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Finanzierung von HochwasserschädenMehr tun als Händeschütteln

Anja Krüger
Kommentar von Anja Krüger

Olaf Scholz reist durch die Flutgebiete und zeigt sich betroffen. Aber seine Regierung blockiert die einzige Maßnahme, die den Menschen wirklich hilft.

Wollen mit Gummistiefeln punkten: Scholz, Söder und Bayerns Innenminister Herrmann im Hochwassergebiet Reichertshofen Foto: Peter Kneffel/dpa

S chon das vierte Mal in diesem Jahr stand Bundeskanzler Olaf Scholz am Montag in einem von Wassermassen verwüsteten Gebiet, um den Menschen dort beizustehen. Es ist zu fürchten, dass das nicht der letzte derartige Termin für ihn gewesen ist. Die Klimakrise tritt immer drastischer in Erscheinung, die Folgen werden immer heftiger.

Scholz sollte mehr tun, als in Katastrophengebieten Hände zu schütteln, finanzielle Hilfen in Aussicht zu stellen und allgemein die Solidarität der Bür­ge­r:in­nen zu beschwören: Er muss endlich dafür sorgen, dass auch seine Mi­nis­te­r:in­nen für Verkehr und Bauen ernsthafte Maßnahmen zum Erreichen der Klimaziele ergreifen, wie es der zuständige Ex­per­t:in­nen­rat der Bundesregierung fordert. Und nicht nur das. Der Kanzler muss sicherstellen, dass Bür­ge­r:in­nen vor existenzbedrohenden finanziellen Folgen extremer Wetter­ereignisse geschützt werden. Dafür gibt es ein einfaches, rasch einführbares Instrument: eine verpflichtende Versicherung für Klimaschäden an Gebäuden.

Anpassungen an den Klimawandel, etwa durch Umbauten und Überflutungsschutz, sind unumgänglich. Aber das reicht nicht. Die Politik sollte klären, wer für die gewaltigen Schäden aufkommt, die durch extreme Wetterlagen entstehen. Dass der Staat zumindest nach großflächigen Überflutungen Hilfen in Aussicht stellt, löst das Problem nicht. Staatliche Gelder zu bekommen ist für Geschädigte kompliziert, darauf verlassen können sich Bür­ge­r:in­nen nicht. Bei einer Versicherung haben sie dagegen einen Anspruch auf Entschädigung.

Es braucht eine solidarische Finanzierung

Aber nur etwa die Hälfte der privaten Haus­ei­gen­tü­me­r:in­nen hat eine Versicherung gegen Überschwemmung und andere sogenannte Elementargefahren. Etliche können sich nicht versichern, denn gerade in Gefahrengebieten sind die Policen sehr teuer, nur lückenhaft oder gar nicht zu haben. Ver­brau­cher­schüt­ze­r:in­nen und die Mi­nis­ter­prä­si­den­t:in­nen der Länder drängen die Bundesregierung seit Jahren, eine verpflichtende Elementarschutzversicherung einzuführen.

Ja, auch die, die glauben, sie bräuchten so etwas nicht, müssten mitbezahlen. So könnte die Versicherung aber für alle bezahlbar werden. Und: Vor Klimaschäden ist niemand sicher. Extremwetter kann je­de:n treffen und – ohne finanzielle Vorsorge – ruinieren.

Dass es bis heute keine Pflichtversicherung gegen Überflutung gibt, haben die FDP und ihr Justizminister Marco Buschmann zu verantworten. Die Frei­de­mo­kra­t:in­nen blockieren die Einführung und damit den Schutz von Millio­nen Menschen vor einem existenziellen Risiko. Solange Kanzler Scholz das zulässt, wirken seine Solidaritätsappelle in Katastrophengebieten hohl.

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Anja Krüger
Wirtschaftsredakteurin
Buchveröffentlichungen: „Die verlogene Politik. Macht um jeden Preis“ (Knaur Taschenbuch Verlag, 2010), „Die Angstmacher. Wie uns die Versicherungswirtschaft abzockt“ (Lübbe Ehrenwirth, 2012).
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58 Kommentare

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  • "Dass der Staat zumindest nach großflächigen Überflutungen Hilfen in Aussicht stellt"



    Ich gönne es den Menschen, die darauf etwas erhalten, aber leite dennoch daraus ab: man kann hoffen, dass man wirtschaftliche Schäden öffentlichkeitswirksam mit vielen anderen erleidet. Wenn einem der Keller außerhalb eines solchen Ereignisses absäuft, kann man sehen, wo man bleibt.

  • Was ist mit Personen die jetzt schon eine Elementarversicherung haben ? sollen die in Zukunft für ihr Haus zahlen + die Häuser anderer ??

  • So eine Pflichtversicherung für Alle wäre doch effektiv nichts Anderes als eine Umverteilung von denen, deren Häuser hoch genug oder weit weg von jedem fließenden Gewässer stehen, an die, die sich in gefährlicherer Lage niedergelassen haben - und die beteiligten Versicherungsunternehmen, die natürlich ihren Overhead ernähren müssen und ihren Schnitt machen wollen. Die werden übrigens auch nicht notwendigerweise erpicht darauf sein, im Fall der Fälle nur möglichst schnell und unbesehen den Geldhahn aufzudrehen. Da muss auch jeweils ein Prüfer ausrücken, sich den Schlamassel beschauen und einen Regulierungsvorschlag machen, an dem dann im Zweifel noch 1-3 Schreibtischtäter mit dem spitzen Bleistift nach Streichungsmöglichkeiten suchen. Und der Staatsapparat wäre das, was er am liebsten ist: Unzuständig.

  • Man könnte sich etwas abschauen in Bangladesh. Dort werden Häuser auf Stützen gebaut.



    Das ist keine schnelle Lösung; aber für alle Neubauten geeignet.

    Bei den vorhandenen Häusern an Flüssen sollte man die Erdgeschosse nicht mehr bewohnen.



    Man könnte dort Sachen lagern, die auch mal nass werden können.

  • taz: *Dass es bis heute keine Pflichtversicherung gegen Überflutung gibt, haben die FDP und ihr Justizminister Marco Buschmann zu verantworten.*

    Mit einer 'Pflichtversicherung gegen Überflutungen' hat man ja dann alles im Griff – oder? Tja, wenn es man so einfach wäre, dass man sich nur 'ordentlich gegen alles Üble versichern' muss; denn dann könnte man sich ja auch gegen den Tod versichern, anstatt an seinem ungesunden Lebensstil etwas zu ändern. Gegen den stetig wachsenden Klimawandel kann man sich nicht versichern, aber man könnte endlich mal das klimaschädliche Monopolyspiel der Wirtschaft beenden; was aber wohl niemand ernsthaft in Betracht zieht.

    Im Grunde weiß man doch, wer die Schäden eigentlich bezahlen müsste. Der 'Guardian' hatte vor einiger Zeit aufgedeckt, dass große und mächtige Konzerne weltweit viele Milliarden US-Dollar in neue Projekte fließen lassen, mit denen sie die Erderwärmung ohne Skrupel weiterhin beschleunigen werden. Durch den wachsenden Klimawandel nehmen Stürme und Überschwemmungen zu und zerstören wichtige Infrastruktur wie Verkehrswege, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen – und natürlich auch die Häuser der kleinen Bürger.

    • @Ricky-13:

      taz: *Dass es bis heute keine Pflichtversicherung gegen Überflutung gibt, haben die FDP und ihr Justizminister Marco Buschmann zu verantworten.*

      Das kommt halt raus, wenn man auf das Wissen der blöden Boomer verzichten muss.😜🙃😇



      Im letzten Jahrtausend - genau genommen 1994, als Buschmann garantiert noch nicht Justizminister war - wurden genau solche Pflichtversicherungen abgeschafft. Mit der Begründung, sie wären nicht mit der deutschen Lesart des europäischen Wettbewerbsrechts vereinbar.



      Keine staatliche Gebäudeversicherung Baden-Württemberg (für 'nen Appel und 'n Ei an die Sparkasse verkauft), keine Versicherungspflicht mehr in Bayern (die bis dahin schon wieder auf die Feuerversicherung reduziert war), keine Versicherungspflicht mehr in den neuen Ländern (wo die Allianz für teuer Geld die staatliche Gebäudeversicherung übernommen hatte, was dann erstmal eine teure Fehlinvestition war).

    • @Ricky-13:

      Warum investieren die großen Konzerne in diese Projekte? Nicht zum Selbstzweck.

      Ich bin durchaus dafür große Konzerne und Menschen mit mehr Geld und einem höheren co2 Abdruck in die Pflicht zu nehmen, diese werden nämlich konsequent von der Politik verschont.

      Aber auch die normalen Bürger tragen ihren Teil bei, so werden nicht umsonst überall Flughäfen vergrößert das Millionen von zusätzlichen Passagieren abgearbeitet werden können.

      Die Wahrheit ist nur eine Minderheit ist bereit Einschnitte in Kauf zu nehmen.

    • @Ricky-13:

      Warum soll jemand mit einem Haus auf einem Berg eine Pflichtversicherung gegen Überschwemmung kaufen?

      Das ist doch doofste Planwirtschaft a'la Schilda. Warum nicht gleich auch noch eine Pflicht-KFZ-Versicherung für alle?

      Überschwemmungsgefahr ist immer konkret an der Lage eines Hauses gebunden

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        • @95820 (Profil gelöscht):

          Sie meinen, da könnte eine Lawine den Berg hoch rollen oder sich der Berg in einen Vulkan verwandeln?

          • 9G
            95820 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            „Hätte man sämtliche Berge der ganzen Welt,



            zusammengetragen und übereinandergestellt



            und wäre zu Füßen dieses Massivs,



            ein riesiges Meer, ein breites und tiefs.



            Und stürzte nun, unter Donnern und Blitzen



            der Berg in dieses Meer – na das würd’ spritzen!" - (Heinz Erhardt)

        • @95820 (Profil gelöscht):

          Jep, 99% aller Häuser wären versicherbar, steht da - 1% also nicht. Und jetzt raten Sie mal, in welches Prozent die allermeisten Häuser fallen, die in prädestinierten Überflutungsarealen stehen, die auch gerade weder betroffen sind. Die Versicherer wissen sehr genau, auf welche Risiken sie sich NICHT einlassen wollen.

      • @Rudolf Fissner:

        Kleiner Tipp, die Kfz-Versicherung ist eine Pflichtversicherung.

        • @sedeum:

          Aber nur die Haftpflichtversicherung, die das Risiko Dritter abdeckt, das nunmal von jedem noch so kleinen KfZ ausgeht. Hier geht es ja eher um eine "Häuser-Kasko".

      • @Rudolf Fissner:

        Was hat das jetzt alles mit meinem Kommentar zu tun?

  • Aber was nützt solch eine Pflicht-Versicherung, wenn wir munter weiter so baue wie bisher? Damit meine ich u.A. die weitere Versiegelung von Flächen, z.B. durch immer neue Gewerbe- und Wohngebiete, sprich die weitere Zersiedelung der Landschaft. Oder aber den immer weiter fortschreitenden Straßenbau, in Form neuer Autobahnen, neuer Bundesstraßen, neuer Umgehungsstrecken. Wäre u.A. noch zu nennen die weitere Trockenlegung von Auwäldern mit der Absicht, diese dann zu besiedeln. Alleine bei letztem sind doch zukünftige Überschwemmungen vorprogramiert.



    Wenn wir also auf diese Weise weiter die Steigerung unseres Wohlstandes beschwören, haben wir in naher Zukunft große Probleme, diesen überhaupt zu halten. Ist doch jetzt schon erkennbar.

    • @Minion68:

      Bei einem 100-Jährigen Hochwasser findet das Wasser mit Sicherheit immer einen zuvor nicht zugänglichen Retentionsraum. Das sind Wetterereignisse jenseits der Standardüberschwemmungen.

      Aber im wesentlichen haben Sie natürlich recht.

    • @Minion68:

      Naja, die Vorstellung wäre ja, dass man dann auf diversen Vergleichsportalen einfach mal die Adresse eingeben kann, bevor man da hin baut und dann steht da: Versicherung 7000€ im Jahr und da überlegt man sich: Oh, da vllt nicht hinbauen.

      Und wenn dann gewisse Baugebiete nicht mehr so gut Käufer finden, überlegen sich die Gemeinden dann auch, da entweder von vornherein nichts zu erschließen, oder Überschwemmungsflächen zu schaffen, die die Gefährdung und damit die Versicherungsprämie senkt.

      • @fifaltra:

        Naja, die Vorstellung wäre ja, dass man dann auf diversen Vergleichsportalen einfach mal die Adresse eingeben kann, bevor man da hin baut und dann steht da: Versicherung 7000€ im Jahr und da überlegt man sich: Oh, da vllt nicht hinbauen.

        Wessen Vorstellung? Solidarische Pflichtversicherungen gab es hierzulande schon mal - in so sozialistischen Gebieten wie den neuen Ländern, Baden-Württemberg, und dem Königreich Bayern. Kernelement der "Solidarität" war immer, dass die Beitragshöhe nicht von der Lage abhängig war sondern nur vom Versicherungswert des Gebäudes. Warum sollte das dieses Mal nicht so sein?

  • Mir sind Appelle an 'Scholz', Habeck oder Söder zutiefst unrealistisch, schließlich haben wir es den derzeit zum Handeln beauftragten 'Groß'kopferten zu verdanken, dass nicht schon vorher viel mehr Vorsorge getroffen wurde! Das konnten die Väter (und wenigen Mütter) des Grundgesetzes sich nicht vorstellen, dass sich eine eigentlich verantwortungslos handelnde, weitgehend männlich geprägte 'Politik' sich so weit von den WählerInnen und den Realitäten abkoppeln konnte, dass diese auf uns immer weiter zukommende Klima- und Wirtschaftskatastrophe mit diesem Personal nicht mehr zu bewältigen ist. Jetzt müssen wir ALLE mit FFF und den Wissenschaftlern, die endlich wieder zu Wort kommen müssen, eine Notregierung bilden, wenn es darum geht, zu überleben. Die Altparteien und leider auch Möchtegern-Grüne haben sich zu weit von den Grundbedürfnissen nach einem Überleben zu weit entfernt.

  • Eine Pflichtversicherung für Häuser wäre nichts anderes als eine Klimaabgabe oder -steuer. Dann sollten die in Rede stehenden Schäden doch gleich aus CO2-Abgaben behoben werden. Das hat den Vorteil, dass die Verursacher zur Kasse gebeten werden und dass die Versicherungskonzerne nicht auch noch an der Klimaveränderung verdienen, was alles nur noch teurer macht!



    Parallel sollten wir endlich damit aufhören, Bebauungen in gefährdeten Gebieten zuzulassen, ja sogar zu fördern (!) bzw. solche Bebauungen nach z.B. Überflutungen oder Erdrutschen wiederherzustellen - womöglich jedes Jahr erneut. Dies bedeutet: staatliche Hilfe gibts nur für Umsiedlungen, nicht für Wiederaufbau! Und auch nicht für Vorsorge-Maßnahmen. Es sei denn, es handelt sich z.B. um das Renaturieren von Flussläufen ohne Bebauung o.ä.

  • Lächerliche Gummistriefel-Parade



    Was soll das, wenn Scholz und Söder Medienwirksam mit Gummistiefeln in den Hochwassergebieten herum trampeln, statt in den Parlamenten effektive Politik, wie Hochwasserschutz und Klimaschutz betreiben?



    Wir brauchen diese Auftritte nicht, wir wollen diese lächerlichen Auftritte nicht, schämt euch was.

    • @Rudi Hamm:

      Tja, die Leute wollen das wohl. Politiker, die die Gebiete nicht besuchen, wurden schon dafür kritisiert. Schröder wurde, platt gesagt, auch wegen seiner Besuche beim Oderhochwasser wiedergewählt.

      Vielleicht denken manche, es wird sich nur gekümmert, wenn man auch besichtigt.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    „Ver­brau­cher­schüt­ze­r:in­nen und die Mi­nis­ter­prä­si­den­t:in­nen der Länder drängen die Bundesregierung seit Jahren, eine verpflichtende Elementarschutzversicherung einzuführen."



    Markus Söder plant einen Showkampf in der Allianz-Arena. Als Gegner wünscht er sich Franz Kafka von der „Generali Elementari."



    de.wikipedia.org/w..._Kafka#Berufsleben



    Es werden noch Sponsoren gesucht.

  • "Ja, auch die, die glauben, sie bräuchten so etwas nicht, müssten mitbezahlen. So könnte die Versicherung aber für alle bezahlbar werden. "

    Erst billiges Bauland in Risikogebieten kaufen und dann das Risiko sozialisieren wollen, das hat meines Erachtens mit Solidarität wenig zu tun.



    Zumindest muss für Neubauten ein Gefahrenzuschlag auf die Versicherung erhoben werden, wenn sie in Risikogebieten bauen.

  • ... beim Hochwasser gibt es es unter den Betroffenen zwei Gruppen: die mit und die ohne Versicherungsschutz.



    ---



    Mhmmm. hat sich da nicht ein Denk-Fehler eingeschlichen?



    Ich sehe da eher drei! Denn die Gruppe, die durch Einsparungen am Umwelt-& Klimaschutz prächtig verdient, wurde da vergessen!



    Klingt ja sehr "solidarisch" eine "Elementar-Pflichtversicherung" zu fordern. Ist das aber zielführend?



    Wäre es nicht "fairer" die CO² usw. Quellen dazu heran zu ziehen?



    Wir haben die Gewinne der "Energiegewinnung" Jahrzehnte lang privatisiert, die Schäden, Reste & Abfälle sozialisiert, die der wirtschaftlichen Transformation (Massenentlassung aus dem Bergbau & Hütten ohne Sozialplan uvam. (Kohle & Stahl) dito, die der Wiedervereinigung auch(Ostrenten), Spätaussiedler, sozialpolitische Entscheidungen, Trümmer- & Mütterrente, uvam. all das wurde "vergesellschaftet", ohne die "Kapitalseite" zu belasten!



    Sollten wir DA nicht einmal "umsteuern" die "Quelle, Produzenten usw." zur Verantwortung ziehen, natürlich mit einer "sozialen Komponente"????



    "Solidarisch sein" hört sich gut an, aber wenn d/W/m mal ein wenig genauer hinguckt, passiert jetzt beim Klima das GLEICHE! s.o. :-((

    • @Sikasuu:

      Natürlich ist das zielführend. Wer umbedingt nach Hamburg ziehen will um dort das fette Geld zu verdienen und sich eine Wohnung unter Normalnull zulegt, der soll sich gefälligst auch versichern.

      • @Rudolf Fissner:

        ...und sich eine Wohnung unter Normalnull zulegt, der soll sich gefälligst auch versichern.



        ---



        Da reicht Essen, bzw. beliebige Städte im Ruhrpott! :-)



        Die liegen teilweise bis zu 25 m "unter Vorflut" (wenn dir das was sagt) & der Rhein bei Wesel mit der Flusssohle auch mehr als 10 m über dem Umland!



        Solche "Regenfälle wie an Ahr, Saar, Donau hier im Pott?



        Dann bricht die "oberirdische Wasserhaltung" zusammen & wir segeln, nachdem die Pumpwerke abgesoffen sind, auf der ca 250km² "südwestfälischen Seenplatte"!



        Doch nur so lange bis die "Chemiebrühe" aus den alten Zechen das Oberflächenwasser so toxisch gemacht hat, das ein ZAUN drum muss! :-)

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Sikasuu:

      Jaha. Like! Witzigerweise soll eine „Elementarschutzversicherung" eingeführt werden. Haha.



      Das wäre was. Ich vermute aber, dass es um die Erstattung von Kosten der ElementarSCHÄDEN geht.



      Meine Krankenversicherung bezahlt Vorsorgeuntersuchungen zur Vermeidung von Krankheiten.



      Wird dann irgendwann vielleicht



      mein Häuschen von der Versicherung eingedeicht?



      [/sarkasmus off]

  • Eine Pflichtversicherung können wir gerne einführen, aber bitte mit Versicherungsprämien, die dem lokalen Risiko entsprechen.

    • @Aurego:

      So ist es.



      Wer in einem Baugebiet baut, welches direkt an einem Bach liegt oder gar eine Aue war, der begeht von sich aus schon ein hohes Risiko. Der Baugrund ist dort meist günstiger und das hat seinen Grund. Warum sollte ich dann dessen Risiko mit tragen?

  • Ich denke es braucht Anreize Ansiedlungen in hochwassergefährdeten Regionen aufzulösen und unsere Flüsse zu renaturieren um ihnen mehr Raum zu geben. Eine Vergesellschaftung solcher Risiken ist der falsche Weg. Wer weiter direkt am Wasser wohnen will, muss sein Risiko individuell absichern und bewerten lassen.



    Ganz nebenbei liefe der Vorschlag auf eine weitere Mieterhöhung für alle Mieter hinaus, die dann zukünftig das Lebensrisiko von Flußanrainern bezahlen sollen.

    • @Šarru-kīnu:

      Hat denn wirklich jemand vorgeschlagen, einen Einheitstarif zu machen???

      Ich kenne bisher nur Vorschläge, die die Höhe der Prämie den Versicherungen überlassen (also nach berechnetem Risiko), aber die Versicherungen dann eben zwingen, auch wirklich überall was anzubieten, und die Eigentümer auch zwingen, die (möglicherweise horrenden) Prämien dann auch zu bezahlen, und nicht so wie jetzt drauf zu pokern, dass schon irgendein 30Mrd-Fonds aufgelegt wird, wo sie dann 80% der Schadenssumme ausbezahlt bekommen.



      Wie genau man da soziale Härten abfedern will, hab ich noch nirgends wirklich detailliert beschrieben gesehen.

  • Und damit werden weiterhin Gebäude an Orten gebaut, die dafür nicht geeignet sind. Super Idee... nicht.

  • "Dass es bis heute keine Pflichtversicherung gegen Überflutung gibt, haben die FDP und ihr Justizminister Marco Buschmann zu verantworten."

    Tja, komisch. Sonst ist die FDP doch mit Klientelpolitik auch nicht so zögerlich. Und eine solche Pflichtversicherung wäre doch für die Versicherungsbranche was die Militarisierung der deutschen Gesellschaft für Rheinmetall ist. Müsste man mal schauen, was sie dagegen hatten. Läuft da was falsch mit der Lobby?

    Wenn man mal in den ganz alten Sprüchen der Klimaaktivisten kramt, findet man noch "Klimaschutz ist teuer, kein Klimaschutz ist sehr teuer". Ich würde sogar "sehr teuer" durch "unbezahlbar" ersetzen, denn zerstörte Leben und Erinnerungen sind nicht in Euro zu messen. Und mit der schwachsinnigsten Erfindnung des 21. Jahrhunderts, der Schuldenbremse, ist kein Klimaschutz sowieso unbezahlbar.

  • es ist fast allen bekannt, daß wir eine klimakatastrophe + nicht nur klimawandel haben. wir alle tun zu wenig, darauf angemessen zu reagieren; wir da uunten können aber nicht die weitaus größeren klimaschäden der da oben ausgleichen.

    wo bleibt die bringeschuld derer, die die meisten emissionen zu veranworten haben? wie sehr rechnen sie sich arm, um die steuern zu umgehen. nur mal so z.b.



    und die parteien der reichen, die immer schön dafür sorgen, daß zu wenig passiert gegen die klimakatastrophe (z.z. die fdp in der regierung), setzen alles dran, daß es so bleibt. haben sogar den größten zulauf (union, afd).

    gute nacht klima, gute nacht deutschland ...

    • @Brot&Rosen:

      Es sind nicht nur die Parteien der Reichen (FDP) welche die mit hohem Co2 Abdruck nicht zur Verantwortung ziehen wollen. Es ist auch SPD und Grüne welche kein Interesse daran haben diese einzuschränken.

      Der erhöhte co2 Preis wird diese nicht zu Veränderungen ihres Lebensstil bewegen. über die paar Euro lächeln diese nur. Wirkliche Einschränkungen bzw. Anpassungen den Lebensstil wird nur von Menschen verlangt die nicht anders können. Diese bekommen dann das Saure etwas versüßt mit Klimageld, falls es je kommt.

      Oder haben Sie von irgendwelchen Vorschlägen gehört, welche die Menschen mit extrem hohen co2 Abdruck zu einer Reduktion zwingen?

  • Für eine Versicherung müsste man erst mal definieren, was denn überhaupt "Klimaschäden" sind. Ist eine Überschwemmung in einem seit Jahrhunderten immer wieder von Hochwassern betroffenen Gebiet nun automatisch ein Klimaschaden? Nicht wenige Menschen haben ihre Häuser mit dem Wissen um die Gefahr trotzdem dort gebaut, z.B. weil man nun mal ein Grundstück dort hatte.

    Der von der Autorin zuerst angeführte Punkt ist aber das Erreichen der Klimaziele. Selbst wenn wir in D oder auch in ganz Europa die die Klimaziele erreichen würden, würde dies so gut wie nichts ändern. Wetter und Klima sind global, kleine lokale Veränderungen bewirken nichts, so lange der gesamte Rest der Welt dies bestenfalls registriert, sich ansonsten aber lieber um Macht, Einfluss und wirtschaftliche Interessen kümmert oder aber, wie in armen Ländern, abends froh ist, den Tag überlebt zu haben.

    • @Ramto:

      Die Versicherungen kennen sich mit Klimamodellen und Schäden durch Klimaveränderungen bestens aus, haben teilweise eigene Abteilungen, die sich mit dieser Thematik beschäftigen.

      Das, worum es hier geht, nämlich eine Elementarschaden-Pflichtversicherung beträfe natürlich nicht nur Schäden durch Hochwasser.

  • Durch die Pflichtversicherung würde das System "Versicherung" ad absurdum geführt. Ich kenne z.B. Menschen, die nach dem Elbe Hochwasser 2002 ihre Häuser etwas umgestaltet haben und 2013 viel geringere Schäden hatten.

    • @FancyBeard:

      Es gibt auch Versicherungen, die geringere Prämien verlangen, wenn man entsprechende Vorsorgemaßnahmen nachweisen kann. In den USA ist das wohl recht weit verbreitet.



      Alles eine Frage der Ausgestaltung.

  • Einfach eine Reichensteuer einführen, einschließlich Wohlstandslimit für Superreiche.

    • @Ice-T:

      Hauptsache der Rest der 10% Reichsten der Welt (also "wir" alle) können so weiter wurschteln wie bisher auf Kosten der Natur und den anderen 90% 😂

  • Wäre es nicht sinnvoller über Renaturierung unserer Flussläufe oder anderer Umweltschutzmaßnahmen zu sprechen? Ob eine auch noch so sinnvolle Klimaschutzmaßnahme auch nur irgendeinen konkreten Einfluss auf Hochwasserereignisse der nächsten Jahre haben würde, lässt sich durchaus bezweifeln.

  • Die Menschheit steht am Scheideweg..

    ..das zeigen nicht nur die aktuellen Extremwettereignisse in D-Land und vielen anderen Orten auf diesem Planeten.

    Das Gesamtbild ist doch völlig klar: wir stehen erst ganz am Anfang einer Katastrophe, die sich in Wellen (abhängig von Faktoren wie El Nino) über mindestens mehrere Jahrzehnte immer weiter verstärken wird..und die Einschätzungen der Klimawandellleugner sind der Geo-Physik dabei völlig gleichgültig.

    Mit lokalen Anpassungsmaßnahmen alleine sind die Folgen auch nicht einzudämmen. Nur eine globale - und ich betone: Solidarische.! Herangehensweise kann uns vor dem allerschlimmsten bewahren. Argumente wie China oder die USA seien doch die schlimmsten Verursacher, sind dabei genauso irrelevant, wie der momentane Trend das Problem vor allem woanders zu verorten ("was gehen mich die Bayern/ die absaufenden Insulaner, etc an").

    Lösen lässt sich diese Menschheitsaufgabe eben nur gemeinsam. Jeder Mensch, jedes Land, jedes Unternehmen hat dabei seine/ihre Verantwortung zu tragen.

    Von daher ist eine verpflichtende Versicherung gegen Elementarschäden auch nur ein kleines Detail in einem viel größeren Puzzle..

    -think global..act lokal-

  • Im Endeffekt ist es immer eine solidarische Finanzierung, entweder über Steuern oder indem alle über eine Versicherung eingebunden werden. Denn natürlich müssen dann auch die Mieter in den Wohnblöcken in Berlin die Versicherungen mit tragen. Wenn Versicherungen müssen auch jeden Fall Risikofaktoren mit einfliessen. Dann ist die Villa am Seeufer eben teurer. Insofern ist es gut, das die Fdp das nicht gestaltet. Sonst würden die Blockmieter mehr zahlen, als so der Villaeigner……



    PS Im Endeffekt ist auch der Aufwand Sylt zu erhalten, eine solche Leistung.

    • @fly:

      Das ist nicht ganz schlüssig. Wem gehört denn das Haus, den Mietern oder dem Eigentümer? Wieso soll dann der Mieter -dem es gar nicht gehört- die Prämie dafür zahlen? In den Niederlanden ist es nicht möglich, die Kosten für die Versicherung auf die Mieter abzuwälzen. Das ist gut und richtig so.

      • @Perkele:

        "Wieso soll dann der Mieter -dem es gar nicht gehört- die Prämie dafür zahlen?"



        Es baut ja jetzt schon kaum noch jemand Mietwohnungen. Und wenn die Vermieter auf weiteren Kosten sitzen bleiben, würden noch weniger bis gar keine mehr Mietwohnungen bauen.



        Ist das dann besser?

    • @fly:

      Und dabei gibt es doch gerade wieder neue Gründe, Sylt den Fluten preiszugeben!

    • @fly:

      Gerechter wäre, wenn man sich das Geld bei den Profiteuren des klimaschädlichen Konsums holen würde. Deren Anteil wäre relativ leicht zu bestimmen und wenn BMW bzw. BMW Konsumenten meinen, es geht nicht ohne Verbrenner, dann muss da eben der entsprechende solidarische Klimaaufschlag auf den Endpreis der CO2 Schleuder. Geht für alle Konsumgüter.

  • Warum sollen die Hausbesitzer eine der vielen Klimafolgen mit ihrem Geld absichern, wenn die Mehrheit in unserem Lande die Klimaschutzmaßnahmen seit Jahren torpediert. Eine verpflichtende Versicherung für alle lenkt nur von der eigentlichen Verantwortung ab, die ausnahmslos jeder von uns zu tragen hat. Daher ist nur die Kostenübernahme durch den Staat, also von uns allen richtig.



    Besser könnte der Vorschlag werden, wenn in die Gebäude- oder Elementarversicherung umgesetzte Investitionen in regenerative Energien oder Energieeinsparungen einberechnet werden. Denn darin liegt bereits ein Beitrag zur Vermeidung von Klimakatastrophen. Durch diese Kombi könnte sogar der Ausbau weiter angeschoben werden.



    Zudem gilt zu bedenken, warum wir, für bewusst am falschen Ort gebaute Gebäude (Flutgebiete, etc.) und deren Schäden aufkommen sollen. Auch hier hat die öffentliche Verwaltung ihren Beitrag des Versagens geleistet, da die dazu notwendigen Baugenehmigungen ausgesprochen wurden. Also auch hier ein Versagen im Namen der Allgemeinheit, denn das sind nicht die da Oben, sondern nur Handlungen im Auftrag der Wahlmehrheit.

  • Was haben Scholz, Habeck, Söder usw. überhaupt im Katastrophengebiet zu suchen? Ihre Anwesenheit hilft niemanden, im Gegenteil, behindert die wirklichen Helfer!

    Wenn die zuständigen Ministerien Spitzenfachleute aus ihren Häusern schicken würden, die das ganze grossräumig koordinieren, wäre das viel sinnvoller.

    Und Scholz usw.: deren Aufgaben sind es doch, dafür zu sorgen, dass es diese Spitzenfachleute gibt und sie die nötigen Mittel und Personal haben - nicht vor Ort im Schlamm zu posieren!

    ---

    Thema 2: Landshut z.B. ist so wie es derzeit aussieht wieder glimpflich davon gekommen, denn da hat man schon um 1850 beim Eisenbahnbau die "Flutmulde" angelegt - im Sommer ein kleiner "Bach", wo man mit einem Schritt drüber kommt (und Naherholungsgebiet ohne Bebauung!), bei Hochwasser oder Schneeschmelze breit und tief/hoch wie die Weser kurz vor der Mündung... In Passau dagegen baute und baut man direkt an die Flüsse, obwohl man seit Jahrhunderten weiss...

    • @Achim Schäfer:

      @achim Schäfer vergessen wir aber nicht, dass viele Menschen in diesem Land gar keinen Klimaschutz wollen. Oder nur wenn alles so weiterläuft wie bisher - hier wird sehenden Auges in die Katastrophe gelaufen und niemand wird es gewesen sein.

      • @Ramelow Cathrin:

        Vergessen wir nicht das viele Menschen in diesem Land sich keinen besseren klimaschutz leisten können. Die momentanen klimaschutzmasnahmen belasten die Leute prozentual mehr je weniger sie haben. Dazu findet über die Klimaschutzmasnahmen auch noch eine Umverteilung von unten nach oben statt und das obwohl die unten einen wesentlichen geringer Einfluss nehmen auf den co2 Ausstoß.



        Vllt kommt daher auch ein bestimmter Widerstand Land.



        Aber ja wir laufen sehenden Auges in die Katastrophe, ob das Millionenfache Migration ist oder zunehmend heiße Sommer.

    • @Achim Schäfer:

      Würden die Genannten nicht in die Flutgebiete fahren, wäre es doch auch nicht recht. Dann gäbe es Beschwerden, dass Die da oben sich nicht blicken lassen würden, sich wegduckten etc. pp.

    • @Achim Schäfer:

      Wenn die Spitzenpolitik nicht hinführe, würde wiederum (im Zweifel von anderen, aber nicht von wenigeren) geklagt, dass „die da oben“ sich in ihren Ministerien verschanzten und sich nicht um die Betroffenen kümmerten. Politik sind immer auch sichtbare Zeichen.

    • @Achim Schäfer:

      Bei uns hier in Winterbach bzw Remstal auch. Da wurden in den letzten 10,15 Jahren Wehre mit ausgewiesenen Flutzonen gebaut. Meistens Felder und Radwege, aber wenn's kommt wie dieses WE eine Seenlandschaft die das schlimmste verhindert

    • @Achim Schäfer:

      Na ja, purer Populismus eben. Würden die Minister das Klimathema ernst nehmen, gäbe es bereits vollkommen andere Maßnahmen zur Klimawende und alles was die CDSU und FDP bislang verhindert haben. Aber erwarten wir nicht zu viel, denn die drei und noch ein paar mehr wollen ganz sicher nicht, denn Zeit hatten die alle schon etwas zu tun. Seit 1970 ist bekannt, das es in der jetzigen Zeit bergab geht - und alle haben bislang nur beschwichtigt und Bäume umarmt.