piwik no script img

Ende der Corona-QuarantäneDas Doppelleben des Karl Lauterbach

Pascal Beucker
Kommentar von Pascal Beucker

Es gibt zwei Gesundheitsminister: der „alte“ warnte vor Leichtsinnigkeit, der „neue“ verkündet FDP-Politik.

Wenn er doch bloß auf sich selbst hören würde: Karl Lauterbach mit Mundschutz, hier im November 2020 Foto: Anja WEber

H eraus zum 1. Mai! Karl Lauterbach gibt dieser alten Parole der Arbeiterbewegung eine ganz neue Bedeutung. In diesem Jahr bedeutet sie: Ab diesem Tag kann jeder und jede ganz alleine entscheiden, ob er oder sie sich mit einer Corona-Infektion unter Menschen begibt und andere ansteckt. Denn dann gibt es nach der Abschaffung der Maskenpflicht auch keine staatlich verordnete Coronaquarantäne mehr. Was für eine Freiheit!

Die Quarantäne würde von den Gesundheitsämtern ohnehin kaum mehr kontrolliert, hat Lauterbach verkündet: „Daher reicht hier Eigenverantwortung.“ Mit solch einer Begründung ließen sich auch die Ampeln abschaffen. Ob jemand über Rot fährt oder geht, wird ja auch kaum kontrolliert.

Erschreckend ist der Zynismus, der hier zutage tritt. Denn ein Großteil der Ar­beit­neh­me­r:in­nen wird gar nicht die Wahl haben, Lauterbachs „dringender Empfehlung“ zu folgen, sich freiwillig im Fall einer Infektion in Isolation zu begeben und nach Ablauf von fünf Tagen freizutesten.

Und das ist auch gar nicht intendiert. Schließlich zielt die Aufhebung der Quarantäne gerade darauf ab, massenhafte Personalausfälle bei hohen Infektionszahlen zu vermeiden. Es geht also genau darum, dass Infizierte wieder zur Arbeit gehen und eben nicht zu Hause bleiben. Ob sie dabei andere anstecken? Schnurz. Der Schutz von Risikogruppen? Wen interessiert das noch. Das, was Lauterbach da macht, ist unverantwortlich.

Der Gesundheitsminister ist eine Fehlbesetzung

Bei seinem Amtsantritt waren die Erwartungen an Lauterbach hoch. Doch von Anfang an hat er die Pandemiebekämpfung der Koalitionsräson geopfert, also seinem Opportunismus gegenüber der FDP.

Auf Twitter gibt es bis heute noch den „alten“ Lauterbach: Jenen, der warnt und mahnt, dass jeder versuchen sollte, eine Infektion zu vermeiden, weil selbst bei mildem Verlauf „eine Veränderung des weiteren Lebens“ drohe. Dass jede Ansteckung das Risiko von Long Covid bringe. Dass aus epidemiologischer Sicht das Festhalten an der Maskenpflicht richtig wäre. Dass zu viele sich an den Tod so vieler Menschen gewöhnt hätten.

Noch am 14. März twitterte Lauterbach: „Wenn 200 zusätzliche Tote pro Tag mit vorübergehenden minimalen Begrenzungen der Grundrechte wie Masken oder Testpflichten verhindert werden können, müssen wir das tun.“ Wenn er doch bloß auf sich selbst hören würde.

Vom Talkshowhelden, der sich auf die Wissenschaft beruft, zum Gesundheitsminister, der nicht auf die Wissenschaft hört: Karl Lauterbach ist eine Fehlbesetzung. Da hätte man auch gleich Wolfgang Kubicki das Ministerium überlassen können. Es wäre an der Zeit, dieses Missverständnis zu korrigieren.

In diesem Sinne: Heraus zum 1. Mai!

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Pascal Beucker
Inlandsredakteur
Jahrgang 1966. Arbeitet seit 2014 als Redakteur im Inlandsressort und gehört dem Parlamentsbüro der taz an. Zuvor fünfzehn Jahre taz-Korrespondent in Nordrhein-Westfalen. Seit 2018 im Vorstand der taz-Genossenschaft. Sein neues Buch "Pazifismus - ein Irrweg?" ist gerade im Kohlhammer Verlag erschienen.
Mehr zum Thema

58 Kommentare

 / 
  • Lauterbach sollte einmal Ross und Reiter benennen. Er ist immer noch in seiner Konsenzhaltung, niemanden anzugreifen, um die gemeinsame Sache nicht zu gefährden gefangen. Das war richtig, solange er vor der Ministerzeit die Pandemiepolitik mitberaten hat.



    Wenn er jetzt aber Positionen verkünden muß, die nicht seine sind darf er dies auch so benennen. Seine direkte Art hat ihn ja zum Minister gemacht. Die Schuld für diese Politik auf sich zu nehmen und der FDP die Schuld zu nehmen, ist verkehrt. Und jeder würde es verstehen, wenn er einmal die Gründe darlegen würde, weshalb er nicht kann, wie er müsste.... wer wennn nicht Lauterbach dürfte so etwas sagen, der der nie polemisch wird.

  • Na ja, einst war er ja mal CDU-Mitglied (bis 2002) , aber man macht halt in der Jugend Fehler. Interessanter ist dagegen, das Lauterbach - siehe Verdi-Zeitung 'Publik' - einst massiv für die Privatisierung von Krankenhäusern eintrat. Damit wurde der Gesundheitssektor für Heuschrecken und Kapital-Fonds geöffnet - denen es nur um Profit geht. Sein Vorzeigemodell ging gerade kürzlich in die Insolvenz. Also liebe Journalisten, wenn Recherche, dann tiefer graben!

    • @Philippe Ressing:

      Dieses ‚tiefer graben‘ lohnt sich sowieso, wenn man sich ernsthaft mit dem (deutschen) Gesundheitssystem befasst. Dass Sie hier Lauterbach-Bashing hinsichtlich seiner Rolle bei ‚Kommerzialisierung‘ als Begleiterscheinung der Versuche, das Krankenhauswesen ökonomisch und qualitativ leistungsfähiger zu machen, unterbringen, hat zwar nichts mit dem Artikel zu tun, ist indes gleichwohl beliebt als Framing der Person.



      Ich mach’s kurz, weil es eigentlich nichts zum o.a. Diskurs gehört. Es gab ab ca. Mitte der 1970er Jahren die Einsicht, dass das Gesundheitswesen bei linearer Kostenentwicklung nicht mehr finanzierbar sein würde. An dem beginnenden Umbauprozess und an der Abwehr von Qualitätsverlust und Profitgier war ich zufällig jahrzehntelang an einem Universitätsklinikum beteiligt. Das Gesundheitswesen ist wahrscheinlich der größte Markt in diesem Land. Viele wollen daran verdienen und tun es auch. Die Gemengelage und die Einflussgrößen sind so komplex, dass ich erstmal nur auf diese Darstellung verweisen möchte:



      www.deutschlandfun...m-ausgang-100.html



      Als einzelnen und beispielhaft ambivalenten Aspekt nenne ich nur die Frage der Schließung kleiner Krankenhäuser. Wie ist sicherzustellen, dass in einem kleinen Krankenhaus bei sehr niedrigen Häufigkeiten bestimmter Behandlungsfälle, diese mit adäquater medizinischer Qualität versorgt werden, wo doch bewiesenermaßen die Behandlungsqualität signifikant von der Häufigkeit spezifischer Behandlungsfälle abhängt? Wer soll die zusätzlichen Kosten für die Erhaltung kleiner Krankenhäuser tragen?



      Und als kleine Rechercheaufgabe: finden Sie ein Gesundheitssystem in einem anderen Land, das bei gleichen oder niedrigeren Kosten für pflichtversicherte Patient:innen eine allgemeine und spezielle Gesundheitsversorgung auf demselben oder höheren medizinischen Qualitätsniveau wie Deutschland hat. Viel Erfolg!

      • @Jossito:

        May be. But.

        “Entscheidend ist - was hintern rauskommt! Remember Dr. Bimbes 🥬©



        Und da hör ich nicht auf meine Chef-Sanierer Mitschüler (“Ja ja. Vaddern bei Adolf die V2 geklempert & Sohnemann am Med-Sanieren!;(( - sondern auf die Praktiker im Medizinischen & Pflegerischen Bereich (I know a lot!):



        ”Die Decke ist zu kurz - langt hinten & vorne nicht!“ That’s the real problem!



        (Ihre Nebelkerzen - kl./gr. Kliniken etc - helfen da keinen Deut weiter!)



        Oder - Sie Schlaumeier - warum wohl - sucht das frei floatende Kapital darüber - ganz brutal banal - Kasse zu machen?!!



        Nur Naivlinge glauben - diese brutalstmöglichen Heuschrecken haben irgendwas mit social touch am Hut!



        &



        EndeGelände

        kurz - Träumens weiter - beim sich in die Tasche lügen! Never mind.



        Normal.

        So geht das © Kurt Vonnegut



        “ Wir müssen kontinuierlich von Klippen herunterspringen und auf dem Weg nach unten unsere Flügel wachsen lassen.“

        • @Lowandorder:

          Bis auf die Polemik ist Ihre Ansicht ja ganz okay. Sowas liest man ja hier und da immer wieder.



          Und Lyrik kann man eh nicht gut widerlegen.



          Vielleicht war die Rechercheaufgabe einfach etwas zu schwierig und ich sollte ein anderes Beispiel nehmen.

          • @Jossito:

            Liggers - so kann sonnig Wochenende werden.

            (btw - Polemik? - forderns mich nicht raus!;) - wie bei der Rechercheaufgabe:



            eh zu faul!;)) - ganz ok - reicht mir. Gelle.

  • Ohne diese gesellschaftspolitische und gesundheitspolitische schwierige und plumpe Impfplichtsbefürwortung würde Herr Lauterbach wohl besser dastehen.

  • What a difference a day makes.



    Schnee von gestern, der Artikel. Und doch nicht ganz.



    Auch Lanz und Robin Alexander bekamen gestern Nachhilfe in logischem Denken.



    ‚... Vom Talkshowhelden, der sich auf die Wissenschaft beruft, zum Gesundheitsminister, der nicht auf die Wissenschaft hört: ...‘



    Ach, lieber Herr Beucker, ist das wirklich so unplausibel, dass Politik sich der Wissenschaft bedient und nicht umgekehrt? Und dass Politiker:innen entscheiden und verantworten müssen, wie weit und welchen Wissenschaftler:innen (die sich bei Irrtümern und Folgeschäden fein aus dem Staub machen können) sie folgen? Schönes Beispiel: die wissenschaftlich umstrittenen Folgen eines Energie-Embargos gegenüber Russland.



    Lauterbach sagte mit Bezug auf seine Meinungsänderung gestern, dass er einen Fehler gemacht hat und dann: dass er immer das vertreten habe, mit dem er (unter den gegeben Umständen) am meisten für die Bürger:innen herausgeholt hat.



    Kann das jemand widerlegen? Hätte er hinschmeißen sollen wie Lafontaine? Heldenhaft das Hindernis Realität verweigern? Hätte er nichts tun sollen? Hätte er es auf 1001 gerichtliche Anordnungen ankommen lassen sollen? Hätte er eine dauerhafte, für alle Pandemie-Situationen gültige, überstrahlende Idee vertreten sollen? Oder hat er nur diejenigen enttäuscht, die an absolute Wahrheiten glauben und diejenigen kreuzigen möchten, die durchlässig für sich ändernde Wirklichkeiten sind?

  • Also eigentlich hatte Lauterbach mit seinem ursprünglichen Plan deutlich auf die Wissenschaft gehört, ich persönlich fand ihn nicht weitreichend genug, Betretungsverbote für Corona-positive medizinischer Einrichtungen hätten ausgereicht, Außerdem hatte Lauterbach noch an die Verwaltungen gedacht.



    Mit den Maßnahmen streckt man eben nur Infektionswellen, was sinnvoll ist, wenn die Krankenhäuser überlaufen, siehe letzter Dezember/Januar mit der Deltawelle. Dieses Problem hat man aber nicht mit Omikron, da durchseucht man lieber um im nächsten Winter vielleicht weniger Trubel zu haben.

    • @FancyBeard:

      Das passiert ohnehin. Es gibt ja keine Testpflicht mehr. Niemand, der nicht in Quarantäne möchte, muss das noch.

      Es handelt sich, so ja auch die Aussage von Hr. Lauterbach, um ein Symbol. Reine Symbolpolitik mit Ansage. Es geht nicht darum, Infektionen zu verhindern.

      Die Aufregung um seine Volte war vorhersehbar, aber eigentlich hat die Regelung keinen Einfluss mehr. Sie bedeutet lediglich, dass noch Kapazitäten im Gesundheitssystem vorgehalten werden müssen. Allerdings wird man quch zeitnah sehen, dass diese unnötig sind.

  • Tut mir wirklich leid um Lauterbach. Er ist in den "Untiefen" der Ampel versunken und dabei an seiner Loyalität zu ersticken. Besser wäre es aus Protest gegen Kubickis Schwurbler-Kurs zurück zutreten

    • @shitstormcowboy:

      Loyal? Er stimmt sich mit allen Vertretern und Beratern ab, verkündet daraufhin etwas und rudert dann aufgrund von in Deutschland erwartbaren Pressereaktionen zurück. Was ist daran jetzt wem gegenüber loyal, außer vielleicht seiner Twitter-Persona gegnüber?

      Natürlich wäre es mittlerweile für Deutschland besser, wenn er zurücktritt.

  • Es fehlt das gesunde Mitelmaß und Konzepte dafür, auch von L.auterbach

    Beispiel Maskenpflicht in Geschäften:



    Maskenpflicht an einem Tag in der Woche würde den Schutzwilligen Schutz ermöglichen, die Maskenmuffel könnten an den anderen 5 Tagen einkaufen. "Mittwochs mit Maske"

    Beispiel Test: Derzeit scheint es Veranstaltern nicht mal erlaubt zu sein, Besucher nach Test oder 2G-Nachweisen zu fragen, auch wenn sie das im Rahmen ihres Hausrechts und ihrer Freiheit als Veranstalter gern machen würden. Datenschutz. Vorher war genau dasselbe vorgeschrieben. Auch da wäre ein Mittelweg möglich: Wenigstens hin und wieder muss ein Veranstalter Termine mit Testpflicht anordnen.

    Im Zug reicht ein Wagen mit Maskenpflicht.

    Bei Lüftung würde es schon viel helfen, wenn am Eingang eine Einstufung wäre, die aussagt, ob man sich drin halbwegs wohl fühlen kann.

  • Willkommen in der Realpolitik. Die Minister*innen der Grünen und der SPD reiben sich an ihren Wahlversprechen auf. Lediglich die FDP grätscht fröhlich weiter rein.

  • Ziemlicher Wendehals geworden der gute Mann. Wirklich schade.

  • Mich würde der Zusammenhang zur FDP wirklich brennend interessieren. In keiner anderen Online-Nachrichtenseite lese ich etwas davon.



    Bitte mehr Informationen dazu - aber bitte Fakten, keine orakelten Vermutungen oder Behauptungen.

    • @Lars B.:

      Laut BILD (Ob das eine Nachrichtenseite ist, lass ich dahingestellt):

      "Der Fehler lag bei mir und hat nichts mit der FDP oder Lockerung zu tun. Es ging um Entlastung der Gesundheitsämter."

      www.bild.de/unterh...79684668.bild.html

      • @Strolch:

        Interessant. Danke schön.

  • Na, die Sicht, dass es ein "alten" und einen "neuen" Lauterbach gibt, halte ich für zu einfach.

    Es gibt nur einen Lauterbach. Und der hat sicherlich eine große Expertise und er hat sicherlich immer gegen die notorischen Verharmloser gekämpft.

    Aber Lauterbach ist eben auch einer, der nicht versteht, dass ständiges Hin- und Her, kurzfristig umzusetzende Auflagen, ein Wiwarr an Maßnahmen, nicht haltbare Versprechen und dauerhafte Durchhalteparolen Vertrauen und Akzeptanz in die Politik schwer beschädigen.

    Natürlich muss er als Minister auch mehr Kompromisse eingehen als in seiner Zeit als Experte. Aber gerade so ein Move jetzt, zeigt nicht dieses Kompromissverhalten, sondern eine gewisse Unfähigkeit, Politik in ihrer Gesamtheit zu betrachten.

  • Ganz ehrlich Leute: Die Zahlen sinken, die Todesfälle sind mitlerweile auf einem Minimum, die Akzeptanz in der Bevölkerung ist nicht mehr vorhanden und bei einem großteil der menschen gibt es nur noch ganz milde Verläufe, selbst m,eine 80 jährige Lungenkranke Oma hatte nur nen Schnupfen, ich kann dieses panische rumgeschreie echt nicht mehr verstehen

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @PartyChampignons:

      „die Todesfälle sind mitlerweile auf einem Minimum,“



      lt RKI gestern 340 Tote. Ein maximales Minimum.







      [...]







      Beitrag gekürzt. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank! Die Moderation

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Huch - was hab ich denn da wieder gutes verpaßt?! Mist.

    • @PartyChampignons:

      Ganz ehrlich, bei Kommentaren wie diesem kriege ich Wutanfälle.



      Schön für ihre Oma!



      Also ich, damals 23 und nicht vorerkrankt, also die Person die ne Infektion locker wegstecken sollte, habe heute noch nach über einem Jahr Probleme mit den Langzeitfolgen.



      Es ist eine Frechheit wie das Leiden und Sterben von Menschen, von Leuten wie ihnen als etwas hinnehmbares, ja etwas normales abgetan wird.



      Omikron ist viel zu ansteckend. Wäre die Grippe so ansteckend dann hätten wir genau das gleiche Problem.







      [...]







      Beitrag gekürzt. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank! Die Moderation

      • @curiouscat:

        Sterben ist tatsächlich genau das: etwas normales

        • 9G
          95820 (Profil gelöscht)
          @PartyChampignons:

          „Beitrag zur Statistik“ / de.wikipedia.org/w...5%82awa_Szymborska



          www.shooshka.net/archives/6335



          „Auf hundert Menschen



          [....]



          die einzeln harmlos sind



          und in der Masse verwildern,



          über die Hälfte, sicher,



          Grausame,



          von den Umständen dazu gezwungen,



          das sollte man lieber nicht wissen,



          nicht einmal annäherungsweise,



          [….]



          Gerechte



          recht viel [….]



          sollte es die Mühe des Verstehens kosten,



          drei,

          Bemitleidenswerte



          neunundneunzig,

          Sterbliche



          hundert auf hundert.



          Eine Zahl, die sich vorerst nicht ändert.“

          Sterbliche: Hundert auf hundert. Irgendwann unvermeidbar. Grausame – siehe oben

  • Ein Trauerspiel.

    Aus "Karl gegen den Rest der Welt" ist "Karl macht alles mit" geworden.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Jim Hawkins:

      Es ist möglich, gegen den „Rest der Welt“ zu gewinnen, aber nicht gegen die FDP (aka Kubick-Lindner)

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Schon klar, Lindner ist der heimliche Kanzler, der alles steuert. Es soll ja auch heißen, die SPD hat nie in der GroKo regiert, sonder CDU&FDP. Und Merkel ist eigentlich die Klassenlehrerin von Herr Lindner 🤪

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Das mag sein.

        Nur, wo ist er hin, der einst so kämpferische Karl "Beeren-Teller" Lauterbach?

        www.google.com/amp...tion/28231422.html

        Ich habe den Mann so eingeschätzt, dass er eher die Brocken hin wirft, als sich so unterzuordnen.

        So, wie er es jetzt macht, so könnten es viele.

        • @Jim Hawkins:

          Mal nachlesen - wer sich als SPezialDemokrat von der Konrad-Adenauer-Stiftung „Zucker in den Arsch blasen läßt“ - was willste erwarten!



          de.wikipedia.org/wiki/Karl_Lauterbach



          Wat wiss maaken - Shitts ins Bett - Shiits ins Laaken •

          • @Lowandorder:

            "Wat wiss maaken - Shitts ins Bett - Shiits ins Laaken •"



            :-D

          • 9G
            95820 (Profil gelöscht)
            @Lowandorder:

            Die KAS fördert SPD-Mitglieder?



            "Lauterbach war früher Mitglied der CDU,[] 2001 trat er der SPD bei." im selben Wikipedia-Eintrag. Ja dann.

      • @95820 (Profil gelöscht):

        An welcher Stelle haben die zwei genannten Personen etwas damit zu tun? Bitte um erhellende Information. Danke!

  • Die neue Masken-Verordnung entzieht besonders gefährdeten Risikogruppen die Solidarität.



    Denn diese Menschen sind auch mit Impfung bei einer Ansteckung sehr gefährdet. Aber wen kümmert das groß?



    Auch wenn weniger schwer erkranken, arbeitet die Pflege bis zum Anschlag, wichtige Operationen werden verschoben und die Gesellschaft steuert laut Expertin in der Zeit auf eine Durchseuchung zu.



    Damit alle mehr Freiheit (keine Maskenpflicht) haben, müssen sich die Beschäftigten in der Pflege kaputtarbeiten und mehr Risiko bei Corona eingehen.



    Hotspots biegen sich Politiker vor Ort, damit es passt.



    In Hamburg hatte SPD-Schulsenator Rabe es noch nicht einmal nötig, bei der entscheidenden Debatte zur teilweisen Aufhebung der Schul-Maskenpflicht im Sitzen (Gagagpolitik) anwesend zu sein.



    Die CDU fands gut, die Linke und die Gewerkschaft GEW schwiegen dazu, denn "wir" alle haben es uns laut Kanzler ja "ein Stück weit verdient".

    www.zeit.de/gesund...ngen-sandra-ciesek

  • Ich fänd's ja fast in Ordnung, wenn SPD und Grüne sich dafür in anderer Sache ähnlich massive Zugeständnisse von der FDP hätten machen lassen. Aber welche sind das? Welche koalitionäre Kröte muss Kubicki für seine vulgäre Freedom schlucken?

  • Das Problem bleibt die Kommunikation von Hr. Lauterbach. Er treibt die Menschen nach und nach in den Wahnsinn durch seine täglichen Volten und die seinen Entscheidungen komplett entgegenstehenden Talkshowauftritte.

    Spätestens durch seinen heutigen Talkshow-Auftritt ist er meines Erachtens als Gesundheitsminister komplett untragbar geworden.

    • @Co-Bold:

      Jup, das sehe ich auch so. Wenn er eine entspannte Coronapolitik führt soll er nicht so reden als stände die Apokalypse bevor.

  • Herr Beucker, Sie sprechen mir aus der Seele!

  • Die TAZ-Kritik an Lauterbach trifft den Nagel auf den Kopf, besonders was das Instichlassen der Schwächsten in unserer Gesellschaft angeht, den Risikogruppen, dachte ich, bis ich heute das herausragende Portrait von Lauterbach in der Sendung Konfrontation (Link unten) auf Tagesschau 24 sah. Ich dachte wider Willen: was für ein begnadeter, grundehrlicher Politiker, der sich tief in die Karten schauen lässt und mit offenem Visier kämpft, auch wenn er sich manche Blöße gibt. Seine Kompetenz betrifft nicht nur das Medizinische, sondern vor allem das Soziale, das er glaubwürdig aus seiner Biographie ableiten kann. Hier wirkt Politiker Lauterbach, der als Arbeiterkind stark benachteiligt wurde, besonders glaubwürdig. Denn er gibt zu, dass seine Grundschule vermutlich immer noch genauso wie damals gnadenlos benachteiligt, statt zu fördern! Welcher Politiker spricht so etwas unumwunden aus, obwohl er der SPD angehört.



    Lauterbach ist nicht zynisch und nicht das Problem!



    Er wird schlicht von der FDP zu faulen Kompromissen gezwungen und verteidigt die neue Regelung juristisch statt medizinisch.



    Buschmann (FDP) zwingt ihn in einem Machtkampf dazu.



    Das Schlimme: er wird von der SPD und den Grünen bei diesem Kampf um die Macht im Gesundheitswesen im Stich gelassen wird. Springt irgendein Politiker der Koalition (Kanzler?) Lauterbach bei, obwohl laut Experten die Durchseuchung der Gesellschaft droht? Nein. Also könnte Lauterbach zurücktreten. Doch er ist intelligent genug zu wissen, dass es zurzeit keinen kompetenteren Ersatz gibt. Deshalb sollten die Medien nicht Lauterbach abwatschen, sondern mit aller Kraft Herrn Buschmann (FDP), der Lauterbach im Machtkampf gnadenlos in die Enge trieb.



    Das ist tragisch, denn Lauterbach ging von der Medizin in die Politik, weil er in den USA als junger Mann sah, wie stark das Gesundheitssystem die Schwächsten benachteiligt. Jetzt ist es wieder so, denn die FDP will es so!!!

    www.youtube.com/watch?v=o5xAQ8n95Cs

    • @Lindenberg:

      Ist das Satire oder kann das weg?



      Sorry,aber Herr Lauterbach hat doch selber gut an der "Gesundschrumpfung"(Kaputtsparen) des Gesundheitssystems mitgewirkt.

  • Ja, es ist sehr verwunderlich, dass sich unter einem roten Gesundheitsminister die FDP als kleinster Koalitionspartner derart durchsetzen kann. Ob es an der Person Lauterbach liegt, da hab ich meine Zweifel. Die Lindner-FDP hat vor Jahren schon den Ruf erworben, dass sie Koalitionsverhandlungen gerne mal platzen lässt, vermutlich haben diesmal die beiden anderen Parteien entsprechend schüchtern verhandelt. Ist halt Mist. Rot-Grün oder besser Grün-Rot oder noch besser nur Grün, das wären brauchbarere Optionen, finde ich. Es hat aber eben leider nicht dafür gereicht.

  • Danke!

  • RS
    Ria Sauter

    Lauterbach eine Fehlbesetzung

    Für diese Aussage wäre man noch vor einigen Monaten in die Reihen der Coronaleugner geschoben worden.



    Es ist doch von den Medien gerade zu in dieses Amt gehoben worden.



    Als DER Retter der Nation.

  • Herr Beucker, ich muss doch mal ne Lanze für Karl Lauterbach brechen.



    Er befürwortet nach wie vor eine allgemeine Impfpflicht.



    Was kommt denn im Herbst auf uns zu???

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Die Schweiz hat diesen Winter mitten in der Welle bei niedrigerer Impfquote fast alle Schranken fallengelassen. Das hat auch funktioniert. Corona ist mittlerweile so ansteckend, da können Sie sämtliche Maßnahmen vergessen. Ist aber auch nicht schlimm, sieht man ja an der Intensivbettenbelegung. Sieht man sich die Entwicklung des Coronavirus an wird es im nächsten Winter sehr wahrscheinlich nicht viel schlimmer werden, als es jetzt ist. Zumindest nicht so viel schlimmer, das man Maßnahmen wieder einführen wird.

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Im Herbst haben wir ja die traditionellen Winterlockdowns. Es sei denn, die Impfquote würde mal groß genug werden, dann fiele die Welle evtl. aus wegen "ist nicht". Kaum vorstellbar, geöffnete Kneipen zu Weihnachten ohne Test und Maske.. Soll es aber mal gegeben haben. Früher. Sagen manche.

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Heute war nun zu vernehmen: Doch kein Ende der Quarantänepflicht am 1.5.

      Auch wenn ich das im Prinzip gut finde - doch eine Mahnung in Richtung Bundesregierung. Dieses ewige "Nun doch".. "nun doch nicht" muss aufhören. Bitte genau(!) nachdenken, dann entscheiden, aber dann auch dabei bleiben. So ist das alles doch wirklich mal unglaubwürdig.

      • @Bunte Kuh:

        Stimmt schonn, aber Lauterbach ist ja nur Minister und den schwarzen Peter für ne Impfpflicht hat die Ampel ja ans Parlament abgegeben.



        Soviel Unvernunft auf einen Haufen müssen wir dann im Herbst wieder mit dem einen oder anderen Lockdown erdulden.

  • “ Das Doppelleben des Karl Lauterbach



    Es gibt zwei Gesundheitsminister: der „alte“ warnte vor Leichtsinnigkeit, der „neue“ verkündet FDP-Politik“ - Ach was! © Vagel Bülow

    Back to the roots! Nothing else •



    “ Kritiker werfen ihm Ausverkauf der Krankenhäuser vor“



    www.merkur.de/poli...inik-91164489.html



    Stichwort - Kaputtsparen - zulasten der Patienten.



    & Däh=>



    “ Karl Lauterbach: Der Privatisierer

    Nach Jens Spahn sehnt sich die Bevölkerung nach einem kompetenten Gesundheitsminister – und so war die Ernennung Karl Lauterbachs von lautem Jubel begleitet. Den aktuellen Pflegenotstand in den Krankenhäusern hat Lauterbach allerdings maßgeblich mitverantwortet.“



    jacobin.de/artikel...pauschale-lipobay/

    kurz - Zitier mal meine Tochter: “Das mußt du dir mal reintun.



    Wenn ich mit dem Rettungswagen rausfahre. Ist kein Arzt - nur noch die Oberschwester auf Station. Werde ich vorstellig - heißt es: 'Wieso? Da ist doch der Anästhesist auf Station vor Ort.' Was - bitte - weiß der notfalls von Frühchen?!“



    Daß Karl Lauterbach dieses Rad nicht allein dreht & gedreht hat.



    Liegt auf der Hand & mir gut bekannt: zwei meiner Mitschüler haben bundesweit diese effizient&gewinnorientierten Managementmodelle entwickelt & kaltblütig rücksichtslos umgesetzt •



    Leistung muß sich halt lohnen! Woll.

    • @Lowandorder:

      Auch - wenn wiki neuerdings frisiert ist:



      de.wikipedia.org/wiki/Karl_Lauterbach



      Mal lesen - was de Jung ausse Voreifel in Wahrheit auffe Latte hett!



      zB “ Gesundheitsökonomie, Medizin und Gesellschaft (IGMG), “



      &! nie als Arzt tätig - Approbation tricky



      “ Die Approbation als Arzt in Deutschland hatte Lauterbach nach dem Abschluss seines Medizinstudiums noch nicht beantragt;[9] dafür hätte er damals eine 18-monatige Pflichtzeit als Arzt im Praktikum nachweisen müssen. 2004 entfiel diese Voraussetzung, auf Antrag erhielt er 2010 seine Approbation.“



      Noch meine 1. Schwiegermutter - 1948 tapfer zur Uni Mbg getapert - kostete diese sinnvolle Regelung wg Schwangerschaft ihr Examen.



      (galt bei MTAs dito: meine 1.Ex - machte dess en passant & Däh! Praktikum & Studienplatz!!(entre nous only - Vaddern antichambrierte beie Uni-Verwaltung:



      “Dess derf ich eigentlich nich! Gelle!“ de ahl Hessebub;) & steckte seelenruhig die Karte der Frau Studiosa “nach hinten!“;)



      - 🤫 - das waren noch Zeiten!



      Vor überstudierten medizinischen Sanierern • Gellewelle&Wollnichwoll!

      • @Lowandorder:

        Nix Neues, und schon gar kein Doppelleben. Hat der immer schon so gemacht.



        Seine Habil taugt auch nix, 100 Seiten, von seiner Homepage ist sie schon weg. Aber:



        web.archive.org/we...ons-of-health-care



        Wen's interessiert. 100 Seiten Gewäsch darüber, wie man den Leuten im Gesundheitswesen noch mehr Leistungen vorenthalten kann.



        Der Anspruch an Doktorarbeiten in der Medizin ist ja bescheiden genug, aber das als Habilitationsvoraussetzung anzuerkennen ist schon nochmal was ganz besonderes.

  • Was soll man dazu sagen: Mehr Minderheitenregierung wagen. Niemand braucht die FDP in diesem Land.

  • Ja, was mir da völlig fehlt bei dieser Freiwilligkeit: Wie sieht es mit der Lohnfortzahlung aus? Bisher wurde der Lohnausfall bei angeordneter Isolierung dem Arbeitgeber vom Staat ersetzt, der Arbeitnehmer bekam sein Geld ganz normal weiter.

    Wie sieht das jetzt aus? Muss man sich jetzt Urlaub nehmen, wenn man sich "freiwillig" isoliert? Bzw. bekommt den Ausfall nicht bezahlt? Denn wenn das so ist, werden sich selbst hochgradig ansteckende Leute weiter zur Arbeit schleppen und dort ihre Kollegen und Kunden infizieren, wenn sie es sich nicht leisten können, mal eben eine Woche nicht zu arbeiten und nicht bezahlt zu werden. Da ist nicht viel mit "freiwillig"...

  • Wäre Jens Spahn bereit, den Job wieder zu übernehmen ?

    • @lesnmachtdumm:

      Warum nicht gleich Scheuer oder Dobrindt?

    • @lesnmachtdumm:

      Für genug Entlohnung - evtl. Da fragt sich allerdings: Wer hätte da was davon?

    • @lesnmachtdumm:

      Haben Sie vergessen, was der konnte? Oder besser nicht konnte.

      • @Lars B.:

        Masken auf! hieß es beim Spahn



        Masken ab! ist Lauterbachs Motto.

        Lauterbach kann nicht mal ein Impfpflicht-Gesetzesvorlage.