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Fehlplanung bei Invasion in der UkraineMoskauer Machtkämpfe

In Russlands Führungselite rumort es gewaltig. Hintergrund sollen die strategischen Fehler beim Überfall auf die Ukraine sein.

Wem vertraut er? Russlands Präsident Putin bei einer Videokonferenz am vergangenen Donnerstag Foto: sputnik via reuters

Das hat es noch nie gegeben in Wladimir Putins Russland: Es ist offensichtlich zum Zerwürfnis gekommen zwischen dem Präsidenten und Ex-FSB-Chef Putin und ebendiesem FSB. Ausgerechnet für den Chef der 5. Abteilung des Geheimdienstes, der für die Aufklärung im Ausland und damit auch für die russischen Geheimdienstaktivitäten in der Ukraine zuständig ist, Sergej Beseda, wurde Hausarrest angeordnet. Auch Besedas Stellvertreter, Anatolij Boljuch, befindet sich derzeit im Hausarrest. Dies berichtet der ehemalige Duma-Abgeordnete Ilja Ponomarjow auf seiner Facebook-Seite.

Ponomarjow hat gute Kontakte zur russischen Elite. Er war der einzige russische Abgeordnete, der 2014 gegen die Annexion der Krim stimmte. Inzwischen ist er ukrainischer Staatsbürger. „Der Machtkampf zwischen der Armee und den Geheimdienstlern bei der Suche nach den Schuldigen für das Fiasko in der Ukraine eskaliert in Moskau“, schreibt Ponomarjow auf seiner Facebook-Seite.

Der als Blitzkrieg geplante Einsatz wird für Moskau zunehmend ein Desaster. „Es war die 5. Abteilung, die Wladimir Putin am Vorabend der Invasion mit Informationen über die politischen Entwicklungen in der Ukraine versorgt hatte. Und es scheint, dass Putin nach zwei Wochen Krieg endlich begriffen hat, dass er einfach in die Irre geführt wurde: Der 5. Dienst hat ihm aus Angst, ihn zu verärgern, nur das erzählt, was er selbst hören wollte“, analysiert die aus dem Exil arbeitende oppositionelle russische Plattform meduza.io.

Und nun sorgt diese Fehleinschätzung für eine als Hausarrest getarnte Verhaftung der vermeintlich Schuldigen. Für die von tschetschenischen Oppositionellen betriebene Plattform Kavkaz-Center ist dieser Hausarrest bereits ein Hinweis auf einen Machtkampf in der russischen Elite.

Wer hat Einfluss auf Putin?

Keine Hoffnungen auf einen Aufstand von Russlands Oligarchen macht sich die israelische Journalistin Sofi Schulman. Die Oligarchen in Putins Umfeld, so Schulman, hätten wenig Einfluss auf dessen Entscheidungen in militärischen Fragen. Da halte sich Putin eher an die Chefs der militärischen Aufklärung, des Inlands- und des Auslandsgeheimdienstes.

Wirklichen Einfluss auf Putin hätten nur die „nicht sehr reichen“ Oligarchen Igor Setschin und die Brüder Rotenberg. Zu klar sei den Oligarchen, dass es ihnen ergehen könnte wie Michail Chodorkowski, der lange in Haft war. Im günstigsten Fall. Möglicherweise warte auf widerspenstige Oligarchen aber auch eine Kugel. Und selbst wenn sich die im Volk verhassten Oligarchen gegen Putin stellen würden, würde das in der öffentlichen Meinung wenig bewirken, so die israelische Journalistin auf vesty.co.il. Nur wenn Millionen Menschen auf die Straße gingen, zitiert Schulman einen Oligarchen, ließe sich der Tyrann stürzen.

Noch sind es keine Millionen. Aber der Widerstand gegen den Krieg ist in ganz Russland unübersehbar. Seit Kriegsbeginn sind fünfzehntausend Menschen in 70 russischen Städten wegen ihrer Beteiligung an Aktionen gegen den Krieg festgenommen worden. Und vor wenigen Tagen hat der bekannte kommunistische Abgeordnete und Publizist Maxim Schewtschenko aus Protest gegen den Krieg sein Mandat im Rat des Gebietes Wladimir niedergelegt.

Am Dienstag muss sich die 80-jährige Menschenrechtlerin Swetlana Gannuschkina, Vorsitzende der Flüchtlingsorganisation „Komitee Bürgerbeteiligung“, Vorstandsmitglied des Menschenrechtszentrums Memorial und Trägerin des Alternativen Nobelpreises von 2016, vor einem Moskauer Gericht verantworten. Der Vorwurf: Sie habe sich an einer nicht genehmigten Veranstaltung gegen die „Sonderoperation in der Ukraine“ beteiligt.

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65 Kommentare

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  • Das ganze war und ist ein Irrsinn Putins, zu glauben das die meisten Ukrainer seine Truppen mit Blumen empfangen, zeigt, wie weltfremd Putin und seine Leute sind.



    Was Putin machen wird, sollte die Ukraine fallen ist aber auch klar, direkt an der Polnischen grenze seine Raketen aufstellen Richtung Westen.

    Es geht Putin nicht um eine neutrale Ukraine, er will noch immer die Ukraine unterwerfen!



    Nur das sich zum glück noch die Ukrainer erfolgreich wehren, jetzt einzugreifen löst keinen 3. Weltkrieg aus, aber das zögern und abwarten wird dies verursachen, denn Putin wird sich mit der Ukraine nicht zufrieden geben, warum auch?



    Putin droht und wir weichen zurück, bloß nicht provozieren, Putin spielt wie auf einem Instrument mit unseren Ängsten!



    Wenn Putin sagt, die EU ist schwach, dann hat er leider recht, er sieht die EU und die Staaten der EU auch erst gar nicht als Gefahr an, wenn dann höchstens noch die USA.



    Scholz sagt, Putin "möge inne halten", da muss Putin erst mal im Wörterbuch nachsehen.

  • Alles nur eine Frage der Zeit, bis Merzens black Rocker dem Putin auf die auf die Bärenhaut rücken.

    • 3G
      32051 (Profil gelöscht)
      @Tazan:

      Wer?

  • Sogar die militärischen Beratungen in diesem Krieg haben die Simpons vorher gesagt:

    www.youtube.com/watch?v=3iFxUCSTfRU

  • Macht hat er. DAs ersetzt Vertrauen. Vertrauen hat er nie gelernt, im Gegenteil, Misstrauen ist sein Job, streuen, auch in asozialen Netzwerken mit Trollen, überall wo sich Unmut regt, da haken die ein und befeuern den. Auch hier. Quer.... nichtdenker. Aber nun. Es läuft nicht ganz wie erwartet. Man hat ihm, wie so oft, erzählt, was er hören wollte, wie es alle Partner von Narzissten tun, damit sie ihre Ruhe haben. Langsam sickert Angst in ihn ein, seine Macht könne sein Misstrauen nicht mehr ausgleichen. WEnn es Durchzug gibt, in seinem Bunker, eine Tür schlägt, zuckt er zusammen? Fällt aus einem Blumenstrauß ein Blatt, denkt er, es ist ein Sender darin? Nießt ein Bodyguard, hält er es für ein geheimes Zeichen? Schläft er noch? Frisst die Angst ihn langsam auf? Wird sie zur Panik, Paranoia? Löst sich das Problem von selbst?

    • @Maria Burger:

      Guter Kommentar! Putin wird Opfer seiner eigenen Methoden, die ihn einst an die Macht gebracht haben. Lügen, Intrigen, Täuschungen, Misstrauen wenden sich gegen ihn. Wie kann er ernsthaft glauben, in seinem von ihm selbst geschaffenen Reich der Lüge nicht selbst ständig belogen zu werden!

  • Gute Nachrichten. Acht Generäle hat er gefeuert. "Es läuft alles nach Plan". Hoffe, er geht in seinem Lügensumpf unter.

    • @mife:

      Und 10 Offiziere mittlerer Befehlsebene die als Putins verlängerter Arm galten wurden befeuert von der Ukraine. Mit Effekt. Das senkt die Moral weiter, leider hebt es die Gefahr eines Flächenbombardements.

  • 1.) Unfassbar dass es auch in diesem Forum Putinversteher gibt, die sich kaltschnäuzig über die Greueltaten eines Monsters hinweg setzen und scheinbar nicht mehr über das Mitgefühl verfügen das Leid der Ukrainer an sich heran zu lassen.!!!!

    -> SCHÄMT EUCH.!!!!!

    (oder sind Putins Trolle jetzt auch hier unterwegs..)??

    2.) Da kommen die Meldungen über mutige Journalisten gerade recht. Ebenso dass es im Machtapparat Putins offenbar zu knirschen beginnt...

    (Wladi.!!..das Eis auf dem du dich bewegst wird immer dünner...pack schon mal die Koffer)..

    • @Wunderwelt:

      Widerliche Zeitgenossen, die Verbrechern hinterher laufen oder sie sogar hofieren, gibt es immer und überall - leider...!

    • @Wunderwelt:

      Ich gebe Ihnen Recht. Es ist unvorstellbar wie sich anscheinend auch hier Leute hinter Putin stellen und das bei all dem was passiert. Dann leisten wir unseren Beitrag und widersprechen den Trollen/Mennschen?

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Wunderwelt:

      „(oder sind Putins Trolle jetzt auch hier unterwegs..)??“



      Nicht erst jetzt. Die sind schon lange in den Foren aller großen Online-Medien aktiv, und die ModeratorInnen verzweifeln daran.

  • Putin wurde offensichtlich selbst belogen. Das würde im Prinzip vieles erklären. Offensichtlich hat Gerhard Schröder hier doch mehr erreicht als man anfangs dachte. So langsam scheint auch Putin zu dämmern, was er da eigentlich angerichtet hat.

  • Eine Sanktion noch....



    Aber warum nicht:



    Wenn du das tust bekommst du das usw

    Man drängt ihn immer mehr in die Enge ohne Ausweg. Das halte ich für falsch.



    Man muss auch einem Despoten oder Tyrannen einen Ausweg bieten...

    • @Jakob Cohen:

      "Man muss auch einem Despoten oder Tyrannen einen Ausweg bieten.."

      Jaaa genau!



      So wie die Appeasementpolitik Chamberlains in den 30ern den 2. Weltkrieg verhindert hat oder die vorsichtige Sanktionspolitik der 2010er Jahre den russischen Überfall auf die Ukraine.



      Wenn der "Ausweg" einen Fortbestand der Machtelite bedeutet ist es kein "Ausweg" sondern ein Weg in die Eskalation. Am Beispiel der russischen Agressionen:



      2008 Teile Georgiens



      2014 Teile der Ukraine



      2022 Ukraine



      die nächsten Opfer wären dann die "abtrünnigen" Sowjetrepubliken und Satellitenstaaten in Europa und neutrale Länder wie Schweden und Finnland. Die werden ja alle schon verbal bedroht.



      Auch mit dem stärksten "Russenknall" (Zitat Wladimir Kaminer) muss man sich vom Gedanken verabschieden, mit dieser Nomenklatura einen ergebnisorientierten Dialog führen zu können.

    • @Jakob Cohen:

      Ein Ausweg könnte doch sein, sich aus der Ukraine zurückzuziehen und seine Propagandamaschine dafür sorgen zu lassen, dass es nicht nach Schwäche aussieht.

      Er hat und hatte viele Auswege, nutzt sie aber aus Machtbessenheit nicht!

      • @A.L.:

        Damit sich Putin zurückziehen kann ohne sein Gesicht zu verlieren bedarf es mehr,aber da haben leider seine Gegner auch keine Ideen.Bewegen müssen sich nunmal beide Lager ohne Kompromisse gehts nicht,beiderseits natürlich.

    • @Jakob Cohen:

      Also ohne Ausweg sicherlich nicht. Waffenstillstand, Truppenabzug o.ä. wären ja theoretisch Handlungsoptionen ...

    • @Jakob Cohen:

      Und der wäre?

  • Na dann hoffe ich mal, dass unser Gerhard nicht in den Gulag kommt.

    • @jox:

      Warum diese Hoffnung? So zwei, drei Jährchen täten dem Gerd doch ohne Goldkettchen am Anzug mal gut.

  • Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass in der letzten Zeit vorwiegend Wunschdenken in westlichen Medien, egal ob links oder rechts, zu lesen war.



    Ich fürchte, es kommt noch schlimmer, als wir uns alle vorstellen können...

    • @Wolkensprung:

      Schlimmer vor allen Dingen für die Russen: Wirtschaftlich und politisch auf Jahre am Boden.

    • @Wolkensprung:

      Ich teile Ihre Sicht.

  • Je "schlechter" es für Russland läuft, desto länger wird der Krieg andauern, desto größter ist die Gefahr einer Eskalation mit Atomwaffen. Die Sehnsucht nach Rache an Putin mag nachvollziehbar sein, sie birgt aber die Gefahr einer völligen Vernichtung Europas.

    • @Sandor Krasna:

      Es läuft schon schlecht für Russland. Und wird noch schlechter laufen. Ein militärischer Sieg ist eventuell möglich. Aber zu welchem Preis?

      Völlige Vernichtung Europas?



      Einige überschätzen ganz gewaltig die Möglichkeiten der Russen. Atomwaffen hat der Westen auch.



      Und einige glauben, die Technik der Russen funktioniert im Gegensatz zur Bundeswehr zu 100%? Das ist ein gewaltiger Irrtum.

      Den Russen wird vor allen Dingen das Geld ausgehen.

    • @Sandor Krasna:

      Unter Putins Herrschaft zu geraten ist auch eine Form von Vernichtung.

  • Es ist im Grunde die einzig plausible Erklärung, dass er auf seine eigene Propaganda reingefallen ist und tatsächlich gedacht hat, dass die Bevölkerung seine Truppen als Befreier begrüßt, oder zumindest gleichgültig toleriert. Des Kaisers neue Kleider reloaded.

    • @Anna die viertelvorzwölfte:

      Das ist eine naive Einschätzung! Tatsache ist aber sicher, dass sich die Kriegstreiber verkalkuliert haben und ihr Ziel jetzt nur noch mit Völkermord oder (Rück)Besinnung auf Diplomatie erreichen können...!

    • @Anna die viertelvorzwölfte:

      Wenn es korrekt ist, dass man in Russland so viel Angst vor Putin hat, dass man ihm nur das sagt, was er hören will, ist so ziemlich jeder Fehlschlag möglich.

      • @Kaboom:

        Das zeigt dann, wie wichtig es tatsächlich ist, dass Macron und co. weiterhin das Gespräch mit Putin suchen, um ihm ungeschönt die Lage zu schildern, was vielleicht etwas bewegen könnte.

        • @Biks:

          Gespräche mit Putin sind sicher nicht falsch, allerdings Kennzeichen von naivem Idealismus. Erreichen wird man nicht das Geringste, das haben die letzten Monate wohl mehr als ausreichend bewiesen. Putin hat beispielsweise Scholz (und ein paar dutzend andere Politiker) stundenlang systematisch belogen.



          Und wer die Beziehung Putins zur Realität plastisch erleben möchte, sollte sich die PKs von Putins Sprachrohr "Comical" Sergej Lawrow ansehen. In denen der immer wieder betont, dass Russland die Ukraine gar nicht angegriffen habe.

          • @Kaboom:

            "Gespräche" mit Putin und im weitesten Sinne auch mit den Chinesen, also mit den diktatorischen Regimes dieser Welt, sind nur auf der Basis der haushohen militärischen und ökonomischen Überlegenheit des Westens sinnvoll und erfolgversprechend...!

            • @Utschenik Wladimir:

              Der Ansatz Chinas ist offenkundig ein völlig anderer als der Russlands. Dazu muss man nur die Anzahl Angriffskriege der beiden Länder in den letzten Jahrhunderten vergleichen. Russlands Politik war immer durch aggressiven Imperialismus gekennzeichnet

          • @Kaboom:

            Leider glaube ich auch, daß Gespräche nicht das Geringste bewirken, eher im Gegenteil Leute beschäftigt halten, während in der Zwischenzeit eine militärische Lösung forciert wird.



            Meine Hoffnung ist nur eine Verschlechterung für Putin in Russland selbst, das könnte ihn dahingehend bewegen, kurz innezuhalten. Das sollten wir systematisch vorantreiben.

  • Nicht nur der FSB, alle russischen Soldaten haben eine Auszeit zu Hause verdient.

    • @Ward Ed:

      Richtig!

  • Warum sind das in Russland eigentlich immer "Oligarchen"?



    Bei uns heißt das Familienunternehmen.😏

    • @Nansen:

      Bei uns heißt das nicht Familienunternehmen, wenn im Zuge des Zusammenbruchs eines Staates dessen staatseigene Betriebe durch mafiöse Methoden in die Hände weniger Krisengewinnler geraten. Deshalb spricht man in Russland von Oligarchen und in Deutschland von Unternehmer:innen. Ihr Kommentar ist nicht sehr witzig.

    • @Nansen:

      Familienunternehmen schon aber im Sinne der Maffia.

    • @Nansen:

      Ich nominiere Sie für den Tor des Monats.

      • @Kaboom:

        Mea culpa

        • @Nansen:

          Da kann ich Sie helfen:

          Die beschönigend "Oligarchen" genannten Verbrecher haben das Vermögen der Ex-Sowejtunion in Gestalt von Öl-, Gas- und Kohleförderrechten mit Erlaubnis und auf Aufratg von Putin im Gegenwert gegen unbedingte Gefolgschaft und komplettes Maulhalte sich einfach untergekrallt in einer Situation der absoluten Rechtslosigkeit. Sie haben keinerlei Verdienst vorzuweisen, während der Mindestlohn in RU 150 Euro und der Durchschnittslohn 600 betrifft (Preise wie in D bis auf Mieten)...

          "Familienunternehmen" sind über Genarationen eigenständig aufgebaute, hochprodutive (weil andernfalls verschwundene) Betriebe, die über ein parlamentarisch und rechtsstaatlich gestaltetes Erbrecht in die Hände der Nachkommen übergeben wurden, die in Deutschland ca. tragen rund 61 Prozent zur gesamten Netto-Wertschöpfung bei, stellen 55 Prozent der Arbeitsplätze bereit und beschäftigen 80 Prozent der Auszubildenden.

          Von den Steuern, mit denen Schulen und Autobahnen finanziert werden, mal zu schweigen. Steuern, die durchaus auf rechtsstaatlich abgesichertem Weg durch das Parlament erhöht werden können, übrigens, z.B. in Krisenzeiten.

          • @agtaz:

            Ich habe gelernt: Kein Späßchen auf Kosten von Quandt und Bertelsmann. Ich bitte um Verzeihung.🙂

            Trotzdem mein Kommentar zu deiner Antwort:



            Die russischen/ukrainischen/usbekischen/...exsowjetischen Oligarchen waren/sind ja auch bei uns wohl gelitten und sind ausnahmsweise schon vor Putin zu Macht und Reichtum gekommen. Der kleine Teufel hat zwar sehr viel Dreck am Stecken aber er hat nicht alle zwielichtigen Gestalten der Welt reich gemacht.

            Und über die Maßen in den Himmel heben muss man die Familienunternehmen nun wirklich nicht. Ihre Stiftung betreibt erfolgreich Lobbyismus im Sinne der Steuervermeidung. (Stichwort Erbschaftssteuer)

            (Und Putin hat bereits als Bürgermeister von St. Petersburg von einer deutschen Wirtschaftsdelegation Blumen erhalten obwohl (oder weil) er offene Sympathie für die Pinochet Diktatur bekundete. Besagt jedenfalls ein Clip aus der Anstalt.



            Ob Stiftungsmitglieder zugegen waren ist allerdings nicht überliefert)

          • @agtaz:

            Super, vielen Dank dafür ;) Die richtige Antwort

  • Wunderbare Widerstandsaktion im russischen Staatsfernsehen während einer Live - Nachrichten - Sendung. Eine Frau hält ein Schild hoch mit der Aufschrift ' Ihr werdet belogen. Nein zum Krieg ' ( sinngemäß ) gut sichtbar direkt hinter der Nachrichtensprecherin !

    • @Konfusius:

      Und extrem mutig, denn dafür wird sie nicht nur ihren Job verlieren.

  • Bin ich denn ein Krieger?

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Die Tiefgründigkeit ihrer sorgfältig durchdachten Argumente ist schon...ja doch...beeindruckend....irgendwie...

  • Schande!

  • "Er war der einzige russische Abgeordnete, der 2014 gegen die Annexion der Krim stimmte. Inzwischen ist er ukrainischer Staatsbürger."

    Also......... Nichts gegen Ponomarjow. Kenne ihn nicht, weiß nichts über ihn und gehe davon aus er ist ein ehrenwerter Mann. Glaube aber das er nicht der unvoreingenommenste Zeuge ist...............

    Denn es ist doch so: Die Irakinvasion 2003 kann man durchaus mit der Ukraineinvasion vergleichen. Die Truppenstärken der Invasoren sind ähnlich, das Terrain ist ähnlich, die Ukraine ist größer als der Irak aber auch mehr bewaldet. Gleicht sich also aus. Irgendwie.

    Wenn man beide Invasionen mit dem konkreten Zeitpunkt vergleicht sieht man das die Russen bereits mehr Territorium erobert haben als die Amis seinerzeit. Und das bei wesentlich weniger Verlusten an Menschenleben, vor allem von Zivilisten.

    Dies ist nur eine Feststellung.

    Will keinesfalls Putins illegalen Angriffskrieg irgendwie rechtfertigen und jeder Tote ist ein Toter zuviel.

    Nur: wenn der bisherige Kriegsverlauf in Putins Dunstkreis als strategischer Fehlschlag gilt; wie soll dann ein Erfolg aussehen ????

    "Der als Blitzkrieg geplante Einsatz wird für Moskau zunehmend ein Desaster."

    Und wo kommt denn eigentlich dieses "Blitzkrieg" Geschwafel schon wieder her ?

    Es wird ja spekuliert Putin habe seinen Verstand verloren. Wer weiß, möglicherweise ist da auch was dran. Aber selbst wenn Putin irre ist; zu glauben er würde ein Land so groß wie die Ukraine innerhalb von 30 Tagen militärisch schlagen können ?

    Nö, so irre kann selbst Putin nicht sein und die Behauptung er habe einen "Blitzkrieg" verloren ist was sie ist: westliche Propaganda.

    • @Tex_in_D:

      Ehm ... sagen Sie: Hat man in Olgino keinen Zugang zu Wikipedia? Im am 19.3.2003 begonnenen Irak-Krieg (der in der Tat genauso wie der Überfall auf die Ukraine ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg war) wurde Baghdad am 7.4. eingenommen. Und am 14.4. war militärisch "alles vorbei". Wäre der Kriegsverlauf ähnlich, hätte Russland Kiew am 12.3. einnehmen müssen. Und Ihre Behauptung, Russland habe mehr Territorium eingenommen als die USA zum gleichen Zeitpunkt, ist ganz schlicht vollkommen alberner Mumpitz

    • @Tex_in_D:

      Jein, der 2. Golfkrieg war ja Folge des Überfalls vom Irak auf Kuwait und wurde dann in der Mitte abgebrochen. Im Rahmen von Afghanistan wurde dann der 3. Golfkrieg aus fadenscheinigen Gründen losgetreten

      Letzteres ist dann die einzige Gemeinsamkeit mit dem Unterschied, dass die Ukraine selbst nie als Aggressor dagestanden hat

    • @Tex_in_D:

      Für Gläubige wie Sie wurde zb dieser Artikel geschrieben:



      taz.de/Linke-und-d...bb_message_4285649

      oder dieser hier:



      jungle.world/artik...drei-viele-maidans

      Was würden Sie bloß machen, wenn's die USA nicht gäbe?

      • @dites-mois:

        Nein, wurde er nicht; der Forist Tex_in_D hat den Krieg in der Ukraine gar nicht gerechtfertigt (ganz im Gegenteil, lesen Sie seinen Beitrag noch einmal), sondern lediglich die sachlich Frage gestellt, ob er für Russland wirklich so schlecht verläuft, wie manchmal behauptet. Es wirft kein gutes Licht auf unsere Diskussionskultur, wenn schon das schon als Solidarisierung mit dem Kreml wahrgenommen wird.

        • @O.F.:

          Jetzt schildern Sie mal, wo es für Russland gut läuft!



          Kann da - selbst mit ganz viel Mühe - Nichts erkennen!



          In Kürze insolvent, in der Welt isoliert, vielleicht sogar langsam erkennend, dass sie den Krieg in der Ukraine vielleicht militärisch gewinnen, aber nicht halten können. In abwehbarer Zeit kann man kann die Bodenschätze nicht mehr verkaufen, kein Know-How-Transfer mehr aus dem Westen usw.

          • @Filip Od:

            Sie illustrieren gerade meine Kritik an der gegenwärtigen Diskussionskultur: ich habe nicht behauptet, dass der Krieg für Russland gut läuft (mir fehlt die militärische Expertise, um das einzuschätzen); mein Punkt war lediglich der, dass die Einschätzung, es würde für Russland gut laufen, noch lange keine Solidarisierung bedeutet. Mich ärgern solche Unterstellung ehrlich gesagt ziemlich.

    • @Tex_in_D:

      Glauben Sie mir oder auch nicht, häufig ist die Realität profaner und banaler als wir denken.



      Aber schwelgen Sie gerne weiter in Ihrer verschworenen Weltsicht, wenn es Ihnen Freude bereitet.

    • @Tex_in_D:

      "Nur: wenn der bisherige Kriegsverlauf in Putins Dunstkreis als strategischer Fehlschlag gilt; wie soll dann ein Erfolg aussehen ????"

      Nun, vielleicht einfach mal darüber nachdenken, dass Putins Russland gerade ethische Russen, die sich auch der russischen Sprache im Alltag bedienen, in den großen Städten zusammenschießen läßt.

      Für den Häuserkampf in den Städten werden tschetschenische und syrische Söldner angeworben, sicherlich rein zum Schutz der Zivilbevölkerung.

      Auch ansonsten... " Die Truppenstärken der Invasoren sind ähnlich, das Terrain ist ähnlich", selten so einen Unsinn gelesen. Im Irak ist überwiegend Wüste, das Gelände in der Ukraine ist völlig verschieden, dort ist aktuell Bodenfrost.

      "Wenn man beide Invasionen mit dem konkreten Zeitpunkt vergleicht sieht man das die Russen bereits mehr Territorium erobert haben als die Amis seinerzeit. Und das bei wesentlich weniger Verlusten an Menschenleben, vor allem von Zivilisten."

      Putin-Trolle gibt es rechts wie links, ist mit Ihrem Post bewiesen.

      • @Klaus Meier:

        Aus meiner Sicht ist Text_in_d kein troll, die Welt ist nicht in "Vernünftigen" und "Trolls" geteilt, vielmehr gibt es auf dieser Welt viele Meinungen und in jeder Meinung steckt teils Fakt und teils Glauben. Social Media machen aber aus Meinungsvielfalt das, was Umweltverschmutzung zu Biodiversität antut, somit kein Wunder, dass eine andere Meinung sofort als "Lüge" bezeichnet wird. ZB es ist aus meiner Sicht falsch, Ukraine und Irak zu vergleichen (Glauben, Fakt ist, dass die Amis das Land in zwei Wochen überfallen und unter Kontrolle hatten), ist aber richtig, dass die aktuelle Lage kein Desaster für Russland darstellt (Fakt - einem Sieg der Russen, selbst wenn langsamer als gedacht erreicht, steht meiner Meinung nach weiterhin nichts im Wege, auch weil wir unsere warmen Wohnungen und Häuser mehr schätzen als das Leben der anderen und von sehr schwachen (von mir selbst gewählten) Politikern gefürt werden. Somit finanzieren wir weiterhin Putins Regime).

      • @Klaus Meier:

        Die Überlegungen von Tex_in_D sind doch kein Getrolle!



        Man kann ja anderer Ansicht sein, aber Getrolle sieht etwas anders aus.

    • @Tex_in_D:

      Wie kommen Sie bloß auf die Idee, den Irakkrieg 2003 mit dem aktuellen Krieg in der Ukraine zu vergleichen? Ihre Argumente scheinen mir doch sehr weit hergeholt, sieht man einmal von der vergleichbaren Grösse des Territoriums ab. Aber das war es dann auch schon.



      Und immerhin ist den USA und ihren Verbündeten seinerzeit im Irak das gelungen, was Putin bisher nicht schaffte, nämlich den amtierenden Machthaber zu beseitigen ... aber selbst hier hinkt der Vergleich eigentlich, denn bei Saddam Hussein handelte es sich um einen Diktator, die Regierung Selenskyi ist in der Ukraine aus freien und demokratischen Wahlen hervorgegangen.



      Eines der erklärten Ziele Putins ist es doch gewesen, die "Neonazis" und "Drogensüchtigen" in Kiew zu eliminieren ... und genau das ist ihm in den ersten Kriegstagen gründlich misslungen und er wird damit auch weiterhin nicht durchkommen. Was soll daran westliche Propaganda sein?

    • @Tex_in_D:

      ' Aber selbst wenn Putin irre ist; zu glauben er würde ein Land so groß wie die Ukraine innerhalb von 30 Tagen militärisch schlagen können ?'



      Im Rahmen des Überfalls auf die Krim hat Putin selbst geäußert, seine Truppen könnten innerhalb von 2 Wochen in Kiew stehen. Das scheint er noch immer geglaubt zu haben und das hat halt nicht funktioniert. Ob er das Wort Blitzkrieg genutzt hat weiß ich nicht, aber die Vorstellung das Land / Kiew in 2 Wochen zu erobern ist ja nicht weit von dem Wort weg.