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Humanitäre Lage in GazaHunger-Alarmstufe Rot

Laut einem UN-Bericht leidet ein Drittel der Bevölkerung unter „katastrophalem Hunger“. Israel bestreitet jegliche Verantwortung an der Situation.

Schlange stehen in Chan Junis im südlichen Gaza: Nur ein Bruchteil der humanitären Hilfe erreicht derzeit den Küstenstreifen Foto: Hatem Ali/AP/dpa

Jerusalem taz | Seit Wochen warnen Hilfsorganisationen: Hilfsabwürfe aus der Luft oder vereinzelte Lieferungen per Schiff könnten eine Hungersnot im Gazastreifen nicht abwenden. Ein Bericht mehrerer UN-Organisationen bestätigte am Montag die Warnungen: 677.000 Menschen leiden unter „katastrophalem Hunger“, der höchsten Warnstufe. Binnen Wochen könnte die Zahl auf mehr als eine Million steigen. Eine Hungersnot könne im abgeriegelten Norden schon ab März eintreten, schreiben Experten der sogenannten IPC-Ini­tiative für die Analyse von Nahrungskrisen.

Am Dienstag unterstrich US-Außenminister Antony Blinken die düsteren Vorhersagen: „Einhundert Prozent der Bevölkerung in Gaza sind von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen“, sagte er bei einer Pressekonferenz auf den Philippinen. „Das ist das erste Mal, dass eine ganze Bevölkerung so eingestuft wird.“ Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu bestreitet die humanitäre Katastrophe, doch selbst israelische Experten warnen, das Land könnte sich durch seinen Kriegskurs international isolieren.

Als „menschengemacht“ und „vollständig vermeidbar“ bezeichnet der IPC-Bericht die Lage im Gazastreifen. Zu dem Zusammenschluss gehören unter anderem das Welternährungsprogramm WFP und die Weltgesundheitsorganisation WHO. UN-Nothilfekoordinator Jamie McGoldrick sagte am Montag in Jerusalem, nur eine Öffnung sämtlicher Grenzübergänge in den Gazastreifen für Hilfslieferungen könne eine Katastrophe verhindern. Schiffslieferungen und Abwürfe von Hilfsgütern aus der Luft, wie sie in den vergangenen Wochen mehrfach von den USA, Jordanien und Deutschland durchgeführt wurden, nannte er „PR-Aktionen“, die kaum helfen würden.

Seit Monaten nur ein Bruchteil vorhanden

Auch zwölf Hilfskonvois, die laut UN-Angaben in den ersten zwei Märzwochen von der israelischen Armee im Norden ermöglicht worden seien, reichen nicht aus. Im Süden des Küstenstreifens, wo die Mehrheit der Bevölkerung derzeit Schutz sucht, verschlechtere sich die Situation ebenfalls. Ohne eine Einstellung der Kampfhandlungen und eine massive Ausweitung der humanitären Hilfe sei auch der Rest des Gazastreifens von einer Hungersnot bedroht.

Seit Monaten gelangt nur ein Bruchteil der 500 Lastwagen mit humanitärer Hilfe, die vor dem Krieg täglich die Grenze passierten, nach Gaza. Im Februar fiel deren Zahl im Tagesdurchschnitt sogar unter 100 pro Tag. Vor diesem Hintergrund hat das UN-Menschenrechtsbüro Israel mögliche Kriegsverbrechen vorgeworfen: „Die anhaltende Beschränkung von Hilfsgütern und die Art und Weise, wie die Kampfhandlungen weitergeführt werden, könnte auf einen Einsatz von Hunger als Kriegswaffe bedeuten“ sagte ein Sprecher.

„Hungersnot ist keine Naturkatastrophe“

Bereits im Dezember hätten die Prognosen deutlich auf die drohende Katastrophe hingewiesen, schreibt Jeremy Konyndyk, Direktor der Nicht­regierungsorganisation Refugees International. Er habe „in 25 Jahren als humanitärer Helfer keine solch düstere Analyse gesehen“. Die Hungersnot habe längst begonnen, „die Frage ist, wie viel Dynamik sie entwickeln darf“. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell forderte Israel auf, sofort Routen für Hilfslieferungen über Land zu öffnen. „Diese Hungersnot ist keine Naturkatastrophe, kein Erdbeben.“

Die israelische Führung zeigt sich indes unbeeindruckt: Außenminister Israel Katz forderte von Borrell, dieser solle „aufhören, Israel anzugreifen“. Regierungschef Netanjahu sagte der Zeitschrift Politicoin einem Interview am Sonntag auf eine Frage zur drohenden Hungersnot: „Das sind nicht die Informationen, über die wir verfügen.“ Israel lasse so viel humanitäre Hilfe wie möglich zu.

Mehreren Berichten zufolge erschwert Israel kontinuierlich die Einfuhr von Hilfslieferungen

Damit widerspricht Netanjahu seinen eigenen Aussagen bis vor wenigen Wochen, denen zufolge für einen „Sieg“ über die Hamas nur „minimale humanitäre Hilfe“ für die Bevölkerung in Gaza möglich sei. Verteidigungsminister Joav Galant hatte bereits zwei Tage nach dem brutalen Überfall der Hamas im Oktober eine „vollständige Blockade“ des Küstenstreifens ausgerufen. Erst Mitte März kündigte Armeesprecher Daniel Hagari an, das Militär wolle „Gaza mit Nahrungsmitteln fluten“. Laut einem Bericht des israelischen Senders Kanal 12 herrscht in der israelischen Führung jedoch Streit, wer die Hilfen in Gaza verteilen soll.

Israel erschwert Einfuhr von Hilfslieferungen

Mehreren Berichten zufolge erschwert Israel kontinuierlich an mehreren Punkten die Einfuhr von Hilfslieferungen. Zum einen bleibt ein Großteil der Grenzübergänge, die sich bis auf Rafah an der ägyptischen Grenze unter israelischer Kontrolle befinden, weiterhin geschlossen. Zum anderen prüft die israelische Behörde Cogat jede Hilfslieferung auf Gegenstände, die auch für andere als humanitäre Zwecke genutzt werden können.

Dabei würden laut einer Recherche des US-Senders CNN häufig ganze Lastwagenladungen wegen einzelner Gegenstände wie Nagelscheren oder Gehhilfen zurückgewiesen. Laut UN-Nothilfekoordinator McGoldrick türmten sich in Lagern in Ägypten „Berge von dringend benötigtem Material“.

Auch das UN-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge UNRWA, das zu den wichtigsten Organisationen für die Verteilung von Hilfsgütern innerhalb des Küstenstreifens gehört, gerät zunehmend unter Druck. Dem Chef der Organisation, Philippe Lazzarini, wurde nach eigenen Angaben sowie laut dem ägyptischen Außenministerium am Montag der Zugang nach Gaza verwehrt.

Israels Verantwortung, Hungersnot zu lindern

Zudem wurden seit Oktober 150 UNRWA-Einrichtungen angegriffen und 165 Mitarbeiter getötet. Israel wirft mehr als 30 Mitarbeitern der Organisation eine Beteiligung an den Massakern am 7. Oktober vor. Hunderte weitere sollen Verbindungen zur Hamas haben. Bisher hat die israelische Führung dafür nur wenige Beweise veröffentlicht.

Viele Israelis wollen indes keine Hilfen in den Gazastreifen lassen, bevor nicht die noch immer 130 von der Hamas verschleppten Geiseln freigelassen wurden. Mitte Februar gaben in einer Umfrage des Israelischen Demokratie-Instituts 68 Prozent der jüdischen Israelis an, gegen Hilfslieferungen zu sein.

Angesichts der drohenden Hungersnot in Gaza gibt es jedoch auch in Israel Stimmen, die vor einer Fortsetzung dieser Politik warnen. Eran Etzion, der frühere stellvertretende Leiter des Na­tionalen Sicherheitsrates, sagte: „Es ist Israels rechtliche Verantwortung, eine Hungersnot zu verhindern – alles andere wäre ein Verstoß gegen die Regeln, die Israel vorgibt einzuhalten.“

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94 Kommentare

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  • "Die Kritik besteht darin, das Israel Hilfslieferungen / Lebensmittel an die unbeteiligte Bevölkerung verweigert."

    So deutlich habe ich das bisher in keiner Quelle gefunden. Eher, dass es viele unterschiedliche Gründe für die Schwierigkeiten bei der Verteilung gibt und nicht alle in der Verantwortung Israels liegen.

    "Selbst in den Gebieten, die Israel unter Kontrolle hat."

    Welche Gebiete hat Israel unter Kontrolle? (Meines Wissens nach nicht einmal den Norden.)

    "Selbst reguläre Kriegsgefangene werden besser behandelt."

    Das wären dann die Menschen, die die palästinensische/Hamas-Seite am 07.10.23 nach Gaza mitgenommen hat.

    • @*Sabine*:

      Der Hauptgrund dürfte der Mangel an Personal/ offenen Grenzübergängen und die zum Teil völlig willkürlichen Zurückweisung von LKWs sein.

      Und wer ist für beides nochmal zuständig und könnte etwas ändern?

      Hunger und Leid der Zivilbevölkerung scheinen jedoch offensichtlich Teil der Kriegstaktik zu sein.

      • @sociajizzm:

        "Hunger und Leid der Zivilbevölkerung scheinen jedoch offensichtlich Teil der Kriegstaktik zu sein."



        Beiderseits. Nie vergessen.

  • Eines haben die rechte Regierung Israels unter Netanyahu und die Hamas gemeinsam: palästinensische Zivilisten gelten ihnen bestenfalls als nützliches oder lästiges "Menschenmaterial", welches man genauso problemlos zerschiessen kann wie Mauer, Zaun, oder Haus, um seine Ziele zu realisieren.

  • Das kann man so oder so sehen. Besonders, wenn Hamas Milizen sich diese unter den Nagel gerissen haben.

    Merkwürdig ist es aber, wenn man bedenkt, dass die UNRWA schon immer die Mitarbeiterlisten an Israel übermittelte. Israel also schon immer die Namen jener kannte, die der Hamas zugearbeitet haben, dies aber nie zur Sprache brachten, Rückmeldungen machten und die Hamas dort gewähren ließen.

    • @Rudolf Fissner:

      "Israel also schon immer die Namen jener kannte, die der Hamas zugearbeitet haben, dies aber nie zur Sprache brachten, Rückmeldungen machten und die Hamas dort gewähren ließen."

      Ich frage mich, ähnlich wie bei den bekannten Zahlungen aus Katar an die palästinensische/Hamas-Seite, was Israel hätte tun können.



      Meiner Meinung nach hätte sich die weltweite Öffentlichkeit mit Unterstellungen, Beschuldigungen und Vorwürfen sofort wieder gegen Israel gewandt, wenn sie eingeschritten wären.

      • @*Sabine*:

        Israel hätte seine Informationen die sie über die Mitarbeiter der Un der der UN mitteilen müssen.

        Und "laut der New York Times soll der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu diese Zahlungen [aus Katar an die Hamas] nicht nur geduldet, sondern sogar gefördert haben." ( www.fr.de/politik/...0gefördert%20haben. )

        Es ist also offensichtlich, was Israel hätte tun können: Netanjahu hätte die Hamas nicht fördern sollen.

  • "Zudem wurden seit Oktober 150 UNRWA-Einrichtungen angegriffen und 165 Mitarbeiter getötet. Israel wirft mehr als 30 Mitarbeitern der Organisation eine Beteiligung an den Massakern am 7. Oktober vor. Hunderte weitere sollen Verbindungen zur Hamas haben. "



    Auch wenn die Vorwürfe zutreffen, ist das kein legitimer Grund, UNRWA-Einrichtungen anzugreifen.

    • @Francesco:

      Wenn ich hinsichtlich Kriegsrecht nicht alles falsch verstanden habe, ist es durchaus erlaubt Gebäude etc. anzugreifen, in denen sich feindliche Kämpfer aufhalten.



      Hinzu kommt, zumindest scheint es so, die IDF möchte ein bestimmtes Gebäude betreten, aus dem Gebäude wird auf die IDF geschossen, somit darf die IDF zurückzuschießen.

      Vermutlich gibt es hier aber Kommentatoren, die sich mit Kriegsrecht besser auskennen.

  • Das Argument, dass die Hamas einfach nur die Geiseln freilassen bzw. die palästinensische Zivilbevölkerung dies erreichen müsse, zieht m.E. nicht.



    Man stelle sich vor, ein Terrorist würde sich in einer Schule verschanzen. Würde man diese dann auch bombardieren bzw. die Schüler aushungern und von sämtlicher Versorgung abschneiden.

    • @Oppian:

      Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich.

      Wir haben es hier mit tausenden von Terroristen in dutzenden von Schulen, Krankenhäusern, Moscheen und weitläufigen Tunnelanlagen zu tun.

      Ob Kämpfer oder Zivilist, das lässt sich oft nicht sagen.

      • @Jim Hawkins:

        Diese Ziele werden militärisch angegangen. Das ist aber nicht die aktuelle Kritik gegen Israel

        Die Kritik besteht darin, das Israel Hilfslieferungen / Lebensmittel an die unbeteiligte Bevölkerung verweigert. Selbst in den Gebieten, die Israel unter Kontrolle hat.

        Selbst reguläre Kriegsgefangene werden besser behandelt.

      • @Jim Hawkins:

        Und weil man das nicht unterscheiden kann ist es ok eine Bombe darauf zu werfen? Die Logik erschließt sich mir dann aber auch nicht.

        • @Momo Bar:

          "Und weil man das nicht unterscheiden kann ist es ok eine Bombe darauf zu werfen?"

          Israel könnte es sich erheblich einfacher machen, wenn es "einfach" eine oder mehrere Bomben werfen würde, wie Sie annehmen. Stattdessen führt die jüdische/Israel-Seite einen sehr aufwändigen Häuserkampf und nimmt damit einhergehend hohe Verluste an Menschenleben auf der eigenen Seite in Kauf. Reservisten, Grundwehrdienstleistende, Menschen in normalen Berufen wie Gärtner, Lehrer, Schauspieler, Buchhalter ...

          Ich interpretiere diese Vorgehensweise so, dass die jüdische/Israel-Seite Zivilisten, auch wenn sie diese nicht von aktiven Kämpfern und Zuarbeitern der Kämpfer unterscheiden kann, schonen will.

        • @Momo Bar:

          Die Hamas hat ihr ganzes terroristisches Handeln so organisiert, dass es zwangsläufig viele zivile Opfer geben muss.

          Wie soll Israel damit umgehen?

          • @Jim Hawkins:

            Ich verstehe Sie an dieser Stelle auch nicht. Was die Hamas veranstaltet hat, war ein Zivilisationsbruch. Fürchterlich. Ich halte es für gerechtfertigt darauf militärisch zu reagieren - auch hart. Und politisch ist das erwartbar, legitim und alles mit int. Recht vereinbar. Ich meine sogar jede israelische Regierung hätte in diesem Fall militärisch reagiert, reagieren müssen. Aber was in den letzten Monaten zu beobachten ist, ist eine extreme Reaktion einer extremen Regierung. Extreme Kräfte tun extreme Dinge, das ist in Israel auch nicht anders. Warum muss man krampfhaft eine solche Regierung bei einem solchen Kurs unterstützen? Ich erlaube mir mal folg. Gedankenspiel ohne (!) es haargenau mit Details zu versehen: eine weniger extreme Regierung in Israel, hätte wohl auch geeignetere Mittel zur militärischen Reaktionen gefunden - und zwar eine, die Gerichten nicht Anlass zur Prüfung ob es sich um einen Genozid handelt, gegeben hätte.



            Ich finde an dieser Stelle kann Unterstützung Israels auch bedeuten, diese Regierung nicht zu unterstützen -- d.h. auf Ihre Argumentation gemünzt wirft es für mich die Frage auf, warum sie mit solcher Vehemenz die Argumente einer solchen Rechtsregierung verteidigen möchten? Finden Sie sie wirklich gut? Glauben Sie, dass auf diese Weise die Sicherheit Israels sicher gestellt wird? Ich nicht. Was ich sehe ist ein Desaster - vor allem für Israel. Ich meine das Vorgehen schadet dem Staat Israel. Der diplomatische Schaden ist gar nicht zu ermessen. Und militärisch denke ich erreicht man auf diese Weise langfristig auch das Gegenteil - was die Geiseln angeht auch kurzfristig. Wann hätten solche Regierungen irgendeinem Land überhaupt schon mal gut getan?



            Ich weiß auch nicht wie Israel damit umgehen soll - aber ich halte es für ausgeschlossen, dass dies die einzig denkbare Form einer adäquaten Reaktion ist. Andere Regierungen, andere gesellschaftliche Mehrheiten, finden auch andere Lösungen für das selbe Problem.

            • @Einfach-Jemand:

              Nachtrag (jetzt vollständig):



              "Israel is only the first target. The entire planet will be under our rule. The entire planet will be under our law; there will be no more Jews or Christian traitors."

              Zitat des früheren Hamas-Außenministers Mahmud az-Zahar. Er gehört immer noch zu den "Top 5" der Hamas.

              "Der diplomatische Schaden ist gar nicht zu ermessen."

              Meiner Einschätzung nach werden jüdische Menschen/Israel seit es sie gibt für fast alles was sie tun oder unterlassen kritisiert, verfolgt und attackiert. Ich sehe gegenwärtig keinen größeren Schaden als sonst, siehe beispielsweise Anzahl der UN-Resolutionen.

              Waren Ihnen folgendes übrigens bereits bekannt? Ich wusste das vorher nicht:

              "Beispiel UN Frauenrechtskommission:



              "Hier gilt Israel offenbar allen Ernstes als weltweit größter Frauenrechtsverletzer.""

              (Aus einem anderen taz-Artikel taz.de/Buch-Verein...n-Israel/!5577104/ )

            • @Einfach-Jemand:

              Ich glaube, jede Regierung in Israel hätte so gehandelt.

              Zudem sind ja auch Vertreter der Opposition wie Benny Gantz im Kriegskabinett.

              Und:

              " Bericht über geheime Pläne in Israel für Gaza-Verwaltung

              Israelische Sicherheitsbeamte arbeiten einem Medienbericht zufolge im Geheimen an einem Plan zur Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen durch unbelastete Palästinenser. Wie das Wall Street Journal am Donnerstag unter Berufung auf israelische und arabische Beamte berichtete, könnte dies zu Schaffung einer palästinensisch geführten Regierungsbehörde in dem umkämpften Küstenstreifen führen.

              Die Idee sei, palästinensische Führungskräfte und Geschäftsleute, die keine Verbindungen zur islamistischen Hamas haben, für die Verteilung von Hilfsgütern zu gewinnen. Ein ranghoher israelischer Verteidigungsbeamter habe Gespräche mit Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Jordanien geführt, um regionale Unterstützung für solche Bemühungen zu gewinnen."

              taz.de/-Nachrichte...t-Krieg-/!5999589/

              Die Lage in Gaza ist unübersichtlich, vor allem im Süden. Offensichtlich reißt sich die Hamas Hilfslieferungen unter den Nagel, nutzt sie oder verkauft sie zu horrenden Preisen auf den Märkten.

              Dass sollte zumindest mitbedacht werden:

              economictimes.indi...70965.cms?from=mdr

              • @Jim Hawkins:

                Mit den Oppositionskräften haben Sie Recht - das spricht etwas gegen meine These, aber nicht grundsätzlich. Denn, es sagt dann eben etwas über die Mehrheitsmeinung in Israel, wenn es für ein solchen Vorgehen überparteilichen Konsens gibt. Und das muss einem ja noch mehr Sorgen bereiten - die extreme Regierung ist ja auch gewählt worden. In Anwendung ihres Einwandes würde ich so formulieren: Es scheint, dass es hier einen überparteilichen Konsens für extreme Politik gibt. Das ist schlecht und betrachtet man sich aus welcher Richtung die treibenden Aussagen kommen, ist der politische Spin in Israel extrem und geneigt dem Staat zu schaden.



                Natürlich ist die Lage unübersichtlich. Und dass von der Hamas nichts Konstruktives zu erwarten ist - alles richtig. Trotzdem finde ich es legitim von einem demokratischen Staat anderes zu erwarten, als von einer Terrororganisation. Auf Ihren Hinweis ist zu hoffen.

            • @Einfach-Jemand:

              Bravo für den Inhalt dieser Antwort. Und Kompliment für die Geduld.

          • @Jim Hawkins:

            "zwangsläufig"

            Welcher Zwang wird von der Hamas in den von Israel besetzten Teilen Gazas auf Israel ausgeübt, dass dort keine Lebensmittel und Hilfslieferungen rein kommen dürfen?

            Könnten Sie den Zwang in diesen Teilen Gazas bitte genauer spezifizieren?

            Es gibt dort keinen Zwang. Es ist eine bewusste Entscheidung Israels, dort die ganze Bevölkerung zu treffen.

          • @Jim Hawkins:

            Gute Frage. Keine Lösung.

            Ich weiß nur was es nicht tun sollte:

            Kinder zur Kriegspartei erklären

            Hilfslieferungen blockieren

            Ganze Viertel in Schutt und Asche bomben

          • @Jim Hawkins:

            Medikamente und Lebensmittellieferungen durch lassen! Besonders auch in den israelisch kontrollierten Gebieten. Was sonst?!

            Wie würden Sie mit hungernden Menschen umgehen in ihrem Verantwortungsbereich?

            • @Rudolf Fissner:

              Militärische Kontrolle unterscheidet sich von administrativer Kontrolle. Wenn Israel davon spricht, dass es bestimmte Gebiete "unter Kontrolle" gebracht hat, bedeutet dies, dass die größten Offensiven dort beendet sind, nicht dass dort nicht mehr gekämpft wird. Die Kämpfe im und um das Al-Shifa Hospital zeigen das gerade wieder. Die Gegend ist seit November 2023 unter israelischer "Kontrolle", bleibt jedoch eine Kampfzone. Deshalb werden Zivilisten davor gewarnt, dorthin zurückzukehren.

              Israel blockiert weder Hilfslieferungen noch weigert es sich, Medikamente und Lebensmittellieferungen durchzulassen. Dennoch erreicht zu wenig Hilfe die Region über die von Israel kontrollierten Grenzübergänge, und Lieferungen werden aus teilweise lächerlichen Gründen zurückgewiesen. Dies ist verurteilenswert und muss sich dringend ändern, es ist jedoch nur einer von vielen Gründen für die katastrophale Situation in Gaza.

              Die Wahrheit ist, dass in Gaza momentan das pure Chaos herrscht, weil niemand dort wirklich irgendetwas kontrolliert. Israel hat noch keine administrative Kontrolle übernommen, da die Kriegshandlungen noch nicht eingestellt sind, und die Hamas und UNWRA haben sie bereits verloren. Die Hilfsorganisationen arbeiten jedoch immer noch mit ihnen zusammen, obwohl sie die Verteilung der Hilfe nicht mehr organisieren und die Konvois nicht mehr schützen können. Das Resultat sind Gesetzlosigkeit und Chaos. Die Hamas zweigt Teile der Hilfslieferungen für ihre Kämpfer ab und bereichert sich am Elend der eigenen Bevölkerung. Dem Beispiel folgen auch immer mehr kriminelle Banden und lokale Clans und überfallen die Lieferungen, die eigentlich für den Norden bestimmt sind. Dort kommt so gut wie gar nichts mehr an. Die verzweifelte Zivilbevölkerung plündert was sie kriegen kann.

              Niemand hat hier momentan etwas unter Kontrolle, und nichts davon folgt einem Plan. Alle zeigen mit dem Finger auf die anderen.

            • @Rudolf Fissner:

              Israel sperrt sich doch gar nicht dagegen; allerdings muss auch sichergestellt werden, dass keine Wafffen o.ä. nach Gaza geschmuggelt werden und die Hilfe nicht von der Hamas abgegriffen wird. Sie haben es auf der pal. Seite mit einem Gegner zu tun, der mit allen dreckigen Tricks spielt und dem die eigene Zivilbevölkerung und die isr. Geiseln egal sind; Sie erinnern sich, dass die für die Geiseln im Deal enthaltenen Medikamente nie angekommen sind. Israel hatte ja schon vorgeschlagen für die Koordination Hamasferne Palästinenser zu nehmen.

            • @Rudolf Fissner:

              Na laut einigen Leuten hier im Chat soll man die Zivilbevölkerung wohl verhungern lassen, weil Hamas. Da wird sich aufgeregt, das wir angeblich nur einen Schuldigen sehen, während sie gleichzeitig auch nur einen Schuldigen sehen (Hamas). Ist ja scheinbar nicht möglich, dass in einem Krieg beide Seiten Kriegsverbrechen begehen. Das irgendwann ein Zeitpunkt erreicht ist, wo so eine massive Anzahl an toten Zivilisten, allein über 13.000 tote Kinder, die Verhältnismäßigkeit weit überschreitet, das es nicht ok ist wie der EU Außenbeauftragte Josep Borrell es nannte "Hunger als Kriegswaffe" einzusetzen, weil Kriegsverbrechen. Das Israel sich dem humanitären Völkerrecht verschrieben hat, Hamas nicht. Das Israel vom IGH aufgefordert wurde humanitäre Hilfe sicherzustellen, eine rechtlich bindende Anweisung. Eine von sechs Anweisungen, die einen Völkermord verhindern sollen laut dem Gericht. Wenn sich die Demokratien nicht an internationale Gesetze halten, wieso sollen es dann Terrororganisationen?

            • @Rudolf Fissner:

              Sie sind bestens mit den Gegebenheiten dort vertraut, das muss ich schon sagen.

              Auf jeden Frage eine Antwort, für jedes Problem eine Lösung.

              Die Hamas, irgendwas das keiner beeinflussen kann und verantwortlich für alles? Na Israel.

              Was machen Sie eigentlich, falls es in ein paar Jahren tatsächlich zu einer Zweistaatenlösung kommt?

              Dann sind Sie arbeitslos.

              • @Jim Hawkins:

                So ad personam Angriffe kommen idR dann, wenn das eigentliche Argument nicht entkräftet werden kann.

              • @Jim Hawkins:

                Warum finden Sie auf so einfache Fragen wie Armeen mit besetzten Gebieten umgehen sollen und ob es statthaft ist, die verhungern zu lassen, so viele ausweichende Antworten?

                Nochmals also: Wie würden Sie mit hungernden Menschen umgehen in ihrem Verantwortungsbereich? Wo ist ihr Problem bei der Antwort?

    • @Oppian:

      Der Vergleich hinkt hinten und vorne. Die Zivilbevölkerung von Gaza darf und soll die Kampfgebiete verlassen. Das war von Anfang an das Konzept der IDF. Zuerst sollte zum Schutz der Bevölkerung der komplette Norden geräumt werden. Schon letzten Oktober! Wenn dort immer noch Zivilisten sind, dann ist das ihre eigene Verantwortung. In ausgewiesenen sicheren Zonen können sie auch versorgt werden, ohne dass die Hamas dazwischenfunkt und die Lebensmittelverteilung verhindert.

    • @Oppian:

      Die Hamas ist kein einzelner Terrorist, sondern die gewählte Regierung Gazas, deren Politik weitgehenden Rückhalt der Bevölkerung hat.

      Hamas hat die Verantwortung, das Wohl ihres Volkes zu sichern.

      • @Chris McZott:

        Gaza hat genauso wenig eine eigene Regierung wie das norddeutsche Flachland.



        Die Hamas ist auch keine Regierung, sondern eine Terrororganisaton.

        Gegen mörderische militante Terrororganisationen geht man mit Waffengewalt vor. Die unbeteiligte Bevölkerung läßt man außen vor und läßt sie vor allem nicht mit Absicht verhungern.

        • @Rudolf Fissner:

          "Gaza hat genauso wenig eine eigene Regierung wie das norddeutsche Flachland. "



          Das norddeusche Flachlang aka Niedersachsen und/oder Schleswig-Holstein _hat_ eine Regierung.



          Gaza hat in einer Wahl die Hamas zu ihrer Regierung bestimmt. Wie frei oder unbeeinflusst diese Wahl war, sei dahingestellt, der größere Teil der Bevölkerung unterstützt(e) die Hamas jedenfalls.



          Insofern frage ich mich, was Sie eigentlich mit Ihrer Äußerung tatsächlich zum Ausdruck bringen wollen?

          • @Encantado:

            Ich möchte damit zum Ausdruck bringen, dass die Hamas eine Terrororganisation ist und keine Regierung, schon gar nicht eine demokratisch legitimierte Regierung irgend eines Staates "Gaza" ist, den es nicht gibt.

            Wer da vor hundert Jahren wen gewählt hat ist da völlig irrelevant. Vor allem auch deswegen, weil die Hamas vor ihren Terrorakten kaum noch Rückhalt in der Bevölkerung hatte. www.zeit.de/2023/4...mas-israel-meinung

            Das Argument der Wahl 2006 dient allein der Rechtfertigung dafür der beteiligten Bevölkerung die Hilfsgüter zurück zu halten, die Städte in Schutt zu und Asche zu bombardierend und die vielen Toten unter den Zivilisten und Kindern zu rechtfertigen.

            Wer die Nterstützer der Hamas treffen will, der muss sich gegen Netanjahu, Rechtsextremen und und Nationalistischen positionieren. "Am 16. Mai 2019 habe Netanjahu vor der Parlamentsfraktion seiner Partei erklärt: »Wer einen palästinensischen Staat verhindern will, muss die Hamas unterstützen und stärken.«" ( www.zeit.de/2023/4...-hamas-ehud-olmert )

  • Lasst endlich die Geiseln frei



    Bei aller teilweise berechtigten Kritik an Israels vorgehen, ich würde es lieber Netanjahu Kaltblütigkeit nennen, war doch die Hamas der Schuldige für diese Invasion und ist wegen der Geiselnahme auch nach wie vor der Schuldige.



    Lasst endlich die Geiseln frei und helft so eurem Volk. Aber das eigene Volk scheint der Hamas egal zu sein, also sind sie auch schuld am Drama.

    • @Rudi Hamm:

      Es geht aber nicht um die Schuldfrage, sondern um humanitäre Hilfe und zwar unverzüglich

      • @Sam Spade:

        Das kann man doch nicht trennen. Der internationale und innere Druck auf die Hamas sollte maximal erhöht werden. Quatar droht ja schon mit Ausweisung. Hier nur einseitig auf Israel hinzuweisen, nützt weder den Geiseln noch der pal. Zivilbevölkerung

    • @Rudi Hamm:

      Wie vielen Kindern würden Sie ohne eine frei gelassene Geisel etwas zu Essen geben?

      • @Rudolf Fissner:

        Das müssten Sie eigentlich die Hamas fragen. Ihre Führung fordert ja noch mehr Blut der Alten, Frauen und Kinder.



        Die Hamas untergräbt mit ihren Aktionen die Bemühungen der Israelis noch mehr Hilfsleistungen auszuliefern.



        www.jns.org/hamas-...e-elderly-of-gaza/

      • @Rudolf Fissner:

        "Wie vielen Kindern würden Sie ohne eine frei gelassene Geisel etwas zu Essen geben?"



        Jedem, ohne Einschränkung. Aber was hat das mit dem von mir geschriebenen Kommentar zu tun?

    • @Rudi Hamm:

      "Lasst endlich die Geiseln frei und helft so eurem Volk. Aber das eigene Volk scheint der Hamas egal zu sein, also sind sie auch schuld am Drama."

      Jede*r, der/die auf die alleinige Schuld der Hamas verweist, macht sich einen schlanken Fuß.



      Es geht hier um Menschen, die zwischen den Fronten zermahlen werden. Es geht nicht um Schuld, sondern darum, Menschen in einer Katastrophe zu helfen. Es geht nicht um Parteinahme, sondern um humanitäre Hilfe!



      Die vollkommene Empathielosigkeit mancher Kommentator*innen hier macht mich nur noch sprachlos.

    • @Rudi Hamm:

      Es gibt so viele Kriege weltweit und Führungen, welche nicht gut sind für die Menschen. Vielleicht sollte man generell die Zivilbevölkerung dafür leiden lassen, wenn sie es nicht schafft die betreffenden Personen aus dem Land zu verjagen.

      Nichts anderes ist immer der Appell an die Hamas. Das ist eine Terrororganisation, die Bevölkerung ist ihr egal. Aber da die Menschen in Gaza nichts dagegen machen muss man sie halt verhungern lassen.

      Mit Ihrem Weg kommt man auch durch moralisch schwerer Zeiten als "guter" Mensch durch.

  • Noch ein paar Dinge, die die Lage sofort drastisch verbessern würden:

    Die Hilfsorganisationen könnten sich gemeinsam mit Israel und unter Vermittlung der USA und Europas schnell und unbürokratisch auf eine Liste mit den am dringendsten benötigten Hilfsgütern einigen. Dadurch würden weniger oder gar keine LKW mehr zurückgewiesen, und die Kontrollen könnten wesentlich schneller abgewickelt werden.

    Die Hilfsorganisationen könnten Sicherheitsfirmen damit beauftragen, die Hilfskonvois vor der Hamas und kriminellen Banden zu schützen, damit diese die Bedürftigen erreichen können, ohne vorher geplündert zu werden. Alternativ könnte die UNO Blauhelme für diese Aufgabe bereitstellen.

    Die Internationale Gemeinschaft könnte Druck auf Ägypten ausüben, die Grenze für Flüchtende zu öffnen. Das UNHCR könnte im Sinai Zeltstätten errichten, um die Geflüchteten zu versorgen. Dadurch gäbe es überhaupt keine Bedenken, Kontrollen und Restriktionen von israelischer Seite mehr, und Hilfsgüter könnten ungehindert zu den Geflüchteten gelangen. Niemand würde die Hilfskonvois mehr überfallen, die Hamas würde nicht mehr davon profitieren. Die Geflüchteten wären nicht länger in Lebensgefahr und könnten versorgt und ernährt werden. Aus humanistischer Sicht wäre dies die offensichtlichste und logischste Lösung – ist aber politisch nicht gewollt.

    Die Internationale Gemeinschaft könnte Druck auf Katar ausüben, um die Hamas endlich zum Aufgeben zu bewegen. Dann wäre der Krieg morgen zu Ende.

    Auch harte Sanktionen gegen den Iran — den Drahtzieher dieser ganzen Misere — wären eigentlich überfällig.

    • @Tim Klabim:

      "Dadurch würden weniger oder gar keine LKW mehr zurückgewiesen, und die Kontrollen könnten wesentlich schneller abgewickelt werden."

      Ich glaube Sie verstehen nicht was da gerade passiert.

      Israel möchte so viele LKW wie möglich abweisen und die Kontrolle so langsam wie nur möglich durchführen.

      Aus diesem Grund gibt es so wenig Übergänge, ist die Anzahl der Kontrollierenden so gering und die Gründe für Zürückweisungen so willkürlich. Mal wird etwas durchgelassen, mal nicht.

      Es geht darum die Menge an Hilfsgütern so niedrig wie möglich zu halten.

      Wenn Sie das noch nicht verstanden haben, sind SIe auf das "Theater" reingefallen.

      Israel könnte die Kontrollen selbst schneller durchführen und Listen veröffentlichen mit zugelassenen / nicht zugelassenen Gütern, usw.

      Jetzt fragen Sie sich mal warum Israel das nicht tut....

      Weil Israel nicht will.

      Und genau das wird der Regierung zu Recht vorgeworfen.

      • @sociajizzm:

        Das ist offensichtlich Blödsinn. Wollte Israel - aus purer Gemeinheit natürlich - die Menschen in Gaza verhungern lassen, würde z.B. die Absicherung der Transporte auf dem Seeweg wenig Sinn machen.

      • @sociajizzm:

        "Israel möchte so viele LKW wie möglich abweisen und die Kontrolle so langsam wie nur möglich durchführen."

        Wer sagt das? Ich ging bisher davon aus, dass Israel, das ja tatsächlich nur ein kleines Land ist, nicht ausreichend Personal zur Verfügung hat. Häuserkampf ist sehr personalintensiv.

    • @Tim Klabim:

      "Die Hilfsorganisationen könnten sich gemeinsam mit Israel und unter Vermittlung der USA und Europas schnell und unbürokratisch auf eine Liste mit den am dringendsten benötigten Hilfsgütern einigen. Dadurch würden weniger oder gar keine LKW mehr zurückgewiesen, und die Kontrollen könnten wesentlich schneller abgewickelt werden."

      Wie ich das verstanden habe, ist die zuständige israelische Behörde dazu nicht bereit. Wenn schon Zeltstangen zurückgewiesen werden. Oder Schlafsäcke, weil sie Reißverschlüsse haben.

      • @Francesco:

        "Wenn schon Zeltstangen zurückgewiesen werden. Oder Schlafsäcke, weil sie Reißverschlüsse haben."

        Wenn man aus Wasserrohren Raketen bauen kann, kann man sicherlich auch Zeltstangen zu Waffen umbauen, zumal wenn es Zeltstangen für Großzelte sind (und nicht die kleinen Campingzelte wie sie "unsereins" verwendet). Die Reißverschlüsse kann man vielleicht einschmelzen und Munition daraus fertigen o.ä..

        In dem Fall würde ich den Fachleuten der jüdischen/Israel-Seite vertrauen, welches Material waffenfähig ist und welches nicht.

        Aber fehlendes Vertrauen auf allen Seiten ist vermutlich eines der Probleme in diesem Krieg.

        • @*Sabine*:

          "Wenn man aus Wasserrohren Raketen bauen kann, kann man sicherlich auch Zeltstangen zu Waffen umbauen, zumal wenn es Zeltstangen für Großzelte sind (und nicht die kleinen Campingzelte wie sie "unsereins" verwendet). Die Reißverschlüsse kann man vielleicht einschmelzen und Munition daraus fertigen o.ä.."

          Das glauben sie doch nicht wirklich? Vielleicht noch Nagelscheeren als Kriegswaffe? Ich schmeiß mich weg!

          • @Sam Spade:

            Ich hätte auch nicht geglaubt, dass man bereits verlegte Wasserrohre ausgräbt und zu Rohrbomben verwendet. Ist aber genau so passiert.

      • @Francesco:

        Exakt. Die Hilfsorganisationen liefern, was sie meinen, dass benötigt wird. Die israelische Armee wiederum lässt nur das durch, was sie meint, dass benötigt wird. Wenn auf einem Lastwagen Dinge drauf sind, die nicht auf Israels Liste stehen, muss der LKW umkehren, weil er vor Ort nicht ent- und wieder beladen werden kann.

        Das ist aber ja nun wirklich kein unlösbares Problem. Da setzt man sich zusammen und dann wird -- unter Vermittlung von Mediatoren -- eine gemeinsame Liste gemacht, was geliefert wird — und was nicht. Bei so unsinnigen Sachen wie Nagelknipsern und Schlafsäcken mit Reißverschlüssen wird Israel bestimmt nicht auf Streichung bestehen, bei anderen Gütern müssen die Hilfsorganisationen Israels Bedenken berücksichtigen.

        Am Ende kommt kein LKW mehr an der Grenze an, auf dem Hilfsgüter sind, die nicht auf der Liste stehen. Das sorgt nicht nur dafür, dass kein einziger LKW mehr zurückgewiesen wird, sondern beschleunigt auch die Abfertigungsprozesse.

        Win-Win.

        Scheitern tut das gerade nur an Kompetenzgerangel und gegenseitigen Vorwürfen.

  • "UN-Nothilfekoordinator Jamie McGoldrick sagte am Montag in Jerusalem, nur eine Öffnung sämtlicher Grenzübergänge in den Gazastreifen für Hilfslieferungen könne eine Katastrophe verhindern."

    Oder die Kapitulation auf der palästinensischen/Hamas-Seite und die Freilassung der Geiseln.



    Die UN sollte meiner Meinung nach bitte nicht die Optionen der gegnerischen Kriegspartei übersehen, das ist eine unnötige Einschränkung der Lösungsmöglichkeiten.

    "Dem Chef der Organisation, Philippe Lazzarini, wurde nach eigenen Angaben sowie laut dem ägyptischen Außenministerium am Montag der Zugang nach Gaza verwehrt."

    Das verstehe ich. Entsprechend seiner Tätigkeit unterstützt er die gegnerische Kriegspartei (was ich mittlerweile in Ordnung finde, es ist sein Job).



    Da er in der Hinsicht ein bedeutsamer Multiplikator ist, kann ich nachvollziehen, dass die jüdische/Israel-Seite ihn nicht nach Gaza lässt, zumal sie vermutlich für seinen Schutz zuständig wäre, was enorme Manpower kostet, die gegenwärtig nicht entbehrt werden kann.

    Eine Möglichkeit, dass er nach Gaza einreisen darf, wäre aus meiner Sicht, bei der palästinensischen/Hamas-Seite die Erlaubnis zu holen, die Geiseln sehen zu dürfen. Dann würde Israel mit Sicherheit zustimmen, denke ich.

    • @*Sabine*:

      "Das verstehe ich. Entsprechend seiner Tätigkeit unterstützt er die gegnerische Kriegspartei (was ich mittlerweile in Ordnung finde, es ist sein Job)."



      Nein, das tut er nicht und das ist auch nicht sein Job. Sein Job ist, sich um die Zivilbevölkerung zu kümmern, und das tut er.

      • @Francesco:

        "Sein Job ist, sich um die Zivilbevölkerung zu kümmern, und das tut er."

        Zivilbevölkerung und Kämpfer lassen sich in Gaza nicht unterscheiden. Mit den Hilfsmittellieferungen werden auch die Kämpfer versorgt, was zu einer Verlängerung des Krieges führt und somit meiner Meinung nach schlecht für die nicht-kämpfende Bevölkerung ist.

        Herr Lazzarini würde für die Zivilbevölkerung am meisten erreichen können, wenn er die Kämpfer zur Kapitulation und Freilassung der Geiseln bewegt.

        Ständig wiederholte, einseitige und äußerst subjektive Beschuldigungen der israelischen Seite stärken die Hamas und sind auch hinsichlich der Nachkriegssituation meiner Meinung nach kontraproduktiv, da sie die palästinensische/Hamas-Seite darin bestärken im Recht zu sein und zu den "Guten" zu gehören ... die Juden sind (mal wieder) schuld.

        • @*Sabine*:

          Im Großen und Ganzen stimme ich Ihnen zu, finde aber nicht, dass es der Job einer UN-Organisation, die dem Weltfrieden und den Menschenrechten verpflichtet sein sollte, ist, als Kriegsgegener Israels aufzutreten.



          Dass es so ist, damit haben Sie völlig recht.

  • "Die vier Genfer Konventionen von 1949 und die zwei Zusatzprotokolle von 1977 sowie das Zusatzprotokoll von 2005 bilden den Kern des humanitären Völkerrechts. Sie schützen Personen, die sich nicht oder nicht mehr an den Kampfhandlungen beteiligen.



    ...



    Die vierte Genfer Konvention schützt Zivilpersonen, die sich in Feindeshand – in eigenem oder in einem besetzten Gebiet – befinden.



    Alle Staaten haben die vier Genfer Konventionen ratifiziert. Die Regeln der Genfer Konventionen und der Zusatzprotokolle von 1977 sind heute weitgehend ins Völkergewohnheitsrecht eingegangen und gelten für alle Staaten und alle Konfliktparteien."



    /



    www.eda.admin.ch/e...er-konvention.html



    /



    Was gibt es da noch zu kommentieren oder zu diskutieren für die Ausrichtung der Einstellung zur Beteiligung an Hilfsmaßnahmen?

  • Wie kann es sein, dass amerikanische MREs in Gaza laut Aussage palästinensischer Influencer verkauft werden? Wer bereichert sich da? Natürlich die Hamas mal wieder.

    Und was machen eigentlich die ach so solidarischen Geschwister aus der Umma? Man liest hier nur von Jordanien. Die reichsten Staaten der Welt, die Golfmonarchien, scheinen mal wieder gar nichts zu tun. Man müsste angesichts der Empörung in der islamischen Welt doch denken, dass massenhaft Notrationen gespendet würden.

    Aber der Großteil der Hilfe kommt dann doch wieder aus dem ach so „heuchlerischen“ Westen.

    • @Suryo:

      Ob die Hilfe verkauft oder verschenkt wird, ist gar nicht so entscheidend. Das Problem ist ja (im Gegensatz zu vielen anderen Hungerkatastrophen) nicht, dass die Menschen kein Geld haben, sondern dass keine Güter ankommen.

    • @Suryo:

      Wenn das so ist, ist das abscheulich, und gehört verurteilt (moralisch wie wenn möglich auch juristisch).

      Aber: Influencer, egal ob palestinensisch oder sonst welcher Prevenienz, halte ich für eine reichlich unsiche Quelle, die Bezeichnung allein spricht ja schon für sich, noch dazu in Zeiten des (Informations)Krieges (siehe auch Link unten). Hätten Sie übrigens vielleicht die Quelle für die o.g. Aussage des Influencers?

      www.haaretz.com/is...content=8091b5d6e3

  • Danke für den Artikel. Ein Hinweis hat mir nur gefehlt; der IGH hat Maßnahmen verordnet um einen Völkermord zu verhindern. Deren Anordnungen sind rechtlich bindend!



    1) humanitäre Hilfe ("Israel must take immediate and effective measures to



    enable the provision of urgently needed basic services and humanitarian assistance)



    2) Verhinderung von Taten die unter Artikel 2 der Völkermord- Konventionen fallen hier wurden genannt:



    a) Tötung von Mitgliedern der Gruppe;



    b) Verursachung von schwerem körperlichem oder seelischem Schaden an Mitgliedern der Gruppe;



    c) vorsätzliches Herbeiführen von Lebensbedingungen für die Gruppe, die geeignet sind, ihre körperliche Zerstörung ganz oder teilweise zu bewirken;



    d) Verhängung von Maßnahmen, die auf die Geburtenverhinderung innerhalb der Gruppe gerichtet sind;

    Aufgrund dessen das Nummer eins nicht befolgt wird, treten definitiv Zustände aus Punkt zwei auf. Was folgt dann daraus? Unfassbar wie die Welt zuschaut. Es scheint mir als wären internationale Gesetze auch in Gaza gestorben.

  • Netanyahu muss weg. Die israelische Armee muss komplett umdenken, so schafft sie sich gerade auch 2 Mio. Mitglieder für die Nachfolgeorganisation der Hamas.



    Die deutsche Solidarität gebührt den Menschen, jüdisch wie muslimisch, israelisch wie palästinensisch. Sie kann auch heißen, Netanyahus Spielchen zu durchkreuzen. Das sollte sie so langsam auch mal.

    • @Janix:

      "... so schafft sie sich gerade auch 2 Mio. Mitglieder für die Nachfolgeorganisation der Hamas."

      Das war bei uns nach dem 2. Weltkrieg doch auch nicht so.

      "Sie kann auch heißen, Netanyahus Spielchen zu durchkreuzen. Das sollte sie so langsam auch mal."

      Ich habe gegenwärtig den Eindruck, dass Herr Netanjahu quasi den "bösen Bullen" gibt. Das Kriegskabinett umfasst auch die Opposition und ich bin nicht überzeugt davon, dass Herr Netanjahu noch soviel zu sagen hat, wie es scheint. Nach dem Krieg wird er meiner Einschätzung nach keiner Regierung mehr angehören.

      "... Netanyahus Spielchen ..."

      Ich weiß nicht genau, was Sie mit diesem Ausdruck meinen.



      Meiner Meinung nach geht die Unterstützung der jüdischen/Israel-Seite damit einher, dass (in)direkt auch Herr Netanjahu unterstützt wird, so wie jedes andere bekannte oder unbekannte Mitglied des Kriegskabinetts.

    • @Janix:

      Yahya Sinwar muss weg. Die Palästinenser*innen müssen komplett umdenken, so schaffen sie sich gerade 7 Millionen neue Likut-Wähler*innen.

      Die deutsche Solidarität gebührt den Menschen, egal welcher Religion und Ethnie, die sich für Koexistenz und gegen Terror und religiösen Fanatismus richten. Sie muss heißen die Spielchen der Mullah's in Teheran zu durchkreuzen. Das sollte sie so langsam auch mal.

      • @Tim Klabim:

        Man kann gegen Hamas und Netanyahu zugleich sein. Probieren Sie es mal, aus dem Entweder-Oder herauszukommen, es befreit die Hirnwindungen. :)

  • Ich schäme mich für die deutsche Regierung. Völlig versagt! Deutschland, das Land der Menschenrechte, die überall den Zeigefinger schwingen und dann das !

    • @Des247:

      Ich habe ja nichts gegen Kritik an der deutschen Regierung - bin da selber schnell mit zur Hand, aber nachvollziehbar sollte sie schon sein. Weder hält die deutsche Regierung israelische Geiseln fest, noch hat sie Gaza abgeriegelt. Welche Menschenrechte verletzt die deutsche Regierung? Also wofür schämen Sie sich genau?

      • @Strolch:

        Scholz hat zugesagt, Munition zu liefern?!!

      • @Strolch:

        Wofür? Ich versuch mal meine Sicht zu geben:



        Für das durch Regierung resp Außenministerium (mindestens) seit 7/10 praktizierte Nicht Hinsehen-Wollen als Konsequenz einer einseitig interpretierten deutschen Staatsraison, welches erst seit Kurzem (und auch erst, als andere Staaten wie zB die USA schon so weit waren) durch zaghafte Mahnungen an den Staat Israel ergänzt wird.

        • @EffeJoSiebenZwo:

          Nicht hinsehen wollen seit 7/10?! Sie wissen schon, was an dem Tag passiert ist?

  • Furchtbar.

  • Danke ❤️🤍🖤💚

  • Netanjahu macht sich durch sein grausames Vorgehen gegen Zivilisten in Gaza , die Mehrheit davon Kinder, selbst zu einer Persona non grata. Ich werde keinen Politiker mehr wählen, der sich jetzt noch noch bei einem shake-hands Termin mit Netanjahu ablichten lässt.

    • @Der Anfang:

      Wer bleibt den da oder welche Partei übrig???

      • @KielerSprotte:

        Das hängt von der Staatsangehörigkeit ab. In anderen Ländern hat man durchaus die Möglichkeit Unterstützer und Finanziers der palästinensischen/Hamas-Seite zu wählen.

  • Israel ist voelkerrechtlich gesehen eine Besatzungsmacht. Eine Besatzungsmacht hat die Verantwortung, die Bevoelkerung mit Nahrung und Medizin zu versorgen.



    Das ist nicht optional, zB als Verhandlungsmasse, das ist ein Muss. Trotz aller Verbundenheit ist es ein Armutszeugnis, dass wir hier nicht mehr Druck machen.

    • @elektrozwerg:

      Der größte Teil der Bevölkerung ist in Rafah. Dort herrscht weiterhin die Hamas und Israel ist dort nicht Besatzungsmacht, mindestens solange die angekündigte Offensive gegen die dortige Hamas noch nicht begonnen hat.

    • @elektrozwerg:

      Israel hat den Gazastreifen doch gar nicht besetzt. Es ist völkerrechtlich eben keine Besatzungsmacht. Die Kampfhandlungen dauern noch an.

      • @Suryo:

        Israel hat den Gazastreifen 1967 besetzt und diese Besetzung nie wirklich beendet.

        • @Francesco:

          "Israel hat den Gazastreifen 1967 besetzt und diese Besetzung nie wirklich beendet."



          Als was bezeichnen Sie dann die Komplettaufgabe 2005?

          Wenn Sie eine Blockade als Besetzung bezeichnen, dann hält die USA auch Kuba besetzt.

        • @Francesco:

          Dass es ihn geräumt hat, hat ihm offenkundig nicht genutzt. Nicht mal den Palästinensern dort - die haben ja alle Siedlungen der Israelis mitsamt funktionierenden Kliniken und Kindergärten zerstört.

  • Da weiterhin rumgeeiere unser Regierung gegenüber



    der Regierung Israels ist nicht mehr hinzunehmen.



    Deutschland macht sich dadurch mit schuldig!

    • @KielerSprotte:

      Da bin ich gänzlich anderer Meinung.

      Ich bin sehr froh und erleichtert darüber, dass unsere Regierung es bei Ermahnungen gegenüber der jüdischen/Israel-Seite belässt, was auch völlig ausreicht.



      Es wäre für mich grauenhaft, wenn wir (nicht nur) nach der Shoah jüdische Menschen/Israel wieder in Stich lassen und erneut ihre Mörder unterstützen. Als Nachfahrin der Menschen, die ca. 6 Millionen jüdische Menschen ermordet haben, kann ich nicht anders, ich kann es einfach nicht.

    • @KielerSprotte:

      Warum? Deutschland mahnt, Deutschland hilft, wo es kann.

      Das kann man zB von den golfmonarchien nicht behaupten. Und das sind die reichsten Staaten der Welt und außerdem in jeder Hinsicht näher dran.

      • @Suryo:

        Warum?

        Weil Deutschland, gerade eben wegen seiner geschichtlichen Verantwortung und angesichts des sich daraus ergebenden moralischen Gewichts, auf politischer Ebene durchaus die Chancen hätte, die Dinge zu beeinflussen.

        • @EffeJoSiebenZwo:

          Hat es?

          Ist das nicht eher ein wenig sündenstolzer Größenwahn?

          Bislang schaffen es nicht mal die USA, Israel groß zu beeinflussen. Und die Nachfahren der Nazis sind nun wirklich die letzten, von denen die Israelis gute Ratschläge annehmen müssten.

          • @Suryo:

            "Und die Nachfahren der Nazis"

            Wer soll das denn bitteschön sein?



            Mein Großvater war deutscher Kommunist und ist im Arbeitslager umgekommen. Meine Großmutter war Mitglied im Spartacusbund.

            Ich gehöre zur zweiten Nachkriegsgeneration und kann ihre "gedankenlose" Aussage nicht nachvollziehen und schon gar nicht tolerieren.

            • @Sam Spade:

              Sie verstehen sehr wohl, dass es hier um Deutschland als Ganzes geht und nicht um Sie als Individuum und ihre Familie.

              Sorry, aber Ihre Großeltern dürften das Image von Deutschland in Israel nicht groß verändern.

              • @Suryo:

                Sie sind meiner Ansicht nach sehr nachlässig in der Wahl ihrer Ausdrucksweise. Zum besseren Verständnis:

                Die Bundesrepublik ist der Nachfolgestaat des Deutschen Reichs. Die Einwohner sind aber nicht die "Nachfahren der Nazis", sondern ein gewisser Anteil der Bevölkerung hatte Vorfahren mit Bezug zum Nationalsozialismus in Form von Verstrickungen, direkter Beteiligung oder Unterstützung. Das ist ein gravierender Unterschied.

                Unter anderem würden sich die deutschen Staatsbürger mit Migrationshintergrund bedanken, wenn sie als "Nachfahren der Nazis" bezeichnet würden. Soviel zu ihrer höchst unpräzisen Definition von "Deutschland als Ganzes".

                Und da wir gerade dabei sind einen sprachlichen Fauxpas richtig zu stellen:

                Beim Begriff "Sündenstolz" von Hermann Lübbe handelt es sich um eine Kontamination und daher ist er sehr wohl ein Neologismus.

          • @Suryo:

            Ja, hätte es, drum hab ich es ja geschrieben. Und das, obwohl ich weder größenwahnsinnig, noch sündenstolz bin (ist das ein Neologismus? Klingt toll, ist aber halt doch eine Frechheit, mit Verlaub.) Und wenn es tatsächlich nix bringt, hat man zumindest das Richtige getan.

            Und weil Sie es oben nicht richtig verstanden haben hier nochmal: gerade dass eine solche Kritik von den Nachfahren der Nazis kommt, die Israel ja bisher aus gutem Grund unterstützt haben, macht eben die Wirkung aus.

            • @EffeJoSiebenZwo:

              Sündenstolz ist kein Neologismus.

              Aber das Sie das Wort nicht kennen, zeigt, dass Sie sich nicht so tief in die Materie eingearbeitet haben.

              Nochmal: was qualifiziert ausgerechnet die Deutschen zu besonderem Einfluss auf Israel?

            • @EffeJoSiebenZwo:

              Welchen Einfluss hat Deutschland, den ausgerechnet die USA nicht haben?

              „Weil wir damals sechs Millionen Juden ermordet haben, sind wir jetzt genau die richtigen, die Juden gute Ratschläge erteilen können“ - ist das nicht etwas absurd? Aber darauf läuft ihre Logik letztlich hinaus.

              • @Suryo:

                Weil wir damals sechs Millionen Juden ermordet haben, und seitdem in dem Wissen über diese Ungeheuerlichkeit viel richtig getan haben, und uns zum Ziel gesetzt haben mitzuhelfen, Schaden vom Staat Israel und dem Menschen jüdischen Glaubens abzuwenden, vor genau diesem Hintergrund hatten deutsche Ratschläge ein enorm hohes politisches Gewicht.

  • „Es ist Israels rechtliche Verantwortung, eine Hungersnot zu verhindern – alles andere wäre ein Verstoß gegen die Regeln, die Israel vorgibt einzuhalten.“



    Nicht wäre, sondern ist. Punkt.