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Grüne und das Corona-VirusDie Krisenverlierer

Merkels CDU legt in Umfragen zu, die Grünen rutschen ab. Kaum einer interessiert sich noch für Klimaschutz. Bricht Corona die grüne Welle?

Die Corona-Krise könnte den Lauf der erfolgsverwöhnten Grünen-Spitze stoppen Foto: dpa

Berlin taz | Häme gibt es in der Politik schnell und umsonst. Robert Habeck war neulich in einer Fernsehschalte zu sehen. Den Wind im Haar, die Sonne im Gesicht, redete der Grünen-Chef über Einsamkeit in der Corona-Krise. Er sprach über sozialen Stress, über Depressionen, über Großeltern die ihre Enkel knuddeln wollten, sie aber nur über Videos und Skype zu sehen bekämen. Das, sagte Habeck, ersetze keine Liebe.

„Der Kampf der Grünen gegen die eigene Vereinsamung“, kommentierte SPD-Bundesvize Klara Geywitz die Szene auf Twitter. Ihr boshafter Tweet war nicht der klügste, weil mit Vereinsamung nicht zu spaßen ist. Aber Geywitz wenig subtile Botschaft traf einen wunden Punkt: Die einen handeln, die anderen reden nur. Während die Regierung – samt SPD-MinisterInnen – die Krise managt, gibt Habeck gefühlige Interviews an der Seitenlinie.

Für die Grünen wird die Corona-Krise zur strategischen Herausforderung. Die erfolgsverwöhnte Partei war in Medien vor der Krise sehr präsent, sie setzte Themen, selbst ein oder eine grüne KanzlerIn schien irgendwann möglich. Seit Corona ist alles anders. Die Grünen sacken in manchen Umfragen ab – drei Institute maßen die Grünen zuletzt unter der 20-Prozent-Marke. Die Union, die Konkurrentin im Kampf um die bürgerliche Mitte, legte deutlich zu.

Bricht die Grüne Welle an Corona? Wenn man mit Annalena Baerbock über diese Frage spricht, gibt sie sich gelassen. Corona wecke Ängste, sagt die Parteivorsitzende. „Dass sich viele Menschen in so einer Krise hinter der Regierung versammeln, ist nur natürlich und nachvollziehbar.“

Opposition und Exekutive zugleich

In der Tat ist der Effekt nicht neu: Krisenmanagement zahlt in der Regel bei der aktuellen Regierung ein, und hier bei der prominentesten Figur – also Angela Merkel. Der Effekt sei weltweit zu sehen, sagt Baerbock. In der Tat: Viele Amerikaner loben derzeit Donald Trump, obwohl der US-Präsident das Virus wochenlang fahrlässig verharmloste.

Wobei die Rolle der Grünen komplexer ist, sie sind ja Opposition und Exekutive zugleich. Sie regieren in elf Bundesländern mit, in dreien stellen sie mit Manfred Lucha (Baden-Württemberg), Kai Klose (Hessen) und Ursula Nonnemacher (Brandenburg) sogar die Sozial- und GesundheitsministerInnen. Die Länder stehen an vorderster Front im Kampf gegen Corona, sie setzen die von Bund und Ländern beschlossenen Kontaktbeschränkungen um – die Grünen sind also mit Details und Fallstricken vertraut.

Baerbock klingt denn auch eher wie eine Ministerin als eine Oppositionspolitikerin. Die Grünen, findet sie, seien Teil der gesamtstaatlichen Verantwortung. „Die gemeinsame politische Aufgabe ist, ein Vertrauen in der Gesellschaft zu schaffen, dass wir der Krise Herr oder Herrin werden.“ Die Grünen im Bund trieben die Regierung voran, verbesserten oder bremsten, wo nötig – aber sie reichten auch die Hand.

Konstruktiv bleiben, vernünftig, Parteitaktik hinten an stellen. All das hat man so ähnlich von der Grünen-Spitze schon oft gehört, aber dieser Anspruch ist nun kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Auch FDP und Linkspartei machen im Moment konstruktive Opposition, selbst die AfD unterstützte das Sozialpaket der Bundesregierung, das die Hürden für Hartz IV senkte. Das Problem ist nur: Die allseits konstruktive Opposition ist den BürgerInnen gerade herzlich egal.

Weltfremde Ein-Themen-Partei?

Es ist eine undankbare Zeit für Baerbock, Robert Habeck und die Fraktionsspitze: Grüne Erfolge bleiben unter dem Radar, oder sie werden gleich Merkel aufs Konto gebucht. Die Grünen warben zum Beispiel als Erste für einen Rettungsfonds für Kleinunternehmer, Kulturschaffende und Solo-Selbständige. Merkels Koalition schrieb ihn kurz darauf ins Gesetz und wurde gelobt. Oder sie pochten bei der Debatte über eine Tracking-App früh auf Datenschutz und Freiwilligkeit, Schlagworte, die neuerdings auch die Kanzlerin im Munde führt.

Das Thema Corona dominiert alles und drängt grüne Kernthemen – Klima- und Umweltschutz, Verkehr oder Landwirtschaft – an den Rand. Und das Vorurteil, dass die Grünen eine auf das Ökologische fixierte, etwas weltfremde Ein-Themen-Partei seien, hält sich hartnäckig.

Werden BürgerInnen gefragt, welcher Partei sie welche Kompetenz zutrauen, liegen die Grünen beim Klima- oder Umweltschutz vorn, bei Verkehr noch ganz gut. Aber bei der Wirtschafts- oder Arbeitsmarktpolitik trauen ihnen die BürgerInnen wenig zu. Das war der wichtigste Grund für die mäßigen Wahlergebnisse in Ostdeutschland.

Die Grünen haben also ausgerechnet bei den Themen wenig Credibility, auf die es in einer Rezession ankommt. Baerbock und Habeck haben diese Schwäche beizeiten erkannt. Sie arbeiteten in den vergangenen zwei Jahren gezielt daran, das Image der Ein-Themen-Partei loszuwerden. Sie zogen die Sozialpolitik hoch oder widmeten den letzten Bundesparteitag fast komplett der Wirtschaftspolitik. Das Klischee stimmt sowieso nicht mit der Realität überein, weil die Grünen seit Langem ein Vollsortimenter sind – und für fast alles ausgeklügelte Konzepte haben.

Vorsicht zahlt sich aus

Aber Vorurteile sind zäh, sie kleben fest. Jürgen Trittin, der früher Bundesminister unter Gerhard Schröder war, sieht das Dilemma nüchtern: „Man erwirbt sich Kompetenz, wenn Leute sichtbar in exekutiven Funktionen sind.“ Im Bund sei dies eben nicht der Fall, „das können wir nur bedingt kompensieren.“

Ein Trost bleibt den Grünen: Jetzt zahlt sich ihre Vorsicht in Sachen Kanzlerkandidatur aus. Baerbock und Habeck mieden in den vergangenen Monaten jede Festlegung, obwohl die Medien drängelten. „Wenn wir vor der Bundestagswahl so gut dastehen, dass wir eine Chance haben, das Land zu führen, werden wir alles Relevante regeln“, sagte Baerbock der taz im Januar. Solch vage Sätze ließen die K-Frage so weit offen, dass die Grünen sie ohne Gesichtsverlust kassieren könnten.

Trittin erinnert vieles gerade an die Finanzkrise 2008 und 2009. Damals habe sich die Regierung geweigert, aus der Krise zu lernen, sagt er am Telefon. Durch die Abwrackprämie hätten Autokonzerne ihr veraltetes Geschäftsmodell mit Verbrennungsmotoren verlängert. Die von Deutschland durchgedrückte Austeritätspolitik in der EU habe Spanien dazu gezwungen, sein Gesundheitssystem kaputt zu sparen.

Trittins Fazit: Die Grünen müssten jetzt alles dafür tun, dass solche Fehler nicht wiederholt würden. Es gelte, in Europa finanz- und wirtschaftspolitisch solidarisch zu sein. Außerdem will Trittin, dass die Investitionen des Staates die ökosoziale Wende unterstützen. „Wenn der Staat Unternehmen mit Milliarden Euro hilft, muss er darauf achten, dass falsche Strukturen nicht künstlich verlängert werden.“

Aber wird das helfen? Oder schwächt Corona die Grünen dauerhaft? Trittin gibt sich optimistisch. „Die Grünen können Krise.“ Er erinnert an den Bundestagswahlkampf 2009, in dem die Ökopartei nach der Finanzkrise für ihren Green New Deal warb – und den Slogan „Aus der Krise hilft nur Grün“ erfand. Damit, so Trittin, hätten sie „das beste Bundestagsergebnis aller Zeiten“ erzielt.

Stimmt. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Grünen damals nur 10,7 Prozent holten, aus heutiger Sicht lächerlich wenig. Und Merkel regierte danach erstmal mit der FDP.

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72 Kommentare

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  • Macht nichts, wenn sie gerade in den Umfragen schlecht dastehen. Die Erfolge werden jetzt natürlich der Regierung, vor allem Merkel, angerechnet. Zur nächsten Bundestagswahlt steht sie aber nicht mehr zur Verfügung und dann schauen sich die Wähler um.

    Wenn Corona dann noch ein Thema ist, dann wird die Öffentlichkeit auch die begangenen Fehler betrachten. Wichtiger wird dann vermutlich der Weg aus der Wirtschaftskrise sein und mit einem "weiter so" ist es nicht getan.



    Das schöne an Nachhaltigkeit ist ja, dass sie nicht so stark auf kurzfristige Änderungen reagiert und langfristig stabil bleibt.



    Man könnte medizinische Schutzkleidung auch waschbar machen, statt auf wegwerf-Ware zu setzen. Wird nicht gemacht, weil man damit weniger Geld verdienen kann und gleichzeitig die Krankenhäuser Investitionskosten in eigene Wäschereien sparen. Dass die dadurch erzeugte Umweltverschmutzung langfristig viel teurer ist, interessiert unsere Generationen nicht. Das müssen unsere Kinder bezahlen.

  • Mal nüchtern und bei Licht betrachtet schadet Corona - abgesehen von flüchtigen Umfragen - vor allem der Union, denn die wird am Ende überduchschnittlich viele Stammwähler an Covid-19 verloren haben. In der Union ist man sich dessen durchaus bewußt und - aus meiner ganz persönlichen Sicht - liebäugelt man deshalb da inzwischen auch schon mit einem stufenlosen Hineingleiten in dauerhafte Grundrechtsaufhebungen, die im Ergebnis ein Weiterregieren der Union jenseits vom Wählerwillen jetzt schon denkbar und dann später problemlos umsetzbar werden lässt. Und - da darf man sich erst gar keinen Illusionen hingeben - die SPD wird das im Wesentlichen mittragen und Demokratieabbau mal wieder als Staatsräson verkaufen.

    • @Rainer B.:

      Ist das auch der Grund, weshalb die ebenfalls völlig überalterte Linkspartei aufgrund Mangel an fähigem Personal mit dem weiter opponieren als Oppositionspartei liebäugelt und nicht gegen die Ausgangsbeschränkungen ähm Demokratieabbau angeht?

      • @Rudolf Fissner:

        Dass Sie derart Magerquark hier anrühren würden, war ja so sicher und berechenbar, wie das Amen in der Kirche.



        Was die Altersstruktur der Linkspartei angeht, so gibt es - nach meinem Kenntnisstand - zwar in den neuen Bundesländern überdurchnittlich viele Mitglieder, die man bei Covid-19 als Risikogruppe ansehen könnte, aber in den alten Bundesländern zeichnet sich da ein genau gegenläufiges Bild. Soviel zu den Mitgliedern. Was Stammwähler angeht, ist es wohl so, dass es davon in den alten Bundesländern inzwischen mehr gibt, als in den neuen, denn Protestwähler waren früher schon keine Stammwähler und sind es auch heute nicht.



        Was „Mangel an fähigem Personal“ betrifft, gebe ich zu Bedenken, dass nicht alle und jeder sich auf Ihrem überragenden Niveau bewegen kann und muss. Ich persönlich hab damit aber auch überhaupt kein Problem.

        • @Rainer B.:

          Sorry, bin ich Sie irgendwie persönlich angegangen? Gehts nich ohne Beleidigungen?

          Der Anteil Ü80 liegt bei den Mitgliedern der CDU bei 10% währen es bei der Linkspartei fast doppelt so viele sind. www.bpb.de/politik...le-zusammensetzung Ja so ist das mit gefühlten Wahrheiten ( www.google.de/sear...Wahrheiten+Extra+3 )

          Was mich eigentlich an ihrem Beitrag abseits dieser Fake News bzgl. Demokratieabbau gestört hat, war dass Sie sich ein billiges Späßchen mit dem Sterben vornehmlich älterer Menschen bei Corona erlaubt haben.

          • @Rudolf Fissner:

            Allein schon die Vorstellung, Sie oder irgendjemand sonst könnte mich hier persönlich angehen, finde ich schwierig und reichlich abwegig. Und nicht immer, wenn sich jemand beleidigt fühlt, muss dem schließlich ja auch gleich eine Beleidigung zugrunde liegen. Also, erste Frage: Klares Nein!

            Wenn man zwischen Stammwählern und Parteimitgliedern und zwischen alten und neuen Bundesländern gar nicht erst unterscheidet und zudem nur die über 80-jährigen in den Blick nimmt, dann sind die Prozentzahlen so, wie es die bpb in ihrer Statistik ausweist.



            Die Risikogruppe sehe ich allerdings nicht erst bei den über 80-Jährigen, sondern durchaus schon 15 - 20 Jahre früher. Selbstverständlich ist das auch für die Linkspartei ein großes Problem. Das bestreitet doch auch niemand.



            Notstandsgesetze und Einschränkung von Grundrechten sind keine „Fake News“, sondern derzeit Realität und als solche auch unmittelbarer Demokratieabbau - ganz unabhängig davon, ob es dafür gute Gründe geben mag, oder auch nicht.



            Ich selbst gehöre aufgrund meines Alters zur Corona-Risikogruppe. Von „Späßchen mit dem Sterben“ kann schon allein deshalb überhaupt keine Rede hier sein.

            • @Rainer B.:

              Natürlich ist die Behauptung von "Notstandsgesetze" Fake, wenn diese nicht existieren.

              Krass finde ich auch, wie Sie die Beschränkungen der Bundesländer die von der Linkspartei bis hin zur CDU beschlossen wurden, als eine CDU-Entscheidung darstellen wollen. Das Beschließen verantwortlicher Maßnahmen geht sicher nicht allein von Mutti und der CDU aus.

              • @Rudolf Fissner:

                +1

              • @Rudolf Fissner:

                Notstandsgesetze und Grundrechtseinschränkungen gibt es hier bereits seit Ende der 50er-Jahre. Die Union war jeweils federführend, die SPD aktiv daran beteiligt. Sie können bei Bedarf länderübergreifend angewendet werden und wirken bis in die Gegenwart und die aktuellen Verordnungen zur Corona-Krise hinein.

                de.wikipedia.org/w...n_von_Grundrechten

                Kommentar gekürzt. Bitte unterlassen Sie Provokationen.

                Die Moderation

                • @Rainer B.:

                  Klar gab es diese. Aber deshalb muss man doch "derzeit" keine herbeifantasieren ("Notstandsgesetze ... sind keine „Fake News“, sondern derzeit Realität ") Das genau ist ihr Fake.

                  Kommentar gekürzt. Bitte gehen Sie nicht auf Provokationen ein.

                  Die Moderation

                  • @Rudolf Fissner:

                    Gab? Vieles ist nach wie vor geltendes Recht. Herr Söder von der CSU und Herr Laschet von der CDU haben zwischenzeitlich bereits weiteren Bedarf an Notstandsgesetzgebung und Grundrechtseinschränkungen angekündigt.

  • Habeck verliert sich lieber in Sentimentalitäten anstatt jetzt permanent darauf hinzuweisen, dass wir in Zukunft nur mit einer auf das Gemeinwohl ausgerichteten Gesellschaft die Probleme der Zukunft meistern können.



    Da kann er ja auch, wenn ihm danach ist, Gefühlsschmalz rein packen. Nur dass er so noch eine große Zukunftsvision vermittelt kann.

    • @APO Pluto:

      Wer ist ihr "wir"? Ich vermute Sie schließen 95% der Bevölkerung schon mal aus.

      • @Rudolf Fissner:

        Mit "Wir" sind diejenigen gemeint, die wie ich der Meinung sind, das es für die Menschen auf diesem Planeten nur eine Zukunft geben kann, wenn unserer ganzes zukünftiges Tun auf das Gemeinwohl von Gesellschaft und Natur ausgerichtet ist. Da ich zu 100% davon ausgehe, das zumindest noch ein Mensch auf diesem Planeten so denkt wie ich, sind wir schon "Wir", Herr Fissner. Ich glaube aber, es sind wesentlich mehr. Das ich mit meiner These irgendjemanden ausschließe sehen sie total falsch. Wie sie auf so was kommen können, ist mir total unverständlich.

    • @APO Pluto:

      Das fände ich einen guten, realpolitischen Ansatz. Zu erwarten ist in der Richtung bei den Grünen nicht viel, würde ich meinen. Dafür erscheint sie mir zu bürgerlich bzw. zu bürgerlich ausgerichtet.

      • @Uranus:

        *sie, die Grüne Partei, ...

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @APO Pluto:

      und wer bestimmt was Gemeinwohl ist? Wer bestimmt wer zur Gemeinde gehört und wer nicht? Was wenn ich für das Gemeinwohl bin aber lieber woanders hingehe wo ich mich weniger dem Gemeinwohl verpflichtet fühlen will?

      Alle Diktaturen haben sich mit dem Gemeinwohl legitimiert.

      • @83379 (Profil gelöscht):

        Sie sind auf dem dem neusten Stand und wissen, dass wir in einer Demokratie leben. Dann wissen sie auch wie das so abläuft in einer Demokratie. Jemand hat eine Vorstellung, bringt die an die Öffentlichkeit und versucht Mehrheiten dafür zu bekommen. Ich habe das getan, indem ich in der taz einen Kommentar geschrieben habe und darauf hoffe, dass der Robert Habeck oder sein Sekretariat oder irgendein Grüner diesen zur Kenntnis nimmt und weiterträgt. Ich glaube auch, dass der Robert, im Gegensatz zu Ihnen, sich vorstellen kann, was ich mir unter Gemeinwohl vorstelle. Habe ich doch fast 15 Jahre die Grünen gewählt. Wir dürften also viele Gemeinsamkeiten haben ohne uns je persönlich ausgetauscht zu haben.

        @Uranus



        Schön das sie offengelegt haben, dass Diktaturen nicht immer offen sichtbar, z. B. mit Schnauzbart und/oder umgehängter Kalaschnikow um die Ecke kommen müssen. Dafür gibt es von mir 100 Punkte. Damit dürften sie aber @Machiavelli sehr irritiert haben.

        • @APO Pluto:

          Gerne und danke für die 100 Punkte! ;) Mhja, wobei meine ironische Anmerkung nicht immer zutreffend ist, wie mir im Nachgang auffällt. Einige Prokapitalist*innen versuchen ja auch anhand des Wachstums, dass angeblich Alle davon etwas hätten bzw. es diesen dadurch besser ginge, Legitimation für den Kapitalismus zu ziehen. Was zu hinterfragen wäre, meine ich.



          Zum zweiten sollte mensch anhand Machiavellis Fragen auch den Kapitalismus beurteilen. Wer gehörte da denn zur "Gemeinde"? Wie ist es um die Bewegungsfreiheit, die Migrationsfreiheit und Teilhabe im Kapitalismus bestellt? Wer hat da wieviel von welcher Freiheit? Wer hat weniger Freiheiten oder sogar keine?

      • @83379 (Profil gelöscht):

        Außer die Diktatur des Kapitals ;)

  • Jup. Gerade in Krisen würde man den Grünen nicht vertrauen: wer sich (auch) von aussen Bedroht fühlt, und Angst um seinen Arbeitsplatz hat, der fürchtet sich Fast schon vor einer grünen Regierung, selbst als Junior-Koalitionspartner. Ihre Rezepte taugen für eine Überschuss-Wirtschaft, die sich anscheinend alles leisten kann, und die unangreifbar scheint, nicht für eine Weltwirtschaftskrise und persönliche Einschränkungen.



    Die Grünen sind der gefärbte Deko-Sahne-Blob mit Kirsche auf der Torte, nicht der Boden und die Substanz.



    Nice to have, aber nicht existenziell wichtig, wenn es primär um die Kalorienzufuhr geht.

    Eine (Welt)wirtschaftskrise wird die Bevölkerungen überall global konservativer machen, zumindest bis das alte Wohlstands- und Job-Niveau wieder erreicht wird.

    Aber wie bei der „Kriegsgeneration“ bleibt die Angst vor neuen möglichen Krisen im Kopf, und führt auch langfristig zu mehr (Individuell orientierter) Absicherung und Bewahrungsstreben, als zu Offenheit Für globale gesellschaftliche Experimente.

    Entweder schrumpfen die Grünen in Zukunft also, oder sie werden Etwas konservativer, orientieren sich zur Mitte. Dann sind aber open border Forderungen und radikaler Umweltschutz bestenfalls noch leere Lippenbekenntnisse, die immer weiter in die programmatische Peripherie driften - wenn sie dort nicht schon ohnehin bisher waren...

  • die corona virus epidemie wird nicht endlos dauern und zum zeitpunkt der nächsten bundestagswahl hoffentlich schon vorüber sein.



    die grünen brauchen sich also keine sorgen zu machen dass die derzeitige exekutivfixierung der öffentlichkeit sie wähler*innenstimmen kosten wird.



    aber nach der nächsten bundestagswahl werden sie als mehrheitsbeschaffer für die fortsetzung der neoliberalen antisozialen politik der unionsparteien verschlissen werden



    das wird sie richtig viele wähler*innenstimmen kosten

    wie gründlich sie dadurch dass sie sich auf den neoliberalismus einlassen ihre glaubwürdigkeit ruinieren werden können sie am beispiel der spd sehen

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Habecks "gefühlige Kommentare von der Seitenlinie" sind nicht erst seit Corona sein Markenzeichen. Im Moment sind sie aber nicht mehr so gefragt.

  • Merkels CDU regiert hier doch eigentlich nur noch mit und durch Krisen, die es ohne sie sehr wahrscheinlich gar nicht oder nicht in dem Maße gegeben hätte, oder geben würde.



    CDU-Wähler sind wie Leute, die sich noch artig bedanken, wenn sie eine Treppe runtergestoßen wurden und der Schubser ihnen dann unten wieder die Beine hilft.

    • @Rainer B.:

      Die Behauptung, dass es ohne Merkel keine Krise mit Corona gegeben hätte, hallte ich für üble Diffamierung.

      • @Rudolf Fissner:

        Wollen Sie etwa behaupten, dass die unionsgeführten Bundesregierungen unter Frau Merkel auf den "Bericht zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2012" des RKI in einer angemessenen und verantwortungsvollen Weise rechtzeitig die notwendigen Maßnahmen getroffen hätten, um nach Möglichkeit heute Schaden von der Bevölkerung fernzuhalten?

        www.zdf.de/politik...-vorsorge-100.html

        www.mta-dialog.de/...-sein-muessen.html

  • Die Grünen waren zuletzt sehr beliebt und doch eher Scheinriesen. Was ein Leben ohne Wirtschaft, Verkehr oder Gefahrenabwehr bedeutet, erleben die Menschen gerade hautnah. Das will am Ende doch keiner. Wenn die Grünen bei der Bundestagswahl 2021 noch 15% erreichen, können sie froh sein. Kanzler wird frau damit aber nicht.

    • @TazTiz:

      Naja, warten wir mal ab, sind ja noch fast anderthalb Jahre bis dahin...sollen die Grünen jetzt ruhig mal nen Durchhänger haben, im Herbst 2021 heißt es dann vielleicht: „...Wie Phönix aus der Asche!...“ :-)

  • Multiresistente Keime als Folge der Intensivlandwirtschaft mit Antibiotika -> pluf für die Grünen

    Erkenntnis, dass man eine Krise frühzeitig bekämpfen sollte (d.h. ab Januar) statt sie laufen zu lassen (wie Spahn bis März) -> wäre ein plus für die Grünen, wenn sie diesen Zusammenhang deutlich machen und auf Klimaschutz transportieren.

    • @meerwind7:

      Die Grünen wollen ja keine Opposition sein, sie haben sich von Anfang an als staatstragende Mitregierung aufgeführt.



      Als Opposition haben sie total versagt. Das von Ihnen erwähnte Beispiel mit Spahn, der nicht nur die Corona Entwicklung verpennt hat, zeigt das deutlich. Spätestens seit 2013 hätten die Grünen den Krisenbericht über eine mögliche Pandemie und deren Folgen aufgreifen müssen. Auch sie haben sich nicht dafür interessiert. Der Mangel an Schutzkleidung, die personelle Unterversorgung der Krankenhäuser und Pflegeheime etc. hat die Grünen nie interessiert. Auch sie haben die schwarze Null angebetet und nichts gegen die Privatisierung öffentlicher Versorgung unternommen.



      Als Partei der Daseinsfürsorge sind sie nicht in Erscheinung getreten.

      • @Rolf B.:

        „Die schwarze null anbeten“

        Für sie ist ständige Schuldenerhöhung dann nachhaltige Politik und erstrebenswert?

        Ihnen ist schon klar, dass ständig steigende Verschuldung ebenfalls in Kollaps und Krise führt?

        Was ist dann da ihre Denke? „So lange es für mich noch reicht ist es o.k.“?

        Erzählen sie mir bei so einer Einstellung bitte nicht, dass sie Umweltschützer sind...

        Gerade in dieser Krise zeigt sich, dass das Schaffen von wirtschaftlichen und finanziellen Spielraum durch „anbeten der schwarzen null“ in den letzten 10 Jahren sinnvoll war - denn nur deshalb können wir nun klotzen statt zu kleckern - und ohne eine neue Schulden-, bzw. Finanzkrise in der Folge bei uns zu produzieren.

        Schauen sie nach Italien - nach Corona wird das ein Dauersanierungsfall werden in der EU. Die haben keine „schwarze null“ angebetet, sondern ständig mit Schulden den öffentlichen Sektor gefüttert.

        Genau das geht eben langfristig nicht gut. Weder ohne, noch geschweige denn mit Coronakrise.

        • @hup:

          Ökonomie hat nichts mit der Ideologie einer schwäbischen Hausfrau zu tun.

          • @Rolf B.:

            "Ökonomie hat nichts mit (...)" (Rolf B.)



            Das ist natürlich völlig richtig, nur hat man (Politik+Medien) den Leuten nun viele Jahre lang erfolgreich das Gegenteil eingebleut. Und diese Gehirnwäsche war erfolgreich...



            Und: war ja auch so schön "muggelig", gell - mit Mutti am Herd und dem Wohlbefinden dessen der draußen den kalten Wind ums Haus pfeiffen hört. Noch ein Tässchen Muckefuck ?

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    So können wir uns gerne die Wattebäusche hin und herpusten. Natürlich nur mit Atemschutz. :-)

    Von welchem Kommunisten war noch mal die Losung "Mehr Demokratie wagen"?

    Was das Substantielle angeht: das lässt sich nur schwer abschaffen, wo jegliche Substanz fehlt.

    Gerne hole ich nach längerer Zeit mal wieder meinen virtuellen Wackelpudding aus der Schublade ...

  • "... weil die Grünen seit Langem ein Vollsortimenter sind – und für fast alles ausgeklügelte Konzepte haben."

    Die schaffen sogar die Quadratur des Kreises: den Kapitalismus sozial- und umweltverträglich zu gestalten.

    • @pitpit pat:

      Sind Sie der Ansicht, das die Welt sich keinen sozial-und umweltverträgliches Wirtschaften leisten kann oder steht ihnen das für irgendwelche Utopien (Leben nach dem Tod, Leben in der Zukunft) im Weg.

      • @Rudolf Fissner:

        Ich bin der Ansicht, dass die Menschen es sich nicht leisten können, nicht sozial und umweltbewusst zu sein. Deshalb sollte unser Wirtschaften und Zusammenleben derart organisiert sein, dass es keinen grundsätzlichen Zielkonflikt gibt, wie er zur Zeit durch die inhärent notwendige Profitmaximierung existiert.

        • @pitpit pat:

          "Ich bin der Ansicht, dass die Menschen es sich nicht leisten können, nicht sozial und umweltbewusst zu sein"

          Na sehnse, dann sind auch Sie für eine soziale und umweltverträgliche Gestaltung des Kapitalismus :-) Im Herzen sind Sie ein Habeck, das freut mich!

          • @Rudolf Fissner:

            Wenn Ihnen das eine Freude macht, dann lassen wir es besser einfach so stehen.

        • @pitpit pat:

          Man kann Antagonismen nicht durch Schönreden auflösen. Das schafft selbst Habeck nicht oder Bearbock. Schon eine etwas sozialdemokratischere Politik stößt mit 10 Prozent Wählerschaft an ihre Grenzen bei der nächsten BT Wahl.

          • @Rolf B.:

            "Man kann Antagonismen nicht durch Schönreden auflösen."

            Da bin ich ganz Ihrer Meinung.

  • Frau Baerbock scheint beim Springer Blatt Die Welt den Fuß in der Tür zu haben. Derzeit zwei Artikel, womit sie versucht in den für alle Oppositionsparteien schweren Zeit ein Ei zu legen, wenn man das vernünftiger Weise als überflüssig bezeichnet.



    Es geht jetzt um die Gesundheit aller und auch manchmal das Leben.



    Wer da mal nicht perfekt gearbeitet hat oder es nicht besser konnte, sollte Rat bei Fachleuten holen und sich nicht von den falschen treiben lassen.



    Das kann man in besseren Zeiten wieder aufleben lassen.

  • Die Grünen, bzw. Habeck und Baerbock, verhalten sich nicht wie eine Oppositionspartei. Vielmehr präsentieren sie sich staatstragend wie eine Regierungspartei oder wie ein Koalitionspartner, immer bedacht, den Schwarzen zu zeigen, dass sie jederzeit bereit sind. Sie sind nicht die kritische Opposition, die jetzt Schwachstellen kennzeichnet, damit Fehler schneller korrigiert werden können.

    Für MICH sind sie schon deshalb nicht wählbar, weil sie sich der Union dermaßen anbiedern, dass ein eigenes Profil nicht erkennbar ist, sofern sie sich nicht gerade im Windschatten von FfF befinden.

    Die Grünen erwecken den Eindruck, dass alle Überlegungen ausschließlich auf Machtteilhabe ausgerichtet sind. Wir bräuchten aber jetzt eine starke Opposition und eine Abkehr vom Neoliberalismus. Das ist offensichtlich mit den Grünen nicht zu machen.

    • @Rolf B.:

      "Wir bräuchten aber jetzt eine starke Opposition"

      Ich hoffe doch, dass die Linkspartei ihr bestes gibt um diese Rolle bei den nächsten Wahlen ausüben zu können :-)

    • RS
      Ria Sauter
      @Rolf B.:

      Stimme Ihnen zu. Gerade jetzt wäre eine starke Partei gefragt, die nach der Krise der Regierung auf die Finger schaut.

    • @Rolf B.:

      Wenn die Grünen schon Ende Januar den Rücktritt von Spahn wegen Unfähigkeit und Untätigkeit in der Corona-Krise gefordert hätten, und auf diesem Punkt immer wieder beharrt hätten, stünden sie jetzt besser dar.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      Schwarz-Grün ist eben im Bund die einzige Option neben Schwarz-Rot. Alle anderen Konstellationen haben keine Mehrheit oder würden Bündnisse mit den Rändern des Parteienspektrums voraussetzen.

    • 8G
      80198 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      Sehr gute Analyse. Ergänzend denke ich das es bei der nächsten Wahl auch um den Umgang mit Bürgerrechten und Wirtschaftswachstum gehen wird

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Was von Deutschland und politischen Veränderungen zu halten ist, hat ein gewisser Herr Lenin bereits vor etwa hundert Jahren gesagt. Das gilt auch noch heute.

    Das goldene Kalb in Deutschland heißt Wirtschaft - und hat wenig mit be-wirten zu tun. Eher mit ent-werten.

    Als später Freund der Schwarz-Roten-Null mein Vorschlag, mit dem viel Geld gespart werden könnte:

    GroKo bis 2050. Abschaffung aller Wahlen respektive Wahlkämpfen. Würden Wahlen etwas ändern, wären sie eh längst abgeschafft.

    Verteilung der Oppositionssitze im Losverfahren. Große Tombola.

    Zur poetischen Vertiefung: Luke Rhinehardt, Der Würfler. Späten Dank an Rudi.

    • 0G
      05158 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      Poetische Vertiefung:

      ..".98 % der Bürger sind grundsolide, ehrliche und hart arbeitende Menschen, von denen kaum gesprochen wird.



      Es sind die lächerlichen restlichen 2 %, die Publizität erzielen! Und dann gehen wir hin und wählen die!..".

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Was Lenin da sagte war nur purer Neid auf das Eisenbahnnetz in Deutschland während er sich mit Kuhwagen in Matschwegen revolutionär versank.

      • @Rudolf Fissner:

        Etwas später wehte aber Lenins Fahne auf dem Reichstag, nicht die deutsche auf dem Kreml.

        Für nationale Überheblichkeit gibt es keinen Grund. Nirgends. Jeder ist mal oben und mal unten.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Warum quatschte Lenin dann so abfällig über kleine Bahnbedienstete?

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        JA, ich bekenne: ich habe Sie zuletzt stark vernachlässigt. Ich gelobe keine Besserung. Aber 3 Originalitätspunkte haben Sie sich schon verdient, Herr Fissner.

        Aber nicht mehr. Schließlich sprach Lenin von Bahnsteigkarten - und nicht vom Eisenbahnnetz. ;-)

        Wie vier alle wissen, ändert dies freilicht nichts an meinen Aussagen.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Danke, dass Sie die Geschichte wieder so richtig gerade rücken.

          Die Bahnsteigkarte symbolisiert ja, dass die Freunde der russischen Revolution nicht all zu weit gekommen sind mit ihrer Ablehnung und Verhinderungsspärenzchen gegen die ersten freien demokratischen Wahlen und die Weimarer Demokratie.

          Die Friends of Lenin haben das bis heute noch nicht verknusert, selbst nicht mit dem Wissen, was dann noch in der SU so folgte.

          Ich bekomme immer ein breites Grinsen wenn verzweifelt dieser Flachwitz gegen die Weimarer Demokratie wieder aufgetischt wird :-)

          • 0G
            05158 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            Sperenzien (Diminutiv: Sperenzchen ist ein umgangssprachlicher Ausdruck für Argumente oder Handlungen, mit denen jemand eine Verzögerung oder Behinderung eines Vorhabens verursacht in der Hoffnung (lateinisch sperantia), das Vorhaben zu verhindern. Das Wort ist ein Pluraletantum.



            (abgeschrieben!)



            Mit Pluraletantum sind wir uns doch einig!



            Das war Spaß!! ;-)

    • @76530 (Profil gelöscht):

      "Würden Wahlen etwas ändern, wären sie eh längst abgeschafft."

      Ich erlaube mir, dass zu präzisieren.

      Wahlen dürfen gerne etwas ändern. Z.B. aus Sicht der Grünen 30% bei der nächsten BT Wahl.



      Und natürlich nichts Substantielles wie z.B. Abschaffung der Massentierhaltung. Oder -ganz revolutionär- eine Mindestrente von 1500 €uro.



      Ganz zu schweigen von einem Mehr an Demokratie.

      • @Rolf B.:

        "Würden Wahlen etwas ändern, wären sie eh längst abgeschafft"

        Klar. Wenn Diktaturen über Wahlen an die Macht kommen, wären Sie bald abgeschafft. Das ist logisch. Kennt man ja von 33.

        Aber wer will das? Und von welcher Art von Demokratie reden Sie, wenn Sie hier gegen Wahlen polemisieren?

  • Während Grüne mit Kommune, Länder und Bund zusammenarbeiten, betreibt die FDP weiterhin ihr Klientenspielchen. Kommt das im nächsten Artikel?

  • 0G
    09922 (Profil gelöscht)

    „Das Klischee stimmt sowieso nicht mit der Realität überein, weil die Grünen seit Langem ein Vollsortimenter sind – und für fast alles ausgeklügelte Konzepte haben.“

    Was die Grünen haben ist eine ausgeklügelte Kette von Versprechungen und Hoffnungen die allesamt den Vorteil haben, dass sie sich nicht in der Realität bewähren müssen.

    • @09922 (Profil gelöscht):

      Nö. Das ist die AfD. In den Ländern regieren die Grünen (mit) und auch im Bund haben sie gute Chancen. Wer war denn vor der GroKo im Gespräch mit Union und FDP?

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Wenn man nicht Mal eine Debatte über Globuli in der Partei erträgt, dann trauen einem viele Menschen nicht mehr viel zu, in Sachen fundierte Problemlösung.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      So ein Quark. Manche nutzen wirklich jede Gelegenheit, ihre Agenda in die Öffentlichkeit zu tragen. Sie können ja gerne Mal ausprobieren, ob ihre Globuli gegen Covid19 helfen.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Da ist was dran. Die Diskussion war peinlich, aber auch viel sagend.

  • Einfach nüchtern betrachtet ist dieser Trendwechsel nur den politischen Schwerpunkten geschuldet. CDU/CSU und Grüne unterscheiden sich nur in der Art ihrer Kernziele. Alle drei Parteien sind die Lobbyisten einer saturierten Kleinbürgerschicht. Für nicht verbeamtete Akademiker ist es eben hip "grün" zu tragen, während der westfälische Kleinunternehmer "schwarz" bevorzugt, wie jeder Sparkassenfuzzy zwischen Ahaus und Zwiesel. Der Eine nennt sich "Gesundheitsminister", der Andere Vorsitzender des örtlichen Heimatvereins.

    Ihnen gemeinsam ist die fixe Idee, dass eine politische Verlängerung des status quo ohne Umsturz des Wirtschaftssystems möglich ist.

    Dabei sind die Traumvostellungen gar nicht so weit auseinander. Die einen wollen eine straff organisierte vegatarische Gefolgschaft mit Insektenfood als Hostie, die Anderen brauchen Schnaps und Bier für eine "Wir sitzen Alle in einem Boot"-Sauf- und Volksgemeinschaft. Aber die Genussmittel dazu sind beides sehr vegan.

    Also werden sich die Parteien gegenseitig die Stimmen wegnehmen. Politisch wird sich nichts ändern, lediglich die Liturgie ist eine Andere.

    Wen juckt es dann eigentlich noch,ob Grüne oder Schwarze sich um Wählerstimmen kloppen? Bekloppt sind sie alle Mal.

  • Hinzu kommt noch, dass sich durch die weitgehende Stilllegung des Flugverkehrs und der Industrie bereits jetzt eine der wesentlichen Forderungen der Klimaschutz-Bewegung erfüllt hat. Die Menschheit leidet, aber die Natur dankt es ihr.

    • @C.O.Zwei:

      "Die Menschheit leidet, aber die Natur dankt es ihr."



      Der CO2-Ausstoss geht zurück, aber dafür steigt der Wohlstandsmüll, u.a. weil jetzt jedes Restaurant auf McDonalds macht, um einen Teil des Umsatzes zu retten.



      Und wenn die Reisemöglichkeiten wieder da sind, werden viele das, was sie "verpasst" haben, versuchen nachzuholen. Das Geld für teure Reisen, egal ob Skifahren oder Kreuzfahrten, scheint in großen Teilen der Bevölkerung vorhanden zu sein.

    • @C.O.Zwei:

      Die Natur kommt gut ohne Menschen aus, das wird sich schnell zeigen, wenn wir noch nicht einmal jetzt die Zeichen der Zeit erkannt haben!



      Wir werden dann als Art verschwinden, wie bereits 99% aller Arten vor uns...mit oder ohne Grüne.

      • @amigo:

        dass die menschen als spezies verschwinden erwarte Ich nicht--aber es wird mit einer sehr hohen wahscheinlichkeit zur grössten katastrophe der menschheitsgeschichte kommen



        mit den grünen lässt sich das nicht verhindern weil sie keine antikapitalistische partei sind.ohne eine abschaffung des kapitalismus ist es unmöglich aus dem irren teufelskreis der kollektiven systembedingten selbstzerstörung herauszukommen .

    • @C.O.Zwei:

      „Die Menschheit leidet, aber die Natur dankt es ihr“



      Na, warten wir‘s mal ab! Wenn Corona beendet ist, wird der angestaute Nachholbedarf alle Dämme brechen. Und danach wird es weitergehen, wie vor Corona.



      Übrigens halte ich mich nicht für einen Pessimisten, sondern für einen Realisten!

    • @C.O.Zwei:

      Das ist aber nur ein temporärer Stillstand und ziemlich irrelevant für den langfristigen Klimaschutz.

      • @gyakusou:

        Leidet?!? Das ist ja übertrieben. Und auch falsch. Wegen weniger Ausstoss, Verkehrstress usw. erkranken und überleben ja jetzt mehr Leute als die die vom Corona erkranken und sterben.