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Flughafenblockade der Letzten GenerationFriedlich, legitim und notwendig

Nick Reimer
Kommentar von Nick Reimer

Die Letzte Generation macht Urlaubern zu schaffen. Dabei setzt sie nur um, was eigentlich allen schon klar sein müsste: Klimaschutz heißt auch Verzicht.

Flughafen Köln-Bonn am 15. August Foto: Thilo Schmuelgen/reuters

K limaschutz bedeutet, dass wir unser Leben verändern müssen. Diese Erkenntnis stammt nicht von einem Wissenschaftler oder einem Greenpeace-Aktivisten. Wolfgang Schäuble, der CDU-Vordenker, hat sie 2019 formuliert, damals, als er Bundestagspräsident war. Als Beispiel nannte Schäuble den Massentourismus. Es sei sicherlich ein großes Glück, einfach mal auf die Malediven zu fliegen oder Venedig zu besuchen, „aber künftig sollten wir von diesem Glück sparsameren Gebrauch machen“.

Die Aktivisten der Letzten Generation haben am Donnerstag versucht, diesen Verzicht mit der Brechstange zu realisieren. Erneut konnten sie mehrere Flughäfen lahmlegen, aus Protest gegen die Genehmigung neuer Gasfelder vor Borkum.

„Klima-Chaoten“, „Klimaradikale“, „Terroristen“ – die Vorwürfe, die sich die Aktivisten dafür anhören müssen, sind heftig. Aber auch der Staat greift durch: Die Polizei durchsucht ihre Wohnungen, Gerichte sperren sie für Monate ins Gefängnis, die Staatsanwaltschaft Neuruppin ermittelt wegen der Bildung einer kriminellen Vereinigung.

Dabei ist der Protest der Aktivisten friedlich, legitim und notwendig: Im vollen Namen nennt sich die Organisation „Letzte Generation vor den Kipppunkten“ – das sind Systeme im Weltklima, die, einmal umgekippt, das Antlitz der Erde verheeren werden.

Um nicht in solch eine Katastrophe zu laufen, müssen wir unser Leben ändern. Im Durchschnitt verursacht jeder Deutsche knapp 9 Tonnen Treib­hausgase pro Jahr, klimaverträglich wären 1,5 Tonnen. Wobei reiche Deutsche deutlich mehr verursachen als jene, die Venedig oder die Malediven noch nicht kennen. Wenn sich selbst in der CDU die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass Klimaschutz ein anderes Leben notwendig macht, dann ist sie in der Mitte der Gesellschaft angekommen.

Allerdings ist die Gesellschaft nicht bereit für diese Veränderungen: Für unser kleines heutiges Glück soll bitte schön alles so bleiben, wie es ist. Die Letzte Generation stört dieses Idyll – und deshalb wird ihr Protest von der Mehrheitsgesellschaft kriminalisiert.

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Nick Reimer
Seit 1998 bei der taz (mit Unterbrechungen), zunächst als Korrespondent in Dresden, dann als Wirtschaftsredakteur mit Schwerpunkt Energie, Klima und Landwirtschaft, heute Autor im Zukunftsressort.
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45 Kommentare

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  • Dass 80% der Wähler von Klimapolitik nichts mehr wissen wollen und die Grünen geradezu verhasst sind hat m.E. viel mit den Nerv-Aktionen der Letzten Generation zu tun. Jeder weiß oder spürt, dass wir nicht so weiter machen können. Aber man möchte das nicht ständig wie Salz in die Wunde gerieben bekommen. Positiv-Erzählungen, wie es denn gehen könnte beim Klimaschutz, wären weitaus sinnvoller als moralisierende Attacken auf die als Normalität gelernten Gewohnheiten der Konsumbürger.

    • @Dieter Söngen:

      Es gibt keine "positiven Geschichten" ohne Konsumverzicht!



      Fahrradfahren ist die positive Geschichte, gesund und ökologisch, geht aber nicht, wenn mf zu faul ist.

  • Ich weiß nicht - ich weiß nicht?!



    Ich sehe, dass die Aktionen der "Letzten Generation" nur eines bewirken: Sie bewirken in der Sache nichts, befördern aber die Verhärtung der Fronten, verstärken die Spaltung der Gesellschaft und führen zu einer weiteren Radikalisierung. Die Letzte Generation arbeitet dabei - aus Unwissenheit oder aus politischer Naivität - den reaktionären politischen Kräften zu. Die Gesellschaft steuert derweil eher ungebremst nicht nur diversen klimatischen Schwellenwerten entgegen, sondern auch dem Kippunkt der Demokratie.

  • Mensch gewöhnt sich langsam daran.



    Klimakleber tun eben das, was Klimakleber so tun: Sie kleben sich irgendwo hin.



    Wird langsam Folklore.

  • Danke für diesen großartigen Artikel. Eine solch treffende Einordnung liest man leider zu selten.

  • taz: *Im vollen Namen nennt sich die Organisation „Letzte Generation vor den Kipppunkten“ ...*

    Ob die Organisation sich nun mit vollem Namen nennt oder nur mit 'Letzte Generation' ist doch vollkommen egal, denn Politiker kennen sich mit Kipppunkten ohnehin nicht aus. Wenn Politiker "kippen", dann bekommen sie ganz schnell einen neuen Job in der Wirtschaft und stehen dann wieder 'senkrecht'.

    Die Klimaforschung diskutiert schon seit den frühen 2000'er Jahren über Kipppunkte im Erdsystem, aber das hat noch keinen Politiker interessiert. Und Klimaforscher werden von Politikern auch nur angehört, wenn sie das Thema 'Klimawandel und Kipppunkte' nicht mit dem Wirtschaftswachstum verbinden - denn dann wird sofort das Gespräch abgebrochen oder man relativiert den Mahnruf der Wissenschaftler, damit der klimaschädliche Wahnsinn der Wirtschaft ungebremst weitergehen kann.

    Kipppunkte kann man sich ganz einfach vorstellen: Eben war alles noch normal und dann kippt es um. Das kann man auch nicht wieder rückgängig machen, denn es handelt sich um einen irreversiblen Prozess, und betrifft beim Klimawandel dann das gesamte Erdsystem (Ökosysteme, Strömungssysteme und Eis- und Permafrost-Systeme).

  • Von ein paar Ausnahmen abgesehen erinnern manche Kommentare hier inzwischen ja an Twitterniveau.



    LG sind Helden* und wenigstens hat Nick Reimer den unsäglichen Kommentar zum gleichen Thema von Jost Marin wieder ein Stück weit gut gemacht.

    • @tom meq:

      Solche Kommentare, die auf Twitterniveau sind, gibt es hier schon seit einiger Zeit. Auf Klimaschützer "einzuprügeln" (wenn auch nur mit Worten) macht vielen Leuten halt mehr Spaß, anstatt mal den untätigen Politikern auf die Füße zu treten. Außerdem möchte man an seinem klimaschädlichen Lebensstil nichts ändern, also glaubt man den Versprechungen der Wirtschaft und unseren "Volksvertretern", dass man den Klimawandel irgendwann schon besiegen wird - und deshalb fliegt man auch ohne Skrupel mit dem Billigflieger weiterhin in den Urlaub.

      Wie man den Klimawandel allerdings mit noch mehr Wirtschaftswachstum besiegen kann, wissen wohl nur unsere Politiker (also Juristen, BWL/VWL-Leute und andere 'Nicht-Ingenieure' und 'Nicht-Naturwissenschaftler').

  • Genau, Lieschen Müller soll doch bitte ihren Jahresurlaub in Wanne-Eikel verbringen und nicht auf der Flugreise, für die sie jahrelang gespart und auf die sie hingearbeitet hat. Rentner sollen bitte zuhause versauern anstatt auf der A1 an die Nordsee zu fahren. So ein Blödsinn. Taylor Swift kann doch mal Konzerte auf Zoom machen, das spart mehr CO2 ein als Arbeit und Leben einer Menge Durchschnittsdeutscher verursacht. Fliegen kann man ohne Ende teurer machen, klar, aber diejenigen, die am meisten verusachen, die Reichen und die Bleichen, juckt das nicht, die freuen sich eher, endlich wieder Santorin ohne Pöbel.

    • @Bluewater:

      Lieschen Müller spart nicht jahrelang, sondern fliegt dreimal im Jahr nach Mallorca. Genau das ist das Problem.



      Warum verbringt sie ihren Urlaub nicht an der Nord- oder Ostsee. Das geht mit der Bahn.



      Und saufen, ganz ehrlich, kann sie auch in Wanne-Eickel.



      Den Reichen kann mf ihren Überfluss auch noch an anderer Stelle wegnehmen.

    • @Bluewater:

      Das von ihnen beschriebene Szenario wäre die Lösung der FDP – der Markt regelt das Problem. Die Letzte Generation wirbt schon lange mit dem Slogan “Weg von fossil – hin zu gerecht” für eine sozial ausgewogene Regulierung, die in Bürgerräten ausgearbeitet werden soll. Das von Ihnen geschilderte Szenario würde soziale Spaltung vergrößern und zu Verteilungskämpfen führen, was letztlich nur die Rechten Bauernfänger stärken würde. Die Bevölkerung müsste halt mal beginnen das Problem zu diskutieren bzw. ihre Volksvertreterinnen darauf anzusetzen. Die aktuelle Lösung mit stets teurer werdenden Emissionszertifikaten wird letztlich auf eine Regulierung im Rahmen der Kaufkraft hinauslaufen.

  • Bin in meinem nicht ganz kurzen Leben kaum 10 Mal geflogen, ein einziges Mal Langstrecke. Seitdem die beiden zwanzigjährigen Klimakleber nach ihren anstrengenden Aktionen ohne mit der Wimper zu zucken zwei Wochen nach Thailand zum Chillen geflogen sind, wüsste ich nicht, warum ich nicht alle paar Jahre auch in einen Urlaub fliegen dürfte.

    • @Birken:

      *Seitdem die beiden zwanzigjährigen Klimakleber [...] nach Thailand [...] geflogen sind, wüsste ich nicht, warum ich nicht alle paar Jahre auch in einen Urlaub fliegen dürfte.*

      Schade, dass Sie das nicht selbst wissen, weshalb Sie nicht mehr mit einem Kerosin-"Luftschiff" in den Urlaub fliegen sollten.

      Da haben also zwei Leute aus der 'Letzten Generation' (LG) nicht nachgedacht und Mist gemacht, und schon werden jetzt alle anderen LG-Aktivisten mit den beiden in einen Topf geworfen? Tja, so funktioniert wohl die 'perfekte Ablenkung' in diesem Land, damit man über die wahren Klimazerstörer (Großkonzerne etc.) nicht nachdenken soll. Wie viele Mitglieder hat die LG überhaupt? 500, 1000 oder vielleicht sogar mehr als 2200 Mitglieder, wie die Springerzeitung 'Welt am Sonntag' Anfang 2023 geschrieben hatte? Wie viele sind davon in einem Flugzeug in den Urlaub geflogen? Richtig, denn das hatten Sie ja schon selbst geschrieben, es waren genau zwei Mitglieder (so sieht übrigens die Zahl '2' aus, falls jemand diese riesige Zahl vorher noch nie gesehen hat).

  • Ich frage mich, was an deutlich erkennbaren Aktionen, die nach hinten losgehen und der Klimapolitik in aller Regelmäßigkeit einen Phyrussieg bescheren, legitim sein soll?

    Zum Legitim-sein gehört immer auch ein gewisser Erfolg oder Aussicht auf Erfolg. Dieser ist der LG, ablesbar an der Europawahl und den Umfragen nun schon dauerhaft nicht gegeben.

    Um die Logik weiter zu denken; Es ist legitim die LG in Schranken zu weisen, damit sie nicht weiter der Klimapolitik schadet.

    • @Rudolf Fissner:

      "Um die Logik weiter zu denken; Es ist legitim die LG in Schranken zu weisen, damit sie nicht weiter der Klimapolitik schadet."

      Wir erleben gerade in D, dass Klimapolitik komplett irrelevant wird. Das Zulegen der AfD, das Verhalten der Grünen in der Regierung, die 30% CDU, etc. pp.



      Und gucken wir mal jenseits der Grenze, kann man getrost konstatieren, dass es nur ein Land gibt, aus dem wirklich positive Nachrichten für das Klima kommen.

      www.carbonbrief.or...h-in-clean-energy/

      Das wird nichts, egal ob mit oder ohne LG.

      • @Kaboom:

        "Wir erleben gerade in D, dass Klimapolitik komplett irrelevant wird."

        Daran hat die LG ihren gehörigen Anteil dran. Das waren drei verhunzte Jahre, die sich nur darum drehten wie supermoralisch toll doch Nötigungen seien.

        • @Rudolf Fissner:

          "Daran hat die LG ihren gehörigen Anteil dran. "

          Nö. Der Bürger war so lange für Klimaschutz, bis er feststellte, dass ihn das Geld kostet.

          Ist so ähnlich wie bei der Frage, ob der Bürger mehr Geld für bessere Lebensmittel ausgeben will. Da gibts immer eine Mehrheit. Eingekauft wird anschließend aber wieder das billigste, was beim billigsten Billigheimer zu haben ist.

        • @Rudolf Fissner:

          Das sind doch alles Ausreden.



          Welcher Mensch, der älter als drei Jahre ist, wollte gestern noch Klimaschutz betreiben und tut es heute nicht mehr, weil ihn ein paar Leute geärgert haben?

          • @LeGrogneau:

            Welcher Mensch, der älter als drei Jahre ist, wollte gestern noch Klimaschutz betreiben und tut es heute nicht mehr, weil ihn ein paar Leute geärgert haben?

            Keiner. Aber viele Leute, die gestern noch GESAGT hatten, dass sie Kimaschutz befürworten.

  • Wenn die Aktionen der LG kriminell sind, dann sollte es doch eine Verkehrspolitik ala FDP erst recht sein. Nur werden die Generationen nach uns, so es sie gibt, eben keinen finden den sie zur Verantwortung ziehen können. Da wünscht man sich ja fast Zeitreisen.

    • @Narrenfell:

      Kriminell ist, was das Gesetz als kriminell bezeichnet. Und was im Gesetz steht, bestimmt die Volksvertretung. Wunder der Demokratie: Was Politiker mit entsprechendem Vertretungsmandat des (Wahl-)Volkes an Politik machen, ist grundsätzlich nicht strafbar.

      Das Verfassungsgericht mag ihnen in Sachen Klimapolitik dann und wann mal auf die Patschefingerchen hauen, aber solange auf "Verfassungsbruch" nicht strafbar ist, gibt es keine Sanktionen. Und das wird wohl auch bis auf weiteres so bleiben.

      Anders ausgedrückt: Das eigentliche "Problem" ist, dass der demokratische Souverän absolut und ohne Rechenschaftspflicht gegenüber der Nachwelt regiert.

  • Mit ihren Mitteln fördert die LG nur Reaktanz.

    Sie stört arrogant die Allgemeinheit anstelle der Entscheider mit den großen Hebeln. Der Irrglaube der Individualisierung der Klimakrise ist im Endeffekt fatal.

  • Es ist ja richtig, so gut wie niemand ist bereit zu verzichten.

    Also muss das Ganze per ordre de Mufti erfolgen. Nur tut der Mufti nichts oder jedenfalls nicht genug.

    Was tun? Die LG versucht, ihn dazu zu zwingen. Hat das Erfolg? Überhaupt nicht.

    Ist die logische Konsequenz daraus, einfach mehr vom gleichen zu liefern?



    Eigentlich nicht. Also muss es irgendwie anders gehen.

    Und jetzt wird es schwierig. Ein gesellschaftlich relevante Bewegung, die das befördern könnte, gibt es nicht. Die kann man sich auch nicht aus Draht nach biegen.

    Die Artisten unter der Zirkuskuppel, ratlos.

    • @Jim Hawkins:

      Leider liegen Sie richtig. Mich macht das wütend, traurig und lässt mich zunehmend verzweifeln.

  • Eben, spart mensch sich den Luxusurlaub, klappt's auch mit der 4-tage Woche und wir verbringen mehr soziale Zeit mit Freunden und Familie, so Mensch noch welche hat.

  • "Allerdings ist die Gesellschaft nicht bereit für diese Veränderungen".

    Durch diese Aktionen wird die Letzte Generation auch nicht mehr Bereitschaft erzeugen; weder bei den Betroffenen, den Politikern oder der Bevölkerung.

    Weshalb sollten die Aktionen dann legitim sein?

    Die österreichische LG ist da schon einen Schritt weiter.

  • Beim Lesen des Artikels kam mir unwillkürlich die US Kampagne von Coca Cola in den Sinn, die anlässlich eines Gesetzes zur Einführung eines Pfandsystems auf Plakaten mit einem weinenden Ureinwohner warb. Die Botschaft dazu lautete, dass die Bürger den Zustand der Plastikvermüllung abwenden könnten indem sie Flaschen und Dosen aus der Umwelt aufsammelten. Diese bewusste Form der Ablenkung leitete die Aufmerksamkeit auf das individuelle Verhalten und damit weg von der Forderung nach Veränderungen des Systems. Mit Erfolg, ein Pfandsystem wurde in den USA nie eingeführt.

    Artverwandte Kampagnen gab es auch von der Fossilindustrie. Der heute vielzitierte individuelle Fussabdruck beruht auf einer Kampagne von BP zu Beginn der 2000. Inklusive der Einführung des Rechners zur Bemessung des individuellen CO2 Fussabdrucks.

    Individuelles Handeln ist gut und wichtig. Wir alle sollten unseren CO2-Fußabdruck minimieren. Aber dadurch können weder Subventionen verabschiedet oder ein Preis für Kohlenstoffemissionen festgesetzt werden oder der Ausbau der fossilen Infrastruktur gestoppt werden. Nur der Gesetzgeber kann das. Wir brauchen also beides: individuelles Handeln und einen Wandel des Systems

  • „… müssen wir unser Leben ändern“



    Wie war das noch mit den TAZ Flugreisen zur Zivilen Verständigung?



    Immer einfach zuerst die anderen, in dem Fall Urlauber, aufzufordern.



    (So auch dieser post….)

  • Wie wär's als erstes mal mit der Besteuerung von Kerosin? Und zwar europaweit. Es werden doch schon genug sinnlose Dinge angeschoben wie die neuen Flaschenverschlüsse. Da wäre es doch mal angebracht, endlich mal was sinnvolles in die Wege zu leiten.

  • Die kriminellen Aktionen sind ein klassisches Beispiel für die bekannte Weisheit "gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht".



    Durch jede dieser Aktionen steigt der CO2 Ausstoß (Flugumleitungen etc.)



    Einen Effekt auf klimaschützende Maßnahmen haben Sie dagegen nicht.

    • @Jens Köster:

      „Einen Effekt auf klimaschützende Maßnahmen haben Sie dagegen nicht.“ Liegt es nicht in unserer Hand? Wenn wir die LG kriminalisieren, wird die LG keinen positiven Effekt haben. Wenn wir ihren Protest zum Anlass nehmen, dem Klima wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken, dann hat es einen positiven Effekt.

      • @Core Persephone:

        Vielen Dank. Ganz einfach.

  • Herr Reimer schreibt, dass diese (leicht verwirrten) Klimaaktivisten versuchen, Ihre Visionen mit der Brechstange zu realisieren.



    Von daher sollte er diese Form des Protestes auch nicht als friedlich und legitim bezeichnen...sondern einzig und allein als kriminell.



    Schade, dass man diese Leute mittlerweile wirklich nicht mehr ernst nehmen kann.

  • Hier wird die Legitimität einer rechtswidrigen Handlung aus dem Empfinden des Akteurs abgeleitet, das ist nicht legitim, das ist Willkür.



    Das ist, der Zweck heiligt die Mittel. Und das tut er nicht, und schon gar nicht in einem Rechtsstaat.

    Das Absurde ist, dass die selbst erwählten Weltretter, Rechtsbruch begehen, um die Setzung und Umsetzung, der von ihnen gewollten Gesetze, zu erzwingen.



    Das ist die Attitüde des Fünfjährigen, der von hilflosen Eltern zum Kindergartendiktator erzogen wurde.

    • @Octarine:

      Ich habe eben dem Newsletter des berliner Tagesspiegels entnommen, dass durch die Aktion der Letzten Generation am BER kein einziger Flug ausfallen musste. Stattdessen sind hunderte Flüge rund ums Mittelmeer gestrichen worden, wegen für die Jahreszeit untypisch starker Unwetter. Ab einem gewissen Zeitpunkt wird der Klimawandel die Blockaden übernehmen, wenn wir die Emissionen nicht in den Griff bekommen, dann aber mit Todesopfern und Sachschäden in Milliardenhöhe. Dagegen protestieren die jungen Menschen.

    • @Octarine:

      Was ist mit den Rechtsbruch der aktuellen Regierung? (Paris, Verfassung usw)

      • @Core Persephone:

        Die aktuelle Regierung begeht keinen Rechtsbruch. Das Paris Klimaübereinkommen ist rechtlich nicht bindend und die deutsche Verfassung lässt den Regierenden eine Menge Spielraum, wie sie die Klimaziele (auf D bezogen) erreichen kann.

        Global gesehen haben die Aktivitäten die D betreibt ohnehin keinen Einfluss.

  • Danke für diesen erfrischenden Beitrag.

    Nur eins: vielleicht ist die Gesellschaft bereiter, als es scheint. Vielleicht sind nur die in allen diesen fossilen Wetten verankerten Interessen nur lauter, und vielleicht haben sie auch nur -- weil es immer so war -- den besseren Draht zur Politik.

    Vielleicht gibt es da auch einen Kipppunkt?

    • @tomás zerolo:

      Es gibt sicher einen Teil der Gesellschaft, der bereit ist, Opfer zu bringen - solange die Müllers von nebenan (und natürlich die "Reichen") sie auch bringen müssen. Aber ebenso gibt es einen Teil, der immer den Weg suchen und finden wird, für sich die Opfer zu minimieren. Die meisten von denen sind im Zweifel NICHT reich, aber die meisten Reichen werden sich trotzdem in dieser Gruppe finden.

      Diese Leute wären zahlenmäßig vielleicht tragbar - wäre da nicht die Bedingtheit der Opferbereitschaft der Übrigen. Die schauen den Eigennutzoptimierern nur solange brav zu, bis sie ihnen subjektiv zu optimiert und/oder zu zahlreich vorkommen. Dann wechseln sie in deren Lager. Und dieser Triggerpoint ist von Mensch zu Mensch so variabel, dass das Ganze zur Kettenreaktion wird. Kein noch so repressiver Staatsapparat kann die wirklich eindämmen (Geheimnis des Scheiterns des "real existierenden Sozialismus").

      Von daher ist schon eine für die Menschheit ganz ungewöhnliche Form von Bereitschaft zur Selbstbeschränkung nötig. Um die zu wecken, muss man vor allem aus den Fehlern der Vergangenheit lernen, und deren offensichtlichster war immer, das ganze obrigkeitlich erzwingen zu wollen.

  • “ Dabei ist der Protest der Aktivisten friedlich, legitim und notwendig”

    Und nutzlos, denn es werden dadurch nun mal kaum Menschen vom freiwilligen Verzicht überzeugt.

  • Das Einzige, das die LG bewegen, sind die Umfragewerte der Grünen. Nach unten. Ich sehe nicht, wie das der Umwelt hilft.

    • @Kurt Kraus:

      Mein, es gibt lediglich Kampagnen gegen Grün und LG von denselben Akteuren.

    • @Kurt Kraus:

      ...und genau auch dafür habe ich mir gerade 51.- Euro Spende für die LG von meinem bescheidenen Renteneinkommen abgekniffen!

  • Seit wann ist Einbruch ( durchschnittener Zaun), legitim ? Komische Rechtsauffsssung. Dann kann ja jeder der meint einen Grund dafür zu haben in ein fremdes Grundstück einbrechen.

  • Die nächsten Kippppunkte liegen bei 22°Celsius und bei 70 m üNHN. Dann ist die Eiszeit endlich vorüber. Freut euch auf besseres Wetter, die Hamburger bekommen ihre Elbvertiefung und die Berliner bestellen schon mal den Möbelwagen.