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Elon Musk torpediert HaushaltseinigungSchützt die Demokratien vor den Superreichen!

Kommentar von Ferry Batzoglou

Milliardäre wie Elon Musk können sich politischen Einfluss kaufen – siehe USA, siehe Großbritannien. Ihr Vermögen nur zu besteuern, reicht nicht.

New York, USA, 27 November: Donald Trump und Elon Musk schauen sich gemeinsam einen Boxkampf an Foto: Adam Hunger/ap/dpa

D er designierte US-Präsident Donald Trump ist noch nicht einmal im Amt, da torpediert er unverblümt die Verabschiedung eines Übergangshaushalts im Kongress – und es droht „Shutdown“. Die Steilvorlage dafür lieferte Elon Musk. Jeder, der für dieses „unverschämte Ausgabengesetz“ stimme, verdiene es, abgewählt zu werden, ätzte Musk auf seiner Plattform X. Musk hat 270 Millionen US-Dollar dafür gespendet, damit Trump abermals ins Weiße Haus einziehen kann. Fortan soll und will Musk den USA und vor allem Trump zeigen, wo Staatsausgaben maximal zu kürzen sind.

Nach Musks Geld lechzt jetzt auch ein anderer Rechtsaußen: Nigel ­Farage in Großbritannien. Ein glühender Brexit-Fan und übler Hetzer gegen Migranten, der in London bei den jüngsten Wahlen mit seiner Partei Reform UK 14 Prozent der Stimmen errang. Am Montag habe er bei einem Treffen mit Musk in Trumps Residenz in Florida „über die Finanzierung seiner Partei verhandelt“, schwärmte der Brite: Musk „will uns helfen“. Womit? Klar, mit Geld. Laut Medienberichten könnte sich die Musk-Spende auf schwindelerregende 100 Millionen US-Dollar belaufen. Mit der üppigen Kapitalspritze will Farage – wie Musk ein Busenfreund von Trump – beim Urnengang 2029 die verhasste Labour-Regierung aus dem Amt jagen. Die jüngste US-Wahl lässt grüßen.

Das Geld kann Musk, der reichste Mensch der Welt, aus der Portokasse bezahlen. Sein Vermögen ist nach der Trump-Wahl auf 464 Milliarden US-Dollar in die Höhe geschnellt. Die 25 reichsten Menschen der Welt verfügen zusammen über ein Vermögen von 3,38 Billionen US-Dollar. Schluss damit! Kein Mensch verdient es, so viel Vermögen zu haben. Es reicht nicht mehr, passive Einkommen wie Gewinne aus Aktien, Fonds oder Mieteinnahmen stärker zu besteuern. Eine Obergrenze für das Gesamtvermögen der Superreichen muss her, selbst 100 Millionen Euro reichen locker noch für deren Enkelkinder. Für die westlichen Demokratien sind die Spenden von Superreichen – egal von wem sie stammen – der Super-GAU. Die Demokratien müssen sich vor demokratisch nicht legitimiertem Einfluss schützen. Dringend.

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KORRESPONDENT ATHEN
1967 in Weiden in der Oberpfalz (Bayern) geboren, in der Südpfalz (Rheinland-Pfalz) aufgewachsen, Abitur in Baden-Württemberg. Grundstudium der Rechtswissenschaft in Heidelberg sowie Studium der Politikwissenschaft, Philosophie und Geschichte in Köln. Brach 1994 im Alter von knapp 27 Jahren die Zelte in Deutschland ab. Lebt seither in Athen. Redakteur für Wirtschaft und Sport in der deutschsprachigen "Athener Zeitung" (Anfang September 1999 bis Ende März 2002), anschließend Korrespondent für deutschsprachige Medien. Länderschwerpunkt Griechenland und Zypern. Henri Nannen Preis 2012 in der Kategorie Dokumentation.
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67 Kommentare

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  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Danke für eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.

  • " Schützt die Demokratien vor den Superreichen ? "

    Nanu ?



    Gerade die repräsentative Demokratie soll doch explizit die Superreichen , vor dem Volk schützen.

    Elon Musk versucht doch nur den Menschen die Augen zu öffnen und zu zeigen, was die ihnen für Demokratie verkaufte Demokratieform für einen (Un) Wert, für die Wähler hat.



    Elon Musk könnte man dafür durchaus Dankbarkeit sein...schmunzel

  • Macht den Mann mal nicht größer als er ist. Auch mit 100 Mio Wahlkampfgeldern wird Farage allein keine Wahl gewinnen, ebenso wie Trump die Wahl auch ohne Musk gewonnen hätte. Spannender wird die Frage sein, wie lange Trump akzeptieren wird, dass Musk so zentral im Rampenlicht steht und nicht er.

  • Diese massive Agglomeration von wirtschaftlicher Macht, die dann in politische Macht umgemünzt wird muss durch das Gemeinwesen verhindert werden. Das schadet unserer Demokratie, im übrigen weltweit.

  • Für mich ist Musk der real gewordene Bond Bösewicht ! Mondraketen, Medienunternehmer hatten wir alles schon als Schurken im Film, heut übertrifft die Wirklichkeit die damalige Phantasien. Gibt es eigentlich (noch) Britische 00 Agenten ??

    • @Günter Witte:

      Genau das! Jeden Morgen kneife ich mich nach dem Aufwachen, weil ich nicht glauben kann, dass wir in einer Dystopie leben, in der Bond-Schurken das Sagen haben.



      Oder im Star Trek Mirror Universe.



      Vielleicht ist es an progressiven Science-Fiction-Fans, die Welt zu retten vor Retrofuturisten wie Musk.

      • @Patricia Winter:

        Oder am gesunden Menschenverstand, wenn es diesen noch gibt.

  • Bei seinen ganzen Tweets nennt Musk Herrn Lindner nicht einmal. stattdessen empfiehlt er, Nazis zu wählen. Jetzt wird der Christian aber schmollen!

  • Ein internationales Finanzregister wie es der Ökonom Piketty fordert, oder die Schließung der Steueroasen wie es der aktuelle Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften fordert, sind angesichts der Macht der Reichen aus deren Sicht schon kaum umsetzbare Vorhaben.Selbst die Unmöglichkeit die russischen Oligarchen zu besteuern oder das Vermögen der Assad Familie von 100 Mrd aufzuspüren ,können dieses Selbstverständnis aller Berufspolitiker nicht ins Wanken bringen.Daher ist die Tatsache das die Superreichen wie Trump und Musk die Macht selber übernehmen die logische Konsequenz dieses Dogmas vom unerreichten Leistungsträger der natürlich nichts mit Oligarchen wie Putin (nach Meinung von Elon Musk der reichste Mensch der Erde) gemein haben.

  • Großbritannien sollte die Höhe von Einzelspenden je Spender deckeln. Es darf nicht sein das einzelne Spender, auch noch aus dem Ausland, solch einen immensen finanziellen Einfluß auf due Politik ausüben können.

    Musk ist nichtmal mehr ein Libertärer er ist ein egozentischer Geldfuzzy, der die Macht des Staates durch die Macht von wenigen ersetzt. Das Libertärengedöns ist nur der wilde anarchistische Deckmantel unter dem er seine devote Untertänigkeit gegenüber Trump versteckt.

  • Auch hier gibt es Tipping-Points.



    Die Welt steht unmittelbar davor oder hat sie schon überschritten - ein Zurück gibts jedenfalls nicht mehr.

  • Mehr Luigi wagen!



    Oder glaubt ihr wirklich ein Soziopath wie Musk, der Nichtmilliardäre auch gerne mal "NPC" s nennt ( wer den Begriff nicht kennt, der guckle), würde sich die Macht mit demokratischen Mitteln entwinden lassen?

    • @Schytomyr Shiba:

      Fragt sich nur, wie lange die PC's Milliardäre bleiben, wenn sie die Staaten und die Welt kaputtreiten...

      • @aujau:

        Das ist ja das irre: Musk glaubt ernsthaft, er könne sich mit ein paar Bediensteten und Robotern auf den Mars absetzen, dort via Biotech oder KI unsterblich werden und erster Galaxis Cäsar werden. Der hat einen Knall!

        • @Schytomyr Shiba:

          Irgendwann wurde Musk klar, dass die heutige UND die morgige Technik ihn ganz vielleicht auf den Mars bringen könnten, aber sein Leben dort wäre kurz, brutal und langweilig. Alles Geld der Welt kann technischen Fortschritt nur in begrenztem Umfang beschleunigen. Das kann er nicht verknusen.



          Er will nicht die Welt beherrschen, er spielt mit seiner Ameisenfarm.

    • @Schytomyr Shiba:

      Einfach keine Teslas mehr kaufen. Dann nimmt der Aktienkurs ganz demokratisch eine rasante Talfahrt in Richtung 0,00 Euro auf und das Vermögen von Musk gleich mit :D

      • @Tom Tailor:

        Als erster Schritt eine gute Idee. Aber bei genauerer Betrachtung unwahrscheinlich:



        Erstens ist das Vermögen schön diversifiziert und disloziert, zweitens bleiben seine Minions auch bei Twixer und werden weiter jeden Mist kaufen, den er propagiert und drittens wird der dann für gewisse Kaufzwänge sorgen ( Wasser, Luft, Soylent Green...), wenn er erst mal Kaiser von Trumpmuskovia ist.

    • @Schytomyr Shiba:

      Bin ich kein Freund davon. Egal welche Morde, selbst Tyrannenmorde sind erst dann gerechtfertigt, wenn es bereits zu spät ist. Weil ein "Hinterher weiß man es besser" nunmal ein Totschlagargument ist.

      Man könnte Assad sicherlich töten, damit nicht noch mehr Menschen in berüchtigten Gefängnissen zu Tode gequält werden. Aber wehe eine Zeitlinie existiert, in der andere Islamfaschisten oder gar die eigene Bevölkerung ihn aus seinem Stuhl jagen!



      Oh warte mal... diese Zeitlinie existiert bereits???

      Und so verfahren wir auch bei Musk, Zuckerberg, Bezos. Nicht der Mob richtet über ihn, sondern Vernunft, Aufklärung, Demokratie, Demonstrationen oder Boykott.



      Es ist immer noch ein Rechtsstaat, und auch ein Antikapitalist wie ich, weiß den zu schätzen.

      Kapitalismus muss getötet werden. Nicht die Menschen, die ihn betreiben.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Der letzte Absatz👍👍👍

      • @Troll Eulenspiegel:

        "Es ist immer noch ein Rechtsstaat, und auch ein Antikapitalist wie ich, weiß den zu schätzen."



        Ich möchte dir ja gerne zustimmen - allein, mir fehlt der Glaube, dass der amerikanische Rechtsstaat - immer schon mit Schlagseite für die Filthy Rich - nach Trump, Vance und Musk noch ein Rechtsstaat bleibt. Imo sieht es mehr nach "The Hunger Games" + " The Handmaids Tale " aus

  • Seltsam das hier Putin und der Xi Jinping bei der Aufzählung fehlen.



    Immer wieder sind es die Schurken aus dem Westen, obwohl die beiden o.g. in den politischen Debatten, mehr mitmischen, als irgend ein Milliardär es kann.



    Was ist schon Musk mit seinem "Einfluss" gegen die chinesische und russische Troll Arme weltweit.

    • @Whatever1984:

      True.

  • Bald wird die ganze Welt von Leuten regiert, für die wir Ameisen sind. Dank ihrer Propaganda werden wir sie lieben, während aus drei Mahlzeiten zwei werden. Es begann langsam. In kleinen Ländern jubelten die Massen Oligarch:innen an die Macht, oft Remigrierte, die in der weiten Welt ihr Glück gemacht hatten und außerhalb des Politikbetriebs standen. Sie traten an mit Showmanship und libertärer Agenda. Während die Reichen in diesen Ländern erblühten und die Armut wuchs, breitete sich das Phänomen aus. Niemand wunderte sich mehr, wenn wieder ein kleines Land an einen schwerreichen "Messias" fiel. Siehste, die Kennziffern werden besser. Muss was dran sein.



    Etablierte Demokratien wurden stattdessen durch neoliberale Lobbykratie geschwächt. Wenn die Opfer aufbegehrten, die von Armut Bedrohten, standen ultrarechte Parteien bereit, sie zu trösten: "Die Ausländer sind schuld!" Diese Parteien schwollen blitzartig an, durch überraschend professionelles Marketing. Ignorieren, Forderungen zu eigen machen, Brandmauer, Koalition, Regierung. Plötzlich werden unseriöse Leute Staatschefs. Wer sagt ihnen, was sie zu tun haben?



    20/20 hindsight



    Zu spät.

  • Die Demokratie der USA ist anders aufgebaut als unsere, daher ist das nicht auf Deutschland vergleichbar. Die Demokratie ist eine super Staatsform und vom Gesetz her sind alle Menschen gleich. Daher können wir die Reichen nicht anders behandeln als alle anderen.

    • @Cello:

      Dann erklären Sie das mal beispielsweise der FDP - viel Glück!!

      • @Erfahrungssammler:

        das brauche ich nicht. Den ich habe nirgendswo gelesen, das die FDP was anderes gesagt hat

        • @Cello:

          Ich kann auch nicht alles lesen, was bei denen gesagt wird.



          Das D-Day-Papier zu veröffentlichen war auch nicht von denen gewollt.

  • Mit Elon Musk werden die absonderlichsten Verschwörungstheorien Realität.

  • Ich lese hier in den Kommentaren "Spendenbegrenzungen einführen".....jo, klappt immer gut, können die sicher nicht umgehen....illegale Parteispenden hat es auch noch nie nirgendwo gegeben....es ist ein ziemliches Dilemma mit den Superreichen, ich denke mitlerweile, da können nur andere Superreiche helfen, die vielleicht noch nicht dem Größenwahn verfallen sind

    • @PartyChampignons:

      Wenn solche Spenden illegal sind, und die Umgehung eine Straftat dann können diese Unterbunden werden. Auch Superreiche werden bei Anlass verhaftet und verurteilt - gut, nicht in Deutschland. Hier wandert vielleicht ein Hoeneß noch in den Bau, schon ein Ecclestone kauft sich einfach frei.

  • Recht so! Jetzt muss sich nur noch jemand finden, der die Deckelung von Riesenvermögen auch durchsetzen kann - und das politisch (und möglicherweise auch physisch) überlebt.

    • @Abdurchdiemitte:

      Und das global.

  • "Die Demokratien müssen sich vor demokratisch nicht legitimiertem Einfluss schützen."



    Plutokratie, Nepotismus und Oligarchie kommen nicht aus dem Nichts:



    www.finanzwende.de...inanzlobby-verraet



    Die Fundamente für Einflussnahme haben hierzulande schon Generationen von Mächtigen gestärkt, seit Adenauer auch sicher nicht gänzlich ohne Rendite und Profit.



    Ein früheres Archiv-Beispiel aus der kritischen Wahrnehmung in den Qualitäts-Medien mit aktuellem mehrteiligen "TV-Reminder":



    www.spiegel.de/pol...-0000-000013493780

    • @Martin Rees:

      anschließe mich & runderneuer post Spiegel mal - geht mal hin - DA VOS - weht tut!



      www.admin.ch/gov/d...0Davos%20aufhalten.



      Ne PRIVATVERNSTALTUNG



      & Joseph Vogl -



      “…Der Souveränitätseffekt (2015) zeichnet Vogl die Genealogie der kapitalistischen Moderne mitsamt ihren Akteuren und Institutionen nach: private Financiers, Zentralbanken, Staatsgründungen.… „Die Figuren seignioraler Macht (Anlehnung an Deleuze und Foucault) […] sind vielmehr informell, diffus, instabil und nicht in eine konzise Systemgestalt übersetzbar. Man könnte hier von einer offenen und konstellativen Verdichtung, Fusion und Interaktion von Kräften unterschiedlicher Herkunft sprechen, deren Wirksamkeit gerade in d er Schwäche institutioneller oder systemischer Prägung besteht.“[7] Vogls Buch zeigt die Entwicklung der kapitalistischen Finanzökonomie auf und offenbart deutlich, dass wir nicht in Demokratien leben, sondern in oligarchischen Systemen globalkapitalistischer Profitmaximierung, die von politischen und ökonomischen Eliten regiert werden.



      de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Vogl

  • Die meisten Milliardäre werden die Milliarden nicht einfach auf dem Konto liegen haben, da ergibt sich das Vermögen zu großen Teil aus dem (fiktiven) Wert der Unternehmen und Produktionsmittel. Vermögen auf 100 Mio oder was auch immer zu beschränken, würde bedeuten, den Besitz von Unternehmen und Firmen teilweise zu verbieten und wie will man das umsetzen.



    Es stellt sich übrigens weiterhin die Frage, ob dieser Artikel auch bei einem Wahlsieg von Frau Harris erschienen wäre, denn deren Wahlkampf wurde sicher nicht durch Oma Ernas Wahlkampfspende finanziert. Bei Frau Harris standen ebenso Millionäre und Milliardäre dahinter, die am Ende auch eine gewisse Gegenleistung erwartet hätten. Ist die Einflussnahme von Milliardären ok, wenn ich mit deren politischen Zielen übereinstimme oder deren Kandidaten bevorzuge?

    • @Christian Deinhart:

      Gute Punkte! Wie halt immer: es gibt nur Schwarz-Weiß - die "bösen Reichen" und dann den Rest. Welchen Beitrag Reiche allerdings durch Steuern, Konsum, sonstige Abgaben etc für die Gesellschaft leisten bleibt immer unerwähnt.

  • "Mit der üppigen Kapitalspritze will Farage – wie Musk ein Busenfreund von Trump – beim Urnengang 2029 die verhasste Labour-Regierung aus dem Amt jagen."

    Haftbefehl wegen Umsturzversuch wann endlich?

    • @Ajuga:

      Mit welcher Begründung? Die Wahlkampagne war aufgrund zu hoher Geldzuwendungen erfolgreich?

      • @Tom Tailor:

        Richtiger Weise wird gegen russische Wahlbeeinflussung vorgegangen. Warum nicht auch gegen amerikanische?

  • Zu spät.



    Jahrzehnte zu spät.

  • Würde sagen: Ja unbedingt.

    Nur halt leider schwer umzusetzen. Zum einen hat Musk dieses Vermögen nicht - es wird aus dem fiktiven Börsenwert seines Unternehmens berechnet. Ob Tesla & co wirklich so viel wert sind und ob ihm jemals jemand alle Anteile abkaufen würde bleibt abzuwarten.

    Auch wenn ich Pro-Milliardärssteuer bin und denke, dass niemand allein so viel Geld oder Macht haben sollte: Der Artikel ist reines preaching-to-the-converted mit vlllig unrealistischen Vorschläge .

    Sinnvoller wäre es zB Spenden an Politiker und Parteien zu reduzieren oder an Konzepten wie Bürgerräten zu arbeiten.

  • 1. Parteispenden aif 1000€/Person begrenzen.



    2. Doch- die Steuergesetzgebung ist der Schlüssel. Was geändert werden muss, wisst ihr selber.

    • @So,so:

      1. Passt, muss aber noch ergänzt werden. Spendenberechtigt sind nur natürliche Personen.

      Und 3. Spenden aus dem Ausland sind grundsätzlich verboten. Illegale Spender sind an der Grenze festzunehmen und vor Gericht zu stellen. Als Strafmaß würde ich 1 Tag Haft pro illegalem Spendeneuro vorschlagen.

    • @So,so:

      Echt progressive Steuern auf Großvermögen, Kapitaleinkünfte, Erbschaften reduzierten lange die ökonomische Ungleichheit. Da müssen wir wieder hin. Sonst müssen Revolutionen das lösen.



      Bei Parteispenden sollten auch nur Personen spenden können, keine Betriebe. Auch "Informationstände" auf Parteitagen, "Reden" von FDP-Politikern sind akribisch zu prüfen. Von der mutmaßlich ins Amt gekauften Weidel ganz zu schweigen.

  • Ähh, das ist doch eher andersrum viel einfacher: wenn Demokratien sich vor dem Geldeinfluss von Milliardären schützen wollen, dann müssen Demokratien entsprechende Spendengesetze, also Verbote, Limits... o.ä. definieren und gesetzlich verankern.

  • Da hilft nur enteignen. Aber das wird nicht passieren. Die Politik hängt zu tief mit drin und die Mittelschicht reagiert durch Abstiegsängste mit Besitzstandswahrung und freundet sich mit libertären und rechten Gedankengut an. Die Superreichen werden wir erst los wenn die Wirtschaft global kollabiert und sich Vermögen in Luft auflösen. Bis dahin werden wir sehen wie Demokratien zunehmend autoritärer werden. Der Klimawandel wird das seine dazu beitragen.

    • @Andreas J:

      Ich fürchte, an diesen Worten ist was dran. Ich habe oft gedacht, es würde helfen, Unternehmen ab einer bestimmten Größe zwangsweise zu zerteilen (Anzahl Sozialversicherungsmeldungen oder die Firma, die eine bestimmte ID bei einer Überweisung zieht, irgendwas, nein viele verschiedene Irgendwas, die sich zusammen nicht umgehen lassen). Aber dann würde es heißen, gerade die Erfolgreichen werden bestraft. Und dann dürfte es eben so kommen: "Die Politik hängt zu tief mit drin und die Mittelschicht reagiert durch Abstiegsängste mit Besitzstandswahrung ..." Vielleicht mal die Idee verbreiten, dass Eigentum nicht absolut ist, sondern nur ein Hilfskonstrukt, und dass es nicht zur Bildung großer Macht führen darf ... aber bis das begriffen wird, wird es dauern die anderen Entwicklungen wohl schneller sein. :-(

  • Es wäre schon ein guter Anfang wenn es eine Vermögensteuer gäbe, dafür müsste man nämlich die Höhe der Vermögen erstmal offiziell feststellen.

    • @Semon:

      Hat mit dem Thema was zu tun?



      Gar nichts, denn Musk unterliegt in den USA der Vermögensteuer.

      • @Whatever1984:

        Wikipedia:



        "In den USA ist die Vermögensteuer fast überall abgeschafft worden. Lediglich in einigen Bundesstaaten und Countys (Bezirken) besteht sie noch formal. Das gesamte vermögensbezogene Steueraufkommen der USA speiste sich fast ausschließlich aus der US-amerikanischen Grundsteuer, die dort im Übrigen die zweitwichtigste Einzelsteuer ist"

        Musk wohnt bestimmt nicht in einem Ort mit Vermögensteuer.

    • @Semon:

      Christian Lindner ist dagegen.

  • Ich empfehle zu diesem Thema ausdrücklich das sehr informative und zugleich gut lesbare Buch „Limitarismus. Warum Reichtum begrenzt werden muss“ von Ingrid Robeyns. Robeyns stellt alle Aspekte dar, welche gesellschaftlichen Schäden (ökonomisch, ökologisch, politisch) durch Superreiche angerichtet werden.

  • Da stimme ich vollkommen mit überein, nur - in Amerika was an deren Demokratie verbessern oder ändern zu wollen ... das seh ich nirgends. Und hier? Man schau sich nur mal das Wahlprogramm der AFD an und vergleiche es mit der sozialen Situation der Wähler. Da paßt nichts zusammen. Politisches Bewußtsein ist auch hierzulande ein Glücksfall.

    • @shitstormcowboy:

      Nun ja, allerdings werden Parteien wie die AFD und BSW auch nicht nur von Milliardären unterstützt, sondern erhalten ihr Geld auch von befreundeten internationalen Partnern.

  • Spendenberechtigt sollten nur Wahlberechtigte Personen sein. Die Spendenobergrenze könnte z.B. bei 50000 EUR im Jahr liegen. Das gleiche sollte für alle partei oder politiknahen Organisationen gelten. Firmen, Oligarchen, amerikanische Milliardäre können ja für Sielmann oder Wildtierstiftung oder Streuobstwiesen, Heimatvereine spenden.

    • @Sandro Heitz:

      Amerikaner rechnen nur mit Millionen Dollar. Schauen Sie sich diverse US-Gerichtsurteile an.

  • Ich frage mich nur, wie soll wer in einem demokratischen Rechtsstaat einer Privatperson einfach mal das Vermögen kürzen? Zumal das Geld bei Milliardären nicht, wie bei Onkel Dagobert im Geldspeicher liegt, sondern meist nur in Aktien oder Firmenanteilen vorhanden ist.

    • @Stefan L.:

      Lastenausgleich BRD nach dem Krieg, Eigentums-Reform Taiwan, Erbschaftssteuer und ohne derzeitige faule Tricks, Schenkungssteuer, Vermögenssteuer, Spitzengrenzsteuersätze von 80+ % ... Probieren wir es doch mal aus, dann werden die 98 % anderen endlich mal weniger auf das Arbeitseinkommen zahlen müssen.

  • Wo der Autor recht hat, hat er recht….



    Leider wird es sehr schwer sein, die Forderung umzusetzen.

  • Gute Idee! Und wie soll man das umsetzen? Wie will man die bereits erkauft Macht zurückbekommen? Es ist ja hierzulande schon schwer, die Einflüsse der "armen kleinen Familienunternehmen" als die sich unsere Superreichen gerne tarnen aufzudecken, geschweige denn zu verhindern.



    Was wären mögliche Mechanismen und Maßnahmen?

    • @Axel Schäfer:

      Sozialismus, zum Beispiel.

  • ... obwohl überfällig, wird so etwas erst nach irgend einem — wie immer gearteten — Supergau passieren.



    Die Gier selbst irgendwie an die "Fleischtöpfe zu kommen ist einfach zu groß.



    Das psychopathische Verhalten solcher Personen wird immer mehr zur Normalität.

    Gruß Fritz

  • Der politische Philosoph Michael Walzer, vor vielen Jahrzehnten: Die Sphären sollten sich besser nicht überschneiden, etwa Reichtum und politische Macht.



    Wenn wir nicht spätrömische Reichtums-Dekadenz haben wollen, sollten wir das beherzigen, und das heißt kräftig gegentreten und auch gegenwählen.

    • @Janix:

      Warum wollen die Milliardäre Reichtum? Um sich damit Macht zu kaufen.

  • Einfach mal eine Partei nennen, die das unterstützt

    • @Algernoon:

      F,D.P. Lindner ist Elons Boyfan.

    • @Algernoon:

      Es gab in Deutschland (groß und West) nur selten linke Mehrheiten im Parlament, was so etwas anging.



      Von kleineren Parteien abgesehen, wären die Linken doch ein Anfang, wenn Sie etwas suchen.



      Betreiben sollten es aber eigentlich alle Parteien. Kaufbare Demokratie greift die Gesellschaft gleich an mehreren Stellen an.