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Artenschutz in KriegszeitenSorry, liebe Schweinswale!

Kai Schöneberg
Kommentar von Kai Schöneberg

Schweinswale brauchen Schutz. Trotzdem liegt die Deutsche Umwelthilfe mit ihrer Klage gegen das geplante Flüssiggasterminal in Wilhelmshaven falsch.

Schweinswal (Phocoena phocoena) in der Nordsee Foto: Sven-Erik Arndt/Alamy/mauritius images

S ie sind bedroht. Schweinswale werden in der Nordsee durch die Rammschläge für Offshore-Windanlagen oder Pipelines, die Sprengung von Munition oder Speedboatlärm verjagt und verletzt. Sie ertrinken, weil sie in den Stellnetzen der Fischer hängen bleiben, die ihre Nahrung rauben. Sie leiden unter Öl und Chemieabfällen aus Schiffen und Flüssen, an Mikroplastik, am Tourismus. Kurz: an der Bestie Zivilisation. In der Nordsee ist die Schweinswalpopulation von 2002 bis 2019 jedes Jahr um 1,8 Prozent auf nur noch 23.000 Exemplare gesunken.

Eine bedrückende Tendenz. Deshalb ist es richtig, wenn sich Umweltverbände für Phocoena phocoena einsetzen – und entsprechende Schutzmaßnahmen beim Bau von Windrädern im Meer oder beim Fehmarnbelttunnel durchdrücken. Allerdings: Wenn die Deutsche Umwelthilfe (DUH) jetzt Widerspruch gegen den Bau eines schwimmenden Flüssiggasterminals in Wilhelmshaven einlegt, ist das ein Fehler. Geplant ist die Inbetriebnahme zweier schwimmender Anlagen bereits zur Jahreswende, die etwa 20 Prozent des deutschen Gasbedarfs decken könnten.

Damit könnte man gut die Hälfte des russischen Gases ersetzen, das derzeit noch fließt. Ein wichtiger Beitrag, um sich aus Putins Klammergriff zu lösen. Um einen Kollaps von Lieferketten zu verhindern oder abzufedern. Um dem Despoten in Moskau zu zeigen, dass der Westen nicht auf ihn angewiesen ist. Die DUH mahnt Transparenz und Rechtsstaatsprinzip an: Der Bedarf der klimaschädlichen LNG-Terminals sei nicht genügend nachgewiesen, das Wirtschaftsministerium habe dazu keine Zahlen und Daten vorgelegt. Hoffentlich geschieht das schnell – und die DUH überdenkt ihr Tun.

Ein juristisches Verfahren würde den Bau der Terminals unnötig verlängern. Sorry, liebe Schweinswale, es ist Krieg, diese Ausnahme muss sein. Gleichwohl darf es keinen Wildwuchs bei LNG-Terminals geben. Alle Anlagen, die erst nach 2025 fertig werden, sind unnötig, weil ab dann genug Gas eingespart, ersetzt und umgeleitet werden kann, um die Versorgung sicherzustellen.

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Kai Schöneberg
Ressortleiter Wirtschaft und Umwelt
Hat in Bonn und Berlin Wirtschaftsgeschichte, Spanisch und Politik studiert. Ausbildung bei der Burda Journalistenschule. Von 2001 bis 2009 Redakteur in Bremen und Niedersachsen-Korrespondent der taz. Dann Financial Times Deutschland, unter anderem als Redakteur der Seite 1. Seit 2012 wieder bei der taz als Leiter des Ressorts Wirtschaft + Umwelt, seit August 2024 im Sabbatical.
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59 Kommentare

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  • Umweltverbände machen die bessere Politik - bitte klagen DUH!!

    • @elma:

      Die Klagen der DHU setzen voraus, dass eine Mehrheit der Bevölkerung solche Klagen zumindest toleriert - und entsprechende Gesetze existieren.

      Gesetze sind im Notfall schnell geändert.

  • Wie meinen?-



    " richtig, wenn Umweltverbände Schutzmaßnahmen ..durchdrücken."

    Unbegreiflich wie man ein solches Fazit im Kopf selbstbetrügend hintergehen kann mit:



    "Um dem Despoten in Moskau zu zeigen, dass der Westen nicht auf ihn angewiesen ist"

    Und dabei noch grundlegende Rechtsstaatprinzipien über Bord zu werfen bereit ist.

    Der sich wiedermal abzeichnende Untergang des Rechtsstaates wird hier menetekelhaft deutlich, wenn schon wiedermal die journalistisch zu gestaltende öffentliche Meinungsbildung derartige Übertretungen der geltenden Verfassung Vorschub leisten will. Muß man denn sofort -ohne wenn und aber- mit jedweden totalitären Reflexen dagegenhalten wenn seinerseits irgendwo ein Aggressor alle Grenzen überschreitet???

    Nein! Wir sollten uns in unserem eigenen Rechsstaatsbewusstsein nicht beirren lassen und gerade dadurch dem, mittlerweile auch von uns ständig extrem lächerlich gemachten Begriff "Wertegemeinschaft" wieder das unverletzte Format zurückgeben, daß dieser Begriff bei seiner Erschaffung von uns Allen erwartet hat- und ganz besonders von unseren journalistisch dazu berufenen Kontrollinstanzen.

    • @Lästige Latte:

      Das ist Unsinn.

      Im Notfall gelten andere und weniger Regeln.



      Ich würde bei Hochwasser auch in ein fremdes Haus einbrechen und mich aus dem dortigen Kühlschrank versorgen (dürfen) .

      Die Frage ist eher, ob man die aktuelle Situation als solchen Notfall interpretiert oder nicht.

  • Sorry, liebe Schweinswale, es ist Krieg, diese Ausnahme muss sein.

    Macht man dann die "Ausnahme" wieder rückgängig wenn der Krieg vorbei ist?

    • @Mustardmaster:

      So müsste das sein.

      Wobei - wie im Artikel angedeutet - das wohl weniger mit dem Ende des Krieges zu tun hat, als vielmehr mit dem Ende des Gasnotstands.

      Das kann schnell gehen, wenn wir den Verbrauch drücken.

  • Aarrgh... von diesen ganzen Scheindebatten krieg ich Pickel!

    Die Schweinswale sterben doch nicht weil in der Uraine Krieg ist, sondern weil wir nicht in der Lage sind das absolute Minimum an Maßnahmen zur Einhaltung des 1,5 Grad Ziels zu ergreifen.



    Wenn wir in 3 Jahren auf den vom IPPC eindeutig aufgezeigten, einzig möglichen Weg zur Erreichung des Paris-Zieles kommen wollen, müssen wir das russische Erdgas nicht durch LNG woher auch immer ersetzen sondern einsparen und das was nicht eizusparen ist durch erneuerbare Energien ersetzen.

    Und die Geschichte hat bislang gezeigt, dass systemverändernde Umbrüche nur in Zeiten existenzieller Bedrohung funktionieren.

    Wir haben jetzt die Chance auf einen zukunftweisenden, nachhaltigen Weg zu kommen, indem wir die jetzige Bereitschaft zu Verzicht in der Bevölkerung und die politische Bereitschaft zu Investitionen ohne den Hemmschuh der "Schuldenbremse" nutzen, um uns aus der Abhängigkeit von Importen fossiler Energieträger zu lösen.

    Und wenn das eine Rezession zur Folge hat: Wir hatten 2007/2008 eine massive Rezession ohne wirkliche Konsequenzen, weil verschiedene Banken sich gewaltig verspekuliert haben- und diese Banken sind trotzdem mit Steuergeld gerettet worden.

    Und jetzt macht Habeck einen auf Kapitalismusversteher?



    Weil die Chemieindustrie gerne billiges Erdgas hätte?

    Nichts ist alternativlos, es gibt immer einen zweiten Weg.

    Boah Ey, bin ich froh, dass ich Anarchist bin und noch nie die Grünen gewählt habe, da muss ich mir jetzt nichts schönreden...

    • @Paco:

      Wirklich und effektiv Energie einsparen passt doch aber so überhaupt nicht zum Wunsch der Amis, endlich ihr dreckiges Frackinggas für viel Geld loszuwerden. Dafür müssen wir doch nun mal alle Verständnis haben.

      Ich glaube, die amerikanischen und katarischen Gasverkäufer und die Führungsriege der Rüstungsindustrie liegen sich seit Wochen in den Armen und feiern, von ihrem Glück schier besoffen. Umringt von all ihren strahlenden Aktionären.

  • Wie wäre es mit: "Sorry liebe Niedersachsen, wir müssen bei euch Erdgas fördern, denn es ist Krieg." Das wäre doch mal ein guter Ansatz.

  • Was mir hier fehlt, ist die Suche nach einer beschleunigten, aber trotzdem einigermaßen begründeten Untersuchung und Beurteilung der wahrscheinlichen Folgen für den Arten-, Natur- und Klimaschutz. Da muss dann halt ebenso wie bei der Entwicklung der Coronaimpfstoffe mal ein bisschen mehr Geld und Energie hineingesteckt werden und ein paar bürokratische Schritte müssen ausgelassen werden. Eine wenigstens ungefähre Einschätzung der Folgen muss aber sein, bevor man losstürmt. Oder ist es schon klar, dass die Schweinswale verloren haben und wie schwerwiegend das insgesamt sein wird?

  • Ich als Schweinswal würde mich einfach verdrücken. Diese ständige Beobachtung geht mir schon seit langem auf den Geist.

    • @Nairam:

      Warum nur "Sorry liebe Schweinswale"?

      Sorry, liebe Kegelrobben!



      Sorry, liebe Seehunde!



      Sorry, liebe Grönlandhaie!



      Sorry, liebe ...

  • Also wenn schon dann aber nur mit klarer Ansage ob und wie der Schutz der Tiere verbessert werden kann. Außerdem als Ausgleichsmaßnahme Verzicht oder Rückbau aller aktiven und geplanten unnötigen Projekte wie die A49.



    Lieber auf die Trassen, die schon da sind, Windräder stellen. Bis bessere Plätze gefunden sind, könnte das als temporäre Entlastung dienen und Leitungen zur Verteilung können auf die Autobahnen gelegt werden, da störts doch keinen. Aus Sicherheitsgründen ist dann allerdings eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 100 nötig.



    Wohlstand fordert eben Opfer.

    • @StefanMaria:

      Ich bin sicher, das der Stopp der A49 den Schweinswalen eine große Hilfe sein wird.

      Und Windräder sind superpraktisch, solange Umweltverbände und lokale Lobbygruppen das Verlegen von Stromleitungen verhindern können.



      Wir sind jetzt schon nicht mehr in der Lage den ungleichmäßig erzeugten Strom in Deutschland gleichmäßig zu verteilen.

      Die Baustelle ist leider deutlich größer, weil in den letzten Jahrzehnten im Energiesektor so ziemlich alles verschleppt wurde.

      • @Sonntagssegler:

        Natürlich hilft das den Schweinswalen erstmal nicht und die Kritik an meinem Kommentar ist voll berechtigt.



        Es wäre aber ein Zeichen, dass Umweltschutz weiterhin ein Thema bei den Grünen ist und das Thema auch endlich von CDU und FDP ernst genommen wird.



        Politikwende sehe ich bisher nur darin, dass die Grünen fast jeden ihrer Grundsätze mit Füßen treten und von ihren ursprünglichen Zielen abrücken.. Und die SPD macht umweltpolitisch das Gleiche wie zusammen mit Merkel- Das geht so nicht.



        Das Volk will die Energiewende, aber auch Gas. Also soll Herr Habeck alle unnötigen Projekte stoppen und erklären, wie den Schweinswalen und der Nordsee insgesamt geholfen wird - oder wie sich die Natur mit den Terminals vertragen kann. Oder dass die Schweinswale sterben-- wie er das rechtfertigt?

  • Die DHU liebt eben Schlagzeilen, auch um den Preis der Glaubwürdigkeit.

  • Also mit Sorry liebe Schweinswale ist es auch nicht getan und gerade Robert Habeck sollte das wissen. Wieso wirddiese Studie der DIW nicht ernstgenommen und der Europen climate Foundation, die festgestlellt haben dass wir das auch ohne diese Terminals schaffen.

  • 1G
    14231 (Profil gelöscht)

    Bei der Frage einer wirtschaftlichen Unabhängigkeit von Russland geht es letztlich auch darum, auf welche Machtbasis sich das derzeitige russische Regime stützen und inwieweit es seine Einflusssphäre weiter ausdehnen kann.



    Das Thema Umweltschutz steht nicht sonderlich weit oben auf der Agenda dieses Regimes und spielt in Russland kaum eine Rolle, was ja ganz gut zur zugehörigen Sowjetnostalgie passt.

    Ich denke, wenn LNG-Terminals einen Beitrag dazu leisten, dahingehend Bewegung in das russische System zu bringen, dass sich in Russland eine aktive Zivilgesellschaft irgendwann gegen die autokratischen Strukturen durchsetzen kann, könnte dies mehr Umweltschutz mit sich bringen, als in Deutschland je möglich sein wird. Natürlich steht es in den Sternen, ob es so viel in Russland ändert, wenn Deutschland oder die ganze EU kein russisches Gas mehr bezieht. Einfach brav weiterzumachen wie bisher, ändert jedenfalls ganz bestimmt nichts.

  • 9G
    93851 (Profil gelöscht)

    Tja, der Mensch kriegt eben alles kaputt, mehr muss man hier wohl nicht hinzufügen!

    Nicht nur Schweinswale haben keine ausreichende "Lobby", viele Tierarten sind vom Aussterben bedroht und ich stehe auf Seiten nicht zuletzt der Eisbären, die aller Welt nur allzu deutlich präsentieren, was Macht und Gier aus Homo Sapiens macht!

  • Und weil wir Habeck alle so toll finden, muss er noch nicht mal nachweisen, ob der Bedarf an Gas sich nicht anderweitig decken lässt? Alle, die sich für einen guten Zweck engagieren, mögen sich zurückhalten, wenn die Regierung ein ehrenwertes Ziel verfolgt? Der Rechtsweg soll lieber nicht beschritten werden, sonst gibt's öffentliche Beschämung?

    Wo leben wir denn? Habeck soll sich Zeit nehmen, die Formulare ordentlich auszufüllen und dem Gericht erklären, warum das alles so nötig ist und er wird sein Gerichtsurteil kriegen. Wenn nicht, dann, vielen Dank für die Klage, DUH!

  • Wer, als und wie Außenministerin, öffentlich fordert, dass Russland ruiniert werden muss, darf sich nicht wundern, wenn es am Ende anders kommt und wir ruiniert sind, einschließlich unserer Natur und Umwelt.

  • Na dann gucken wir mal, wie lange es noch dauert, bis wir hier Artikel lesen, dass die DUH zur fünften Kolonne Putins gehört, Volk und Vaterland für ein paar Schweinswale verraten hat und aus der Gemeinschaft der Demokraten ausgestoßen gehört.

  • "Hinsichtlich Demokratieverständnis unterscheidet sich Pakistan nur unwesentlich von Russland, also ist es legitim das Prinzip Best Price anzuwenden."

    Mit der Begründung können wir uns es ja so richtig fett gut gehen lassen. Sollen doch die Menschen, die eh schon unter undemokratischen Verhältnissen leben müssen die Folgen des Ukraine-Kriegs ausbaden. Wir werden dann für unsere "Solidarität" gefeiert und die die es ausbaden müssen wie in Pakistan, sind die Bösen.

    • @Rudolf Fissner:

      War @Rohm, Dietmar

  • Die Überschrift in ihrer ackselzuckenden Brutalität führt nicht gerade zu der Reaktion bei mir, die der Autor beabsichtigt hat.

  • Der Bau der Terminals fördert den Artenschutz. Gattung: Homosapiens. Ort: Deutschland. Liebe Mitforisten, erst denken, dann kommentieren. Danke.

    • @Nachtsonne:

      Wuste nicht das wir vom aussterben bedroht sind.

      • @Andreas J:

        Mmh, das sieht FFF aber anders...

        • @charly_paganini:

          ... nicht nur die sondern auch Klimawissenschaftler*innen und Wissenschaftler*innen, die mit Forschung an Tieren und Ökosystemen zu tun haben. Wobei es wohl so ist, dass das zerstörerische Handeln der Wohlhabenderen die Weiterexistenz der Menschheit als Gesamtes bedroht.

  • Sorry liebe Natur,

    weil wir kurzfristige Probleme haben suchen wir wieder refelxhaft, wie wir es immer tun, nach Lösungen, ohne die Langfristigen Folgen im Auge zu haben...wenn wir die Natur nicht schützen dann gibt es für niemanden eine Zukunft, für Europa nicht, für Putin nicht, für niemanden......dann wird all das völlig egal sein

  • Sorry liebe Pakistani!



    In Pakistan herrschen dank unseres westlichen Lebensstils gerade Temperaturen über 50° C. Doch nun musste die Regierung die Stromproduktion zeitweise einstellen, weil sie kein Flüssiggas mehr aus Katar beziehen können. Habeck hat es ihnen weg gekauft. Sorry liebe Pakistani, aber so läuft die Marktwirtschaft. Ihr seid einfach die Looser. Ob wir uns damit Freunde in Pakistan machen? Oder doch eher den Terrorismus befördern?



    "Als aktuelles Beispiel für die sich verschärfenden Konflikte verweist der Experte auf Pakistan. Dessen Regierung habe vor dem Internationalen Schiedsgerichtshof in London bereits Klage gegen die Konzerne Eni (Italien) und Gunvor (Singapur) erhoben, die Verträge gebrochen und erhebliche Mengen LNG nicht nach Pakistan geliefert, sondern vermutlich ins zahlungskräftigere Europa umgeleitet hätten."



    www.klimareporter....nals-ohne-mehrwert

    • @Reinhard Muth:

      Hinsichtlich Demokratieverständnis unterscheidet sich Pakistan nur unwesentlich von Russland, also ist es legitim das Prinzip Best Price anzuwenden. Außerdem ist Pakistan eine Atommacht und kann jederzeit billig,CO2-frei, Energie produzieren, insbesondere wenn man die derzeitige Hitzewelle bedenkt. Langsam sollte man von der Denke wegkommen, dass Deutschland für das Elend, weltweit, verantwortlich ist. Die Länder in Asien , Afrika sollten langsam eigenverantwortlich handeln. Es wird uns dann zweifelsfrei nicht mehr ganz so gut gehen, unser Wohlstand wird sinken und deren Wohlstands wird steigen. Verglichen mit den Milliarden Menschen in Pakistan, Indien, China usw., fallen die 80 Millionen Deutschen nicht ins Gewicht.

      • 9G
        90634 (Profil gelöscht)
        @Pepi:

        Verstehe ich das richtig: weil in Pakistan eine Regierung an der Macht ist, die dir nicht passt, findest du es nicht nur in Ordnung sondern sogar richtig, die Menschen dort leiden und verrecken zu lassen? Und wie soll man von der Denke wegkommen, dass Deutschland für das Elend der Welt verantwortlich ist, wenn Deutschland wortwörtlich für das ELend verantwortlich ist indem es Konzerne dazu bringt, bestehende Verträge zu brechen.



        Mit deinen Ansichten brauchst du dir sicher nichts auf dein Demokratieverständnis einbilden ...

        • @90634 (Profil gelöscht):

          Die Verträge werden von den Konzernen gebrochen und nicht von Deutschland. Pakistan kümmert sich weder um Menschenrechte( Blasphemie §) noch um Friedenspolitik. Wieso braucht eine Atommacht noch mehr Flüssiggas, wenn eine Klimakatastrophe ins Haus steht und weltweit um CO2- Reduktion gebettelt wird? Wenn ein Italienischer Konzern Verträge bricht, dann sind erst mal die Italiener schuld und die verantwortlich die Verträge brechen. Da sie in Deutschland leben und vermutlich Deutscher sind, bitte, nehmen sie die Schuld auf sich, handeln sie eigenverantwortlich, aber weisen nicht die Schuld irgendwelchen imaginären, virtuellen Deutschen zu. Nennen sie einfach Ross und Reiter. Sie können dafür Scholz und Habeck, Merz oder Baerbock, Lindner oder einfach mich dafür verantwortlich machen. Ich werde dann in mich gehen, es hinnehmen und bei der nächsten Wahl neu entscheiden. Kommen sie mir aber bitte nicht mit Waffen liefern, Spenden, Klamotten und Hilfsgüter sammeln, Ehrenamt usw., das mach ich seit meiner Pfadfinder-Zeit seit 60 Jahren.

        • @90634 (Profil gelöscht):

          Pakistan ist Atommacht und nebenbei der größte Produzent von Generika Medikamenten. Am Elend der dortigen Bevölkerung ist weder Deutschland noch Russland, auch nicht die USA schuld. Es ist die Bevölkerung die diese Machthaber stützt und duldet. Sie werden die Deutschen ja auch nicht von der Nazi- Vergangenheit exkulpieren und behaupten nur Hitler war schuld. Momentan ist es scheinbar große Mode die Schuld immer bei anderen zu suchen. Und ja, auch in Deutschland ist die Mehrheit der Bürger schuld an den jetzigen Zustanden, denn sie haben diese Regierung ja gewählt. Wenn es der Mehrheit nicht passt, kann sie eine andere Regierung wählen, ein anderes Volk nicht..

          • @Pepi:

            Und da Krieg “herrscht”, dürfen wir jetzt wild drauflos vergleichen … Pakistan, Russland, Nazi-Deutschland?



            Wann endlich lichten sich die Kriegsnebel?

      • @Pepi:

        Folgen wir mal der Logik: Hitzewelle = Wassermangel = fehlendes Kühlwasser = keine Reaktorkühlung = nix Atomstrom. Da haben die Pakistan wohl auch jedes Recht, sauer zu sein, da die Verursacher weitestgehend nicht im eigenen Land zu suchen sind.

        • @Wurstfinger Joe:

          Das stimm so, aber nur wenn man glaubt , dass der Reaktor mit Wasser gekühlt wird. Diese Technik funktioniert bei Reaktorkühlung nicht. Wasser braucht man nur um die Turbinen zu betreiben.Deswegen stehen viele Reaktoren auch in Wüsten und Trockengebieten. Israel ist z.B. nicht bekannt dafür im Regenwald zu liegen.

  • Klar liebe grüne... nie wieder bei der Wahl. vergesst das Klima, wir müssen Grossmacht spielen. Nur leider ist das kein Monopoly, sondern Realität.

  • Und weil ich gerade beim „überfahren" der Europäer durch unser aller großen Freund war….aber die Zeichen zu Ende waren:



    In Brandenburg hat das zuständige Wasserwerk jetzt angekündigt, daß die Wassermengen für Privatpersonen rationiert werden. Erstmal nur für Neukunden, ab 2025 auch für Bestandskunden.



    Naja….weil Tesla und so…..hüstel….und deren Wasserverbrauch…räusper…



    Aber all die, die davor gewarnt haben, wurden verlacht und durch den Dreck gezogen. Und das gibt doch so viele schöne Arbeitsplätze….



    Jetzt stehen auch weitere Ansiedlungen für Gewerbe und Wohnbebauungen in Frage.



    Ich seh noch den dumm-dreist lachenden Musk vor mir, als er von Presse auf das Wasserproblem angesprochen wurde….„hahaha, hier gibts doch genug Wasser!"



    Und der dümmlich grinsende Laschet daneben.



    Ein Sinnbild für die (zumindest teilweise) Fremdbestimmung in diesem Land. Und vom Baubeginn laaaaaange vor Genehmigung des Bauantrages fang ich gar nicht mehr an. Was eine schöne Rechtsbeugung. Manche sind halt gleicher als gleich.

    Weil wir gerade bei Recht sind:



    Julian Assange sitzt weiter im Hochsicherheitsgefängnis und kämpft gegen seine Auslieferung an die USA.



    Habeck im Interview auf die Frage, ob er die Freilassung von Nawalny fordert….kam sofort ein „Ja!"



    Fordert er auch die Freilassung von Assange? schweigen, stottern….Assange müßte ein faires Verfahren bekommen…blablabla



    Sehenswert zum Thema Assange das Interview mit Nils Melzer, bis vor kurzem UN-Sonderbeauftragter für Folter. Seine klare Ansage: Assange zeigt alle Symptome von psychischer Folter!



    Auch hier Rechtsbeugung über Ländergrenzen hinweg.

    Man könnte noch soviel schreiben…

    Mir will es einfach nicht in den Kopf, daß eine so breite Masse es offensichtlich völligst in Ordnung findet, wenn „der Ami" in Zukunft DER große Tonangeber ist. Kaum Widerspruch…nix dergleichen.

    Naja, New Model Army dachten in Bezug auf Großbritannien schon seit den 80ern so.



    Anspiel-Tip: 51st State …. von 1985 oder '86

    • RS
      Ria Sauter
      @Pointe du Raz:

      Das war zu befürchten und wurde Realität.



      Interessiert in dieser Zeit so gar nicht politisch.



      Wer in den Grünen die Welt-oder Klimaretter sah oder sieht, ist einfach nur völlig ignorant oder unwissend.

  • "Sie leiden unter Öl und Chemieabfällen aus Schiffen und Flüssen, an Mikroplastik, am Tourismus. Kurz: an der Bestie Zivilisation. ... Sorry, liebe Schweinswale, es ist Krieg, diese Ausnahme muss sein."

    Eigentlich ist mit diesen Sätzen alles gesagt. Die "Bestie Zivilisation" schlägt weiter zu. Der Energiehunger steigt, der Ressourcenverbrauch nimmt im Gleichschritt mit leeren Phrasen von Nachhaltigkeit, sauberer Energie, grünem Strom etc. zu.

    Wir können nicht anders, geben wir es zu. Wir sind Junkies und geben uns einen Schuss nach dem anderen, bis der finale kommt.



    Der Naturschutz ist im Weg, er stört nur bei der finalen Wachstumsparty.

    Und dabei geht das schon seit Jahrzehnten so, völlig egal welches Großprojekt (Tiefwasserhafen WHV, Mühlenberger Loch HH, Emssperrwerk EMD, A20-Neubau, Flughafen BS, ...) realisiert werden soll, die Wirtschaft geht vor.

    Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) kommt zu dem Schluss, dass mit einem Tempolimit fast 4 Prozent des gesamten Kraftstoffverbrauchs im Verkehrssektor eingespart werden würde.



    Bis zu 7 Prozent der russischen Ölimporte könnten reduziert werden, von heut auf morgen.



    Aber, was geschieht? Nichts. Man will es nicht, man kann es nicht und so nimmt es seinen Lauf. Am 4. Mai (gestern) war der Earth-Overshoot-Day.

  • Die Grünenspitze incl. Scholz denken viel zu national. Die LNG- Terminals, die es in Europa gibt reichen aus, um auch noch den deutschen Bedarf zu decken. Also liebe Bundesregierung, vor allem lieber Herr Habeck: Verabschiedet Euch endlich von Eurer viel zu nationalen Denke. Ihr könnt auch über andere eropäische LNG-Terminals das schmutzige Frackinggas aus den USA beziehen. Dafür braucht es keine neuen Terminals hier in Deutschland. Der taz-Kommentator müsste es eigentlich qua Amt auch wissen.

  • „ Sorry, liebe Schweinswale, es ist Krieg, diese Ausnahme muss sein.“



    Ein Krieg den wir mit verursacht haben mit unserem Hunger nach immer mehr Energie obwohl wir nicht erst seit diesem Jahr wissen, dass Putin wortwörtlich über Leichen geht.



    Und ein Krieg, bei dem wir (mal wieder) mal wieder auf Kosten unseres Planeten handeln ohne dass wir zuvor versucht haben unseren Energiehunger auch nur ein bisschen zu reduzieren. Beispiel: Tempolimit. Tut echt nicht weh, spart echt fossile Rohstoffe und ist noch nicht mal für die taz ein Thema. Hoffnung für die Schweinswale: null



    Hoffnung für die Menschheit: auch null

  • Ich bin gerade wirklich froh mein taz-Abo damals beim Libyenkrieg gekündigt und in den letzten Jahren die DUH unterstützt zu haben.

  • Vollkommen logisch. Es geht schließlich um die Wirtschaft, und die muß brummen, um jeden Preis. Für weitergehende Informationen empfehle ich die Lektüre der 24. Reise aus den Sterntagebüchern Ijon Tichys (von Stanislaw Lem).

    • 3G
      32051 (Profil gelöscht)
      @Wurstfinger Joe:

      Nein, du Nasenbär, nicht die Wirtschaft muss brummen um jeden Preis, sonst könnten wir das russische Gas behalten, uns neutral erklären, wie es Linke und AfD fordern und dem Massaker beim Nachbarn popcornfutternd zusehen.

      Wir müssen unabhängig werden um jeden Preis.



      Wir müssen aufhören, Putins Krieg zu finanzieren um jeden Preis.

      Unterschied verstanden?

      • @32051 (Profil gelöscht):

        Quatsch mit Soße, im europäischen Raum gibt es genug Alternativen, siehe z.B. Swinemünde. Auch andere Länder haben Terminals. Und Leitungen liegen genug.

      • @32051 (Profil gelöscht):

        Und das geht nur mit Frackinggas aus USA und Leichengas aus Katar, oder wie? Oder vielleicht durch Sanieren, Sparen, Lebensstil ändern? Eben nicht, weil die Wirtschaft brummen muss. Ist jetzt nicht überkomplex, der hier postulierte Zusammenhang.

  • Artenschutz funktioniert leider so nicht; eher wie ein Kabelbinder: Jede Rille, die "einrastet" macht die Schlinge unwiederbringlich enger. Entweder wir schützen die Schweinswale, oder wir lassen es bleiben. Offshore Windkraft (bzw. die für den Bau benötigten Sprengungen) sind auch nicht gerade der Hit.

    Zudem wird nach dem Ausnahmegrund "Krieg" wieder ein Ausnahmegrund geben - dann wieder einer, und dann wieder eine....

    In 30 Jahren engagierter Arbeit im Artenschutz, sehe ich kein Licht am Ende des Tunnels.

  • 0G
    05867 (Profil gelöscht)

    Sorry, liebe TAZ.



    Auch wenn Ihr nur noch Krieg denken könnt, geht die Klimakrise gerade munter weiter.



    Auch die Zerstörung der Natur in Deutschland wird durch diesen Krieg noch weiter vergrößert, wenn deutsche Landwirte ökologische Ausgleichsflächen totspritzen wollen, um angeblich den Hunger in Afrika zu lindern –eine Lüge, die gerade jetzt an Dreistigkeit nicht zu überbieten ist.



    Die DUH hat gemeinsam mit anderen Umweltschutzverbänden ein wegweisendes Papier zum Ausbau der Windkraft erarbeitet und ihre Kompromissbereitschaft unter Beweis gestellt.



    Fracking Gas ist überflüssig und ohnehin auf Jahre nicht verfügbar.



    Sorry TAZ. Wenn ihr über Eure Kriegseuphorie vergessst, das eigene Land zu schützen, gehen die fortschrittlichen Kräfte halt ohne Eure „Unterstützung“ weiter ihren Weg.

  • 8G
    83635 (Profil gelöscht)

    Von wegen “liegen falsch”! Man muss gegen die derzeitige Grünenpolitik klagen und noch viel mehr klagen um einen Durchmarsch der Grünen Kriegstreiberei zu verhindern! Der vorherrschende hysterische Sanktionismus wird nicht nur die Sanktionierer mehr Kosten als er Kosten für Russland verursacht! Schlimmer noch: die zusätzlichen und neuen Klima-/Umwelt--Schäden werden von den Grünen in betrügerischer Absicht in den Kosten nicht eingepreist!

  • Danke Herr Schöneberger diesen Kommentar.



    Vielleicht kann sich die DHU ja damit trösten, dass die bedauernswerten Schweinswale ihr Leben für Milliarden Fledermäuse, Eidechsen und Haselmäuse in der Ukraine geben.

    • @Leichtmatrose:

      So funktionieren Ökosyteme nicht. Man muss schon ein bisschen genauer hinschauen.