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Ein Jahr Pflicht für Tethered CapsBefreit die Deckel!

Unsere Autorin trinkt gern Smoothies, Milch- und Proteinshakes. Aber die neuen Deckel, die es seit einem Jahr gibt, empfindet sie als Stressfaktor.

Die fest mit der Flasche verbundenen Deckel sind vor allem nervig Foto: Norbert Schmidt/imago

N un gibt es sie schon ein Jahr, und immer noch frusten mich Tethered Caps regelmäßig. Zur Erinnerung: Tethered Caps sind die im Juli 2024 eingeführten neuen Verschlusskappen, die fest mit der Getränkeflasche verbunden sind und über die seither leidenschaftlich diskutiert wird. Auch mir sind bereits etliche Flaschen ausgelaufen, weil ich den pseudorevolutionären EU-Deckel nicht richtig zugeschraubt hatte, ohne es zu merken.

Nervös bin ich nun, wenn sich Laptop und Wasserflasche in derselben Tasche befinden. Manchmal verzichte ich ganz pragmatisch auf das Getränk. „Hol dir einfach eine Mehrwegflasche und füll sie mit Leitungswasser auf“, höre ich schon einige sagen. Doch das fade Leitungswasser würde in meinem Rucksack nur noch fader werden.

Ich bevorzuge Kohlensäure und Geschmack beim Trinken – kommt beides nicht aus dem Wasserhahn. Auch Soda-Mixer sind keine Lösung; wer ständig unterwegs ist wie ich, für den ist das einfach impraktikabel. Früher ging ich oft spontan in den Supermarkt und holte mir das Getränk, auf das ich Lust hatte. Oder gleich zwei. Stressfrei und sorglos transportierbar. Das ist vorbei.

Ich trinke gern Smoothies, Milch- und Proteinshakes. Für mich als ADHS-Betroffene waren Trinkmahlzeiten bis zur Einführung dieser Zwangsdeckel eine entspannte Frühstücksalternative und schnelle Zwischenmahlzeit. Morgens, wenn die Medikamente noch nicht wirken und ich besonders schusselig bin, möchte ich weder mit Messern hantieren noch Müslischüsseln umwerfen. Trinkmahlzeiten waren die Rettung.

Doch seit der EU-Richtlinie ist das entspannte Expressfrühstück passé. Oft tropft mir Flüssigkeit, die sich nach dem Schütteln im Deckel gesammelt hat, über den Pulli oder auf den Boden.

Mittlerweile schneide ich die Caps manchmal einfach ab – wenn ich gerade eine Schere griffbereit habe. Selbst dabei gab es anfangs noch Rückstoßprobleme, die zu Flecken führten. Das passierte auch, als ich bei Tetrapacks den Verschluss zu schnell nach oben zog. Plopp, und schon war die Milch auf dem Shirt. ­Tethered Caps kotzen mich an: meistens metaphorisch, manchmal buchstäblich.

Dabei hatte ihre Einführung durchaus ein hehres Ziel, nämlich die Zahl der in der Landschaft herumliegenden Plastikdeckel zu reduzieren. Ich wäre allerdings auch vorher nicht auf den Gedanken gekommen, einen Deckel separat wegzuschmeißen. Wieso auch? Bei leeren Flaschen sorgte er dafür, dass Resttropfen auf dem Weg zum Müll oder zur Pfandstation nicht ausliefen.

Apropos Pfand: In Deutschland werden 97 Prozent der PET-Flaschen zurückgegeben, 95 Prozent davon mit Deckel. Das Problem wurde also schon 2003 mit der Pfandpflicht ziemlich erfolgreich angegangen, Jürgen „Dosenpfand“ Trittin sei Dank.

Für mich sind die neuen Deckel ein ungesunder Stressfaktor. Ich trinke weniger Wasser, lasse Mahlzeiten aus, kaufe mir seltener Milch und Orangensaft im Tetrapack. Weil ich weder Lust habe, den Deckel beim Einschenken festzuhalten, noch darauf, dass die Plörre beim Eingießen plötzlich über den Deckel hinweg die Ausfahrt Richtung Küchenplatte nimmt. Außerdem kriecht die Flüssigkeit oft in den Deckel, trocknet an und riecht ekelhaft, dann kippe ich den Inhalt angewidert weg. Natürlich gibt es Alternativen wie Glasflaschen, aber die sind meist teurer.

Dass ich mit meiner Kritik zu Tethered Caps nicht allein bin, hat gerade erst eine Umfrage des Nürnberger Instituts für Markt­entscheidungen gezeigt – 63 Prozent der Befragten fanden die neuen Verschlüsse weniger praktisch als herkömmliche.

Und das Deutsche Institut für Normung (DIN) hat schon Ende 2024 herausgefunden, dass ­insbesondere Menschen mit eingeschränkter Handkraft, Ältere und Menschen mit starker Sehbeeinträchtigung nun Schwierigkeiten beim Öffnen und Schließen der ­Flaschen haben. Alltagsverwirrung haben Befragte in der Studie ebenfalls kritisiert. Auch für mich sind die vielen unterschiedlichen Verschlusssysteme ähnlich kompliziert wie die tägliche Frage, ob der obere oder der untere Lichtschalter zur Küchenlampe gehört.

Die Lass-mich-dran-Deckel sind also nicht nur nervig, sie sind zudem auch nicht barrierefrei. Dass Plastiktüten und Strohhalme verboten wurden, kann ich verstehen. Aber die Deckel? Haben Probleme geschaffen, wo vorher keine waren.

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Klaudia Lagozinski
Nachrichtenchefin & CvD
Immer unterwegs. Schreibt meistens über Kultur, Reisen, Wirtschaft und Skandinavien. Meistens auf Deutsch, manchmal auf Englisch und Schwedisch. Seit 2020 bei der taz. Master in Kulturjournalismus, in Berlin und Uppsala studiert. IJP (2023) bei Dagens ETC in Stockholm.
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85 Kommentare

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  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Vielen Dank für eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion nun geschlossen.

  • Ich reiße die Dinger grundsätzlich ab. Als Akt des stillen Protests.

  • Oh Mann. Sowohl Mineralwasser als auch Milch gibt es in umweltfreundlichen Glasflaschen mit Metalldeckel. Die paar Cent mehr pro Flasche werden Sie sich ja wohl noch leisten können, oder?

  • Nicht jammern, sondern Deckel kräftig aufklappen, evtl. kurz absaugen: geht!



    Und mal andere Themen für Artikel finden. Vielleicht Plastikmüll und Wohlstandsverwahrlosung hierzulande?

  • In Deutschland werden jährlich etwa 16,4 Milliarden Einweg-Plastikflaschen verbraucht. Das entspricht 394.000 Tonnen Abfall, was dem Gewicht von sechs großen Kreuzfahrtschiffen entspricht.

    Mehrwegflaschen können dagegen bis zu 50 Mal wiederbefüllt werden.

    Ob die schlaue EU-Kommission das weiß?

    Sicher.

    Doch die Plastik- und Getränke-Lobbys werden dafür gesorgt haben, dass sie das gleich wieder vergisst.

    Umgerechnet auf den Gesamt-EU-Verbrauch sind das grob gerechnet mindestens 100 Milliarden Einwegflaschen. Mindestens 1,5 Millionen Tonnen Plastikabfall.

    50 Mal mehr als nötig.

    Die EU gibt uns Tethered Caps um von dem gigantischen Einwegplastikmüllproblem abzulenken.

  • Liebe Klaudia Lagozinski.

    Kaufen Sie doch einfach ihre Lieblingsmarke Wasser und füllen diese dann um in eine Mehrwegflasche. Leitungswasser muss nicht sein. Das löst zwar ihr Milch- und Saftproblem nicht, aber damit wären Sie einen guten Schritt weiter. Milch zu Hause in eine Kanne umfüllen wäre eine Lösung. Und das gleiche mit Saft. Das sind die Lösungen, die mir spontan einfallen nach dem Lesen ihres Artikels.

    Wenn Du die befestigten Deckel viele Millionen Deckel nicht in der Natur landen, ist das eine gute Regelung, finde ich.

  • Ich bin immer wieder schwer beeindruckt, mit welchen fürchterlichen Problemen manche Menschen zu kämpfen haben. Aber: In Deutschland werden ca. 17 Milliarden PET-Flaschen jährlich verkauft. Wenn davon 5% ohne Deckel zurückgegeben wurden, dann waren das 850 Millionen Plastikdeckel, die jedes Jahr ich-weiß-nicht-wo verschwanden, schlimmstenfalls in der Natur. Wenn Tethered Caps dem etwas entgegenwirken, kommt uns das allen zugute.

  • Ernsthaft liebe taz, dass ist Euch einen Beitrag wert? Ein beliebiges und absolut belangloses Thema. Übrigens, mir ist nicht klar, warum Frau/Mann auch wenn man ADHS haben sollte, ein Problem mit den Verschlüssen von Deckeln hat. Dann nimmt man halt seine eigene mit.

  • Sobald man den Deckel gelockert hat, den Ansatz des Verbindungs-Stranges ganz nach oben ziehen. So hängt der Deckel nicht so leicht beim Ausgießen im Weg. In der Regel habe ich entweder ein Werkzeug-Taschenmesser mit Schere oder ein Manikür-Set mit Schere dabei, um lästige Bänder durchzutrennen.

  • Vieles, was neu ist, wird ja gerne abgelehnt.



    Praktisch finde ich die Deckel auch nicht, sinnvoll allerdings schon.



    Das Müllaufkommen in den Meeren widerspricht dem Bericht.



    Es gibt hier durchaus Handlungsbedarf.



    Zum Thema Dosenpfand sei erwähnt, dass dies das Ende einer Entwicklung war.



    Meine Generation wandte sich von der Dose ab.



    Dosen als Getränkebehälter waren verpönt und die mangelnde Nachfrage ließ sie in den letzten Jahrzehnten aus den Regalen verschwinden.



    Eine geflügelte Dose sorgte für das unnötige unökologische Revival .



    Mittlerweile gibt es wieder Getränkedosen für Alles, der " neuen Generation" sei " Dank".



    Gesetze und Verordnungen können durchaus Entwicklungen verändern.



    Mit einer Generation, für die Vielfliegerei "normal" ist und die "fast Fashion " erfindet,



    ist die Welt allerdings nicht mehr zu retten.

    • @Philippo1000:

      Danke! Die pfiffigsten Menschen leben in NO-Deutschland: Sie fahren nach Polen rüber, kaufen sich dort die billigen Dosen ohne 0,25 Pfandf mit allem drin, was es hier nur mit Pfand gibt. Nebenbei bringen sie Vati und Mutti dann noch Round Up oder andere Unkrautvernichter mit, weil die ja in Polen nicht verboten sind. Damit der Straßenrand oder der Rand am Plattenweg zur Laube auch schon braun blank gekratzt werden kann. -Bei dem Anlass schimpfen Mutti und Vati dann auch nicht über "die Polen" oder "Polacken")

  • Ich bin für Freiheit. Es sollten beide Flaschedeckel geben. Also mit und ohne Fessel. Die mit können dann die grünen Umweltretter kaufen. Allerdings sollten die ohne Fessel nicht billiger verkauft werden, sonst würden bestimmt einige Grüne untreu werden .

    • @Charly Lupo:

      Das Problem sind nicht Leute, die ihre Handlungen unter Kontrolle haben, also den Deckel wieder auf die Flasche schrauben, sondern die ohne Kontrolle, die mit Flaschendeckeln die Landschaft vollsabbern. Ohne Letztere gäbe es keinen Handlungsbedarf.

  • Danke. Den Deckel vor jedem Ausgießen erst mühsam in die richtige Position zirkeln zu müssen, nervt ungemein. Das ist wie Plastikstrohhalme im Hausmüll und der Müllverbrennung. Die Ferkel, die ihren Müll überall hinschmeißen beeinflußt das gar nicht, der Rest leidet unnötig und ohne Vorteil für irgendetwas. Aber mit Aktionismus beweisen aufgeblähte Behörden ihre angebliche Daseinsberechtigung.

    • @Axel Berger:

      Richtig mit Schmackes aufmachen und -biegen, dann steht der Deckel auch ausreichend ab, probieren Sie es mal.

      Danke ansonsten für jeden Deckel weniger am Straßenrand und im Wald! Da hat mensch mal an der Wurzel angepackt.

  • 44 Kommentare bisher, weil eine Autorin nicht in der Lage ist, mit einem Getränkedeckel klar zu kommen. Haben Sie schon mal geschaut, wie viel Kommentare unter ernstzunehmenden Artikeln im Bereich Kultur stehen?

    • @Josef 123:

      DANKE! (Wenigstens gab es gestern, als ich mir das Deckel Thema hier zum zweiten Mal anschaute, einfach aus Erstaunen über so viel Beschäftigung mit Irrelevanz, zu Dobrindt mehr Kommentare als zu "Deckel"). Und die taz kann ich eben in Teilen auch nicht brauchen oder gar ernst nehmen. Die Monde Diplomatique schon. Die ist guter Journalismus.

    • @Josef 123:

      Liegt vielleicht daran, dass es um ein Alltagsproblem geht, dass so gut wie jeden betrifft?

  • An dieser Deckel-Verordnung lässt sich die geballte Kompetenz der EU ermessen.

    Nach den üblichen Abläufen: Ein Komitee höchstbezahlter EU-Spitzenpolitiker ernennt nach Jahren intensiver Beratung einen Expertenkreis, der nach Möglichkeit mit einem Wissenschaftler aus jedem EU-Land besetzt sein sollte. Aus Deutschland und Frankreich kommen natürlich jeweils zwei. Nach einigen Jahren des Forschens und Experimentierens erfindet man Verschlusskappen, die fest mit der Getränkeflasche verbunden sind. Drei Wissenschaftler des Teams werden daraufhin für den nächsten Nobelpreis vorgeschlagen. Eine Finne bekommt ihn. Sein Land erklärt ihn daraufhin für unsterblich.

    Tethered Caps sind ähnlich genial wie das Verbot von Einweg-Plastikstrohhalme seit dem 3. Juli 2021. Vier Jahre sind es nun schon her. Und vereinzelt gibt es Stimmen, die sagen es hätte auch schon ein bisschen was gebracht.

    Vielleicht sollte man der EU einfach mal den Vorschlag machen einen Betriebsausflug in einen großen Discountermarkt zu unternehmen.

    Und den hochgezahlten Herrschaften klarzumachen, dass der überwiegende Teil der unendlichen vielen Plastikflaschen, die man da sieht, Einwegflaschen sind.

    Lang leben die EU!

  • Hmh. 1. Dobrindt hat die Deckel überholt. - 2. Deckel: In den 80ern lagen Plastikflaschen markant oder verborgen, oder... in Felsspalten Nähe Strand oder an steilen Wegen auf den kleinsten griechischen Inseln rum, häufig ohne Deckel. Vielleicht liegen sie ja heute da mit Deckel dran. 3. Plastikflaschen sicher liwber mit als ohne D: sind in D Zahlungsmittel für ganz Arme. - 4. So lange wir alle noch so viel Zeit haben, zu räsonnieren, kann es alles so schlimm nicht sein. 5. Oder ist es das erst recht? Kommentare als die hochgehaltene Flagge der Landlosen und Ohnmächtigen. 6. Die mit Land machen darauf was, während wir räsonnieren.

  • OMG, Wegwerfoodies gehen auf die Barrikaden weil man den Deckel nicht so einfach wegwerfen kann . 🤩🥳

  • Man gewöhnt sich dran, außerdem muss man ja auch nicht aus der Pulle trinken. Ist nichts Weltbewegendes, aber dass die Dinger nicht überall rumfliegen wie Zigarettenkippen (was die totale Pest ist, als Raucher wohl absolut unzumutbar die Dinger ordentlich zu entsorgen) ist es doch okay.



    Ob das jetzt so einen Artikel und meinen und die vielen anderen Kommentare wert ist? Ist auch ein gutes Zeichen, immerhin kann man sich noch über derartiegen Quark aufregen und hat anscheinend noch nicht genug echte Probleme.

    • @FtznFrtz:

      Sie dürfen gern für den Durst zu Fuß unterwegs immer einen Becher dabeihaben. Ich tue das nicht. Und zu Hause trinke ich zwar nicht aus der Flasche, gieße aber aus ihr ein. Da ist der in den Strahl baumelnde Deckel mindestens genauso lästig. Zum Zurückstellen in den Kühlschrank brauche ich ihn sowieso und das Aufsetzen und Zuschrauben geht mit Bewegungsfreiheit erheblich einfacher.

    • @FtznFrtz:

      Erster Absatz: stimmt bis auf den Teil das nicht alle Raucher so sind, aber leider viele.



      Rauchen ist ja nun auch keine sehr schlaue Entscheidung insofern kann ich da den Zusammenhang verstehen.



      Natürlich sind deshalb nicht alle Raucher dumm - nur vermutlich die Mehrheit.

      Zweiter Absatz: Wer bewertet das? Wonach? Welcher Artikel oder Kommentar hat jemals wirklich was in der Politik bewegt?



      Ist reine Info, die gibt's in wichtig bis unwichtig.



      Hat nicht unbedingt Kohärenz zu "interessant" - spätestens da wirds subjektiv.



      Ansich ist es zB wichtig über den Murks der Regierung zu berichten und zu kommentieren. Aber ändern tut das am Problem nichts.



      Das Thema wird gern von rechts gegen die EU genommen aber es stört Menschen allgemein wenn sie ihre Komfort-Zone verlassen müssen, sprich sich etwas plötzlich ändert und umständlicher wird.



      Das ist ein durchaus interessantes psychologisches Tableau.



      Es ist nunmal ein politisches Thema weil ein Gesetz dazu zwingt und es keine freiwillige Aktion ist.



      Daher passt es hier her, ist offensichtlich auch ein Anliegen das viele betrifft und einen Meinungsaustausch fördert.

  • Mal abgesehen von der Banalität dieses Themas: Wer über durchschnittliche Feinmotorik verfügt, der kommt auch mit diesen Deckeln klar … ohne sich ständig zu bekleckern … auch mit adhs sollte dies möglich sei … das wird schon.



    Jede Maßnahme die Umwelt zu schützen sollte begrüßt werden!

    • @Arno29 :

      Sollte sie, wenn sie es denn täte. Meine Feinmotorik reicht zwar problemlos aus, lästiger Mehraufwand bleibt es und das jeden Tag mehrfach.

      • @Axel Berger:

        Was der Umwelt jetzt inwiefern schadet? (Also ihr "Mehraufwand" - Jeder Mensch bildet ansich einen "lästigen Mehraufwand" für die Natur. Trotzdem profitieren wir von ihr. Da kann man auch mal fair sein.)

  • Die Vorgabe war, den Deckel unverlierbar mit der Flasche zu verbinden. Die billige Lösung war, den sowieso vorhandenen Sicherheitsring an einer Stelle unperforiert zu lassen, so dass wir den Deckel an der Backe haben. Mich haben auch schon Deckel genervt, die mir aus der notwendigen 2. Hand gefallen sind da ich den Inhalt sofort verwerten musste. Der erste, der den Deckel anders und besser verbindet, gewinnt. Schlaufe, Schlinge, drehbare Öse und Nippel am Deckel? Werdet kreativ!

    • @Frank Dreesbach:

      "Der erste, der den Deckel anders und besser verbindet, gewinnt."

      Die französische Getränkeindustrie löst die Aufgabe deutlich besser. Der Preis ist also schon vergeben 😉

    • @Frank Dreesbach:

      Also das ist einfach Quatsch. Die meisten dieser Deckel sind, wie der Abgebildete durchaus an einer Lasche und nicht nur unperforiert.



      Man kann solche Flaschen auch mit einer Hand aufmachen: drei Finger (klein bis mittel) und Handballen halten, Daumen und Zeigefinger drehen.



      Zugegeben nicht die einfachste Methode aber es geht und mit Übung fast genauso gut wie mit 2 Händen.



      Vielleicht reicht es wenn sie kreativ werden?

  • Dieser Artikel und die Reaktionen darauf - 'mankind in a nutshell'

    Wenn wir schon an Plastikdeckeln verzweifeln, wie sollen wir dann erst die 'richtigen' Einschnitte ertragen, die es braucht um diesen Planeten nicht zu einer brennenden Müllhalde verkommen zu lassen?

    Und auch bei aller berechtigten Kritik an den EU-Vorgaben - die Industrie hat die Deckel designt, nicht die EU!

    Aber was am meisten nervt ist dass sich Besserwisserei, Wutbürgertum und Empörungsreflexe sogar schon in den Kommentarspalten dieser etwas links der Mitte positionierten Zeitung finden lassen müssen. Als wärs ne Vorgabe aus Brüssel.

    • @manolitron:

      Die Sinnlosigkeit dieser Maßnahme wird spätestens dann klar, wenn man den Deckel abgerissen hat und ihn auch dann nicht mehr fest geschlossen auf den Tetrapak bekommt. Fällt doch nun erst recht ab. Dass es von losen Deckeln ohne Flasche wimmelt, ist mir auch noch nicht aufgefallen. Sollte man sich Sorgen über Deckel im Meer machen, wäre eine Maßnahme, den Gelben Sack nicht nach Asien zu verschiffen. Aber das lässt sich wohl nicht ändern, nur Deckelverschlüsse verschlimmbessern.



      Schon mal den OSaft geschüttelt,,Fruchtfleisch? Ist jetzt immer Sauerei.

    • @manolitron:

      Der Nutzen der Plastikdeckel ist zwar kaum messbar, aber sie sind eine wunderbare Ausrede für die Politik, die großen Probleme nicht anzugehen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Der Schaden der neuen Deckel ist auch kaum messbar, der Nutzen weltweit schon ;)



        Man kann das machen und sich trotzdem um den Rest kümmern.



        Bei aller Kritik: Bitte eine Quelle in der ein Politiker überhaupt über das Thema spricht, geschweige denn es als Ausrede nutzt.



        Die machen einfach nichts oder die Umwelt weiter/wieder kaputt, offiziell.



        Es interessiert nur keinen scheinbar. Also haben wir Menschen die Teile schon allein als Reminder verdient. Wenn uns das nervt - sollten wir vielleicht überlegen wie es der Natur erst mit der Menschheit geht.



        So als Metapher.

        • @Das B:

          "Man kann das machen und sich trotzdem um den Rest kümmern."

          Die EU Kommission ist gerade dabei, eine Kehrtwende in der Klimapolitik hinzulegen. Da muss man nur warten, bis jemand auf die vorherige Symbolpolitik verweist. Das lehrt die Erfahrung auf allen Gebieten. Kleinigkeiten machen und den Rest liegen lassen.

          PS: Den weltweiten Nutzen unserer Deckel kann man messen? Gibt es dazu schon Zahlen?



          Es ist ja nicht schlimm, das es sie gibt, damit kann man, wenn man will, leben, aber es ist eben mehr ein Symbol an Stelle von wirksamer Umweltpolitik.

    • @manolitron:

      Ich würd mal eher sagen "Germany in a nutshell". Aber was will man auch machen? Draußen ist es zu warm, Wolle Petry besingt die Frauen EM und Plastikdeckel nehmen einem die restliche Lebensfreude. Harte Zeiten sind das....

  • War das zum Füllen von Seiten?

  • Es stimmt mich immer etwas wehmütig, zu wissen, dass uns diese Deckel über eine EU-Richtline aufgezwungen wurden, für ein Problem, das in Deutschland gar nicht wirklich existiert. Wir hatten durch das Flaschenpfand eh eine Rate von ~99% was Flaschen angeht, die nicht wild entsorgt werden.

    • @Ashenvale:

      "Die Anstalt", aktuelle Sendung, sei empfohlen zum Thema Plastik.

    • @Ashenvale:

      Die EU beschließt für den Bereich ihrer Mitgleidsstaaten.



      Für die Länder selber sind die Regierungen verantwortlich.



      Zudem wird viel ex- und importiert.



      Wenn sie die EU bashen wollen (warum auch immer) dann nehmen sie ein Thema das sie verbockt haben wie Bio-Siegel und Insektenschutz.



      Das Problem Flaschendeckel ist in der Form besser gelöst als gar nicht.

    • @Ashenvale:

      Das ist auch mein Kenntnisstand.



      In Deutschland ergibt es keinen Sinn, den Deckel von der Flasche abzudrehen, den Deckel wegzuwerfen und die Flasche ohne Deckel mit nach Hause zu nehmen und dann später in den Pfandautomaten zu werfen.



      In Ländern ohne PET-Pfand scheint es ganz anders auszusehen und daher ist diese Regelung wohl leider notwendig.



      Aber Getränke aus Glasflaschen schmecken eh besser.

  • Wenn man nach den aufschrauben noch etwas dran dreht geht der Verbund ab.



    Wen dazu die Kraft fehlt (welche geringer ist als der Aufwand die Flasche ohnehin auf zu Schrauben - ob mit oder ohne Verbund) der kann einen Nagelklipser nutzen (dann haben diese nutzlosen Dinger (Nagelfeilen sind gesünder) endlich einen Sinn - passt in jede Hosentasche).



    Ist nicht so schwer.



    Die Deckel sind notwendig weil viele Menschen ohne Verstand diese einfach getrennt entsorgten - meist in die Umwelt.



    Mit der Fingerarbeit diesen Artikel zu schreiben hätten sie ein Jahr Deckeldrehen bis der Verbund gelöst ist wieder drin.



    Schade das Ihnen die Umwelt nicht mal wert ist ein kleines bisschen am Lebensstil zu arbeiten.



    Übrigens gibt's diese Verschlüsse nur bei Plastikflaschen.



    Wen die Umwelt am Herzen liegt der meidet Plastik.



    Es gibt Glas und Metal als Alternativen, gerade Trinken kann man sehr einfach ohne zusätzliches Plastik arrangieren.



    Das bedeutet Mwhrarbeit und Umstellung.



    Wenn sie jedoch mal drüber nachdenken: Die Memschen zerstören die Umwelt selten aus Bosheit, sondern meist aus Bequemlichkeit.



    Fazit: Wer unter diesen Deckeln leidet erfährt schlicht gerechtes Karma.

  • Diese tethered caps nerven. Ich reiße sie ab; es ist mein Getränk und ich allein entscheide, wie weit sich der Deckel von der Flasche entfernt. (Da ich eh meistens Leitungswasser aus Trinkflaschen oder Bier trinke, habe ich das Problem nicht oft. Aber wenn ich es habe, löse ich es.)

    • @Carcano:

      Genau durch diese Einstellung gerieten wir in diesen Schlamassel...



      Freuen Sie sich doch dass sie mit einen abgerissenen Deckel Widerstand gegen eine Gesellschaft zeigen können die es wagt Fragen des Umweltschutzes über "persönliche Freiheiten" zu stellen.



      Das Problem ist offensichtlich nicht wie weit sich der Deckel von der Flasche entfernt - sondern ob er dahin zurück findet oder im Straßengraben endet.



      Es wird nicht für sie persönlich sondern für alle produziert - daher muss man Produkte auf den DAU auslegen.



      Prost Mahlzeit -.-

      • @Das B:

        Bei Leuten, die ihren Müll in den Straßengraben schmeißen, sind die Deckel das bei weitem kleinste Problem. Aber man kann Tätigkeit vortäuschen und so tun, als sei der eigene Versorgungsposten irgendwie wichtig.

        • @Axel Berger:

          Ein Größe des Problems ist irrelevant wenn man nach den Lösen nicht aufhört.



          Wie verspeist man einen Elefanten?



          > Stück für Stück



          *indisches Sprichwort*



          Die Caps kamen nach den Strohhalmen und Q-Tips.



          Was lässt sie glauben das man jetzt aufhört?



          Ein kleiner Schritt auf dem Weg bringt einen immernoch weiter als gar Keiner.

      • @Das B:

        Mit dem Entfernen des Deckels zeige ich keinen Widerstand gegen irgendetwas, sondern verbessere die Handhabbarkeit der Flasche. Für mich stehen dahinter keine politischen Erwägungen.

        • @Carcano:

          Warum schreiben sie dann "ich allein entscheide" ?



          Das impliziert schon eine politische Haltung die darin besteht sich über geltende Regeln hinweg zu setzen wenn man sie nicht für sinnvoll hält.



          Verstehen Sie mich nicht falsch, ich mache den Deckel auch ab.



          Nur steckt bei mir reiner Pragmatismus dahinter statt einen Gedanken wer mir da was vorschreiben will.



          Genauso wie ich es nicht nötig habe für den Konsum alkoholischer Getränke zu werben.



          Inwiefern hat der Einwand Bier Relevanz? Was möchten Sie damit aussagen?



          Gerade Bierkonsumenten schaffen es selbst Glasflaschen zu einer oft viel akuteren Gefahr für sämtliche Umwelt zu machen.



          Stichwort Scherben, ungewollter Wortwitz ;)



          In jeden Fall setzen Sie Ihr persönliches Nervenkostüm über den allgemeinen Umweltschutz.



          Das erscheint so egozentrisch und unnötig - das muss Politik sein :O *kleiner Scherz*



          Und Schlussendlich: wenn sie den festen Verschluss einfach weiter runter drücken bleibt er meist so und stört beim trinken nicht, es sei denn man möchte seiner Flasche ganz nah sein :D



          Zudem kann der Deckel bei einhändig nicht runter fallen ;) soviel zur Handhabung.



          Falls ich darf 🤔

          • @Das B:

            > Warum schreiben sie dann "ich allein entscheide" ?

            Weil es so ist. Eine Entscheidung, die mir niemand abnehmen kann, treffe ich selbst; anders geht es ja gar nicht.

            > Das impliziert schon eine politische Haltung die darin besteht sich über geltende Regeln hinweg zu setzen

            Es gibt keine geltenden Regeln, die das Entfernen der Deckel verbieten; es ist völlig legal. Ich bewege mich hier ganz im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung.

            > Inwiefern hat der Einwand Bier Relevanz? Was möchten Sie damit aussagen?

            Der Hinweis lautete, daß mich das Problem überwiegend nicht betrifft, weil ich überwiegend nicht aus Plasteflaschen trinke. Leitungswasser und Bier waren Beispiele für umweltschonendere Behälter, keine Werbung.

            > In jeden Fall setzen Sie Ihr persönliches Nervenkostüm über den allgemeinen Umweltschutz.

            Ist das so? Solange ich keine losen Deckel in die Gegend schmeiße, schadet deren Entfernung von der Flasche der Umwelt nicht.

            > kann der Deckel bei einhändig nicht runter fallen

            Dann sollen die Einhändigen ihn halt nicht abreißen.

            • @Carcano:

              >Es geht nicht um ihre Entscheidung den Deckel zu lösen oder nicht.



              Wie gesagt mache ich das auch.



              Es geht um die ablehnende Haltung zu den Caps.



              >Beim Bier geht es darum wozu sie das erwähnen. Mit "mich betrifft es nicht, trinke fast nur aus Glasflaschen" hätten sie das selbe ausgesagt ohne eine Volksdroge ins Spiel zu bringen.



              > Einhändig: Man kann solche Flaschen auch mit einer Hand aufmachen: drei Finger (klein bis mittel) und Handballen halten, Daumen und Zeigefinger drehen. *Zitat: ich ;)

  • Ich kenne das Gejammer über die Deckel eigentlich bis jetzt hauptsächlich aus der AfD Ecke. Nach einer kurzen Eingewöhnphase sind die mir jetzt egal.



    Wobei ich immer noch nicht weiß, welches Problem man damit eigentlich lösen will.

    • @Mendou:

      Das Problem ist, dass man mit dieser Lösung vermeiden möchte, das wirkliche Problem zu lösen. Das sind nämlich die Plastikflaschen an sich.



      Mir ist völlig schleierhaft, warum diese gigantische Menge an Plastik-Wasserflaschen überhaupt existiert. Ein Leben ohne, zumindest mit ganz wenigen Plastikflaschen, ist durchaus möglich. Lässt sich mit wenigen, ganz einfachen Maßnahmen gut organisieren.



      "Leitungswasser schmeckt fade" ist aus meiner Sicht ein echtes "first world problem".

  • "Doch seit der EU-Richtlinie ist das entspannte Expressfrühstück passé."

    Ziehen Sie einfach nach Frankreich. Dort wird die Richtlinie auch umgesetzt. Allerdings funktionell wesentlich besser. Ich vermisse ein ganz klein wenig die Wasserflaschen aus dem Urlaub...

  • Der Artikel klingt nach mimimi (und ist es auch), aber eines stimmt wirklich: die Deckel sind alles andere als barrierefrei, selbst 10-jährige Kinder haben Schwierigkeiten, die Flaschen zu verschließen.



    Kinder sind übrigens ohnehin ein Altersgruppe, die scheinbar nie mitgedacht wird..

    • @Ringsle:

      Mein Sohn ist sechs und hat genau Null Probleme diese Deckel zu öffnen und zu schließen. Ich verstehe ehrlich gesagt sich nicht, wo der große Unterschied zu vorher ist, was öffnen und schließen angeht. Die Deckel können im Weg sein, ja. Aber das wars. Als ADHS-Betroffener. Zeigefinger im Deckel einhaken, zur Seite drücken, fäddich.

  • Die beste Idee der letzten Jahre.



    Murphy’s Law im Hinterkopf, landen so jedes Jahr vermutlich Tausende Deckel statt in der Natur im Wertstoffkreislauf.

  • Was war denn jetzt die genaue Begründung für die Einführung, wie immer kolportiert, dass es Honks gibt, die die Deckel wegwerfen?



    Sollte das wirklich so sein, müsste man das Pfand soweit erhöhen, dass es wehtut. Nebenbei müsste man dann auch Filterzigaretten verbieten oder ein Pfandsystem dafür und für viele andere Dinge die achtlos weggeworfen werden, wie z.b. Kaugummi einrichten.

    • @Axel Schäfer:

      Wer ein Pfandsystem für Zigarettenfilter verspricht has sofort meine Stimme, völlig egal wie der Rest des Programms aussieht.

  • Als ich das erste Mal von diesem Problem hörte, dachte ich, sie machen Witze. Man, als Synonym für Mann und Frau, schafft es nicht, dieses Problem zu lösen? Warum? Ganz ehrlich, wie groß ist diese Blamage denn? Sie benutzen Scheren, Lichtschalter und Kugelschreiber. Sie schaffen es, in ein Flugzeug einzuchecken, mit Autos durch die Gegend zu fahren, die von der Bedienung her komplexer sind als die Saturn-Rakete, und schaffen es nicht, einen Flaschendeckel sorgfältig zu verschließen?

    Kurz: Deckel aufsetzen, oben draufdrücken und nach links drehen, bis es schnapp macht, und dann rechtsherum drehen, bis er fest sitzt. Ich meine jetzt das echte Links und Rechts, nicht das jeweils andere.

    Und wer noch den Mut hat, den offenen Deckel beim Trinken links oder rechts neben den Mund zu kippen, egal ob das echte oder andere Links oder Rechts, der wird auch problemlos trinken können.

    Solltet ihr jetzt noch die Bedienungsanleitung für Tetra-Packs im Speziellen benötigen, dann tut es mir leid. Dafür reichen die Buchstaben nicht mehr. Dennoch Tipp: Nachdenken hilft, und Probieren ebenfalls. Was nicht hilft, ist gedankenlos und unfähig durchs Leben zu eiern.

    Viel Glück.

    • @intergo:

      "Was nicht hilft, ist gedankenlos und unfähig durchs Leben zu eiern."



      ...und das sagen sie hier einer frau die mit einschränkungen durch adhs klarkommen muss. gedankenlos ist in dieser hinsicht nur ihre "gebrauchsanweisung" und auflistung der dinge die ja so einfach sind. jemanden mit dyskalkulie maulen sie bestimmt auch an weil doch die grundrechenarten so einfach sind?

      • @alterverwalter:

        Ich verstehe nicht, wieso es leichter sein soll, einen Deckel ordentlich zuzuschrauben, der nicht mit der Flasche verbunden ist?

  • Wie eigentlich immer, wenn die Rede von Barrierefreiheit ist, muss man sich auch hier fragen: (Nicht) Barrierefrei für wen?

    Als vollblinder Mensch bin ich für die angeleinten Deckel sehr dankbar: Endlich fallen mir die Deckel nicht mehr herunter, endlich muss ich nicht mehr über den Boden kriechen, um einen derart verschollenen Deckel wieder aufzusammeln.

    Übrigens sind auch 5 % der 97 % zurückgegebener Mehrweg-PET-Flaschen, bei denen der Deckel verlustig geht, eine nicht zu vernachlässigende Menge Plastik, zumal es hier ja um Mehrweg-PET-, Einweg-PET- und Tetrapack-Flaschen geht.

    Ich halte die neue Deckelvariante also sowohl für sinnvoll als auch für nützlich und die beschriebenen Probleme habe ich bisher auch nicht gehabt - ich drehe mir den Deckel halt immer so, dass er beim Einschütten nicht im Weg ist.

    Gleichwohl: Dass andere Personen mit dem Design ihre Schwierigkeiten haben, stelle ich nicht in Abrede. Pauschal mit Barrierefreiheit hat das aber eher weniger zu tun, oder vielmehr ist die Frage, für wen welche Design-Variante besser ist - im Grunde also ein Fall von Wasserbett-Effekt.

  • Wenn man keine echten Probleme hat muss halt ein Deckel dafür herhalten.

  • Ich mochte die Deckel am Anfang auch nicht besonders habe mich aber mitlerweile damit arrangiert:



    Deckel aufschrauben, umklappen und zur Seite drehen, schon nervt da garnix mehr beim Trinken.



    Alternative: eigene Trinkgefäße (Trinkflasche aus Kunststoff, Glas oder Metall, Thermoskanne etc.), diese lassen sich übrigens nicht nur mit Leitungswasser sondern auch mit anderen Getränken füllen. Wenn man Morgens dazu keine Muse hat, dann bereitet man das am Vortag vor, man kann aber genausogut unterwegs Zutaten kaufen und in den Flaschen zusammenmixen. So mache ich mir momentan täglich meinen eigenen zuckerfreien Eistee, im Winter habe ich immer ein Heißgetränk dabei, man kann Dinge krieren und ausprobieren, z.b. verschiedene Kräuter mit ins Wasser, verschiedene Säfte kombinieren etc. All das ist oft gesünder als die fertigen Getränke die man so kaufen kann und spart auch noch Müll und Ressourcen. Und es lässt sich mit der richtigen Planung auch Umsetzen wenn man viel Unterwegs ist.



    Warum die Verschlüsse für Menschen mit eingeschränkter Handkraft ein Problem sein sollen erschließt sich mir nicht, zum Aufdrehen der Flaschen benötige ich genau die gleiche Kraft wie vorher auch.

  • Wenn schon das bisschen Deckel als Zumutung empfunden wird; und gleichzeitig in anderen Artikeln massive Einschnitte ins Leben und in de Alltag gefordert werden.

    • @Dromedar:In:

      , dann?

  • Wenn man allerdings viel in der Natur unterwegs ist, insbesondere an Gewässern, sieht man sehr wohl, dass deutlich weniger Plastikdeckel von Flaschen rumliegen und so in den Mägen von Tieren wandern können. Ich finde es sehr schade, dass Menschen aus reiner Bequemlichkeit nicht auf Plastik verzichten wollen. Bei uns trinkt die ganze Familie Sprudelwasser und füllt es sich in Flaschen um, auch wenn wir reisen. Geht alles, muss man nur wollen! Beschäftigen Sie sich doch bitte mit der Vermüllung der Gewässer und dem vielen Mikroplastik in Nahrungsketten, bevor Sie behaupten, solche Deckel seien unnötig. Die sind durch ihre runde Form, die in Luftröhren stecken bleiben sogar besonders gefährlich. In solchen Angelegenheiten können wir nicht mehr derart anthropozentrisch denken. Die Weltmeere sind ohnehin schon so gut wie leer.

    • @Eva Neehuis:

      "Beschäftigen Sie sich doch bitte mit der Vermüllung der Gewässer und dem vielen Mikroplastik in Nahrungsketten, bevor Sie behaupten, solche Deckel seien unnötig."



      es gibt verschiedene systeme wie die deckel an der flasche befestigt sind, einige davon sind wirklich eine zumutung und unnötig....einfach weil es bessere lösungen gibt. an der schwedischen westküste hat sich die vermüllung durch plastikdeckel sogar nach der neuen verordnung erhöht. das in glas mehrwegflaschen bis zu 50x mehr mikroplastik enthalten ist als in einwegflaschen mag auch verwundern, liegt am abrieb der verschlüsse und der reinigung.

      • @alterverwalter:

        Das letztere hätte ich gerne genauer erklärt. Wie soll denn Mikroplastik in die Mehrwegglasflasche gelangen? Und gar beo der Reinigung? Die werden alle am Ende des Reinigungsvorgangs mit klarem Wasser ausgespült.

        • @Francesco:

          Die Suchmaschine kann weiter helfen. Das sollen die Franzosen bei einer Untersuchung bemerkt haben.

  • Ich nehme ihren Beitrag mal als etwas positives. So gerne hätte ich Ihr Problem.



    Entschuldigung, aber es bringt mich wirklich zum lachen, Danke!

    • @Kai Kraatz:

      adhs bedingte einschränkungen bringen sie zum lachen?



      die dadurch bedingten probleme im alltag möchten sie garantiert nicht haben.

  • Statt Mehrwegflaschen mit "fadem Leitungswasser" aufzufüllen und dann die Kohlensäure zu vermissen, kann man in vielen Geschäften bereits mit Kohlensäure versetztes Wasser in Mehrwegflaschen kaufen. Auch mit Geschmack.

    Die paar Mal, an denen ich Getränke aus diesen Einweg-Wabbel-Plastikflaschen getrunken habe, fand ich es super praktisch, dass der Deckel jetzt an der Flasche ist: Kann nicht mehr herunterfallen, man kann ihn nicht mehr verlegen, und man hat die zweite Hand frei, in der man den Deckel bisher während des Trinkens halten musste.

    Aber manche Leute regen sich einfach gerne über jede Veränderung auf.

  • Deckel mit einem kräftigen Ruck abreißen, aber natürlich nachher trotzdem zusammen mit der Flasche entsorgen. Nebenbei verstehe ich eh nicht, wie jemand auf die Idee kommen kann, den Deckel separat wegzuwerfen. Man behält ihn doch sowieso so lange bis die Flasche leer ist. Typische Lösung für ein nicht vorhandenes Problem.

  • Ich musste schon Getränke entsorgen, weil sich der Deckel einfach nicht mehr anbringen ließ. Wenn es kein Wasser ist, ist das auch durchaus nicht ganz unproblematisch.

    Es gibt aber durchaus große Qualitätsunterschiede bei den Deckeln. Bei vielen fällt es überhaupt nicht auf, z.B. gerne bei Sojamilch. Bei anderen ist der Deckel zum Teil nicht mehr benutzbar oder kann schnell zu kleinen Verletzungen führen.

  • ".. die Zahl der in der Landschaft herumliegenden Plastikdeckel zu reduzieren"



    Ganz ehrlich: ich habe in den letzten Jahrzehnten höchst selten einen Plastikdeckel in freier Wildbahn entdeckt. Hingegen massenweise Kronkorken, weil die lassen sich auch nicht mehr auf die Flasche schrauben, wenn sie einmal ab sind.

    Ich vermute andere Gründe, wenn man sich auch das Pfandsystem näher betrachtet. Die Alkohol- und speziell die Bierindustrie wird vor zu starken Regularien geschützt. 8 Cent für die Flasche Bier ist ein Witz und führt dazu, dass die leeren Flaschen stehen und liegen gelassen werden, wo man gerade den letzten Schluck raus geschlürft hat. Und selbst das mutwillige Zerschlagen kann man sehr oft beobachten.



    Und der Großteil verhält sich auch noch generös heuchlerisch, in dem die 8 Cent den Flaschensammlern überlassen werden. Müllentsorgung mit dem "guten Gewissen". ps. um auf 10 Euro zu kommen, müsste ein Sammler über 5 Kästen zusammen sammeln - circa 43 Kilo.

    • @Mopsfidel:

      Flaschensammlen in Großstädten ist real, fideler Mops. Man müsst das Pfand erhöhen, da gebe ich ihnen recht. Hätte ne soziale und eine ökologische Komponente.

      • @derFurz:

        Das mit dem Pseudo-Altruismus, der die eigene Faulheit kaschieren soll, stimmt schon. Kann ich im Sommer jeden Morgen auf dem (Radl)Weg zur Arbeit sehen, wenn am Flussufer neben den gebrauchten Einweg-Grills (und teilweise Campingstühlen) die leeren Augustiner-Batterien stehen.

      • @derFurz:

        Pfand für Mehrweg-Glasflaschen ist wahrscheinlich die einzige Position auf dem Kassenbon, die seit meiner Kindheit (modulo Euroeinführung) gleich geblieben ist.

  • Ich kann damit auch nicht warm werden. Ich pieck mir dauernd die Lippe an der Stelle auf wo man den Deckel abgerupft hat.



    Und die Deckel hab ich auch vorher schon immer drauf gelassen, sonst würde ich mir ja die ganze Küche zu sauen, ich sammel die immer in nem Netz Sack zum weg bringen.



    Ich halte das für eine dieser typischen Massnahmen mit denen Konzerne versuchen ihre Verantwortung für die Umwelt auf die Kunden abzuwelzen.



    Nach dem Motto "Nein wir sind nicht die Bösen weil wir jetzt millardenfach Plastik statt Glasflaschen verfüllen, die Kunden sind die bösen weil ~3 % von ihnen manchmal nen Deckel weg schmeißen..."

    • @Rikard Dobos:

      Kleiner Tipp vom Klugscheißer [ mein Cosename ] nehmen Sie einen Strohhalm zum trinken aus der Flasche und schon bleiben die Lippen unverletzt.

      • @Alex_der_Wunderer:

        Aber der Halm darf nur aus Stroh sein!

    • @Rikard Dobos:

      Nö, ist ne EU-Verordnung

  • Die Deckel könnte man alternativ einfach virtuell per App an die Flasche koppeln. Einfach den QR-Code auf dem Deckel einscannen, dann den matchenden QR-Code auf der Flasche einscannen. Bei Rückgabe/Entsorgung derselbigen dann gleiches Prozedere nochmal plus Foto, das belegt, dass die Flasche plus Deckel gemeinsam abgegeben/entsorgt wurden. Als Belohnung gibt es dann 0,5 Payback-Punkte und es werden Hero-of-nature-Emojis freigeschaltet.

    • @derFurz:

      👍👍 supi effizient 💡😂🤣😅😂🤣