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Traditionserlass bei der BundeswehrMehr Wehrmacht wagen

Die Bundeswehr erweitert den Kanon ihrer Soldaten, in deren Tradition sie stehen will. Bei manchen Wehrmachts-Soldaten will man es nicht mehr so eng sehen.

Erich Hartmann (1. v.l.) war einer der erfolgreichsten Jagdflieger der Wehrmacht Foto: Gerd Herold/picture alliance

Berlin taz | Die von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ausgerufene Zeitenwende verändert jetzt auch die Traditionspflege bei der Bundeswehr. Bislang regelt der Traditionserlass von 2018 die Erinnerungskultur in der Truppe, die angesichts der deutschen Geschichte und der Gräueltaten der Wehrmacht durchaus heikel ist. Dieser Erlass bleibt weiter gültig, wird jetzt aber ergänzt: Die Bundeswehr will künftig mehr die Kriegstüchtigkeit betonen, die Verteidigungsminister Boris Pistorius angesichts des russischen Krieges gegen die Ukraine proklamiert.

Im Traditionserlass von 2018 wird die Wehrmacht als ganzes als nicht traditionswürdig bezeichnet. Einzelne Wehrmachts-Soldaten können aber in das Traditionsgut der Bundeswehr aufgenommen werden, vorausgesetzt sie haben sich durch eine Leistung, wie eine „Beteiligung am militärischen Widerstand“ gegen die Nationalsozialisten, ausgezeichnet.

Jetzt soll diese Regelung erweitert werden: Fortan sollen „nicht nur diejenigen Angehörigen der Wehrmacht, die dem militärischen Widerstand zuzuordnen sind“, sondern auch solche, die nach 1945 beim Aufbau der Bundeswehr mitgewirkt haben, in den Traditions-Kanon der Bundeswehr aufgenommen werden. Denn, so heißt es in den ergänzenden Hinweisen, die der Abteilungsleiter Einsatzbereitschaft und Unterstützung Streitkräfte im Verteidigungsministerium, Generalleutnant Kai Rohrschneider, am 12. Juli 2024 intern verschickt hat: „Die rund 40.000 von der Wehrmacht übernommenen ehemaligen Soldaten hatten sich zu großen Teilen im Gefecht bewährt und verfügten somit über Kriegserfahrungen, die beim Aufbau der Bundeswehr unentbehrlich waren.“

Künftig brauche die Bundeswehr deshalb Beispiele „für militärische Exzellenz, Einsatzbereitschaft und den Willen zum Kampf zum Ziel, wenn es der Auftrag erfordert“, begründet Rohrschneider die ergänzenden Hinweise in einer Weisung. Gleichzeitig warnt die Ergänzung aber auch davor, Kriegstüchtigkeit auf das „Fallen im Einsatz“ zu reduzieren. Das bleibe zwar „unzweifelhaft Beispiel für soldatische Tugenden wie treues und tapferes Dienen“, aber: „Es ist jedoch nicht per se als Beispiel für traditionsstiftende militärische Exzellenz, herausragende Haltung oder militärischen Erfolg geeignet.“

NSDAP-Mitglied gewesen zu sein, ist okay

Angehängt ist der Ergänzung eine Liste 24 „traditionsstiftender Personen“. Dort findet sich dann unter anderen Brigadegeneral Heinz Karst, der in der Bundeswehr die „Überbetonung des zivilen Anteils an der Inneren Führung“ kritisiert habe. Das Verteidigungsministerium weiß über ihn anerkennend zu berichten: „Wurde für seine auf Kriegstauglichkeit gerichteten Positionen Anfang der 70er Jahre unter anderem durch das Spiegel-Magazin öffentlich kritisiert.“

Oder Oberst Erich Hartmann, wegen 352 Luftsiegen im Zweiten Weltkrieg „erfolgreichster Jagdflieger der Militärluftfahrt“. Später habe er „wohlargumentiert die Einführung des ‚Starfighters‘“ kritisiert, also des Kampfflugzeuges, das für seine hohe Absturzrate berüchtigt war. Ebenfalls gewürdigt wird Konteradmiral Erich Topp „im Zweiten Weltkrieg einer der erfolgreichsten U-Boot-Kommandanten“. Denn das frühere Mitglied von NSDAP und SS „setzte sich nach 1945 sehr kritisch mit der eigenen Vita sowie der Rolle der Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg auseinander“.

Wehrmachtssoldaten zu würdigen, sei generell problematisch, findet dagegen Günter Knebel von der Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz. Damit würden sie aufs „rein Soldatische“ reduziert: „Hier wird der Kontext außer acht gelassen, in dem die Soldaten gekämpft haben“, kritisiert er.

Zeitlose soldatische Tugenden gebe es nicht, betont auch Jakob Knab, Sprecher der Initiative gegen falsche Glorie, die sich kritisch mit der Traditionspflege der Bundeswehr auseinandersetzt. „So wird die Kriegstüchtigkeit der Wehrmacht enthistorisiert und damit entnazifiziert.“ Mit der Ergänzung werde der Traditionserlass „in die falsche Richtung gelenkt“, kritisiert Knab. Die Bundeswehr solle nicht kriegstüchtig, sondern abwehrbereit sein: „Es reicht, wenn sie ihren Soldateneid ernstnehmen, da braucht man keine Vorbilder aus der Wehrmacht.“

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45 Kommentare

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  • Moderation , Moderator

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  • „Die rund 40.000 von der Wehrmacht übernommenen ehemaligen Soldaten hatten sich zu großen Teilen im Gefecht bewährt und verfügten somit über Kriegserfahrungen, die beim Aufbau der Bundeswehr unentbehrlich waren.“

    Ich habe just heute Swansea (Wales) besucht und mir erzählen lassen, dass unsere wehrmächtigen Vorfahren die Stadt so gründlich zerbombt haben, dass es danach nur noch EINE einzige unzerstörte Straße gab.



    Ich habe mich geschämt.

  • Jawoll. Alexander Gauland hat schon vor sieben Jahren gesagt, Deutschland könne stolz sein auf die Leistungen seiner Soldaten in zwei Weltkriegen. Er ist dafür heftig kritisiert worden. Jetzt aber sagt das Verteidigungsministerium das auch. Herr Pistorius sollte sich im Namen des politischen Mainstreams bei Herrn Gauland entschuldigen.

    *Sarkasmus aus*

  • Einmal abgesehen davon, dass in der Bundeswehr immer eine fragwürdige Traditionspflege betrieben wurde und die Innere Führung von Graf Baudissin den alten Stahlhelmern fremd war. Jetzt braucht's wieder Helden und da ist's egal, ob die aktuellen Vorbilder in Hitlers Vernichtungskrieg kämpften. Was sagen eigentlich die Olivgrünen dazu? Na ja Hofreiter und Co studieren wohl eher die Pläne der Schlacht um Kursk 1943...

  • "Ebenfalls gewürdigt wird Konteradmiral Erich Topp „im Zweiten Weltkrieg einer der erfolgreichsten U-Boot-Kommandanten“. Denn das frühere Mitglied von NSDAP und SS „setzte sich nach 1945 sehr kritisch mit der eigenen Vita sowie der Rolle der Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg auseinander“."

    Well, ein SS-Mann, ein Verbrecher, wird in die Traditionslinie der BW eingegliedert. Da kommt mir doch der Europakandidat der AfD wieder hoch.

  • Ich verstehe nicht warum wir Begriffe suchen müssen? Das Ministerium trägt im Namen wozu es dient. Wir haben kein Kriegsministerium, kein Abwehrministerium. Es geht seit Jahrzehnten ausschließlich um die Verteidigungsbereitschaft und darf auch nicht um etwas anderes gehen. Verteidigungsbereitschaft muss sich an Bedrohungs- und Gefährdungslagen anpassen, weil sich diese ändern . Damit ist doch alles gesagt ?

    • @Hans - Friedrich Bär:

      Russland hat übrigens auch nur ein Verteidigungsministerium, kein Kriegsministerium. Zu glauben, das würde irgendetwas aussagen, finde ich etwas naiv. Klingt halt besser, immer der "Verteidiger" zu sein. Wenn alle Länder mit Verteidigunsministerium keine Kriege mehr anfangen würden, würden Kriege kaum noch passieren.

  • Die Wehrmacht führte einen verbrecherischen Eroberungskrieg, der Millionen Menschen das Leben kostete. Die freiwillige Teilnahme an diesem imperialistischen Krieg ist und bleibt ein Verbrechen. Die späten „Umkehrer wurden nach dem 20. Juli 1944 meist hingerichtet. „Militärische Tugenden“ müssen immer im Zusammenhang gesehen werden. Deshalb gehört der Vorschlag auf den Misthaufen der Geschichte.

  • Für mich ist das - wie andere 'Entwicklungen'- ein weiterer Aspekt eines zunehmenden Bellizismus, der leider auch durch die Medien freudig verstärkt wird (meinen Paulus-Moment hatte ich, als die FAZ ein paar Tage nach dem russischen Überfall was von Ostfront schwadronierte). Fehlt nur noch bissel Hurra-Patriotismus (natürlich, politisch korrekt, im Sinne 'die westlichen Werte unterstützend' gelesen).

    All das ist nicht gut und die Dynamik macht mir eine Heidenangst.

    • @EffeJoSiebenZwo:

      Das macht Ihnen Angst? Diese - in meinen Augen recht bescheidenen - Massnahmen das Verhältnis der Deuschen zu jenen, die sue verteidigen werden müssen, macht Angst? Das ist echt der *German mind twist*... Medwedew will und nuken, Putin droht offen, die Propagandisten dieser Schurken spielen täglich live im Tv wie sie den Westen in Schutt und Asche legen werden, Kinder werden ab Vorschule auf Krieg getrimmt und die ganze Gesellschaft an extreme allumfassende Brutalisierung gewöhnt, die Opposition in Russland warnt, dass es ernst gemeint und gezielt ist. Wir aber, wir haben Angst vor Bellizismus in der FAZ...

      • @Chris Demian:

        Das macht Ihnen Angst?

        Ja, nochmals, das tut es. Und das steht nicht im Widerspruch zu dem, was sie geschrieben haben.

      • @Chris Demian:

        Leider haben Sie auch noch recht.

  • Die Wehrmacht war schon ein Vorbild für ihre Gegner, die sich eine Menge abgeguckt haben, während des Krieges und nach dem Krieg. Wenn die Gegner damals zwischen Kriegsverbrechen und militärischen Fähigkeiten trennen konnten, warum können wir das heute nicht?

    • @Kurt Kraus:

      Es geht hier allerdings nicht darum, dass in einigen militärhistorischen Studien die deutsche Kriegsführung im 2. WK unter rein militärtechnischen Gesichtspunkten ausgewertet und das entsprechende Wissen vielleicht genutzt wird, sondern um die Ehrung von Personen, die diesen Krieg geführt haben und teils sogar Abgehörige von NSDAP und SS waren. Der Unterschied liegt auf der Hand.

  • Der Traditionserlass war schon immer etwas verlogen. Technologisch basiert die Bundeswehr natürlich auf Wehrmachtserfahrung.

    Je weiter die Zeiten vergangen sind, desto paranoider geht es zur Sache.

    Früher hab ich das anders gesehen mttlerweile bin ich absolut tiefenentspannt, es ist besser sich das alles anzueigenen statt das gewissen Gruppen zu überlassen.

    • @Ansgar Reb:

      Wenn man wenigstens das Technische gelernt hätte. Die Wehrmacht wusste seit März 38, dass man voll funktionsfähige Feldwerkstätten bei der Truppe braucht. Hat man vergessen...

      Statt dessen jagt man sehr fragwürdigen "Vorbildern" nach.

    • @Ansgar Reb:

      Technologisch haben auch Russland und die USA der deutschen Wehrtechnik bis 1945 viel zu verdanken...

      • @Suryo:

        In Grenzen. Um die deutsche Technik ranken sich viele Legenden. Die Substanz ist nicht ganz so üppig.

  • " „Die rund 40.000 von der Wehrmacht übernommenen ehemaligen Soldaten hatten sich zu großen Teilen im Gefecht bewährt und verfügten somit über Kriegserfahrungen..."

    Die Erfahrung bestand hauptsächlich darin, wie man sich vom Stadtrand Moskaus nach Berlin Mitte zurückzieht und dabei ein gigantisches Blutbad anrichtet. Baucht man das?

    Lupenreine Nazikarrieren scheinen auch kein Problem mehr zu sein...

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      "Die Erfahrung bestand hauptsächlich darin, wie man sich vom Stadtrand Moskaus nach Berlin Mitte zurückzieht und dabei ein gigantisches Blutbad anrichtet. Baucht man das?"

      --> Naja, nachdem der Artikel spricht ja selbst davon, die "Bundeswehr solle nicht kriegstüchtig, sondern abwehrbereit sein". Von daher wäre ein Traditionsanschluss an eine reine "Rückzugsarmee" vom Stadtrand Moskaus nach Berlin Mitte tatsächlich ein schöner Anknüpfungspunkt.

      Das Hauptproblem ist jedoch nicht der (Rück-)Weg von Moskau nach Berlin, sondern dass wahrscheinlich alle der Genannten am Hinweg von Berlin nach Moskau beteiligt waren. Auf diesem Hinweg bzw. der anschließenden Besatzungszeit geschah übrigens das Blutbad, nicht bei Rückweg und Flucht.

      Von daher: Wenn es Soldaten gäbe, die sich nicht am Angriffskrieg beteiligten, sondern Kampferfahrung "nur" auf dem Rückweg sammelten, wären die anknüpfungsfähig. Solche Soldaten wird es - außerhalb des Volkssturms - aber wohl nicht geben.

      • @Kriebs:

        "Auf diesem Hinweg bzw. der anschließenden Besatzungszeit geschah übrigens das Blutbad, nicht bei Rückweg und Flucht."

        Kann man so nicht sagen. Besonders im Osten der Ukraine ging der Rückzug noch recht langsam von statten. Genug Zeit fürs Morden und um die Taktik der verbrannten Erde intensiv umzusetzen.

        Übrigens eins kann man von den Herren doch lernen. Weit im Osten wachsen deutsche Bäume nicht besonders hoch...

  • Röttiger sagte in den Nürnberger Prozessen zwar gegen seinen Vorgesetzten in Zusammenhang mit der Partisanenbekämpfung aus, aber er trat trotz seines Wissens über die ungeheuerlichen Verbrechen der Wehrmacht im 2. Weltkrieg in Osteuropa nicht von seinem Amt als General zurück.



    Er trat nach dem 2. Weltkrieg nicht öffentlich auf, um Eupehemismen über den Vernichtungskrieg in Russland zu bekämpfen.



    Nach heutigen Maßstäben hätte er niemals Mitglied des Bundeswehr werden dürfen.



    Das gilt auch für Tausende andere Wehrmachtsoldaten.

    Die Lossagung von der Wehrmacht dauerte bei der Bundeswehr bis Ende der 90'er Jahre, was zeigt, wie aktiv sich die Bundeswehr gegen Aufklärung von Kriegsverbrechen der Wehrmacht wehrte.

    Im Gegenteil: es durften wieder Orden (u. a. Ritterkreuze) aus dem 2. Weltkrieg von der Bundeswehr wieder stolz getragen werden, darunter war eine Auszeichung zur Partisanenbekämpfung, die Massenverbrechen an Zivilbevölkerung würdigte.

    Die Bundeswehr plante künftigen Brigaden jeweils eine Division des Friedens zuzuteilen, was F. J. Strauß verhinderte. Was wohl Pistorius von Divisionen des Friedens in der Bundeswehr bei der von ihm geforderten Kriegstüchtigkeit hält?

    • @Lindenberg:

      "General" ist ein Offiziersrang, und kein "Amt", weshalb man vom "Amt eines Generals" nicht zurücktreten kann.

      Man kann als Offizier zwar wegen gravierenden Fehlverhaltens degradiert, also im Rang zurückgestuft und sogar unehrenhaft aus dem Dienst entlassen werden, aber ein Rücktritt von einem Offiziersrang ist nicht möglich.

    • @Lindenberg:

      Wie soll das gehen, von seinem Amt als General zurücktreten?

  • Unerträglich!

    Die Wehrmachtstradition mit ihrem strukturellen Bestandteil der nationalsozialistischen Raub- und Eroberungskriege hat nichts in der Bundeswehr verloren!



    Pfui Teufel!

    • @NicknameNickname:

      Wie schön wäre es, wenn man über solche - tatsächlich diskussionswürdigen - Dinge streiten könnte, ohne dass gleich mit Vokabeln wie "unerträglich! und "Pfui Teufel" umsich geworfen wird.

  • Wenn sie sich glaubwürdig kritisch mit ihrer Vergangenheit auseinandergesetzt haben, finde ich das ok. Diese Denkweise "einmal mit dem ideologischen Feind mitgelaufen für immer der Feind" ist nicht nachhaltig. Wenn die alten Wege glaubhaft verlassen wurden, versteht sich. Kann in Zeiten der heutigen Schwarz-Weiß-Denke zum Nachdenken anregen. Und wenn man bedenkt, wie der Rechtsruck in Europa läuft, werden die linken Kräfte durch das Ganze Distanzieren und Zersplittern in feindselige Lager sich einfach nur selbst ins Aus manövrieren

  • Ich verstehe nicht, wie es dazu beiträgt die Kampfkraft zu erhöhen, wenn man sich Geschichten über einen seit 50 Jahre toten Jagflieger erzählt. soll das inspirieren? Ernsthaft?

    • @Sybille Bergi:

      Ja, genau. Das führt zu Zielkonflikten. Umstrittene Beispiele mindern die Handlungsstärke des Einzelnen aber auch des Verbandes. Nchts besseres als das hinter sich zu lassen !

    • @Sybille Bergi:

      Das ist Tradition bei Armeen. Es soll tatsächlich inspirieren, sich bedenkenlos auf Befehl (egal von wem) in den Kampf zu stürzen.

      Gerade der Jagflieger ist dafür ein schönes Beispiel. Schlimm wären Soldaten, die hinterfragen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Zum Thema Jagdflieger, also Hartmann war jemand, der hat seinen Vorgesetzten noch die Meinung gesagt, ob die es mochten oder nicht und das auch später in der Bundeswehr, wo er gegen den Starfighter war, da er privat mit US Soldaten geredet hatte, was keiner weiter oben hören wollte, die Gründe sind heute ja besser bekannt

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Sache ist nur, Hartmann zum Beispiel war jemand der immer gerne seine Meinung gesagt hat, weshalb er sehr oft mit seinen Befehlshabern angeeckt ist, selbst später in der Bundeswehr, wie beim Starfighter

  • "Kriegstüchtigkeit" ist tatsächlich ein unschönen Begriff und "abwehrbereit" als Zielsetzung für die Bw deutlich treffender. Erich Hartmann wurde übrigenw von der Hauptmilitärstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation rehabilitiert und von allen gegen ihn erhobenen Anschuldigungen entlastet.

    • @Nachtsonne:

      Dazu kann man sagen, dass Hartmann defacto nur dafür angeklagt wurde Sowjetische Kriegsmittel, also Flugzeuge zerstört zu haben, oder Beschädigung von Militärobjekten und Gräueltaten gegen Sowjet-Bürger (nicht unbedingt zivilisten, es könnten also auch Piloten gemeint gewesen sein)

    • @Nachtsonne:

      Warum? Weil "kriegstüchtig" so ähnlich klingt wie "kriegslüstern"? Und man sich unter "abwehrbereit" einen Pazifisten vorstellen kann, der nur zufälligerweise seinen Leo 2 dabeihat?



      Für die Bundeswehr ist doch grundgesetzlich ausgeschlossen, dass ein Angriffskrieg vorbereitet werden darf. Das muss reichen. Ansonsten ist Krieg immer sehr unschön.

  • Unglaublich. Herr wirf 🧠 vom Himmel!

    Der Persilschein für Wehrmacht - feiert fröhliche Pistorius-Urständ! Woll



    Unfaßbar



    “Jetzt soll diese Regelung erweitert werden: Fortan sollen „nicht nur diejenigen Angehörigen der Wehrmacht, die dem militärischen Widerstand zuzuordnen sind“, sondern auch solche, die nach 1945 beim Aufbau der Bundeswehr mitgewirkt haben, in den Traditions-Kanon der Bundeswehr aufgenommen werden. Denn, so heißt es in den ergänzenden Hinweisen, die der Abteilungsleiter Einsatzbereitschaft und Unterstützung Streitkräfte im Verteidigungsministerium, Generalleutnant Kai Rohrschneider, am 12. Juli 2024 intern verschickt hat: „Die rund 40.000 von der Wehrmacht übernommenen ehemaligen Soldaten hatten sich zu großen Teilen im Gefecht bewährt und verfügten somit über Kriegserfahrungen, die beim Aufbau der Bundeswehr unentbehrlich waren.“

    Ach was! Die Wehrmacht



    “hatten sich zu großen Teilen im Gefecht bewährt und verfügten somit über Kriegserfahrungen,…“ so so -



    & die Polizeibataillone -



    Haben flächendeckend & quer durch die Einheiten! Newahr



    Die ”Drecksarbeit (“Säuberungen“ Partisanenerschießungen etc - the whole katastrophé!



    Hinter den Linien der Wehrmacht & …ff

    • @Lowandorder:

      Ganz wichtig!



      “Wehrmachtsausstellung



      Wanderausstellungen des Hamburger Instituts für Sozialforschung



      de.wikipedia.org/w...rmachtsausstellung



      “… Nach der Kritik an der ersten Ausstellung setzte die zweite andere Akzente, bekräftigte aber die Grundaussage von der Beteiligung der Wehrmacht am Vernichtungskrieg des NS-Regimes gegen die Sowjetunion, am Holocaust sowie am Porajmos.…



      & Däh “Auf geht’s!“



      Anders als bei der ersten Ausstellung erlaubte der damalige Verteidigungsminister Rudolf Scharping Generälen und Soldaten, in Uniform an der Veranstaltung teilzunehmen. Der damalige wissenschaftliche Direktor des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes Hans-Erich Volkmann hielt eine der Hauptreden zur Eröffnung. Insgesamt sahen mehr als 450.000 Besucher die Wanderausstellung…



      Die Zweitfassung wurde in den Medien meist als wissenschaftlich und sachlich gelobt. Betont wurde von fast allen Rezensenten, dass sie an der Grundthese eines Vernichtungskrieges der Wehrmacht gegen die Sowjetunion festhielt und noch verdeutlichte, dass diese dadurch als Ganze an den dabei stattgefundenen Verbrechen mitschuldig geworden sei. …“



      Hannes Heer - irgendwann in Kölle - sei gegrüßt auf diesem Wege

  • "Kriegstüchtig"



    Im Artikel ist keinerlei Zusammenhang zwischen der Zeitenwende in der Bundeswehr und dem Thema Traditionspflege belegt.



    Seit Jahren ist die Bundeswehr in "Auslandseinsätzen".



    Es gab viele Bezeichnungen, die "Krieg" umschreiben.



    Ich finde es richtig, dass Krieg auch als solcher bezeichnet wird.



    In der Ukraine herrscht keine "Spezialoperation".



    "Abwehrbereit" war die Bundeswehr seit Ihrer Gründung, allerdings, rückblickend, wohl nur bedingt.



    Über Jahrzehnte konnten wir uns auf die Amerikaner als Schutzmacht verlassen. Die Zeiten ändern sich und unter Trump war kein Verlass mehr auf die US Streitkräfte.



    Wir müssen also selbst für unsere Sicherheit sorgen.



    Das heißt eben auch, auf einen Krieg vorbereitet zu sein.



    Das fängt damit an, dass man/frau die Dinge beim Namen nennt.

  • Auszug: "Die Bundeswehr solle nicht kriegstüchtig, sondern abwehrbereit sein"



    Abwehrbereitschaft ohne kriegstüchtig zu sein ? Wie soll das funktionieren?

    • @Krumbeere:

      In dem man schlicht Begrifflichkeiten austauscht. Für das Wort "kriegstüchtig" gabs aus linken und friedensbewegten Kreisen heftige Kritik. Deshalb nennt mans jetzt abwehrbereit. Im Grunde isses nichts als Wortglauberei. Es geht schlicht um Einsatzfähigkeit.

      • @Deep South:

        Was schlecht ist, denn dann wird sich weiter der Seifenblase hingegeben, dass es nur dann Krieg ist, wenn man selber angreift.

  • Es war schon bei der Wiederbewaffnung ein Deal mit dem Teufel NSDAP-Belastete Militärs an einflussreiche Stellen in der Bundeswehr zu setzen, allerdings war das in der BRD ja eh Trend hnd in diesem Fall vielleicht sogar in gewissem Maße notwendig.



    Diese Personen jetzt aber auch noch zu ehren ist unerträglich. NSDAP Mitglieder dürften mMn nur geehrt werden, wenn klare Wiederstandshandlungen bekannt sind oder sie deutlich vor Kriegsende die Partei verlassen haben.

  • naja die Entnazifizierung war damals in Ost und West schon eine Farce, warum nicht weiter in dieser Tradition fortschreiten.

    am Ende machen es die einen direkt und versuchen das Unsagbare wieder zu normalisieren, die anderen machen es halt indirekt und am Ende kommt der gleiche Nazimist dabei heraus....

  • Hm. Hat so a bisserl Geschmäckle... da sollte man seeeehr aufpassen.

    Mir stellt sich ein wenig die Frage nach der Notwendigkeit des Ganzen.