Die Überschrift "Bomben für die Existenzsicherung" wäre in diesem Zusammenhang zutreffender. Diesen Angriff zum Anlass zu nehmen, um ihn umzumünzen auf Nethanjahus eigene Interessen geht doch arg am Thema vorbei und verkennt, dass Nethanjahus Lebensziel in der Existenzsicherung Israels besteht. Dafür scheut er auch vor Kriegsverbrechen und Landraub nicht zurück.

    Diese Aspekte sollten aber nicht vermischt werden, mit dem legitimen Recht Israels auf die Sicherung seiner Existenz die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen. Die Verhinderung einer Atommacht Iran ist ein solches Recht zur Selbstverteidigung und dürfte im Interesse der gesamten Region liegen.

    Und was die Hegemonialmacht anbelangt, einmal bei der Türkei oder Ägypten nachfragen.

    • @Sam Spade:

      Deutschland hat übrigens doppelt soviel hochangereichertes Uran.

    • @Sam Spade:

      Vielen Dank für Ihre Beiträge in der Sache. Ich bin es derzeit einfach müde, doch es ist wichtig, dass einfach immer wieder dagegengehalten wird. Vor allem, da es eben "nicht nur" um Israel geht. Der Antisemitismus ist derart auf dem Vormarsch und mittlerweile wieder so salonfähig, dass man das nicht mit Abwarten abtun kann.

    • @Sam Spade:

      "Die Verhinderung einer Atommacht Iran ist ein solches Recht zur Selbstverteidigung"

      Woher stammt diese Erkenntnis? Gilt das für alle souveränen Staaten dass sie das Recht hätten die Nichtverbreitung von Atomwaffen unilateral militärisch durchzusetzen ohne UN Mandat? Und wo findet sich diese Ausnahme in der UN Charta?

      • @freedomrights:

        Gemäß Art 2 der UN Charta verstößt jeder Bewaffnete Konflikt zwischen Staaten gegen das Gewaltverbot.

        Nur, seit Verabschiedung der Charta gab es über 200 Kriege ohne UN Mandat die gegen Art 2 verstoßen haben.

        Ein Präventivkrieg ist nicht grundsätzlich ein Verstoß gegen das im Völkerrecht festgehaltene Selbstverteidigungsrecht.

        Bereits von der UN festgestellt im Sechstagekrieg 1967 mit dem Präventivschlag Israels.

        Und bereits der Vorläufer des modernen Völkerrechts, das Klassische, kannte das freie Recht zum Krieg als Merkmal der staatlichen Souveränität. Auf diese bezogen sich die USA 2001 und zwei Resulotionen der UN haben damals die Ausweitung der Selbstverteidigung bestätigt und insbesondere den Tatsachbestand Rechnung getragen, dass innere und äußere Sicherheit im traditionellen Sinne nicht mehr voneinander getrennt werden können.

        Die sogenannte "preemption" haben nicht nur die USA in ihrer Stastsdoktrin sondern auch Russland, China, Indien, Pakistan, Türkei oder Israel.

        Die präemptive Operation Israels erfolgt unter dem Aspekt, dass durch den Besitz von Massenvernichtungswaffen ein unumkehrbarer Tatsachbestand geschaffen wird, auch wenn keine akute Bedrohung vorliegt

        • @Sam Spade:

          "Und bereits der Vorläufer des modernen Völkerrechts, das Klassische, kannte das freie Recht zum Krieg als Merkmal der staatlichen Souveränität."



          Sie verdrehen die Geschichte. Genau dieses Recht auf Krieg hat die UN-Charta geächtet.

    • @Sam Spade:

      Auch wenn ich militärische Operationen grundsätzlich nicht mag, sehe ich hier auch eher das Selbstverteidigungsinteresse Israels, das eine Atommacht Iran schlicht nicht zulassen kann.

    • @Sam Spade:

      Arg am Thema vorbei geht das garantiert nicht.



      Sie lassen den Zeitpunkt vollkommen außer Acht.



      Warum gerade jetzt, während die Verhandlungen zw. Iran und USA noch laufen?



      Und ob die Verhinderung einer Atommacht in diesem Fall mit Recht auf Selbstverteidigung schön geredet werden kann, ist auch einseitig. Israel greift ständig andere Länder an, da sollte man sich echt mal fragen wer hier ein Recht auf Selbstverteidigung hat!



      Und bitte nicht wieder mit dem ausgelutschten Argument der "drohenden Vernichtung" kommen.



      Das zählt vielleicht im Falle einer iranischen Atombombe aber nicht bei allen anderen Staaten.

    • @Sam Spade:

      Netanjahus Lebensziel ist die Existenzsicherung Israels. Wirklich? Die Eltern der von der Hamas in den Gaza-Streifen verschleppten Geiseln denken mehrheitlich ganz anders. Sie sind davon überzeugt, dass es Netanjahu exklusiv um die Erhaltung seiner eigenen politischen Existenz geht. Und ich glaube, dass das, was derzeit im Gaza-Streifen vor sich geht, über "Kriegsverbrechen" hinausgeht.

    • @Sam Spade:

      "...verkennt, dass Netanjahus Lebensziel in der Existenzsicherung Israels besteht."

      Sein Lebensziel ist wohl eher die Existenz- und Machtsicherung Netanjahus. Dabei treibt er es mittlerweile so weit, dass er die Existenz Israels ernsthaft gefährdet.

    • @Sam Spade:

      Vormachtstellung als Selbstverteidigung, so kann Russland auch argumentieren.



      Dein Kommentar zeigt die komplette westliche Hybris. Israel greift mehrere Staaten der Region an und das wird im israeltreuen Westen als Selbstverteidigung deklariert.



      Klar Europa und die USA werden weiterhin zu Israel stehen. Der Rest der Welt wird sich von diesem Schauspiel jedoch angewidert abwenden. Niemand nimmt dem Westen seine vorgeschobene Moral hier mehr ab. Israel beerdigt die wesentliche Außenpolitik seit dem zweiten Weltkrieg.



      Nein, die westliche Haltung zu Israel in diesen Monaten tut es.

    • @Sam Spade:

      Top zusammengefasst, so sieht das aus.

  • Ist es Deutschland, bzw. deutschen Firmen, überhaupt erlaubt Waffen an einen Aggresionsstaat zu liefern?



    Wir liefern doch auch nicht nach Nordkorea oder Afganistan.

    • @Ramaz:

      Sind das Aggressionsstaaten?