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Genderverbot von Österreich geklautEh scho wissen

Livio Koppe
Kommentar von Livio Koppe

Bei rückschrittlichen Trends ist Österreich Deutschland weit voraus. Wie wär’s damit, aus Österreichs Schmarrn zu lernen, anstatt ihn zu kopieren?

Davon sollte sich Deutschland eine Scheibe abschneiden: Schnitzel OHNE Soße Foto: imago

B ayern verbietet das Gendern. Dafür erntete Markus Söder Beifall von rechts, während in München vergangenen Sonntag Hunderte Menschen auf die Straße gingen, um gegen den Erlass zu demonstrieren. Als Österreicher kann ich hier nur sagen: „Eh scho wissen.“ Übersetzt: Alter Hut, kenn ich schon.

In Niederösterreich, dem Bayern Österreichs (größtes Bundesland und keiner mag’s), setzte Frau Landeshauptmann Johanna Mikl-Leitner von der ÖVP (Österreichische Volkspartei) bereits vergangenen Sommer ein Genderverbot durch. Das brachte ihr auch einiges an Häme ein, die österreichische Satire-Plattform die Tagespresse titelte etwa: „Verstoß gegen Genderverbot: St. Pöltner wird am Dorfplatz mit 30 Hieben ausgepeitscht“.

Zugegeben, Genderverbote gibt es auch schon in anderen deutschen Bundesländern wie Thüringen oder Sachsen, angestoßen von der CDU. Aber die Frage, ob die Idee fürs Genderverbot aus einem österreichischen oder einem deutschen rechtskonservativen Kopf stammt, ist wie die Frage nach dem Huhn und dem Ei.

Niederösterreich, das Bayern Österreichs

Schneiden sich die Deutschen also mal wieder eine Scheibe von der Alpenrepublik im Süden ab? Österreich nachzuahmen ist nämlich selten eine gute Idee und immer mit Risiko verbunden, vor allem für Deutschland. Mal bekommt man Hitler (nicht gut), ein anderes mal Haydn (schon gut). Die deutsche Nationalhymne nämlich hatte Joseph Haydn eigentlich als österreichische Kaiserhymne komponiert.

Dennoch ist es schwer, das Gefühl abzuschütteln, dass meist nur Schlechtes aus Österreich nach Deutschland überschwappt. René Benko und die Signa-Krise habt ihr Deutschen euch ja auch bei uns Ösis eingetreten. Ähnlich verlief es auch damals mit Jan Marsalek und dem Wirecard-Skandal. Beides Beispiele, wo österreichische Wunderwuzzis wahnsinnig erfolgreich ein Unternehmen hochjazzen und Politiker und Medien in ihren Bann ziehen, nur um sich dann mit dem Schwanz zwischen den Beinen aus dem Staub zu machen, weil das gesamte finanzielle Konstrukt in sich zusammenfällt.

Sowohl Signa als auch Wirecard gingen insolvent und bei der Signa-Krise bleibt Deutschland jetzt zum Beispiel auf einem halb gebauten Elbtower sitzen. Ach, und Jan Marsalek, der wegen Bilanzfälschung und Börsenmanipulation international gesucht wird, ist vermutlich auch noch ein russischer Spion.

Worauf ich mit diesem Text appellieren möchte: Bitte, liebe Deutsche, lernt aus euren Fehlern und seid vorsichtiger damit, was ihr von uns Österreichern übernehmt. Eine gewisse Lernkurve ist wenigstens schon zu erkennen: Der rechtsextreme Vordenker Martin Sellner darf nicht mehr nach Deutschland einreisen. Das Konzept Einreiseverbot hätte man vor hundert Jahren schon mal auf einen anderen hetzenden Österreicher anwenden können. Aber besser spät als nie.

Schnitzel OHNE Soße

Der nächste Schritt in dieser Lernkurve wäre es, selektiv Dinge aus Österreich zu übernehmen (zum Beispiel das Schnitzel) und diese dann nicht zu verschlechtern (die Tunke zum Schnitzel ist ja wirklich eine Frechheit).

Oder vielleicht kann man ja sogar mal was verbessern. Ich denke da an die Ibiza-Affäre. Die Folge von der war es ja, dass die ÖVP-FPÖ-Regierung unter Sebastian Kurz gesprengt wurde, nachdem Vize-Kanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) auf Ibiza unter anderem die auflagenstärkste österreichische Privatzeitung an eine russische Oligarchin verkaufen wollte.

Strache war nach dieser in eigenen Worten „bsoffenen Gschicht“ weg vom Fenster und bei den folgenden Neuwahlen flog die FPÖ aus der Regierung. Lang gehalten hat das aber nicht: Unter Herbert Kickl ist die FPÖ erneut auf Erfolgskurs.

Was kann Deutschland daraus lernen? Man kann versuchen, ähnliche „Ausrutscher“ der FPÖ-Schwesterpartei AfD weniger schnell zu vergessen. Die Demo-Welle gegen rechts nach der Correctiv-Recherche zum Geheimtreffen in Potsdam war zwar ein gutes Zeichen, große Stimmenverluste für die AfD gab es aber nicht. Trotzdem, das Bewusstsein gegenüber den rechtsextremen Bestrebungen der AfD ist in weiten Teilen der Gesellschaft da. Wichtig wäre es, dass es nicht versandet, so wie es in Österreich in Bezug auf die korrupten Tendenzen der FPÖ geschah.

Nach dem Genderverbot ist vor dem Weißwurst-Gebot

Noch mal zurück nach Niederösterreich. Als dort das Genderverbot den Gedanken der dortigen schwarz-blauen Landesregierung entsprang, legte diese ein weiteres Ei: die Wirtshausprämie. Diese greift Betrieben finanziell unter die Arme, die „traditionelle und regionale“ Küche anbieten. Eine Prämie fürs Schnitzelhaus und nicht für den Kebab-Stand also.

Wenigstens davor müsste man in Deutschland nicht allzu große Angst haben, da der Döner Kebab ja bekanntlich 1972 in Berlin erfunden wurde. Obwohl, Kreuzberg ist ja nicht Deutschland, wenn man CDU-Chef Friedrich Merz Glauben schenken mag.

In diesem Licht werd ich wohl in nächster Zeit so oft wie möglich Kebab, Pizza und Co. essen müssen. Wer weiß, wie lange es noch dauert, bis irgendein rechter Landesfürst à la Markus Söder die Wirtshaus­prämie für sich entdeckt. Denn: Nach dem Genderverbot ist vor dem Weißwurst-Gebot. Ein Albtraum.

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Livio Koppe
Studiert Journalismus & Medienmanagement in Wien.
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76 Kommentare

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  • In Kärnten hat man für die Deutschen zuerst “Schnitzel mit Tunke” angeboten. Ein guter Freund von mir aus Graz hat daraufhin bekannt “Schnitzel mit Tunke! Nie mehr Kärnten! Ich fahre nur noch durch Kärnten wenn ich nach Italien will”

  • Der Mensch dominiert. In allen Bereichen der bearbeitbaren Umgebung. Und da muss man halt auch mal in unumgänglicher Weise einige unschöne und nicht gewollte Nebensächlichkeiten wie ein in aller Mühe mehrfach paniertes und widerwillig nicht zart werden wollendes Stück Kalbfleisch, in Kauf nehmen.



    Shit.e'Komma fehld

  • Die deutsche Nationalhymne würde ich schon reklamieren wollen, diese brutalromantische Weinerlichkeit die aus fast jeder Note tropft ist nicht so ganz meins. Das können Franzosen, Briten und die USA wesentlich froher, stolzer und besser, aber natürlich hatte man zum Zeitpunkt der Entscheidung andere Sorgen.

    • @da Customer:

      Meine volle Zustimmung.

  • Keine Ahnung! Man muss das Schnitzel in die Soße tunken und sofort essen! Dann ist es knusprig und soßig! Besser als so ein trockenes etwas.

    • @Strolch:

      Schnitzel braucht keine Soße, wenn die “richtige” Beilage, nämlich Erdäpfel Gurkensalat dazu serviert wird. Da aber Pommes mittlerweile die Hauptbeilage sind, ist etwas Feuchtigkeit notwendig, ich bevorzuge Bier anstelle Soße.

  • Tu felix Austria ...



    ... esse Schnitzel in Panier, ohne Tunke,



    während andere gendern

    • @Dr. Robert:

      "... esse Schnitzel in Panier, ohne Tunke,"



      Wo liegt "Panier"? Da Panier ohne Tunken (Tauchen) zu erreichen sein muss, liegt es vermutlich auf der sonnenabgewandten Seite der Erdscheibe. Es ist auf den verschwörerischen Globen der NASA nicht zu finden.



      PS: my Favorit: Kammkotelett in vornehmlich aus hart getrockneten Vollkornbrotresten, mühsam per 5-PS-Hochleistungs-Mixer hergestellten Brotkrümeln und selbst gelegten Eiern, paniert.

    • @Dr. Robert:

      ...man spricht ja auch nicht mit vollem Mund, gell?

  • Die Deutschen sollten doch ausreichend schlechte Erfahrung mit dem Kopieren von "Österreichischem" gemacht haben.

    Bleibt beim Schnitzel und esst es, wie es sein soll. Knusprig und nicht von Pampe aufgeweicht.

    Grüße aus Österreich

    • @Angelika70:

      Also Mozartkugeln sind okay - auch wenn sie in Bad Reichenhall hergestellt werden.

      • @Tom Tailor:

        Bitte, das Reber-Werk in Bad Reichenhall ist unmittelbar an der Staatsgrenze und gewissermaßen an drei Seiten von Österreich umgeben. Das geht in Ordnung.

      • @Tom Tailor:

        Ich kenne die Originale noch aus Grödig/Salzburg. Von Mirabell.

        • @Angelika70:

          Die "Original Salzburger Mozartkugeln" sind aber von der Konditorei Fürst, die von Mirabell sind die "Echten Salzburger Mozartkugeln"!

        • @Angelika70:

          Die sind auch gut.

  • 100% d´accord

    Schnitzel mit Sauce. Ein Sündenfall erster Klasse. Die angestrebte Knusprigkeit im zweiten Schritt mit Sauce aufweichen. Was soll das?!

    Und dass sich der dumme Söder an der dümmsten Landeshauptfrau Österreichs ein Beispiel nimmt. Nun, no suprise. Gleiche rückwärtsgewandte Denke.

    Grüße aus Österreich, übrigens.

  • Das Leben ist ungerecht. Daher kann es auch keine gerechte Sprache geben.



    Es gibt nur mehr oder weniger komplizierte Darstellungsformen, und da bin ich immer für keep it simple.



    Das ist übrigens auch das, was die Rechtschreibreform gemacht hat.



    Man könnte sich über die Abschaffung der Geschlechter in den Artikeln und an den Substantiven, wie im Englischen, unterhalten, da hätte man das Problem gelöst und die Sprache vereinfacht.



    Ich fürchte nur, da wären selbst bei den Genderern 90% dagen

    • @Altunddesillusioniert:

      Man könnte Sprache auch einfach nur Sprache sein lassen und sich an ihr erfreuen so wie sie ist; das hat die Deutschen zum Volk der Dichter und Denker gemacht.

      Geschlechtergerechtigkeit wird durch entsprechende Politik und Aufklärung der Gesellschaft erreicht, nicht durch Sprachmutationen, die den Lesefluss stören und Nicht-Deutsch-Sprecher noch stärker benachteiligt.

      • @Tom Tailor:

        Als Nicht-Deutsch-Sprecher bevorzuge ich doch eine gendergerechte Sprache. Statt die Artikel für Substantive der, die, das zu raten, nur noch 'het' oder 'the'.

        Und wenn du dir Stellenanzeigen raussuchst, steht bis heute "Mechatroniker/in" als Beispiel. Seit Jahrzehnten scheint der Schrägstrich den Lesefluss nicht zu stören.



        Aber weil es sich um eine Sache von vor vielen Jahren handelt, ist es etabliert und Menschen haben sich daran längst gewöhnt.

        Zeit, sich auch an gendergerechte Sprache zu gewöhnen.

  • Angenehmer Artikel.



    Aber wenn ich schon mal ein Schnitzel esse, dann mit Pilzsoße. Da bin ich ganz PiefkeIn.

    • @aujau:

      Wenn ich schon einen von euch erwische, eine Frage:



      Wieso versuche ich im 1. Schritt, es knusprig zuzubereiten, wenn ich es im 2. Schritt mit Sauce aufweiche?

      Grüße aus Österreich

      • @Angelika70:

        Solange ich selbst die Sauce auf (oder neben) das Schnitzel geben kann (sie also einzeln serviert wird), ist das IMHO ok. Ätzend ist nur, wenn die Sauce schon drauf ist. Und bei der "Gelegenheit" nicht nur das Schnitzel, sondern auch die Pommes schwabbelig macht. Igitt!

      • @Angelika70:

        Um das Beste aus zwei Welten zu bekommen!

        Eine knusprige Panade verwandelt sich eher nicht in Lichtgeschwindigkeit in wabbeliges Gel - wenn wan also das Schnitzel nicht mit Sauce übergießt, sondern Bissen für Bissen mit ihr versieht, ist der Genuss enorm gesteigert.

        Was übrigens auch vegan funktioniert, etwa mit knusprig frittierten indischen Samosas, die sich so wie selbstverständlich mit einem feurig-fruchtigen Chutney genießen lassen...

        Sollten Sie mal probieren (beides)!

      • @Angelika70:

        Vielleicht versucht man/frau in Österreich ein Schnitzel knusprig zuzubereiten, im postpreussischen Deutschland kann dafür keine Garantie bestehen.



        Ich kenne seit meiner Kindheit in den Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts die Pilzsoße.



        Es muß zur Verteidigung der PiefkInnen betont werden, dass mir das Schnitzel auch schon ohne Soße mit Zitrone begegnet ist. Allerdings will mir der Kartoffelsalat nicht recht dazu passen. Ich bin da eher für Kroketten und Herzoginkartoffeln.Mit Pilzrahmsoße. Dazu einen kleinen Salat. Werde ich demnächst direkt mal wieder machen.

        Grüße aus Berlin

        • @aujau:

          Schnitzel, knusprig, mit lauwarmen Kartoffelsalat, der leicht gesüßt wird.

          So will es die Wiener Tradition! Will sagen, so haben es wir Wiener von den Böhmen übernommen. :-)))

          • @Angelika70:

            "Schnitzel, knusprig, mit lauwarmen Kartoffelsalat, der leicht gesüßt wird."

            Ich kann nur sagen: Ein Traum, ein Traum

            Mit einem Augenzwinkern geschrieben, natürlich:

            Chapeau. So wie von Ihnen sind wir Piefke:innen aber schon lang nimmer am kulinarischen Schlafitchen gepackt worden...



            Ist ja auch nicht ganz grundlos. Weil: Das "Wiener Schnitzel", das ist halt eine, wie soll ich es nur sagen..., das ist halt eine "Entität", eine Wesenheit in sich, welche seine Zubereitungs- und Verzehrungsart mit umfasst.







            Das kann man auch nicht wissenschaftlich nachweisen. Weil das würde die Reproduzierbarkeit dieser Entität im "Nachkochen" bedeuten. Aber das gelingt nicht. Nur in Wien. Alles sonst endet in Immitation und Fake.

            Ein Wiener Schnitzel ist ein Wiener Schnitzel ist ein Wiener Schnitzel... Und als solches eine Erfahrungstatsache, die nur intersubjektiv geteilt werden aber nicht objektiv nachgewiesen werden kann. Das muss man erlebt haben.

            Aber bittschön, haben`s halt gütige Nachsicht mit uns.

            Wir im Norden, also wir sind von etwas rauherer Natur. Vielleicht wird es einmal soweit sein, dass auch wir exquisite Mehlspeisen z. B. zu schätzen lernen.

            Na und erst noch weiter hinauf im Schotischen: Da fritieren sie Schockoriegel - Jesus Maria und Josef...

            Und da bin ich jetzt erstmal platt: Meine Eltern und alle meine Altvorderen waren Böhmen. Das hat bei mir natürlcich Spuren hinterlassen, was die Zwetschkenknödel, den Rostbraten, die Mehlspeisen... angeht z. B.

            Aber ich dachte immer, dass die Böhmen, als sie noch bei Österreich waren, all dias von den Österreichern übernommen hätten. Weil das Exquisite, das Feine doch nur entstanden sein konnte, weil "dem kaiserlich-königliche Hof zu Wien" zuerst danach verlangte. Und dann wollte es auch das Volk, wenn es sich das leisten konnte.



            Und nun also: Kulinarische Impulse aus Böhmen. Man lernt nie aus.

            Nichts für ungut gnä´Frau. Ich denk´Sie verstehen den Humor.

            • @Moon:

              No prob at all.

              Es ist halt so, dass Wien als jahrhundertelange Hauptstadt eines Vielvölkerstaats so gut wie alle Traditionen sein er Kronländer kopiert hat.



              Was ist eigentlich Wien? Was sind ursprüngliche Wiener Traditionen?



              Man weiß es nicht.

              Schnitzel aus Böhmen, Lippizaner aus Slowenien und net amal Mozart war ein Österreicher!

              Es is a Jammer. ;-)

        • @aujau:

          Eine weitere traurige Wahrheit: Nationalistisch und antisemitisch verdummt sein können Deutsche auch ohne Österreicher und ohne sich was aus Österreich zu übernehmen.

          • @aujau:

            Trösten Sie sich: das können diverse andere Menschen überall auf der Welt mindestens ebenso gut. Wir Deutschen haben nicht auf alles ein Exklusivrecht.

            • @Tom Tailor:

              Das ist sowohl Trost als auch eine traurige Tatsache. Euch Allen frohe Ostern.

          • @aujau:

            Ja, da stehen Österreicher und Deutsche beidermaßen saudumm da.

  • "Das Bayern Österreichs" ist und bleibt das Haider-Land in dem der europäische Rechtspopulismus erfunden wurde, Kärnten. Ansonsten aber ein zutreffender und angenehm zu lesender Kommentar.

    • @Nacktmull:

      Erfunden wurde der Rechtspopulismus letztendlich vom späteren Wiener OB mit dem bezeichnenden Namen Karl Lueger.

      Er hat erfolgreich Antisemitismus eingesetzt, um OB zu werden.

      • @R R:

        Korrekt, bis auf den OB.

        In Österreich heißt das einfach "Bürgermeister".

  • Kann man das mit der Genderei nicht jedem Menschen (m/w/d/-innen/-außen etc.) selbst überlassen? Wenn jemand meint, er/sie/es müsse unbedingt Wörter mit abgehackten Sprechpausen (mündlich) oder Sternchen mitten im Wort (schriftlich) "verzieren", dann bitte sehr. Jede/r/s kann das handhaben, wie es dem persönlichen Gusto entspricht.



    Dazu benötigt es weder staatliche Ge- noch Verbote, sondern nur eine gewissePortionGleichgültigkeit, welche von einigen m. E. fälschlicherweise als "Toleranz" betrachtet wird.

    • @Olli P.:

      Ich glaub den meisten ist es tatsächlich egal, ob das jemand persönlich macht. Die wenigsten würden auch jemanden das gendern verbieten wollen. Die Frage ist aber, ob man das persönliche Gusto mit seinen zig Varianten in staatliche Stellen einfließen lässt, oder ob es eine einheitliche Regel gibt wie ein Sprache geschrieben werden soll.

      Ich persönlich kann die ganzen Varianten gut erfassen und mir ist es recht egal, aber da draußen gibt es Millionen Menschen mit einer Lesefähigkeit welche ein einfaches drüber weg lesen behindert, beziehungsweise die Erfassung des textinhalts erschwert. Je nach Variante natürlich Unterschiedlich ausgeprägt und das ist in meinen Augen das Problem. Dann kann man noch die Frage stellen, ob es gerechtfertigt ist so viele Menschen zu exkkudiern um weniger als eine Million mit *-_/ zu inkludieren.

      Deswegen, kein Problem mit gendersprache, auch wenn ich es wissenschaftlich nicht als erwiesen sehe, dass die Hoffnung und Erwartungen erfüllt werden, wenn sie sich die befürworter auf eine Regel einigen könnten, wäre das sicherlich auch eine andere Diskussion. Können sie aber nicht (leider), weshalb immer neue zum teils abstruse Ideen kommen.

      Wenn nach persönlichen gusto ginge, wäre auch möglich... Ens arbeitnehmens, arbeitnehmys und die ganzen anderen Varianten? Wollen Sie das wirklich in staatlichen Briefen, gesetztestexten, usw.?

  • Das habe ich immer noch nicht verstanden, was für ein Problem haben Menschen mit gerechter Sprache? Die noch dazu kein Zwang ist? Zwang üben jetzt diejenigen aus, die das Gendern verbieten. Und diejenigen, die das feiern, haben sich vorher beschwert, dass Gendern sei Zwang!? Na ja die Rechtschreibreform in den 90er Jahren war ja auch laut ihren Kritiker*innen der "Untergang der deutschen Sprache" (Hat die FAZ eigentlich mittlerweile die "neuen" Schreibregelungen übernommen?) Sprache ist nicht statisch, sie ist permanent im Wandel. Vielen Dank für den guten Kommentar!

    • @Mussgarnix:

      "Das habe ich immer noch nicht verstanden, was für ein Problem haben Menschen mit gerechter Sprache?"

      Ist denke gar keins. Darum verwenden die meisten Standarddeutsch, was eine geschlechtergerechte Sprache ist, da es die Möglichkeit bietet, Sexus und Gender hinter dem Genus unbestimmt zu lassen.

      Gendern ist diskriminierend, weil es Menschen auf das Geschlecht reduziert.

      www.tagesspiegel.d...immer-4192660.html

    • @Mussgarnix:

      "...was für ein Problem haben Menschen mit gerechter Sprache?"



      Zum Beispiel mit der hier unterschwellig mitklingenden Botschaft, nichtgendernde Menschen wären ungerecht. Dieser Moralismus vergrätzt viele.



      Ob die kolportierte Gendersprache ihren Ansprüchen an Gerechtigkeit gerecht wird, ist dabei noch mit mal angesprochen.

    • @Mussgarnix:

      Das ist ein Schnappatmungs-Thema für Konservative und Rechte. Ist aus den USA "herübergeweht", und - natürlich - können CDU und CSU davon nicht die Finger lassen.

      • @Kaboom:

        Ens Konservativens und Rechte haben tatsächlich Probleme damit. Manche Bürger*innen, welche nicht gute Leserys sind bestimmt auch. Insbesondere, da bei Texten vom Staat maus sich nicht aussuchen kann, ob es einen Text lesen will beziehungsweise den Inhalt verstehen muss.

        Man muss nicht konservativ oder Rechts sein um zumindest, dass Anliegen, insbesondere bei staatlichen Stellen, kritisch zu sehen.

        • @Hitchhiker:

          Manche Leute haben Probleme mit Anglizismen, manche mit Fremdworten, manche mit der neuen Rechtschreibung, etc. pp.



          Dennoch werden Anglizismen, Fremdworte, die alte Rechtschreibung etc. nicht verboten. Sind ja auch keine Schnappatmungs-Themen in gewissen Kreisen. Wären sie es, hätten CDU und CSU sicherlich schon etwas unternommen.

          • @Kaboom:

            Es geht in der Diskussion um staatliche Stellen. Da findet man recht selten Anglizismen und alte Rechtschreibung.

            Ich habe oben nur einen Bruchteil an Varianten genommen als Beispiel. Fänden Sie es gut, wenn in staatlichen Schriftstücken diese Varianten zum Einsatz kommen, teils auch gemischt da von mehreren Personen geschrieben?



            Ziehen Sie in Betracht, dass manche Menschen, insbesondere nicht Muttersprachler Probleme haben könnten dann noch schwerer die Inhalte zu erfassen als eh schon, da die Texte in Beamtendeitsch schon recht unzugänglich sind?



            Und falls Sie da ein Problem sehen, wie sollten die Menschen damit umgehen? Nicht lesen ist ja keine Option. Bei vielen dieser Briefen und Texten hat man ja nicht die Wahl zu entscheiden, ob man sich was durchliest oder nicht.



            Bei Zeitschriften, Büchern(mit Einschränkung von. Pflichtbücher) und so kann man ja entscheiden, ob man was lesen möchte. Mir persönlich wäre es da auch total egal und es würde mich auch nicht stoppen was zu lesen insbesondere bei den "häufigen" Varianten.

            • @Hitchhiker:

              "Fänden Sie es gut, wenn in staatlichen Schriftstücken diese Varianten zum Einsatz kommen, teils auch gemischt da von mehreren Personen geschrieben?"

              Universitäten in D sind ÖR-Körperschaften, und somit in jeder Beziehung fähig, über ihre eigenen Belange selbst zu entscheiden. Jemand will da studieren? Dann hat er die Regeln der Uni zu beachten. Deal with it!



              Im Übrigen: Eine derartige, völlig irrelevante Nebensächlichkeit über Verbote zu regeln, entspricht dem rechtspopulistischen Zeitgeist. Und für Rechtspopulismus hat gerade die CSU bekanntlich immer Zeit, wie erst die jüngste Zeit wieder mal bewiesen hat. Klimaaktivisten werden eingesperrt, weil sie DEMNÄCHST demonstrieren könnten, und den Bauern wird - wie üblich - der Hintern geküsst.

              "[...]dass manche Menschen, insbesondere nicht Muttersprachler Probleme haben könnten [...]"

              Ahso. An einer deutschen Universität studieren, aber der deutschen Sprache nicht mächtig. Aber den bayerischen Dialekt, den können diese Leute natürlich verstehen. Eine sehr realistische Idee, scheint mir.

              • @Kaboom:

                Jemand will in Bayern für das Land arbeiten, dann deal with it :D

                Ich weiß zwar nicht warum sie sich nur auf Universitäten beziehen, aber selbst da gibt es viele Studenten, welche teils kein Deutsch, oder deutsch auf einem niedrigen Niveau befinden und ob das Lehrpersonal dort starken Dialekt sprechen, mag ich zwar bezweiflen aber kann es auch nicht beurteilen.

                Ich finde in dem Zusammenhang die Regelung sinnvoll. Die Schüler dürfen weiter die Sprache benutzen und vllt schaffen die es ja eine einzige Regel zu finden, welche zur Anwendung kommen kann. Sie finden Sie nicht gut und Söder hat sich eines Wahlkampfthemas für die nächste Wahl beraubt, so gewinnt jeder etwas.

                • @Hitchhiker:

                  "da gibt es viele Studenten, welche teils kein Deutsch, oder deutsch auf einem niedrigen Niveau befinden"

                  Ich habe während meiner Studienzeit diverse Studierende mit Pässen aus anderen Ländern kennengelernt. Und meine Erfahrungen sind andere. Ganz flapsig gesagt: Niemand geht in ein anderes Land zum Studieren, ohne die Sprache vor Ort zu verstehen und zu sprechen.

                  "[...]Ich finde in dem Zusammenhang die Regelung sinnvoll. [...]"

                  Und Sie sind, wie ich vermute, auch für das Verbot von Fremdworten, Anglizismen etc.? Oder ist es in DEM Fall nicht Sache des Staates, das zu regeln?

                  • @Kaboom:

                    Ich vermute mal Ihre Studienzeit ist recht lange her. Der Anteil an ausländischen Studenten ist immer weiter gestiegen. Durch das Bachelor Master System kommen manche Studenten erst für den Master, teils ist die Entscheidung für eine Universität in Deutschland zufälliger Natur.

                    Sie weichen die ganze Zeit aus. Kommen mit Beispielen wie der Universität und denke dort spricht jeder gut deutsch.

                    Dann weichen sie auf Fremdwörter und Anglizismen, welche sich recht selten finden in Briefen und Texten von staatlichen Stellen.

                    Auf die Problematik mit nichtmuttersprachlern gehen Sie nicht ein.

                    Wenn vermehrt in genannten Texten, fancy, crazy oder diggah stehen würde fände ich das auch nicht toll. Ich glaube damit wäre nicht alleine. Dann würde wohl die Weisung aus den Ministerien ebenfalls angepasst.

                    Steht es in Literatur oder Texten die nicht notwendiger weise gelesen und verstanden werden müssen (Zeitschriften, Literatur usw.) dann kann man das gerne machen. Schüler, Studenten und Privatpersonen unterliegen zurecht keiner Anweisung.

                    Weiterhin empfehle ich meine Antwort zu lesen, dass ich kein Problem mit gegenderten Texten habe, nur bei staatlichen Stellen aufgrund der verstehbarkeit von Texten davon nicht überzeugt bin.



                    Und Sie konnten mir trotz der Diskussion, leider keinen einzigen Grund nennen warum die ganzen Varianten in staatlichen Stellen vorteilhaft ist und warum es die Nachteile überwiegt.

                    Da Sie schon vermutungen über mich anstellen, stelle ich auch mal eine auf. Sie haben einfach eine Meinung ohne sich mit der Thematik auseinandergesetzt zu haben und finden es aus Prinzip schlimm, weil das "böse" was gemacht hat.

                    Söder ist für mich der größte populist. Aber nach den ganzen Studien die ich gelesen habe und der Abwegung von vor und Nachteilen kann ich sagen die festlegung der deutsche Rechtschreibung in staatlichen Institutionen finde ich nachvollziehbar und gut bis es vllt mal einen einheitlichen Vorschlag gibt für geschlechtergerechte Sprache.

                    • @Hitchhiker:

                      Ich versuche für gewöhnlich keine Meinung zu haben, wenn ich mich nicht mit einem Thema auseinandergesetzt habe und dann mache ich sie sicherlich nicht davon abhängig, ob jetzt die "falsche Partei" etwas dazu gesagt hat. Dann hätte ich gegen meine Überzeugung, gegen die gleichgeschlechtliche Ehe sein müssen, da Frau Merkel den Weg geebnet hat oder dagegen, dass wir 2016 Flüchtlinge aufgenommen habe. Dann müsste ich auch für die bezahlkarte sein, weil SPD und Grüne das durchgesetzt haben.

                      Jetzt noch ein Hinweis auf das forum hier. Für mich ist es häufig eine Bereicherung, weil Menschen Fakten liefern oder gute Argumentationsstrukturen haben. Ich hab hier mehr gelernt als in den Artikeln und die tiefere und Differenzierte Auseinandersetzung hat mich schon häufig bereichert und meine Prioritäten bezüglich mancher Punkte ändern lassen.

    • @Mussgarnix:

      Sprache ist tatsächlich im Wandel, es macht aber einen Unterschied, ob sie sich "von unten" durch die Sprecher ändert (durch Übernahme von Lehnwörtern, Jugendkultur, Wortschöpfungen aufgrund neuer Technologien etc). oder durch eine vermeintlich elitären Minderheit "von oben" aufgepropft wird.

    • @Mussgarnix:

      An Hochschulen gibt es Zwänge die als Gebote getarnt werden. Bei einer Freundin in Hamburg gibt es Punktabzug bei einer Dozentin die darauf besteht. Und genau diese akademische Elite versucht die Sprache mit Gewalt zu ändern.



      Ein gutes Beispiel war die Reaktion im BR auf die Abstimmung pro/kontra Gendern. Eine überragende Mehrheit lehnte es ab, was ist die lehre daraus? "Da müssen wir noch viel Überzeugungsarbeit reinstecken".

      • @Abraham Abrahamovic:

        "ei einer Freundin in Hamburg gibt es Punktabzug [...]"

        Das ist Sache der Dozentin und nicht der Hochschule. Ich würde Ihrer Freundin raten, zu klagen.

        "[...] Reaktion im BR auf die Abstimmung pro/kontra Gendern [...]"

        Selbstverständlich - auch wenn das manchem nicht passt, hat eine Minderheit das Recht, bei ihrer Meinung zu bleiben, auch wenn eine Abstimmung verloren geht. War früher anders, und in diese Zeiten wünschen sich ja bundesweit aktuell 18 %, im Osten über 30 % zurück, aber bis zur erneuten Machtübernahme ist dieses Land eine Demokratie.

  • Bis 1945 hatten die heutigen Österreicher doch gar keine Probleme damit, sich als Deutsche zu bezeichnen….;)

    • @Suryo:

      Die allermeisten heutigen Österreicher haben 1945 noch nicht gelebt. Oder nicht mehr viele davon.



      Die schon lebten, haben sich 1945 altersbedingt noch gar nicht bezeichnet.

      • @Angelika70:

        Die schon lebten und erwachsen waren, waren von einem Tag auf den anderen niemals Deutsche und schon immer Österreicher gewesen, und überhaupt "die ersten Opfer" Deutschlands...

        • @Suryo:

          Ein nicht unerheblicher Teil der Österreicher hatte auch vor 45 Probleme damit, sich als Deutsche zu bezeichen (zumindest im staatlichen Sinn) und sogar die österreichischen Rechtsradikalen haben sich darüber zerstritten (ich erinnere daran, dass der Austrofaschist Dollfuß von einem österreichischen NS-Anhänger umbebracht wurde); von Österreich als "erstem Opfer" hingegen haben zuerst die Kommunisten gesprochen, die den "Anschluß" als illegitim betrachtet haben, und erst später die rechten Apologeten des "Ständestaats". Sie sehen: es ist alles nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint. Nicht nur in diesem Fall.

  • Was wir auf jeden Fall aus Österreich übernehmen können: Humor!



    Danke für diesen unterhaltsamen Artikel!



    Ich bin ja froh, weit weg vom Weißwurstäquator meine Vegwurst genießen zu können.



    Das bleibt auch die beste Alternative, wenn alternativ mittlerweile Rechts bedeutet und mit der Thüringer die nächste unangenehme innerdeutsche Grenze winkt.

  • Wenn die Personen, die das Gendern ablehnen, als "Rechts" deklariert werden, dann sind gut 80% rechts.



    www.t-online.de/na...nline-umfrage.html



    Dann ist "Links" ein Auslaufmodell und sollte abgewickelt werden.

    • @Puky:

      Fake-Überschrift bei T-Online. 80 % finden das schlecht. Das ist was völlig anderes, als das, was in der Überschrift steht.

    • @Puky:

      Richtig. Dass Gendern=links und Nichtgendern=rechts sein soll, ist bloße Behauptung.

      In sozialistischen Staaten wurde nicht gegendert. In der DDR wurde das generische Maskulinum sogar im Singular benutzt - die einzelne weibl. Lehrkraft war ein "Lehrer" keine "Lehrerin". Gleichzeitig war die DDR-Frau weitaus emanzipierter (wenn man von der Vertetung in der Führung absieht) als sie es noch heute in Gesamtdeutschland ist.

      • @Chris McZott:

        Das wäre vielleicht immer noch eine gute Idee (z.B. ließe sich so Angela Merkel sprachlich mit ihren Vorgängern vergleichen, der Satz etwa "M. war der beste/schlechteste Bundeskanzler seit 1945" würde so Sinn machen, während "...war die beste/schlechteste Bundeskanzlerin..." eigentlich nur die Antwort "Kunststück! Sie war ja auch die einzige!" zur Folge haben kann.

        Insgesamt, finde ich, ein Problem: die Frau, die hier zweimal im Jahr den Kamin kehren kommt, ruft jedesmal laut "Der Schornsteinfeger" - und will (auf Nachfrage) weder von Schornsteinfegerin noch -*in was wissen: sie hat einen Beruf ergriffen, der seinerzeit noch als Männerberuf galt und übt ihn GENAUSO wie ein Mann aus.

    • @Puky:

      Nur dass die Umfrage gar nicht ums Genderverbot geht. Ich persönlich lehne gendern ab und tue es nicht, aber ich lehne auch ein Genderverbot ab, weil das genau die Art von Kulturkampf ist, der hier Linken unterstellt wird.

    • @Puky:

      Wer tut das? Hier geht es um Personen, die Genderverbote fordern oder erlassen. Die 80 % in der Umfrage finden es nicht gut, und die meisten Befragten verfassen wohl keine längeren Texte, wo das irgendeine Relevanz hätte.

    • @Puky:

      „Wenn die Personen, die das Gendern ablehnen, als "Rechts" deklariert werden…“

      Wo geschehen?

    • @Puky:

      F. Küppersbusch schreibt in seiner neuesten Kolumne 》Gendern ist, lasst uns ehrlich sein, ein Elitensoziolekt《.

      Für plausibler halte ich, dass sich durch Gendern erst eine Gruppierung absondert (ähnlich wie bei Jugendsprachen) die dann - vor allem wegen des Anspruchs 'auch sorachlich Geschlechtergerechtigkeit - für Elite gehalten werden will

      Die Wikipedia: 》Elite(ursprünglich vonlateinischeligere‚auslesen‘) bezeichnetsoziologischeine Gruppierung (tatsächlich oder mutmaßlich) überdurchschnittlich qualifizierter Personen (Leistungseliten,Funktionseliten) oder die herrschenden bzw. einflussreichen Kreise (Machteliten, ökonomische, juristische Eliten[1]) einerGesellschaft.《

      Noch 2022 schienen die Grünen auf dem Weg zur Volkspartei zu sein is.gd/YFwpP7 - als DIE Partei, die für gendern steht, hätte sie dann einen Zielkonflikt.

      Der sich auch nicht auflösen lässt, indem "die Personen, die das Gendern ablehnen, als "Rechts" deklariert werden", denn "dann sind gut 80% rechts", wie Sie völlig zutreffend anmerken.

      Im Übrigen verläuft die Grenze, typisch für Elite nach Küppersbusch, ja auch zwischen denen, die diese Verkomplizierung der Grammatik (mit dem Binnensternchen oder dem Doppelpunkt ist es ja nicht getan, hinzu kommen z.B. Formen wie der*die als Pronomen, wenn Relationen sprachlich weiter dargestellt werden sollen) überhaupt hinkriegen würden und dem Rest - eine Frage von Bildung, aber auch von Muttersprachler*in oder nicht.

      So dass es zu der Paradoxie kommt, dass zwar sprachlich, virtuell inkludiert wird, faktisch aber (z.B. bei Behörden, vor Gericht, wenn Gendern Standard würde) bildungsfernere oder zugewanderte, nicht mittersprachliche Bevölkerungsgruppen da, wo es auf Sprache entscheidend ankommt - Formulare, Gesetze richtig verstehen - zweitklassig werden.

      Wie sich Gendern also im Ergebnis mit einem herrschaftsfreien, egalitären Anspruch, für den "links" ja eigentlich steht, vereinbaren ließe, ist noch nicht wirklich ersichtlich.

  • Irgendwann bemerkt auch noch der Letzte und die Letzte von den 15 bis 20%, dass 80 - 85% der Bevölkerung das Gendern nicht möchte.



    PS: Jeder und jede darf weiterhin ungeniert beide Ansprachen benutzen. Nur das unsinnige Sternchen oder der Doppelpunkt fällt weg - > kein Weltuntergang. Oder?

    • @Micha.Khn:

      Glauben Sie, dass die meisten, welche von Genderverbot schreiben, das Wissen? Ich glaube es ehrlich gesagt nicht. Man ist halt zu emotional dabei um sich mit Details abzugeben.

      Es gibt Elternsprecher die Angst vor Konsequenzen haben, welche das seinen sollen konnte mir bis jetzt keiner sagen.

  • Na Servus

    “Worauf ich mit diesem Text appellieren möchte: Bitte, liebe Deutsche, lernt aus euren Fehlern und seid vorsichtiger damit, was ihr von uns Österreichern übernehmt.“

    Mit Joseph Roth & Stefan Zweig - Anstreiche ich das mal braun! Gell



    (…Ein gewisser Anstreicher namens Adolf Hitler. Junge, ich wünschte Stefan Zweig hätte er ihn doch von der Leiter gestoßen.“



    ©️ Georg Prochnik Das unmögliche Exil -



    www.ciando.com/img.../3406697577_lp.pdf

  • "Dafür erntete Markus Söder Beifall von rechts". Dieser Satz ist leider exemplarisch für ein Teil der Linken. Wenn man auch nur in einem Aspekt von ihren Vorstellungen abweicht wird man direkt in die andere Ecke geschoben.

    Sorry, da es kein durchdachtes Konzept für Geschlechtersensible Sprache gibt, ist es einfach Nonsens auf einem Verbot rumzureiten. Man muss schon verblendet sein um zu denken, es sei sinnvoll das die Kommunikation von staatlichen Stellen einen willkürlichen Wirrwarr unterliegt. Insbesondere, da wir nicht zu 100 prozent Muttersprachler sind in Deutschland. Die Millionen von Menschen interessieren aber anscheinend nicht, welche nicht Muttersprachler sind.

    Wenn ich deswegen Rechts bin dann ist das so. Ich glaube eher mit dieser Haltung wird vielen guten Anliegen so dermaßen geschadet. Noch dazu findet eine Polarisierung statt, welche gerade linke nicht wollen können, aber sich dann wundern wenn die andere Ecke gewählt wird.

    Liebe Grüße, ein wohl ex linker seit heute ;)

    • @Hitchhiker:

      "Dafür erntete Markus Söder Beifall von rechts". ". Ja von Links nicht. Eben von rechts, weil die das geil finden. AfD, CSU, CDU, FDP. Alles keine Verneigungen, denen man irgendwelche linke Attitüden unterstellen kann.



      Also was an der Aussage ist falsch?



      Gewissensbisse, weil Sie als "Linker"* das auch gut finden?



      *Setz ich mal in Anführungszeichen

      • @LeKikerikrit:

        Sorry: ...Vereinigungen...

        • @LeKikerikrit:

          Ne Gewissensbisse brauche ich nicht haben. Ich hab mir ausreichend Studien angesehen und abgewogen, ob der mögliche Mehrwert die Nachteile überwiegt. Das würde ich übrigens auch manchen Befürwortern empfehlen bevor sie Studien empfehlen, welche in der Zusammenfassung selbst kritisch ihre Methode hinterfragen und die Eignung im Frage stellen.

          Naja, und je nach Textverständnis ist es natürlich Auslegungssache. Wenn ich aber den Applaus von rechts erwähne und im nächsten Satz die tollen Menschen erwähne welche auf die Straße gingen, schwingt schon mit wer dafür ist, steht auf der anderen Seite. Sonst hätte man ja auch schreiben können die Mehrheit der Gesellschaft ist dagegen. Es gingen aber auch Menschen auf die Straße welche dafür sind.

          Eine Frage noch. Weil sie SPD und Grüne nicht aufgezählt haben. Würden Sie sagen die Parteien machen wirklich Linke Politik?

          • @Hitchhiker:

            "Eine Frage noch. Weil sie SPD und Grüne nicht aufgezählt haben. Würden Sie sagen die Parteien machen wirklich Linke Politik?"



            Jetzt haben's mich erwischt. Ich übersah, das es denen fälschlicher Weise nur unterstellt wird.

            • @LeKikerikrit:

              Ich finde unterstellt in dem Zusammenhang recht passend. Wirklich linke Politik machen sie nicht. In Teilbereichen etwas linker als die CDU. Aber Merkel hat auch den Weg geebnet für die gleichgeschlechtliche Ehe. Für das wird jetzt halt die obere sozio ökonomischen Schicht gepampert.

              Sie mögen zwar zweifeln ob ich links bin, ich bin mir da aber ziemlich sicher ;)

              • @Hitchhiker:

                freu :-)