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Bundeswehr-Übung in BerlinKalt konfrontiert

Gereon Asmuth

Kommentar von

Gereon Asmuth

Die Übung der Bundeswehr mitten in Berlin macht die Debatte um Aufrüstung und Wehrdienst ein Stück konkreter. Was tun wir, wenn es zum Krieg kommt?

Ein Wachbataillon trainiert den urbanen Kampf an der Berliner U-Bahn-Station Jungfernheide Foto: Jeremy Knowles

B un­des­wehr­sol­da­t:in­nen in Kampfanzug und mit Sturmgewehr im Anschlag stürmen einen U-Bahnhof. Mitten in der Nacht, mitten in Berlin. Schüsse hallen durch den raucherfüllten Tunnel. Alles schön inszeniert für die Ver­tre­te­r:in­nen der Presse, die mit langen Objektiven die Szene einfangen – und hinaustragen in die Welt.

Ganz egal wie man nun zur Bundeswehr steht, ob man sich für ein solch öffentlichkeitswirksames Säbelgerassel begeistern kann oder es aus tiefstem Herzen unangenehm, unangemessen, ja nervig findet. Man kommt um die Erkenntnis nicht herum, dass die Medienoffensive der deutschen Armee vor allem eins ist: eine Herausforderung. Eine Konfrontation mit der Frage, um die angesichts der Weltlage niemand mehr herumkommt: Was willst du tun, wenn es tatsächlich zum Krieg kommen sollte.

Für Si­cher­heits­fa­na­ti­ke­r:in­nen ist die Antwort genauso einfach wie für Ra­di­kal­pa­zi­fis­t:in­nen. Die einen greifen ohne Wenn und Aber zur Waffe. Die anderen verweigern sich total. Das ist ja ihr gutes Recht. Aber über ihre Position sollten auch gerade die nachdenken, für die das nicht so eindeutig ist. Dann wird schnell klar, dass es die eine, allgemeingültige Antwort nicht gibt, nicht geben kann, auch nicht geben muss.

Verlasse ich das Land? Und wenn ja, wohin würde ich gehen? Bleibe ich hier und engagiere mich auf ziviler Ebene – als Sanitäter, als Feuerwehrfrau oder wie auch immer? Oder halte ich die aktuelle Remilitarisierung der Gesellschaft für die größte Gefahr? Dann müsste ich nicht erst im Falle einer Eskalation, sondern genau jetzt handeln.

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Es ist eine Frage des Gewissens. Aber auch der Kraft. Hält man das aus? Als Sol­da­t:in das eigene Leben aufs Spiel zu setzen? Und andere Menschen zu töten? Als Pa­zi­fis­t:in die andere Wange hinzuhalten, anstatt zur Gegenwehr zu greifen? Als Flüchtling mit Kind und Kegel irgendwohin zu ziehen, wo man im Zweifel vor allem als Problem gesehen wird, wie die Geflüchteten hierzulande?

Gerade weil die Antwort so schwierig ist, sollte man sich Gedanken machen. Damit man sie gut vorbereitet im Zweifel auch wieder über den Haufen werfen kann.

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Gereon Asmuth
Ressortleiter taz-Regie
Leiter des Regie-Ressorts, das die zentrale Planung der taz-Themen für Online und Print koordiniert. Seit 1995 bei der taz. 2000 bis 2005 stellvertretender Leiter der Berlin-Redaktion. 2005 bis 2011 Leiter der Berlin-Redaktion. 2012 bis 2019 Leiter der taz.eins-Redaktion, die die ersten fünf Seiten der gedruckten taz produziert. Hat in Bochum, Berlin und Barcelona Wirtschaft, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und ein wenig Kunst studiert. Mehr unter gereonasmuth.de. Bluesky:@gereonas.bsky.social Mastodon: @gereonas@social.anoxinon.de Foto: Anke Phoebe Peters
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95 Kommentare

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  • taz: *Die Übung der Bundeswehr mitten in Berlin macht die Debatte um Aufrüstung und Wehrdienst ein Stück konkreter. Was tun wir, wenn es zum Krieg kommt?*

    Wer soll uns denn angreifen? Der Russe? Der Russe wird nicht so dumm sein, wegen NICHTS einen Atomkrieg vom Zaun zu brechen, denn zu einem Atomkrieg wird ein Angriff auf die NATO letztendlich führen. Der NATO-Bündnisfall (Artikel 5 des Nordatlantikvertrags) tritt ein, wenn ein Mitgliedstaat angegriffen wird; die anderen Mitglieder sind dann verpflichtet, dem Angegriffenen Beistand zu leisten. Und dass es bei einem russischen Angriff auf Europa zu einem Atomkrieg eskaliert, sollte wohl jedem klar sein. Dass man sich dann um 'Landverteidigung' keine großen Gedanken mehr machen muss - egal ob man nun Europäer oder Russe ist - sollte auch jedem Menschen mit etwas Verstand klar sein ("Nuklearer Winter").

    Man holt momentan aber gerne den "Russen" aus der Mottenkiste und will junge Leute - für die man in der hochtechnisierten Welt keine Jobs mehr hat ('Jugendarbeitslosigkeit') - jetzt zu Soldaten machen. Und die Rüstungslobbyisten reiben sich auch freudig die Hände, denn die Rüstungsaktien steigen seit einiger Zeit kräftig nach oben.

  • Unter den Kommentaren hier wieder kein Wort über den Atomkrieg, das Ende der Menscheit.

    Dadurch ist die ganze Diskussion der Bellizisten weltfremd.

    Spielt doch einfach weiter mit eurer Playmobil Rittern.

    • @Schleicher:

      Aus dem gleichen Grund, aus dem die "Atombomben"-Karte nicht in den Diskussionen um den Gaza-Krieg gebracht wurde - dort sagte auch keiner "Warum ergeben die Palästinenser sich nicht, Israel ist eine Atommacht?!" - es ist schließlich ein unrealistisches Szenario. Und wenn es dazu kommt können wir eh nichts dagegen machen.

    • @Schleicher:

      Es gibt zwei leider weit verbreitete "Gewissheiten".



      1. Putin überfällt als nächstes das Baltikum.



      2. Putin hat seine Atomwaffen nur um andere zu erschrecken, wird sie aber keines Falls einsetzen.

      Einige haben noch eine dritte Gewissheit:

      Ein Atomkrieg ist nicht schlimm und kann locker überlebt werden.

      Gruselig, aber so denken zu viele.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ja, so denkt man in Russland.

        „Wir kommen in den Himmel, aber sie (die Europäer) werden einfach alle abkratzen.“

        Margarita Simonyan, bis zu ihrer tödlichen Erkrankung faktisch Propagandaministerin Russlands, zur Frage eines Atomkrieges.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        1. Man sollte sich immer auf den Ernstfall vorbereiten

        2. Wenn Putin so irrational ist ist die einzig rationale Strategie der nukleare Enthauptungsschlag.

        3. Simple Mathematik Russland hat weniger als 2000 einsatzbereite Atomwaffen, selbst wenn alle abgefeuert werden und alle funktionieren reicht das nichtmal um Deutschland auszulöschen. Geschweige den den Westen. Furchtbar ja. Aber nicht das Ende der Welt.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ja, ist auch mein Eindruck. Wäre interessant, was die Psychologie dazu zu sagen hat. Also über das kollektive Ausblenden dieser Gefahren. Es wird ja nicht Mal darüber gesprochen. Es ist sicher ein Tabu hierzulande, und häufig wird bereits die Erwähnung von Atomwaffen als "russisches Narrativ" bezeichnet. Ganz schön viel Lagerdenken. Dabei hat doch selbst Oppenheimer (hab den Film leider noch nicht gesehen) nach dem Abwurf schnell dazugelernt.

    • @Schleicher:

      Ein Atomrkrieg wäre nicht das Ende der Menschheit, ein regional begrenzter Krieg in Osteuropa um die Freiheit einer oder mehrerer Staaten würde nicht zwingend zun atomkrieg führen. Außer sie gehen davon aus das Putin suizidal ist.

      • @Machiavelli:

        "Ein Atomrkrieg wäre nicht das Ende der Menschheit"



        Doch, fast mit Sicherheit. Alle entsprechenden Modellrechnungen aus dem kalten Krieg legen das nahe.

        "ein regional begrenzter Krieg in Osteuropa um die Freiheit einer oder mehrerer Staaten würde nicht zwingend zun atomkrieg führen."



        Das ist richtig, aber die Gefahr wäre sehr groß. Deshalb halte ich es ja auch für wichtig, jetzt verteidigungsfähig zu sein, damit es nicht zu einem solchen Krieg kommt.

        • @Agarack:

          "Doch, fast mit Sicherheit. Alle entsprechenden Modellrechnungen aus dem kalten Krieg legen das nahe." 60.-70.000 Atombomben wären im klaren Krieg zum Einsatz gekommen. Das ist ein Faktor 20 größer als jetzt. Darüber hinaus gelten die ideen zum nuklearen Winter inzwischen als widerlegt.

      • @Machiavelli:

        "Ein Atomrkrieg wäre nicht das Ende der Menschheit, ein regional begrenzter Krieg in Osteuropa um die Freiheit einer oder mehrerer Staaten würde nicht zwingend zun atomkrieg führen."

        Dieser Satz strahlt ganz unheilvoll.

        Selbst wenn ein paar Menschen übeleben, jede "Zeitenwende", die wir als Menschheit bisher erlebt und so betitelt haben, wäre Makulatur.

        Insofern bleibe ich dabei, ein Atomkrieg wäre das Ende der Menschheit. Sie verdrängen einfach, was ein Atomkrieg bedeutet. Wahrscheinlich sogar, was Krieg bedeutet.

        Außerdem bin ich nicht dafür da die Freiheit von "Staaten" zu verteidigen. Was soll das schon heißen.

        Und die Verantwortung für das schlimmste, was die Menschheit sich ausdenken kann, den Atomkrieg, einfach abzuschieben auf den "Feind" (Putin wäre ja "suizidal"), ist wahnsinnig.

        • @Schleicher:

          Sehr viel Panik, wenig Fakten. Der Großteil der Menschheit würde vom atomkrieg aus den Nachrichten lernen. Wir reden von ca. 1500 aktiven russischen Atomwaffen (die eingelagerten kann man ignorieren) selbst wenn man damit nur städte angreift und keine militärischen Ziele, keine versagen, zerstört werden etc. Reicht das nicht für die Auslöschung der USA und Europas. Der Rest der Welt wäre erstmal gar nicht betroffen. Furchtbar ja, aber zwischen dem Ende der Menschheit und soll man machen liegen Abstufungen und auch wenn sich ein atomkrieg in der Kategorie furchtbar befindet ist er nicht das Ende der Menschheit.

        • @Schleicher:

          Nur mal aus Interesse: Was ist denn Ihre mögliche Strategie, falls Putin das Baltikum oder einen anderen weitern Staat angreift? Was sollen „Wir“ (ggf. NATO-Partner oder diplomatisch anderweitig verbunden) machen?

  • Wolfgang Borchert – „Sag nein!“ :



    totenhemd.wordpres...m/2022/03/15/eins/



    Und ein Bändchen Tucholsky wollte - just gestern



    aus dem Regal genommen sein:



    Ignaz Wrobel –„Vor Verdun“:



    de.wikisource.org/wiki/Vor_Verdun



    Mein Opa hörte dort das Schreien.



    Wir später das seine. Immer wieder.



    Wenn er träumte. Bei Nacht.



    --



    Krieg kommt nicht. Er wird gemacht.

    • @StarKruser:

      @StarKruser

      Genau so !

  • ""Was tun wir, wenn es zum Krieg kommt?""



    ==



    Der Krieg kommt nicht als Neutrum aus der dunklen Ecke oder aus einem U-Bahnschacht im Schummerlicht.

    Das Wort Krieg wird dann real wenn es einen Angreifer gibt der Staaten des Natobündnises überfällt.

    Damit das nicht passiert und die Wahrscheinlichkeit eines Überfalls deutlich gemindert wird braucht es neben Soldaten Mittel und Fähigkeiten einen Feind wirksam abschrecken . und wenn das nicht gelingen sollte -- ihn auch wirksam abwähren zu können - siehe die Beispiele Finnland und Schweden.

  • Mal eine Frage am Rande des Themas.



    Warum sind Soldaten heutzutage auf den meisten Aufnahmen vermummt? Es handelt sich doch um reguläre Kämpfer und nicht um Mitglieder von Terrorgruppen wie der Hamas.



    Unsere Soldaten haben doch keinen Grund, ihr Gesicht zu verbergen. Also warum tun sie es?

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Das wird meist gemacht, um den hellen Fleck namens Gesicht zu tarnen, damit der geneigte Gegner nicht darauf schießt. Eine Nebenfunktion ist der Schutz vor Staub, weshalb in Kombination zur Gesichtsmasken auch Kampfbrillen getragen werden.

      • @Wurstfinger Joe:

        Der Staub tarnt das Gesicht doch völlig kostenlos 😉

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Einatmen möchte man das dann doch nicht und die Augen sind irgendwie auch noch wichtig. Und gerade unter Beschuss in einem urbanen Gebiet fliegt schon mal viel Staub durch die Gegend.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Bei dem Hass und der Verachtung, die von mancher Seite denjenigen entgegengebracht wird, die für unsere Sicherheit sorgen (Polizisten, Soldaten, Rettungskräfte, Feuerwehr, selbst Ärzte und Pflegekräfte) fragen sie sich das noch? Ich als Polizist (oder eben Soldat) würde mich auch nicht gern von der ACAB-Szene bis nach Hause verfolgen lassen.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Schonmal was von Privatsphäre und Datenschutz gehört?



      Sie tun es weil es niemanden außerhalb der Bundeswehr etwas angeht wer Soldat ist und wer nicht.



      Warum wollen sie diese wenigen Leute die sich aktiv bereit erklären uns im Ernstfall zu verteidigen (ob gut oder schlecht mag Meinung sein) ein grundlegendes Menschenrecht verweigern?

      • @Das B:

        Wie verrückt ist eine Welt, in der sich Leute verstecken, die den Staat dienen?

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Schutz vor Staub, Hubschrauber und Fahrzeuge wirbeln eine Menge Staub auf.

      • @Machiavelli:

        Im U-Bahn Schacht...

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Waren sie schonmal in einem Ubahnschacht die sind ziemlich staubig.

  • Was machen wir im Krieg? Einen klugen Menschen (habe vergessen, wer es war) habe ich zu Journalisten, die genau das fragten, sagen hören: Bist Du nicht Soldat, machst Du im Krieg genau das, was Du jetzt machst. Bist Du Lehrer, bist Du auch im Krieg Lehrer. Bist Du Arzt, bist Du auch im Krieg Arzt. Die Panikmacher vergessen immer, dass auch im Krieg das Leben weitergeht/gehen muss. Das lehrt die Geschichte, das lehrt auch das Leben in der Ukraine.

  • Wer ist der Feind in der U-Bahn-Station? Die Russen? Ich denke, nicht einmal Putin ist so verrückt und greift das Herz Europas an.

    • @Il_Leopardo:

      "Ich denke, nicht einmal Putin ist so verrückt und greift das Herz Europas an."



      Das tut er bereits seit Längerem, wenn auch nicht mit konventionellen Truppen. Das wollen die meisten nur nicht sehen.

    • @Il_Leopardo:

      Berlin als Herz Europas?

      Na, ich weiß nicht...

      Warum sollte jemand, der einen aggressiven Imperialismus vertritt, nicht einen Staat angreifen, der sich aus Überzeugung nicht großartig wehren würde?

      Aus Mitleid?

    • @Il_Leopardo:

      Bei einer Übung geht es nicht darum wer angreift sondern wie man damit umgeht...

  • "Was willst du tun, wenn es tatsächlich zum Krieg kommen sollte."

    1.) Der Krieg findet bereits statt. Und nein. Er findet nicht erst als Krieg der einen Nationalisten gegen die anderen Nationalisten in der Ukraine statt. Es ist auch nicht bloß der Krieg der einen Fanatiker wie Hamas, gegen wieder eine fanatische, gewalttätige Regierung wie die Israels.

    2.) Ich werde mich nicht mobilisieren lassen.

    3.) Vielleicht diesmal vorher ernsthaft seriös daran und dagegen arbeiten, warum es eigentlich zum Krieg kommt.



    So richtig mit ernsthafter, redlicher, tragfähiger Analyse.

    Warum sollte ich für Putin & Clan, Selenski & Oligarchen, Trump & Mafia, Netanyahu & Komplizen, Hamas & Mullah in den Krieg ziehen?

    Meinen Körper von irgendwem zerschiessen, ausbluten, zermatschen, zersprengen, verbrennen, verstrahlen lassen. Oder im Interesse von denen, das anderen antun, bis es mir angetan wird.

    Die können nicht mal bezahlbaren Wohnraum. Moderne, leistungsfähiges Bildungssystem. Aus dem exorbitanten Geldumlauf im Gesundheitswesen ordentliche Leitung abliefern.



    Oder von ihrer Integrationsverweigerung in die Einwanderungs- Auswanderungs- Migrationswirklichkeit lassen.

    • @Elise Hampel:

      Was meinen Sie eigentlich, haben sich die Polen 1939 gedacht? Die hatten wahrscheinlich auch kein Interesse daran, sich von Hitler oder Stalin in einen Krieg ziehen zu lassen. Mit mäßigem Erfolg, wie wir heute wissen. Oder haben sie vielleicht nicht "vorher ernsthaft seriös und dagegen gearbeitet"?



      Sie und andere tun gerade so, als könne sich ein Land, das möglicherweise in einen Krieg gezogen wird, aussuchen, ob es wirklich ein einen Krieg gezogen wird.

    • @Elise Hampel:

      Warum?

      Simpel.

      Weil es danach schlimmer wird.

      " ... für Putin & Clan, Selenski & Oligarchen, Trump & Mafia, Netanyahu & Komplizen, Hamas ..."

      Das Schöne ist: Niemand wird erwarten, dass Sie für jemanden von den in den Krieg ziehen.

      Eher umgekehrt.

      Gegen die.

      Für wen dann?

      Gucken Sie Ihrer Familie mal tief in die Augen.

      Sehen Sie sich mal Ihre Nachbarn an.

      Gehen Sie mal wieder an einem Kindergarten und einer Grundschule vorbei.

      Die Taz dürfte es in einem russischen Satellitenstaat auch nicht mehr geben.

      Sich gegen Putins Großmachtsambitionen zu stellen, ist gelebter Antifaschismus.

      Es hat ja seinen Grund, dass manche AfDler so gerne nach Russland fahren.

      Wenn diese Punkte für Sie nicht sinnstiftend sind, haben Sie natürlich recht.

      Praktischer Antifaschismus liegt auch nicht jedem

      • @rero:

        "Die Taz dürfte es in einem russischen Satellitenstaat auch nicht mehr geben."

        Rheinmetall für die Freiheit der Taz. Gute PR aber doch nur albern! Im Geiste ist das einfach der Quatsch, den man sich zu Zeiten von F. J. Strauß im Kreiswehrersatzamt anhören musste.. "Was tun Sie denn mit Ihrem Pazifismus, wenn der Russe kommt und Ihre Freundin vergewaltigt?"

        Wer weiß schon, was man dann tut. Das ist aber auch keine politische Frage.

        "Praktischer Antifaschismus liegt auch nicht jedem"

        Praktischer Antifaschismus = Aufrüstung der deutschen Armee?

        Nee, in welcher Welt?

        Praktischer Antifaschismus wäre mit den hunderten Milliarden, die wir in bald wieder schrottreife Panzer stecken, unsere soziale und demokratische Infrastruktur zu retten (deren Verfall uns die AFD beschert hat).

  • Wir werden wohl einiges über den Haufen werfen müssen. Flüchten ist allerdings nur für Leute mit Kindern eine relativ logische Option.

    • @aujau:

      Flucht von Krieg und Soldaten natürlich ganz unabhängig von der Kinderfrage eine relativ logische Option.

    • @aujau:

      An den Migrantenströmen des letzten Jahrzehnts zeigt sich ziemlich eindeutig, dass gerade Frauen und Kinder zurückgelassen werden.



      Alleinreisende Männer bestimmen das Bild der Ankommenden, nicht Familien mit Kindern.

      • @Saskia Brehn:

        "Anders als oft angenommen, machen Frauen und Kinder einen großen Teil der Asylsuchenden aus, die nach Deutschland kommen. Rund 65 Prozent aller Asylbewerber*innen, die zwischen Januar und Oktober 2025 in Deutschland zum ersten Mal einen Antrag auf Asyl gestellt haben, waren Frauen sowie Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre (63.210 Personen).

        Insgesamt waren unter den Asylbewerber*innen zwischen Januar und Oktober 2025 rund 40 Prozent Mädchen und Frauen. Der Frauenanteil ist je nach Altersgruppe unterschiedlich hoch: Am geringsten ist der Frauenanteil unter den Jugendlichen (22 Prozent der 16- bis 18-Jährigen). Unter älteren Menschen (über 55 Jahre) sind es etwa gleich viele Männer wie Frauen. In der Altersgruppe über 60 Jahre ist der Frauenanteil höher.



        Die Flüchtlinge sind im Durchschnitt sehr jung: Rund 73 Prozent aller Asylbewerber*innen, die zwischen Januar und September 2025 einen Antrag gestellt haben, waren unter 30 Jahre alt. Minderjährige machten etwa 45 Prozent der Asylbewerber*innen aus."

        (Quelle: BAMF, Aktuelle Zahlen zu Asyl, 10/2025, Seite 8 und eigene Berechnung des Mediendienstes Integration)

        • @Pflasterstrand:

          Ebenfalls Quelle BAMF - seit 2015 waren 71% aller Antragsteller Männer...

          • @Saskia Brehn:

            könnte was mit den gefahren der "reise" zu tun haben

      • @Saskia Brehn:

        Unsere Fluchtbewegungen werden ggf. anders aussehen.

      • @Saskia Brehn:

        Das ist bei den Ukrainern genau umgekehrt.

    • @aujau:

      Warum?

      • @Blechgesicht:

        Weil die ältlichen verwöhnten rechthaberischen Deutschen wohl mäßig erwünscht sein werden, es zu wenig Platz für sie gibt bzw. sie nicht unbedingt die Mittel zum Flüchten haben. Ggf. werden sie auch zu Zivilhilfe eingezogen.

        • @aujau:

          Sie meinen, wenn menschen aus angst vor hunger und tod fliehen, dann überlegen sie sich vorher, ob sie irgendwo erwünscht sind und falls sie zum schluß kommen, dass dem nicht so ist, bleiben sie zu hause? klingt weniger nach einer "relativ logischen option" die aus einer abwägungsentscheidung von fluchtbereiten, verzweifelten menschen resultiert, sondern eher nach dem hoffentlich nur vorläufigen ergebnis der mittaglichen "theoriebildung" eines verwöhnten rechthaberischen deutschen, für die sich in der menschheitsgeschichte wenig belege finden lassen.

          • @Pflasterstrand:

            Ich rede von deutschen potentiellen Flüchtenden, Sie reden von Flüchtenden aus Ländern die seit längerer Zeit Armut und Krieg erleben. Das ist ein Unterschied. Weiterhin ist noch längst nicht klar, ob und wann man aus Deutschland fliehen muss.

  • "Was tun wir, wenn es zum Krieg kommt?"



    Sehr wichtige Frage. Das unter überzeugten Pazifisten verbreitete Mantra - 'stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin' - hat arge Risse bekommen.



    Weil bisher war in der Welt der Pazifisten immer Deutschland oder zumindest der Westen, allen voran die USA, der potentielle Aggressor. Das Europa oder Deutschland einmal angegriffen werden könnten - unvorstellbar.



    Paradoxerweise machten diese Gewissheit, nicht angegriffen werden zu können, überhaupt erst die USA und ihre Schutzhaltung über der NATO möglich.



    Russlands Überfall, seine feindseligen Drohungen gegen Europa und Trumps Fremdeln mit der NATO stellen dieses Weltbild nun gehörig auf den Kopf - 'stell dir vor es ist Krieg und er kommt zu dir'...



    Die Pazifismusbewegung muss sich vorwerfen lassen nur eindimensional gedacht zu haben, der Verteidigungsfall war nie Szenario.



    Weglaufen / auswandern ist nur eine Option für Menschen mit Fähigkeiten und Geld.



    Gräueltaten wie Butcha zeigen, dass auch mit weißer Fahne dir Tod und Barbarei droht.



    Der Pazifismus muss sich völlig neu erfinden. Die Realität hat ihn eingeholt. Leider.

    • @Saskia Brehn:

      Ihr Kommentar spricht mir aus dem Herzen, auch wenn wir sonst oft konträre Ansichten hegen. Vielen Dank.



      Ich gehe auch davon aus, das weglaufen gar nicht mehr möglich sein wird, da die (Außen-)Grenzen schon früh zugemacht werden, und auch Länder innerhalb der EU/Nato bzw. auch Japan oder Neuseeland dort nicht dauerhaft Aufenthaltsberechtigte sofort an Deutschland ausweisen würden.

    • @Saskia Brehn:

      Unsere Situation nähert sich doch wieder an die 60er-80er-Jahre an, als der kalte Krieg hätte heiß werden können. Die Friedensbewegung hatte damals mit genau dieser Einstellung Hochkonjunktur, warum sollte sie sich jetzt ändern?

      (aus deren Sicht gesprochen - ich selbst hatte noch nie Verständnis für Pazifismus...)

    • @Saskia Brehn:

      "Sehr wichtige Frage. Das unter überzeugten Pazifisten verbreitete Mantra - 'stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin' - hat arge Risse bekommen."

      Nur ist das weder ein "Mantra" noch ist es ein Argument von "Pazifisten"



      Was in diesem Zusammenhang stets als Argument von Grenzdebilen gemeint ist.

      Zunächst mal ist es ganz einfach:



      Warum sollte ich für den Despoten Putin und seine Oligarchenclique sterben und sterben lassen,



      weshalb sollte ich das für den korrupten Haufen in der Ukraine tun, der sich ebensowenig für die tatsächlichen Existenzgrundlagen der Menschen interessiert.

      Ich halte es ebensowenig für eine Lösung, dass der fette Ackerboden der Ukraine im Wirtschaftsraum Putin nur wenigen gehört, wie die Idee, dass die internationale Bodenspekulation "dem Ukrainer" sein Land zurückgibt.

      • @Elise Hampel:

        "Warum sollte ich für den Despoten Putin und seine Oligarchenclique sterben und sterben lassen, weshalb sollte ich das für den korrupten Haufen in der Ukraine tun"



        Eigentlich ging's darum, Deutschland zu verteidigen. Was werfen Sie hier für Nebelkerzen?

      • @Elise Hampel:

        Danke!

      • @Elise Hampel:

        Das ist dann ja wohl so etwas wie die Exit-Rhetorik dessen, was vom Pazifismus noch übriggeblieben ist: Man stellt Angreifer und Überfallenen einfach auf eine Stufe und tut gegen alle Fakten so, als gebe es zwischen einem Diktator wie Putin und einem demokratisch gewählten Präsidenten wie Selenskyi, einem sicherlich verbesserungsfähigen, aber immerhin demokratischen Staat wie der Ukraine und einer Diktatur wie Russland keinerlei Unterschiede. Was übrig bleibt, ist ein verschwörungstheoretisch angereichertes Zerrbild der Ukraine, wie man es schon von AfD und BSW kennt. Die ist der Verteidigung einfach nicht wert und da kann man sich dann fein raushalten, wobei man faktisch dem Aggressor in die Hände spielt. Davon mal abgesehen: Befasst man sich mit den Details, könnte man immerhin wissen, dass Putins Ziele weit über die Ukraine hinausgehen.

  • Mitmensch,



    konfrontier' Dir mit dem Fakt, dass saemtlicher Unfrieden eindeutige Gleichgueltigkeit bzgl der ueberall geschaetzten menschlichen Werte ist!

    • @funda menthe:

      Gut.

      Dann stellen wir also fest, dass Putin gleichgültig bezüglich der überall geschätzten menschlichen Werte ist.

      (Hätte ich jetzt nicht so gesehen, aber egal.)

      Da von den übeigen europäischen Ländern niemand in Russland einmarschieren will, muss man auf eine gewisse Einseitigkeit der Gleichgültigkeit schließen.

      Was nützt mir das jetzt?

  • Ich möchte gerne wissen, wer uns in den nächten 30 Jahren angreifen soll?!



    Russland, die seit 3 Jahren den Osten der Ukraine nicht erobert bekommen?



    China, greift einen seiner wichtigsten Wirtschaftspartner in der Mitte Europas an?



    Die USA, die ebenfalls nicht einen wiechtigen Wirtschaftspartner angreifen werden??

    Die Diskussion ist so absurd, weil die ganze Zeit nur diese abstrakte Gefahr an die Wand gemalt wird... müssten wir uns nicht eherim Cyber- und Wirtschaftskrieg aufrüsten?

    Ein kluger Freund meinte mal, um die bröckelnde und riesige Deutsche Unterschicht aufzufangen, wird denen jetzt der Militärdienst schmackhaft gemacht, ähnlich der USA...

    • @Ernst Lusti:

      Ein paar Bomben dürften Russland und China durchaus übrig haben.

      Das derzeit realistischste Szenario: China greift Taiwan an und beschäftigt damit die USA im Pazifik, und Russland greift zeitgleich die NATO in Europa an.

      Nichts daran ist absurd, sondern wird von Experten, die sich garantiert besser als Sie damit auskennen, diskutiert.

    • @Ernst Lusti:

      Ich weiß nicht, ob kluge Freunde immer die mit den Verschwörungstheorien sind.

    • @Ernst Lusti:

      Dann setzen Sie sich mal mehr mit russischer Propaganda auseinander.

      Unter den im russischen Fernsehen präsentierten Positionen ist Putin fast mittig.

      Gedacht wird, dass Russland eine Hegemonie über ganz Europa zusteht.

      Erklärte russische Regimegegner, die die russische Propaganda kennen, prognostizieren, Putin werde bis Polen oder bis zum Rhein gehen.

      Putin hat nicht auf Kriegswirtschaft umgerüstet und produziert so viele Rüdtungsgüter fürs Magazin, weil er sich mit dem Donbass zufrieden geben wird.

      Als er die Ukraine angriff, hat er sich verkalkuliert.

      Diese ganzen Drohnengeschichten in den Ostseestaaten zeigen, dass er aus seinen Fehlern lernt.

      Ein Land mit rund2 Millionen Einwohnern, von den ein Viertel oder ein Drittel ethnische Russen sind, dürfte sich leichter erobern lassen als ein so großes Land wie die Ukraine.

      Wieviele Imperialisten fallen Ihnen ein, die wussten, wann sie aufhören sollten?

    • @Ernst Lusti:

      "Ich möchte gerne wissen, wer uns in den nächten 30 Jahren angreifen soll?"



      Laut Chrupalla wäre Polen ein Kandidat hierfür.



      "Russland, die seit 3 Jahren den Osten der Ukraine nicht erobert bekommen? "



      Russland greift uns bereits an. Jeden Tag. Wenn auch (noch) nicht mit konventionellen Truppen.



      Und sobald Putin eine Ablenkung vom ukrainischen Desaster benötigt, sind grüne Männchen im Baltikum nur einen Gedankensprung entfernt. Und dann?



      "müssten wir uns nicht eherim Cyber- und Wirtschaftskrieg aufrüsten?"



      Beides. Ganz klar.

    • @Ernst Lusti:

      Ja vielleicht liegt es ja gerade daran, dass die Ukraine sich verteidigt, dass die Russen dort noch gebunden sind!?



      Wichtige Wirtschaftspartner nicht angreifen? Hat ja nicht gut geklappt mit der wirtschaftlichen Integration Russlands. Und Taiwan stellt auch für China wichtige Chips her - trotzdem.

    • @Ernst Lusti:

      Putins Nachfolger würde Deutschland nicht offen angreifen, weil er das gar nicht müsste, sondern Deutschland von innen destabilisieren. Das geht natürlich nur ohne die NATO. Deren Bestand oder die deutsche Mitgliedschaft ist aber alles andere als sicher.

      Realistischer wäre dass die AfD mit russischer Unterstützung die Macht mit Waffengewalt übernehmen will. Oder eine gewählte AfD-Regierung Russische Truppen um Unterstützung bittet. Oder dass Russland oder andere Staaten ihre hiesigen ethnischen Minderheiten zum Separatismus aufwiegeln.



      Die Deutschen alleine hätten (ohne amerikanische Unterstützung) dem derzeit wenig entgegenzusetzen....



      Bürgerkriege in multiethnischen Staaten anzuzetteln, ist doch ein Klassiker der Großmachtpolitik.

      "Ein kluger Freund meinte mal,..."



      Mal abgesehen von der Verschwörungstheorie und dem Fakt dass auch die Bundeswehr gut ausgebildete Leute sucht: Die "riesige deutsche Unterschicht" würde ohne Einwanderung schrumpfen. Da stellt sich die Frage ob Ausländer überhaupt für den deutschen Militärdienst in Betracht kommen und ob der dt. Staat das überhaupt anstreben sollte - siehe oben.

    • @Ernst Lusti:

      endlich mal ein kommentar, der nicht ins horn des pseudo-pragmatischen kriegsrealismus bläst.

    • @Ernst Lusti:

      "Ich möchte gerne wissen, wer uns in den nächten 30 Jahren angreifen soll?!"



      Eine russische Aggression an der Suwałki-Lücke ist nicht unwahrscheinlich.



      Und schon wäre Krieg. Flächendeckend wie vor 80 Jahren werden die Russen freilich nicht noch einmal auf deutschem Boden über die Zivilbevölkerung herfallen, aber der allnächtliche Drohnen- und Bombenterror in der Ukraine zeigt, wie Krieg im 21. Jahrhundert aus großer Entfernung geführt und die Zivilbevölkerung landesweit ungefragt zur 'teilnehmenden Partei' gemacht wird.



      Kriege werden eben nicht mehr an der Frontlinie geführt, sondern überall.



      China wird uns fraglos nicht direkt angreifen, ein Kappen sämtlicher Güterzufuhr würde uns aber ungleich härter treffen als es Corona je konnte. Die kurze Blockade des havarierten Schiffs im Suezkanal hat noch einmal ganz real gezeigt, wo Europa verwundbar ist.



      China könnte einen Wirtschaftskrieg über uns bringen der enorme Folgen hätte - fast keine Branche kann ohne China. Wir sind abhängig von unzähligen, teils auch kritischen, Ressourcen und Bauteilen.



      Ein chinesisches Embargo wäre weit verheerender als ein konventioneller russischer Angriff je sein könnte.

      • @Saskia Brehn:

        Bei aller berechtigter Sorge über den Irren im Kreml, die Formulierung: "Flächendeckend wie vor 80 Jahren werden die Russen freilich nicht noch einmal auf deutschem Boden über die Zivilbevölkerung herfallen" kann nicht Ihr Ernst sein.



        Really? Der Russe ist flächendeckend über die arme deutsche Zivilbevölkerung hergefallen? War da vor 80 Jahren nicht noch irgendwas anderes, das erwähnt werden muss? Ein deutscher Vogelschiss vielleicht, der weit über 25 Millionen Bürger der Sowjetunion auf dem Gewissen hat. Die KZs, die, gegen den Willen eines großen Teils der deutschen Zivilbevölkerung, von der roten Armee befreit wurden, die Opfer der Sowjets im Kampf gegen den deutschen und westeuropäischen Faschismus. Alles nicht der Rede wert, oder wie?



        Ein Bedrohungsszenario haben Sie übrigens vergessen: die Deutschen wählen wieder Faschisten und streben dann wieder nach Lebensraum im Osten.

      • @Saskia Brehn:

        Eine russische Agression ist nicht unwahrscheinlich, das stimmt. Allerdings ist ein Krieg gegen Deutschland/Nato trotzdem extrem unwahrscheinlich.



        Russland ist wirtschaftlich und militärisch extrem geschwächt. Die hätten gar nicht die Mittel für einen solchen Krieg in den nächsten 20/30 Jahren.



        Russland blutet quasi langsam aus durch den Krieg in der Urkaine und es besteht die realistische Chance, dass sie diesen auch noch verlieren.

        • @sneaker:

          Der russischen Führung war das russische Volk schon immer vollkommen egal. Der ist ob ihres extremen Reichtums auch egal, ob die Wirtschaft leidet.

        • @sneaker:

          Russland ist egal ob es wirtschaftlich mithalten kann, weil Russland sich keine Sorgen um die Bevölkerung machen muss.



          Die verlieren hunderttausende Männer und kein bißchen Unruhe im Land - in Europa wäre das deutlich anders.



          Russland mit Europa zu vergleichen oder drauf zu bauen, dass sich Russland rational verhält sind meines Erachtens nach ganz schlechte Ratgeber.

          • @Saskia Brehn:

            "Russland mit Europa zu vergleichen oder drauf zu bauen, dass sich Russland rational verhält sind meines Erachtens nach ganz schlechte Ratgeber."

            Wenn Russland sich nicht rational verhält erübrigen sich alle "Wahrscheinlichkeiten" für einen Überfall, die man so nett daherredet, ohnehin.

            Mal ist Putin durchschaubar, Mal undurchschaubar.



            Je nachdem, was gerade Rheinmetall nützt.



            Oder der eigenen Lust am Glanz der Waffen.

      • @Saskia Brehn:

        Und genau deswegen ist Aufrüstung nicht unbedingt die beste Methode. Denn für einen Wirtschaftskrieg ist eine Armee eher nicht das Mittel der Wahl, oder? Und möglich ist ja durchaus auch, dass Russland sich mit China zusammentut und beide gemeinsam die EU wirtschaftlich blockieren. Auch dann hilft uns eine Armee eher weniger. Diplomatie scheint gerade nicht angesagt zu sein, aber vielleicht ist sie doch noch nicht gänzlich überflüssig. Wie sehen Sie das?

        • @HinzUndKunz:

          Haben Sie eigentlich gar nicht die ganzen Versuche, mit Putin zu verhandeln, mitbekommen? Er log alle eiskalt an. Russland will Krieg.

          Leute wie Sie haben immer noch nicht begriffen, dass Russland eben nicht insgeheim Frieden will und eigentlich gar keinen Krieg will.

          Doch, will es.

      • @Saskia Brehn:

        Danke, genau so ist es. Eigentlich befindet sich Russland bereits heute im Krieg mit der NATO, wie die ständigen Drohnenüberflüge, die immer wieder die Teile der Infrastruktur lahmlegen, sowie Cyberattacken, Einflussnahme auf Wahlen und massive Desinformationskampagnen im Internet vorführen. Nur hat die NATO bisher noch nicht erkennbar adäquat reagiert.

      • @Saskia Brehn:

        Ob Putin so weit denkt wie Xi Jin Pin?

  • Prinzipiell wäre es für mich so, dass ich Puti für so einen großen Wi... halte, dass ich die Gesellschaft verteidigen würde. Allerdings ehe ich in dieser Gesellschaft, gerade auch im Hinblick auf deren Entwicklung, wenig, was es sich zu verteidigen lohnen würde. Ich verteidige keine neoliberale Gesellschaft, die zu über 50 % rechts und ganz rechts wählt. Ich verteidige nicht den Wohlstand von Eugen Block, Familie Quandt oder den korrupten Jens. Für eine Gesellschaft, für die es sich lohnt, würde ich alles in die Wagschale werfen. Für diese lohnt es sich nicht.

    • @Matthias Michaelis:

      Dann kommen Sie rein logisch ja nie raus aus der Spirale - denn eine russisch-faschistische Gesellschaft wäre es ja noch weniger wert.

      Bzw.: müssten Sie erst in einer richtig schrecklichen Diktatur leben, um Widerstand zu leisten, oder was?

    • @Matthias Michaelis:

      "Ich verteidige keine neoliberale Gesellschaft, die zu über 50 % rechts und ganz rechts wählt."



      Und die Gesellschaft, die sich zumindest Mühe gibt, demokratischen und Rechtsstaatanforderungen zu entsprechen, lassen Sie damit einfach mit untergehen.



      So einfach kann man sich's machen. Wenn diese Gesellschaft für Sie nichts lebenswertes hat, warum sind Sie dann noch hier?

      • @Encantado:

        "Und die Gesellschaft, die sich zumindest Mühe gibt, demokratischen und Rechtsstaatanforderungen zu entsprechen, lassen Sie damit einfach mit untergehen."

        Gesellschaft hat sich stehts bemüht, also sterbe und töte ich für sie? Naja.

        "Wenn diese Gesellschaft für Sie nichts lebenswertes hat, warum sind Sie dann noch hier?"

        Geh doch rüber! Yes, Nostalgie kommt auf.

        "So einfach kann man sich's machen."



        Also einfach ist vorallem in die Tasten zu hauen und dabei von Waffen und faseln.

        Wenn Sie es sich selbst nicht so "einfach" machen wollen,



        dann ab dafür. In der Ukraine können Sie wohl bereits heute schlimmeres für morgen verhindern.



        Nur zu.

        • @Schleicher:

          "Geh doch rüber! Yes, Nostalgie kommt auf.



          "So einfach kann man sich's machen.""



          In der Tat. Vielen Dank für mein Zitat, da muss ich's nicht wiederholen.

    • @Matthias Michaelis:

      Eine Gesellschaft zu verteidigen kann man sich natürlich so abstrakt vorstellen. Oder ganz konkret: es bedeutet die Nachbarn, Freund, Familie und auch die eigene Haut zu verteidigen. Menschen vor Tod, Vergewaltigung und Folter zu schützen.

      Wir brauche ln uns nichts vormachen, im Verteidigungsfall müssen am Ende eh alle ran, egal ob Wehrdienst oder nicht. Die mit Wehrdienst haben nur bessere Karten das auch zu überleben. All das sehen wir seid Jahren in der Ukraine.

      Ob es letztendlich Eintritt, sei dahingestellt, aber Wehrhaftigkeit macht es zumindest weniger wahrscheinlich.

      • @JSch:

        "Menschen vor Tod, Vergewaltigung und Folter zu schützen."

        Soldaten sind verantwortlich für Tod, Vergewaltigung und Folter. Überall.

        Wenn Sie glauben, dass das nur die Russen können, dann liegen Sie aber eindeutig auf Linie mit der Wochenschau von 1945.

      • @JSch:

        Oder wir machen es wie die jungen Ukrainer und fliehen aus dem Land anstatt es zu verteidigen. Vielleicht sagen die sich auch, dass es sich nicht lohnt, für so viele korrupte Landsleute zu sterben. Aber ich sehe das so wie JSch. Wenn überhapupt, kämpft man für Familie, Freunde, Nachbarn und nicht zuletzt sich selbst. Insofern scheint mir Ihre Einstellung reichlich egoistisch.

        • @HinzUndKunz:

          So nämlich, danke.

    • @Matthias Michaelis:

      Nur mal aus Interesse, für welche real existierende Gesellschaft würde es sich denn lohnen?

  • Wehr- und Kriegsertüchtigungswerbung alter Schule. Die im Stadtbild übende Truppe soll die Dringlichkeit und die Attraktivität vom Dienst an der Waffe demonstrieren. Wirkt so echt wie im Kriegsspiel und ist (noch) genauso harmlos Das weckt in geneigten Menschen den Ego-Shooter.

    Um das Bild realistischer zu machen, wären der großflächige Einsatz von Abrissbirnen, Ein-Euro-Jobbern im Trümmerdienst und geschminkten Laienopfern aus Übungen des Katastrophenschutzes angebracht. So würde die reduzierte Wahl zwischen Mörder- oder Opfersein offensichtlicher und mehr Lust auf die Suche nach alternativen Lösungen geweckt.

    • @DemokratischeZelleEins:

      Angesichts fehlender Freiwilliger ist das wohl auch nötig. Die BW muss als Arbeitgeber sichtbar sein, sonst kommt keiner.

      • @Optimist:

        Ein erster Schritt wäre, die BW nicht mehr als Arbeitgeber, sondern als notwendiges Übel zu bezeichnen.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          "Bitte setzen Sie Ihr Leben auf's Spiel, um ein notwendiges Übel darzustellen" ist glaube ich kein Pitch, mit dem man darauf hoffen kann, junge Menschen in hinreichender Zahl zu motivieren.

  • Es wäre ja schon schön, wenn die Deutschen endlich kapierten, dass die Gefahr eines Krieges real ist und es tatsächlich in den nächsten Jahren einen geben könnte.

    Stattdessen kommt es einem so vor wie im Frühling 2020, als die Deutschen noch meinten, die Atemwegserkrankung, die in Italien und Spanien schon ganze Altenheime ausgelöscht und zu harten Lockdowns geführt hatte, werde schon einen Bogen um Deutschland machen.

  • Was sind das für Gedankenspiele?



    Da hält die Bundeswehr in einer sehr ausgefallenen Location eine PR Übung ab um der Welt zu zeigen, das es sie noch gibt und das soll den Bürger jetzt zum Anlass gereichen Überlegungen anzustellen was zu tun sein wird wenn Krieg ist. Stellt sich erstmal die Frage, um was für eine Art Krieg es sich handelt.

    Bei Artilleriebeschuss werden wohl die wenigsten an Auswandern sondern eher an Schutzräume denken. Und direkt zur Waffe zu greifen ist von staatlicher Seite gar nicht so sehr erwünscht. Dafür unterhält ein Land gewöhnlich eine Armee und Amateure halten den Betrieb eher auf. Viele werden ihr Alltagsleben auch einfach weiterleben. Und die meisten Verhaltensweisen dürften eh der jeweiligen Situation geschuldet sein.

    Solche Beiträge offenbaren doch eher das in Deutschland eine große Verunsicherung herrscht die auf mangelnder Vorbereitung zurückzuführen ist.

    Je besser ein Land auf einen Krieg vorbereitet ist, da gehört auch der Zivilschutz zu, desto souveräner dürften die Bürger mit einer derartigen Situation umgehen. Da gehört allerdings Vertrauen in die Fähigkeiten des Staats dazu und daran scheint es in Deutschland zu mangeln.

    • @Sam Spade:

      Eben - verstehe nur - Bahnhof 🚉



      “Stell dir vor - es gibt Krieg!



      Und keiner geht hin …“ B. B.

      • @Lowandorder:

        Stell dir vor, es ist Krieg, und die Russen gehen alle hin und wir nicht.

    • @Sam Spade:

      "Bei Artilleriebeschuss werden wohl die wenigsten an Auswandern sondern eher an Schutzräume denken."

      Die es in Deutschland, vor allem aber in Berlin, kaum noch gibt.

      Aber der Artikel ist ohnehin sehr berlintypisch, hier ist die Bundeswehr so gut wie nicht präsent, wenn man nicht gerade direkt vor dem BMVg oder der Julius-Leber-Kaserne steht. Historisch gesehen gab's speziell in West-Berlin eben nur die Alliierten und keine Bundeswehr. Und für das linke/grüne Milieu war alles, was mit Verteidigung zu tun hatte, ja sowieso immer pfui und die Bundeswehr eine Institution, die man rituell verachtete, als Quasi-Nazi-Verein schmähte oder über die man sich zumindest lustig zu machen hatte.

      Immerhin haben mittlerweile durchaus einige begriffen, dass man einen faschistischen Aggressoren wie Russland (wen sonst?) nicht mit Spaßguerilla-Aktionen aufhalten kann. Aber insgesamt ist das Bewusstsein für die massiv erhöhte Gefahr eines Krieges und das damit einhergehende Erfordernis der Verteidigung immer noch recht schwach, gerade in Berlin.

      • @Suryo:

        "Und für das linke/grüne Milieu war alles, was mit Verteidigung zu tun hatte, ja sowieso immer pfui und die Bundeswehr eine Institution, die man rituell verachtete, als Quasi-Nazi-Verein schmähte oder über die man sich zumindest lustig zu machen hatte."

        Dürfen für die verbliebenen Pazifisten ruhig das Präsens verwenden, danke.

        • @Schleicher:

          Rufen Pazifisten eigentlich die Polizei, wenn sie angegriffen werden? Was ist eigentlich der Unterschied, von der Polizei vor einem einzelnen Angreifer verteidigt zu werden und von Soldaten vor tausenden Angreifern verteidigt zu werden?