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Russischer Oppositioneller Nawalny totKreml-Kritiker Nawalny ist tot

Alexei Nawalny ist laut Justiz in Haft gestorben. EU und USA machen Putin dafür verantwortlich. Kanzler Scholz: Russland „längst keine Demokratie mehr“.

Oppositionspolitiker Alexei Nawalny (1976–2024) Foto: Alexander Zemlianichenko/ap/dpa

Moskau rtr/afp/ap/dpa | Der Kritiker der russischen Führung, Alexei Nawalny, ist tot. Der 47-Jährige habe sich nach einem Gang im Freien am Freitag „unwohl gefühlt“ und „fast sofort das Bewusstsein verloren“, teilte die Gefängnisverwaltung der nördlichen Region Jamalo-Nenez am Freitag mit. Es sei medizinisches Personal herbeigerufen worden, das jedoch nicht in der Lage gewesen sei, Nawalny wiederzubeleben. Die Todesursache werde derzeit ermittelt. Präsident Wladimir Putin wurde über den Tod Nawalnys informiert, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass meldete.

Nawalny war zu insgesamt mehr als 30 Jahren Haft verurteilt. Die Vorwürfe reichen von Betrug bis hin zu Extremismus. Er hat die Vorwürfe stets bestritten und als politisch motiviert bezeichnet. Er und seine Anhänger entgegnen, dass es in Wahrheit darum gehe, Kritik an Putin zu unterdrücken. Seine politische Bewegung wurde verboten, enge Mitarbeiter wurden inhaftiert oder flohen ins Ausland.

Im Dezember war er in das Straflager „Polarwolf“ im eisigen Norden Russlands verlegt worden. Die Haftanstalt gilt als eine der härtesten in Russland. Im Januar hatte Nawalny bei einer Gerichtsanhörung bessere Haftbedingungen gefordert. Unter anderem seien die Essenspausen zu kurz. „Ich bekomme zwei Becher kochendes Wasser und zwei Stücke ekelhaftes Brot. Ich möchte dieses kochende Wasser normal trinken und dieses Brot essen. Ich habe zehn Minuten Zeit zum Essen. Und ich werde gezwungen, mich an diesem kochenden Wasser zu verschlucken“, beklagte er damals und wirkte dabei abgemagert.

Der prominente Oppositionspolitiker wurde im Januar 2021 nach seiner Rückkehr nach Russland festgenommen. Im August 2020 war er auf einem innerrussischen Flug zusammengebrochen. Zunächst wurde er in Russland behandelt, dann in die Berliner Charité verlegt. Dort wurde eine Vergiftung mit einem Nervengift festgestellt. Die Regierung in Moskau hat Vorwürfe zurückgewiesen, russische Behörden hätten versucht, ihn zu töten.

Erklärung der Gefängnisbehörde

Das russische Präsidialamt hat nach eigenen Angaben keine Informationen über die Ursache des Todes von Nawalny. Die Strafvollzugsbehörde unternehme alle Untersuchungen, erklärt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. In Russland werden Untersuchungen über die Todesursache von Alexei Nawalny eingeleitet. Das Ermittlungskomitee Russlands habe ein Verfahren eröffnet. Das teilt das Komitee selbst mit.

Die russische Gefängnisbehörde hat zum Tod des Regierungskritikers Alexei Nawalny folgende Erklärung veröffentlicht (von Reuters aus dem Russischen übersetzt): „Am 16. Februar 2024 fühlte sich der Häftling Alexei Nawalny in der Strafkolonie Nummer 3 nach einem Spaziergang unwohl und verlor fast sofort das Bewusstsein. Das medizinische Personal der Anstalt traf sofort ein, es wurde ein Ambulanzteam gerufen. Es wurden alle erforderlichen Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt, die jedoch keine positiven Ergebnisse brachten. Die Ärzte des Rettungsdienstes stellten den Tod des Verurteilten fest. Die Todesursachen werden derzeit ermittelt.“

Alexei Nawalnys deutscher Anwalt Nikolaos Gazeas hat sich überrascht über die Todesnachricht seines Mandanten geäußert. Dem Kölner Stadt-Anzeiger (Samstag-Ausgabe) sagte Gazeas, noch am gestrigen Donnerstag habe Nawalny per Videoschalte an einer Verhandlung in Russland teilgenommen. Er habe die Bilder der Verhandlung gesehen. „Da hatte er wie üblich einen fitten und starken Eindruck gemacht“, so Gazeas. Am Mittwoch habe ein russischer Anwalt Nawalny besucht. „Da ging es ihm den Umständen entsprechend gut.“ Einer seiner russischen Kollegen sei aktuell auf dem Weg ins Gefängnis – Nawalny war in einer sibirischen Strafkolonie inhaftiert –, um sich vor Ort zu informieren, so der Kölner Anwalt. Aus Rücksicht vor den Interessen der Familie von Alexei Nawalny werde er sich erst zu einem späteren Zeitpunkt zu möglichen Hintergründen äußern, so Gazeas.

Scholz würdigt Nawalny

Bundeskanzler Olaf Scholz nannte den Tod Nawalnys bedrückend. Dass Nawalny zurück nach Russland gegangen sei, sei sehr mutig gewesen. Nun habe er diesen Mut „mit dem Leben bezahlt“, sagt Scholz in Berlin. Man wisse jetzt genau, was in Moskau für ein Regime regiere. Russland sei „längst keine Demokratie mehr“.

Es sei offensichtlich, dass Alexei Nawalny von Russlands Präsident Wladimir Putin getötet worden sei, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einem Presseauftritt mit Kanzler Olaf Scholz in Berlin. Putin sei es gleichgültig, wer sterbe. Putin gehe es nur um den Machterhalt.

Vizekanzler Robert Habeck hat bestürzt auf den Tod des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny reagiert. „Alexander Nawalnys Tod erschüttert mich bis ins Mark“, sagte der Wirtschafts- und Klimaschutzminister am Freitag. „Das Regime Putin hat ihn auf dem Gewissen.“ Habeck sagte, Nawalny habe sein Leben verloren in seinem Einsatz für ein besseres Russland. „Er war ein Patriot, der sich für Demokratie und den Rechtsstaat einsetzte und sein Land und die Menschen dort liebte. Mehr als sein eigenes Leben.“ Trotz Lebensgefahr sei er nach Russland zurückgekehrt, so Habeck. „Meine Gedanken sind jetzt bei seiner Frau Julija Nawalnaja und allen, die wie Alexander Nawlny für ein freies Russland kämpfen.“

„Wie kaum ein anderer war Alexei Nawalny Sinnbild für ein freies und demokratisches Russland“, erklärte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) via Kurzmitteilungsplattform X. „Genau deswegen musste er sterben. Meine Gedanken sind bei seiner Frau und seinen Kindern.“

„Alexei Nawalny hat für ein demokratisches Russland gekämpft“, erklärte Bundesfinanzminister Christian Lindner via Kurzmitteilungsplattform X. „Putin hat ihn dafür zu Tode gequält. Das ist ein neuer, erschütternder Beleg für den verbrecherischen Charakter dieses Regimes. Alexei wird über seinen Tod hinaus allen weiter Hoffnung geben, die für ein anderes Russland kämpfen.“

Merkel: Nawalny „Opfer der repressiven Staatsgewalt“

Altbundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Moskau für den Tod des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny verantwortlich gemacht. Nawalny sei „Opfer der repressiven Staatsgewalt Russlands“, geworden, erklärte Merkel am Freitag in einer Mitteilung. „Es ist furchtbar, dass mit ihm eine mutige, unerschrockene und sich für sein Land einsetzende Stimme mit fürchterlichen Methoden zum Verstummen gebracht wurde.“

Die Nachricht habe sie „mit großer Bestürzung“ erfüllt, erklärte Merkel weiter. „Meine Gedanken sind bei seiner Frau, seinen Kindern, seinen Freunden und seinen Mitarbeitern.“ Nach dem Tod des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny hat CDU-Bundeschef Friedrich Merz der russischen Staatsführung um Präsident Wladimir Putin die Verantwortung zugewiesen. „Das System Putin hat sein menschenverachtendes Gesicht erneut gezeigt“, erklärte der Vorsitzende der Unionsbundestagsfraktion am Freitag im Onlinedienst X. Die Todesnachricht erfülle ihn „mit großer Trauer“. Seine Gedanken seien bei Nawalnys Familie. „Wir werden Alexej Nawalny nicht vergessen“, erklärte Merz.

Nato-Generalsekretär fordert von Russland Fakten

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Regierung in Moskau eindringlich zu einer Aufklärung des Todes des russischen Oppositionspolitikers Alexei Nawalny aufgefordert. „Meine Botschaft ist, dass wir alle Fakten klären müssen und dass Russland all die ernsten Fragen zu den Ursachen seines Todes beantworten muss“, sagte der Norweger am Freitag am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz in einer ersten Reaktion. „Ich bin zutiefst traurig und sehr besorgt.“

Zu Nawalny sagte Stoltenberg, dieser sei ein starker Kämpfer für Freiheit und Demokratie gewesen. Die Nato werde weiter all diejenigen unterstützen, die an diese Werte glauben. Am russischen Präsidenten Waldimir Putin übte Stoltenberg scharfe Kritik. „Was wir gesehen haben, ist, dass Russland zu einer immer autoritäreren Macht geworden ist und seit vielen Jahren die Opposition unterdrückt“, erklärte er. Gerade auch deswegen müsse Russland alle Fragen beantworten, die jetzt gestellt würden. Zur Frage, ob der Tod Nawalnys möglicherweise in Zusammenhang mit der bevorstehenden Präsidentenwahl stehen könnte, wollte sich Stoltenberg nicht äußern.

US-Regierung: „Schreckliche Tragödie“

US-Außenminister Antony Blinken machte die russische Führung für das Schicksal von Alexej Nawalny verantwortlich. Dessen Tode belege die „Schwäche und Fäulnis“ des von Präsident Wladimir Putin aufgebauten Systems, sagte er in München, wo die Sicherheitskonferenz läuft. „Wenn diese Berichte zutreffen, gilt unser Mitgefühl in erster Linie seiner Frau und seiner Familie“, fügt Blinken er hinzu. Der Tod des Regimekritikers Alexej Nawalny zeige die Brutalität des russischen Präsidenten Wladimir Putin, sagte US-Vizepräsidentin Kamala Harris auf der Münchener Sicherheitskonferenz.

Die US-Regierung hat den Tod des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny als „schreckliche Tragödie“ bezeichnet. Der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, betonte am Freitagmorgen (Ortszeit) im Gespräch mit dem Radiosender NPR gleichzeitig, dass die US-Regierung noch keine eigene Bestätigung für den Tod habe und sich daher zunächst mit Kommentaren zurückhalte. „Angesichts der langen und schmutzigen Geschichte der russischen Regierung, ihren Gegnern Schaden zuzufügen, wirft dies reale und offensichtliche Fragen darüber auf, was hier passiert ist“, sagte Sullivan weiter.

EU macht „russisches Regime“ verantwortlich für Tod Nawalnys

Die Europäische Union (EU) machte das „russische Regime“ verantwortlich für den Tod des Oppositionellen Alexei Nawalny. Nawalny habe „für seine Ideale das ultimative Opfer“ gebracht, erklärte am Freitag EU-Ratspräsident Charles Michel im Onlinedienst X. „Die EU hält das russische Regime für alleinverantwortlich für diesen tragischen Tod.“

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zeigte sich „zutiefst beunruhigt und traurig“ über den Tod des russischen Oppositionspolitikers Alexei Nawalny. „Eine düstere Erinnerung daran, worum es (dem russischen Präsidenten Wladimir) Putin und seinem Regime geht“, schrieb von der Leyen am Freitag auf der Plattform X (ehemals Twitter). Der Kremlchef fürchte nichts mehr als die Meinungsverschiedenheiten seines eigenen Volkes. „Lassen Sie uns gemeinsam kämpfen, um die Freiheit und Sicherheit derjenigen zu schützen, die es wagen, sich gegen die Autokratie zu wehren“, so von der Leyen.

Der britische Premierminister Rishi Sunak reagierte schockiert auf den Tod des russischen Oppositionspolitikers. „Das sind furchtbare Nachrichten“, sagt Sunak. Als schärfster Verfechter der russischen Demokratie habe Nawalny sein ganzes Leben lang unglaublichen Mut bewiesen. Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hat sich bestürzt über den Tod des russischen Regimekritikers Alexej Nawalny geäußert. „Ich bin bestürzt über die Nachricht vom Tod von Alexej Nawalny, der von Putins Regime zu Unrecht für seinen Einsatz für Menschenrechte und Demokratie inhaftiert wurde“, schrieb der sozialistische Politiker am Freitag auf X, vormals Twitter. Sánchez sprach sein Beileid an die Familie und die Freunde von Nawalny aus und auch „an all jene in Russland, die für demokratische Werte eintreten und dafür den höchsten Preis zahlen“.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat empört auf den Tod des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny in einem Haftlager reagiert. „Im heutigen Russland werden freie Geister in den Gulag gesteckt und dort zum Tode verurteilt“, schrieb Macron am Freitag auf X, vormals Twitter. „Zorn und Empörung.“ Macron würdigte Nawalnys Engagement und seinen Mut. In Gedanken sei er bei seiner Familie, seinen Angehörigen und dem russischen Volk. Der französische Außenminister Stéphane Sejourne bedauerte den Tod des Kreml-Kritikers Alexei Nawalny. „Sein Widerstand gegen ein System der Unterdrückung hat ihn das Leben gekostet“, erklärt Sejourne. „Sein Tod in einer Strafkolonie erinnert uns an die Realität des Regimes von Wladimir Putin.“

Scharfe Kritik aus vielen europäischen Ländern

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat als amtierende Vorsitzende der G7-Staaten von Russland volle Aufklärung über die Umstände des Todes von Kremlgegner Alexej Nawalny verlangt. „Wir hoffen, dass über dieses beunruhigende Ereignis volle Klarheit geschaffen wird“, erklärte die Regierungschefin am Freitag in Rom. „Der Tod von Alexej Navalny während seiner Haft ist ein weiteres trauriges Kapitel zur Mahnung an die internationale Gemeinschaft.“ Italien führt derzeit den Vorsitz in der Gruppe sieben großer demokratischer Industrienationen (G7). Der Gruppe gehören auch die USA, Kanada, Großbritannien, Japan, Frankreich und Deutschland an.

Nach dem von den Behörden berichteten Tod des Oppositionspolitikers Alexei Nawalny im russischen Strafvollzug hat Lettland dem Kreml Mord vorgeworfen. Nawalny sei „brutal vom Kreml ermordet“ worden, erklärte Präsident Edgars Rinkevics am Freitag im Onlinedienst X. „Dies ist ein Fakt und etwas, was man wissen sollte über den wahren Charakter des gegenwärtigen russischen Regimes.“ Auch Norwegen erhob schwere Vorwürfe gegen den Kreml. Die russische Regierung trage eine „starke Verantwortung“ für den Tod Nawalnys, schrieb Außenminister Espen Barth Eide auf X.

Der tschechische Außenminister Jan Lipavsky hat Russland für den Tod des Oppositionspolitikers Alexei Nawalny in einer sibirischen Strafkolonie verantwortlich gemacht. „Er wurde gefangen gehalten und zu Tode gefoltert, weil er sich (dem russischen Präsidenten Wladimir) Putin entgegengestellt hatte“, schrieb der Politiker am Freitag bei X (vormals Twitter).

Russland verhalte sich gegenüber seinen eigenen Bürgern genauso wie in seiner Außenpolitik gegenüber anderen Staaten, so der 38-Jährige. „Es hat sich zu einem Gewaltstaat entwickelt, der Menschen wie Nemzow oder jetzt Nawalny tötet, die von einer besseren Zukunft träumen.“ Der Oppositionspolitiker Boris Nemzow wurde 2015 in Moskau in der Nähe des Kremls auf offener Straße erschossen. Der Mord wirft noch immer viele Fragen auf.

Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski hat den verstorbenen russischen Oppositionspolitiker gewürdigt. „Mein Herz gilt jetzt der Familie von Alexei Nawalny, der ein Held und Symbol für alle russischen Demokraten ist“, zitiert ihn die staatliche Nachrichtenagentur PAP. Er sei in einem Prozess wegen falscher Anschuldigungen verurteilt worden. „Er wurde ins Gefängnis gesteckt, wo er unter schrecklichen Bedingungen lebte“, sagte Sikorski. „Für all das ist Wladimir Putin verantwortlich.“

Entsetzen in Deutschland

Die Vizepräsidentin des Bundestags, Katrin Göring-Eckardt, schrieb auf X: „Was für ein mörderisches System. Nawalny war Putins Angstgegner.“ Er habe für ein Russland gestanden, in dem Meinungen frei und Wahlen fair seien. Grünen-Chef Omid Nouripour schrieb auf X: „Sein Mut lebt weiter in den Menschen, die sich gegen die russische Diktatur stellen.“ Der CDU-Außenexperte Norbert Röttgen bezeichnete Nawalnys Tod auf X als „schrecklich und traurig“. Nawalny sei „ein großer Mann mehr, den Putin auf dem Gewissen hat“.

Die Linken-Politiker Dietmar Bartsch und Martin Schirdewan bezeichneten Nawalnys Tod als „politischen Mord“. „Sein erschütternder Tod geht auf das Konto Moskaus, das Putins schärfsten Kritiker eingekerkert hatte“, schrieb Bartsch auf X. „Das ist zweifelsfrei ein politischer Mord, wie er nur unter Despoten möglich ist. Abscheulich! RIP.“ Linken-Chef Schirdewan sprach ebenfalls von einem „politischen Mord mit Ansage“ und forderte eine internationale Aufklärung des Falls.

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hat den von russischen Behörden berichteten Tod des inhaftierten Oppositionspolitikers Alexei Nawalny als „Verbrechen“ bezeichnet. Indem sich Nawalny Russlands Präsident Wladimir Putin „entgegenstellte und für Freiheit und Menschenrechte kämpfte, hat er großen Mut bewiesen“, erklärte die FDP-Politikerin am Freitag im Online-Dienst X (vormals Twitter). „Dafür musste er mit seinem Leben bezahlen. Heute ist ein schwarzer Tag. Meine Gedanken sind bei seiner Familie.“

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) schrieb auf X, Nawalny sei für ihn „ein Held“ gewesen. „Durch seinen Widerstand hat er früh der Welt klargemacht, dass Putin ein rücksichtsloser Verbrecher im Amt ist. Man hätte viel früher seiner Warnung folgen müssen. Rest in Peace.“ Der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP im Bundestag, Johannes Vogel, macht Russlands Präsidenten Wladimir Putin verantwortlich. „Putin ist ein Mörder“, erklärt Vogel via Kurzmitteilungsplattform X. „Über Putins tödliche Brutalität darf sich niemand jemals täuschen.“

Moskau weist Anschuldigungen zurück

Die Nachricht vom Tod des inhaftierten Oppositionspolitikers Alexei Nawalny hat auch Auswirkungen auf den Finanzmarkt. Die Landeswährung Rubel wertete nach Bekanntwerden der Todesnachricht ab. Der Kurs fiel zum Dollar auf 93 Rubel.

Der russische Oppositionspolitiker Boris Nadeschdin würdigt Alexei Nawalny. „Nawalny ist einer der talentiertesten und mutigsten Menschen Russlands“, schreibt er auf dem Kurzmitteilungsdienst Telegram. Er bete, dass sich die Informationen über seinen Tod als unwahr erweisen würden. Nadeschdin kritisiert offen den Krieg Russlands gegen die Ukraine und wollte bei der Präsidentenwahl im März antreten. Dies verwehrte ihm die Wahlkommission.

Der russische Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow bezeichnet den Tod des inhaftierten Oppositionsführers Alexei Nawalny als „Mord“. Er sei der Ansicht, dass die Haftbedingungen zu Nawalnys Ableben geführt hätten, sagte der Jounalist zur Nachrichtenagentur Reuters.

Das russische Außenministerium hat westliche Anschuldigungen zum Tod des inhaftierten Regierungskritikers Alexei Nawalny als „selbstentlarvend“ kritisiert. Obwohl die gerichtsmedizinischen Ergebnisse zu Nawalnys Tod noch nicht vorlägen, habe der Westen bereits seine eigenen Schlussfolgerungen gezogen, schreibt Außenamtssprecherin Maria Sacharowa auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Auf welche Anschuldigungen sie sich genau bezog, erklärte sie zunächst nicht.

Ehefrau: Putin zur Rechenschaft ziehen

Die Ehefrau des gestorbenen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny hat nach dem Tod ihres Mannes bei einem Aufritt auf der Münchner Sicherheitskonferenz dazu aufgerufen, den russischen Staatschef Wladimir Putin zur Rechenschaft zu ziehen. Putin und seine Verbündeten sollten „bestraft werden für das, was sie unserem Land, meiner Familie und meinem Mann angetan haben“, sagte Julia Nawalnaja am Freitag auf der Münchner Sicherheitskonferenz. „Wir sollten heute gegen dieses schreckliche Regime in Russland kämpfen.“ Putin müsse „persönlich für alle Gräueltaten zur Rechenschaft gezogen werden“. Nawalnaja äußerte sich in München kurz nach der Bekanntgabe des Todes ihres Mannes in einer Strafkolonie in der russischen Polarregion.

Ian Borg, der Vorsitzende der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und maltesische Außenminister, hat von Moskau Aufklärung zum Tod des inhaftierten russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny gefordert. Borg würdigte Nawalny auf X (vormals Twitter) am Freitag als „tapferen Verteidiger von Grundrechten, der sein Leben der Freiheit und der Demokratie in Russland gewidmet hat“. „Wir fordern die russischen Behörden auf, Klarheit über die Umstände seines Todes zu schaffen“, fügte der Vorsitzende der in Wien ansässigen OSZE hinzu.

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56 Kommentare

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  • "Ich wünsche dem Russischen Volk alles Gute, das es alles was ihm schadet abschüttelt und wie Ungeziefer zertritt!"



    Au weia wenn das mal gut geht....

  • Euer Kanzler sagt, Russland sei schon lange keine Demokratie mehr. Wann war sie es denn dort (wirklich)? Navalny war politisch fragwürdig aber er hat gegen diese Diktatur bis zum letzten gekämpft. Ich bin traurig, dass man ihm die Freiheit auf so schlimme Weise genommen hat.

  • Stalinismus 2.0

  • Putin ist ein Verbrecher. Nawalnys Tod geht auf sein Konto und ich verstehe gar nicht,wie man so dreist sein kann. Im Gegensatz zu vielen anderen befürchte ist, dass Putin einfach gar keine Angst hat und jenseits von Gut und Böse ist. Auch wenn Herr Nawalny kein unumstrittener Mensch war, ich bewundere seinen unglaublichen Mut. Das ist eine andere Hausnummer als alles was wir kennen und verstehen können. Möge sein Tod einmal mehr wachrütteln, nachdem der Krieg gegen die Ukraine schon fast zum Alltag geworden ist und die Nachrichten keinen mehr hinter dem Ofen hervorholen. Wagenknecht und Co würde ich gern bitten ihre ehrliche Meinung zu diesem feigen Sternenlassen zu sagen.

    • @Passionsblumenstrauß:

      Man kann so dreist sein, weil man es ungestraft kann.

  • Zunächst ist es absolut zutiefst traurig, dass er seinen Mut jetzt offensichtlich mit dem Leben bezahlt hat.



    Mein Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Freunden.



    Es muss aber trotzdem in der Klärung der Kausalität und der Verantwortlichkeit forensisch wissenschaftlich, sachlich und medizinisch korrekt zugehen.



    "Obwohl die gerichtsmedizinischen Ergebnisse zu Nawalnys Tod noch nicht vorlägen, habe der Westen bereits seine eigenen Schlussfolgerungen gezogen, schreibt Außenamtssprecherin Maria Sacharowa auf dem Kurznachrichtendienst Telegram."



    Das ist zumindest im ersten Teil des Satzes richtig, aber ob die Ergebnisse dann unter Staatsaufsicht richtig, also sachgerecht und unabhängig sind, darf zumindest bezweifelt werden. Eine unabhängige Kommission zumindest mit Beobachterstatus wäre eine Lösung, oder aber gleich eine von der Familie beantragte Überführung z.B. in die Charité, ggf für eine Nachbegutachtung.



    Frühzeitige Transparenz verhindert effektiv und prophylaktisch Gerüchte und Verschwörungstheorien.



    Wer erinnert sich nicht an das Debakel im Fall Barschel, das bis heute seinen Nachhall findet?

    • @Martin Rees:

      Transparenz in einem russischen Straflager?



      Meinen Sie das Ernst?

      • @celcon52:

        Nur weil jemand in einem russischen Straflager starb, nachdem das russische Regime schon versucht hat ihn umzubringen?



        Lass mal mit Putin verhandeln, eigentlich ist er doch sicher vernünftig und nur Opfer von bösen Zufällen.

  • Ein mutiger Mensch. Er fehlt uns.

    Traurig.

  • Ein mutiger Mensch hat nun seinen Frieden gefunden. Das Leid ist die vorbei. Aber die Hoffnung auf ein friedfertiges, großes Land, bleibt.

  • Einschüchterung (so wird es euch ergehen) und Erfolge an der Front, dann klappt's auch mit den Wahlen.

  • Ich gehe davon aus, dass Putain ihn noch einmal hat vergiften lassen. Diesmal langsam, aber todsicher. Selbst wenn nicht, hat er ihn zu Tode quälen lassen.

    Putain kann Gegner nicht mehr stehen lassen, so weit ist es mit seiner Angst schon. Er wird ziemlich grausam und einsam sterben, denn schon zu Lebzeiten vor Angst zu zittern und von ihr zerfressen zu sein wird sich kurz vor dem Tod nicht mehr auflösen.

    Er wollte in die Geschichte eingehen. Das tut er: als Schlächter des 21. Jahrhunderts.

    • @Trolliver:

      Er wird als Feigling und Jammerlappen in die Geschichte eingehen und nicht als großer starker Mann, wie er sich selber immer sieht.

      Einsam wird er bestimmt sterben und keiner wird ihm nachtrauern.

  • Alexei Nawalny, ruhe in Frieden!



    Du hast es geschafft sogar am Polarkreis dem Präsidenten große und größte Angst zu machen. Vielleicht ist dein Tod nötig, den schlafenden Bären zu wecken, aufzuwachen und für die Freiheit zu stehen! Ich wünsche dem Russischen Volk alles Gute, das es alles was ihm schadet abschüttelt und wie Ungeziefer zertritt!

  • Das ist sehr traurig. Ein mutiger Mensch. Ich habe seine Rückkehr aus Berlin nach Russland bedauert.

  • Die von Putin Ermordeten werden für immer als Helden in die Geschichte eingehen. Ehre und Respekt sei mit ihnen. RIP Navalny. Taurus jetzt.

  • War nur eine Frage der Zeit. es ist auch völlig irrelevant, ob es von Putin beauftragt wurde, oder ob einer seiner Fanatiker eigenständig gehandelt hat: Russland ist eine korrupte,, imperialistische und faschistische Diktatur wo Menschen nur als Vieh betrachtet werden und keinen Wert haben.

  • „Zu Nawalny sagte Stoltenberg, dieser sei ein starker Kämpfer für Freiheit und Demokratie gewesen. Die Nato werde weiter all diejenigen unterstützen, die an diese Werte glauben.“



    Starke Worte, Herr Stolzenberg. Gilt das auch für die kurdischen Rojava, denn die könnten sicherlich Hilfe gegen den Autokraten Erdogan gebrauchen…

  • Die Verutrteilung, Haftbedingungen und der Mord an Nawalny zeigt nur weiter auf wo Russland aktuell steht. Statt darüber zu diskutieren ob Tauruslieferungen den Diktator erzürnen könnten, sollte D endlich die diplomatischen Beziehungen zu dem Terrorstaat auf Eis legen und die gesamte leidlich als Diplomaten getarnte Geheimdienstausenabteilung unter den Linden nach Hause schicken.

  • Eine Schande wie Russland mit seinen Oppositionellen umgeht!

  • Russland, die tödliche Diktatur, da werden Journalisten, opositionelle Politiker und nicht passende Firmenchefs entsorgt, Zitat Putin:“ Wir spucken Sie aus wie Fliegen“



    Bin mal gespannt wie die Russlandfans der AfD und BSW auf den Tod von Nawalny reagieren.

    • @Tino Winkler:

      Die Gleichsetzung von AFD und BSW halte ich für problematisch. Es gab wohl wenige Personen, die schon so früh das putinische Oligarchen-System kritisiert haben wie Wagenknecht. Man mag Wagenknecht vieles vorwerfen, aber das sie russlandfreundlich ist nun wirklich nicht.



      Nur weil man Selenski und führende westliche Politiker kritisiert heißt das nicht, dass man ein Fan von Putin ist.



      Vor allen Dingen weil sie ja mehrfach den russischen Angriffskrieg kritisiert hat und schon seit 1999 immer wieder Kritik an Putin geübt hat.

      • @Alexander Schulz:

        "Es gab wohl wenige Personen, die schon so früh das putinische Oligarchen-System kritisiert haben wie Wagenknecht."

        Nur ungefähr ein paar Dutzend Millionen.

        "Vor allen Dingen weil sie ja mehrfach den russischen Angriffskrieg kritisiert hat"

        Meinen Sie den Überfall auf die Ukraine, von dem sie nicht meinte, dass er gewiss nicht kommen wird, nur Wochen bevor er kam?

        Wagenknecht fand Putin doof, als der noch Merkels Darling war. Danach nicht mehr.

    • @Tino Winkler:

      ...mit tiefer Trauer....

    • @Tino Winkler:

      Die werden sagen: "Es gibt keinen Beweis, dass Putin darin verwickelt ist".



      Unbelehrbare kann man nicht belehren.

  • Mein Beileid gilt Nawalnys Familie.



    Was für ein Angsthase Putin doch ist. Erst nimmt er den einzig ernsthaften Kandidaten für die Wahl aus dem Rennen und jetzt stirbt plötzlich Nawalny in Haft.

    Ich bin gespannt was Frau Wagenknecht und andere Russlandversteher dazu sagen werden.

    • @DocSnyder:

      "Ich bin gespannt was Frau Wagenknecht und andere Russlandversteher dazu sagen werden."

      Wahrscheinlich finden sie es tragisch und raten an, "keine voreiligen Schlüsse zu ziehen". Vielleicht war es ja ein natürlich Todesfall? Die ganz Dreisten werden den offenen Umgang Putins damit loben und seine Bereitschaft, den Fall untersuchen zu lassen. Schuld ist am Ende jedenfalls die imperialistische Außenpolitik der USA.

    • @DocSnyder:

      Genau so ist es: Putain ist von Angst zerfressen und weiß diese nur mit Despotismus und Terror zu bekämpfen. Damit besiegelt er seinen Seelenfrieden, denn die Angstschwelle wird immer niedriger.

    • @DocSnyder:

      "Ich bin gespannt was Frau Wagenknecht und andere Russlandversteher dazu sagen werden."

      Irgendwas von dem, was die (und Putin selbst) in der Vergangenheit immer schon abgesondert haben. Schuld sind auf jeden Fall die Anderen (oder es war eben 'Gottes Wille').

      Frage mich, wo und wie Nawalny bestattet wird, also ob das Putin-Regime ihn herausgibt.

      • @Al Dente:

        Die Frage nach dem Leichnam und dem Begräbnis wird für Putin auch nochmal heikel.



        Er wird Nawalny selbst noch im Tod fürchten und eine große Beerdigung und öffentliche Trauerbekundungen nicht zulassen.

        Andererseits lässt er Schwerverbrecher wie Vergewaltiger und Mörder frei, damit sie in der Ukraine morden können.



        Der Kerl ist einfach nur krank.

        Und Wagenknecht wird sich wahrscheinlich trotzdem als Hüterin der deutschen Wirtschaft aufspielen und verlangen, dass man zu Putin normale Beziehungen aufbaut.

    • @DocSnyder:

      "Ich bin gespannt was Frau Wagenknecht und andere Russlandversteher dazu sagen werden.

      Das kann ich Ihnen sagen. Nämlich dasselbe, was sie zum Fall Skripal sagte: "Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht sprach von "schlichtem Unverstand". Das Verbrechen von Salisbury sei bislang nicht aufgeklärt, Beweise für die russische Täterschaft lägen nicht vor."

      In dasselbe Horn tuteten seinerzeit die Herren Mützenich und Liebich www.zeit.de/politi...-ausweisung-kritik

  • W. Putin kann sich endlich beruhigt zurücklehnen. Ein Störenfried weniger!



    Im übrigen wird wohl nie an die Öffentlichkeit dringen, inwieweit seitens des Kreml „nachgeholfen“ wurde. Wie seinerzeit, als es beinahe geklappt hätte mit der Vergiftung!

    • @Pfanni:

      Genau das (beruhigt zurücklehnen) kann Putain tatsächlich nicht mehr. Er wittert überall Feinde, es werden wohl täglich mehr, daher muss er immer Druck und Terror ausüben. Ich glaube nicht, dass er mit 20 Wachen vor seiner Tür gut schlafen kann.

      • @Trolliver:

        Hoffentlich ergeht es Putin am Ende genauso wie seinem großen Vorbild Stalin.



        Eines ist bei diesen Diktatoren immer gleich:



        Zerfressen von Angst und in jedem sehen Sie einen Feind. Einigermaßen ruhig schlafen Sie nur durch Terror und Unterdrückung.

        • @DocSnyder:

          Sie haben Nikolai 2. falsch geschrieben ;-)

          Stalin hätte einen General, der Verluste von 15:1 riskiert hätte, um eine Kleinstadt zu erobern, ohne Umstände an die Wand gestellt.

    • @Pfanni:

      Ich denke eher, dass sich Putin als angstbibbernde Mimose outete. Offenbar ist seine Paranoia endgültig zur pathologischen Angststörung verkommen.



      Natürlich muss man als Despot und Präsident von eigenen Gnaden ein gehöriges Maß an Vorsicht gegenüber Gegnern walten lassen, möchte man nicht bald in einem pompösen Mausoleum oder anonymen Brandloch am Bunkerrand enden.



      Jedoch zeugen die Abstandhaltetische, die Aussortierung selbst völlig chancenloser Wahlkontrahenten und nun die physische Beseitigung sogar von eingekerkerten Gegnern, dass Putin, wohl noch unterm Wagner-Schock, jegliches Augenmaß in seinem Cäsarenwahn verloren hat.



      Das ist ein gutes Zeichen - Despoten, die anfangen Furchtumnachtet um sich zu schlagen, haben meist nur noch eine kurze Halbwertszeit, wie seit den alten Assyrern und ollen Römern bekannt. Zwar starben Iwan der Schreckliche und Stalin natürlichen Todes im Bett, aber das Format eines Jahrhundertdiktators fehlt dem blaunen Möchtegernzar aus dem KGB-Fußvolk völlig.



      Ich würde mich nicht wundern, wenn der Russen-Mussolini demnächst alle Tankstellen in näherer Kremlumgebung abreißen ließe -sicher ist sicher.

    • @Pfanni:

      Ich glaube es musste noch nicht einmal nachgeholfen werden, da die Haftbedingungen inhuman gewesen sind. Er hatte ja noch im Januar um bessere Haftbedingungen gebeten. Er wusste wohl, dass er langfristig nicht durchhält. Was für eine kranke Welt :(

  • Es wird der Tag kommen, in dem Nawlny in russischen Geschichtsbüchern als Held und Freiheitskämpfer für die Demokratie in ganz Europa gewürdigt wird. Putin und seine Clique werden dann als Mörder, Verbrecher und Menschenzerstörer in die russische Geschichte eingehen. Nicht vergessen werden sollten diejenigen westlichen Politiker und Unternehmer, die für billiges Gas und Öl über die sich immer mehr steigernden systematischen Verbrechen von Putins Regime hinwegsahen und den Aufbau der russischen Armee ermöglichten, die ein ganzes Volk in der Ukraine in den Abgrund stürzte.

  • Nawalny war ein Held des freien Journalismus und des unbeugsamen Widerstands. Ich bin wütend und traurig.

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    Karl Lauterbach (SPD) zum Tod von Nawalny: "Durch seinen Widerstand hat er früh der Welt klar gemacht, dass Putin ein rücksichtsloser Verbrecher im Amt ist. Man hätte viel früher seiner Warnung folgen müssen."



    ===



    Kaltschnäutzig oder asozial? Schönen Gruß an Wagenknecht - Chrupalla - auch dieser Mord auf Raten, eingetütet vom Verbrecher aus Moskau, wird beide weiterhin nicht daran hindern zu fordern Putin durch Gasexporte in die Bundesrepublik zu stützen.

  • Bitte Wagenknecht um ein Statement ersuchen und nicht nachlassen.

    • @Suryo:

      Bin ich dabei, und ein Interview bitte so führen, dass sie gezwungen ist, ihre Haltung zu Russland zu ändern.

  • Dass Alexei Navalny die Haft nicht überlebt, war von vornherein zu befürchten.



    Das macht in trauriger Weise noch einmal deutlich, was totalitäre Staaten von einem Rechtsstaat unterscheidet.



    Für uns sollte das Anporn sein, unsere Demokratie mit allen Mitteln zu verteidigen.

    • @Bürger L.:

      "Das macht in trauriger Weise noch einmal deutlich, was totalitäre Staaten von einem Rechtsstaat unterscheidet."

      Stimmt.



      Und genau deshalb sollten wir uns verstärkt für die Freilassung von Julian Assange stark machen. Wie Mr. Navalny wird auch er von Amnesty International als 'prisoner of concience' geführt.

      "A prisoner of conscience (POC) is anyone imprisoned because of their race, sexual orientation, religion, or political views. The term also refers to those who have been imprisoned or persecuted for the nonviolent expression of their conscientiously held beliefs."

    • @Bürger L.:

      Recht so , sorgen wir dafür, das mit Julian Assange nicht das gleiche passiert!

      • @paul meder:

        Ich gehe nicht davon aus, dass Assange in Haft ermordet wird. Zudem wird er wahrscheinlich richtige medizinische Behandlungen erhalten anders als Nawalny.



        Es gibt etliche Berichte über institutionalisierte Gewalt in russischen Gefängnissen.

  • Erschreckend, wenn auch nicht ganz überraschend. Ich wünsche dem russischen Volk und uns sobald wie möglich ein anderes Regime in Russland, das wofür er mit seinem Leben bezahlt hat.



    Mein Beileid gilt seiner Familie, den Angehörigen, Freunden und Unterstützern.

  • Unfassbar traurig und furchtbar. Alexey Navalny wurde von Wladimir Putin aufs grausamste ermordet. Navalny hat vor einigen Jahren einen Mordanschlag mit Gift ganz knapp überlebt. Nachdem er in Deutschland behandelt worden war kehrte er bewusst in sein Land, Russland, obwohl er wusste, dass Putin trachtete, ihn umzubringen. Er gab sein junges Leben für den Kampf um Freiheit und Menschenrechte.



    Mein tiefes Mitgefühl für seine Frau, seine Tochter, seinen Sohn und für seine FreundInnen und MitstreiterInnen. Eli

  • Oh Himmel!



    Das ist schlimm und macht mich tief traurig.

  • Es war abzusehen, leider, RIP.

  • Die Todesursache heißt Wladimir Putin

    Russland ist zu einer grausamen Diktatur verkommen. Ich kann überhaupt nicht verstehen, wie Wagenknecht und die AfDoof dies überhaupt relativieren können.



    Jeder Putins-Versteher ist ein Feind der Demokratie, so klar muss das mal gesagt werden.

    Ich verneige mich vor Alexej Nawalny, dem seine Überzeugung wichtiger war als seine Freiheit. Ich verachte den Verbrecher Wladimir Putin.

  • Und wir überlegen ernsthaft, ob wir Taurus an die Ukraine liefern dürfen.

    R.I.P.

    Den Angehörigen mein aufrichtiges Beileid.

  • R.I.P.



    Ich habe nie verstanden, warum er sich freiwillig Putin und dessen Henkern ausgeliefert hat. Wird dieser Märtyrertod etwas bewirken und war es das wert?!

    • @Rufus:

      das habe ich mich auch immer gefragt,



      es wird nichts bewirken und sein Tod ist es nicht wert, wieviel mehr hätte er von Berlin (nach seinem Krankenhaus Aufenthalt)aus bewirken können

  • Putin ist ungesund. Für alles und jeden. Jeder hierzulande der mit ihm geküngelt hat sollte es grausen vor Scham.